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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 159. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Seibert 11091 A Eintritt des Abg. Röhlig in den Deutschen Bundestag 11091 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 11091 A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1975 (Haushaltsgesetz 1975) — Drucksachen 7/2440, 7/2525, 7/2830 —, Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksache 7/3148 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 7/3163 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 7/3167 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Unterrichtung des Bundestages über erhebliche Änderungen der Haushaltsentwicklung — Drucksache 7/3360 — Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 11091 C Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . . 11099 A Gaddum, Staatsminister (Rheinland-Pfalz) . . . . . . . 11109 D Hoppe (FDP) . . . . . . . . . 11117 A Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . 11119 D Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . . 11120 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 11122 A Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . . 11128 B Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . 11130 B Abwicklung der Tagesordnung 11130 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung —Drucksache 7/3151 — Krampe (CDU/CSU) . . . . . . 11148 A Grobecker (SPD) . . . . . . . . 11151 C Arendt, Bundesminister (BMA) . . 11153 A Franke (Osnabrück (CDU/CSU) . . 11158 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 11161 B Hölscher (FDP) 11164 D Sund (SPD) 11168 B Müller (Remscheid) (CDU/CSU) . 11172 C Dr. Farthmann (SPD) 11177 A Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Erklärung gem. § 35 GO) . . . 11179 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 7/3155 — . . . . . . 11180 B Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 7/3149, 7/3221 — in Verbindung mit Beratung des Berichts und des Antrags des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Zeyer, Frau Pack, Thürk und der Fraktion der CDU/CSU zur Beratung des Berichts und des Antrags des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) zum Antrag der Bundesregierung betr. zusätzliche Bundesausgaben zur Förderung der Konjunktur (§ 6 Abs. 2 St WG) — Drucksachen 7/3009, 7/3254 — Berichterstatter: Abgeordneter Blank Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . 11180 D Breidbach (CDU/CSU) 11186 B Kulawig (SPD) . . . . . 11189 D Dr. Friderichs, Bundesminister (BMWi) 11193 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 7/3150 — Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU) . . 11197 B Löffler (SPD) . . . . . . . . . 11199 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 11203 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksache 7/3152 — Dr. Waffenschmidt (CDU/CSU) . . 11206 C Müller (Nordenham) (SPD) . . . 11209 A Ollesch (FDP) 11211 C Gscheidle, Bundesminister (BMV /BMP) 11213 D Vehar (CDU/CSU) 11217 B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 7/3153 — 11218 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksache 7/3154 — in Verbindung mit Beratung des Berichts und des Antrags des Verteidigungsausschusses (12. Ausschuß) zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1974; hier: Einzelplan 14 — Drucksachen 7/2146, 7/3189 — Berichterstatter: Abgeordneter Würtz Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 11218 D Würtz (SPD) . . . . . . . . . 11221 A Namentliche Abstimmung . . . . 11223 D Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksache 7/3156 — 11222 D Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksache 7/ 3157 — 11223 A Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksache 7/3158 — 11223 A Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 7/3159 — . . . . 11223 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksache 7/3160 — 11223 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksache 7/3161 — . . . . . . . 11223 C Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 7/3162, 7/3253 — Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 11225 B Westphal (SPD) . . . . . . . . 11225 D Einzelplan 33 Versorgung — Drucksache 7/3164 — 11228 A Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 7/3165 — Haushaltsgesetz 1975 — Drucksachen 7/3168, 7/3202 — 11228 B Beratung des Antrags des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über den Ehe- und Familiennamen — Drucksache 7/3358 — Dürr (SPD) 11145 C Frau Schimschok (SPD) 11146 C Beratung des Antrags des Vermittlungsausschusses zu dem Dritten Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes — Drucksache 7/3359 — Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . . 11147 B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 III Fragestunde — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Marx (CDU/ CSU) : Auslieferung von vier portugiesischen Offizieren nach einem Asylersuchen bei der deutschen Botschaft in Lissabon Moersch, StMin (AA) . 11131 A, B, C, D, 11132 A, B Dr. Marx (CDU/CSU) . 11131 B, 11132 A, B van Delden (CDU/CSU) . . . . . 11131 C Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11132 B Fragen A 102 und 103 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Kliesing (CDU/CSU) : Zusicherungen über die physische Unversehrtheit der in die deutsche Botschaft in Lissabon geflüchteten portugiesischen Offiziere vor deren Überstellung an die portugiesischen Behörden; Pressemeldungen über feindselige Angriffe gegen den deutschen Botschafter in Lissabon Moersch, StMin (AA) . . . . . 11132 C, D, 11133 A, B, C, D, 11134 A, B, C Dr. Kliesing (CDU/CSU) 11132 D, 11133 A, C Dr. Marx (CDU/CSU) . . . . . 11133 A, D Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 11133 B, 11134 B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11133 D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 11134 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . . 11134 B van Delden (CDU/CSU) . . . . . 11134 C Fragen A 105 und 106 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Bühling (SPD) : Zusammenhang zwischen anonymen Drohbriefen und Angriffen des regierungsnahen „Ethiopian Herald" gegen die Deutsche Welle; Pläne zum Abzug des Personals der deutschen Botschaft und des Goethe-Instituts in Addis Abeba Moersch, StMin (AA) . 11134 D, 11135 A, B Bühling (SPD) . . . . . . . . . 11135 A Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11135 B Frage A 109 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Hupka (CDU/CSU) : Haltung der rumänischen Regierung zur Einbeziehung Berlins in das deutschrumänische Forschungsabkommen Moersch, StMin (AA) 11135 C, D, 11136 A, B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . . 11135 D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 11136 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 11136 A, B Frage A 110 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Diskriminierung von aus dem Gebiet der jetzigen Tschechoslowakei stammenden Deutschen bei der Einreise und dem Aufenthalt in der Tschechoslowakei Moersch, StMin (AA) 11136 B, D, 11137 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 11136 C, 11137 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 11137 B Frage A 111 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Vermeidung der Präjudizierung der künftigen vertraglichen Einbeziehung des Landes Berlin in den kulturellen und wisschaftlichen Austausch mit der Sowjetunion durch die gegenwärtige Handhabung dieses Austauschs Moersch, StMin (AA) . . .11137 B, C, D, 11138 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . 11137 C, D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 11137 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 11138 A Dr. Hupka (CDU/CSU) 11138 B Frage A 74 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3 75 — des Abg. Rapp (Göppingen) (SPD) : Förderung der Schaffung und Modernisierung von Ausbildungsplätzen im Rahmen des Mittelstandsprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 11138 C, D Rapp (Göppingen) (SPD) 11138 D Fragen A 75 und 76 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Mahne (SPD) : Verwirklichung der Beschlüsse des Planungsausschusses des „Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" in den ausgewiesenen Fördergebieten; Investitionen im Fremdenverkehrsbereich bis zu Beginn der Sommersaison Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . 11139 A, B Mahne (SPD) 11139 B Fragen A 78 und 79 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schäuble (CDU/CSU) : IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Inhalt der Vereinbarung zwischen der Schweiz, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland zur Bildung einer dreiseitigen Regierungskommission für Strukturprobleme der Grenzgebiete am Oberrhein; Zielvorstellungen der Bundesregierung; Beteiligung von gewählten Vertretern der Bevölkerung der Oberrheinregion an der Arbeit der „Commission Tripartite" Grüner, PStSekr (BMWi) 11139 C, 11140 A, B, C Dr. Schäuble (CDU/CSU) 11139 D, 11140 A, B, C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 11140 A Frage A 80 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Jens (SPD) : Ermächtigung der Brauereibetriebe zur Nacheichung ihrer Brauereifässer entsprechend einem Vorschlag des Deutschen Brauereibundes Grüner, PStSekr (BMWi) . 11140 D, 11141 A Dr. Jens (SPD) 11141 A Frage A 82 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Höcherl (CDU/CSU) : Anzahl der seit der Ölkrise bestellten Kernkraftwerke Grüner, PStSekr (BMWi) . . 11141 B, C Höcherl (CDU/CSU) . . . . . . . 11141 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 11141 C Fragen A 83 und 84 -- Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Niegel (CDU/ CSU) : Bekanntgabe falscher Zahlen über die Auftragseingänge durch Bundeswirtschaftsministerium und Statistisches Bundesamt; diesbezügliche Äußerungen von Staatssekretär Schlecht Grüner, PStSekr (BMWi) . . . . . 11141 D, 11142 A, B, C, D, 11143 A, B Niegel (CDU/CSU) . 11142 A, B, D, 11143 A Immer (SPD) . . . . . . . . . 11143 B Frage A 87 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Baier (CDU/CSU) : Finanzierung von Einliegerwohnungen in Familienheimen bei Leerstehen von Mietwohnungen in nahegelegenen Wohnblocks Dr. Haack, PStSekr (BMBau) . 11143 C, D, 11144 A Baier (CDU/CSU) . . . . . 11143 C, D Immer (SPD) 11143 D Stahl (Kempen) (SPD) . . . . . . 11144 A Frage A 88 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 1975 — der Abg. Frau Meermann (SPD) : Wartezeiten bei der Ausbildungsförderung von Studenten bei vollständigen Antragsunterlagen Dr. Glotz PStSekr (BMBW) . . . 11144 B, D Frau Meermann (SPD) 11144 D Fragen A 91 und 92 — Drucksache 7i3365 vom 14. 3. 1975 des Abg. Peter (SPD) : Errichtung und Finanzierung von Berufsbildungszentren im Saarland; Möglichkeiten zur Förderung überbetrieblicher Ausbildungsstätten durch die Bundesregierung im Saarland Dr. Glotz, PStSekr (BMBW) . . . 11145 A Nächste Sitzung 11229 C Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11231 *A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten des Bundestages in der 155. Sitzung am 13. März 1975 teilgenommen haben 11231* C Anlage 3 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Fragen A 33 und 34 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 1975 — des Abg. Dr. Stavenhagen (CDU/CSU) : Vorschläge der OECD zur Energieforschung; Realisierung dieser Vorschläge; Problematik des Einsatzes von Fernwärme 11235' C Anlage 4 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Frage A 35 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Haenschke (SPD) : Zeitpunkt für die Markteinführung von Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie für die Wärmeversorgung von Wohnhäusern; Kosten dieser Nutzung . . . . 11236* B Anlage 5 Antwort des PStSekr Dr. Schmude (BMI) auf die Fragen A 48 und 49 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Nichtveröffentlichung einer Liste von Sympathisanten der Baader-MeinhofBande; Aufnahme von Mitgliedern der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien in diese Liste 11236* D Anlage 6 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 69 und 70 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Häfele (CDU/CSU) : Bundesratsentwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 mit der Einführung des Verlustrücktrags 11237* A Anlage 7 Antwort des PStSekr Offergeld (BMF) auf die Fragen A 71 und 72 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Mißbrauch von Steuergeld in Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte 11237* B Anlage 8 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Frage A 77 Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) : Verlängerung der Fristen für den Schadensfreiheitsrabatt in der Kraftfahrzeugversicherung bei Abmeldung des Fahrzeugs im Falle von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit analog den für den Wehrund Ersatzdienst geltenden Regelungen . 11237* D Anlage 9 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Frage A 81 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) : Streichung des bisherigen regionalen Aktionsprogramms „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" in dem Entwurf eines 4. Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur" ; Ersetzung durch zwei neue regionale Aktionsräume mit der Bezeichnung „Heide /Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" . . . . . . . 11238* A Anlage 10 Antwort des PStSekr. Dr. Haack (BMBau) auf die Fragen A 85 und 86 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Schneider (CDU/CSU) : Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 zur Verfassungsmäßigkeit des § 72 Abs. 3 Sätze 3 und 4 des Städtebauförderungsgesetzes für den Bereich der Wohnungs- und Städtebauförderung; Auswirkungen der Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigten sowie zur Zinsverbilligung von Sozialwohnungen auf den sozialen Wohnungsbau 11238* B Anlage 11 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Frage A 93 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Holtz (SPD) : Bedeutung der Forschungsergebnisse des Instituts für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasieninstitut in Heidelberg für die Planung und Vergabe von Projekten im Rahmen der Gesundheitshilfe . . . . . . . . . 