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ID0721815700

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 218. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. Januar 1976 Inhalt: Nachruf auf den früheren Abg. und Vizepräsidenten Schoettle . . . . . . . 15081 A Erklärung der Bundesregierung Schmidt, Bundeskanzler 15081 D Beratung des Antrags des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung betr. Materialien zum Bericht zur Lage der Nation 1974 — Drucksachen 7/2423, 7/4158 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Menschenrechtsbericht der Bundesregierung — Drucksache 7/4616 — in Verbindung mit Beratung der Empfehlungen und Entschließungen der Nordatlantischen Versammlung bei ihrer 21. Jahrestagung vom 21. bis 26. September 1975 in Kopenhagen — Drucksache 7/4241 — Dr. Carstens (Fehmarn) CDU/CSU . . . 15094 A Wehner SPD 15103 D Hoppe FDP 15109 B Genscher, Bundesminister AA . . . . 15129 B Dr. Marx CDU/CSU 15135 C, 15213 C Mattick SPD 15145 C Dr. Bangemann FDP 15151 A Dr. Abelein CDU/CSU . . . . . . . 15157 B Höhmann SPD . . . . . . . . . . 15163 A Graf Stauffenberg CDU/CSU . . . . . 15168 A Franke, Bundesminister BMB . . . . 15171 C Baron von Wrangel CDU/CSU . . . . 15178 D Mischnick FDP . . . . . . . . . . 15181 B Barche SPD .. . . . 15186 C Dr. Gradl CDU/CSU 15189 B Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . . . 15192 D Wohlrabe CDU/CSU . . . . . . . . 15195 C Grimming SPD . . . . . . . . . . 15199 A Kunz (Berlin) CDU/CSU . . . . . . 15202 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 15205 D Jäger (Wangen) CDU/CSU 15208 D Dr. Arndt (Hamburg) SPD . . . . . . 15211 C lI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Januar 1976 Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Kreutzmann, Barche, Büchler (Hof), Zebisch, Niegel, Böhm (Melsungen), Hösl, Dr. Warnke, Wolfgramm (Göttingen) und Genossen betr. Förderung des Zonenrandgebietes — Drucksachen 7/4117, 7/4422 —in Verbindung mit Beratung des Berichts und des Antrags des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung über den erweiterten Verkehrswegeplan für das Zonenrandgebiet hier: Bericht des Bundesministers für Verkehr 1974 über den Fortgang der Verkehrserschließung des Zonenrandgebietes — Drucksachen 7/2992, 7/4471 — 15215 A Beratung des Berichts und des Antrags des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament betr. allgemeine unmittelbare Wahlen der Mitglieder des Europäischen Parlaments Drucksachen 7/3366, 7/3768 — Dr. Kempfler CDU/CSU . . . . . . . 15215 C Fragestunde — Drucksache 7/4632 vom 23. 1. 1976 — Verhalten des Staatsministers Moersch in der Fragestunde des Deutschen Bundestages MdlAnfr A93 23.01.76 Drs 07/4632 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Frau Schlei BKA 15115 D, 15116A, B, C, D, 15117 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 15116 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 15116 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 15116 C ZusFr Freiherr von Fircks CDU/CSU . . 15116 C ZusFr Niegel CDU/CSU 15116 D ZusFr Seiters CDU/CSU 15117 A Lieferung von Schützenpanzern durch die Firma Rheinstahl über ihre belgische Zweigniederlassung an Saudi-Arabien sowie Genehmigung der Ausfuhr MdlAnfr A96 23.01.76 Drs 07/4632 Hansen SPD MdlAnfr A97 23.01.76 Drs 07/4632 Hansen SPD Antw StMin Moersch AA . . . . 15117 B, C, D, 15118A, B, C, D, 15119 B ZusFr Hansen SPD . . . . 15117 C, D, 15118 B ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 15118 B ZusFr Haase (Kassel) CDU/CSU . . . 15118 C, D ZusFr Dr. Kliesing CDU/CSU 15119 A Einstellung der Bundesregierung zu den Empfehlungen der deutsch-polnischen Schulbuchkonferenz MdlAnfr A99 23.01.76 Drs 07/4632 Dr. Hupka CDU/CSU MdlAnfr A100 23.01.76 Drs 07/4632 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Moersch AA . . . . 15119 B, C, D, 15120 A, B, C, D, 15121 C, D, 15122 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . 15119 C, D, 15120 D, 15121 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 15119 D, 15122 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 15120 A, 15121 D ZusFr Freiherr von Fircks CDU/CSU . . . 15120 B Höhe der aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" und den Konjunkturprogrammen nach Ostfriesland seit 1970 vergebenen Mittel MdlAnfr A46 23.01.76 Drs 07/4632 Tietjen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 15122 C, 15123 B ZusFr Tietjen SPD . . . . . . . . 15123 A, B Umfang der Exporte von wirtschaftlichen Gütern in osteuropäische Länder seit 1970 MdlAnfr A47 23.01.76 Drs 07/4632 Tietjen SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 15123 C, 15124 A, B ZusFr Tietjen SPD . . . . . . . . . 15123 D ZusFr Ey CDU/CSU . . . . . . . . . 15124 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 15124 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 15124 B Zweckmäßigkeit nur eines Werkstattyps für Behinderte sowie Untersuchung des Zusammenbringens von geistig Behinderten und geistig nicht Behinderten MdlAnfr A51 23.01.76 Drs 07/4632 Burger CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 15124 C, 15125 A ZusFr Burger CDU/CSU . . . . 15124 D, 15125 A Wegfall von Waisenrente, Krankenversicherung und Kindergeld für Abiturienten ohne Studien- oder Ausbildungsplatz MdlAnfr A55 23.01.76 Drs 07/4632 Rollmann CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 15125 B, D, 15126 A ZusFr Rollmann CDU/CSU . . . . . . 15125 D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Januar 1976 III Einsetzung für die Anerkennung der witterungsbedingten Arbeitsausfälle an den als deutsches Hoheitsgebiet geltenden Baustellen der Staustufe Iffezheim auf französischem Boden MdlAnfr A56 23.01.76 Drs 07/4632 Dr. Hauser (Sasbach) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . . 