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ID0723536600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 235. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 16347 A Dr. Jenninger CDU/CSU 16347 C Erweiterung der Tagesordnung 16348 A, 16470 D Überweisung einer Vorlage an Ausschüsse Erklärung der Bundesregierung zur Europapolitik Schmidt, Bundeskanzler 16348 B Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Strauß CDU/CSU 16359 D Präsident Frau Renger 16364 B Brandt SPD 16371 D Hoppe FDP 16377 B Dr. Klepsch CDU/CSU 16381 B Genscher, Bundesminister AA 16386 A Dr. Aigner CDU/CSU 16413 A Dr. Ehrenberg SPD 16415 D Dr. Bangemann FDP 16419 A Blumenfeld CDU/CSU 16422 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 16424 D Schmidt (Wattenscheid) SPD 16428 B von Hassel CDU/CSU 16430 B Mischnick FDP 16433 B Dr. Narjes CDU/CSU 16436 A Wehner SPD 16438 D Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 7/4962 —Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 16406 D Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Ersten Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts — Drucksache 7/4992 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung beamtenversorgungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 7/4993 — Jahn (Marburg) SPD 16407 D Dr. Emmerlich SPD. 16409 A Dr. Lenz (Bergstraße) CDU/CSU 16411 A Engelhard FDP 16412 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Neunzehnten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung und der Alters- II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 gelder in der Altershilfe für Landwirte (Neunzehntes Rentenanpassungsgesetz) — Drucksache 7/4722 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4998 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und' Sozialordnung — Drucksache 7/4951 — Dr. Schellenberg SPD 16442 B Franke (Osnabrück) CDU/CSU 16443 A Sund SPD 16446 D Arendt, Bundesminister BMA 16450 C Müller (Remscheid) CDU/CSU 16453 D Geiger SPD 16456 B Schmidt (Kempten) FDP 16458 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (Achtes Anpassungsgesetz — KOV —) — Drucksache 7/4653 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4999 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4960 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Geisenhofer, Maucher, Burger, Dr. Althammer, Müller (Remscheid), Höcherl, Ziegler, Franke (Osnabrück), Dr. Mikat, Dr. Jobst, Freiherr von Fircks, Braun, Dr. Fuchs, Krampe und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesversorgungsgesetzes — Drucksache 7/4585 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4999 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4960 — Burger CDU/CSU 16461 B Maucher CDU/CSU 16463 A, 16467 A Glombig SPD 16465 A, 16468 A Geisenhofer CDU/CSU 16469 A Jaschke SPD 16470 A Schmidt (Kempten) FDP 16470 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 29 GG) — Drucksache 7/4958 — 16470 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes — Drucksache 7/3730 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4843 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4841 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes — Drucksache 7/4206 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 3/4811 — Biermann SPD 16471 B Frau Tübler CDU/CSU 16474 A Hölscher FDP 16477 C Dr. Kraske CDU/CSU 16481 D Möllemann FDP 16483 A Lutz SPD 16486 A Beratung des Berichts und des Antrags des Verteidigungsausschusses zu dem Jahresbericht 1974 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksachen 7/3228, 7/3762 — in Verbindung mit Beratung des Jahresberichts 1975 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksache 7/4812 — Schlaga SPD 16487 B Ernesti CDU/CSU 16489 B Möllemann FDP 16491 D Glückwünsche zum Geburtstag des Wehrbeauftragten Berkhan 16487 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Personalstruktur des Bundesgrenzschutzes — Drucksache 7/3494 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4539 —, Bericht und Antrag des Innenausschusses — Drucksache 7/4534 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 16492 B Pensky SPD 16494 B, 16496 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 16495 B Dr. Wörner CDU/CSU 16496 B Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 16497 A Namentliche Abstimmung 16498 A Feststellung der Beschlußunfähigkeit 16498 D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 III Fragestunde — Drucksache 7/4963 vom 2.4. 