11239* A Anlage 12 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 94 und 95 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — der Abg. Frau Dr. Wolf (CDU/CSU): Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und dem Bundesrechnungshof wegen eines Gutachtens des Bundesrechnungshofes; Behauptung des früheren Bundesministers Eppler über einen Beamten des Bundesrechnungshofes . . . . . . . . . . . 11239* B Anlage 13 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 96 und 97 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) : Auffassung der Bundesregierung über die vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs vorgenommene personelle Umbesetzung im Bereich der Entwicklungshilfe . 11239* D Anlage 14 Antwort des PStSekr Brück (BMZ) auf die Fragen A 98 und 99 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Wawrzik (CDU/ CSU) : Zeitpunkt der Entscheidung des Präsidenten des Bundesrechnungshofs über die personellen und Kompetenzänderungen für den Bereich der Entwicklungshilfe; Zeitpunkt der Unterrichtung der Bundesregierung über diese Veränderungen; Kontakte zwischen Mitgliedern der Bundesregierung und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs vor dieser Entscheidung 11240* A VI Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Anlage 15 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Frage A 104 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Gewandt (CDU/CSU) : Gründe für die Auslieferung der in die deutsche Botschaft in Lissabon geflüchteten portugiesischen Offiziere . . . . .11240* B Anlage 16 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Fragen A 107 und 108 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung zu dem sowjetischen Wunsch nach Errichtung eines ständigen Sekretariats nach Beendigung der KSZE-Konferenz; Schritte der Bundesregierung zur Vermeidung einer Verwechslung der KSZE-Konferenzergebnisse mit einer friedensvertraglichen Regelung 11240* C Anlage 17 Antwort des StMin Moersch (AA) auf die Fragen A 112 und 113 — Drucksache 7/3365 vom 14. 3. 75 — des Abg. Dr. Abelein (CDU/CSU) : Haltung der Bundesregierung, der Sowjetunion und anderer Ostblockstaaten zur Behandlung Berlins auf Ausstellungen im Ostblock; Wandel in den Auffassungen seit 1973 11241* A 159. Sitzung Bonn, den 20. März 1975 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 154., 155., 156. Sitzung sind in die Liste der entschuldigten Abgeordneten jeweils der Name „Frau Dr. Riedel-Martiny" und das Datum „14. 3." einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 21. 3. Dr. Ahrens ** 21. 3. Dr. Aigner * 20. 3. Alber *** 21.3. von Alten-Nordheim 21. 3. Dr. Artzinger * 21. 3. Dr. Barzel 21. 3. Dr. Bayerl 21. 3. Behrendt * 21. 3. Dr. von Bismarck 21. 3. Blumenfeld 21. 3. Brandt 21.3. Dr. Burgbacher 22. 3. Dreyer 21.3. Erhard (Bad Schwalbach) 21.3. Fellermaier * 23. 3. Dr. Gölter *** 22. 3. Haase (Fürth) *** 23. 3. Härzschel * 20. 3. Kater 31.5. Dr. h. c. Kiesinger 21. 3. Dr. Klepsch 20. 3. Krall ' 20. 3. Dr. Kreile 21. 3. Kroll-Schlüter 21. 3. Lange * 21.3. Dr. Lauritzen 2. 4. Lemmrich ** 21.3. Lenzer *** 22. 3. Lücker' 20. 3. Dr. Müller (München) *** 22. 3. Mursch (Soltau-Harburg) * 20. 3. Frau Dr. Orth * 21.3. Pieroth 21. 3. Richter *** 22. 3. Frau Dr. Riedel-Martiny 21. 3. Ronneburger 21. 3. Roser 21.3. Prinz zu Sayn-Wittgenstein 21. 3. Schirmer 21. 3. Schmidt (Kempten) *** 23. 3. Schmidt (München) * 21. 3. Schmidt (Wattenscheid) 21.3. Dr. Schulz (Berlin) * 21. 3. Dr. Schwencke (Nienburg) *** 22. 3. Dr. Schwörer** 21. 3. Seibert 21.3. Sieglerschmidt ** 22. 3. Spranger 20. 3. Springorum * 22. 3. Dr. Starke (Franken) * 21.3. Frau Stommel 6. 4. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Berichl Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Todenhöfer 22. 3. Dr. Vohrer ** 22. 3. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 22. 3. Dr. Waigel 21. 3. Walkhoff * 21. 3. Dr. Wallmann 21. 3. Frau Dr. Walz * 20. 3. Dr. Wendig 21. 3. Baron von Wrangel 20. 3. Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Wehrbeauftragten in der 155. Sitzung am 13. 3. 1975 teilgenommen haben Dr. Abelein Dr. Achenbach Adams Ahlers Dr. Ahrens Dr. Aigner Alber Dr. Althammer Amling Amrehn Anbuhl Dr. Apel Arendt (Wattenscheid) Dr. Arndt (Hamburg) Dr. Arnold Dr. Artzinger Augstein Baack Bäuerle Baier Dr. Bangemann Barche Dr. Bardens Dr. Barzel Batz Baum Dr. Bayerl Dr. Becher (Pullach) Dr. Becker (Mönchengladbach) Becker (Nienberge) Dr. Beermann Behrendt Frau Benedix Benz Frau Berger (Berlin) Berger Berkhan Bewerunge Biechele Biehle Biermann Dr. Dr. h. c. Birrenbach 11232* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Dr. von Bismarck Blank Dr. Blüm von Bockelberg Dr. Böger Böhm (Melsungen) Dr. Böhme (Freiburg) Börner Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Bredl Breidbach Bremer Bremm Brück Buchstaller Büchler (Hof) Büchner (Speyer) Bühling Dr. von Bülow Dr. Burgbacher Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Dr. Carstens (Fehmarn) Christ Collet Conradi Coppik Dr. Corterier Dr. Czaja Frau Däubler-Gmelin Damm van Delden Dr. von Dohnanyi Dr. Dregger Dr. Dübber Dürr Eckerland Egert Dr. Ehmke Dr. Ehrenberg Eigen Frau Eilers (Bielefeld) Eilers (Wilhelmshaven) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Entrup Dr. Eppler Ernesti Esters Dr. Evers Ewen Ey Dr. Farthmann Fellermaier Fiebig Freiherr von Fircks Dr. Fischer Flämig Frau Dr. Focke Franke (Hannover) Franke (Osnabrück) Dr. Franz Frehsee Friedrich Dr. Früh Dr. Fuchs Frau Funcke Gallus Gansel Geiger Geisenhofer Geldner Genscher Gerlach (Emsland) Gerlach (Obernau) Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Dr. Geßner Gierenstein Glombig Dr. Glotz Gnädinger Dr. Götz Graaff Dr. Gradl Grobecker Grüner Frau Grützmann Dr. Gruhl Grunenberg Dr. Haack Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haase (Kellinghusen) Dr. Häfele Haehser Dr. Haenschke Härzschel Halfmeier Dr. Hammans Hansen von Hassel Hauck Dr. Hauff Hauser (Bonn-Bad Godesberg) Dr. Hauser (Sasbach) Dr. Heck Henke Herold Heyen Dr. Hirsch Höcherl Höhmann Hölscher Hösl Hoffie Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11233* Hofmann Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Frau Hürland Huonker Dr. Hupka Hussing Immer Dr. Jaeger Jäger (Wangen) Dr. Jahn (Braunschweig) Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaschke Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jobst Josten Jung Junghans Junker Kaffka Katzer Dr. Kempfler Kern Kiechle Kiep Kirst Dr. Klein (Göttingen) Dr. Klein (Stolberg) Kleinert Dr. Klepsch Dr. Kliesing Koblitz Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Konrad Krampe Dr. Kraske Kratz Dr. Kreile Dr. Kreutzmann Krockert Kroll-Schlüter Freiherr von Kühlmann-Stumm Kulawig Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lagershausen Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Lampersbach Lange Lattmann Dr. Lauritzen Lautenschlager Leber Leicht Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Link Löbbert Löffler Löher Logemann Dr. Lohmar Dr. Luda Lücker Frau Lüdemann Lutz Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Dr. Marx Matthöfer Mattick Maucher Frau Meermann Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Memmel Dr. Mende Dr. Mertes (Gerolstein) Mertes (Stuttgart) Metzger Mick Dr. Miltner Milz Mischnick Möhring Möllemann Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller Möller (Lübeck) Moersch Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mülheim) Dr. Müller (München) Müller (Nordenham) Müller (Remscheid) Müller (Schweinfurt) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Mursch (Soltau-Harburg) Nagel Neumann Niegel Nordlohne Dr.-Ing. Oetting Offergeld Dr.Ing. Oldenstädt Ollesch 11234* Deutscher Bundestag 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Opitz Orgaß Frau Dr. Orth Freiherr Ostman von der Leye Frau Pack Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Pfeffermann Pfeifer Picard Frau Pieser Pohlmann Polkehn Porzner Dr. Prassler Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rappe (Hildesheim) Ravens Rawe Reddemann Frau Dr. Rehlen Reiser Frau Renger Reuschenbach Richter Frau Dr. Riede (Oeffingen) Dr. Riedl (München) Dr. Ritgen Dr. Ritz Röhner Rohde Rollmann Rommerskirchen Rosenthal Russe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Appenweier) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schedl Scheffler Dr. Schellenberg Scheu Frau Schimschok Schinzel Schlaga Frau Schleicher Schluckebier Schmidhuber Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Würgendorf) Schmidt (Wuppertal) Schmitt (Lockweiler) Dr. Schmitt-Vockenhausen Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schöfberger Schonhofen Schreiber Frau Schroeder (Detmold) Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Dr. Schulz (Berlin) Dr. Schulze-Vorberg Schwabe Schwedler Dr. Schweitzer Dr. Schwencke (Nienburg) Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seefeld Seiters Sick Sieglerschmidt Simon Simpfendörfer Solke Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spillecke Spitzmüller Springorum Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Starke (Franken) Graf Stauffenberg Dr. Stavenhagen Frau Steinhauer Dr. Stienen Frau Stommel Straßmeir Strauß Stücklen Suck Sund Susset de Terra Thürk Tietjen Tillmann Frau Dr. Timm Tönjes Frau Tübler Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11235* Dr. Unland Urbaniak Vahlberg Vehar Frau Verhülsdonk Vit Vogel (Ennepetal) Dr. Vogel (München) Vogelsang Volmer Dr. Waffenschmidt Dr. Wagner (Trier) Walkhoff Dr. Wallmann Waltemathe Walther Frau Dr. Walz Dr. Warnke Wawrzik Weber (Heidelberg) Dr. Weber (Köln) Wehner Dr. Freiherr von Weizsäcker Wende Dr. Wendig Wendt Werner Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Wimmer Windelen Wischnewski Wissebach Dr. de With Dr. Wittmann (München) Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wohlrabe Frau Dr. Wolf Wolf Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Wüster Dr. Wulff Wurbs Wurche Wuttke Wuwer Zander Zebisch Dr. Zeitel Zeitler Zeyer Ziegler Dr. Zimmermann Zink Zoglmann Zywietz Anlage 3 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Stavenhagen (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 33 und 34) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Vorschläge der OECD zur Energieforschung, die in der OECD-Publikation “Energy R and D", Paris 1975, enthalten sind, unter Berücksichtigung ihrer eigenen Bemühungen im Bereich der Energieforschung, und was gedenkt sie zu unternehmen, um die verschiedenen Vorschläge der OECD für die Energieforschung zu realisieren? Wie beurteilt die Bundesregierung die Ansicht verschiedener Experten, daß der Einsatz der Fernwärme, insbesondere auf der Basis Wärmekraftkopplung, nicht so sehr ein technisch-wissenschaftliches Problem, sondern ein wirtschaftlich-organisatorisches ist, und was gedenkt sie zu unternehmen, um einerseits dem Verbrauch Anreize zu geben, Fernwärme einzusetzen und andererseits vor allem den kommunalen Energieversorgungsunternehmen bei der Finanzierung der Fernwärmeeinrichtungen behilflich zu sein? Zu Frage A 33: Die OECD-Broschüre „Energy R & D" enthält neben der sehr informativen Übersicht über die F E-Aktivitäten der OECD-Länder auch Vorschläge des CSTP (Committee for Scientific and Technology Policy) für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Energiegebiet. Diese Vorschläge orientieren sich natürlich an den Gelegenheiten und Möglichkeiten aller OECD-Länder. Daher sind die Akzente für jedes Land etwas anders zu setzen. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Nutzung von Ölsand haben z. B. für die Bundesrepublik nur einen geringen Stellenwert, weil wir keine Ölsande haben. Von Einschränkungen dieser Art abgesehen, beurteilt die Bundesregierung die OECD-Vorschläge zur Energieforschung positiv. Einige der OECD-Empfehlungen grundsätzlicher Art verdienen in diesem Zusammenhang besonders hervorgehoben zu werden: — die Notwendigkeit weit vorausschauender Ressourcen- und Energieplanung, — die breite Streuung, die in der Energieforschungspolitik für notwendig gehalten wird, — die Stetigkeit, mit der langfristige Forschungspolitik betrieben werden muß. Die Bundesregierung wird durch die OECD-Studie in ihrer Energieforschungspolitik bestätigt. Die OECD-Studie betont über die nationalen F + E-Anstrengungen hinaus die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Die Bundesregierung stimmt damit voll überein. Ihre aktive Mitarbeit in der IEA (Internationale Energie-Agentur bei der OECD) ergänzt dabei ihre ständigen Bemühungen, die Kooperation innerhalb der Europäischen Gemeinschaften zu stärken. 