15126 A Anerkennung von nicht über die vorgeschriebene Mindestzahl von Plätzen verfügende Werkstätten für Behinderte, damit die hier tätigen Behinderten in den Genuß des Gesetzes über die Sozialversicherung Behinderter kommen MdlAnfr A57 23.01.76 Drs 07/4632 Geisenhofer CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 15126 C, 15127 A ZusFr Geisenhofer CDU/CSU . . . . . . 15127 A Darstellung der Zwangskollektivierung der Bauern in der DDR im Kalender „Blick in die DDR" MdlAnfr A69 23.01.76 Drs 07/4632 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB 15127 B, D, 15128 A, B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . . . . . 15127 D ZusFr Frau Berger (Berlin) CDU/CSU . . 15128 A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 15128 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 15128 B ZusFr Dr. Marx CDU/CSU . . . . . . 15128 C Verweigerung der Aufnahme illegal Polen verlassender Deutscher in der DDR MdlAnfr A83 23.01.76 Drs 07/4632 Freiherr von Fircks CDU/CSU MdlAnfr A84 23.01.76 Drs 07/4632 Freiherr von Fircks CDU/CSU Antw PStSekr Herold BMB . 15128 D, 15129 A, B ZusFr Freiherr von Fircks CDU/CSU . . . 15129 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 15216 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 15217* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Januar 1976 15081 218. Sitzung Bonn, den 29. Januar 1976 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 216. Sitzung, Seite 14998 D, Zeile 9 von unten ist zu lesen: „Das nehmen Sie . . ."; Seite 14999 D, Zeile 9 von unten ist statt „abzulenken" zu lesen: „abzulehnen" ; Seite 15000 B, Zeile 12 ist statt „zukunftweisend" zu lesen: „zukunftsweisend" ; Seite 15001 B, Zeile 17 ist statt „Teufelskeis" zu lesen: "Teufelskreis". Anlage Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Adams * 30. 1. Ahlers 30. 1. Dr. Achenbach * 30. 1. Dr. Ahrens ** 30. 1. Dr. Aigner * 30. 1. Alber ** 30. 1. Dr. Artzinger * 30. 1. Amrehn ** 30. 1. Dr. Bayerl * 29. 1. Behrendt * 30. 1. Blumenfeld * 29. 1. Frau von Bothmer ** 30. 1. Brandt 30. 1. Breidbach 30. 1. Büchner (Speyer) ** 30. 1. Christ 29. 1. Dr. Dollinger 13. 2. Dr. Enders ** 30. 1. Entrup 13. 2. Prof. Dr. Erhard 30. 1. Fellermaier * 30. 1. Dr. Früh 30. 1. Flämig * 30. 1. Gerlach (Emsland) * 30. 1. Dr. Geßner ** 30. 1. Dr. Gölter ** 30. 1. Haase (Fürth) ** 30. 1. Dr. Holtz ** 30. 1. Hussing 30. 1. Dr. Jahn (Braunschweig) * 30. 1. Kater 30. 1. Dr. Kempfler " 30. 1. Dr. Klepsch ** 30. 1. Dr. Kreile 30. 1. Kroll-Schlüter 30. 1. Lagershausen ** 3,0. 1. Lange * 30. 1. Lautenschlager * 30. 1. Lemmrich ** 30. 1. Lenzer ** 30. 1. Liedtke 30. 1. Lücker * 30. 1. Marquardt ** 30. 1. Mattick ** 30. 1. Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Memmel * 30. 1. Dr. Mende ** 30. 1. Dr. Müller (München) ** 30. 1. Mursch * 30. 1. Frau Dr. Orth 30. 1. Pawelczyk ** 30. 1. Pieroth 30. 1. Richter ** 30. 1. Dr. Schäuble ** 30. 1. Prof. Dr. Schellenberg 30. 1. Schmidt (Kempten) ** 30. 1. Schmidt (München) * 30. 1. Schonhofen 21.2. Dr. Schröder (Düsseldorf) 30. 1. Dr. Schwencke ** 30. 1. Dr. Schwörer * 30. 1. Dr. Schulz (Berlin) * 30. 1. Seibert 30. 1. Sieglerschmidt '* 30. 1. Springorum * 30. 1. Dr. Starke (Franken) * 30. 1. Stücklen 30. 1. Strauß 30. 1. Suck * 30. 1. Tönjes 30. 1. Dr. Vohrer ** 30. 1. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 21. 2. Walkhoff * 30. 1. Walther ** 30. 1. Frau Dr. Walz * 30. 1. Weber (Heidelberg) 30. 1. Wende ** 30. 1. Dr. Wörner 30. 1. Frau Dr. Wolf ** 30. 1. Wolf 30.1. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Die schriftlichen Antworten auf die in der Fragestunde nicht mündlich beantworteten Fragen werden als Anlagen zu den Stenographischen Berichten über die 219. bzw. die 220. Sitzung abgedruckt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Bangemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Ich bestätige solche Gefahren nicht. Die Große Koalition ist sicherlich eine Koalition, die manche Mängel hat. Aber den Mangel, Herr Kollege, lieber Freund Schorsch Gallus, daß man sich bei ihr von den demokratischen Grundlagen entfernt habe, kann ich Ihnen nicht bestätigen. Das werde ich auch nicht tun. Ich werde Ihnen sagen, meine Damen und Herren: Wenn wir zu einer Auseinandersetzung auf gemeinsamer Basis finden wollen, dann müssen sich alle Beteiligten so verhalten; dann darf niemand dem anderen demokratische Glaubwürdigkeit absprechen. Das ist das Problem aller Wahlkämpfe, vor dem wir immer wieder stehen werden. Ich werde mich nicht dazu hinreißen lassen, die CDU/CSU oder sonst irgend eine Gruppierung, die in diesem Hause hier vertreten ist, als undemokratische Partei zu bezeichnen. ich habe sogar schon im Wahlkampf in Baden-Württemberg öffentlich dazu aufgefordert, daß möglichst viele Leute CDU wählen sollten,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    denn wir brauchen im nächsten Landtag eine starke Opposition.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU]: Das war ein schöner Witz! — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Sie haben Sinn für Humor!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte hier einen Gesichtspunkt einführen, der nach meiner Meinung in der Debatte bisher zu kurz gekommen ist, obwohl angesichts dieser komplizierten äußeren Situation und auch der inneren Schwierigkeiten, die Demokratien ohne jeden Zweifel in der Welt heute haben, von großer Bedeutung ist. Die Demokratien sind in der Minderheit. Die Demokratien sind immer in der Gefahr das sieht man in vielen anderen Ländern,
    in Indien beispielsweise , auf Grund plötzlicher Ereignisse nicht mehr vorhanden zu sein, weil Menschen glauben, einem plötzlichen Ereignis, einer plötzlichen Notlage nur dadurch begegnen zu können, daß sie zu totalitären Strukturen ihre Zuflucht nehmen. Das ist eine große Gefahr für Demokratien.

