Rede:
ID0715514000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Strauß.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 155. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Ziegler . . 10731 A Erweiterung der Tagesordnung betr. Wahl und Vereidigung des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages . . . . . 10731 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 10731 B Erklärung der Bundesregierung zur inneren Sicherheit in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zum Schutze des Gemeinschaftsfriedens (Antrag der Fraktion der CDU/CSU) Drucksache 7/2772 -- Erste Beratung in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zum Schutze des Gemeinschaftsfriedens (Antrag des Bundesrates) — Drucksache 7/2854 —Erste Beratung in Verbindung mit Entwurf eines Dreizehnten Straf rechtsänderungsgesetzes Drucksachen 7/3030, 7/3064 —Erste Beratung in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der Rechtspflege (Antrag der Abgeordneten Vogel (Ennepetal), Kunz (Berlin), Dr. Jaeger, Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Lenz (Bergstraße), Dr. Wittmann (München) und der Fraktion der CDU /CSU) -Drucksache V3116 — Erste Beratung in Verbindung mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Unterrichtung über Fragen der inneren Sicherheit — Drucksache 7/3259 — in Verbindung mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. innere Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 7/3303 — Schmidt, Bundeskanzler . 10731 D, 10827 B Dr. Dregger (CDU/CSU) 10738 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister (BMI) 10746 B Dr. Merk, Staatsminister des Landes Bayern 10751 B Genscher, Bundesminister (AA) 10757 B Brandt (SPD) . . . . . . . . 10760 D Dr. Kohl, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz . . . 10770 C Dr. Hirsch (FDP) 10783 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 10788 B Dr. Filbinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg 10794 C Kühn, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen 10799 D Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . 10800 B Dr. Waffenschmidt (CDU/CSU) . 10808 D Schütz, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 10813 A Theisen, Staatsminister des Landes Rheinland-Pfalz . . 10816 B, 10837 C Strauß (CDU/CSU) 10817 B Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 10832 A Wehner (SPD) 10837 D Dr. Jenninger (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . 10842 D Kleinert (FDP) 10842 D Stücklen (CDU/CSU) 10846 B Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 10846 C Gansel (SPD) (Bemerkung nach § 35 GO) . . . 10847 A von Hassel, Vizepräsident . . . . 10848 A Wahl des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Frau Renger, Präsident . . . . . 10782 D Ergebnis 10783 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Börsengesetzes — Drucksache 7/101 —, Bericht und Antrag des Finanzausschusses — Drucksache 7/3248 Zweite und dritte Beratung . . . . . 10848 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes und des Vertrauensmänner-Wahlgesetzes — Drucksache 7/1968 —, Bericht und Antrag des Verteidigungsausschusses — Drucksache 7/3324 — Zweite und dritte Beratung . . . . . 10849 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 15. Juli 1974 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Haschemitischen Königreich Jordanien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 7/3264 — Erste Beratung . . . . . . . . . 10849 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 28. November 1974 zur Änderung des Vertrages vom 27. Oktober 1956 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Französischen Republik und dem Großherzogtum Luxemburg über die Schiffbarmachung der Mosel — Drucksache 7/3277 — Erste Beratung 10849 B Bericht und Antrag des Innenausschusses zu dem Bericht der Bundesregierung betr. NATO-Truppenstatut und Zusatzvereinbarungen, hier: Soltau-Lüneburg-Abkommen — Drucksachen 7/2443, 7/3300 — . . 10849 C Bericht und Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 366/67/ EWG über die Grundregeln für die Gewährung von Erstattung bei der Ausfuhr von Reis und über die Kriterien für die Festsetzung der Erstattungsbeträge — Drucksachen 7/2975, 7/3293 — . . . . 