11236* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Zu Frage A 34: Die Bundesregierung stimmt mit der Auffassung überein, daß die Ausweitung des Einsatzes der Fernwärme in wachsendem Maße durch wirtschaftliche und organisatorische Faktoren bestimmt wird. Auf diesen Sachverhalt wird die Bundesregierung ausführlich bei der Beantwortung der Großen Anfrage der Fraktionen der FDP und SPD vom 4. Dezember 1974 zur rationellen und sparsamen Energieverwendung eingehen. Die von der Bundesregierung eingeleiteten und vorgesehenen Maßnahmen werden dort im Zusammenhang dargestellt. In Kenntnis des in der Frage angeschnittenen Sachverhaltes hat die Bundesregierung bereits 1974 Untersuchungen über 4 Modellgebiete (MannheimLudwigshafen-Heidelberg; Bonn-Bad GodesbergKöln; Oberhausen-Westliches Ruhrgebiet; Berlin) sowie eine Untersuchung für die gesamte Bundesrepublik in Auftrag gegeben. Diese Untersuchungen werden einen breiten Überblick über die wirtschaftlichen Möglichkeiten des großflächigen Fernwärmeverbundes geben sowie Möglichkeiten und Notwendigkeiten des staatlichen Handelns in diesem Bereich aufzeigen. Die Vielschichtigkeit des Problems macht eine sehr sorgfältige und breite Analyse notwendig, so daß mit den Ergebnissen dieser Untersuchungen erst in der zweiten Jahreshälfte 1976 gerechnet werden kann. Einen besonders deutlichen Hinweis darauf, daß mit Hilfe von Fernwärme in erheblichem Maße Energie eingespart werden kann, hat die Bundesregierung dadurch gegeben, daß sie den Aufbau der Fernwärmeschiene Ruhr aus Mitteln des Konjunkturprogramms und die Demonstration des großflächigen Verbundbetriebes von Fernwärmenetzen im Saarland aus Mitteln des Forschungshaushaltes fördert. Bei beiden Projekten ist vorgesehen, in größerem Umfang Abwärme aus Kokereien in das Verbundnetz einzuspeisen. Ferner hat die Bundesregierung in das Investitionszulagengesetz unter § 4 a eine Bestimmung aufgenommen, nach der Heizkraftwerke, Müllkraftwerke und Müllheizwerke einschließlich der Anlagen zur Wärmeverteilung eine Zulage in Höhe von 7,5 O/o zu den anerkennungsfähigen Investitionen für derartige Anlagen gewährt werden kann. Durch dieses Gesetz ist daher auch die Erweiterung und der Neuaufbau von Fernwärmenetzen begünstigt, soweit die für das Fernwärmenetz erforderliche Wärme in Heizkraftwerken, Müllkraftwerken oder Müllheizwerken erzeugt wird. Die Bundesregierung geht davon aus, daß dieses Gesetz insbesondere auch den kommunalen Energieversorgungs-Unternehmen die Finanzierung der Fernwärmeeinrichtungen erleichtert. Anlage 4 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Haenschke (SPD) Drucksache 7/3365 Frage A 35) : Wann rechnet die Bundesregierung damit, daß Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie für die Wärmeversorgung von Wohnhäusern auf den Markt kommen, und welche Investitions- und Wartungskosten hätten Interessenten an dieser Energieversorgung heute und in Zukunft zu veranschlagen? Ein umfassendes Großexperiment, in dem die Möglichkeiten und Grenzen zur Nutzung von Sonnenenergie zu Heizzwecken aufgezeigt werden sollen, wird im Laufe des Monats Mai 1975 beginnen. Erst nach Vorliegen der Meßergebnisse wird es möglich sein, Aussagen darüber machen zu können, wo die wirtschaftlich vertretbaren Grenzen von Solarkollektorsystemen für Raumheizung liegen. Aus diesem Grunde ist es auch heute noch nicht möglich, eine Abschätzung darüber zu geben, wie hoch der Investitionsaufwand sein wird. Er wird um so geringer sein, je besser das entsprechende Wohnhaus wärmemäßig isoliert ist. Es ist ebenfalls nicht möglich, schon heute eine Aussage über den möglichen Wartungsaufwand von solaren Heizungssystemen zu machen. Die Bundesregierung hält es für möglich, daß nach dem heutigen Entwicklungsstand erste Solarkollektorsysteme zur Bereitung von warmem Brauchwasser innerhalb von 5 Jahren auf den Markt kommen. Eine Aussage über Investitions- und Wartungsaufwand kann jedoch auch hier noch nicht getroffen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schmude auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spranger (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 48 und 49) : Ist es zutreffend, daß bei den vergangenen Fahndungen nach der Baader-Meinhof-Bande auch eine umfangreiche Liste von Sympathisanten erstellt wurde, und aus welchen Gründen ist eine Veröffentlichung bis heute auch nur auszugsweise unterblieben? Befinden sich auf der Liste Namen von Mitgliedern der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien, und hat die Bundesregierung diese Parteien von der Aufnahme dieser Personen in die Liste unterrichtet? Zu Frage A 48: Die Sicherheitsbehörden führen keine Liste von Sympathisanten der kriminellen Vereinigung Baader-Meinhof. Die Staatsschutzdienststellen der Kriminalpolizei in Bund und Ländern registrieren lediglich solche Personen, die im Verdacht stehen, die kriminelle Vereinigung Baader-Meinhof zu unterstützen und dadurch selbst Straftaten zu begehen. Die Namen dieser Personen werden von der Kriminalpolizei, deren Unterlagen insoweit für Zwecke der Fahndung bestimmt sind, nicht veröffentlicht. Eine Veröffentlichung von Namen solcher Personen, gegen die strafrechtlicher Verdacht besteht, könnte im übrigen den Erfolg von Exekutivmaßnahmen der Strafverfolgungsbehörden beeinträchtigen. Zu Frage A 49: Die Beantwortung der Frage erübrigt sich, weil eine Liste von Sympathisanten der kriminellen Vereinigung Baader-Meinhof nicht existiert. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11237* Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Häfele (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 69 und 70): Wann wird die Bundesregierung den Entwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 — Einführung des Verlustrücktrags —, dessen Einbringung der Bundesrat am 21. Februar 1975 beschlossen hat, dem Bundestag zuleiten? Mit welcher voraussichtlichen Stellungnahme wird die Bundesregierung den Entwurf eines Steueränderungsgesetzes 1975 versehen? Zu Frage A 69: Bei Einbringung einer Gesetzesvorlage durch den Bundesrat hat die Bundesregierung diese Vorlage nach Artikel 76 Abs. 3 des Grundgesetzes in Verbindung mit § 50 Abs. 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien innerhalb von drei Monaten seit dem Beschluß des Bundesrates dem Bundestag mit ihrer Stellungnahme zuzuleiten. Die Bundesregierung bereitet deshalb z. Z. die Stellungnahme zu dem vom Bundesrat am 21. Februar 1975 beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuer- und Gewerbesteuergesetzes (Steueränderungsgesetz 1975) vor. Diese Stellungnahme erfordert nach Abstimmung zwischen den beteiligten Ressorts einen Kabinettsbeschluß. Ich kann Ihnen daher das Datum der Zuleitung an den Bundestag nicht nennen. Zu Frage A 70: 2. Die Bundesregierung wird in der Stellungnahme ihre Auffassung zur Einführung eines Verlustrücktrags darlegen. Im gegenwärtigen Zeitpunkt würde eine Aussage über den voraussichtlichen Inhalt der Stellungnahme der Beschlußfassung des Kabinettes in unzulässiger Weise vorgreifen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Offergeld auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 71 und 72): In welchem Umfang sind in den letzten Jahren Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte gegründet worden, und wie hoch schätzt die Bundesregierung den damit verbundenen Steuerausfall? Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um den Mißbrauch von Steuergeldern in Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte zu verhindern, und ist sie gegebenenfalls bereit, eine Änderung des Erfindergesetzes und anderer steuerrechtlicher Vorschriften zu beantragen? Zu Frage A 71: Es gibt keine statistischen Anschreibungen über die in den letzten Jahren gegründeten Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte. In Anbetracht der Kürze der Zeit war es auch nicht möglich, über die Finanzministerien der Länder von den Finanzämtern zuverlässige Angaben über die Höhe des Steuerausfalls zu beschaffen. Zu Frage A 72: Nach dem geltenden Recht wird aufgrund einhelliger Auffassung der obersten Finanzbehörden des Bundes und der Länder zur Vermeidung neuer Steueroasen bei der Prüfung, ob eine steuerlich anzuerkennende Mitunternehmerschaft an einer Abschreibungsgesellschaft überhaupt vorliegt, in Anlehnung an das BFH-Urteil vom 28. Januar 1971 (BStBl 1971 II S. 662) ein strenger Maßstab angelegt. Die Bundesregierung hat bereits im Entwurf eines Dritten Steuerreformgesetzes (BT-Drucksache 7/ 1470) eine Regelung vorgeschlagen, die eine mißbräuchliche Ausnutzung der infolge der vollen Bewertungsfreiheit entstehenden Verluste durch nicht als Erfinder tätige Personen ausschließt. Vorgesehen ist u. a. eine Mindestbeteiligung von 20 % am Vermögen einer Gesellschaft oder Bruchteilsgemeinschaft (Art. 1 § 84 Abs. 4 Buchstabe a des Entwurfs eines neuen Einkommensteuergesetzes). Die Neuregelung der einkommensteuerlichen Förderungsmaßnahmen für Erfinder gehört zu den Teilen des Dritten Steuerreformgesetzes, die der Deutsche Bundestag für eine spätere Beratung vorgesehen hat (BT-Drucksache 7/2180 — zu Drucksache 7/2164 S. 13). Verluste aus der Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen können bei Abschreibungsgesellschaften für Forschungsprojekte nicht mehr entstehen, weil die bisher zulässigen Sonderabschreibungen für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen (§ 82 d EStDV in Verbindung mit § 51 Abs. 1 Ziff. 2 Buchstabe u EStG) am 31. Dezember 1974 ausgelaufen sind. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache 7/3365 Frage A 77): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, darauf hinzuwirken, daß auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugversicherung Haftpflichtversicherung — bei Abmeldung des Fahrzeugs für eine bestimmte Zeit der Schadensfreiheitsrabatt nicht schon nach Ablauf von sechs Monaten verloren geht, sondern die Fristen für den Ablauf zum Beispiel für Fälle von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit analog den für den Wehr- und Ersatzdienst geltenden Regelungen verlängert werden? Die Regelungen über die Unterbrechung des Versicherungsvertrages und ihre Folgen für die Einstufung des Vertrages in die Schadenfreiheitsklassen werden z. Z. in Verhandlungen des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen mit Vertretern der Versicherungswirtschaft überprüft. Dabei wird angestrebt, die Rückstufung des Versicherungsvertrages nach der Dauer der Unterberchung zu differenzieren und den Unterbrechungszeitraum, der keine Rückstufung zur Folge hat, auf ein Jahr auszudehnen. Falls diese Pläne verwirklicht werden können, würden Härten, die bei der bisherigen Regelung durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit entstehen könnten, weitgehend beseitigt. 11238* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Wie ich bereits in meiner schriftlichen Antwort zu den Fragen des Herrn Kollegen Hoffie (Fragen Nr. 29 und 30 der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 12,/13. März 1975) erklärt habe, unterstützt die Bundesregierung alle Bestrebungen, zu einer flexibleren Regelung zu kommen. Sie hat jedoch keine rechtliche Möglichkeit, eine bestimmte Rückstufungsregelung verbindlich vorzuschreiben. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schröder (Lüneburg) (CDU/ CDU) (Drucksache 7/3365 Frage A 81) : Welche Gründe haben die Bundesregierung veranlaßt, zusammen mit der niedersächsischen Landesregierung in dem Entwurf eines 4. Rahmenplans der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" das bisherige regionale Aktionsprogramm „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" zu streichen und statt dessen zwei neue regionale Aktionsräume mit der Bezeichnung „Heide /Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" vorzusehen? Das Regionale Aktionsprogramm „Niedersächsisches Zonenrandgebiet" ist in der Anmeldung der niedersächsischen Landesregierung zum 4. Rahmenplan nicht gestrichen worden, sondern in die beiden Programme „Heide/Elbufer" und „Niedersächsisches Bergland" aufgeteilt worden. Eine Begründung hierfür ist in der Anmeldung nicht enthalten. Daher kann ich nur die Vermutung äußern, daß die Landesregierung der wirtschaftlichen Heterogenität dieses Raumes durch die Aufteilung des Programmgebietes in zwei Teile Rechnung tragen will, um gezielter die Förderungshilfen einsetzen zu können. Die Bundesregierung wird diesen Vorschlag im Planungsausschuß unterstützen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Haack auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 85 und 86) : Welche Auswirkungen ergeben sich nach Auffassung der Bundesregierung aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 — 2 BvF 1/72 — zur Verfassungsmäßigkeit des § 72 Abs. 3 Sätze 3 und 4 des Städtebauförderungsgesetzes, insbesondere für den Bereich der Wohnungs- und Städtebauförderung? Sind bei den Förderungszahlen des sozialen Wohnungsbaus für das Jahr 1974 mit insgesamt 126 769 geförderten Wohnungen die Ergebnisse der Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung sowie zur Zinsverbilligung von 50 000 Sozialwohnungen enthalten, und wie haben sich diese Sonderprogramme im einzelnen tatsächlich ausgewirkt? Zu Frage A 85: Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. März 1975 hat die Verfassungsmäßigkeit der §§ 71 und 72 des Städtebauförderungsgesetzes festgestellt. Damit ist das bisherige Verfahren der Programmaufstellung als mit dem Grundgesetz vereinbar bestätigt worden. Die Bundesregierung ist davon überzeugt, daß sich auf der Grundlage des Urteils die enge sachliche Kooperation zwischen Bund und Ländern im Bereich der Städtebauförderung auch künftig bewähren wird. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß sich auch das 2. Wohnungsbaugesetz als Grundlage der Wohnungsbauförderung des Bundes hinsichtlich der Programmaufstellung voll im Rahmen der Ausführungen des Urteils zu Art. 104 a Abs. 4 GG hält. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts geht in seiner Bedeutung weit über den konkreten Streitfall der §§ 71 und 72 des Städtebauförderungsgesetzes hinaus und enthält weitreichende Ausführungen zu zentralen Problemen unserer bundesstaatlichen Ordnung. Die Auswirkungen des Urteils werden zur Zeit von der Bundesregierung eingehend geprüft. Die Überprüfung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine erschöpfende Auskunft auf Ihre Frage ist deshalb heute noch nicht möglich. Zu Frage A 86: Im sozialen Wohnungsbau (1. und 2. Förderungsweg) sind im Jahre 1974 Förderungsmittel für insgesamt rd. 153 900 Wohnungen bewilligt worden. Die von Ihnen genannten 126 769 geförderten Wohnungen stellen das Bewilligungsergebnis 1973 dar. Die Steigerung des Bewilligungsergebnisses in 1974 gegenüber dem von 1973 um rd. 27 000 Wohnungen ist auf die im vorigen Jahr durchgeführten Sonderprogramme zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung sowie auf die Zinsverbilligungsmaßnahme zur Realisierung des sozialen Wohnungsbauprogramms zurückzuführen. Ohne die genannten Programme dagegen wäre das Förderungsergebnis im sozialen Wohnungsbau 1974 stark rückläufig gewesen. Die vom Bund im Rahmen der Sonderprogramme für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellten Mittel, und zwar a) im Sonderprogramm für die Gebiete mit speziellen Strukturproblemen vom Mai 1974 61,9 Mio DM für rd. 3 100 Wohnungen b) im Sonderprogramm zur regionalen und lokalen Abstützung der Beschäftigung vom Oktober 1974 63,5 Mio DM für rd. 2 500 Wohnungen (bei Ausschöpfung des Förderungshöchstbetrages je Wohnung) sind nach Angaben der Länder voll belegt worden. Im Rahmen der Zinsverbilligungsmaßnahme des Bundes zur Realisierung des sozialen Wohnungsbauprogramms vom Januar 1974 sind rd. 37 000 Wohnungen gefördert worden, das sind von der Wohnungszahl her etwa 75 % des ursprünglich vorgesehenen Programmvolumens. Vom Förderungsvolumen, d. h. von den Haushaltsansätzen her ist das Programm unter Berücksichtigung der Höhe des Zinsvniveaus als ausgeschöpft anzusehen, Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11239* Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Holtz (SPD) (Drucksache 7/3365 Frage A 93) : Welche Rolle spielen bei Planung und Vergabe von Projekten im Rahmen der Gesundheitshilfe die Forschungsergebnisse des Instituts für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasieninstitut in Heidelberg? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit arbeitet mit dem Institut für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen am Südasien-Institut in Heidelberg seit 1970 zusammen. In diesem Rahmen hat das Institut folgende Aufgaben übernommen: — Unterstützung des Public Health Research Instituts Thailand durch Entsendung von Experten bis zu 3 Monaten — Beteiligung an der Vorbereitung von jungen deutschen Ärzten für den Einsatz in Entwicklungsländern im Rahmen der staatlichen und privaten Entwicklungshilfe — Beteiligung von Mitarbeitern des Instituts zur Begutachtung von geplanten Projekten der Gesundheitshilfe. Die Bundesregierung verfolgt die wissenschaftliche Forschung des Instituts mit dem Ziel, die vorgenommenen Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Projektarbeit zu berücksichtigen. Sie hat jedoch keine Möglichkeit, auf die internen Forschungsprogramme des Instituts Einfluß zu nehmen. Eine über die Finanzierung bei den genannten speziellen Aufgaben hinausgehende, langfristige und nicht zweckgebundene Unterstützung des Instituts besteht nicht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Wolf (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 94 und 95): Wie ist die gemeinsame Aussage des Bundesrechnungshofs und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit nach einem Gespräch zwischen Bundesminister Bahr und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, Anfang August 1974 zu verstehen, nach der die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Häusern ausgeräumt seien, nachdem der Bundesrechnungshof auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt hat, „Der Bundesrechnungshof hat die sein Gutachten tragenden Feststellungen nicht zurückgenommen. Er ist vielmehr der Meinung, seine Feststellungen sind in der letzten Beratung des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit am 6. Juni 1974 erhärtet worden."? Hat nach Kenntnis der Bundesregierung der frühere Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Eppler, die gegenüber Journalisten erhobene Behauptung, der Prüfungsbeamte des Bundesrechnungshofs, Oberamtsrat Glaser, habe sich früher einmal vergeblich im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit um einen Posten beworben und dies sei der eigentliche Grund für die negative Tendenz des Gutachtens, während seiner Amtszeit als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit öffentlich zurückgenommen und sich gegenüber dein betroffenen Beamten entschuldigt? Zu Frage A 94: Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Egon Bahr, und der Präsident des Bundesrechnungshofs, Dr. Hans Schäfer, sind am 29. Juli 1974 zu einem ausführlichen Meinungsaustausch zusammengetroffen. Es wurden Fragen beiderseitigen Interesses im Rahmen der Rechnungsprüfung behandelt. In einer gemeinsamen Presseerklärung haben Präsident Dr. Schäfer und Minister Bahr festgestellt, daß es hinsichtlich der Folgerungen aus der gutachterlichen Äußerung des Bundesrechnungshofs zur verwaltungsmäßigen Durchführung der Technischen Hilfe und der zwischenzeitlich getroffenen Maßnahme keine Kontroversen gebe. Im übrigen gilt die vom Bundesrechnungshof vor dem zuständigen Rechnungsprüfungsausschuß des Deutschen Bundestages am 13. März 1974 abgegebene Erklärung. Zu Frage A 95: Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit ist bisher davon ausgegangen, daß seine Erklärung, Herr Oberamtsrat Glaser vom Bundesrechnungshof habe sich im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht beworben, allen Beteiligten bekannt sei. Entsprechende Richtigstellungen sind im Beisein von Herrn Glaser wiederholt zu Protokoll erklärt worden (z. B. Protokolle über die Sitzungen des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit vom 24. April 1974 und vom 6. Juni 1974). Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Köhler (Wolfsburg) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 96 und 97): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs vorgenommene personelle Umbesetzung im Bereich der Entwicklungshilfe zu diesem Zeitpunkt geeignet ist, für die Beamten des Bundesrechnungshofs und in der Offentlichkeit den Eindruck zu wecken, daß Beamte des Bundesrechnungshofs, wenn sie bei ihrer gutachterlichen Tätigkeit zur Ausgabenpolitik der Bundesregierung kritisch Stellung nehmen, mit persönlichem Schaden rechnen müssen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß eine solche Umbesetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt, in dem eine Umorganisation der technischen Hilfe im Gange ist, einen Verzicht auf langjährigen Sachverstand bedeutet, der die Kontrollfähigkeit des Bundesrechnungshofs beeinträchtigt? Der Bundesrechnungshof ist eine der Bundesregierung gegenüber selbständige, nur dem Gesetz unterworfene Oberste Bundesbehörde. Im Rahmen seiner eigenen Organisationshoheit bestimmt der Bundesrechnungshof sachliche und personelle Änderungen seiner Geschäftsverteilung. Die Bundesregierung enthält sich jeder Wertung dieser internen Vorgänge. Im übrigen hat sich zu Ihren Fragen der Präsident des Bundesrechnungshofs in einer Presseerklärung vom 13. März 1975 selbst geäußert. Ich zitiere daraus wie folgt: 11240* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 Wie zu Beginn jeden Jahres sind auch zum 1. Januar 1975 in der Geschäftsverteilung sachliche und personelle Änderungen eingetreten. Diese Maßnahmen haben in diesem Jahr 6 der insgesamt 48 Prüfungsgebietsleiter berührt. Ihr haftet absolut nichts Ungewöhnliches an. Derartige Wechsel werden keineswegs im „Alleingang" des Präsidenten des Bundesrechnungshofs durchgeführt. Es handelt sich um eingehend erörterte Maßnahmen. Sie sind auch im Interesse der vielseitigen Verwendbarkeit der einzelnen Beamten angezeigt. Auswirkungen auf die Geschäftsverteilung sind in diesem Jahr zusätzlich dadurch bedingt, daß ein seit mehreren Jahren geplantes neues Organisationsschema (Verstärkung der Querschnittsprüfungen) nach und nach verwirklicht werden soll. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Brück auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wawrzik (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 98 und 99) : Wann wurde vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, die Entscheidung getroffen, die personellen und Kompetenzänderungen für den Bereich der Entwicklungshilfe vorzunehmen, und wann wurde die Bundesregierung über diese geplanten Veränderungen vom Präsidenten des Bundesrechnungshofs unterrichtet? Hat es — und wenn ja, wann — zwischen Mitgliedern der Bundesregierung (einschließlich des früheren Bundesministers Eppler) und dem Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Schäfer, vor dieser Entscheidung Kontakte gegeben, in denen diese personellen und Kompetenzänderungen zur Sprache kamen, und welche Stellungnahmen haben die Mitglieder der Bundesregierung hierzu abgegeben? Zu Frage A 98: Wie zu Beginn eines jeden Jahres sind auch mit Wirkung zum 1. Januar 1975 in der Geschäftsverteilung des Bundesrechnungshofs organisatorische und personelle Änderungen eingetreten. Die Änderung der Geschäftsverteilung im Bundesrechnungshof ist dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Schreiben vom 15. Januar 1975 mitgeteilt worden. Über den internen Entscheidungsgang des unabhängigen Bundesrechnungshofs ist die Bundesregierung nicht informiert, insbesondere ist ihr nicht bekannt, wann der Präsident des Budesrechnungshofs die angesprochene Entscheidung getroffen hat. Zu Frage A 99: Die Frage wird mit „Nein" beantwortet. Es gibt hierzu auch keine Stellungnahme von Mitgliedern der Bundesregierung. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Gewandt (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Frage A 104) : Warum sind die portugiesischen Offiziere, die in der deutschen Botschaft in Lissabon Zuflucht suchten, den portugiesischen Behörden ausgeliefert worden? Die portugiesischen Offiziere, die in der Botschaft Zuflucht gesucht hatten, wurden nicht ausgeliefert. Sie haben sich den portugiesischen Behörden freiwillig gestellt. Die Deutsche Botschaft war aus humanitären Gründen bei den Verhandlungen zwischen den vier Offizieren und den portugiesischen Behörden vermittelnd tätig. Sie ist dabei auch für die freie Ausreise der Offiziere ins Ausland eingetreten. Die portugiesische Seite hat sich jedoch strikt geweigert, diese Frage zu erörtern. Ich darf Sie im übrigen auf die Antworten verweisen, die ich den Kollegen Dr. Marx und Dr. Kliesing in der heutigen Fragestunde gegeben habe. Anlage 16 Antwort des Staatsministers Moersch auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3365 Fragen A 107 und 108) : Wird die Bundesregierung den sowjetischen Wunsch, nach Beendigung der KSZE-Konferenz ein ständiges Sekretariat zu errichten, dessen Aufgabe es unter anderem nach sowjetischer Auffassung sein soll, die weitere westliche Blockbildung (europäische Integration) zu verhindern, ablehnen? Wird die Bundesregierung in der Endphase der KSZE-Verhandlungen deutlich machen, daß die Konferenzergebnisse nicht mit einer Art friedensvertraglicher Regelung verwechselt werden dürfen? Zu Frage A 107: Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der CDU/CSU zur KSZE im Oktober 1974 festgestellt, daß die Bundesregierung die Bedenken der Opposition gegenüber der Schaffung eines KSZE-Organs, das nach Abschluß der Konferenz generelle politische Zuständigkeiten wahrnehmen soll, teilt. An dieser Einstellung hat sich seither nichts geändert. Die Frage der Konferenzfolgen nach Abschluß der KSZE wird mit dem Näherrücken der Beendigung der Redaktionsarbeiten in Genf zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gemeinsam mit ihren Partnern gibt die Bundesregierung, worauf sie bereits in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der CDU/CSU zur KSZE hingewiesen hat, dem Gedanken den Vorzug, im Anschluß an die KSZE nach einer längeren Frist gemeinsam auf Expertenebene zu prüfen, wieweit die gefaßten KSZE-Beschlüsse insgesamt realisiert wurden und wie weiter verfahren werden soll. Zu Frage A 108: Die KSZE ist keine Konferenz über Deutschland. Das zeigt schon die in Helsinki vereinbarte Tagesordnung in den „Schlußempfehlungen der Helsinki-Konsultationen". Tatsache ist, daß alle Teilnehmerstaaten an dieser Tagesordnung, wenn auch mit unterschiedichen Akzentuierung, interessiert sind. Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 159. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1975 11241* Es geht um den Abbau der Konfrontation im Ost-West-Verhältnis. Die KSZE-Beschlüsse sollen auf allgemeiner und multilateraler Grundlage die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa fördern und durch die Einigung über konkrete Maßnahmen der Entspannung dienen. Eine Verwechslung mit einer Art friedensvertraglicher Regelung ist bereits aufgrund des Inhalts und der Natur der Konferenzergebnisse ausgeschlossen. Anlage 17 Antwort des Staatsminister Moersch auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Abelein (CDU/CSU) (Drucksache 7/ 3365 Fragen A 112 und 113) : Welche Haltung nimmt die Bundesregierung bezüglich der Behandlung Berlins auf Ausstellungen und der Aufführung auf Ausstellungskatalogen im Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland bei Veranstaltungen im Ostblock ein, und hat sich in der Haltung der Bundesregierung seit 1973 ein Wandel ergeben? Welche Haltung nehmen die Sowjetunion und andere Ostblockstaaten bezüglich der Behandlung Berlins auf Ausstellungen ein, und welcher Wandel hat sich gegebenenfalls in deren Auffassung seit 1973 ergeben? Zu Frage A 112: Die Haltung der Bundesregierung bezüglich der Modalitäten der Teilnahme Berlins an Ausstellungen in Osteuropa hat sich nicht geändert: Die Bundesregierung hat immer die Auffassung vertreten, daß nach Inkrafttreten des Viermächte-Abkommens Berliner Firmen und Organisationen in Gemeinschaftsausstellungen der Bundesrepublik Deutschland teilnehmen können. Den Erfordernissen des VMA wird dabei dadurch Rechnung getragen, daß an den entsprechenden Ständen ein Hinweis auf die Bestimmungen in Anlage IV des VMA angebracht wird. In Ausstellungskatalogen werden Berliner Teilnehmer in der Liste der Teilnehmer der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt. Sie werden dabei nicht in einer separaten Rubrik unter der Überschrift Berlin (West), sondern am Ende der Liste der Firmen aus der Bundesrepublik genannt. Zu Frage A 113: Die obengenannte Regelung entspricht einer mit der Sowjetunion bereits im Jahre 1972 getroffenen Absprache. Sie diente seither auch bei Messen und Ausstellungen anderer osteuropäischer Staaten als Orientierung, soweit hinsichtlich der Behandlung Berlins noch Schwierigkeiten auftauchten. Eine Änderung der Haltung der Sowjetunion oder anderer osteuropäischer Staaten in dieser Frage ist nicht festzustellen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Da sind doch die Kriegsschulden Amerikas mit drin!)