1976—Erhaltung und Fortentwicklung der deutschen Wochenschauen und Einbeziehung in die Filmförderung gemäß dem Beschluß des Bundestages vom 1. Dezember 1967 MdlAnfr A32 02.04.76 Drs 07/4963 Hoffie FDP MdlAnfr A33 02.04.76 Drs 07/4963 Hoffie FDP Antw StSekr Bölling BPA 16390 B, C, 16391 A, B, D, 16392 A, C, D, 16393 A, B, C, D, 16394 A ZusFr Hoffie FDP 16391 A, B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU .16392 A, B ZusFr Dr. Lohmar SPD 16392 C, D ZusFr Nagel SPD 16393 A, B ZusFr Kleinert FDP 16393 B, C ZusFr Reiser SPD 16393 D, 16394 A ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU 16393 D Pressemeldungen über den Antrag von Kabinettsmitgliedern auf Gewährung eines Zuschusses an die Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS) aus Bundesmitteln sowie neue Tatsachen zur Beurteilung der Förderungswürdigkeit der VDS MdlAnfr A10 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU MdlAnfr A 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16394 B, C, D, 16395 A, C, D, 16396 A ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU 16394 C, 16395 A, B ZusFr Kleinert FDP 16395 D ZusFr Seiters CDU/CSU 16396 A Beurteilung des Sonderprogramms der Bundesregierung zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sowie Übertragung von Mitteln an bisher unberücksichtigt gebliebene Arbeitsämter zur Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze MdlAnfr A12 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Unland CDU/CSU MdlAnfr A13 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Unland CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16396 A, C, D, 16397 A, B, C ZusFr Dr. Unland CDU/CSU 16396 B, C, 16397 B, C ZusFr Fiebig SPD 16396 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16397 A Verhandlungen über deutschsprachige Schulen während des Aufenthalts von Bundesminister Rohde in Polen MdlAnfr A14 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16397 D, 16398 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16398 A, B Maßnahmen der Bundesregierung gegen die illegale Einschleusung indischer und pakistanischer Staatsbürger über die Bundesrepublik Deutschland nach Großbritannien MdlAnfr A15 02.04.76 Drs 07/4963 Schinzel SPD MdlAnfr A16 02.04.76 Drs 07/4963 Schinzel SPD Antw PStSekr Baum BMI 16398 C, 16399 B, C ZusFr Schinzel SPD 16399 A, B, C Höhe des Rückerstattungsbetrags der von Polen von Aussiedlern verlangten Gebühren für Ausreisepapiere in der Zeit von 1971 bis 1975 MdlAnfr A83 02.04.76 Drs 07/07/4963 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI 16399 D, 16400 B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16400 B Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Einfuhr von reinem Alkohol, hauptsächlich aus Frankreich, zu Dumpingpreisen und die Existenzgefährdung der deutschen Brennereien MdlAnfr A27 02.04.76 Drs 07/4963 von Alten-Nordheim CDU/CSU MdlAnfr A28 02.04.76 Drs 07/4963 von Alten-Nordheim CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 16400 D, 16401 A, B, C, D ZusFr von Alten-Nordheim CDU/CSU 16400 D, 16401 A, B, C, D Beurteilung der Preiserhöhungen in deutschen Automobilunternehmen unmittelbar nach Abschluß von Tarifverhandlungen MdlAnfr A31 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 16402 A, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 16402 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 16402 D IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 Schutz der deutschen Fanggebiete in der Nordsee gegen mögliche Übergriffe niederländischer Schiffe auf Grund der Fangbeschränkungen für Seezungen in den niederländischen Küstengewässern sowie Einsatz von Booten des Bundesgrenzschutzes MdlAnfr A41 02.04.76 Drs 07/4963 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A42 02.04.76 Drs 07/4963 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 16403 B, C, D ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 16403 C, D Änderung der Rechtslage hinsichtlich der Gewährung von Haushaltshilfe nach dem Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte MdlAnfr A46 02.04.76 Drs 07/4963 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 16404 A, B ZusFr Horstmeier CDU/CSU 16404 B Anzahl der gemäß den Bestimmungen der ICAO, der IATA und den Auflagen des Bundesverkehrsministers in bezug auf die Beförderungstarife verfahrenden Fluggesellschaften in Deutschland sowie Verschärfung der Kontrollen und Erhöhung der Ordnungsstrafen bei Verstößen gegen diese Bestimmungen MdlAnfr A50 02.04.76 Drs 07/4963 Schmidt (Niederselters) SPD MdlAnfr A51 02.04.76 Drs 07/4963 Schmidt (Niederselters) SPD Antw PStSekr Jung BMV . 