10849 D Bericht und Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu den Vorschlägen der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Aufstellung der Grundregeln für die Lieferung von Rindfleischkonserven an bestimmte internationale Organisationen und Entwicklungsländer im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe, für einen Beschluß des Rates zur Eröffnung von Verhandlungen mit dem Welternährungsprogramm über eine Nahrungsmittelhilfe in Form von Rindfleischkonserven, wie in der obigen Verordnung vorgesehen, sowie über die vorzeitige Durchführung des ausgehandelten Abkommens, für eine Entschließung des Rates über die Finanzierung der durch die Lieferung von Rindfleischkonserven im Rahmen der Nahrungsmittelhilfe verursachten Ausgaben — Drucksachen 7/2651, 7/3292 — . 10849 D Bericht und Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2737/73 zur Festlegung der im Falle von Störungen auf dem Reismarkt anzuwen- denden Grundregeln — Drucksachen 7/2976, 7/3294 — 10850 A Bericht und Antrag des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Vorschlag der EG-Kommission für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel — Drucksachen 7/277, 7/1517, 7/3295 — 10850 A Fragestunde — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75- Frage A 111 Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Graf Stauffenberg (CDU/CSU) : Bezeichnung der kommunistischen Aufstandsbewegung in der Republik Vietnam als Staat durch die Bundesregierung Moersch, StMin (AA) . 10777 D, 10778 A, B Graf Stauffenberg (CDU/CSU) . . . 10778 A Dr. Mertes (Gerolstein) (CDU/CSU) 10778 A Frage A 112 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 des Abg. Dr. Hupka (CDU/ CSU) : Bezeichnung des deutschen Geburtsortes auf polnisch; Ausübung von Zwang auf Deutsche durch das polnische Konsulat in Köln Moersch, StMin (AA) . . . 10778 B, C, D, 10779 A Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . 10778 C, D Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . . 10779 A Fragen A 113 und 114 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/CSU) : Geltungsbeginn der Stockholmer Fassung der Pariser Übereinkunft zum Schutz gewerblichen Eigentums und der Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst sowie Geltungsbereich des Übereinkommens zur Errichtung der Weltorganisation für geistiges Eigentum zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR; Schutz der Rechte der im Land Berlin lebenden Deutschen Moersch, StMin (AA) . . . 10779 B, C, D, 10780 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 10779 C, D, 10780 A, B Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 10779 D Frage A 115 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Äußerung von Staatsminister Moersch zu den im Ostblock üblichen Beschimpfungen der Vertriebenenverbände und ihrer gewählten Vertreter Moersch, StMin (AA) . 10780 C, D, 10781 A Freiherr von Fircks (CDU/CSU) 10780 C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . . 10780 D Fragen A 116 und 117 — Drucksache 7/3335 vom 7.3.75 — des Abg. Jäger (Wangen) (CDU/CSU) : Behauptung von Staatsminister Moersch bezüglich der Haltung der polnischen Exilregierung „in wesentlichen Fragen des deutsch-polnischen Verhältnisses"; Beeinträchtigung deutscher Interessen durch die Erklärung der politischen Führung der polnischen Emigration zur gemeinsamen Aufgabe der Deutschen und Polen Moersch, StMin (AA) . . 10781 A, B, C, D, 10782 A, B, C, D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . .10781 C, D, 10782 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 10782 B Sauer (Salzgitter) (CDU/CSU) . . 10782 C Nächste Sitzung 10850 C Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10851 *A Anlage 2 Antwort des PStSekr Grüner (BMWi) auf die Fragen A 41 und 42 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Wolfram (Recklinghausen) (SPD) : Fehlen von Ausführungsbestimmungen für die im Dritten Verstromungsgesetz beschlossene Ausgleichsabgabe; Ankündigung einer Erhöhung der Ausgleichsabgabe durch einen Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums . . 10851* C Anlage 3 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Frage A 54 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Niegel (CDU/ CSU) : Bereitschaft zur Beseitigung unzumutbarer Härten bei der Abgrenzung der Fördergebiete beim EG-Bergbauernprogramm 10852* B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 Anlage 4 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Fragen A 55 und 56 — Drucksache 7/3335 vom 7 3. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Art der Beratung des neuen Kommissionsmitglieds Dr. Guido Brunner in Sachen Agrarpolitik durch die Bundesregierung; Stellungnahme zu seinen agrarpolitischen Ausführungen vor der Bonner Presse; Höhe der Bestände an Füllweizen in der EG; Maßnahmen zum kostengünstigen Abbau von Überschüssen; Wiedereinführung der „Denaturierungsprämie" . 10852* C Anlage 5 Antwort des PStSekr Buschfort (BMA) auf die Fragen A 57 und 58 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Zeyer (CDU/CSU) : Vierteljährliche nachträgliche Zahlung französischer Renten an Empfänger im Bundesgebiet; Maßnahmen zur Verbesserung dieser Zahlungsweise; Mißverhältnis dieser Zahlungsweise zu der ab 1. Juni 1975 in der Knappschaftsversicherung geltenden Regelung . . . 10853* A Anlage 6 Antwort des PStSekr Buschfort (BMA) auf die Fragen A 59 und 60 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Ziegler (CDU/CSU) : Auflage und Gesamtkosten der Zeitungsbeilage „Klarer Kurs — Ausbau des sozialen Rechtsstaates" des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung; Zeitungen, denen diese Schrift beigelegt wurde oder wird; Erscheinungsdaten 10853* C Anlage 7 Antwort des PStSekr Buschfort (BMA) auf die Frage A 61 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Erkenntnisse aus der Inanspruchnahme von Kur- und Krankenhausaufenthalten der landwirtschaftlichen Bevölkerung, die auf besondere Gefährdungen aus dem Bereich der Landtechnik schließen lassen 10853* D Anlage 8 Antwort des PStSekr Buschfort (BMA) auf die Frage A 62 — Drucksache 7/3335 vorn 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Blüm (CDU/ CSU) : Reformbedürftigkeit der bei den meisten Berufsgenossenschaften bei 48 000 DM liegenden Höchstgrenze des Jahresarbeitsverdienstes angesichts weiterer Preissteigerungen . . . . . . . 10854 * A Anlage 9 Antwort des PStSekr Buschfort (BMA) auf die Fragen A 63 und 64 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Immer (SPD) : Auffassung der Arbeitsverwaltung über die Versagung einer Förderung der Ausbildung oder Umschulung zur Hauswirtschaftsmeisterin bei beabsichtigter Praktizierung dieses Berufs im eigenen Haushalt; Förderung der Umschulung von Frauen oder der Weiterbildung für den Wiedereintritt in die Berufstätigkeit auch dann, wenn vorläufig nur eine Teilzeitarbeit angestrebt werden kann 10854* B Anlage 10 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Fragen A 90 und 91 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Seefeld (SPD) : Zeitpunkt für die Verabschiedung der Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaft zur Einführung eines Europäischen Führerscheins; Hindernisse bei der Verabschiedung . . . 10854* D Anlage 11 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 92 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — der Abg. Frau Verhülsdonk (CDU/CSU) : Berücksichtigung der Erkenntnisse hinsichtlich der Sicherheit in Fahrgastzellen durch die Deutsche Bundesbahn . . 10855* A Anlage 12 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 93 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Jobst (CDU/CSU) : Forderung des Bundesverbandes öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger nach amtlicher Prüfung von Autoreifen 10855* B Anlage 13 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 94 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Conradi (SPD) : Meldung der „Zeit" über Zunahme der Zahl der Verkehrstoten auf den Autobahnen nach der Aufhebung des Tempolimits um mehr als 100 % 10855* B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 V Anlage 14 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 95 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Konrad (SPD) : Entwicklung eines Katalysatortyps zur gleichzeitigen Entfernung von Kohlenmonoxyd, Kohlenwasserstoff und Stickoxyden aus dem Abgas, dessen Einsatz im Vergleich zu anderen Typen mit einer beträchtlichen Treibstoffersparnis verbunden ist 10855* C Anlage 15 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Fragen A 96 und 97 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Hoffie (FDP) : Entwicklung der Zahl der Unfälle mit Personen- und Sachschaden sowie der Zahl der Verkehrstoten auf allen Straßen sowie ausschließlich auf den Bundesautobahnen in den Jahren 1970 bis 1974 unter Ausklammerung des Zeitraumes vom 25. November 1973 bis 15. März 1974 10855* D Anlage 16 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 