    Lassen Sie uns jetzt über die Bundesschulden sprechen. Hier wird ja auch die Lawine an die Wand gemalt.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Das stimmt doch!)

    — Dann wollen wir uns die Zahlen angucken, wenn Sie sagen: das stimmt. Dann werden Sie sich ein Urteil bilden bzw. Sie werden es revidieren müssen.



    Bundesminister Dr. Apel
    Nettokreditaufnahme des Bundes 1970 1,1 Milliarden DM; 1971 1,4 Milliarden DM; 1972 4,0 Milliarden DM; 1973 2,.7 Milliarden DM. In demselben Zeitraum Stillegung von Steuermitteln zur Beruhigung der Konjunktur in Höhe von 3,6 Milliarden DM, Auflage einer Stabilitätsanleihe in Höhe von 2,5 Milliarden DM, die ebenfalls stillgelegt wird.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU]: Inflationsgeld!)

    Das heißt mit anderen Worten: vier Jahre lang solide Haushaltsfinanzierung.
    Unsere Probleme beginnen 1974 mit der Rezession — 1974 Steuerausfall 5,6 Milliarden DM wegen der Rezession — und setzen sich 1975 fort. Über die Zusammensetzung der Staatsverschuldung 1975 habe ich gesprochen.
    Nun sage ich: Das, was das letzte Mal von Herrn Strauß als Quatsch bezeichnet wurde in einem Zwischenruf, stimmt weiterhin. Es stimmt, daß wir Ende 1975, bezogen auf das Volumen des Bundeshaushalts 1975, eine geringere Verschuldungslast beim Bund haben werden als Ende 1968 im Ausgang der letzten Rezession zu Zeiten des Finanzministers FranzJosef Strauß. Dieses stimmt.