    (Dr. Aigner [CDU/CSU]: Aber Herr Bahr beurteilt das jetzt anders, Herr Bangemann!)

    — Ich rede jetzt von mir und nicht von Herrn Bahr, und ich rede auch für die FDP und nicht für die SPD! Diese Gefahr für die Demokratie wird nur zu bestehen sein, wenn die Demokratien in Europa das Ideal dieser Staatsform, das ja in Europa entstanden ist, auch in ihrer alltäglichen Praxis zu stärkerer Kraft und Wirksamkeit, auch zu mehr Selbstbewußtsein bringen.
    Meine Damen und Herren; was wir manchmal in den Vereinten Nationen erleben, ist ein mangelndes Selbstbewußtsein der westlichen Demokratien gegenüber Ländern, die weiß Gott keinen Anlaß



    Dr. Bangemann
    haben, uns Vorwürfe zu machen, was Menschlichkeit und demokratische Rechte angeht.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Hier verstehe ich Ihren Beifall als Beifall auch unserem Außenminister gegenüber, der in seiner Rede vor den Vereinten Nationen diese Haltung, dieses Selbstbewußtsein eines Demokraten, glaube ich, eindrucksvoll dargetan und unter Beweis gestellt hat.

    (Dr. Marx [CDU CSU] : Das wird ausdrücklich anerkannt! — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Würde er das nur immer tun!)

    — Vielleicht ist es so: Es liegt nicht daran, daß er es nicht immer tut, sondern es liegt daran, daß Sie ihn manchmal anders beurteilen als zu guten Zeiten. Manchmal haben Sie gute Tage, dann beurteilen Sie ihn völlig richtig, aber dann trübt eine schlechte Laune Ihren Blick wieder, und Sie können das nicht richtig beurteilen, was Herr Genscher macht.
    Lachen bei der CDU/CSU — Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Haben wir denn heute
    einen guten oder schlechten Tag?)
    Meine Damen und Herren, zum Selbstbewußtsein und zur Stärkung der westlichen Demokratien gehört der Zusammenschluß Europas. Wir müssen uns darüber völlig im klaren sein, daß dieser nicht nur eine Frage der Rohstoffversorgung, nicht nur eine Frage größeren Wohlstandes oder eines Zusammenschlusses der Größe wegen ist. Es gibt ja Menschen, die auch von der Größe fasziniert sind. Wir haben es hier mit einer Frage des Überlebens der Demokratien in Europa und damit in der Welt zu tun.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Vorzüglich!)

    Deswegen bitte ich Sie, diesen Gesichtspunkt in dieser Debatte nicht aus den Augen zu verlieren, der sowohl in den Ausführungen des Bundeskanzlers als auch insbesondere in den Ausführungen des Bundesaußenministers zum Ausdruck gekommen ist. Ich glaube, in diesem Punkt werden wir uns vielleicht im Vergleich unserer Regierung mit anderen europäischen Regierungen sogar einigen können, denn unserer Regierung, der Regierung insgesamt wie auch dem Außenminister persönlich, wird man eines bestätigen können, nämlich daß sie sich im Prinzip um diesen Zusammenschluß Europas bemüht hat, daß sie nicht den nationalen Egoismus gepflogen hat, der bei manchen anderen europäischen Regierungen leider immer wieder festgestellt werden muß. Hier gibt es einen Impetus, der von der Bundesrepublik und dieser Regierung ausgegangen ist, und der in die richtige Richtung weist.
    Dazu wird es notwendig sein, daß wir dieses Europa auch mit Inhalten erfüllen, die eine Demokratie ausmachen. Dieses Europa darf kein Europa allein der Wirtschaft und einer gemeinsamen Währung sein, so wichtig das auch ist. Es muß ein Europa einer gemeinsamen Verfassung sein, in der die Grundrechte für jeden europäischen Bürger in
    der gleichen Weise gelten wie in den nationalen Mitgliedstaaten.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Vorzüglich!)

    Es muß ein demokratisches Europa werden, und deswegen müssen wir uns so für die Direktwahl des Europäischen Parlaments einsetzen. Es muß — ich sage das im besonderen den Kollegen, die das vielleicht mehr aus dem Blickwinkel unseres Parlaments sehen werden — in Zukunft auch um mehr Kompetenzen dieses Parlaments gehen.

    (Allgemeine Zustimmung)

    Diese Kompetenzen dürfen nicht nur vom Ministerrat geholt werden, sondern sie werden auch, liebe Kollegen — lassen Sie mich das deutlich sagen —, einen Verzicht unseres Hauses auf Kompetenzen bedeuten. Ich hoffe, daß unser Haus die Bedeutung dieser Idee so einschätzt, daß es nicht dem Egoismus einer nationalen Kompetenz folgt, sondern daß es bereit ist, diese Kompetenzen an das Europäische Parlament abzugeben.

    (Beifall bei der FDP)

    Lassen Sie mich zum Schluß zu dem Begriff der Nation noch etwas sagen, das auch im Zusammenhang mit diesem europäischen Gedanken steht. Herr Professor Carstens hat darauf abgehoben, als er sagte, dieses Europa könne ja nicht entstehen, wenn man nicht die nationalen Besonderheiten in es hineintrüge, sie in diesem Europa wirksam werden lasse. Das ist richtig. Nur muß man auch die Grenzen dieses nationalen Gedankens erkennen. Was hat den nationalen Gedanken, der in seiner Entstehung einmal emanzipatorisch, liberal in einem guten Sinne war, politisch so diskreditiert? Was hat ihn lange Zeit für die Entwicklung humaner Demokratien gefährlich werden lassen? Es war die nationalstaatliche Struktur, die man diesem Gedanken übergestülpt hat.
    Die Nation, meine Damen und Herren, ist nicht. an Grenzen gebunden. Die Nation ist nicht an eine staatliche Verfassung gebunden. Wer könnte das eher und besser sagen als wir, die wir als eine Nation in getrennten Staaten, getrennt durch Grenzen leben? Der Gedanke der deutschen Nation ist in dem Moment wieder kraftvoll geworden und hat sich von seinen geschichtlichen Fehlern befreit, als wir alle erkannt haben, daß Nation und Nationalstaatlichkeit unterschiedliche Dinge sind, daß eine Nation auch dann leben kann, wenn sie sich in einem Staatsgebilde befindet, das nicht ihre volle Weite ausmacht, das Begrenzungen aufzeigt, die man als Nation nicht zu akzeptieren geneigt ist und auch nicht akzeptieren muß. Dasselbe gilt für Europa in einem umgekehrten positiven Sinne.
    Wir müssen nationale Eigenheiten, die Kultur, die wir alle repräsentieren, in unterschiedlichen Ausformungen in dieses Europa einbringen, ohne dabei enge nationale Grenzen aufrechtzuerhalten. Wir dürfen uns in Europa als Deutsche fühlen, und wir müssen unsere deutschen Traditionen, unsere deutschen Werte einführen, aber in dem Bewußtsein, die Grenzen, die damit gleichzeitig gesetzt sind,



