Rede:
ID0715938400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Herr: 1
    5. Abgeordneter: 1
    6. Breidbach.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 159. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Seibert 11091 A Eintritt des Abg. Röhlig in den Deutschen Bundestag 11091 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 11091 A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1975 (Haushaltsgesetz 1975) — Drucksachen 7/2440, 7/2525, 7/2830 —, Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksache 7/3148 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 7/3163 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 7/3167 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Unterrichtung des Bundestages über erhebliche Änderungen der Haushaltsentwicklung — Drucksache 7/3360 — Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 11091 C Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . . 11099 A Gaddum, Staatsminister (Rheinland-Pfalz) . . . . . . . 11109 D Hoppe (FDP) . . . . . . . . . 11117 A Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . 11119 D Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . . 11120 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 11122 A Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . . 11128 B Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . 11130 B Abwicklung der Tagesordnung 11130 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung —Drucksache 7/3151 — Krampe (CDU/CSU) . . . . . . 11148 A Grobecker (SPD) . . . . . . . . 11151 C Arendt, Bundesminister (BMA) . . 11153 A Franke (Osnabrück (CDU/CSU) . . 11158 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 11161 B Hölscher (FDP) 11164 D Sund (SPD) 11168 B Müller (Remscheid) (CDU/CSU) . 11172 C Dr. Farthmann (SPD) 11177 A Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Erklärung gem. § 35 GO) . . . 11179 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 7/3155 — . . . . . . 11180 B Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 7/3149, 7/3221 — in Verbindung mit Beratung des Berichts und des Antrags des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Zeyer, Frau Pack, Thürk und der Fraktion der CDU/CSU zur Beratung des Berichts und des Antrags des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) zum Antrag der Bundesregierung betr. zusätzliche Bundesausgaben zur Förderung der Konjunktur (§ 6 Abs. 2 St WG) — Drucksachen 7/3009, 7/3254 — Berichterstatter: Abgeordneter Blank Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . 11180 D Breidbach (CDU/CSU) 11186 B Kulawig (SPD) . . . . . 11189 D Dr. Friderichs, Bundesminister (BMWi) 11193 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 7/3150 — Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) . . 11197 B Löffler (SPD) . . . . . . . . . 11199 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 11203 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksache 7/3152 — Dr. Waffenschmidt (CDU/CSU) . . 11206 C Müller (Nordenham) (SPD) . . . 11209 A Ollesch (FDP) 11211 C Gscheidle, Bundesminister (BMV /BMP) 11213 D Vehar (CDU/CSU) 11217 B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 7/3153 — 11218 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksache 7/3154 — in Verbindung mit Beratung des Berichts und des Antrags des Verteidigungsausschusses (12. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1974; hier: Einzelplan 14 — Drucksachen 7/2146, 7/3189 — Berichterstatter: Abgeordneter Würtz Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 11218 D Würtz (SPD) . . . . . . . . . 11221 A Namentliche Abstimmung . . . . 11223 D Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksache 7/3156 — 11222 D Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksache 7/ 3157 — 11223 A Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksache 7/3158 — 11223 A Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 7/3159 — . . . . 11223 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksache 7/3160 — 11223 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksache 7/3161 — . . . . . . . 11223 C Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 7/3162, 7/3253 — Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 11225 B Westphal (SPD) . . . . . . . . 11225 D Einzelplan 33 Versorgung — Drucksache 7/3164 — 11228 A Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 7/3165 — Haushaltsgesetz 1975 — Drucksachen 7/3168, 7/3202 — 11228 B Beratung des Antrags des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über den Ehe- und Familiennamen — Drucksache 7/3358 — Dürr (SPD) 11145 C Frau Schimschok (SPD) 11146 C Beratung des Antrags des Vermittlungsausschusses zu dem Dritten Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes — Drucksache 7/3359 — Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 11147 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 III Fragestunde — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) : Auslieferung von vier portugiesischen Offizieren nach einem Asylersuchen bei der deutschen Botschaft in Lissabon Moersch, StMin (AA) . 11131 A, B, C, D, 11132 A, B Dr. Marx (CDU/CSU) . 11131 B, 11132 A, B van Delden (CDU/CSU) . . . . . 11131 C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11132 B Fragen A 102 und 103 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/CSU) : Zusicherungen über die physische Unversehrtheit der in die deutsche Botschaft in Lissabon geflüchteten portugiesischen Offiziere vor deren Überstellung an die portugiesischen Behörden; Pressemeldungen über feindselige Angriffe gegen den deutschen Botschafter in Lissabon Moersch, StMin (AA) . . . . . 11132 C, D, 11133 A, B, C, D, 11134 A, B, C Dr. Kliesing (CDU/CSU) 11132 D, 11133 A, C Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . 11133 A, D Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 11133 B, 11134 B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11133 D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 11134 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 11134 B van Delden (CDU/CSU) . . . . . 11134 C Fragen A 105 und 106 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Bühling (SPD) : Zusammenhang zwischen anonymen Drohbriefen und Angriffen des regierungsnahen „Ethiopian Herald" gegen die Deutsche Welle; Pläne zum Abzug des Personals der deutschen Botschaft und des Goethe-Instituts in Addis Abeba Moersch, StMin (AA) . 11134 D, 11135 A, B Bühling (SPD) . . . . . . . . . 11135 A Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11135 B Frage A 109 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/CSU) : Haltung der rumänischen Regierung zur Einbeziehung Berlins in das deutschrumänische Forschungsabkommen Moersch, StMin (AA) 11135 C, D, 11136 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11135 D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 11136 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 11136 A, B Frage A 110 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Diskriminierung von aus dem Gebiet der jetzigen Tschechoslowakei stammenden Deutschen bei der Einreise und dem Aufenthalt in der Tschechoslowakei Moersch, StMin (AA) 11136 B, D, 11137 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 11136 C, 11137 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 11137 B Frage A 111 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Vermeidung der Präjudizierung der künftigen vertraglichen Einbeziehung des Landes Berlin in den kulturellen und wisschaftlichen Austausch mit der Sowjetunion durch die gegenwärtige Handhabung dieses Austauschs Moersch, StMin (AA) . . .11137 B, C, D, 11138 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 11137 C, D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 11137 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 11138 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 11138 B Frage A 74 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3 75 — des Abg. Rapp (Göppingen) (SPD) : Förderung der Schaffung und Modernisierung von Ausbildungsplätzen im Rahmen des Mittelstandsprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 11138 C, D Rapp (Göppingen) (SPD) 11138 D Fragen A 75 und 76 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Mahne (SPD) : Verwirklichung der Beschlüsse des Planungsausschusses des „Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" in den ausgewiesenen Fördergebieten; Investitionen im Fremdenverkehrsbereich bis zu Beginn der Sommersaison Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 11139 A, B Mahne (SPD) 11139 B Fragen A 78 und 79 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schäuble (CDU/CSU) : IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Inhalt der Vereinbarung zwischen der Schweiz, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland zur Bildung einer dreiseitigen Regierungskommission für Strukturprobleme der Grenzgebiete am Oberrhein; Zielvorstellungen der Bundesregierung; Beteiligung von gewählten Vertretern der Bevölkerung der Oberrheinregion an der Arbeit der „Commission Tripartite" Grüner, PStSekr (BMWi) 11139 C, 11140 A, B, C Dr. Schäuble (CDU/CSU) 11139 D, 11140 A, B, C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 11140 A Frage A 80 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Jens (SPD) : Ermächtigung der Brauereibetriebe zur Nacheichung ihrer Brauereifässer entsprechend einem Vorschlag des Deutschen Brauereibundes Grüner, PStSekr (BMWi) . 11140 D, 11141 A Dr. Jens (SPD) 11141 A Frage A 82 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Anzahl der seit der Ölkrise bestellten Kernkraftwerke Grüner, PStSekr (BMWi) . . 11141 B, C Höcherl (CDU/CSU) . . . . . . . 11141 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 11141 C Fragen A 83 und 84 -- Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Niegel (CDU/ CSU) : Bekanntgabe falscher Zahlen über die Auftragseingänge durch Bundeswirtschaftsministerium und Statistisches Bundesamt; diesbezügliche Äußerungen von Staatssekretär Schlecht Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . . 11141 D, 11142 A, B, C, D, 11143 A, B Niegel (CDU/CSU) . 11142 A, B, D, 11143 A Immer (SPD) . . . . . . . . . 11143 B Frage A 87 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Baier (CDU/CSU) : Finanzierung von Einliegerwohnungen in Familienheimen bei Leerstehen von Mietwohnungen in nahegelegenen Wohnblocks Dr. Haack, PStSekr (BMBau) . 11143 C, D, 11144 A Baier (CDU/CSU) . . . . . 11143 C, D Immer (SPD) 11143 D Stahl (Kempen) (SPD) . . . . . . 11144 A Frage A 88 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 1975 — der Abg. Frau Meermann (SPD) : Wartezeiten bei der Ausbildungsförderung von Studenten bei vollständigen Antragsunterlagen Dr. Glotz PStSekr (BMBW) . . . 11144 B, D Frau Meermann (SPD) 11144 D Fragen A 91 und 92 — Drucksache 7i3365 vom 14. 3. 1975 des Abg. Peter (SPD) : Errichtung und Finanzierung von Berufsbildungszentren im Saarland; Möglichkeiten zur Förderung überbetrieblicher Ausbildungsstätten durch die Bundesregierung im Saarland Dr. Glotz, PStSekr (BMBW) . . . 11145 A Nächste Sitzung 11229 C Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11231 *A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten des Bundestages in der 155. Sitzung am 13. März 1975 teilgenommen haben 11231* C Anlage 3 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Fragen A 33 und 34 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 1975 — des Abg. Dr. Stavenhagen (CDU/CSU) : Vorschläge der OECD zur Energieforschung; Realisierung dieser Vorschläge; Problematik des Einsatzes von Fernwärme 11235' C Anlage 4 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Frage A 35 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Haenschke (SPD) : Zeitpunkt für die Markteinführung von Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie für die Wärmeversorgung von Wohnhäusern; Kosten dieser Nutzung . . . . 11236* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 48 und 49 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Nichtveröffentlichung einer Liste von Sympathisanten der Baader-MeinhofBande; Aufnahme von Mitgliedern der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien in diese Liste 11236* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 69 und 70 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Häfele (CDU/CSU) : Bundesratsentwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 mit der Einführung des Verlustrücktrags 11237* A Anlage 7 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 71 und 72 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Mißbrauch von Steuergeld in Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte 11237* B Anlage 8 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Frage A 77 Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Verlängerung der Fristen für den Schadensfreiheitsrabatt in der Kraftfahrzeugversicherung bei Abmeldung des Fahrzeugs im Falle von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit analog den für den Wehrund Ersatzdienst geltenden Regelungen . 11237* D Anlage 9 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Frage A 81 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) : Streichung des bisherigen regionalen Aktionsprogramms „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" in dem Entwurf eines 4. Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur" ; Ersetzung durch zwei neue regionale Aktionsräume mit der Bezeichnung „Heide /Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" . . . . . . . 11238* A Anlage 10 Antwort des PStSekr. Dr. Haack (BMBau) auf die Fragen A 85 und 86 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/CSU) : Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 zur Verfassungsmäßigkeit des § 72 Abs. 3 Sätze 3 und 4 des Städtebauförderungsgesetzes für den Bereich der Wohnungs- und Städtebauförderung; Auswirkungen der Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigten sowie zur Zinsverbilligung von Sozialwohnungen auf den sozialen Wohnungsbau 11238* B Anlage 11 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Frage A 93 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Holtz (SPD) : Bedeutung der Forschungsergebnisse des Instituts für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasieninstitut in Heidelberg für die Planung und Vergabe von Projekten im Rahmen der Gesundheitshilfe . . . . . . . . . 11239* A Anlage 12 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 94 und 95 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — der Abg. Frau Dr. Wolf (CDU/CSU): Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und dem Bundesrechnungshof wegen eines Gutachtens des Bundesrechnungshofes; Behauptung des früheren Bundesministers Eppler über einen Beamten des Bundesrechnungshofes . . . . . . . . . . . 11239* B Anlage 13 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 96 und 97 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) : Auffassung der Bundesregierung über die vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs vorgenommene personelle Umbesetzung im Bereich der Entwicklungshilfe . 11239* D Anlage 14 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 98 und 99 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Wawrzik (CDU/ CSU) : Zeitpunkt der Entscheidung des Präsidenten des Bundesrechnungshofs über die personellen und Kompetenzänderungen für den Bereich der Entwicklungshilfe; Zeitpunkt der Unterrichtung der Bundesregierung über diese Veränderungen; Kontakte zwischen Mitgliedern der Bundesregierung und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs vor dieser Entscheidung 11240* A VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Anlage 15 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 104 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Gewandt (CDU/CSU) : Gründe für die Auslieferung der in die deutsche Botschaft in Lissabon geflüchteten portugiesischen Offiziere . . . . .11240* B Anlage 16 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Fragen A 107 und 108 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung zu dem sowjetischen Wunsch nach Errichtung eines ständigen Sekretariats nach Beendigung der KSZE-Konferenz; Schritte der Bundesregierung zur Vermeidung einer Verwechslung der KSZE-Konferenzergebnisse mit einer friedensvertraglichen Regelung 11240* C Anlage 17 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Fragen A 112 und 113 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Abelein (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung, der Sowjetunion und anderer Ostblockstaaten zur Behandlung Berlins auf Ausstellungen im Ostblock; Wandel in den Auffassungen seit 1973 11241* A 159. Sitzung Bonn, den 20. März 1975 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 154., 155., 156. Sitzung sind in die Liste der entschuldigten Abgeordneten jeweils der Name „Frau Dr. Riedel-Martiny" und das Datum „14. 3." einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 21. 3. Dr. Ahrens ** 21. 3. Dr. Aigner * 20. 3. Alber *** 21.3. von Alten-Nordheim 21. 3. Dr. Artzinger * 21. 3. Dr. Barzel 21. 3. Dr. Bayerl 21. 3. Behrendt * 21. 3. Dr. von Bismarck 21. 3. Blumenfeld 21. 3. Brandt 21.3. Dr. Burgbacher 22. 3. Dreyer 21.3. Erhard (Bad Schwalbach) 21.3. Fellermaier * 23. 3. Dr. Gölter *** 22. 3. Haase (Fürth) *** 23. 3. Härzschel * 20. 3. Kater 31.5. Dr. h. c. Kiesinger 21. 3. Dr. Klepsch 20. 3. Krall ' 20. 3. Dr. Kreile 21. 3. Kroll-Schlüter 21. 3. Lange * 21.3. Dr. Lauritzen 2. 4. Lemmrich ** 21.3. Lenzer *** 22. 3. Lücker' 20. 3. Dr. Müller (München) *** 22. 3. Mursch (Soltau-Harburg) * 20. 3. Frau Dr. Orth * 21.3. Pieroth 21. 3. Richter *** 22. 3. Frau Dr. Riedel-Martiny 21. 3. Ronneburger 21. 3. Roser 21.3. Prinz zu Sayn-Wittgenstein 21. 3. Schirmer 21. 3. Schmidt (Kempten) *** 23. 3. Schmidt (München) * 21. 3. Schmidt (Wattenscheid) 21.3. Dr. Schulz (Berlin) * 21. 3. Dr. Schwencke (Nienburg) *** 22. 3. Dr. Schwörer** 21. 3. Seibert 21.3. Sieglerschmidt ** 22. 3. Spranger 20. 3. Springorum * 22. 3. Dr. Starke (Franken) * 21.3. Frau Stommel 6. 4. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Berichl Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Todenhöfer 22. 3. Dr. Vohrer ** 22. 3. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 22. 3. Dr. Waigel 21. 3. Walkhoff * 21. 3. Dr. Wallmann 21. 3. Frau Dr. Walz * 20. 3. Dr. Wendig 21. 3. Baron von Wrangel 20. 3. Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten in der 155. Sitzung am 13. 3. 