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ID0723516800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 235. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 16347 A Dr. Jenninger CDU/CSU 16347 C Erweiterung der Tagesordnung 16348 A, 16470 D Überweisung einer Vorlage an Ausschüsse Erklärung der Bundesregierung zur Europapolitik Schmidt, Bundeskanzler 16348 B Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Strauß CDU/CSU 16359 D Präsident Frau Renger 16364 B Brandt SPD 16371 D Hoppe FDP 16377 B Dr. Klepsch CDU/CSU 16381 B Genscher, Bundesminister AA 16386 A Dr. Aigner CDU/CSU 16413 A Dr. Ehrenberg SPD 16415 D Dr. Bangemann FDP 16419 A Blumenfeld CDU/CSU 16422 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 16424 D Schmidt (Wattenscheid) SPD 16428 B von Hassel CDU/CSU 16430 B Mischnick FDP 16433 B Dr. Narjes CDU/CSU 16436 A Wehner SPD 16438 D Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Abfallbeseitigungsgesetzes — Drucksache 7/4962 —Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 16406 D Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Ersten Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts — Drucksache 7/4992 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung beamtenversorgungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 7/4993 — Jahn (Marburg) SPD 16407 D Dr. Emmerlich SPD. 16409 A Dr. Lenz (Bergstraße) CDU/CSU 16411 A Engelhard FDP 16412 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Neunzehnten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung und der Alters- II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 gelder in der Altershilfe für Landwirte (Neunzehntes Rentenanpassungsgesetz) — Drucksache 7/4722 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4998 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und' Sozialordnung — Drucksache 7/4951 — Dr. Schellenberg SPD 16442 B Franke (Osnabrück) CDU/CSU 16443 A Sund SPD 16446 D Arendt, Bundesminister BMA 16450 C Müller (Remscheid) CDU/CSU 16453 D Geiger SPD 16456 B Schmidt (Kempten) FDP 16458 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (Achtes Anpassungsgesetz — KOV —) — Drucksache 7/4653 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4999 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4960 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Geisenhofer, Maucher, Burger, Dr. Althammer, Müller (Remscheid), Höcherl, Ziegler, Franke (Osnabrück), Dr. Mikat, Dr. Jobst, Freiherr von Fircks, Braun, Dr. Fuchs, Krampe und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesversorgungsgesetzes — Drucksache 7/4585 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4999 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4960 — Burger CDU/CSU 16461 B Maucher CDU/CSU 16463 A, 16467 A Glombig SPD 16465 A, 16468 A Geisenhofer CDU/CSU 16469 A Jaschke SPD 16470 A Schmidt (Kempten) FDP 16470 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 29 GG) — Drucksache 7/4958 — 16470 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes und des Zivildienstgesetzes — Drucksache 7/3730 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4843 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 7/4841 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes — Drucksache 7/4206 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 3/4811 — Biermann SPD 16471 B Frau Tübler CDU/CSU 16474 A Hölscher FDP 16477 C Dr. Kraske CDU/CSU 16481 D Möllemann FDP 16483 A Lutz SPD 16486 A Beratung des Berichts und des Antrags des Verteidigungsausschusses zu dem Jahresbericht 1974 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksachen 7/3228, 7/3762 — in Verbindung mit Beratung des Jahresberichts 1975 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages — Drucksache 7/4812 — Schlaga SPD 16487 B Ernesti CDU/CSU 16489 B Möllemann FDP 16491 D Glückwünsche zum Geburtstag des Wehrbeauftragten Berkhan 16487 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Personalstruktur des Bundesgrenzschutzes — Drucksache 7/3494 —, Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 7/4539 —, Bericht und Antrag des Innenausschusses — Drucksache 7/4534 — Gerster (Mainz) CDU/CSU 16492 B Pensky SPD 16494 B, 16496 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 16495 B Dr. Wörner CDU/CSU 16496 B Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister BMI 16497 A Namentliche Abstimmung 16498 A Feststellung der Beschlußunfähigkeit 16498 D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 III Fragestunde — Drucksache 7/4963 vom 2.4. 