    Dr. Bangemann
    auch zu überschreiten. Das heißt, wir müssen zu einem kulturellen Miteinander kommen, das dieses Europa zu mehr macht als zu einer Addition von Nationalstaaten. Wenn wir nur zusammenfügten, was wir in Europa an nationalen Eigenheiten und kulturellen Gütern haben, kämen wir zu einem Gebilde, das dann nur als staatliche Struktur, aber nicht als eigene europäische Kultur und damit als eigene europäische Nation existiert.
    Deswegen wird von uns verlangt, daß wir unsere Traditionen einbringen. Dazu gehört auch der Gedanke der Freiheit, der in Deutschland wie auch in anderen Mitgliedsländern seine Tradition hat. Aber lassen Sie mich auch das in aller Offenheit sagen: Wir müssen dabei auch erkennen, daß diese Tradition der Freiheit, die Deutsche für sich in Anspruch nehmen können, natürlich auch durch viele geschichtliche Erfahrungen belastet ist, die wir und andere mit uns gemacht haben und die diesem Ideal nicht entsprochen haben. Wir sollten also nicht übermütig werden. Auch andere Nationen haben das Ideal der Freiheit — zum Teil in Revolutionen — erkämpft, bei denen wir eher ein Bild der Zerrissenheit, nicht ein Bild der Aktion geboten haben.
    Deswegen sollten wir uns nicht — und so habe ich Sie auch nicht verstanden — auf das hohe Roß setzen, nicht glauben, daß wir mit dieser Tradition der Freiheit die einzigen in Europa wären. Wir sind viele unter vielen Europäern, die die gleiche Tradition haben. Das, meine Damen und Herren, macht den Wert dieses europäischen Gedankens aus.
    Wenn die Bundesregierung auf diesem Wege fortfährt, dann wird sie uns Jahr für Jahr den Bericht zur Lage der Nation vorlegen können, und wir werden ihr in der Diskussion auf diesem Wege folgen können, werden sie zu den Erfolgen beglückwünschen und werden sie alle in diesem Gedanken unterstützen. Ich meine, wenn das eines der Ergebnisse einer solchen Debatte wäre, die man vielleicht außerhalb des Wahlkampfgetöses vermerken könnte, dann wäre das schon sehr viel für uns alle.

    (Beifall bei der FDP)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Abelein (CDU/CSU).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Abelein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben jetzt fast 18 Uhr, und erst der dritte Redner der Opposition hat Gelegenheit, das Wort zu nehmen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Seit neun Stunden!)

    Das ist ein merkwürdiges Verständnis von Demokratie, das Regierung und Koalitionsparteien hier demonstrieren, lassen Sie sich das einmal sehr deutlich sagen.
    Im übrigen, Herr Bangemann, ist Ihre Theorie von Parlamentarismus, die Sie in diesem Zusammenhang eingangs demonstriert haben, von vorgestern. Sie sind doch kein Gesprächspartner der Regierung, das ist doch zum Lachen! Sie und die Regierung sind eine Gruppe, und wir sind eine andere Gruppe. Das entspricht im übrigen auch dem modernen Verständnis einer parlamentarischen Demokratie. Jedenfalls müßte daraus für den Ablauf einer solchen Debatte der Schluß gezogen werden, daß die Opposition auch zeitlich einen anderen Anteil hat, als sie ihn heute bekam; Sie demonstrieren doch überdeutlich, daß Sie einen Block bilden, meinetwegen einen demokratischen Block. Über dieses Adjektiv ist nicht zu streiten.
    Meine Herren von der FDP, so interessant sind Sie nun auch wieder nicht! Sie kommen mir vor wie eine Dame, die mit einem neuen Liebhaber flirtet, um sich dem alten Partner interessant zu machen.

    (Beifall und Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Der Sprecher der FDP, der werte Kollege Hoppe, stellte zum Schluß seiner Ausführungen die dramatische Frage, und Herr Mattick hat sie dann sinngemäß wiederholt: Was wäre, wenn die CDU/CSU Gelegenheit gehabt hätte, ihre Politik zu praktizieren?

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Eine schöne Frage war das!)

    Dann stünde es besser um Deutschland, und zwar auf allen Gebieten!

    (Beifall bei der CDU/CSU) Sie, lieber Herr Wehner,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Haben Sie wirklich „lieber" zu ihm gesagt? — Heiterkeit)

    haben es für nötig befunden, Herrn Carstens vorzuwerfen, er sei im Grunde ja nur ein Exekutor, ein Ausführender dessen, was ein anderer ausdenkt und plant. — Übertragen Sie doch nicht Ihre Probleme auf unsere Partei.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir wissen sehr wohl zu unterscheiden zwischen Ausführenden oder Machern, Macherkanzlern und Kanzlermachern. Die sitzen auf völlig verschiedenen Bänken bei Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der eine ist die Galionsfigur, zwar imponierend anzusehen — das sieht man ja auch sonst in Museen —, aber wir wissen es alle: niemand kommt auf die Idee, die muskulösen Galionsfiguren als die Steuerleute anzusehen; die sind doch nur vorne an den Bug des Schiffes genagelt, aber der Steuermann sitzt ganz anderswo. So ist Ihre Situation. Mit der unseren hat sie nichts zu tun. Sie wissen auch ganz genau, wen ich namentlich damit meine.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ausgezeichnet! — Beifall bei der CDU/CSU)

    Eine Zeitlang haben auch wir geglaubt, meine Damen und Herren, Helmut Schmidt würde auf dem Gebiet der Deutschland- und Ostpolitik — darauf möchte ich die Debatte konzentrieren; Sie versuchen ja sehr sorgsam gerade von diesem für Sie unangenehmen Thema in eine Feld-, Wald- und Wiesendebatte abzuleiten, das ist typisch für Ihr Verständnis von der Lage der Nation —, wir haben also geglaubt, unter Helmut Schmidt würde eine nüch-



    Dr. Abelein
    ternere und realistischere Politik betrieben werden. Aber wir haben uns sehr getäuscht. Wir haben geglaubt, es würden wenigstens clic wirtschaftlichen und finanziellen Mittel deutlicher und entschiedener eingesetzt werden für Zwecke der Deutschlandpolitik und der deutschen Nation. Aber davon ist leider nicht sehr viel übriggeblieben. Im Gegenteil, noch nie wurde auf dem Gebiet der Deutschland- und Ostpolitik das Geld in einer derartigen Weise ohne eine entsprechende Gegenleistung aus dem „östlichen Fenster" hinausgeworfen wie unter diesem Bundeskanzler.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Sehr wahr! — Das kann man wohl sagen!)