1975 teilgenommen haben Dr. Abelein Dr. Achenbach Adams Ahlers Dr. Ahrens Dr. Aigner Alber Dr. Althammer Amling Amrehn Anbuhl Dr. Apel Arendt (Wattenscheid) Dr. Arndt (Hamburg) Dr. Arnold Dr. Artzinger Augstein Baack Bäuerle Baier Dr. Bangemann Barche Dr. Bardens Dr. Barzel Batz Baum Dr. Bayerl Dr. Becher (Pullach) Dr. Becker (Mönchengladbach) Becker (Nienberge) Dr. Beermann Behrendt Frau Benedix Benz Frau Berger (Berlin) Berger Berkhan Bewerunge Biechele Biehle Biermann Dr. Dr. h. c. Birrenbach 11232* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Dr. von Bismarck Blank Dr. Blüm von Bockelberg Dr. Böger Böhm (Melsungen) Dr. Böhme (Freiburg) Börner Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Bredl Breidbach Bremer Bremm Brück Buchstaller Büchler (Hof) Büchner (Speyer) Bühling Dr. von Bülow Dr. Burgbacher Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Dr. Carstens (Fehmarn) Christ Collet Conradi Coppik Dr. Corterier Dr. Czaja Frau Däubler-Gmelin Damm van Delden Dr. von Dohnanyi Dr. Dregger Dr. Dübber Dürr Eckerland Egert Dr. Ehmke Dr. Ehrenberg Eigen Frau Eilers (Bielefeld) Eilers (Wilhelmshaven) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Entrup Dr. Eppler Ernesti Esters Dr. Evers Ewen Ey Dr. Farthmann Fellermaier Fiebig Freiherr von Fircks Dr. Fischer Flämig Frau Dr. Focke Franke (Hannover) Franke (Osnabrück) Dr. Franz Frehsee Friedrich Dr. Früh Dr. Fuchs Frau Funcke Gallus Gansel Geiger Geisenhofer Geldner Genscher Gerlach (Emsland) Gerlach (Obernau) Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Dr. Geßner Gierenstein Glombig Dr. Glotz Gnädinger Dr. Götz Graaff Dr. Gradl Grobecker Grüner Frau Grützmann Dr. Gruhl Grunenberg Dr. Haack Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haase (Kellinghusen) Dr. Häfele Haehser Dr. Haenschke Härzschel Halfmeier Dr. Hammans Hansen von Hassel Hauck Dr. Hauff Hauser (Bonn-Bad Godesberg) Dr. Hauser (Sasbach) Dr. Heck Henke Herold Heyen Dr. Hirsch Höcherl Höhmann Hölscher Hösl Hoffie Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11233* Hofmann Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Frau Hürland Huonker Dr. Hupka Hussing Immer Dr. Jaeger Jäger (Wangen) Dr. Jahn (Braunschweig) Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaschke Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jobst Josten Jung Junghans Junker Kaffka Katzer Dr. Kempfler Kern Kiechle Kiep Kirst Dr. Klein (Göttingen) Dr. Klein (Stolberg) Kleinert Dr. Klepsch Dr. Kliesing Koblitz Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Konrad Krampe Dr. Kraske Kratz Dr. Kreile Dr. Kreutzmann Krockert Kroll-Schlüter Freiherr von Kühlmann-Stumm Kulawig Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lagershausen Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Lampersbach Lange Lattmann Dr. Lauritzen Lautenschlager Leber Leicht Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Link Löbbert Löffler Löher Logemann Dr. Lohmar Dr. Luda Lücker Frau Lüdemann Lutz Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Dr. Marx Matthöfer Mattick Maucher Frau Meermann Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Memmel Dr. Mende Dr. Mertes (Gerolstein) Mertes (Stuttgart) Metzger Mick Dr. Miltner Milz Mischnick Möhring Möllemann Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller Möller (Lübeck) Moersch Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mülheim) Dr. Müller (München) Müller (Nordenham) Müller (Remscheid) Müller (Schweinfurt) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Mursch (Soltau-Harburg) Nagel Neumann Niegel Nordlohne Dr.-Ing. Oetting Offergeld Dr.Ing. Oldenstädt Ollesch 11234* Deutscher Bundestag 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Opitz Orgaß Frau Dr. Orth Freiherr Ostman von der Leye Frau Pack Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Pfeffermann Pfeifer Picard Frau Pieser Pohlmann Polkehn Porzner Dr. Prassler Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rappe (Hildesheim) Ravens Rawe Reddemann Frau Dr. Rehlen Reiser Frau Renger Reuschenbach Richter Frau Dr. Riede (Oeffingen) Dr. Riedl (München) Dr. Ritgen Dr. Ritz Röhner Rohde Rollmann Rommerskirchen Rosenthal Russe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Appenweier) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schedl Scheffler Dr. Schellenberg Scheu Frau Schimschok Schinzel Schlaga Frau Schleicher Schluckebier Schmidhuber Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Würgendorf) Schmidt (Wuppertal) Schmitt (Lockweiler) Dr. Schmitt-Vockenhausen Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schöfberger Schonhofen Schreiber Frau Schroeder (Detmold) Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Dr. Schulz (Berlin) Dr. Schulze-Vorberg Schwabe Schwedler Dr. Schweitzer Dr. Schwencke (Nienburg) Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seefeld Seiters Sick Sieglerschmidt Simon Simpfendörfer Solke Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spillecke Spitzmüller Springorum Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Starke (Franken) Graf Stauffenberg Dr. Stavenhagen Frau Steinhauer Dr. Stienen Frau Stommel Straßmeir Strauß Stücklen Suck Sund Susset de Terra Thürk Tietjen Tillmann Frau Dr. Timm Tönjes Frau Tübler Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11235* Dr. Unland Urbaniak Vahlberg Vehar Frau Verhülsdonk Vit Vogel (Ennepetal) Dr. Vogel (München) Vogelsang Volmer Dr. Waffenschmidt Dr. Wagner (Trier) Walkhoff Dr. Wallmann Waltemathe Walther Frau Dr. Walz Dr. Warnke Wawrzik Weber (Heidelberg) Dr. Weber (Köln) Wehner Dr. Freiherr von Weizsäcker Wende Dr. Wendig Wendt Werner Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Wimmer Windelen Wischnewski Wissebach Dr. de With Dr. Wittmann (München) Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wohlrabe Frau Dr. Wolf Wolf Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Wüster Dr. Wulff Wurbs Wurche Wuttke Wuwer Zander Zebisch Dr. Zeitel Zeitler Zeyer Ziegler Dr. Zimmermann Zink Zoglmann Zywietz Anlage 3 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Stavenhagen (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 33 und 34) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Vorschläge der OECD zur Energieforschung, die in der OECD-Publikation “Energy R and D", Paris 1975, enthalten sind, unter Berücksichtigung ihrer eigenen Bemühungen im Bereich der Energieforschung, und was gedenkt sie zu unternehmen, um die verschiedenen Vorschläge der OECD für die Energieforschung zu realisieren? Wie beurteilt die Bundesregierung die Ansicht verschiedener Experten, daß der Einsatz der Fernwärme, insbesondere auf der Basis Wärmekraftkopplung, nicht so sehr ein technisch-wissenschaftliches Problem, sondern ein wirtschaftlich-organisatorisches ist, und was gedenkt sie zu unternehmen, um einerseits dem Verbrauch Anreize zu geben, Fernwärme einzusetzen und andererseits vor allem den kommunalen Energieversorgungsunternehmen bei der Finanzierung der Fernwärmeeinrichtungen behilflich zu sein? Zu Frage A 33: Die OECD-Broschüre „Energy R & D" enthält neben der sehr informativen Übersicht über die F E-Aktivitäten der OECD-Länder auch Vorschläge des CSTP (Committee for Scientific and Technology Policy) für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Energiegebiet. Diese Vorschläge orientieren sich natürlich an den Gelegenheiten und Möglichkeiten aller OECD-Länder. Daher sind die Akzente für jedes Land etwas anders zu setzen. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Nutzung von Ölsand haben z. B. für die Bundesrepublik nur einen geringen Stellenwert, weil wir keine Ölsande haben. Von Einschränkungen dieser Art abgesehen, beurteilt die Bundesregierung die OECD-Vorschläge zur Energieforschung positiv. Einige der OECD-Empfehlungen grundsätzlicher Art verdienen in diesem Zusammenhang besonders hervorgehoben zu werden: — die Notwendigkeit weit vorausschauender Ressourcen- und Energieplanung, — die breite Streuung, die in der Energieforschungspolitik für notwendig gehalten wird, — die Stetigkeit, mit der langfristige Forschungspolitik betrieben werden muß. Die Bundesregierung wird durch die OECD-Studie in ihrer Energieforschungspolitik bestätigt. Die OECD-Studie betont über die nationalen F + E-Anstrengungen hinaus die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Die Bundesregierung stimmt damit voll überein. Ihre aktive Mitarbeit in der IEA (Internationale Energie-Agentur bei der OECD) ergänzt dabei ihre ständigen Bemühungen, die Kooperation innerhalb der Europäischen Gemeinschaften zu stärken. 11236* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Zu Frage A 34: Die Bundesregierung stimmt mit der Auffassung überein, daß die Ausweitung des Einsatzes der Fernwärme in wachsendem Maße durch wirtschaftliche und organisatorische Faktoren bestimmt wird. Auf diesen Sachverhalt wird die Bundesregierung ausführlich bei der Beantwortung der Großen Anfrage der Fraktionen der FDP und SPD vom 4. Dezember 1974 zur rationellen und sparsamen Energieverwendung eingehen. Die von der Bundesregierung eingeleiteten und vorgesehenen Maßnahmen werden dort im Zusammenhang dargestellt. In Kenntnis des in der Frage angeschnittenen Sachverhaltes hat die Bundesregierung bereits 1974 Untersuchungen über 4 Modellgebiete (MannheimLudwigshafen-Heidelberg; Bonn-Bad GodesbergKöln; Oberhausen-Westliches Ruhrgebiet; Berlin) sowie eine Untersuchung für die gesamte Bundesrepublik in Auftrag gegeben. Diese Untersuchungen werden einen breiten Überblick über die wirtschaftlichen Möglichkeiten des großflächigen Fernwärmeverbundes geben sowie Möglichkeiten und Notwendigkeiten des staatlichen Handelns in diesem Bereich aufzeigen. Die Vielschichtigkeit des Problems macht eine sehr sorgfältige und breite Analyse notwendig, so daß mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen erst in der zweiten Jahreshälfte 1976 gerechnet werden kann. Einen besonders deutlichen Hinweis darauf, daß mit Hilfe von Fernwärme in erheblichem Maße Energie eingespart werden kann, hat die Bundesregierung dadurch gegeben, daß sie den Aufbau der Fernwärmeschiene Ruhr aus Mitteln des Konjunkturprogramms und die Demonstration des großflächigen Verbundbetriebes von Fernwärmenetzen im Saarland aus Mitteln des Forschungshaushaltes fördert. Bei beiden Projekten ist vorgesehen, in größerem Umfang Abwärme aus Kokereien in das Verbundnetz einzuspeisen. Ferner hat die Bundesregierung in das Investitionszulagengesetz unter § 4 a eine Bestimmung aufgenommen, nach der Heizkraftwerke, Müllkraftwerke und Müllheizwerke einschließlich der Anlagen zur Wärmeverteilung eine Zulage in Höhe von 7,5 O/o zu den anerkennungsfähigen Investitionen für derartige Anlagen gewährt werden kann. Durch dieses Gesetz ist daher auch die Erweiterung und der Neuaufbau von Fernwärmenetzen begünstigt, soweit die für das Fernwärmenetz erforderliche Wärme in Heizkraftwerken, Müllkraftwerken oder Müllheizwerken erzeugt wird. Die Bundesregierung geht davon aus, daß dieses Gesetz insbesondere auch den kommunalen Energieversorgungs-Unternehmen die Finanzierung der Fernwärmeeinrichtungen erleichtert. Anlage 4 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Haenschke (SPD) Drucksache 7/3365 Frage A 35) : Wann rechnet die Bundesregierung damit, daß Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie für die Wärmeversorgung von Wohnhäusern auf den Markt kommen, und welche Investitions- und Wartungskosten hätten Interessenten an dieser Energieversorgung heute und in Zukunft zu veranschlagen? Ein umfassendes Großexperiment, in dem die Möglichkeiten und Grenzen zur Nutzung von Sonnenenergie zu Heizzwecken aufgezeigt werden sollen, wird im Laufe des Monats Mai 1975 beginnen. Erst nach Vorliegen der Meßergebnisse wird es möglich sein, Aussagen darüber machen zu können, wo die wirtschaftlich vertretbaren Grenzen von Solarkollektorsystemen für Raumheizung liegen. Aus diesem Grunde ist es auch heute noch nicht möglich, eine Abschätzung darüber zu geben, wie hoch der Investitionsaufwand sein wird. Er wird um so geringer sein, je besser das entsprechende Wohnhaus wärmemäßig isoliert ist. Es ist ebenfalls nicht möglich, schon heute eine Aussage über den möglichen Wartungsaufwand von solaren Heizungssystemen zu machen. Die Bundesregierung hält es für möglich, daß nach dem heutigen Entwicklungsstand erste Solarkollektorsysteme zur Bereitung von warmem Brauchwasser innerhalb von 5 Jahren auf den Markt kommen. Eine Aussage über Investitions- und Wartungsaufwand kann jedoch auch hier noch nicht getroffen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spranger (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 48 und 49) : Ist es zutreffend, daß bei den vergangenen Fahndungen nach der Baader-Meinhof-Bande auch eine umfangreiche Liste von Sympathisanten erstellt wurde, und aus welchen Gründen ist eine Veröffentlichung bis heute auch nur auszugsweise unterblieben? Befinden sich auf der Liste Namen von Mitgliedern der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien, und hat die Bundesregierung diese Parteien von der Aufnahme dieser Personen in die Liste unterrichtet? Zu Frage A 48: Die Sicherheitsbehörden führen keine Liste von Sympathisanten der kriminellen Vereinigung Baader-Meinhof. Die Staatsschutzdienststellen der Kriminalpolizei in Bund und Ländern registrieren lediglich solche Personen, die im Verdacht stehen, die kriminelle Vereinigung Baader-Meinhof zu unterstützen und dadurch selbst Straftaten zu begehen. Die Namen dieser Personen werden von der Kriminalpolizei, deren Unterlagen insoweit für Zwecke der Fahndung bestimmt sind, nicht veröffentlicht. Eine Veröffentlichung von Namen solcher Personen, gegen die strafrechtlicher Verdacht besteht, könnte im übrigen den Erfolg von Exekutivmaßnahmen der Strafverfolgungsbehörden beeinträchtigen. Zu Frage A 49: Die Beantwortung der Frage erübrigt sich, weil eine Liste von Sympathisanten der kriminellen Vereinigung Baader-Meinhof nicht existiert. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11237* Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Häfele (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 69 und 70): Wann wird die Bundesregierung den Entwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 — Einführung des Verlustrücktrags —, dessen Einbringung der Bundesrat am 21. Februar 1975 beschlossen hat, dem Bundestag zuleiten? Mit welcher voraussichtlichen Stellungnahme wird die Bundesregierung den Entwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 versehen? Zu Frage A 69: Bei Einbringung einer Gesetzesvorlage durch den Bundesrat hat die Bundesregierung diese Vorlage nach Artikel 76 Abs. 3 des Grundgesetzes in Verbindung mit § 50 Abs. 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien innerhalb von drei Monaten seit dem Beschluß des Bundesrates dem Bundestag mit ihrer Stellungnahme zuzuleiten. Die Bundesregierung bereitet deshalb z. Z. die Stellungnahme zu dem vom Bundesrat am 21. Februar 1975 beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuer- und Gewerbesteuergesetzes (Steueränderungsgesetz 1975) vor. Diese Stellungnahme erfordert nach Abstimmung zwischen den beteiligten Ressorts einen Kabinettsbeschluß. Ich kann Ihnen daher das Datum der Zuleitung an den Bundestag nicht nennen. Zu Frage A 70: 2. Die Bundesregierung wird in der Stellungnahme ihre Auffassung zur Einführung eines Verlustrücktrags darlegen. Im gegenwärtigen Zeitpunkt würde eine Aussage über den voraussichtlichen Inhalt der Stellungnahme der Beschlußfassung des Kabinettes in unzulässiger Weise vorgreifen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 71 und 72): In welchem Umfang sind in den letzten Jahren Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte gegründet worden, und wie hoch schätzt die Bundesregierung den damit verbundenen Steuerausfall? Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um den Mißbrauch von Steuergeldern in Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte zu verhindern, und ist sie gegebenenfalls bereit, eine Änderung des Erfindergesetzes und anderer steuerrechtlicher Vorschriften zu beantragen? Zu Frage A 71: Es gibt keine statistischen Anschreibungen über die in den letzten Jahren gegründeten Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte. In Anbetracht der Kürze der Zeit war es auch nicht möglich, über die Finanzministerien der Länder von den Finanzämtern zuverlässige Angaben über die Höhe des Steuerausfalls zu beschaffen. Zu Frage A 72: Nach dem geltenden Recht wird aufgrund einhelliger Auffassung der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder zur Vermeidung neuer Steueroasen bei der Prüfung, ob eine steuerlich anzuerkennende Mitunternehmerschaft an einer Abschreibungsgesellschaft überhaupt vorliegt, in Anlehnung an das BFH-Urteil vom 28. Januar 1971 (BStBl 1971 II S. 662) ein strenger Maßstab angelegt. Die Bundesregierung hat bereits im Entwurf eines Dritten Steuerreformgesetzes (BT-Drucksache 7/ 1470) eine Regelung vorgeschlagen, die eine mißbräuchliche Ausnutzung der infolge der vollen Bewertungsfreiheit entstehenden Verluste durch nicht als Erfinder tätige Personen ausschließt. Vorgesehen ist u. a. eine Mindestbeteiligung von 20 % am Vermögen einer Gesellschaft oder Bruchteilsgemeinschaft (Art. 1 § 84 Abs. 4 Buchstabe a des Entwurfs eines neuen Einkommensteuergesetzes). Die Neuregelung der einkommensteuerlichen Förderungsmaßnahmen für Erfinder gehört zu den Teilen des Dritten Steuerreformgesetzes, die der Deutsche Bundestag für eine spätere Beratung vorgesehen hat (BT-Drucksache 7/2180 — zu Drucksache 7/2164 S. 13). Verluste aus der Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen können bei Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte nicht mehr entstehen, weil die bisher zulässigen Sonderabschreibungen für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen (§ 82 d EStDV in Verbindung mit § 51 Abs. 1 Ziff. 2 Buchstabe u EStG) am 31. Dezember 1974 ausgelaufen sind. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3365 Frage A 77): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, darauf hinzuwirken, daß auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugversicherung Haftpflichtversicherung — bei Abmeldung des Fahrzeugs für eine bestimmte Zeit der Schadensfreiheitsrabatt nicht schon nach Ablauf von sechs Monaten verloren geht, sondern die Fristen für den Ablauf zum Beispiel für Fälle von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit analog den für den Wehr- und Ersatzdienst geltenden Regelungen verlängert werden? Die Regelungen über die Unterbrechung des Versicherungsvertrages und ihre Folgen für die Einstufung des Vertrages in die Schadenfreiheitsklassen werden z. Z. in Verhandlungen des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen mit Vertretern der Versicherungswirtschaft überprüft. Dabei wird angestrebt, die Rückstufung des Versicherungsvertrages nach der Dauer der Unterberchung zu differenzieren und den Unterbrechungszeitraum, der keine Rückstufung zur Folge hat, auf ein Jahr auszudehnen. Falls diese Pläne verwirklicht werden können, würden Härten, die bei der bisherigen Regelung durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit entstehen könnten, weitgehend beseitigt. 