1976—Erhaltung und Fortentwicklung der deutschen Wochenschauen und Einbeziehung in die Filmförderung gemäß dem Beschluß des Bundestages vom 1. Dezember 1967 MdlAnfr A32 02.04.76 Drs 07/4963 Hoffie FDP MdlAnfr A33 02.04.76 Drs 07/4963 Hoffie FDP Antw StSekr Bölling BPA 16390 B, C, 16391 A, B, D, 16392 A, C, D, 16393 A, B, C, D, 16394 A ZusFr Hoffie FDP 16391 A, B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU .16392 A, B ZusFr Dr. Lohmar SPD 16392 C, D ZusFr Nagel SPD 16393 A, B ZusFr Kleinert FDP 16393 B, C ZusFr Reiser SPD 16393 D, 16394 A ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU 16393 D Pressemeldungen über den Antrag von Kabinettsmitgliedern auf Gewährung eines Zuschusses an die Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS) aus Bundesmitteln sowie neue Tatsachen zur Beurteilung der Förderungswürdigkeit der VDS MdlAnfr A10 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU MdlAnfr A 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16394 B, C, D, 16395 A, C, D, 16396 A ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU 16394 C, 16395 A, B ZusFr Kleinert FDP 16395 D ZusFr Seiters CDU/CSU 16396 A Beurteilung des Sonderprogramms der Bundesregierung zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sowie Übertragung von Mitteln an bisher unberücksichtigt gebliebene Arbeitsämter zur Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze MdlAnfr A12 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Unland CDU/CSU MdlAnfr A13 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Unland CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16396 A, C, D, 16397 A, B, C ZusFr Dr. Unland CDU/CSU 16396 B, C, 16397 B, C ZusFr Fiebig SPD 16396 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 16397 A Verhandlungen über deutschsprachige Schulen während des Aufenthalts von Bundesminister Rohde in Polen MdlAnfr A14 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Glotz BMBW 16397 D, 16398 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16398 A, B Maßnahmen der Bundesregierung gegen die illegale Einschleusung indischer und pakistanischer Staatsbürger über die Bundesrepublik Deutschland nach Großbritannien MdlAnfr A15 02.04.76 Drs 07/4963 Schinzel SPD MdlAnfr A16 02.04.76 Drs 07/4963 Schinzel SPD Antw PStSekr Baum BMI 16398 C, 16399 B, C ZusFr Schinzel SPD 16399 A, B, C Höhe des Rückerstattungsbetrags der von Polen von Aussiedlern verlangten Gebühren für Ausreisepapiere in der Zeit von 1971 bis 1975 MdlAnfr A83 02.04.76 Drs 07/07/4963 Dr. Hupka CDU/CSU Antw PStSekr Baum BMI 16399 D, 16400 B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 16400 B Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Einfuhr von reinem Alkohol, hauptsächlich aus Frankreich, zu Dumpingpreisen und die Existenzgefährdung der deutschen Brennereien MdlAnfr A27 02.04.76 Drs 07/4963 von Alten-Nordheim CDU/CSU MdlAnfr A28 02.04.76 Drs 07/4963 von Alten-Nordheim CDU/CSU Antw PStSekr Haehser BMF 16400 D, 16401 A, B, C, D ZusFr von Alten-Nordheim CDU/CSU 16400 D, 16401 A, B, C, D Beurteilung der Preiserhöhungen in deutschen Automobilunternehmen unmittelbar nach Abschluß von Tarifverhandlungen MdlAnfr A31 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 16402 A, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 16402 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 16402 D IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 Schutz der deutschen Fanggebiete in der Nordsee gegen mögliche Übergriffe niederländischer Schiffe auf Grund der Fangbeschränkungen für Seezungen in den niederländischen Küstengewässern