    Lassen Sie mich an dieser Stelle etwas zur Entstehungsgeschichte dieser Deutschlandpolitik sagen. Ich will es sehr kurz machen, denn es ist schon genügend darüber gesprochen worden.

    (Zuruf von der SPD: Aber Besseres!)

    Bahr meinte einmal, die politische Vokabel Ostpolitik werde auf der ganzen Welt als gleichbedeutend mit der Zuversicht verstanden, daß jahrzehntelange Gegensätze ausgeglichen werden, daß Menschen wieder zueinanderkommen und daß Gewalt aus den Beziehungen der Staaten verbannt werden könnte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Hat er das wörtlich gesagt?)

    Das entspricht vielleicht den Erwartungen dieser Bundesregierung, aber in der Zwischenzeit ist die Vokabel Ostpolitik der gegenwärtigen Bundesregierung zu einem Synonym für verfehlten Verhandlungsstil, getäuschte Hoffnungen und geplatzte Illusionen geworden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im übrigen ist das bezeichnend für den Stil, mit dem der gegenwärtige Bundeskanzler die Deutschlandpolitik betreibt, was er uns heute in dieser Debatte demonstriert hat, als er davon sprach, es handele sich um einen „überholten Alleinvertretungsanspruch". Hier distanziert er sich sehr eindeutig von Dokumenten und Beschlüssen, die dieser Bundestag noch vor wenigen Jahren gemeinsam getragen hat, und er stellt sich hier letztlich auch in einen Gegensatz zu so wichtigen Rechtsdokumenten wie der Londoner Schlußakte und dem Deutschland-Vertrag, in dem die westlichen Alliierten sehr deutlich gegenüber der deutschen Alleinvertretung in die Pflicht genommen sind. Ein solcher Stil, wie er hier von diesem Bundeskanzler demonstriert wurde, ist an Leichtfertigkeit kaum zu überbieten, denn zusätzlich zu den finanziellen Leistungen verschleudert er auch noch die letzten politischen Positionen, die wir in den Händen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Begonnen hat diese Deutschlandpolitik — es wurde heute schon einmal geschildert — mit Gesprächen von Mitgliedern der SPD mit Kommunisten Italiens und der SED. Das heißt, am Anfang der neuen Deutschlandpolitik standen so etwas wie Volksfrontverhandlungen, woraus sich ergibt, daß die neuerdings geäußerten Neigungen Brandts in dieser Richtung keineswegs neu und sehr ernst zu nehmen sind. Verwunderlich bei diesen Gesprächen war eigentlich nur, daß Herbert Wehner damals nicht schon dabei war, dessen Spezialität doch sonst Auftritte und Aufträge im Ausland sind. Aber man kann davon ausgehen, daß er die Fäden im Hintergrund in der Hand hatte.

    (Zuruf von der SPD: Eine Unverschämtheit!)

    Damals haben Sie im Grunde bereits die wesentlichen Grundsätze Ihrer neuen Deutschlandpolitik ausgemacht, nämlich Anerkennung einer gleichberechtigten DDR als eines zweiten deutschen Staates, Anerkennung der gegenwärtigen Grenzen in Europa und damit Anerkennung der völkerrechtswidrigen sowjetischen Annexionen durch Staaten Osteuropas in der Form einer Vorleistung auf einen noch nicht abgeschlossenen Friedensvertrag, und drittens haben Sie damals die Wiederzulassung der Kommunistischen Partei mit abgemacht.
    Das Ganze vollzog sich in für Sie typischen konspirativen Formen,

    (Dr. Arndt [Hamburg] [SPD]: Ein reines Märchen, was Sie da erzählen!)

    die uns leider auch für die Zukunft nichts Gutes versprechen. Sie haben sich allerdings nicht getraut, dem Bundestag und der deutschen Öffentlichkeit diese Dinge klarzustellen. Noch im September 1968, als diese Dinge bei Ihnen bereits liefen, haben Sie einen Beschluß des Bundestages mit getragen, in dem es hieß: Die Anerkennung des anderen Teils Deutschland als zweiter souveräner Staat deutscher Nation kommt nicht in Betracht.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Wie rasch hat sich das geändert!)

    Darin lag eine bewußte Täuschung der deutschen Öffentlichkeit,

    (Zurufe von der CDU/CSU: Genau! — Sehr wahr!)

    die dann nach den Wahlen im Jahre 1969 korrigiert wurde, als Sie genau das vollzogen haben, was nicht zu vollziehen Sie vorher in der ersten Regierungserklärung Willy Brandts beschlossen hatten.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Wem soll man da noch glauben?)

    Noch einmal zurück, um die Herkunft sehr deutlich zu machen: Das ganze Vertragswerk und der Inhalt Ihrer sogenannten Ostverträge und des Grundlagenvertrages, die in einem großen Zusammenhang zu sehen sind, sind dann letztlich im Bahr-Papier niedergelegt, das von Hause aus ein Gromyko-Papier ist

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    und das dann dadurch, daß Herr Bahr es entgegennahm, zum Bahr-Papier wurde.

    (Sehr wahr! hei der CDU/CSU)

    Es zeigt sehr deutlich, wessen Interessenlage letztlich den Inhalt dieser neuen Deutschlandpolitik diktiert hat.