11238* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Wie ich bereits in meiner schriftlichen Antwort zu den Fragen des Herrn Kollegen Hoffie (Fragen Nr. 29 und 30 der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 12,/13. März 1975) erklärt habe, unterstützt die Bundesregierung alle Bestrebungen, zu einer flexibleren Regelung zu kommen. Sie hat jedoch keine rechtliche Möglichkeit, eine bestimmte Rückstufungsregelung verbindlich vorzuschreiben. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schröder (Lüneburg) (CDU/ CDU) (Drucksache 7/3365 Frage A 81) : Welche Gründe haben die Bundesregierung veranlaßt, zusammen mit der niedersächsischen Landesregierung in dem Entwurf eines 4. Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" das bisherige regionale Aktionsprogramm „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" zu streichen und statt dessen zwei neue regionale Aktionsräume mit der Bezeichnung „Heide /Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" vorzusehen? Das Regionale Aktionsprogramm „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" ist in der Anmeldung der niedersächsischen Landesregierung zum 4. Rahmenplan nicht gestrichen worden, sondern in die beiden Programme „Heide/Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" aufgeteilt worden. Eine Begründung hierfür ist in der Anmeldung nicht enthalten. Daher kann ich nur die Vermutung äußern, daß die Landesregierung der wirtschaftlichen Heterogenität dieses Raumes durch die Aufteilung des Programmgebietes in zwei Teile Rechnung tragen will, um gezielter die Förderungshilfen einsetzen zu können. Die Bundesregierung wird diesen Vorschlag im Planungsausschuß unterstützen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 85 und 86) : Welche Auswirkungen ergeben sich nach Auffassung der Bundesregierung aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 — 2 BvF 1/72 — zur Verfassungsmäßigkeit des § 72 Abs. 3 Sätze 3 und 4 des Städtebauförderungsgesetzes, insbesondere für den Bereich der Wohnungs- und Städtebauförderung? Sind bei den Förderungszahlen des sozialen Wohnungsbaus für das Jahr 1974 mit insgesamt 126 769 geförderten Wohnungen die Ergebnisse der Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung sowie zur Zinsverbilligung von 50 000 Sozialwohnungen enthalten, und wie haben sich diese Sonderprogramme im einzelnen tatsächlich ausgewirkt? Zu Frage A 85: Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 hat die Verfassungsmäßigkeit der §§ 71 und 72 des Städtebauförderungsgesetzes festgestellt. Damit ist das bisherige Verfahren der Programmaufstellung als mit dem Grundgesetz vereinbar bestätigt worden. Die Bundesregierung ist davon überzeugt, daß sich auf der Grundlage des Urteils die enge sachliche Kooperation zwischen Bund und Ländern im Bereich der Städtebauförderung auch künftig bewähren wird. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß sich auch das 2. Wohnungsbaugesetz als Grundlage der Wohnungsbauförderung des Bundes hinsichtlich der Programmaufstellung voll im Rahmen der Ausführungen des Urteils zu Art. 104 a Abs. 4 GG hält. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts geht in seiner Bedeutung weit über den konkreten Streitfall der §§ 71 und 72 des Städtebauförderungsgesetzes hinaus und enthält weitreichende Ausführungen zu zentralen Problemen unserer bundesstaatlichen Ordnung. Die Auswirkungen des Urteils werden zur Zeit von der Bundesregierung eingehend geprüft. Die Überprüfung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine erschöpfende Auskunft auf Ihre Frage ist deshalb heute noch nicht möglich. Zu Frage A 86: Im sozialen Wohnungsbau (1. und 2. Förderungsweg) sind im Jahre 1974 Förderungsmittel für insgesamt rd. 153 900 Wohnungen bewilligt worden. Die von Ihnen genannten 126 769 geförderten Wohnungen stellen das Bewilligungsergebnis 1973 dar. Die Steigerung des Bewilligungsergebnisses in 1974 gegenüber dem von 1973 um rd. 27 000 Wohnungen ist auf die im vorigen Jahr durchgeführten Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung sowie auf die Zinsverbilligungsmaßnahme zur Realisierung des sozialen Wohnungsbauprogramms zurückzuführen. Ohne die genannten Programme dagegen wäre das Förderungsergebnis im sozialen Wohnungsbau 1974 stark rückläufig gewesen. Die vom Bund im Rahmen der Sonderprogramme für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellten Mittel, und zwar a) im Sonderprogramm für die Gebiete mit speziellen Strukturproblemen vom Mai 1974 61,9 Mio DM für rd. 3 100 Wohnungen b) im Sonderprogramm zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung vom Oktober 1974 63,5 Mio DM für rd. 2 500 Wohnungen (bei Ausschöpfung des Förderungshöchstbetrages je Wohnung) sind nach Angaben der Länder voll belegt worden. Im Rahmen der Zinsverbilligungsmaßnahme des Bundes zur Realisierung des sozialen Wohnungsbauprogramms vom Januar 1974 sind rd. 37 000 Wohnungen gefördert worden, das sind von der Wohnungszahl her etwa 75 % des ursprünglich vorgesehenen Programmvolumens. Vom Förderungsvolumen, d. h. von den Haushaltsansätzen her ist das Programm unter Berücksichtigung der Höhe des Zinsvniveaus als ausgeschöpft anzusehen, Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11239* Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Holtz (SPD) (Drucksache 7/3365 Frage A 93) : Welche Rolle spielen bei Planung und Vergabe von Projekten im Rahmen der Gesundheitshilfe die Forschungsergebnisse des Instituts für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasieninstitut in Heidelberg? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit arbeitet mit dem Institut für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasien-Institut in Heidelberg seit 1970 zusammen. In diesem Rahmen hat das Institut folgende Aufgaben übernommen: — Unterstützung des Public Health Research Instituts Thailand durch Entsendung von Experten bis zu 3 Monaten — Beteiligung an der Vorbereitung von jungen deutschen Ärzten für den Einsatz in Entwicklungsländern im Rahmen der staatlichen und privaten Entwicklungshilfe — Beteiligung von Mitarbeitern des Instituts zur Begutachtung von geplanten Projekten der Gesundheitshilfe. Die Bundesregierung verfolgt die wissenschaftliche Forschung des Instituts mit dem Ziel, die vorgenommenen Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Projektarbeit zu berücksichtigen. Sie hat jedoch keine Möglichkeit, auf die internen Forschungsprogramme des Instituts Einfluß zu nehmen. Eine über die Finanzierung bei den genannten speziellen Aufgaben hinausgehende, langfristige und nicht zweckgebundene Unterstützung des Instituts besteht nicht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Wolf (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 94 und 95): Wie ist die gemeinsame Aussage des Bundesrechnungshofs und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit nach einem Gespräch zwischen Bundesminister Bahr und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, Anfang August 1974 zu verstehen, nach der die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Häusern ausgeräumt seien, nachdem der Bundesrechnungshof auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt hat, „Der Bundesrechnungshof hat die sein Gutachten tragenden Feststellungen nicht zurückgenommen. Er ist vielmehr der Meinung, seine Feststellungen sind in der letzten Beratung des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit am 6. Juni 1974 erhärtet worden."? Hat nach Kenntnis der Bundesregierung der frühere Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Eppler, die gegenüber Journalisten erhobene Behauptung, der Prüfungsbeamte des Bundesrechnungshofs, Oberamtsrat Glaser, habe sich früher einmal vergeblich im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit um einen Posten beworben und dies sei der eigentliche Grund für die negative Tendenz des Gutachtens, während seiner Amtszeit als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit öffentlich zurückgenommen und sich gegenüber dein betroffenen Beamten entschuldigt? Zu Frage A 94: Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Egon Bahr, und der Präsident des Bundesrechnungshofs, Dr. Hans Schäfer, sind am 29. Juli 1974 zu einem ausführlichen Meinungsaustausch zusammengetroffen. Es wurden Fragen beiderseitigen Interesses im Rahmen der Rechnungsprüfung behandelt. In einer gemeinsamen Presseerklärung haben Präsident Dr. Schäfer und Minister Bahr festgestellt, daß es hinsichtlich der Folgerungen aus der gutachterlichen Äußerung des Bundesrechnungshofs zur verwaltungsmäßigen Durchführung der Technischen Hilfe und der zwischenzeitlich getroffenen Maßnahme keine Kontroversen gebe. Im übrigen gilt die vom Bundesrechnungshof vor dem zuständigen Rechnungsprüfungsausschuß des Deutschen Bundestages am 13. März 1974 abgegebene Erklärung. Zu Frage A 95: Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist bisher davon ausgegangen, daß seine Erklärung, Herr Oberamtsrat Glaser vom Bundesrechnungshof habe sich im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht beworben, allen Beteiligten bekannt sei. Entsprechende Richtigstellungen sind im Beisein von Herrn Glaser wiederholt zu Protokoll erklärt worden (z. B. Protokolle über die Sitzungen des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit vom 24. April 1974 und vom 6. Juni 1974). Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 96 und 97): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs vorgenommene personelle Umbesetzung im Bereich der Entwicklungshilfe zu diesem Zeitpunkt geeignet ist, für die Beamten des Bundesrechnungshofs und in der Offentlichkeit den Eindruck zu wecken, daß Beamte des Bundesrechnungshofs, wenn sie bei ihrer gutachterlichen Tätigkeit zur Ausgabenpolitik der Bundesregierung kritisch Stellung nehmen, mit persönlichem Schaden rechnen müssen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß eine solche Umbesetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt, in dem eine Umorganisation der technischen Hilfe im Gange ist, einen Verzicht auf langjährigen Sachverstand bedeutet, der die Kontrollfähigkeit des Bundesrechnungshofs beeinträchtigt? Der Bundesrechnungshof ist eine der Bundesregierung gegenüber selbständige, nur dem Gesetz unterworfene Oberste Bundesbehörde. Im Rahmen seiner eigenen Organisationshoheit bestimmt der Bundesrechnungshof sachliche und personelle Änderungen seiner Geschäftsverteilung. Die Bundesregierung enthält sich jeder Wertung dieser internen Vorgänge. Im übrigen hat sich zu Ihren Fragen der Präsident des Bundesrechnungshofs in einer Presseerklärung vom 13. März 1975 selbst geäußert. Ich zitiere daraus wie folgt: 11240* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Wie zu Beginn jeden Jahres sind auch zum 1. Januar 1975 in der Geschäftsverteilung sachliche und personelle Änderungen eingetreten. Diese Maßnahmen haben in diesem Jahr 6 der insgesamt 48 Prüfungsgebietsleiter berührt. Ihr haftet absolut nichts Ungewöhnliches an. Derartige Wechsel werden keineswegs im „Alleingang" des Präsidenten des Bundesrechnungshofs durchgeführt. Es handelt sich um eingehend erörterte Maßnahmen. Sie sind auch im Interesse der vielseitigen Verwendbarkeit der einzelnen Beamten angezeigt. Auswirkungen auf die Geschäftsverteilung sind in diesem Jahr zusätzlich dadurch bedingt, daß ein seit mehreren Jahren geplantes neues Organisationsschema (Verstärkung der Querschnittsprüfungen) nach und nach verwirklicht werden soll. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wawrzik (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 98 und 99) : Wann wurde vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, die Entscheidung getroffen, die personellen und Kompetenzänderungen für den Bereich der Entwicklungshilfe vorzunehmen, und wann wurde die Bundesregierung über diese geplanten Veränderungen vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs unterrichtet? Hat es — und wenn ja, wann — zwischen Mitgliedern der Bundesregierung (einschließlich des früheren Bundesministers Eppler) und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, vor dieser Entscheidung Kontakte gegeben, in denen diese personellen und Kompetenzänderungen zur Sprache kamen, und welche Stellungnahmen haben die Mitglieder der Bundesregierung hierzu abgegeben? Zu Frage A 98: Wie zu Beginn eines jeden Jahres sind auch mit Wirkung zum 1. Januar 1975 in der Geschäftsverteilung des Bundesrechnungshofs organisatorische und personelle Änderungen eingetreten. Die Änderung der Geschäftsverteilung im Bundesrechnungshof ist dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Schreiben vom 15. Januar 1975 mitgeteilt worden. Über den internen Entscheidungsgang des unabhängigen Bundesrechnungshofs ist die Bundesregierung nicht informiert, insbesondere ist ihr nicht bekannt, wann der Präsident des Budesrechnungshofs die angesprochene Entscheidung getroffen hat. Zu Frage A 99: Die Frage wird mit „Nein" beantwortet. Es gibt hierzu auch keine Stellungnahme von Mitgliedern der Bundesregierung. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gewandt (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Frage A 104) : Warum sind die portugiesischen Offiziere, die in der deutschen Botschaft in Lissabon Zuflucht suchten, den portugiesischen Behörden ausgeliefert worden? Die portugiesischen Offiziere, die in der Botschaft Zuflucht gesucht hatten, wurden nicht ausgeliefert. Sie haben sich den portugiesischen Behörden freiwillig gestellt. Die Deutsche Botschaft war aus humanitären Gründen bei den Verhandlungen zwischen den vier Offizieren und den portugiesischen Behörden vermittelnd tätig. Sie ist dabei auch für die freie Ausreise der Offiziere ins Ausland eingetreten. Die portugiesische Seite hat sich jedoch strikt geweigert, diese Frage zu erörtern. Ich darf Sie im übrigen auf die Antworten verweisen, die ich den Kollegen Dr. Marx und Dr. Kliesing in der heutigen Fragestunde gegeben habe. Anlage 16 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 107 und 108) : Wird die Bundesregierung den sowjetischen Wunsch, nach Beendigung der KSZE-Konferenz ein ständiges Sekretariat zu errichten, dessen Aufgabe es unter anderem nach sowjetischer Auffassung sein soll, die weitere westliche Blockbildung (europäische Integration) zu verhindern, ablehnen? Wird die Bundesregierung in der Endphase der KSZE-Verhandlungen deutlich machen, daß die Konferenzergebnisse nicht mit einer Art friedensvertraglicher Regelung verwechselt werden dürfen? Zu Frage A 107: Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der CDU/CSU zur KSZE im Oktober 1974 festgestellt, daß die Bundesregierung die Bedenken der Opposition gegenüber der Schaffung eines KSZE-Organs, das nach Abschluß der Konferenz generelle politische Zuständigkeiten wahrnehmen soll, teilt. An dieser Einstellung hat sich seither nichts geändert. Die Frage der Konferenzfolgen nach Abschluß der KSZE wird mit dem Näherrücken der Beendigung der Redaktionsarbeiten in Genf zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gemeinsam mit ihren Partnern gibt die Bundesregierung, worauf sie bereits in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der CDU/CSU zur KSZE hingewiesen hat, dem Gedanken den Vorzug, im Anschluß an die KSZE nach einer längeren Frist gemeinsam auf Expertenebene zu prüfen, wieweit die gefaßten KSZE-Beschlüsse insgesamt realisiert wurden und wie weiter verfahren werden soll. Zu Frage A 108: Die KSZE ist keine Konferenz über Deutschland. Das zeigt schon die in Helsinki vereinbarte Tagesordnung in den „Schlußempfehlungen der Helsinki-Konsultationen". Tatsache ist, daß alle Teilnehmerstaaten an dieser Tagesordnung, wenn auch mit unterschiedichen Akzentuierung, interessiert sind. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11241* Es geht um den Abbau der Konfrontation im Ost-West-Verhältnis. Die KSZE-Beschlüsse sollen auf allgemeiner und multilateraler Grundlage die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa fördern und durch die Einigung über konkrete Maßnahmen der Entspannung dienen. Eine Verwechslung mit einer Art friedensvertraglicher Regelung ist bereits aufgrund des Inhalts und der Natur der Konferenzergebnisse ausgeschlossen. Anlage 17 Antwort des Staatsminister Moersch auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Abelein (CDU/CSU) (Drucksache 7/ 3365 Fragen A 112 und 113) : Welche Haltung nimmt die Bundesregierung bezüglich der Behandlung Berlins auf Ausstellungen und der Aufführung auf Ausstellungskatalogen im Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland bei Veranstaltungen im Ostblock ein, und hat sich in der Haltung der Bundesregierung seit 1973 ein Wandel ergeben? Welche Haltung nehmen die Sowjetunion und andere Ostblockstaaten bezüglich der Behandlung Berlins auf Ausstellungen ein, und welcher Wandel hat sich gegebenenfalls in deren Auffassung seit 1973 ergeben? Zu Frage A 112: Die Haltung der Bundesregierung bezüglich der Modalitäten der Teilnahme Berlins an Ausstellungen in Osteuropa hat sich nicht geändert: Die Bundesregierung hat immer die Auffassung vertreten, daß nach Inkrafttreten des Viermächte-Abkommens Berliner Firmen und Organisationen in Gemeinschaftsausstellungen der Bundesrepublik Deutschland teilnehmen können. Den Erfordernissen des VMA wird dabei dadurch Rechnung getragen, daß an den entsprechenden Ständen ein Hinweis auf die Bestimmungen in Anlage IV des VMA angebracht wird. In Ausstellungskatalogen werden Berliner Teilnehmer in der Liste der Teilnehmer der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt. Sie werden dabei nicht in einer separaten Rubrik unter der Überschrift Berlin (West), sondern am Ende der Liste der Firmen aus der Bundesrepublik genannt. Zu Frage A 113: Die obengenannte Regelung entspricht einer mit der Sowjetunion bereits im Jahre 1972 getroffenen Absprache. Sie diente seither auch bei Messen und Ausstellungen anderer osteuropäischer Staaten als Orientierung, soweit hinsichtlich der Behandlung Berlins noch Schwierigkeiten auftauchten. Eine Änderung der Haltung der Sowjetunion oder anderer osteuropäischer Staaten in dieser Frage ist nicht festzustellen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege Möller, erstens sind es wahrscheinlich nicht die meisten — ich kann das nicht genau abzählen —,