sowie Einsatz von Booten des Bundesgrenzschutzes MdlAnfr A41 02.04.76 Drs 07/4963 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A42 02.04.76 Drs 07/4963 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw PStSekr Logemann BML 16403 B, C, D ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 16403 C, D Änderung der Rechtslage hinsichtlich der Gewährung von Haushaltshilfe nach dem Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte MdlAnfr A46 02.04.76 Drs 07/4963 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 16404 A, B ZusFr Horstmeier CDU/CSU 16404 B Anzahl der gemäß den Bestimmungen der ICAO, der IATA und den Auflagen des Bundesverkehrsministers in bezug auf die Beförderungstarife verfahrenden Fluggesellschaften in Deutschland sowie Verschärfung der Kontrollen und Erhöhung der Ordnungsstrafen bei Verstößen gegen diese Bestimmungen MdlAnfr A50 02.04.76 Drs 07/4963 Schmidt (Niederselters) SPD MdlAnfr A51 02.04.76 Drs 07/4963 Schmidt (Niederselters) SPD Antw PStSekr Jung BMV . 16404 C, D, 16405 A, B ZusFr Schmidt (Niederselters) SPD 16404, D 16405 A Verhinderung des Verkaufs von Superkraftstoff mit zu geringen Oktanwerten an Tankstellen, insbesondere an Autobahntankstellen MdlAnfr A63 02.04.76 Drs 07/4963 Immer (Altenkirchen) SPD Antw PStSekr Jung BMV 16405 C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD 16405 C, D Restbestände und Vernichtung der ungültigen Briefmarken mit der Abbildung des ehemaligen Bundespräsidenten D. Dr. Dr. Heinemann MdlAnfr A68 02.04.76 Drs 07/4963 Dr. Dollinger CDU/CSU Antw PStSekr Jung BMP 16406 A, B, C ZusFr Dr. Dollinger CDU/CSU 16406 B Nächste Sitzung 16498 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . .16499* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 235. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1976 16347 235. Sitzung Bonn, den 8. April 1976 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 9. 4. Adams * 9. 4. Dr. Ahrens ** 9. 4. Dr. Aigner * 9. 4. Alber **** 9. 4. Amrehn **** 9. 4. Dr. Artzinger * 9. 4. Dr. Bangemann * 9. 4. Dr. Barzel 9. 4. Batz 9. 4. Dr. Bayerl * 9. 4. Dr. Becher (Pullach) 9. 4. Behrendt * 9. 4. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 9. 4. Blumenfeld * 9. 4. Frau von Bothmer **** 9. 4. Prof. Dr. Burgbacher * 9. 4. Christ 8. 4. Dr. Corterier * 9. 4. Eilers (Wilhelmshaven) 8. 4. Dr. Enders **** 9. 4. Entrup 9. 4. Erhard (Bad Schwalbach) 9. 4. Fellermaier * 9. 4. Flämig *** 9. 4. Frehsee * 9. 4. Dr. Früh * 9. 4. Dr. Fuchs 9. 4. Gerlach (Emsland) * 9. 4. Dr. Götz 9. 4. Haase (Fürth) **** 9. 4. Härzschel * 9. 4. Hauser (Krefeld) 8. 4. Dr. Jahn (Braunschweig) * 9. 4. Dr. Klepsch * 9. 4. Krall * 9. 4. Dr. Kunz (Weiden) *** 9. 4. Lange * 9. 4. Lautenschlager * 9. 4. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Leicht * 9. 4. Lücker * 9. 4. Dr. Mende **** 9. 4. Memmel * 9. 4. Müller (Mülheim) * 9. 4. Dr. Müller (München) **** 9. 4. Mursch (Soltau-Harburg) * 9. 4. Niegel 9. 4. Frau Dr. Orth * 9. 4. Pieroth 9. 4. Rollmann 9. 4. Roser 9. 4. Richter** 9. 4. Russe 9. 4. Schmidt (München) * 9. 4. Dr. Schulz (Berlin) * 9. 4. Schwabe * 9. 4. Dr. Schwenke **** 9. 4. Dr. Schwörer * 9. 4. Seefeld * 9. 4. Seibert 9. 4. Sieglerschmidt **** 9. 4. Springorum * 9. 4. Dr. Starke (Franken) * 9. 4. Suck * 9. 4. Dr. Vohrer **** 9. 4. Volmer 8. 4. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 21. 5. Walkhoff * 9. 4. Dr. Wallmann 9. 4. Frau Dr. Walz * 9. 4. Wende 9. 4. Dr. Wendig 9. 4. Zebisch 9. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung **** für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carl Otto Lenz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Unser Kollege Paul Mikat hat bei der ersten Lesung des hier in Rede stehenden Gesetzes am 13. Oktober 1971 gesagt:
    Oberste Maxime staatlicher Reform . .. sollte sein ..., daß eine Ehe, die unwiderruflich zerstört ist, mit einem Maximum an Fairneß und Praktikabilität, einem Minimum an Bitterkeit und einem Optimum an sozialer Verantwortlichkeit gegenüber und unter allen Beteiligten geschieden werden kann.