98 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Fellermaier (SPD) : Erhebung von Parkgebühren ohne Übernahme der Bewachung und des Versicherungsschutzes durch Betriebsgesellschaften an deutschen Flughäfen 10856* B Anlage 17 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Frage A 99 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Haenschke (SPD) : Möglichkeit zur Feststellung des Herstellungsdatums eines neuen Kraftfahrzeuges durch den Käufer 10856* C Anlage 18 Antwort des PStSekr Haar (BMV) auf die Fragen A 100 und 101 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) : Konsequenzen aus der Kritik des Bundeskanzlers an den Plänen der Deutschen Bundesbahn für den Neubau von Strecken; Finanzierungspläne für die Bundesbahnneubaustrecke HannoverGmünden 10856* C Anlage 19 Antwort des PStSekr Haar (BMP) auf die Frage A 102 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Thürk (CDU/CSU) : Bewußte Beschränkung der Ausbildungskapazität der Deutschen Bundespost auf den eigenen Bedarf . . . . 10857A Anlage 20 Antwort des PStSekr Haar (BMP) auf die Fragen A 103 und 104 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Gefahr der Kontrolle oder Monopolisierung des deutschen Rechenleistungsmarktes auf Grund des Verkaufs von 90 % der Anteile der DATEL GmbH ins Ausland; Geschäftstätigkeit der DATEL GmbH in Deutschland nach deutschem Recht . . . . . . . . 1085* B Anlage 21 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Frage A 105 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — des Abg. Dr. Haenschke (SPD) : Auftrag der Energiebehörde der USA für ein 500-MW-Sonnenkraftwerk . . 1085* D Anlage 22 Antwort des BMin Matthöfer (BMFT) auf die Fragen A 106 und 107 — Drucksache 7/3335 vom 7. 3. 75 — der Abg. Frau Dr. Walz (CDU/CSU) : Weltraumprogramm der Bundesregierung für die Jahre 1975 bis 1978; Konzept ihrer Weltraumpolitik 10858* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 10731 155. Sitzung Bonn, den 13. März 1975 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Achenbach * 15.3. Adams * 15.3. Dr. Ahrens ** 15.3. Dr. Aigner * 15.3. von Alten-Nordheim 21.3. Dr. Artzinger * 15.3. Dr. Bangemann * 15.3. Dr. Bayerl * 23.3. Behrendt * 15.3. Blumenfeld * 14.3. Büchner (Speyer) ** 14. 3. Dr. Burgbacher * 15. 3. Dr. Corterier * 15.3. Dreyer 21.3. Erhard (Bad Schwalbach) 21.3. Fellermaier * 23.3. Flämig * 15.3. Frehsee * 15.3. Dr. Früh * 15.3. Gerlach (Emsland) ' 15.3. Dr. Gölter 21.3. Haase (Kassel) 15.3. Härzschel * 15.3. Handlos 14. 3. Dr. Holtz ** 15. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 15.3. Kater 31.5. Dr. h. c. Kiesinger 14. 3. Dr. Klepsch * 15. 3. Krall * 15.3. Lange * . 15.3. Dr. Lauritzen 2.4. Lautenschlager * 15.3. Lemmrich ** 15.3. Lücker ' 15.3. Memmel * 15.3. Müller (Mülheim) * 15.3. Dr. Müller (München) ** 15.3. Mursch (Soltau-Harburg) * 15.3. Frau Dr. Orth * 15.3. Dr. Penner 17. 3. Ronneburger 18. 3. Schirmer 21.3. Schmidt (Kempten) ** 15.3. Schmidt (München) * 15.3. Dr. Schulz (Berlin) * 15.3. Schwabe * 15.3. Dr. Schwörer * 15.3. Seefeld * 15.3. Spranger 20.3. Springorum * 15.3. Dr. Starke (Franken) * 15.3. Suck * 15.3. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Todenhöfer 22.3. Dr. Vohrer ** 15.3. Dr. h. c. Wagner (Günzburg) 22.3. Walkhoff * 15.3. Frau Dr. Walz * 15.3. Dr. Wittmann (München) 14. 3. Frau Dr. Wolf ** 15. 3. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wolfram (Recklinghausen) (SPD) (Drucksache 7/3335 Fragen A 41 und 42) : Ist die Kritik der Vereinigung Industrielle Kraftwirtschaft (VIK) berechtigt, daß es für die im Dritten Verstromungsgesetz beschlossene Ausgleichsabgabe noch keine Ausführungsbestimmungen gibt und daß deshalb vor allem bei den Großabnehmern noch Unklarheiten bestehen? Trifft es zu, daß ein Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums in einer Diskussionsveranstaltung in Essen mit Vertretern der VIK eine baldige Lösung der mit der Ausgleichsabgabe des Dritten Verstromungsgesetzes zusammenhängenden Probleme und in diesem Zusammenhang auch eine Erhöhung der Ausgleichsabgabe angekündigt hat? Zu Frage A 41: Die Vereinigung Industrielle Kraftwirtschaft (VIK) hat weder mir noch meinen Mitarbeitern gegenüber kritisiert, daß es noch keine Ausführungsbestimmungen für die Erhebung der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz gebe. Eine Rückfrage bei dem Geschäftsführer des Verbandes hat ergeben, daß eine derartige