    (Möller [Lübeck] [CDU/CSU] : Stimmt doch aber, oder?)

    und zweitens — —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie wußten nicht, wovon Sie sprachen!)

    — Ich wußte doch, wovon ich sprach, nämlich davon, daß der BFD eine Organisation ist, bei der ich mich jedenfalls und Liberale wie offensichtlich auch Sozialdemokraten sich nicht auf Veranstaltungen zeigen werden; das bleibt Ihnen vorbehalten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, ich will weiter keine Nachlese betreiben, und ich habe auch, Herr Professor Mikat, nicht die Absicht, ausführlich auf Sonthofen einzugehen. Die Welt dreht sich nicht um. Sonthofen, nicht einmal um den Redner von Sonthofen.
    Es ist heute morgen ein Problem erörtert worden, das ich gern an den Anfang meiner Ausführungen stellen möchte. Kurz behandeln möchte ich die Frage des Verlustrücktrages, neudeutsch „carry back" genannt. Die Frage des Verlustrücktrages hat der Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz angeschnitten. In der Tat ist es so, daß meine Freunde und ich mit dem Herrn Bundesfinanzminister in einer intensiven Diskussion über die Frage sind, ob ein der Höhe und der Zeit nach begrenzter Verlustrücktrag eingeführt werden kann. Und es ist auch so, daß wir Verständnis dafür haben, daß angesichts der gegebenen Haushaltslage, die Sie ja mit wortreichen und blumigen Ausdrücken beklagt haben, die Entscheidung noch etwas draufzutun, einem Finanzminister schwerfallen muß. Wir bitten nur darum, mit uns gemeinsam die Größenordnungen zu vergleichen, die zur Debatte stehen, und dann zu sehen, ob man nicht doch zu einem solchen Ergebnis kommen kann.
    Ich stelle das an den Anfang, weil ich ganz klarmachen möchte, daß es selbstverständlich zwischen den Koalitionspartnern in der einen oder der anderen Frage sachliche Meinungsverschiedenheiten gibt. Wie sollte das eigentlich nicht der Fall sein? Aber wir werden diese Meinungsverschiedenheiten sachlich ausdiskutieren, und wir sind bisher in allen Fällen zu Ergebnissen gekommen. Sollten sich Meinungsverschiedenheiten einmal zu einem wirklichen Arger innerhalb der Koalition verdichten können, verfügt allerdings die sozialliberale Koalition geradezu über ein Wunderheilmittel. Meine Damen und Herren, der Kollege Franz Josef Strauß klebt, leimt und kittet alles.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Er hat uns nicht die Ehre gegeben, heute, am zweiten Tage der Debatte, hier teilzunehmen. Wir hoffen zuversichtlich, daß er sich auf seine Wahlauftritte in Nordrhein-Westfalen als ein für uns unentbehrlicher Wahlhelfer vorbereitet!