    (Beifall bei der SPD und FDP — Dr. Althammer [CDU/CSU] : Das ist doch nicht vergleichbar!)

    — Natürlich ist das vergleichbar. Inzwischen haben sich das Bruttosozialprodukt um 100 % und der Bundeshaushalt um 105 % erhöht. Man muß natürlich die richtigen Vergleichsmaßstäbe wählen. Nicht die Sie wollen, à la Sonthofen, sondern die, die ökonomisch richtig sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Die von Barmbek!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Maucher?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein! — Wenn ich mir im übrigen in diesem Zusammenhang das ansehe, was mein amerikanischer Finanzministerkollege Simon als bewußtes Haushaltsdefizit 1975 hinnehmen muß, nämlich 120 Milliarden DM — und jede fachmännische Meinung sagt mir, daß das sehr viel höher sein wird —, dann ist Ihr Gerede vom Staatsbankrott nicht nur dumm und falsch, sondern höchst provinziell; denn es kommt nun wirklich darauf an, weltweit durch antizyklische Politik die Rezession zu überwinden.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Wollen Sie das amerikanische Vorbild übernehmen?)

    — Ich sage nur eins, wir haben weltweit Rezession. Wenn Sie in diesem Lande Brüning betreiben wollen oder sich nicht einig sind, was Sie wollen, dann kann ich nur sagen: Wir wissen es.

    (Beifall bei der SPD und FDP — Lachen bei der CDU/CSU)

    Wir wollen die Rezession bekämpfen, und wir wollen die Voll-, die hohe Beschäftigung wieder herstellen.

    (Erneuter Beifall bei der SPD und FDP)

    Ich kann im übrigen Ihre Aufregung nicht verstehen. Ich habe am 20. Februar hier eine Rede des finanzpolitischen Sprechers der CDU/CSU, Herrn Strauß, vom 25. April 1969 vor dem Deutschen Sparkassentag zitiert, in der immer wieder deutlich gemacht wird, daß es zur antizyklischen Haushaltspolitik damals wie heute in rezessiven Phasen keinerlei Alternative gibt. Wir befinden uns hier in Übereinstimmung mit der Deutschen Bundesbank, mit den wissenschaftlichen Instituten, mit dem Konjunkturrat und mit den Sachverständigen. Ich bin also dafür, daß Sie endlich klarmachen, daß Sie entweder dieser Argumentation auch zustimmen oder aber Ihre Brüningsche Alternative sichtbar machen. Dazwischen hin- und herschwanken lasse ich nicht zu.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, Sie haben in diesem Zusammenhang davon gesprochen, daß die Grenze des Art. 115 erreicht ist. Herr Kollege Althammer, Sie wissen genau, daß das nicht stimmt. Wir sind mit 22,76 Milliarden DM Neuverschuldung weit von dieser Grenze entfernt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie weit?)

    — Ja, weit von dieser Grenze entfernt! — Im übrigen wissen Sie hoffentlich, falls Sie einmal in das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz geschaut haben, daß es in einer rezessiven Phase, absichtlich so von der Großen Koalition formuliert, zusätzliche Neuverschuldungsmöglichkeiten geben muß, damit man der Rezession zu Leibe rücken kann.
    Wir haben jetzt 21/2 Monate Haushaltsfinanzierung hinter uns. Wir stellen fest, daß wir für die Finanzierung des Bundeshaushalts 1975 überhaupt keine Probleme haben. Ich werde hier nicht die Zahlen ausbreiten können. Ich kann Ihnen nur sagen, wir liegen in einer hervorragenden Finanzierung. Das liegt daran, daß die Ersparnisse der privaten Haushalte weiter zunehmen. Das ist ein unübersehbarer Vertrauensbeweis in die Stabilität unserer Währung und in die erfolgreiche Bekämpfung der Inflation in unserem Land. Da die anderen Kreditnehmer sich zurückhalten, sage ich Ihnen, wir werden den Bundeshaushalt 1975 ordentlich finanzieren. Wir werden ihn finanzieren, ohne den Kapitalmarkt zu strapazieren. Wir werden ihn finanzieren, ohne die Zinssätze erneut nach oben zu treiben.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Warten Sie mal ab!)

    — Falls Sie dies bestreiten, hochverehrter Herr Haase, bitte ich darum, daß Sie Ihre Alternativen hier sichtbar machen. Die könnten dann ja wohl nur darin bestehen, daß Sie Steuern erhöhen oder daß Sie die Investitionen kappen wollen; denn was den konsumtiven Bereich anlangt, so sind Sie uns bisher jede Antwort schuldig geblieben, wo Sie zusätzlich kürzen wollen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Das ist Ihr Tisch! Den haben Sie gedeckt!)