    Der Gesetzesbeschluß des Bundestages — dies ist die Auffassung der CDU/CSU-Fraktion — entsprach diesen Grundsätzen nicht. Die Kritik, die daran geübt wurde, halten wir infolgedessen in vollem Umfang in jedem einzelnen Punkt aufrecht, und wir weisen die Unterstellungen des Kollegen Emmerlich soeben in seinen Darlegungen, die einer Erklärung zu einem Begehren des Vermittlungsausschusses in ihrem Charakter nicht entsprachen, nachdrücklich zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bemühungen der CDU/CSU im Vermittlungsausschuß standen unter der Zielsetzung, die unser Freund Mikat genannt hat. Diese Bemühungen waren in wesentlichen Punkten erfolgreich. Ich möchte diese Punkte nicht alle im einzelnen wiederholen, sondern nur die Schwerpunkte ansprechen.
    Beim Namensrecht war einer der Hauptpunkte unserer Kritik, daß die rückwirkende Änderung von Namen für Personen, die an einem Namenswechsel Interesse hatten, weil sie in Registern standen, wo man nicht gern steht, ihnen die Möglichkeit gegeben hätte, den Namen nachträglich zu ändern. Diese Möglichkeit ist ausgeräumt. Das Gesetz tritt nämlich nicht rückwirkend in Kraft.
    Zweitens hatten wir es als nicht richtig empfunden, daß der Standesbeamte die Ehegatten zu einer Erklärung über ihren Ehenamen zwingen soll. Auch dieser Punkt ist in das Vermittlungsbegehren nicht aufgenommen worden.
    Lassen Sie mich dann zu den Scheidungsgründen kommen.
    Die durch Beschluß der Mehrheit des Bundestages vorgesehene Möglichkeit der sofortigen Scheidung der Ehe wegen selbstverschuldeter Zerrüttung wurde beseitigt. Bei selbstverschuldeter Zerrüttung ist eine Scheidung nach dem Beschluß des Vermittlungsausschusses erst ein Jahr nach der Trennung vom anderen Ehegatten möglich. Vorher kann die Ehe nur geschieden werden, wenn ihre Fortsetzung für den Antragsteller aus Gründen, die in der Person des anderen, also nicht in der eigenen Person, liegen, eine unzumutbare Härte darstellen würde. Ich halte das zusammen mit meiner Fraktion für einen ganz wesentlichen Punkt; denn hierdurch konnten wir dem Rechtsgrundsatz „Niemand soll aus eigenen Rechtsverletzungen für sich günstige Rechtsfolgen herleiten können" in einer begrenzten, aber wirksamen Weise Geltung verschaffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dadurch wird die Position des ehetreuen Ehegatten erheblich gestärkt; denn so wird verhindert, daß die fristlose Scheidung aus der Zerrüttungsklausel bei selbstverschuldeter Zerrüttung der Normaltatbestand bei den Scheidungen wird.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Zur Härteklausel hatten wir drei Anliegen. Erstens war uns die Befristung auf drei Jahre zu kurz. Zweitens fehlte die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Härten, und drittens fehlte die Berücksichtigung des Kindeswohls. Meine Damen und Herren, in allen drei Punkten haben wir entscheidende Verbesserungen erzielen können. Es ist heute nicht mehr so leicht möglich, zu sagen, dieses Gesetz sei kinderfeindlich; denn die berechtigten Interessen der Kinder können nach diesem Gesetz jetzt gewahrt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die meisten CDU/CSU-Mitglieder des Vermittlungsausschusses waren der Auffassung, daß mit der neuen Klausel zwar nicht alle, aber doch die allermeisten Härten berücksichtigt werden konnten, die durch Verweigerung der Scheidung einer gescheiterten Ehe überhaupt gemildert werden können.