    (Erneuter Beifall bei der FDP und der SPD)

    Meine Freunde und ich möchten diese Haushaltsdebatte aber dazu benutzen, um eine Bestandsaufnahme dessen zu versuchen, was in zweieinhalb Jahren dieser Legislaturperiode an sozialliberaler Wirtschaftspolitik vom Grundsätzlichen her praktiziert worden ist. Für den Sprecher der FDP, für den Sprecher der liberalen Fraktion, heißt das: Ist diese Regierung, ist dieser liberale Wirtschaftsminister seiner Verantwortung für die Aufrechterhaltung und Fortentwicklung der Marktwirtschaft gerecht geworden?
    Ich wiederhole, was ich an dieser Stelle für meine Fraktion schon einmal gesagt habe. Nach unserer Auffassung ist das System der sozialen Marktwirtschaft verfassungsrechtlich nicht garantiert und geschützt; es ist nicht durch das Grundgesetz gesichert. Auch andere Wirtschaftssysteme sind nach dem Grundgesetz möglich. Wir begrüßen das. Wir begrüßen es deshalb, weil uns das dazu aufruft, die soziale Marktwirtschaft und die entsprechende Wirtschaftspolitik täglich zu verteidigen, täglich für sie



    Dr. Graf Lambsdorff
    einzutreten und sie nicht als etwas Selbstverständliches hinzunehmen.
    Meine Damen und Herren, die Marktwirtschaft ist ja offensichtlich, wenn wir uns hier in der Diskussion umhören, eine Überzeugung aller drei Fraktionen. Allerdings fragt man sich — und dies gilt nicht nur hier im Parlament; ich glaube, es geht auch nach draußen , ob nicht dabei oft genug Lippenbekenntnisse abgelegt werden. Wir alle müssen uns dies fragen; ich frage hier nicht etwa nur den einen oder den anderen, ich frage auch uns selbst. Sehen wir uns doch im Lande um: Unternehmer sind für Kartelle, Gewerkschaften stimmen nur zu gerne Konzentrationsbewegungen zu, Mittelständler sind für Naturschutzparkdenken, freie Berufe treten für Berufsordnungen und Zunftdenken ein.

    (Möller [Lübeck] [CDU/CSU] : Die FDP ist für alles Gute!)

    — Ich habe gerade gesagt, Herr Möller: ich richte diese Frage an uns alle, auch an uns selber. Es sollte doch möglich sein, auch einmal selbstkritisch eigene Positionen zu überprüfen und zu erörtern, auch wenn Ihnen dies nicht möglich ist.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wie häufig rangiert nicht auch bei uns Politikern das Ressortdenken vor ordnungspolitischen Überlegungen und Entscheidungen? Nehmen Sie die ganze Breite der Zuständigkeiten: Gesundheit, Verkehr, Soziales, Umwelt. Selbst innerhalb der Zuständigkeiten eines Bundeswirtschaftsministeriums rangiert bei der einen oder anderen Abteilung das Ressortdenken, das Abteilungsdenken, nur allzu leicht vor dem ordnungspolitischen Denken. Ich stelle das nicht etwa als Vorwurf fest, sondern einfach als eine natürliche und gegebene Problemstellung. Eben diese Problemstellung müssen wir durch Ordnungspolitik korrigieren; ihr müssen wir gerecht werden.
    Walter Eucken hat das einmal so formuliert — ich darf das mit Genehmigung der Frau Präsident zitieren :
    Mit der Politik der Wettbewerbsordnung oktroyiert der Staat nicht eine Wirtschaftsordnung, sondern er bringt zur Geltung, was sonst durch andere Tendenzen zurückgedrängt würde.
    In unserer Zeit ist in der Tat die Versuchung groß, vielleicht größer als je zuvor in den letzten 25 Jahren, weil die Schwierigkeiten größer geworden sind, zu falschen ordnungspolitischen Entscheidungen zu kommen. Denken Sie nur daran, welche Abwehrmaßnahmen wir uns gegen die Bedrohung aus der Weltwirtschaft — Herr Farthmann hat vorhin mit vollem Recht einiges zitiert — überlegen müssen. Alles verführt dazu, ordnungspolitisch die Pfade zu verlassen, auf denen wir eigentlich angetreten sind. Energiekrise, Rohstoffprobleme, Weltwährungsfragen: dies sind nur ein paar Stichworte. Aber sie sind, wie wir alle wissen, voller täglicher, aktueller Brisanz.
    Die Energiepolitik dieser Bundesregierung, um auf dieses Thema einzugehen, wird nachher von dem Kollegen aus der SPD-Fraktion eingehend behandelt werden. Ich darf mich mit Stichworten begnügen. Dies ist die erste Bundesregierung überhaupt, die mit einem vollständigen Energieprogramm angetreten ist, und zwar vor Ausbruch der Energiekrise.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Die Fortschreibung dieses Energieprogramms ist im Gange, erfreulicherweise unter Beteiligung und bei einigermaßen leidenschaftsloser Diskussion aller Fraktionen. Diese Bundesregierung, meine Damen und Herren, hat es fertiggebracht, ohne Höchstpreise und ohne Kontingentierung durch die akute Krise im Herbst 1973 zu kommen, fast als einziges Land der Welt, mindestens als einziges Land in Europa. Mit dem Ergebnis, daß Treibstoff und auch Heizöl heute in der Bundesrepublik zu den niedrigsten Preisen in ganz Europa angeboten werden. Marktwirtschaft und Wettbewerbspolitik haben also hier ihre Bewährungsprobe voll bestanden.
    Lassen Sie mich an dieser Stelle gleich anmerken: Es ist beiden Bundesregierungen, sowohl dem Kabinett Brandt /Scheel als auch der Regierung Schmidt! Genscher, in hohem Maße zu verdanken, daß sie den Versuchungen und Verlockungen, sich auf das Gebiet von Preis- und Lohnstopp zu begeben, niemals erlegen sind. In fast allen anderen Ländern der Welt ist man diesen falschen Weg gegangen. Beide Bundeskanzler haben sich dafür stark gemacht und haben dies vermieden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Wir haben natürlich mit dieser Entscheidung unsere Energie verteuert. Aber wir bleiben bei der Überlegung: besser teurere Energie als keine Energie. Wir sind der Verpflichtung der sozialen Marktwirtschaft dadurch gerecht geworden, daß wir versucht haben, durch den Heizkostenzuschuß einen Ausgleich zu erreichen. Allerdings sollten wir auch feststellen, daß selbst die besten Absichten — ich erinnere mich, Herr Kollege Wehner, an eine Unterhaltung, die wir damals hatten —, den sozial Schwachen zu helfen, in einem so weit durchrationalisierten oder -organisierten Staat erst viel später bei denjenigen, denen wir helfen wollten, angekommen sind, als wir es uns gutwillig vorgestellt hatten. Man fragt sich manchmal, ob sie eigentlich heute beim letzten eingetroffen sind.
    Selbstverständlich, meine Damen und Herren, gibt es noch offene Fragen. Natürlich haben wir auch einige Entscheidungen getroffen und, so glaube ich, treffen müssen, die man, wenn ich das einmal salopp ausdrücken darf, nur mit Bauchschmerzen treffen konnte. Für mich gehört dazu z. B. das Dritte Verstromungsgesetz. Da aber keine anderen Möglichkeiten bestanden, mußten wir diesen Weg gehen. Die Zielsetzung dieses Gesetzes wird von uns allen, insbesondere auch von meinen Freunden, voll bejaht, nämlich der Einsatz und die Sicherung der heimischen Energie.
    Es gibt offene Fragen in der Ölpreispolitik, weltweite Fragen zum Floor-Preis, und es wird sicherlich nicht einfach sein, die Frage der Mineralölbevorratung so zu regeln, daß wir nicht an ordnungspolitische Grenzen stoßen.



    Dr. Graf Lambsdorff
    Die Rohstoffpolitik dieser Regierung ist kritisiert worden. Wollen wir wirklich — Herr Kollege Narjes, wir haben hier mehrfach darüber diskutiert —diese Bundesrepublik zu einem großen Stapelhaus für Rohstoffe und Commodities machen? Ich glaube, es wird uns nicht gelingen, es wird nicht möglich sein. Es wird uns im Endeffekt auch nicht helfen. Es wird uns immer gerade der Rohstoff fehlen, den wir zufällig nicht aufgestapelt haben. Für mich — dies ist vielelicht eine etwas vereinfachte Schau, ich will das nicht bestreiten — gibt es eigentlich nur zwei Rohstoffe besonderer Art, auf die solche Bemühungen sich erstrecken können, nämlich Öl und Lebensmittel, und vielleicht entwickelt sich Uran in diese Richtung. Aber wir können die Bundesrepublik nicht zu einem großen Vorratslager machen. Wir können es nicht bezahlen, und letztlich hilft es auch nicht.
    Helfen wird uns in dieser Situation: alles zu tun, um die freien Weltmärkte aufrechtzuerhalten, d. h. also Zurückhaltung bei Rohstoffabkommen zu üben.
    Erinnern Sie sich bitte daran, daß wir hier das Kakaoabkommen verabschiedet haben. Ich betrachte es als meinen ersten Sündenfall in diesem Hause; ich war ja kaum hier eingezogen. Aber schließlich hatte der damalige Bundesaußenminister mich wissen lassen, daß nun auch der Heilige Stuhl darauf bestünde, daß wir das Kakaoabkommen beschlössen. Nun, ich habe zugestimmt. Ich will diese leidvolle Geschichte nicht vortragen. Das ganze Abkommen ist heute keine Bohne mehr wert. Beim Kaffeeabkommen ist es genau dasselbe. Die ganzen Rohstoffabkommen haben sich als sinnlos erwiesen und werden sich auch zukünftig als sinnlos erweisen. Für jemand, der Wettbewerbspolitiker ist, ist dies eine erfreuliche Tatsache. Aber, und da hat Herr Farthmann recht, wir müssen uns darüber im klaren sein, daß die Probleme der Produzentenländer, der Entwicklungsländer mit dieser Antwort allein nicht gelöst sind, sondern daß hier eine Aufgabe zu erfüllen ist.
    Wir haben gesehen, daß auch die Rohstoffkonferenz in Algier nicht funktioniert hat. Ich gebe meiner Überzeugung auch hier Ausdruck: Kartelle halten niemals ewig. Dies gilt auch, selbst wenn das vermessen klingt, für das Ölkartell.

    (van Delden [CDU/CSU] : Und die Ausnahmebereiche!)