16404 C, D, 16405 A, B ZusFr Schmidt (Niederselters) SPD 16404, D 16405 A Verhinderung des Verkaufs von Superkraftstoff mit zu geringen Oktanwerten an Tankstellen, insbesondere an Autobahntankstellen MdlAnfr A63 02.04.76 Drs 07/4963 Immer (Altenkirchen) SPD Antw PStSekr Jung BMV 16405 C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 16405 C, D Restbestände und Vernichtung der ungültigen Briefmarken mit der Abbildung des ehemaligen Bundespräsidenten D. Dr. Dr. Heinemann MdlAnfr A68 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Dollinger CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP 16406 A, B, C ZusFr Dr. Dollinger CDU/CSU 16406 B Nächste Sitzung 16498 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . .16499* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 16347 235. Sitzung Bonn, den 8. April 1976 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 9. 4. Adams * 9. 4. Dr. Ahrens ** 9. 4. Dr. Aigner * 9. 4. Alber **** 9. 4. Amrehn **** 9. 4. Dr. Artzinger * 9. 4. Dr. Bangemann * 9. 4. Dr. Barzel 9. 4. Batz 9. 4. Dr. Bayerl * 9. 4. Dr. Becher (Pullach) 9. 4. Behrendt * 9. 4. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 9. 4. Blumenfeld * 9. 4. Frau von Bothmer **** 9. 4. Prof. Dr. Burgbacher * 9. 4. Christ 8. 4. Dr. Corterier * 9. 4. Eilers (Wilhelmshaven) 8. 4. Dr. Enders **** 9. 4. Entrup 9. 4. Erhard (Bad Schwalbach) 9. 4. Fellermaier * 9. 4. Flämig *** 9. 4. Frehsee * 9. 4. Dr. Früh * 9. 4. Dr. Fuchs 9. 4. Gerlach (Emsland) * 9. 4. Dr. Götz 9. 4. Haase (Fürth) **** 9. 4. Härzschel * 9. 4. Hauser (Krefeld) 8. 4. Dr. Jahn (Braunschweig) * 9. 4. Dr. Klepsch * 9. 4. Krall * 9. 4. Dr. Kunz (Weiden) *** 9. 4. Lange * 9. 4. Lautenschlager * 9. 4. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Leicht * 9. 4. Lücker * 9. 4. Dr. Mende **** 9. 4. Memmel * 9. 4. Müller (Mülheim) * 9. 4. Dr. Müller (München) **** 9. 4. Mursch (Soltau-Harburg) * 9. 4. Niegel 9. 4. Frau Dr. Orth * 9. 4. Pieroth 9. 4. Rollmann 9. 4. Roser 9. 4. Richter** 9. 4. Russe 9. 4. Schmidt (München) * 9. 4. Dr. Schulz (Berlin) * 9. 4. Schwabe * 9. 4. Dr. Schwenke **** 9. 4. Dr. Schwörer * 9. 4. Seefeld * 9. 4. Seibert 9. 4. Sieglerschmidt **** 9. 4. Springorum * 9. 4. Dr. Starke (Franken) * 9. 4. Suck * 9. 4. Dr. Vohrer **** 9. 4. Volmer 8. 4. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 21. 5. Walkhoff * 9. 4. Dr. Wallmann 9. 4. Frau Dr. Walz * 9. 4. Wende 9. 4. Dr. Wendig 9. 4. Zebisch 9. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung **** für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union
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    Rede von Leo Ernesti


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Schlaga, ich glaube, Sie haben dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages und damit unserem Wehrbeauftragten in diesem ,Parlament keinen Gefallen getan, als Sie ihn hier zum sozialdemokratischen Wehrbeauftragten stempelten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir verkennen nicht, daß der Wehrbeauftragte Sozialdemokrat ist. Da wir ihn aber schätzen, haben wir ihn mit gewählt, und wir möchten deswegen auch, daß er der Wehrbeauftragte dieses Parlaments bleibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich habe allerdings den Eindruck, daß Sie sich bei dem Zustand Ihrer Partei vielleicht einen Ombudsman leisten. Dann haben Sie einen sozialdemokratischen Beauftragten.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, der neue Wehrbeauftragte legt seinen ersten Jahresbericht vor, der zunächst durch seine Kürze auffällt. Die konzentrierte Zusammenfassung und die Aufzeigung von Tatbeständen symptomatischer Bedeutung finden unsere Zustimmung. Hiermit und mit der Unterbreitung von Abstellungsvorschlägen und der Angabe von Beachtung oder Nichtbeachtung früherer Anregungen greift der Herr Wehrbeauftragte Vorschläge auf, die mein Kollege Rommerskirchen im Namen der CDU/CSU-Fraktion anläßlich der Beratung des Jahresberichtes am 18. April 1975 vor dem Deutschen Bundestag nannte. Auch die Anregung, bei der künftigen Gestaltung der Jahresberichte auf den Charakter umfassender wissenschaftlicher Studien zu verzichten, fand dankenswerterweise Verwirklichung. Die Absicht, enge Verbindung zum Parlament, insbesondere zum Verteidigungsausschuß und zu den Fraktionen zu halten, den Kontakt ständig zu pflegen und eine fortwährende enge Verbindung sicherzustellen, ist von uns sehr begrüßt worden.