    Dr. Abelein
    Es war eine formelreiche und folgenreiche Deutschlandpolitik: vom Gegeneinander zum Nebeneinander, zum Miteinander, Wechsel durch Annäherung. Ich gebe zu: In dem Erfinden neuer, auch einprägsamer Formeln sind Sie auch für uns fast unerreichbare Meister. Auf diesem Gebiet können wir von Ihnen einiges lernen.
    Der Grundlagenvertrag sollte den Interessen der Menschen in weiten Teilen Deutschlands dienen. Ich führe jetzt einmal auf, was Sie versprochen haben und was nachher daraus geworden ist; denn was hier von dem Bundeskanzler Helmut Schmidt und den übrigen Rednern der Koalition betrieben wurde, sofern sie überhaupt zu diesem Thema gesprochen haben, war reine Schönfärberei, war genau dasselbe, was in diesem Kalender „Blick in die DDR" beschrieben wurde. Die Bundesregierung als Kalendermacher macht natürlich nur Kalender in ihrem Sinne, in dem die deutschen Realitäten in keiner Weise objektiv angesprochen sind.
    Ich möchte einen Augenblick bei diesem Kalender verweilen. Ein Kalender „Blick in die DDR" sollte doch eigentlich das Typische eines Staates oder einer Gegend erfassen. Man erwartet von einem Kalender über Paris, daß er natürlich den Eiffelturm darstellt; denn den gibt es nur einmal, nämlich in Paris. Und in Deutschland gibt es Mauer, Stacheldraht, Zaun, Morde entlang der Mauer!

    (Wehner [SPD]: Und Abelein!)

    Das ist einmalig auf der ganzen Welt, und das sollte in einem solchen Kalender ebenfalls gezeigt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Gehen Sie mal zum Arzt! Ich habe Sorge um Sie!)

    — Es ist Ihnen unangenehm, Herr Wehner, diese Dinge zu zeigen, weil das deutliche Demonstrationen dafür sind, daß Ihre meinetwegen gutwillig begonnene Deutschlandpolitik letztlich zu keinen guten Ergebnissen geführt hat.

    (Wehner [SPD] : Gehen Sie mal zum Arzt!)

    — Wer hier zum Arzt soll und zu welchem Arzt, Herr Wehner, das mögen die Kliniker entscheiden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Das beantwortet sich eindeutig!)

    Der Pathetiker Brandt rief im Mai 1970 ekstatisch, daß durch die neue Politik „die Schlacken der alten Epoche abgeworfen und die Konturen für eine neue festgelegt werden" sollten.
    Niedergeschlagen — es gibt Dokumente genug —
    hat sich dann das Bündel Ihrer Erwartungen und Versprechungen in den sogenannten Kasseler Punkten.

    (Zuruf des Abg. Dr. Marx [CDU/CSU])

    Danach sollten zwischen den beiden Staaten hauptsächlich die Voraussetzungen für den Zusammenhalt der deutschen Nation vereinbart werden. Die Menschenrechte in Deutschland sollten realisiert und alle Handlungen unterlassen werden, die geeignet sind, das friedliche Zusammenleben der Völker und der beiden Staaten in Deutschland zu stören. Alle Angehörigen der beiden Staaten sollten — vertraglich gesichert — zu einer einzigen Nation gehören. Freizügigkeit zwischen den beiden deutschen Staaten sollte erreicht werden. Die Grenze sollte durchlässiger, das Morden entlang von Mauer und Stacheldraht abgebaut werden. Bahr erklärte nahezu wörtlich, man werde in einigen Jahren feststellen, daß der Abschluß des Grundlagenvertrags der Anfang vom Ende des Schießens entlang der innerdeutschen Grenze sei.

    (Jäger [Wangen]: [CDU/CSU]: So sagte er! — Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Was steht nun — das ist die Frage, die heute behandelt werden muß — den Programmen und Versprechungen dieser Bundesregierung an erzielten Leistungen auf dem Gebiet der Deutschland- und Ostpolitik gegenüber? Was ist denn tatsächlich erreicht worden? Zuerst einmal ist die DDR als zweiter deutscher Staat aufgewertet worden. Während bis dahin die Bundesrepublik Deutschland Deutschland und die Deutschen international allein vertreten hat und ihr Alleinvertretungsrecht auf der ganzen Welt anerkannt war — mit Ausnahme von etwa 14 Staaten inklusive aller Ostblockstaaten —, sind jetzt zwei deutsche Staaten auf deutschem Boden in der UNO. Sie vertreten Deutschland. Und zwei sind mehr als ein. Selbst mit dem kleinen Einmaleins auch der Politik kann man darin keinen Schritt hin zur deutschen Einheit entdecken.
    Damit hat die Bundesregierung — insofern kommt ihr eine gewisse Originalität zu — tatsächlich eine neue Entwicklung eingeleitet, aber eine unheilvolle. Ich werde nachher noch davon reden: In irgendeiner auch nur angenäherten Kontinuität zu der Außenpolitik Adenauers steht diese Bundesregierung nie und niemals.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)

    Im übrigen zeigt sich an dieser Unterstützung, die vorangegangene Bundesregierungen für ihre Deutschlandpolitik gefunden haben, auch, daß wir durchaus in Übereinstimmung mit dem großen Teil der Staatenwelt handelten — was ich bei Ihnen jetzt schon und in naher Zukunft sehr bezweifle. Ich bin mir durchaus im unklaren, ob das Liebäugeln Ihres Vorsitzenden mit gewissen Tendenzen zu Volksfrontallianzen nicht eventuell geeignet ist, das Mißtrauen des Auslandes, besonders des westlichen Auslandes gegenüber Ihrer Art von Deutschland- und Ostpolitik noch erheblich zu stärken.

    (Dr. Arndt [Hamburg] [SPD] : Wohin gehörten dann die Zehrer und Genossen, der ganze „Tatkreis"? Doch nicht zu uns!)

    Messen wir die Bundesregierung an ihren eigenen Versprechungen, an ihren eigenen Maßstäben! Wir bemühen uns um Objektivität. Die Union schätzt Verbesserungen des Verkehrs auf den Transitstraßen und Eisenbahnstrecken, die Möglichkeiten von Besucherreisen, die Ausweitung des Post- und Telefonverkehrs nicht gering ein. Aber Sie müssen bitte auch die Schattenseiten anführen: Die Viel-