    Zu dem Punkt der Unwiderlegbarkeit, den Herr Kollege Emmerlich hier angesprochen hat, erkläre ich folgendes. Nach den Bestimmungen dieses Gesetzes, so wie es gefaßt ist, würde es sehr schwierig sein, nachzuweisen, wann eine Trennung angefangen hat. Infolgedessen würde es auch sehr schwierig sein, nachzuweisen, ob sie ein Jahr gedauert hat. Infolgedessen haben wir diesen Punkt, weil die Gegenseite darüber überhaupt nicht mit sich reden ließ, nicht weiter verfolgt.
    Nach dem Beschluß der Bundestagsmehrheit wurde der sogenannte Versorgungsausgleich obligatorisch für alle Ehen, gleichgültig, ob sie vor oder nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes geschlossen worden sind. Damit wurde der Grundsatz der Vertragsfreiheit auch über den ehelichen Güterstand, der sonst im Eherecht gilt, gröblich verletzt. Nach der Empfehlung des Vermittlungsausschusses können die Ehegatten in Zukunft in einem Ehevertrag durch ausdrückliche Vereinbarung auch den Versorgungsausgleich ausschließen. Außerdem können sie im Zusammenhang mit der Scheidung eine Vereinbarung darüber schließen. Diese muß allerdings dem Versorgungsausgleichsanspruch gleichwertig, notariell beglaubigt und vom Familienrichter genehmigt sein.
    Mit der Koalition waren wir stets der Auffassung, daß Manipulationen zu Lasten der Träger der gesetzlichen Rentenversicherung vermieden werden müssen. Auch in diesem Punkt haben wir volle Genugtuung erfahren.
    Das neue Ehegesetz soll am 1. Juli 1977 in Kraft treten. Diese Frist sichert Gerichten, Rechtsanwälten und mit der Durchführung des Gesetzes sonst Befaßten die Möglichkeit, sich in die neue Materie ein-



    Dr. Lenz (Bergstraße)

    zuarbeiten, was ebenfalls nach dem Beschluß der Bundestagsmehrheit nicht der Fall war.
    Das neue Scheidungsrecht beruht auf einem durch Erwägung der Einzelfallgerechtigkeit und der Billigkeit gemilderten Zerrüttungsprinzip. Die Unterstellung, wir hätten versucht, dem Schuldprinzip Eingang zu verschaffen, war immer falsch; sie bleibt es auch jetzt. Man hätte sich eine noch stärkere Berücksichtigung der Gesichtspunkte der Einzelfallgerechtigkeit und der Billigkeit wünschen können. Dies war jedoch angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Deutschen Bundestag nicht möglich.