    Diese einleitende Feststellung kann indessen nicht im Widerspruch zu den kritischen Anmerkungen stehen, die ich namens meiner Fraktion anschließend vortrage. Sosehr die Kürze dieses Berichtes auch zu begrüßen ist, darf sie jedoch nicht dazu führen, wesentliche Aussagen unter den Tisch fallen zu lassen. Wir verkennen dabei nicht, daß es für den Wehrbeauftragten, der vorher in der Pflicht der Exekutive stand, in der Übergangsphase sehr schwierig sein kann, nunmehr Kritik aus dem Gesichtswinkel der parlamentarischen Kontrolle auch an solchen Maßnahmen zu üben, an denen er als Parlamentarischer Staatssekretär selbst mitgewirkt hat.
    Insofern ist der Bericht nicht umfassend und daher teilweise lückenhaft. Mangelnde Kritik an der Exekutive wurde bei der Vorstellung dieses Berichtes durch den Wehrbeauftragten durch seine Feststellung ersetzt, daß die Bundeswehr „fast zu brav" sei. Bei dieser Aussage des Wehrbeauftragten könnte man leicht der Versuchung erliegen, ihn zu fragen, ob er sich nicht selbst in seiner Zurückhaltung vor dem Bundesministerium der Verteidigung zu brav verhält. Gelegentlich nimmt sich der Bericht fast als Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht des Verteidigungsministeriums aus.

    (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU] : Das Lied vom braven Mann!)

    Es drängt sich der Eindruck auf, noch die Stimme seines früheren Herrn, des Verteidigungsministers, selbst zu vernehmen. Dieser behauptete oft genug auch an dieser Stelle, die Bundeswehr sei nie so stark, nie so groß, nie so diszipliniert gewesen wie im Augenblick. Wie bekannt, duldet sein früherer Minister in diesen Dingen keinen Widerspruch.
    Wenn heute anläßlich der Überweisung des Jahresberichts 1975 meine Fraktion davon absieht, auf



    Ernest!
    einzelne Streitfragen näher einzugehen, dann geschieht dies ausschließlich im Interesse einer um so gründlicheren Beratung im dafür zuständigen Verteidigungsausschuß.
    Einige kritische Bemerkungen seien indessen heute schon an dieser Stelle vorweggenommen.
    Zum Beispiel vermissen wir, daß auf die Problematik, die das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung betrifft, näher eingegangen wird. Das Änderungsgesetz zum Wehrpflichtgesetz nach den Vorstellungen der Bundeswehr, über das hier vorhin entschieden worden ist, enthält unbefriedigende Regelungen. Sie werfen ihre Schatten bereits voraus, und sie haben in weiten Kreisen, denen die wirksame Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik in besonderem Maße am Herzen liegt, schon zu großer Beunruhigung geführt. Dazu zählen in erster Linie auch die Soldaten. Hier hätte sich das Frühwarnsystem, wie die Institution des Wehrbeauftragten mit Recht bezeichnet wird, bewähren können.
    Das Gesetz wird dem Rang des individuellen Grundrechts der Gewissensfreiheit und Gewissensverantwortung nicht gerecht, weil es generell unterschiedliche Regelungen für verschiedene Personengruppen enthält.

    (Abg. Schlaga [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Schlaga?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Leo Ernesti


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Mit Rücksicht auf die fortgeschrittene Zeit möchte ich keine Fragen beantworten, Frau Präsidentin.
    Wir sind der Auffassung, daß der Wehrbeauftragte, dem der Schutz der Grundrechte im Zusammenhang mit dem Wehrdienst als unmittelbarer Auftrag gegeben ist, sich mit dieser bedenklichen Regelung hätte befassen müssen. Er darf sich in diesem Zusammenhang nicht seiner Verpflichtung entziehen und sich nicht als inkompetent erklären.