    Dr. Abelein
    zahl von Tausenden, aufgehaltenen Postsendungen. Wenn Sie jetzt ein Abkommen auf diesem Gebiet ankündigen, werden wir bald sehen — wir sind sehr gespannt —, was Sie an tatsächlichen Verbesserungen gegenüber der bisherigen Situation erreichten. Aber eines muß angemerkt werden: Die Zahl der Telefongespräche ist sicher nicht der entscheidende Maßstab für die Einheit einer Nation.
    Sie haben horrende Gegenleistungen erbracht. Sie haben nahezu alle politischen Positionen, die die Bundesregierung besaß, aus der Hand gegeben, internationale Anerkennung, Mitgliedschaft in der UNO, Alleinvertretung durch die einzige demokratisch legitimierte Regierung in Deutschland, Deutschland als Ganzes. Welchen Stellenwert diese wichtige Position hat, hat in einer überdeutlich deprimierenden Art Bundeskanzler Helmut Schmidt bei seinen Ausführungen über die „überholte Alleinvertretung" heute gezeigt. Die Bundesregierung hat die politischen Forderungen der DDR in vollem Ausmaß erfüllt. Nach der Weggabe der politischen Positionen folgt jetzt unter Bundeskanzler Helmut Schmidt eine Politik der finanziellen Verschwendung. Stellt man die finanziellen Leistungen der Bundesrepublik Deutschland an die DDR in Zusammenhang mit den letzten Verkehrsvereinbarungen, so zeigen sich die angeblichen Erfolge in einem ganz anderen Licht. Für Arbeiten an der Autobahn an verschiedenen Stücken bezahlt sie 260 Millionen DM. Sie haben es nicht durchgesetzt, die deutsche Bauindustrie, der es in der Bundesrepublik Deutschland fürwahr nicht gut geht, wenigstens teilweise an diesen Bauten zu beteiligen.
    Die sogenannte Transitkostenpauschale — man kann das nicht deutlich genug sagen — ist auf 400 Millionen DM angehoben worden, und Sie machen noch einen Erfolg daraus, hauptsächlich deswegen, weil die DDR 600 Millionen DM gefordert hat und Sie „nur" 400 Millionen DM gezahlt haben.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Zu einer Zeit, da die Bundesregierung sich anschickt, einen großen Teil des Streckennetzes der Bundesbahn im Wege der „Verbesserung der Lebensqualität" in der Bundesrepublik Deutschland abzubauen, wo sie um jeden Kilometer Autobahn in der Bundesrepublik Deutschland aus Gründen des Sparprogramms feilscht, zeigt sie eine unerwartete Großzügigkeit in Richtung östlicher Regierungen.
    Ich finde das Beispiel mit der Saale-Brücke sehr gut. Die Saale-Brücke hat damals 9 Millionen DM gekostet. Man wußte ganz genau, wofür dieser Betrag verwandt wurde, und Sie bezahlen jetzt jährlich 400 Millionen DM und wissen überhaupt nicht, wofür dieser Betrag verwandt wird.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Für die DKP! — Weitere Zurufe der CDU/CSU)

    Es ist Ihnen nicht gelungen, durchzusetzen, daß Sie auch nur einen Verwendungsnachweis für diese jährlich zu bezahlenden Riesensummen erhalten. Leider ist nicht auszuschließen, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil dieses Geldes wieder in die Bundesrepublik Deutschland zurückfließt zur Finanzierung kommunistischer Gruppen für die Arbeit gegen diesen
    Staat. Man fühlt sich in einer makabren Weise an Lenin erinnert, der meinte, die Kapitalisten lieferten selbst den Strick, mit dem sie nachher erhängt werden. Das ist das Licht, in dem sich Ihre Deutschland- und Ostpolitik zeigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die finanziellen Leistungen der Bundesrepublik Deutschland haben in der Zwischenzeit ein Ausmaß erreicht, das — wenn man alles zusammenrechnet — Milliardenbeträge ausmacht. Gemessen an Leistung und Gegenleistung zeigt sich, daß Ihre Politik in keiner Weise zu einem angemessenen Ergebnis geführt hat. Für diese Gegenleistungen kann auch ein politischer Stümper diese Ergebnisse in jeder Apotheke kaufen.

    (Zuruf von der SPD: Warum haben Sie es denn nicht getan, als Sie regiert haben? — Gegenruf von der CDU/CSU: Weil wir keine Stümper sind!)

    Ihre Gründe für diese finanzielle Großzügigkeit und die von Helmut Schmidt, von dem ich nicht glaube, daß er eine allzu tiefe innere Beziehung zu diesem Thema hat, liegen wahrscheinlich darin, daß Sie glauben, mit viel Geld wenigstens kurzfristig vorübergehend bis zum nächsten Bundestagswahltermin eine zu schroffe Haltung Ihrer osteuropäischen sozialistischen Gesprächspartner vermeiden zu können,

    (Dr. Arndt [Hamburg] [SPD] : Kommunisten sind das und keine Sozialisten!)

    und auf diese Weise gegenüber der deutschen Bevölkerung noch einmal die kurzfristige Illusion einer angeblich doch nicht völlig erfolglosen Deutschland-und Ostpolitik erwecken.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Ein Glück, daß Sie das alles durchschauen!)

    Die Grenzanlagen, die mitten durch Deutschland führen, sind doch durch diese Politik keineswegs — wie Sie versprochen haben — durchlässiger gemacht oder abgebaut worden. Die Versprechung Willi Brandts, die neue Deutschlandpolitik werde zur Überwindung innerdeutscher Grenzverhaue und Mauern beitragen, hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, die Lage hat sich seit 1969 entschieden verschlechtert. Das zeigen doch alle Berichte des Bundesgrenzschutzes

    (Zuruf von der CDU/CSU: Siehe Grenzverkehr und so weiter!)

    oder der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter, die Sie allerdings nur vertraulich behandeln und die Sie nicht einmal dem Parlament zugänglich machen, was nicht dafür spricht, daß Sie bei dieser Sache ein gutes Gewissen hätten oder gar selbst an die hier verbreiteten und verkauften angeblichen Erfolge Ihrer Deutschland- und Ostpolitik glaubten.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Die innerdeutschen Grenzbefestigungen wurden in der Zwischenzeit ausgebaut. Ein perfektes System der Grenzsicherung und Abgrenzung der beiden deutschen Staaten wurde aufgebaut, bestehend aus doppeltem Stacheldrahtzaun, Metallgitter, Schutz-