Kritik auch gegenüber Dritten von VIK nicht geäußert worden ist. Das Verfahren zur Ermittlung des Wertes der von industriellen Eigenerzeugern selbst erzeugten und verbrauchten Elektrizität und damit zur Berechnung der Ausgleichsabgabe ist durch eine Rechtsverordnung nach § 3 Abs. 4 des Dritten Verstromungsgesetzes festgelegt worden. Diese sogenannte Eigenverbrauchsverordnung vom 18. Dezember 1974 ist mit VIK und den übrigen beteiligten Verbänden ausführlich erörtert und bereits einige Tage nach Inkrafttreten des Dritten Verstromungsgesetzes im Bundesgesetzblatt verkündet worden (Bundesgesetzblatt I S. 3701). Drittes Verstromungsgesetz und Eigenverbrauchsverordnung enthalten eine abschliesende rechtliche Regelung für die Erhebung der Ausgleichsabgabe. Ihre Höhe ist durch die Abgabeschuldner im Wege der Selbstveranlagung zu ermitteln. Der Erlaß weiterer Durchführungsbestimmungen ist nicht geplant und durch das Dritte Verstromungsgesetz auch nicht vorgesehen. Um jedoch den Abgabeschuldnern die Berechnung der Abgabeschuld zu erleichtern, stellt das Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft einen Erhebungsbogen zur Verfügung. Dieser Erhebungsbogen, der mit den beteiligten Verbänden auf deren Wunsch abgestimmt werden soll, liegt z. Z. noch nicht in endgültiger Form vor. Die Abstimmung mit den Ver- 10852* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 bänden, darunter auch VIK, soll noch vor Ostern erfolgen. Unmittelbar im Anschluß daran wird der Bogen den Abgabeschuldnern zugeleitet. Für die beiden ersten Zahlungstermine (16. Februar und 16. März) hat das Bundesamt daher den Abgabeschuldnern zunächst einen vorläufigen Erhebungsbogen zur Verfügung gestellt. Zusammen mit dem endgültigen Erhebungsbogen soll darüber hinaus ein Merkblatt verteilt werden, in dem auch auf die bei der bisherigen praktischen Anwendung von Gesetz und Verordnung aufgetretenen Zweifelsfragen eingegangen wird. Zu Frage A 42: Am 12. Februar 1975 fand eine Informationsveranstaltung der VIK zu Fragen des Dritten Verstromungsgesetzes statt, an der Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und des Bundesamtes für gewerbliche Wirtschaft teilgenommen haben. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde von den vertretenen Unternehmen eine Reihe von Einzelfragen aufgeworfen. Der Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft hat dabei lediglich angekündigt, daß ohne nähere Prüfung nicht zu beantwortende Fragen, soweit sie von allgemeinem Interesse für die Ausgleichsabgabeschuldner sind, in dem angekündigten Merkblatt zum Erhebungsbogen behandelt werden sollen. Von einer Erhöhung der Ausgleichsabgabe war nicht die Rede. Für eine derartige Erhöhung besteht auch kein Anlaß, da es z. Z. keine Anzeichen dafür gibt, daß zur Erreichung des mit dem Verstromungsgesetz verfolgten Zieles der Einsatz höherer Mittel aus dem Ausgleichsfonds erforderlich sein wird. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Niegel (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 54) : Ist die Bundesregierung bereit, bei der Abgrenzung der Fördergebiete beim EG-Bergbauernprogramm unzumutbare Härten zu beseitigen, insbesondere bei der Abgrenzung nach Landkreisen, bei der großzügigen Auslegung der Kriterien an den Randgebieten, bei den „Benachteiligten Agrarzonen mit verbesserter Investitionsförderung" und der Vermeidung von Schlechterstellungen von Altgemeinden, die die Kriterien für die Förderung erfüllen, sich aber im Zuge der Gemeindegebietsreform in eine andere Gemeinde mit besseren Verhältnissen eingemeinden ließen, so daß die Gesamtgemeinde die Förderungskriterien nicht erfüllt? Die Durchführung des EG-Bergbauernprogramms erfolgt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes". Daher ist auch die Abgrenzung der Fördergebiete in enger Abstimmung zwischen Bund und Ländern durchgeführt worden. Da diese Arbeiten wegen des Anmeldetermins in Brüssel (1. August 1974) und der Absicht, das Programm national vorzuziehen, unter starkem Zeitdruck standen, ist es zwangsläufig zu Härten gekommen, obwohl die Abgrenzung bereits auf der Basis von Gemeinden und Gemeindeteilen und nicht auf Kreisebene erfolgte. Die Bundesregierung hat in Absprache mit den Ländern eine Feinabstimmung beschlossen, die die gravierendsten Härten beseitigen wird. Gewisse Härten, wie sie bei jeder Abgrenzung zwangsläufig eintreten, wrerden sich auch dann nicht vermeiden lassen. Diese