    — Herr Kollege van Delden, wir können über die Ausnahmebereiche und deren marktwirtschaftliche Begründung — Sie können bei Röpke und Eucken darüber einiges nachlesen — gerne zu gegebener Zeit diskutieren.
    In diesem Zusammenhang ist es von zentraler Bedeutung für die Wirtschaftspolitik dieser Regierung, daß in den GATT-Verhandlungen, die vor uns liegen — und wenn es Sie langweilt, daß ich das zu wiederholten Malen hier erwähne, ich kann es nicht ändern —, alles tun, was in unseren Kräften steht, um den freien Welthandel aufrechtzuerhalten. Hier, Herr Bundeswirtschaftsminister, noch einmal unseren ausdrücklichen Dank dafür, daß Sie in Tokio die
    Weichen in dieser Richtung im letzten Jahr richtig gestellt haben.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ein drittes Problem voller Brisanz ist das Weltwährungssystem.
    Erstens: Natürlich ist die Feststellung richtig — und niemand von uns hat jemals etwas anderes behauptet , daß das alte Weltwährungssystem durch die Inflation ruiniert worden ist, nicht erst durch die Ölpreiserhöhung. Aber die Einführung des Floating im Mai 1973 hatte ja mehrere Aspekte. Ein Aspekt war zunächst einmal die politisch ganz wichtige Entscheidung, daß wir dies in Übereinstimmung mit unseren Partnern, insbesondere mit den Vereinigten Staaten, getan haben und nicht, wie beim Mal davor, unter Vertragsverletzung. Die Aufhebung des Smithonian Agreement und damit die Einführung freier Wechselkurse war eine bedeutende, zunächst einmal politische Leistung.
    Zweitens: Wir haben nach innen die Stabilitätspolitik damit überhaupt erst möglich gemacht. Ich will auf dieses Thema nicht wieder lange eingehen. Wir werden uns vermutlich nie darüber einigen, ich glaube, weil Sie sich darüber nicht einigen wollen. Aber es ist inzwischen ziemlich unbestritten, außer von Ihnen allerdings, daß ohne die Abschaffung der Ankaufspflicht der Bundesbank für den amerikanischen Dollar und damit Einführung der Geldmengenpolitik Stabilitätspolitik in diesem Lande nicht möglich gewesen wäre.
    Nach außen: Haben wir eigentlich wirklich mit der Einführung freier Wechselkurse die vielbefürchtete Desintegration produziert, die Desintegration in den Handelsbeziehungen? Ich glaube, der Titel, Herr Bundeswirtschaftsminister, den Sie Ihrem Buch gegeben haben, ist gerade hier gerechtfertigt. Der Mut zum Markt hat immer gefehlt. Eines Tages sind wir dazu gezwungen worden, weil uns die Inflation das Weltwährungssystem überrollt hat, und plötzlich funktioniert ein solcher freier Markt. Es geht auch, der Anlagenexport geht sogar, und die Kalkulation kann auch durchgeführt werden. Es hat sich besser bewährt, als man denkt. Vielleicht ist dies eines der vielen Provisorien, das sich letztlich als eine dauerhafte Lösung erweist. Wenngleich ich noch einmal betonen möchte, daß wir es für richtig hielten, wenn die europäische Schlange — und nach letzten Informationen ist ja dort einiges im Gange — sich innerhalb Europas wieder festigen und ausweiten könnte — einfach auch deswegen, weil wir das zur Vorbereitung der Wirtschafts- und Währungsunion brauchen.
    Wir, die Liberalen in diesem Hause, bleiben bei der Forderung nach freiem Kapitalverkehr. Für uns war und ist § 23 des Außenwirtschaftsgesetzes ein trauriger Notbehelf. Wir begrüßen noch einmal, daß er abgeschafft und im rechten Zeitpunkt ohne Zögern zu den Akten gelegt wurde. Wir erinnern in diesem Zusammenhang aber auch daran, daß der damalige Finanzminister der Großen Koalition, unser Kollege Franz-Josef Strauß, zur Aufwertung nein, zum § 23 des Außenwirtschaftsgesetzes hingegen ja gesagt und auch in diesem Fall ordnungs-



    Dr. Graf Lambsdorff
    politisches Denken hintangestellt und sich durch fehlenden Mut zum Markt ausgezeichnet hat.
    Die internationale Zusammenarbeit, die diese Bundesregierung auf dem Währungsgebiet mit den Organisationen, die sich damit zu beschäftigen haben, vorgeführt hat, ist schlichtweg vorbildlich. Es gibt nichts auszusetzen und nichts zu tadeln an der Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds, mit der Weltbank, mit der OECD, mit der Internationalen Energie-Agentur, soweit sie sich mit Währungsproblemen beschäftigt. Ganz sicher war es auch richtig, daß wir den Mut zu der Entscheidung gefunden haben, dem Europäischen Regionalfonds großzügig gegenüberzutreten. Die Bundesrepublik Deutschland hat in allen diesen Organisationen zu freiheitlichen Regelungen beigetragen. Sie hat überall das Ihre getan, um liberale Prinzipien aufrechtzuerhalten und die Freiheit des Welthandels zu sichern. Meine Damen und Herren, dies ist nicht ganz einfach, aber es ist der Bundesregierung nach unserer Überzeugung gelungen, die Verantwortung gegenüber unseren Partnern und unser eigenes Interesse loyal und ausgewogen miteinander zu verbinden und dann zu vertreten.
    Ich darf hier noch einmal sagen: Wir begrüßen das Entgegenkommen der Bundesregierung im Falle der europäischen Regionalpolitik. Wenn wir in der europäischen Regionalpolitik nicht vorankommen, wenn wir es nicht erreichen, daß der Unterschied der Regionen einigermaßen ausgeglichen wird, werden wir niemals zu einer europäischen Konjunkturpolitik kommen. Wenn nämlich Konjunkturpolitik mit Konjunkturdämpfung in ganz unterentwickelten Gebieten blitzschnell zu 30 oder 40 % Arbeitslosigkeit führt, ist eine europäische Konjunkturpolitik nicht mehr möglich. Deswegen eben brauchen wir europäische Regionalpolitik nach dem Muster, wie sie hier viele Jahre — nicht nur unter dieser Regierung, auch unter den Vorgängern — in der Bundesrepublik im Prinzip erfolgreich durchgeführt worden ist.
    Wir haben viele offene Probleme auch auf diesem Gebiet. Das Recycling ist keineswegs gelöst, die Neuordnung des Weltwährungssystems — ich erwähnte das schon — auch nicht. Die ausländischen Kapitalanlagen in der Bundesrepublik stellen uns wieder vor Fragen, die auch ordnungspolitisch durchdacht und beantwortet werden müssen.
    Eine wichtige Voraussetzung für eine solche freiheitliche Wirtschafts- und Währungspolitik ist und bleibt in unseren Augen die Unabhängigkeit der Deutschen Bundesbank. Wir begrüßen und bedanken uns für die verantwortungsvolle Haltung der Bundesbank. Die FDP kann sich mit Gedanken an die Zwei-Schlüssel-Theorie nicht befreunden. Aber ich habe heute morgen mit Interesse dem Zwischenspiel bei der Rede useres Kollegen Althammer zugehört, als er die Andeutung machte, die Bundesbank sei ihrem öffentlichen Ansehen und ihrer parteipolitischen Neutralität nicht gerecht geworden, und der Kollege Stücklen mit einem Zwischenruf auf meine Frage erklärte: Mindestens die Gefahr besteht. — Ich bitte die Opposition sehr eindringlich und sehr herzlich, nun wenigstens die Bundesbank aus den parteipolitisch motivierten Erörterungen herauszulassen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Auf dem Gebiet der Kreditpolitik werden wir uns mit einer Novellierung des Kreditwesengesetzes — die Bundesregierung hat diesen Gesetzentwurf eingebracht; er ist gerade vom Bundesrat zurückgekommen — nach den schlechten Erfahrungen des Vorjahres befassen. Wir wollen den besseren Schutz der Einleger, wir wollen eine bessere Aufsicht, und wir glauben, daß wir auch in der Frage der Großkredite zu einer Einigung und zu einem vernünftigen und praktizierbaren Kompromiß mit dem Herrn Bundesfinanzminister finden werden.

    (Zuruf des Abg. Höcherl [CDU/CSU])

    — Herr Kollege Höcherl, ich sagte: Wir glauben, daß wir einen Weg finden werden. Die Frage ist zu prüfen. Sie wird geprüft werden, und unter verständigen Zeitgenossen ist in einer solchen Sachfrage, die ja letztlich nicht mit politischer oder gar parteipolitischer Brisanz angefüllt sein muß, doch wohl ein Kompromiß, ein gangbarer und brauchbarer Weg möglich.
    Aber, meine Damen und Herren, aus Ihren Reihen hört man dann sehr schnell den Vorwurf: Es ist ja sehr schön, daß ihr in der Welt für marktwirtschaftliche Positionen sorgt; wie sieht es denn hier bei uns im Lande aus? Nun, diese Bundesregierung ist jeder Versuchung zur Einführung der Indexierung nicht nur ausgewichen; sie hat ihr widerstanden. Sie sind ihr häufig genug bedenklich nahegekommen. — Herr Müller-Hermann, ich sehe, Sie freuen sich über diese Bemerkung. Ich muß Ihnen ja nicht all das von Herrn Schäfer usw. wieder erzählen.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Ich lächle nur!)

    Ich habe schon erwähnt, daß wir in der Frage des Preis- und Lohnstopps eine feste Haltung eingenommen haben.
    Dies allerdings ist für mich ein wesentlicher Punkt, gerade auch im Interesse meiner Fraktion: Wir und die Budesregierung haben die Prinzipien und die Instrumente der Globalsteuerung verteidigt. Herr Bundeswirtschaftsminister, Sie haben dem Kollegen Strauß, als er im Dezember 1974 hier gegen die 7,5 %ige Investitionszulage mit dem bekannten Argument der Gießkanne zu Felde zog, den Ehrentitel eines Senior-Juso verliehen. Meine Damen und Herren, dies ist in der Tat eine sehr entscheidende Frage. Denn wer von der Globalsteuerung abgehen will, wer solche Investitionszulagen danach ausrichten will, ob der Betrieb A sie bekommt, der Betrieb B nicht, der Betrieb C nur die Hälfte, der muß uns auch sagen, wer das eigentlich entscheidet, welcher kluge Ministerialrat in welchem Ministerium eigentlich die Entscheidungen trifft. Wir sind dann mitten in der Interventionswirtschaft. Bei diesem Abgehen von der Globalpolitik auf dem Gebiet der Konjunkturpolitik machen wir nicht mit.

    (Höcherl [CDU/CSU] : Gießkanne!)

    — Der Vorwurf, wir würden nach dem Prinzip der Gießkanne arbeiten, Herr Höcherl, ist falsch.



    Dr. Graf Lambsdorff
    Ich habe gestern einige interessante Bemerkungen in diesem Zusammenhang gehört, so z. B. von Herrn von Weizsäcker. Ich weiß nicht, ob er im Hause ist. Herr von Weizsäcker hat gestern gesagt — und er hat dabei eine Formulierung des Kollegen Blüm aufgegriffen —, mit der Investitionszulage sei die Großindustrie einseitig bevorzugt worden. Das liegt schlicht neben der Sache. Jeder, der investiert, bekommt 7,5 % Investitionszulage, ob groß oder klein, und zwar gemessen an seinem Investitionsvolumen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Ein Weiteres kommt hinzu: Wir haben gestern von Herrn Strauß gehört — und wir unterschreiben das, wir halten das für richtig —, daß die Wiederherstellung von Rentabilität, die Verbesserung der Gewinnlage Forderung Nr. 1 an die Wirtschaftspolitik dieser Tage ist. Ja, was denn nun eigentlich? Wie herum soll es denn gehen?

    (van Delden [CDU/CSU] : Das ist ein bißchen zu einfach!)

    — Ja, das war etwas zu einfach. Herr von Weizsäcker hat sich das etwas zu einfach gemacht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Von Ihnen!)

    Sie müssen das nämlich bis zum Ende durchdenken und uns dann sagen, wie dieses Problem denn wohl gelöst werden sollte.
    Herr von Weizsäcker hat sich gestern darüber beklagt, daß Vermögensbildung nicht stattfinden kann. Nun muß ich doch noch einmal den Kollegen Strauß aus Sonthofen zitieren — aber ich stimme ihm da zu —: „Zur Vermögensbildung kann ich nur sagen: zur Zeit nichts, zur Zeit fehlen sämtliche Voraussetzungen für eine Vermögensbildungspolitik." Genau dies haben wir, hat die Bundesregierung hier nach dem Herbst 1973 und den damit verbundenen Ereignissen erklärt, und dies ist zur Zeit auch richtig. Das heißt nicht, daß wir diese Ziele aufgeben,

    (Zuruf des Abg. Dr. Müller-Hermann [CDU/ CSU])

    sondern es heißt, daß wir zur Zeit keine Möglichkeit sehen, eine solche Zielsetzung zu realisieren.

    (Möller [Lübeck] [CDU/CSU] : Das meinte Herr Strauß! Er sprach von der Regierung!)

    Auch Herr Franke hat heute das Ausbleiben der Vermögensbildung beklagt. Er hat sich nicht nur beklagt — das könnte man noch tun, nämlich sich im Laufe der Klagen über die Weltläufte auch darüber beklagen, daß so etwas nicht möglich sei —, nein, er meint, die Bundesregierung müsse heute ein aktuelles Programm zur Entscheidung vorlegen. Dies allerdings halte ich schlicht für wirtschaftlichen und vermögenspolitischen Nonsens — unter den gegebenen Umständen. Ein großer Teil von Ihnen ist hier ja meiner Meinung.
    Ich komme zurück zum Grundsatz der Globalsteuerung. Wer in konjunkturpolitischen Fragen auf die Interventionswirtschaft und auf Einzelentscheidungen übergeht, der ist sehr schnell im Bereich der Investitionslenkung, im Bereich der Investitionskontrolle. Wir — meine Fraktion und die Bundesregierung — haben wiederholt erklärt: Investitionslenkung und Investitionskontrolle kommen nicht in Frage. Ebensowenig kommen für uns Verstaatlichung oder Vergesellschaftung als Mittel der Wirtschaftspolitik in Betracht. Wir bleiben bei dem Grundsatz, daß das Privateigentum an den Produktionsmitteln eine der Grundlagen dieser Wirtschaftsordnung ist — übrigens neben der Gewerbefreiheit, die in diesem Zusammenhang immer wieder vergessen wird und die eine ganz wesentliche Voraussetzung für Marktwirtschaft ist.