    Meine Damen und Herren, die Mehrheit meiner Fraktion ist der Auffassung, daß im großen und ganzen ein Kompromiß zustande gekommen ist, mit dem man leben kann. Ich verschweige dem Hause aber nicht, daß eine Minderheit der Auffassung ist, daß die Bedingungen für eine Zustimmung nicht erfüllt sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Engelhard.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans A. Engelhard


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Fraktion der Freien Demokraten begrüßt das vorliegende Ergebnis des Vermittlungsausschusses. Wir stellen mit großer Befriedigung fest, daß auch die Opposition und die Mehrheit des Bundesrates zu der Einsicht gelangt sind, daß von der Bevölkerung eine Reform erwartet wird, die diesen Namen verdient. Nach der Proklamation einer Art Volkskrieg in der Mammutdebatte vom 11. Dezember 1975 gegen dieses Gesetz war das eigentlich in dieser Form nicht zu erwarten. Wir sind der Auffassung, daß es im Interesse der Sache begrüßenswert ist, wenn hier ein Ergebnis auf dem Tisch liegt, das in seinem wesentlichen Inhalt und in seinen Konturen vom Inhalt des Regierungsentwurfs in der Fassung, die er in den Ausschußberatungen gefunden hat, geprägt ist. Wir waren immer der Meinung, daß eine Reform des Ehe- und Familienrechts das Scheidungsrecht als Kernstück haben müsse. Wir sind in diesem Bereich mit unseren Vorstellungen im wesentlichen durchgedrungen. Es ist der Opposition nicht gelungen, das angestrebte Zerrüttungsprinzip erneut mit starken Elementen des Schuldprinzips anzureichern.
    Sicherlich gibt es noch einige Schönheitsfehler. In diesem Zusammenhang ist zunächst darauf zu verweisen, daß die Scheidung nunmehr erst nach einjähriger Trennung möglich sein soll

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Das ist ja unerhört!)

    und, verbunden damit, daß die Aussetzungsmöglichkeiten für den Richter beschränkt worden sind und damit für den Verfahrensablauf ganz sicherlich nicht der bestmögliche Weg eingeschlagen worden ist. Die jetzt vorgesehene Härteklausel bringt eine Fünfjahresfrist und eine das Kindeswohl betreffende Klausel, die wir von der Praxis her nicht als notwendig ansehen. Wir verkennen aber nicht, daß die Härteklausel insgesamt eine so restriktive Fassung
    gefunden hat, daß ohne weiteres auf die Rechtsprechung zu vertrauen ist, daß diese nach dieser Klausel nun nicht als nach einem Ersatz für den bisherigen § 48 des Ehegesetzes greift, sondern von ihr einen sehr maßvollen Gebrauch machen wird.

    (Dr. Becker [Mönchengladbach) [CDU/CSU]:

    Wir vertrauen auf die Vernunft der Richter!)
    Wir halten es für akzeptabel, daß der Versorgungsausgleich durch Ehevertrag abdingbar ist, und zwar ganz einfach deswegen, weil eine so große Zumutung darin liegen wird, einen den Versorgungsausgleich ausschließenden Ehevertrag abzuschließen, daß ein solcher Vertrag ohne entsprechenden materiellen Ausgleich für den anderen Teil überhaupt nicht zustande kommen wird. Für die praktische Abwicklung des Versorgungsausgleichs wird es günstig sein, daß die Vergleichsmöglichkeit nunmehr wesentlich erweitert worden ist, diese aber gleichzeitig der richterlichen Genehmigung unterliegt.
    Wir begrüßen weiter, daß in der Frage des Namensrechtes gleichfalls eine Einigung erzielt werden konnte. Dabei erscheint uns wesentlich, daß derjenige, dessen Familienname nicht Ehename geworden ist, nunmehr seinen bisherigen Namen dem Ehenamen voranstellen kann. Damit ist unserem wesentlichen Votum Rechnung getragen, daß mit der Eheschließung der Name als ein wesentliches Merkmal der Persönlichkeit künftig nicht abgeschnitten wird.
    Insgesamt enthält der vorliegende Antrag des Vermittlungsausschusses das, was wir an inhaltlichen Kernpunkten in diese Reform eingebracht haben.
    Die Fraktion der Freien Demokraten wird dem Antrag zustimmen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)