    Dr. Abelein
    streifenzaun, Kraftfahrzeugsperrgräben, Kolonnenwagen, Lichtsperren, Erdbunker, Beobachtungstürme, Hundelaufanlagen, alles ist großenteils nach Beginn Ihrer neuen Deutschlandpolitik, die das doch alles beseitigen sollte, aufgebaut worden.
    In der Zwischenzeit sind an der Zonengrenze über 11/2 Millionen Minen verlegt worden. Das heißt auf je zehn Bewohner der DDR kommt eine Mine. Das zeigt, wie teuer jeder Einwohner der DDR ist. Es handelt sich hier um das größte Minenfeld der ganzen Welt. Fürwahr, ein trauriger deutscher Rekord, auch wenn er nicht in Ihrem Kalender „Blick in die DDR" steht. Denn diese Dinge wollen Sie der deutschen Öffentlichkeit ja gern unterschlagen.
    In der Zwischenzeit sind die technischen Einrichtungen modernisiert worden. Der wiederholte Hinweis dieser Bundesregierung, der Schießbefehl werde nicht mehr so streng praktiziert, hat eine grausam makabre Bestätigung dadurch erfahren, daß das Morden entlang der innerdeutschen Grenze in der Zwischenzeit automatisiert worden ist. Der technische Fortschritt in Deutschland hat sich den modernsten automatischen Selbstschußanlagen zugewandt. Es gibt nichts Moderneres als die Mordanlage des Typs SM 70. Die Erstellung der Grenzsicherungsanlagen an der Zonengrenze — ohne Berücksichtigung der Mauer in Berlin — hat das SED-Regime in Ostberlin etwa 5,5 Milliarden DM gekostet, und es ist leider nicht auszuschließen, daß ein Großteil der Summen, die diese Bundesregierung bezahlt hat, für diese Zwecke — sicherlich nicht für humane Zwecke — verwendet worden ist.

    (Zuruf von der SPD: Woher wissen Sie das?)

    Um die Jahreswende ist ein neuer Höhepunkt der Unmenschlichkeit in Deutschland durch die Zwangsadoptionen von Kindern von aus der DDR geflüchteten Eltern bekanntgeworden. Wir machen die Bundesregierung dafür sicher nicht verantwortlich. Peinlich war aber, wie sich die Bundesregierung bemüht hat, diese Dinge bis auf den heutigen Tag als belanglos herunterzuspielen und teilweise sogar noch den betroffenen Eltern die Schuld an diesen tragischen Fällen zu geben. Wenn im übrigen der Bundeskanzler sagt, man habe jetzt Anzeichen dafür, daß diese Zwangsadoptionen künftig nicht mehr vorgenommen werden sollen, so ist das ein deutlicher, in der Zwischenzeit wohl auch von der Bundesregierung selbst eingesehener Beweis dafür, daß die bisherige Leisetreterei dieser Bundesregierung nichts genützt hat,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß man die Dinge deutlich ansprechen muß, um kommunistische Funktionäre von ihren unmenschlichen Praktiken abzubringen.
    Nach wie vor schmachten in den Gefängnissen der DDR Tausende von politischen Gefangenen. Sie haben sie heute mit keinem Wort erwähnt, obwohl sich darunter auch viele hundert Einwohner der Bundesrepublik Deutschland befinden. In diesen Zahlen spiegeln sich erschütternde menschliche Schicksale. Viele Kollegen dieses Hauses von allen politischen Parteien, die in Einzelfällen damit befaßt sind, können davon berichten. Wenn es irgendwo in Chile oder in Spanien zur Inhaftierung von politischen Gegnern kommt, dann hören wir aus der linken Ecke dieses Hauses laute Proteste.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Wenn aber das gleiche und noch viel Grausameres in Deutschland praktiziert wird, dann läßt das die gleichen Leute völlig kalt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Arndt [Hamburg] [SPD] : Sie sollten sich mal ein bißchen schämen!)

    Wir wollen die Menschenrechte und ihre Realisierung überall auf der Welt, aber auch und vor allen Dingen in Deutschland, d. h. in beiden Teilen Deutschlands.
    Es ist erschütternd, in den Berichten und Äußerungen des Leiters der Zentralen Erfassungsstelle der Länderjustizverwaltungen in Salzgitter einen Satz wie den folgenden zu lesen, der lautet: Es knallt praktisch jeden Tag mehrmals in den Grenzhindernissen. Mal sind es Schüsse, mal sind es Minen. Die Unfälle — auch die Todesfälle sind viel häufiger, als sie statistisch eigentlich erfaßt sind.
    Es handelt sich hier um eindeutige und schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen. Es handelt sich auch um Verletzungen des Grundlagenvertrages und von Abmachungen der KSZE. Ich frage mich, wie lange sich denn die Bundesregierung noch mit Ausflüchten begnügt, bis sie endlich einmal etwas dagegen unternimmt. Der Immobilismus dieser Bundesregierung ist nicht zu überbieten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    In der Zwischenzeit hat die Bundesrepublik Deutschland eine Weltspitzenstellung in der UNO derart erreicht, daß sie den dritthöchsten Beitrag in die Kassen dieser Weltorganisation bezahlt. Aber diese Bundesregierung getraut sich nicht, ihre ureigenen Probleme, die Probleme dieses Landes und der davon betroffenen Menschen, in geeigneter Form in der UNO zur Sprache zu bringen. Sie wollten doch den Aktionsradius Ihrer Politik ausdehnen; aber Sie benutzten auch das bescheidene Instrumentarium, das Ihnen verblieben ist, überhaupt nicht.
    Einige meiner Kollegen werden diese Dinge noch im einzelnen darstellen. Es handelt sich noch um viele Dinge, die völlig im argen liegen, die teilweise schlechter als zuvor sind. Der Rechtsschutz für inhaftierte Einwohner der Bundesrepublik Deutschland in der DDR ist völlig unzureichend. Das Schicksal der Verhafteten bleibt lange Zeit im ungewissen. Die Herabsetzung der Altersgrenze für Besucherreisen ist nicht erreicht worden. Der Mindestumtausch ist nicht völlig rückgängig gemacht worden. Das alles sind im Grunde die Ergebnisse Ihrer Deutschland- und Ostpolitik. Von Erfolgen kann hier überhaupt keine Rede sein.
    In der Zwischenzeit hat natürlich auch die Bundesregierung kalte Füße bekommen. Vom missionarischen Schwung der „Gründerjahre" ist bei Ihnen nicht mehr viel zu spüren. In der Zwischenzeit geben Sie auch Erklärungen ab, die besagen, die große,



    Dr. Abelein
    weltpolitische Lage habe Sie dazu gezwungen. Das ist mehr die Haltung von Trittbrettfahrern als von kühnen Neuerern, die Sie heute zeigen. Aber auch dieses Alibi wirkt nicht sehr überzeugend. Darf ich einmal fragen, wieviel Redezeit ich noch habe?

    (Zuruf von der SPD: Noch viel zu lange!)