    (Dr. Müller-Hermann [CDU/CSU] : Sie gukken uns dauernd so an! Warum?)

    — Ich gucke Sie an, weil ich mich an Ihren freudigen Gesichern erheitere. Warum soll ich das nicht tun?

    (Heiterkeit — Dr. Müller-Hermann [CDU/ CSU) : Sie sollten mehr nach links gucken!)

    Aber, meine Damen und Herren, wir kommen zu einer Einschränkung. Dies alles kann so alleine nicht stehenbleiben, und ich darf noch einmal mit Genehmigung der Frau Präsidentin Walter Eucken zitieren:
    Wie also Privateigentum an Produktionsmitteln eine Voraussetzung der Wettbewerbsordnung ist, so ist die Wettbewerbsordnung eine Voraussetzung dafür, daß das Privateigentum an Produktionsmitteln nicht zu wirtschaftlichen und sozialen Mißständen führt. Das Privateigentum an Produktionsmitteln bedarf der Kontrolle durch die Konkurrenz.
    Dies allerdings, das Bekenntnis zum Wettbewerb, muß integraler Bestandteil der Marktwirtschaft bleiben; und dies hat diese Bundesregierung getan. Hier haben Sie kein stolzes Kapitel vorzuweisen. 13 Jahre, glaube ich, hat es gedauert, bis endlich eine Regierung der sozialliberalen Koalition die Kartellnovelle zustande gebracht hat.

    (Beifall bei FDP und SPD)

    Dies haben Ihre Regierungen nicht fertig gebracht. Dies war eine überfällige Verbesserung des sogenannten Grungesetzes der Marktwirtschaft, des Kartellgesetzes, und dies allerdings nehme ich für diese Koalition in Anspruch: Wir dürfen mit Fug und Recht stolz auf diese wettbewerbsrechtliche Leistung sein. Wir haben die Fusionskontrolle eingeführt, wir haben die Mißbrauchsaufsicht verbessert, wir haben die Preisbindung der zweiten Hand abgeschafft und die abgestimmten Verhaltensweisen, was dringend notwendig war, in das Gesetz eingeführt. Wir haben aber auch die Mittelstands-Empfehlung und die Kooperations-Erleichterungen im Gesetz verankert, und wir haben mit der Monopolkommission ein unabhängiges Gremium geschaffen, das in der wettbewerbsrechtlichen Diskussion der Bundesrepublik hoffentlich bald eine gleich angesehene Stellung erringen wird wie das Sachverständigengutachten in der konjunkturpolitischen Diskussion. Der erste Bericht der Monopolkommission jedenfalls — über die Mißbrauchsaufsicht — findet unsere Zustimmung. Wir sind nicht der Meinung, daß Mißbrauchsaufsicht dazu benutzt werden kann, Preiskontrolle oder gar Kostenkontrolle durchzuführen.



    Dr. Graf Lambsdorff
    Für uns und auch für die Bundesregierung bleibt der Grundsatz, daß die soziale Marktwirtschaft keine Veranstaltung für die Unternehmer ist. Der Unternehmer muß in dieser Marktwirtschaft seinen Platz, und seine Rolle haben. Sie braucht ihn unbedingt. Aber die soziale Marktwirtschaft und dieses Wirtschaftssystem rechtfertigen sich durch die Leistung für den Verbraucher, nicht durch die Leistung für den Unternehmer. Für uns ist noch wichtiger als die ökonomische Effizienz, daß dieses Wirtschaftssystem im Vergleich zu allen andern, die wir kennen, den Freiheitsraum des einzelnen in einem Maße vergrößert hat, das nun wirklich den Zielen und Anforderungen liberaler Politik entspricht.
    Heute vor 25 Jahren, am 20. März 1950, ist einer der geistigen Begründer, nicht der politischen, aber der geistigen und wissenschaftlichen Begründer dieser Wirtschaftsordnung gestorben: Walter Eucken. Deswegen habe ich ihn zweimal zitiert, und ich möchte zum Abschluß mit Genehmigung der Frau Präsidentin noch zwei Sätze zitieren:
    Es ist nur die eine Seite der Wettbewerbsordnung, daß sie auf die Durchsetzung der ökonomischen Sachgesetzlichkeit dringt. Ihre andere Seite besteht darin, daß hier gleichzeitig ein soziales und ethisches Ordnungswollen verwirklicht werden soll, und in dieser Verbindung liegt ihre besondere Stärke.
    Röpke hat das in die Worte „Jenseits von Angebot und Nachfrage" gefaßt, und ich, meine Damen und Herren, bin mit der FDP-Fraktion der Meinung: Die Wirtschaftspolitik der sozialliberalen Koalition ist diesem hohen Anspruch, diesen hohen Grundsätzen gerecht geworden.
    Die Fraktion der FDP stimmt dem Haushalt des Bundeswirtschaftsministers zu.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Breidbach.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ferdinand Breidbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Kollege Graf Lambsdorff hat seine Rede mit einem netten Kalenderzitat begonnen: Schlechte Argumente soll man in ihrem Vortrag nicht unterbrechen. Nun will ich, Kollege Graf Lambsdorff, Ihre Rede nicht an diesem Argument messen. Es würde wahrscheinlich treffend zurückschlagen auf Sie selbst. Sie sind nämlich sehr wenig unterbrochen worden. Ich möchte also das Argument auf Ihre Rede nicht anwenden. Sie haben allerdings gesagt — das war eine sehr interessante Variante der SPD- und FDP-Darstellung —, daß sich die Welt nicht um Sonthofen dreht. Mit dieser Variante, Herr Kollege Graf Lambsdorff, haben Sie sich von all Ihren Vorredner unterschieden, die in der Tat versuchen — ich werde dies gleich noch etwas näher ausführen —, Sonthofen zu einem Mittelpunkt deutscher Politik zu machen. Die Gemeindeväter dieser Stadt werden sich aus anderen Gründen darüber sicherlich sehr freuen. Herr Kollege Graf Lambsdorff, Sie werden mit Ihrer Position, daß sich die Welt nicht um Sonthofen dreht, in der aktuellen Diskussion der nächsten Wochen aber wahrscheinlich nicht landen können, denn wir wissen, daß Ihr Partner in der Koalition und viele Damen und Herren in Ihren Kreisverbänden auf der unteren Ebene — insbesondere gilt dies für den Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen -schon große Investitionen getätigt haben, um eben Sonthofen und das, was sich um Sonthofen herumrankt, der Offentlichkeit etwas näher darzustellen.
    Herr Kollege Graf Lambsdorff, mir steht es nicht an, zu werten, insbesondere dann nicht, wenn man hinter der Wertung etwas Böswilliges tut. Gestatten Sie mir aber, Ihnen ein Kompliment zu machen. Ihre Rede hat sich von manchen anderen Reden, die Sie hier vorher gehalten haben, wie ich glaube, sehr wohltuend unterschieden. Es war gewissermaßen der wirtschaftspolitische Schöngeist Graf Lambsdorff, der heute hier gesprochen hat. Herr Kollege Graf Lambsdorff, was Sie hier zu den Positionen Wettbewerb, Kartellrecht, Kartellnovelle, Marktwirtschaft und Gewerbefreiheit beschrieben und dargestellt haben, findet unsere volle Zustimmung, findet die Zustimmung der Bundestagsfraktion der CDU/CSU. Ich hatte nach dem, was Sie hier sagten, in der Tat den Eindruck, daß diese Passagen Ihrer Rede auf den linken Flügel Ihres Koalitionspartners und die Jungsozialisten gemünzt waren, mit denen Sie Schwierigkeiten haben, wenn Sie liberale Politik verwirklichen wollen, und nicht wir.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte noch einige wenige Sätze über Sonthofen sagen. Sonthofen ist das neue Schlüsselerlebnis der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Psychiater hätten ihre helle Freude daran, dieses neue sozialdemokratische Aha-Erlebnis etwas näher zu analysieren. Ich hatte nach den Reden der letzten Tage in der Tat sehr oft den Eindruck, daß Sie einen Beratervertrag mit den Stadtvätern von Sonthofen unter der Überschrift „Versuchen Sie, Sonthofen zu einem Wallfahrtsort sozialdemokratischer Politik zu machen" abgeschlossen haben. Das schien mir in der Tat der Inhalt dieses Beratervertrages zu sein, denn Sonthofen übernimmt ja die Funktion des Heiligen Geistes für manche Sozialdemokraten, den ein relativ hilfloser Parteiapparat den Parteimitgliedern nun zur Verfügung stellt, um ein Aufputschmittel für müde Geister zu haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sonthofen ist gewissermaßen Opium für die SPD-Funktionäre auf der unteren Ebene geworden. Aber Sie können ruhig weiter über Sonthofen reden. Ich bin nämlich sicher, daß den Wählern Sonthofen bald genauso zum Halse heraushängt

    (Grobecker [SPD]: Wie Franz Josef Strauß!)

    wie Begriffe wie: soziale Symmetrie, Reformpolitik, innere Reformen, Friedenspolitik und wie Namen, die sich mit dem Slogan „Wir schaffen das moderne Deutschland mit den besseren Männern" verknüpfen und verbinden.

    (Möller [Lübeck] [CDU/CSU] : Die verschikken ja auch nur die gefälschten Zitate!)




    Breidbach
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich noch einen anderen Aspekt, der in fast jeder Rede insbesondere der sozialdemokratischen Debattenredner aufgetaucht ist, anschneiden, und zwar das Thema Gewerkschaften. Die Christlich Demokratische Union weiß um das — auch ökonomisch — richtige Verhalten der Gewerkschaften aus ihrer Regierungszeit. Für uns waren die Gewerkschaften Partner und nicht Verbündete. Wir lehnen es ab, eine Interessenvertretung der Arbeitnehmer zu Verbündeten einer politischen Volkspartei zu machen. Wir tun dies, weil wir Sorge haben, daß die Gewerkschaften unter der Überschrift „Verbündete" ihre Unabhängigkeit verlieren, die sie in einem demokratischen Staat und als Interessenvertreter der Arbeitnehmer unbedingt benötigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich hatte allerdings bei manchen Reden, die hier und draußen gehalten werden, den Eindruck, als wollten die Sozialdemokraten die Gewerkschaften gewissermaßen einverleiben, sie zu einem Transmissionsriemen sozialdemokratischer Politik und sozialdemokratischer Parteistruktur machen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich sage ganz deutlich, wer einen Besitzanspruch auf die Einheitsgewerkschaft erhebt, zerstört die Einheitsgewerkschaft, gefährdet die Tarifautonomie und die Sozialpartnerschaft, um die die Gewerkschaften 20 Jahre lang gekämpft haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Immer [SPD] sowie weitere Zurufe von der SPD)

    — Entschuldigung, ich kann Ihre Unruhe verstehen.

    (Erneuter Zuruf von der SPD)

    Sie wissen doch um die Schwierigkeiten, die die Gewerkschaften zur Zeit haben, ihren Mitgliedern darzustellen, warum ausgerechnet eine selbsternannte sozialliberale Koalition die höchsten Arbeitslosenzahlen, die höchsten Kurzarbeiterzahlen und die höchsten Preissteigerungen provoziert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Ausrede, das Ausland sei schuld, ist auch eine Position, die in sämtlichen Reden — man kann sagen, von Bundeskanzler Schmidt bis Graf Lambsdorff — wiederkehrt. Dabei wird der Eindruck erweckt, als hätte — so Herr Ehrenberg — „die CDU/CSU unter einer weltmarktpolitischen Idylle Wirtschaftspolitik betrieben". Ich weiß nicht, ob das Gedächtnis vieler sozialdemokratischer Redner hier und draußen so kurz ist. Wollen Sie etwa behaupten, daß zur Regierungszeit der Christlich Demokratischen Union in der Bundesrepublik, sei es auf dem Gebiet der Wirtschaft, sei es in der Gesellschaftspolitik, im Resteuropa Weltmarktidylle vorgeherrscht habe? Ist Ihnen nicht mehr klar, wie schwierig es war, Vertrauen für die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland auf den Märkten in der Welt zu gewinnen, damit wir Arbeitslosigkeit, die durch den Krieg entstanden war, Flüchtlingsströme und zerstörte Fabriken in der Bundesrepublik Deutschland wieder beseitigen konnten?

    (Beifall bei der CDU/CSU — van Delden [CDU/CSU] : Erinnern Sie mal an Korea!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ist Ihnen eigentlich entgangen, daß die Einbettung der Bundesrepublik Deutschland in das freiheitliche Wirtschafts- und Ordnungssystem der westlichen Welt kein Spaziergang war? Ist Ihnen eigentlich entgangen, wir stark die Auseinandersetzungen auch mit denen waren, die heute unsere Verbündeten sind, um in diesen Fragen klarzukommen?

    (Zuruf des Abg. Dr. von Bülow [SPD])

    Wie ist denn Ihr Weltmarktargument überhaupt zu werten?