    Bundesminister Dr. Apel
    — Mein Tisch besteht darin, daß ich in diesem Jahr einen antizyklischen Haushalt führen und nirgends mehr kürzen werde, sondern endlich die Konjunktur stabilisieren will. Sie wollen mich augenscheinlich daran hindern. Nur werden Sie da keinen Erfolg haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir — oder genau: ich — sind gestern zweimal auf die Steuerreform angesprochen worden. Lassen Sie mich dazu nur einige wenige Bemerkungen machen. Ich habe inzwischen festgestellt, daß genau das eingetreten ist, was ich am 20. Februar hier prognostiziert habe. Am 20. Februar habe ich gesagt: die Opposition distanziert sich jetzt von der Steuerreform, sie hat nichts mehr damit zu tun; wenn sie allerdings merkt, daß die Steuerreform draußen anerkannt wird, dann wird sie wieder auf den Reformzug als Reformtrittbrettfahrer aufspringen. Genau das ist der Fall. Herr Kollege Gaddum — er ist ja da , mit Freuden habe ich Ihren Brief gelesen, den Sie wenige Tage vor Ihrer Landtagswahl an die Bürger des Landes Rheinland-Pfalz verschickt haben. Ich zitiere wörtlich:
    In diesem Jahre — so Herr Gaddum —
    werden für viele Lohn- und Einkommensteuerzahler steuerliche Erleichterungen eintreten. Zudem ist der Zeitpunkt auch wirtschaftspolitisch günstig, weil es wichtig ist, die Konjunktur durch die private Nachfrage zu stützen.

    (Beifall bei der SPD und bei der FDP — Dr. Ehrenberg [SPD] : Da war das richtig!)

    Herr Kollege Gaddum, ich kann Ihnen — wie oft — auch in dieser Frage zustimmen. Zweckmäßig wäre es nur, daß Sie Herrn Carstens das erzählen, daß das so ist, und auch Herrn von Weizsäcker; der hat es noch nicht begriffen.

    (Beifall bei der SPD und bei der FDP)

    Im übrigen, meine Damen und Herren von der Opposition, die Sie hier gesprochen haben und die Steuerreform immer noch kritisieren: Wie wär's denn, wenn Sie den Parteivorsitzenden Kohl nun endlich dazu brächten, seine Ankündigung wahrzumachen, nämlich die, eine unabhängige Kommission von Sachverständigen einzusetzen, um die nach Ihrer Meinung fehlerhafte Steuerreform zu untersuchen! Dies haben Sie doch Ende Januar angekündigt. Wo bleiben denn nun Ihre Schritte? Wo bleiben, Herr Häfele, Ihre Gesetzentwürfe, um die Steuerreform — auch dieses haben Sie angekündigt — besser zu machen?

    (Dr. Häfele [CDU/CSU] : Bitte, genau lesen!)

    Sie können sich doch nun nicht so davonstehlen und im nordrhein-westfälischen Wahlkampf wieder sagen, dies sei Ihre Steuerreform. Bitte, etwas mehr Konsequenz!

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Häfele [CDU/CSU] : Genau lesen!)

    Und damit bin ich bei einer der Kehrseiten der Steuerreform, nämlich bei den bereits von Ihnen,
    Herr Kollege Althammer, angesprochenen Verhandlungen mit den Bundesländern über den Ausgleich der Konsequenzen der Steuerreform.
    Lassen Sie mich dazu eine Vorbemerkung machen. Sie haben mir hier empfohlen, den Gesamtplan zur Abstimmung von Ausgaben und Einnahmen zwischen Bundesländern und Bundesregierung doch ernst zu nehmen. Ich sage Ihnen ganz offen: ich nehme das sehr ernst. Heute ist ja der Tag der Presseverlesungen. Und hier komme ich noch einmal auf Herrn Heubl zurück, über den wir schon gesprochen haben. Der hat da also eine andere Meinung. Er sagte — und dies steht wieder in Anführungszeichen Rechtsstaatlich klar geregelte Zuständigkeiten, Zuordnungen und Verantwortlichkeiten werden verwischt und beginnen, sich aufzulösen.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Das hat nichts mit dieser Frage zu tun!)

    — Aber natürlich, ich bitt' Sie! Darüber müssen Sie sich doch im klaren sein: Sie können doch nicht auf der einen Seite die Verantwortung für die Ausgaben und Einnahmen auch bei den Ländern dem Bund zuschieben und auf der anderen Seite gleichzeitig sagen: Wir bleiben aber vornehm unabhängig. Das kann ich Ihnen sagen: Der Innenausschuß des Bundesrates hat die Problematik sehr genau erkannt. Wenn wir diesen Weg gehen, führt er zu einem teilweisen Verlassen des Weges des kooperativen Föderalismus, es sei denn, Sie wollten ein Schattenboxen veranstalten. Hier muß man nun ganz klar sagen: Herr Heubl hat die Problematik erkannt.
    Aber ich möchte das Ganze in einen anderen Zusammenhang stellen. Ich bin sehr dafür, daß wir zu einer derartigen Absprache kommen, aber doch nur, wenn die Bundesländer nun endlich bereit sind, auch ihren Anteil der Lasten an der Steuerreform zu übernehmen.

    (Kirst [FDP] : Sehr wahr!)

    Ich hoffe sehr, daß auch die Damen und Herren von der Opposition hier zusammen mit mir die Bundesposition vertreten, und die Bundesposition heißt auf Grund aller Rechnungen, die wir aufgestellt haben, unwidersprochen: 5,3 Milliarden DM hat der Bund von den Ländern zu bekommen; dies sind 9,7 Umsatzsteuerpunkte. Es müßte auch Ihr Interesse sein, diese Forderung der Bundesregierung, die natürlich die Forderung dieses Parlaments sein muß, weil Sie der Souverän sind und Sie das Budget aufstellen, zu unterstützen. Ein klares Wort dazu habe ich von Ihnen, Herr Althammer, leider vermißt.

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Das werden wir auch vermissen!)

    Im übrigen ist es ja peinlich, wenn man sieht, daß ein Bundesland wie Schleswig-Holstein zur Zeit in verschiedener Hinsicht operiert. Herr Stoltenberg setzt in seinem Landesetat Null DM, also nichts, zum Ausgleich der Konsequenzen der Steuerreform ein.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Das hat er Ihnen doch am letzten Freitag gesagt! Das ist unerhört!)




    Bundesminister Dr. Apel
    — Dies ist nicht unerhört, dies ist so im Haushalt; so ist das! Herr Stoltenberg vertröstet uns auf eine fernere Zukunft. Herr Stoltenberg will mit seinem Haushalt nur über seinen Wahltermin kommen. So ist das, hochverehrter Herr Althammer.

    (Beifall bei der SPD und bei der FDP — Dr. Ehrenberg [SPD] : So ist das! — Dr. Althammer [CDU/CSU] : Er hat Ihnen am letzten Freitag genau gesagt, daß der Haushalt schon vorher aufgestellt war!)

    — Sie können mich nicht daran hindern, weiterhin festzustellen, daß es nur ein Land in der Bundesrepublik gibt, das überhaupt keinen Ansatz für den Ausgleich der Konsequenzen der Steuerreform hat. Das ist das Land Schleswig-Holstein, das Land, das jede sechste Mark nur deswegen ausgeben kann, weil sie ihm aus dem Bundeshaushalt zufließt.

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Das ist die Wahrhaftigkeit aus dem hohen Norden! — Zustimmung bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Das müssen gerade Sie sagen, Herr Ehrenberg!)

    Und im übrigen — das sage ich Ihnen ganz offen — berührt es mich im höchsten Grade unangenehm, wenn ich feststellen muß, daß ausgerechnet auch in Schleswig-Holstein in diesen Tagen eine unpassende Empfehlung der Tarifgemeinschaft der Länder vom 13. Januar sehr intensiv befolgt wird. Ich habe hier einen Brief des Kreisausschusses des Kreises Sege-berg — der natürlich mehrheitlich von der CDU beherrscht wird —

    (Wohlrabe [CDU/CSU]: Gut so!)

    vor mir liegen, und da steht, daß es nach dem Kindergeldgesetz dann, wenn ein Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und der Ehepartner entweder Hausfrau oder nicht beschäftigt oder in der Privatwirtschaft ist, möglich ist, daß ab 1. Juli dadurch, daß der Partner, der nicht im öffentlichen Dienst ist, das Kindergeld beantragt, die Gemeinde, der Kreis, das Land sich von diesem Kindergeld befreit. Und da schreibt dieser Kreis Segeberg — und augenscheinlich tut der Herr Ministerpräsident Stoltenberg nichts dagegen —:

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Er hat's vielleicht noch empfohlen!)

    Sie werden Verständnis dafür haben, wenn wir Sie darum bitten, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen und Ihren Ehegatten zu veranlassen, den beigefügten Antrag, der in einigen Punkten
    — man ist dort sehr generös —
    bereits von uns vorbereitet wurde, auszufüllen und umgehend bei dem zuständigen Arbeitsamt einzureichen.

    (Zuruf von der SPD: Unglaublich!)

    Die Arbeitsämter zahlen das Kindergeld alle zwei Monate aus. Sie können sich vorstellen, daß durch diese Regelung der Haushalt des Kreises stark entlastet wird und die freiwerdenden Mittel für dringend erforderliche Maßnahmen verwendet werden können. Sollten Sie bei der Ausfüllung der Anträge Schwierigkeiten haben, so stehen Ihnen die Mitarbeiter der Personalabteilung jederzeit helfend zur Seite.
    Meine Damen und Herren, dies ist ein Skandal. Es ist ein Skandal.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Die Bundesländer treten mit uns bisher nicht in seriöse Verhandlungen über die Revisionsklausel ein, sie machen ungenügende Angebote, und obendrein lassen sie es wenigstens in diesem einen Fall zu — ein anderer Fall ist mir bisher nicht auf den Tisch gekommen —, daß gegen die Absprache gehandelt und erneut versucht wird, den Bund zu belasten. Wir alle zusammen werden uns zu überlegen haben, ob wir hier nicht gesetzlich einen Riegel vorschieben!