Feinabstimmung soll bis zum 1. April 1975 abgeschlossen sein. Eine Schlechterstellung von Altgemeinden durch die Gebietsreform wird dadurch vermieden, daß die Abgrenzung auch Gemeindeteile berücksichtigt. Anlage 4 Antwort des Parl. Statssekretärs Logemann auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Eigen (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 55 und 56) : Auf welche Weise berät die Bundesregierung das neue Kommissionsmitglied Dr. Guido Brunner in Sachen Agrarpolitik, und wie steht die Bundesregierung zu den agrarpolitischen Ausführungen, die Herr Dr. Brunner vor der Bonner Presse gemacht hat? Wie hoch sind die Bestände an Füllweizen" in der EG, und was hat die Bundesregierung im Ministerrat unternommen, die Weltmarktlage bis Dezember 1974 zu nutzen, um kostengünstig Überschüsse abzubauen, und ist eventuell an die Wiedereinführung der „Denaturierungsprämie" gedacht? Zu Frage A 55: Zum ersten Teil der Frage: In den EG-Vertragsbestimmungen ist festgelegt, daß die Mitglieder der Kommission der Europäischen Gemeinschaften bei der Erfüllung ihrer Pflichten keine Anweisungen einer Regierung oder einer anderen Stelle anfordern oder entgegennehmen dürfen. Die Bundesregierung hält es daher mit den Vertragsbestimmungen für nicht vereinbar, würde sie versuchen, Kommissionsmitgliedern Anweisungen oder auch nur Ratschläge zu erteilen. Aus diesem Grund berät sie Herrn Kommissar Dr. Brunner weder in agrarpolitischen noch in anderen Fragen. Zum zweiten Teil der Frage: Herr Kommissar Dr. Brunner hat am 27. Februar 1975 vor Journalisten in Bonn Ausführungen über die EG-Agrarpolitik gemacht. Er hat hierbei im wesentlichen nur die Vorschläge wiederholt, welche die EG-Kommission in ihrer Bilanz der EG-Agrarpolitik macht. Diese Bilanz ist am 4. März 1975 dem EG-Agrarministerrat vorgelegt worden. Der Ministerrat hat eine erste Aussprache darüber geführt und die Bilanz dem Sonderausschuß Landwirtschaft zur weiteren Behandlung überwiesen. Die Vorschläge sind bisher noch nicht geprüft worden. Eine Stellungnahme ist daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Zu Frage A 56: In der Gemeinschaft sind aus der Ernte 1974 noch rund 1,5 Millionen t Weizen überschüssig, die in diesem Wirtschaftsjahr voraussichtlich nicht ausgeführt werden. Diese Menge wird für spätere Ex- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 10853* porte auf Lager genommen oder zur Intervention gebracht werden. Ursprünglich war der Weizen zur Verfütterung bereitgehalten, weil mit einer erheblich niedrigeren Maiseinfuhr aus den USA gerechnet werden mußte. Bis Dezember 1974 erwarteten offizielle Stellen in den USA, daß 1974/75 wegen der niedrigeren Ernte 2 Millionen t Mais weniger als im Vorjahr in die Gemeinschaft ausgeführt werden könnten. Inzwischen wird in den USA die Lage wesentlich anders eingeschätzt. Es stehen höhere Mengen Mais zum Export zur Verfügung. Die Bundesregierung hat sich in Brüssel dafür eingesetzt, die hohen Weltmarktpreise für Weizenexporte zu nutzen. Von den für die Ausfuhr vorgesehenen 7 Millionen t Weichweizen in der Gemeinschaft im Wirtschaftsjahr 1974/75 werden auch 4,6 Millionen t ohne Ausfuhrerstattung oder mit Ausfuhrabschöpfung exportiert. Die Bundesregierung tritt nicht für die Wiedereinführung der Denaturierungsprämie ein, solange in einigen Ländern der Welt noch akute Hungersnot herrscht. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretär Buschfort auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Zeyer (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 57 und 58) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die französischen Renten an Empfänger im Bundesgebiet vierteljährlich nachträglich gezahlt werden, und was hat sie getan, um eine Verbesserung dieser Zahlungsweise zu erreichen? Ist der Bundesregierung bekannt, daß im Bereich der Knappschaftsversicherung ab 1. Juni 1975 die Rentenzahlungen vom jeweiligen Versicherungsträger direkt an die Empfänger im anderen Land erfolgt und dann der für deutsche Rentenempfänger unbefriedigende Zustand eintritt, daß die französischen Empfänger deutscher Knappschaftsrenten ihre Renten monatlich im voraus erhalten, während die französischen Renten an Empfänger im Bundesgebiet weiterhin vierteljährlich nachträglich gezahlt werden, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um dieser Benachteiligung deutscher Rentner entgegenzuwirken? Das innerstaatliche