    (Zuruf des Abg. Freiherr Ostman von der Leye [SPD] )

    Sie können doch nicht bestreiten, daß wir heute eine viel höhere Arbeitslosenquote hätten, wenn die Länder um uns herum Stabilitätspolitik betrieben hätten. Wir werden doch in den nächsten Wochen und Monaten die Auswirkungen der Weltmarktsituation, insbesondere wenn härtere Stabilitätspolitik in den USA, Frankreich und in Großbritannien betrieben wird, für unseren Arbeitsmarkt erst zu spüren bekommen. Wir waren doch teilweise die Nutznießer einer Nichtstabilitätspolitik der anderen. Das können Sie nicht aus dem Auge verlieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich weiß auch nicht, was die ewigen Hinweise auf die Spitzenstellung der Bundesrepublik Deutschland in der Frage der Preisstabilität sollen. Ich habe nichts dagegen. Es ist Ihr legitimes Recht, darauf hinzuweisen. Im übrigen steht es niemandem an, auch einem Oppositionsredner nicht, Fakten zu bestreiten. Aber Sie wirken doch unredlich, wenn Sie nicht gleichzeitig dazu erklären, daß wir dafür die niedrigsten Wachstumsraten und die höchsten Arbeitslosenzahlen und Kurzarbeiterzahlen fast aller OECD- Staaten haben.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wenn ich die Reden höre, die Sie hier halten, werde ich an Zeitungsberichte aus anderen Staaten der OECD erinnert, die die Bundesrepublik nicht nur loben. Dort sind auch Parlamentarier, die sehr genußvoll darauf hinweisen, wie gut ihre Wirtschaftspolitik war, denn sie hätten viel günstigere Wachstumsraten als die Bundesrepublik Deutschland und viel weniger Arbeitslose als die Bundesrepublik Deutschland. So sehen doch in der internationalen Diskussion die Tatsachen im einzelnen aus,
    Ich muß noch auf ein Gerücht eingehen, das einen sehr intensiven Zusammenhang mit den Möglichkeiten hat, die wirtschaftspolitisch notwendig genutzt werden müssen, bzw. mit dem, was getan werden muß. Dieses Gerücht ist ausgestreut worden als eine Art propagandistische Wunderwaffe des Noch-Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen,

    (Zuruf von der FDP)




    Breidbach
    Heinz Kühn. Es hat die große Überschrift: Wir haben viel Arbeitslosigkeit, weil sich die Christlich Demokratische Union in einer Allianz mit den Unternehmern befindet, weil die Unternehmer der Christlich Demokratischen Union helfen wollen, über den Weg der Arbeitslosigkeit die nächsten Wahlen zu gewinnen.

    (Freiherr Ostman von der Leye [SPD] : Sehr richtig!)

    — Herr von der Leye, Sie sagen: „Sehr richtig". Das haben Sie zu früh gerufen. Ich will Ihnen jetzt einmal aufzeigen, durch welche Schwierigkeiten in welchen Unternehmungen die Arbeitslosigkeit entstanden ist. Schauen Sie sich die Automobilindustrie an. Musterbeispiel ist VW. Über 50 % der Inhaber der Aufsichtsratssitze gehören doch nicht unserer Partei an, sondern Ihrer Partei. Wenn hier Arbeitslosigkeit verschuldet worden ist, dann rufen Sie Ihre Aufsichtsräte ab!

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Denn die haben nicht aufgepaßt, wenn es zu einer unheiligen Allianz zwischen ihnen und der Christlich Demokratischen Union gekommen ist.
    Schauen Sie sich die Stahlindustrie an. Die Stahlindustrie ist qualifiziert mitbestimmt. Sie können fürwahr nicht behaupten, daß die Mehrheit der Aufsichtsratssitze in der Stahlindustrie in der Person parteipolitisch etwa der Christlich Demokratischen Union zuzuordnen sei.
    Wenn also diese Unternehmungen Schwierigkeiten haben, wenn dort Arbeitslosigkeit entsteht und Sie, Herr von der Leye, wirklich der Auffassung sind, daß dies Schuld der CDU sei, dann rufen Sie doch Ihre Aufsichtsräte dort ab; denn die betätigen sich nach Ihrer Logik als Partisanen der Christlich Demokratischen Union, und das kann fürwahr nicht mit dem Parteiverständnis eines SPD-Mannes in Einklang gebracht werden!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Wir könnten die Zahl der Beispiele fortsetzen. Aber damit Sie etwas nachdenken — Ihre Stichworte heißen ja „Panikmache" und „Alternativen" —, werde ich aus unserem Zettelkasten einiges hervorholen. Unsere Zettelkästen sind in Ordnung, Herr Kollege Wolfram. Einer davon ist ziemlich dick. Darin steckt eine Broschüre mit dem Titel: „Wir schaffen das moderne Deutschland". Ich möchte die Broschüre nicht ganz vorlesen, weil sie sich wie ein Witzblatt liest; aber ich muß einmal aufzeigen, was man unter Panikmache im einzelnen versteht. Da haben Sie im Jahre 1969 geschrieben:
    Im eigenen Land waren die Staatsfinanzen ruiniert; die Wirtschaft steckte in einer tiefen Krise; über eine Million Arbeitslose und Kurzarbeiter, 3 930 mittelständische Betriebe gingen in Konkurs.
    Das war 1969 Ihre Tatbestandsbeschreibung, und dahinter kam Ihre Alternative, die ich Ihnen auch nicht verschweigen möchte. Mit Genehmigung der Frau Präsidentin darf ich auch noch dieses Zitat zum Thema „Alternativen" anbringen. Da heißt es:
    Die SPD hat die Krise überwunden. Auch das war kein Zufall. Schon im Juni 1966 erklärte Willy Brandt: „Die Bundesrepublik Deutschland kann sich einen Verfall ihrer Wirtschaft nicht leisten."
    Und jetzt kommt's, fast wie der Messias:
    Wir sagen: Was Menschen in Unordnung gebracht haben, können Menschen wieder in Ordnung bringen! Vom bloßen Treibenlassen werden die Dinge nicht besser!

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Es bedarf bewußten und vernünftigen Handelns! — Das galt 1966, und das gilt 1969.
    Ich möchte hinzufügen: Dies gilt auch 1975, meine sehr verehrten Damen und Herren!

    (Bravo-Rufe bei der SPD — Beifall bei der CDU/CSU)

    Wie Sie in Anbetracht dieser Alternativen, die Sie aufgezeigt haben, noch den Versuch unternehmen können, Regierung und zugleich Opposition zu sein — denn Sie brauchen ja Alternativen, um von Ihren Fehlern abzulenken —, ist mir in der Tat äußerst schleierhaft.

    (Zurufe von der SPD — Möllemann [FDP] : Bei Ihnen ist alles schleierhaft! — Immer [SPD] : Ihr habt ja keine!)

    — Herr Möllemann, Sie zeichnen sich immer durch besonders intelligente Zwischenrufe aus. Ich habe diesen auch gerade zur Kenntnis genommen. Wir könnten uns einmal sehr intensiv über Schleier unterhalten. Das scheint mir insbesondere in Anbetracht Ihrer Position innerhalb der FDP eine Notwendigkeit zu sein.

    (Zuruf von der SPD: Reden Sie zur Sache!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Christlich Demokratische Union beurteilt die Konjunkturentwicklung, auch nachdem die Bundesbank ihren Monatsbericht vorgelegt hat, wie folgt:
    Erstens. Die zarte Belebung der Auftragseingänge im Inland wird die gleichzeitige Negativentwicklung der Auftragseingänge aus dem Ausland nicht aufwiegen. Die Exportflanke, die immer deutlicher wird, gibt zur Zeit Anlaß zu einer sehr ernsten Beurteilung und Beunruhigung.
    Zweitens. Die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland muß damit rechnen, daß sich der Konjunkturabschwung in der Weltwirtschaft just zu dem Zeitpunkt bei uns einstellt, den die Bundesregierung als Aufschwungsphase prognostiziert hat, d. h. im Sommer diesen Jahres.
    Drittens. Die Auftragseingänge im Investitionsgüterbereich signalisieren noch keine Erholung auf dem Investitionsgütermarkt. Trotz eines Riesengeschenkes in Form der Investitionshilfe gibt es noch keine deutlichen Impulse, die eine positive Investitionsneigung signalisieren.
    Herr Kollege Graf Lambsdorff, weil Sie vorhin versucht haben, diese Investitionshilfe positiv darzustellen: Ich kann dies unterstreichen. Nur, das



    Breidbach
    ändert nichts an der Tatsache, daß diese Investitionshilfe, verursacht durch eine unterlassene Konjunkturpolitik, schwerwiegende verteilungspolitische Konsequenzen hat. Hier wird zusätzliches Vermögen im Bereich derer gebildet, die Vermögen haben, und damit verhindert, daß Arbeitnehmer unter Umständen mit solchen Beträgen zu Vermögen kommen, so wie die Christlich Demokratische Union das schon 1972 in diesem Hause vorgeschlagen hat.
    Viertens. Die Tarifabschlüsse waren maßvoll und konjunkturgerecht. Dies wird von uns akzeptiert. Aber man muß dann auch über die Konsequenz sprechen. Die Konsequenz heißt: Alle Arbeitnehmer werden im Jahre 1975 — fast ohne Ausnahme —ein sinkendes Realeinkommen haben, und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage der Unternehmen wird es trotz der tarifpolitischen Vernunft der Tarifpartner nach unserer Meinung nicht kommen können.
    Fünftens. Wir gehen mit niedrigem Wachstum, einem Rekord an Arbeitslosigkeit, Rekord an Kurzarbeit, ungebrochener Inflation und einem schwer angeschlagenen Exportbereich in die nächsten Monate.

    (Immer [SPD] : Echt Sonthofen!)

    An diesen Tatsachen darf sich niemand, der in diesem Hause Verantwortung trägt, insbesondere nicht die Bundesregierung, vorbeimogeln.

    (Dr. von Bülow [SPD] : Wer mogelt denn hier? — van Delden [CDU/CSU] : Sie!)

    Wer diese Fakten beschönigt, will die Arbeitnehmer und die Bürger nicht nur an Inflation, sondern gleichzeitig auch an Arbeitslosigkeit gewöhnen. Und diese Gewöhnungsprozesse sind dann der Abschied von jeglicher verantwortungsbewußter Wirtschafts- und Konjunkturpolitik.
    Die Christlich Demokratische Union lehnt die Zustimmung zu einer Wirtschaftspolitik und damit zum Haushalt des Wirtschaftsministers ab, weil die Wirtschaftspolitik nach unserer Meinung in fast allen Bereichen, beurteilt nach dem Stabilitätsgesetz, gescheitert ist.

    (Lachen bei der SPD und der FDP)

    Die Begründung für diese Ablehnung hat Bundeswirtschaftsminister Friderichs selbst einmal als Bundestagsabgeordneter der FDP und als Oppositionspolitiker geliefert, eine Begründung, die auch gleichzeitig Maßstab für unsere Ablehnung ist. Ich darf mit Genehmigung der Frau Präsidentin zitieren, wie Herr Friderichs am 6. September 1967 Wirtschaftspolitik in diesem Hause beurteilt hat. Da heißt es in seiner Rede in der 119. Sitzung:
    Wie, glauben Sie,
    — so war die Frage gestellt —
    soll die deutsche Privatwirtschaft die dann notwendigen Investitionen finanzieren? Wo, glauben Sie, sollen die Unternehmen bei einem von Ihnen gewollten, von uns allen erstrebten Aufschwung das Kapital hernehmen, um die eigenen geplanten Bedürfnisse zu befriedigen? . . . Wir hatten erwartet, daß in diesem Augenblick
    der Staat seine Schulden tilgt, damit die Wirtschaft mit dem notwendigen Kapital versorgt wird, um einen
    — neuen —
    gesunden Wirtschaftsaufschwung auf privatwirtschaftlicher Basis ohne Dirigismus sicherzustellen. Das war unsere Hoffnung.
    „Beifall der FDP", verzeichnet das Protokoll an dieser Stelle.
    Es geht dann weiter:
    Lassen Sie mich zum Schluß die wichtigsten Punkte zusammenfassen.
    1. Diese Bundesregierung hat diesem Hohen Hause zwar eine Ausgabenplanung auf schwankender Grundlage, aber keine Aufgabenplanung mit klaren Zielen vorgelegt.
    2. Die Bundesregierung hat es nicht verstanden, die zukünftigen Bundeshaushalte in ihrer Struktur — das ist das Entscheidende — nachhaltig zu verändern.
    3. Diese Bundesregierung überläßt jedem, der das Jahr 1972
    — hieß es damals; man könnte jetzt sagen: das Jahr 1978 —
    meistern soll, einen Stau von nicht bewältigten Ausgaben.
    5. Die Voraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung der Konjunktur auf solider Grundlage bei Preisstabilität ist — darin wird der Herr Bundeswirtschaftsminister hoffentlich sogar der Opposition zustimmen —, daß die deutsche Wirtschaft endlich wieder Vertrauen in die Führung die s e r Regierung, Herr Bundeskanzler, finden kann. Das kann man nicht nur mit einigen mehr oder weniger pauschalen Reden erreichen.
    Diesen Grundsätzen für die Beurteilung einer Wirtschaftspolitik hat die Opposition nichts mehr hinzuzufügen. An diesen Grundsätzen werden Sie gemessen. Und gemessen an diesen Grundsätzen, Herr Bundeswirtschaftsminister, sind Sie und Ihre Politik für zu leicht befunden worden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)