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich einige Bemerkungen zu den Konjunkturprogrammen machen. Herr Althammer hat darüber gesprochen. Ich kann Ihnen heute sagen, daß die Mittel für das erste Konjunkturprogramm vom Februar 1974 abgeflossen sind und daß das zweite Konjunkturprogramm vom September letzten Jahres in Abwicklung ist und seine Wirkungen zeigt. Insgesamt können wir feststellen, daß wir mit dem, was wir zusätzlich beschlossen haben, öffentliche Investitionen von 4,5 Milliarden DM bewegt und angeregt haben. Ich meine, Herr Kollege Althammer, dies ist in der Tat ein Beitrag der öffentlichen Hände zur Stabilisierung der Konjunktur, den auch Sie anerkennen sollten. Es ist falsch, wenn Sie sagen, wir hätten keine Schubladenprogramme. Wir sind durchaus in der Lage, weitere Investitionen vorzunehmen. Wir sagen nur eines: Es gibt keinen Grund, diese Debatte zur Zeit zu führen. Darüber werden wir uns sicherlich einig sein.
    Ich möchte im Zusammenhang mit der Konjunkturbetrachtung allerdings erneut eine kritische Anmerkung machen. Wir — ich und mit mir die Bundesregierung — lehnen es ab, daß der Bundesrat — und zwar wiederum die christdemokratisch regierte Mehrheit — gesagt hat, daß sie bei der Investitionszulage von 7,5 %, die natürlich auch die Länder und die Gemeinden tragen müssen, es ablehnt, ihren Anteil zu tragen, und versuchen wird, ihren Anteil bei den Revisionsverhandlungen auf den Bund abzuwälzen. Ich finde dies wiederum sehr merkwürdig.

    (Wehner [SPD] : Sehr wahr!)

    Auf der einen Seite partizipiert man und nimmt für sich — leider meistens nur zur Haushaltsfinanzierung — die Investitionssteuer und auch den Stabilitätszuschlag in Anspruch. Bei der Finanzierung des Wirtschaftsaufschwungs will man sich dagegen drücken, obwohl es auch im Interesse der Länder ist — auch der Christdemokraten, so hoffe ich —, daß wir die Konjunktur sehr bald wieder flottkriegen. Dieses ist nicht nur wichtig für unser Land, sondern ist auch die Voraussetzung dafür, daß die Steuerquellen kräftig sprudeln. Ich wenigstens



    Bundesminister Dr. Apel
    werde mit aller Kraft diesen Versuchen der CDU- regierten Länder widersprechen.
    Im übrigen frage ich Sie, meine Herren vom Bundesrat und auch von der Opposition, wo nun eigentlich Ihre eigene Logik liegt.

    (Wehner [SPD] : Sehr wahr!)

    Sie lehnen eine Mitfinanzierung durch die Bundesländer bei der Investitionszulage ab, bescheren uns aber dann am 21. Februar eine weitere steuerliche Entlastung, den Verlustrücktrag. Wie soll denn der finanziert werden? Soll der auch allein vom Bund getragen werden, und wenn nein, wo ist hier Ihre eigene fiskalische und ökonomische Logik?

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Ehrenberg [SPD] : Das ist Sonthofener Doppelstrategie!)

    Meine Damen und Herren, nur einige Sätze zu den Bemerkungen, die gestern hier über die Sparer in unserem Lande, über die Situation unserer Sparer, gemacht wurden. Wenn man im internationalen Geschäft tätig ist, stellt man eines fest: Es gibt so gut wie kein Land in der westlichen Welt, in dem die Sparer positive reale Zinssätze haben. Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Einer meiner Kollegen im EG-Ministerrat hat mir dargestellt, wie das bei ihm aussieht: Zinssatz für den normalen Kredit und damit auch im Endeffekt für den Sparer 18 °/o; Preissteigerungsrate in diesem Land, das wir natürlich nicht nennen wollen, 25 %. So sieht es in fast allen Ländern und für die Sparer in diesen Ländern aus: sie bekommen einen hohen Zinssatz; aber die Inflation liegt weit darüber.
    Bei uns ist es genau umgekehrt. Bei uns sinken zwar zur Zeit die Zinsen und dieses ist auch konjunkturpolitisch notwendig; Preisstabilität gewinnen wir aber noch schneller zurück. Deswegen lohnt es sich bei uns zu sparen, und deswegen wird bei uns auch so hoch gespart. Wir sind eines der wenigen Länder mit einem positiven realen Zinssatz. Nun bitte ich, dieses endlich einmal zur Kenntnis zu nehmen, Herr Kollege Schröder, und hier nicht ununterbrochen mit falschen Zahlen und gezinkten Karten zu arbeiten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zurufe von der CDU/CSU)

    Anders wäre es ja wohl auch nicht zu erklären, wenn nicht bei uns diese hohe Preisstabilität herrschte, daß sich der Außenwert der D-Mark seit 1970 in rasanter Weise erhöht hat. Allein gegenüber dem Dollar hat sich der Außenwert der D-Mark um 52,2% erhöht, gegenüber der Lira um 57 %, gegenüber dem Pfund Sterling um 55 % und gegenüber dem französischen Franc um 22 %, und das bei weiterhin steigender Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft auf dem Weltmarkt und bei wachsenden Devisenreserven.
    Sowohl wir als auch unsere Partner können auch international das Bild, das Sie von unserer Republik zeichnen wollen, nicht nachzeichnen. Das gibt es auch nicht. Es ist eine Wunschvorstellung von Ihnen, die in Ihr politisches Kalkül paßt. Deswegen wird auch draußen immer weniger verstanden, was die Opposition eigentlich redet und von welchem Land sie redet; in jedem Fall nicht von der Bundesrepublik.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Herr Kollege Althammer hat über Haushaltsrisiken gesprochen. Ein Haushaltsrisiko, Herr Kollege Althammer, habe ich bereits angesprochen; es ist das Haushaltsrisiko Steuermindereinnahmen. Ich habe Ihnen gesagt: diese Steuermindereinnahmen nehmen wir bewußt hin; wir gleichen sie über Nettokreditaufnahme aus.
    Sie haben über ein zweites Haushaltsrisiko — Deutsche Bundesbahn — gesprochen. Der Vorstand der Bundesbahn hat uns erklärt, daß er 1975 keine zusätzlichen Mittel vom Bund braucht. Ich nehme das zur Kenntnis. Im übrigen wird bei der Verkehrsdebatte zu diesem Thema mit Sicherheit Weiteres zu sagen sein.
    Ich möchte mit Ihnen jetzt über das Haushaltsrisiko, wie Sie es nennen, wie ich es nicht nenne, Bundesanstalt für Arbeit sprechen. Sie zitieren in diesem Zusammenhang einen Brief des Bundesrechnungshofes. Man muß hinzufügen: einen Brief von Bediensteten des Bundesrechnungshofes. Das ist ein Unterschied. Dann muß man aber folgenden Satz hinzufügen:
    Eigene Vorausschätzungen über die Höhe der Arbeitslosenquote,
    — so heißt es in diesem Brief des Bundesrechnungshofes —
    den Anteil der Kurzarbeit und andere für die finanzielle Belastung der Bundesanstalt für Arbeit maßgebende Faktoren stehen dem Bundesrechnungshof mangels eines eigenen prognostischen Instrumentariums nicht zur Verfügung.

    (Wehner [SPD] : Hört! Hört!)

    Das heißt also, hier wird ein Brief geschrieben, hier wird über Zahlen gesprochen, und gleichzeitig sagen die Autoren dieses Briefes: Wir können aber überhaupt nicht beurteilen, ob die Grundlage unserer Zahlen stimmt, denn wir haben keine eigenen prognostischen Instrumente; die haben wir nicht zur Verfügung, und insofern wissen wir auch gar nicht, wie sich die Arbeitslosenquote entwickelt, wie sich die Kurzarbeit entwickelt. Ich will mir dazu jede Bemerkung ersparen. Aber wie dieser Brief zu bewerten ist, wozu er geschrieben worden ist, wird ja wohl nach diesem Zitat ziemlich deutlich, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD)

    Worin besteht nun das Problem bei der Bundesanstalt? Es besteht doch im wesentlichen, Herr Kollege Althammer — das wissen Sie genausogut wie ich — in zweierlei, einmal darin, daß in der Tat die Bundesanstalt für Arbeit durch das Arbeitsförderungsgesetz, das wir zusammen in der Großen Koalition beschlossen haben, zusätzliche Lasten zu tragen hat, und es besteht zweitens darin, und das ist doch das zentrale Problem, daß die Bundesanstalt ihre Reserven so stillgelegt hat, daß sie sie zur Zeit



    Bundesminister Dr. Apel
    nicht liquidieren kann. Also geben wir eine Liquiditätshilfe. Und nun lassen Sie uns doch nicht ununterbrochen die Themen verschieben.
    Im übrigen, warum wollen Sie eigentlich unbedingt hier im Plenum erneut Zweifel daran anmelden, daß die Arbeitslosigkeit in diesem Jahre wesentlich reduziert wird? Was sollen denn diese Bemerkungen? Wollen Sie erneut auf der psychologischen Welle der Schwarzmalerei reiten, oder ist es nicht vernünftig, endlich mal die Dinge so zu nehmen, wie sie sind, und die Projektion im Jahreswirtschaftsbericht auch als Basis der Haushaltsberatungen zu nehmen?

    (Zustimmung bei der SPD — Seiters [CDU/ CSU] : Und das mit dem Berliner Institut da, heute?)

    Ich füge hinzu, daß ich durchaus zuversichtlich bin, was die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit anlangt. In jedem Falle füge ich zweierlei hinzu. Jeder Arbeitslose, jeder Kurzarbeiter, wie sich auch die Zahlen 1975 entwickeln werden, erhält seine Leistungen. Die sozialliberale Koalition hat erst zum Ende dieses Jahres die Leistungen verbessert und das Kurzarbeitergeld verlängert. Es gibt überhaupt keinen Grund, daran zu zweifeln, daß jederzeit alles gezahlt wird. Wir werden das Netz sozialer Sicherheit nicht demontieren. Im Gegenteil.

    (Beifall bei der SPD)