    Es ist nicht verständlich, daß der Wehrbeauftragte hierauf nicht näher eingegangen ist. Denn er muß wie wir wissen, daß die vorgesehenen Regelungen ernsthafte Folgen sowohl auf das innere Gefüge als auch auf den Bestand unserer Bundeswehr haben müssen. Auch die mit Recht an dem G 1-Hinweis Nr. 9/75 vom 26. November 1975 geübte Kritik reicht nicht aus, zumal da sich dieser lediglich mit der Behandlung der Personen befaßt, die als Soldaten den Kriegsdienst mit der Waffe verweigern. Allerdings stimmen wir voll der Auffassung des Wehrbeauftragten zu, wenn er beklagt, daß wieder einmal die Verantwortung auf die untere Führungsebene abgeschoben wird.
    Die politische Betätigung der Soldaten ist an dem Fall der Information für Kommandeure Nr. 1/73 aufgezeigt. Dieser befaßt sich allerdings lediglich mit dem Tragen der Uniform bei Großkundgebungen von Berufsorganisationen. Wir können uns der vom Wehrbeauftragten vertretenen Ansicht, das Tragen
    der Uniform bei Großkundgebungen von Berufsorganisationen generell zu verbieten, so nicht anschließen. Wir halten dieses Problem, so wichtig es auch sein mag, hinsichtlich der Fragen politischer Betätigung für nicht sehr entscheidend.
    Dagegen muß mit Sorge auf die fortschreitende einseitige Politisierung der Bundeswehr hingewiesen werden. Hierbei weise ich zum Beispiel auf Versuche hin, die auf Grund des Amtsmißbrauchs von Angehörigen des Bundesministeriums der Verteidigung betrieben werden, in der Truppe politische Meinung zu beeinflussen. Sowohl das Soldatengesetz als auch der Erlaß über „Politische Betätigung von Soldaten" zieht deutliche Grenzen. Diese werden leider — meist vor Wahlen — mißachtet. Ich empfehle daher dem Wehrbeauftragten, diesem Mißstand in Zukunft seine Aufmerksamkeit zu widmen.
    Mit besonderem Interesse nahm meine Fraktion die Feststellungen im Bericht zur Kenntnis, mit denen der Wehrbeauftragte die Probleme aufgriff, die seit langem Ursache großer Beunruhigung und Verbitterung in der Truppe und bei den Betroffenen sind und die wir durch geeignete Initiativen einer entscheidenden Verbesserung zuführen wollten. Ich meine damit die Fragen, die mit dem Arbeitsplatzschutzgesetz für Wehrpflichtige, mit der Verwendung und Beförderung der Soldaten und mit den Folgen bei der Heraufsetzung der besonderen Altersgrenzen im Zusammenhang stehen. Hierbei verweise ich auf den von meiner Fraktion eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsplatzschutzgesetzes. Wir stimmen der Beanstandung durch den Wehrbeauftragten zu, denn auch wir halten es für unvertretbar, daß jährlich Tausende junger Männer um jede Dienstleistung herumkommen, während andere ihrer gesetzlich geforderten Dienstpflicht nachkommen müssen. Für völlig unerträglich halten wir es aber, daß die Dienstleistenden neben dieser ungleichen Behandlung und vielfältigen dienstlichen Belastung angesichts der verschlechterten Wirtschaftslage nun auch noch damit rechnen müssen, daß ihr Arbeitsplatz aus Anlaß des Wehrdienstes gefährdet ist und sie wenige Wochen nach Wiedereintritt in die zivile Arbeitswelt ihre Kündigung erhalten.
    Meine Damen und Herren, mit der Kritik am Entschluß des Bundesministeriums der Verteidigung, das sich bisher weigerte, die Einweisungsrichtlinien für Hauptfeldwebel zu ändern, wird im Jahresbericht eine von meiner Fraktion im Verteidigungsausschuß wiederholt vertretene Auffassung aufgegriffen. Wenn auch unsere Absicht, 25 % der vorhandenen Planstellen auf A 9 anzuheben, durch Beschluß des Verteidigungsausschusses auf 15 % herabgesetzt wurde, macht das Verteidigungsministerium nur für etwa 10 % hiervon Gebrauch. Wir begrüßen daher, daß sich der Wehrbeauftragte unseren Bemühungen anschließt. Bei dieser Diskussion setzen wir uns wieder dafür ein, gleichzeitig mit diner solchen Lösung auch den Spitzendienstgrad des Stabsfeldwebels wieder einzuführen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Wörner [CDU/CSU] : Sehr gut!)




    Ernesti
    Der Wehrbeauftragte setzt sich im Zusammenhang mit den als Folge des Haushaltsstrukturgesetzes verfügten Einschränkungen, die im Bereich des Verteidigungsressorts zur Heraufsetzung der besonderen Altersgrenze um ein Jahr führten, für eine Übergangsregelung für Offiziere und Unteroffiziere ein. Wir begrüßen dies und tun dies nicht erst heute, denn wir haben bei den Beratungen im Verteidigungsausschuß eine bessere Regelung vorgeschlagen.
    Die heutige Überweisungsberatung läßt keine Zeit, über den Rahmen der angesprochenen Probleme hinaus die Vielzahl der Einzelfragen zu behandeln. Dies liegt in der Zuständigkeit des Fachausschusses, der diesen Bericht einer gründlichen Beratung unterziehen sollte. Der Zeitbedarf, meine Damen und Herren, der dafür angesetzt werden wird, sollte sich ausschließlich aus der Sache ergeben. Wir schlagen allerdings dort eine Beschränkung auf das Wichtigste vor und regen heute schon zur Behandlung folgende Komplexe an.
    Den Fragen der inneren Führung sollte, nachdem die Begriffs- und Prinzipiendiskussion beendet ist, besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf hinreichende Vorbereitung der Vorgesetzten, insbesondere auf der Ebene der Kompanie-, Zug- und Gruppenführer, gewidmet werden. So hilfreich und bedeutungsvoll die Leitsätze der Zentralen Dienstvorschrift 10/1 für das Führungsverhalten der Vorgesetzten sind, kommt zur Durchsetzung dieser Prinzipien der Fähigkeit zur Menschenführung erhöhte Bedeutung zu. Bei der Beratung dieser Fragen im Verteidigungsausschuß sollten — wie von meinem Kollegen Rommerskirchen schon bei der ersten Beratung des Jahresberichts 1974 vorgeschlagen — Sprecher des Beirates für Fragen der inneren Führung teilnehmen.
    Die Lehrgangsschwemme infolge der Neuordnung des Ausbildungswesens führt zu hohen Abwesenheitszahlen bei der Truppe und wirkt sich dort sehr nachteilig aus. Bei den vom Hochschulstudium an den Bundeswehr-Hochschulen zur Truppe zurückkehrenden Offizieren ohne Studienabschluß ist ein sehr geringer Ausbildungsstand festzustellen. Die Erstattung eines Zwischenberichts zu diesem Sachverhalt durch das Bundesministerium der Verteidigung wäre hier angebracht.
    Auf dem Gebiet der Fürsorge fällt auf, daß sie mit 4 253 Eingaben weit an der Spitze aller Eingaben liegt. Dies verwundert um so mehr, als man erwarten konnte, daß sich auf diesem Gebiet auf die Dauer die Tätigkeit der inzwischen groß ausgebauten Sozialabteilung des Bundesministeriums der Verteidigung positiver auswirken würde. Um der Unruhe und Verstimmung in der Truppe auf diesem Gebiet wirksam entgegenzuwirken, schlagen wir weiter vor, bei den Beratungen im Verteidigungsausschuß folgenden Komplexen erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen: Wohnungsfürsorge, Gesundheitswesen, Wehrgerechtigkeit und unzumutbare Dienstzeitbelastung
    Wir hatten gehofft, meine Damen und Herren, das leidige Thema „Kompetenzen des Wehrbeauftragten" durch eine Novellierung des betreffenden Gesetzes abschließen zu können, und wir haben uns an den Bemühungen konstruktiv beteiligt. Zu unserem. Bedauern dürfte das insofern zumindest vorerst gescheitert sein, als voneinander stark abweichende Rechtsgutachten neuer Erörterungen und Abklärungen bedürfen.
    Lassen Sie mich zum Schluß bei aller Kritik feststellen, daß wir dem Wehrbeauftragten und damit auch seinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit unseren Dank aussprechen.

    (Beifall)

    Er kann auch weiter davon ausgehen, daß er in seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als überparteilicher Sachwalter im Dienst am Soldaten, dem wir alle ein hohes Maß an Pflichterfüllung abverlangen, jederzeit unserer ganzen Unterstützung sicher sein kann.
    Wir schlagen vor, den Jahresbericht 1975 des Wehrbeauftragten gemäß dem Vorschlag des Ältestenrats dem Verteidigungsausschuß zur Beratung zu überweisen. Hinsichtlich des Jahresberichts 1974 des Wehrbeauftragten, der auch noch auf der Tagesordnung steht, schließt sich die CDU/CSU-Fraktion dem damaligen Vorschlag des Berichterstatters gemäß der Bundestagsdrucksache 7/3762 an, diesen seitens des Hohen Hauses zur Kenntnis zu nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)