französische Recht sieht vor, daß die aus der sozialen Sicherheit zu gewährenden Renten vierteljährlich nachträglich gezahlt werden. An diese innerstaatliche Regelung halten sich die französischen Versicherungsträger auch bei der Überweisung von Renten an Berechtigte in Gebieten außerhalb Frankreichs. Eine Benachteiligung der deutschen Rentenbezieher gegenüber französischen Staatsangehörigen ist damit nicht verbunden. Wegen der, der deutschen Versicherung fremden, Fälligkeitsregelung hat sich Minister Arendt seit 1971 in mehreren Schreiben an seinen französischen Kollegen gewandt und gebeten, das Zahlungsverfahren abzuändern. In seinem letzten Schreiben vom 27. September 1974 hat der französische Arbeitsminister mitgeteilt, daß die Frage der monatlichen Rentenzahlung weiterhin geprüft werde. Seitens der französischen Regierung sei jedoch beschlossen worden, Anfang 1975 einen zeitlich, örtlich und dem Umfange nach beschränkten Versuch einer monatlichen Zahlung zu unternehmen. Eine weitere Ausdehnung dieser Neuerung werde unter Berücksichtigung der Reaktionen des betreffenden Personenkreises von den Ergebnissen dieses Versuchs abhängig gemacht. Zu Ihrer zweiten Frage möchte ich folgendes vermerken: Die Bundesknappschaft zahlt — ebenso wie alle anderen deutschen Träger der Rentenversicherung — ihre Renten an Berechtigte in Frankreich und in den übrigen Mitgliedstaaten der EWG in Übereinstimmung mit der innerstaatlichen Regelung unmittelbar und monatlich im voraus. Es handelt sich hier in der Tat um verschiedene Rentenzahlungsverfahren in Frankreich und in der Bundesrepublik. Wir werden uns weiterhin bemühen, die französischen Stellen zu einer Änderung ihres Verfahrens zu bewegen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ziegler (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 59 und 60) : Wie hoch sind Auflage und Gesamtkosten der Zeitungsbeilage „Klarer Kurs — Ausbau des sozialen Rechtsstaates" des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung? Welchen Zeitungen wurde oder wird die Schrift „Klarer Kurs — Ausbau des sozialen Rechtsstaates" an welchen Erscheinungsdaten beigelegt? Die Gesamtauflaufe der Beilage ist mit 14,2 Millionen Exemplaren vorgesehen. Die Gesamtkosten werden sich auf 1 980 000 DM belaufen. Zu Ihrer zweiten Frage bemerke ich, daß die Beilage allen regionalen Tageszeitungen einschließlich der sogenannten Heimatzeitungen beigelegt wurde bzw. wird. Als Einschalttermin wurde für die Nielsen-Gebiete I, II, III a und V, das entspricht den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland, der Zeitraum vom 17. bis 22. Februar 1975 gewählt. Für die Nielsen-Gebiete III b und IV, das entspricht den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern, ist die Einschaltung für April vorgesehen. Anmerkung: (Nielsen-Gebiete ist eine für die Anzeigenwerbung geltende regionale Aufteilung des Bundesgebietes.) Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 61) : Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse aus der Inanspruchnahme von Kur- und Krankenhausaufenthalten der landwirtschaftlichen Bevölkerung vor, die auf besondere Gefährdungen aus dem Bereich der Landtechnik schließen lassen? Bei den landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträgern liegen Erkenntnisse über besondere gesundheitliche Gefährdungen aus dem Bereich der Landtechnik nicht vor. Allerdings ist der Anteil der Kuraufenthalte der landwirtschaftlichen Bevölkerung, die wegen Skelettschäden erforderlich sind, überdurchschnittlich hoch. Dies wird zurückgeführt auf die relativ starke körperliche Belastung durch die landwirtschaftlichen Arbeiten im allgemeinen, die Schwingungsbelastungen durch die Arbeit mit Schleppern und selbstfahrenden Landmaschinen, aber auch auf eine starke Übergewichtigkeit. Die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften haben deswegen in ihren Unfallverhütungsvorschriften seit dem 1. Januar 1970 die Ausrüstung aller Ackerschlepper und selbstfahrenden Landmaschinen mit schwingungsgedämpften, gefederten Fahrersitzen vorgeschrieben. Die Träger der landwirtschaftlichen Sozialversicherung prüfen zur Zeit die Möglichkeiten weiterer vorbeugender Maßnahmen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Blüm (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 62) : Hält die Bundesregierung die Höchstgrenze des Jahresarbeitsverdienstes, die bei den meisten Berufsgenossenschaften 48 000 DM beträgt, angesichts der nach wie vor vorhandenen Preissteigerungen für reformbedürftig, etwa in Form einer Dynamisierung? Die Berufsgenossenschaften haben schon nach geltendem Recht die Möglichkeit, den Höchstbetrag des Jahresarbeitsverdienstes in ihren Satzungen höher als auf 48 000,— DM festzusetzen. Nach dem augenblicklichen Stand haben 14 Berufsgenossenschaften 48 000, DM, 19 Berufsgenossenschaften 60 000, DM und 2 Berufsgenossenschaften 72 000,— DM als Höchstgrenze festgesetzt. Unter diesen Umständen halte ich zur Zeit eine Änderung des Gesetzes, das der Selbstverwaltung einen weiten Spielraum läßt, nicht für erforderlich. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Buschfort auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Immer (SPD) (Drucksache 7/3335 Fragen A 63 und 64) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Arbeitsverwaltung, daß die Ausbildung oder Umschulung zur Hauswirtschaftsmeisterin dann nicht gefördert werden soll, wenn dieser Beruf und die daraus abgeleitete Berechtigung zur Ausbildung von Hauswirtschaftslehrlingen im eigenen Haushalt praktiziert werden soll, obwohl gerade in diesem Bereich sehr viele Ausbildungsplätze fehlen? Inwieweit ist die Bundesiegierung in der Lage und bereit, bei der Arbeitsverwaltung darauf hinzuwirken, daß die Umschulung von Frauen oder die Weiterbildung für den Wiedereintritt in die Berufstätigkeit auch dann gefördert wird, wenn die Frauen aus familiären Gründen vorläufig nur eine Teilzeitbeschäftigung anstreben können? Grundsätzlich kann eine Fortbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin nach dem Arbeitsförderungsgesetz gefördert werden, wenn die Antragstellerin — abgesehen von anderen gesetzlichen Voraussetzungen - demnächst eine abhängige Beschäftigung aufnehmen will. Sofern aber die Antragstellerin die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten lediglich im eigenen Haushalt oder Betrieb anwenden will, steht das eigenbetriebliche Interesse im Vordergrund. Eine Förderung ist in diesem Falle nach § 43 Abs. 2 AFG nur zulässig, wenn hierfür ein besonderes arbeitsmarktpolitisches Interesse besteht. Diese Voraussetzung ist nach der von der Bundesanstalt für Arbeit erlassenen „Anordnung über die individuelle Fortbildung und Umschuldung" unter anderem dann erfüllt, wenn die Förderung notwendig ist, um Ausbildungsplätze zu sichern oder zu besetzen. Nach den vorliegenden Erfahrungen hat es bislang auf dem Gebiete der Hauswirtschaft keinen Mangel an Ausbildungsplätzen gegeben. Erst in letzter Zeit zeigt sich, daß in einzelnen, vor allem ländlichen Bereichen die Nachfrage nach Ausbildungsstellen über das Angebot hinausgeht. Wo diese Entwicklung klar erkennbar wird, kann die Fortbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin auch dann gefördert werden, wenn die zukünftige Hauswirtschaftsmeisterin nur im eigenen Haushalt tätig sein will. Voraussetzung ist allerdings, daß nach den Umständen erkennbar ist, daß die Ausbildung von Hauswirtschaftsgehilfinnen ernsthaft angestrebt wird. Zu Ihrer zweiten Frage möchte ich folgendes bemerken: Fortbildung und Umschulung können nach dem AFG grundsätzlich auch gefördert werden, wenn der Antragsteller künftig lediglich eine Teilzeitbeschäftigung ausüben will. Eine Förderung scheidet aber dann aus, wenn im Hinblick auf die vom Antragsteller angestrebte Arbeitszeit auf dem Arbeitsmarkt keine Vermittlungsmöglichkeit gegeben ist. Eine Fortbildungsförderung ist auch dann nicht möglich, wenn der Antragsteller noch keine Beiträge zur Bundesanstalt geleistet hat und auch die nach der Maßnahme angestrebte Tätigkeit beitragsfrei ist; dies trifft u. a. auf eine Tätigkeit mit einer Arbeitszeit von weniger als 20 Stunden wöchentlich zu. Die Einschränkungen der grundsätzlich gegebenen Förderungsmöglichkeit sind gesetzlich vorgeschrieben und sachlich geboten. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Seefeld (SPD) (Drucksache 7/3335 Fragen A 90 und 91) : Wann ist mit der Verabschiedung der Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaft zur Einführung eines Europäischen Führerscheines im EG-Ministerrat zu rechnen? Welche Kindernisse stehen der Verabschiedung bislang Br Wege? Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 10855* Die Frage, wann die betreffende Richtlinie im EG-Ministerrat verabschiedet wird, läßt sich z. Zt. noch nicht beantworten. Zu einer Verabschiedung ist es bis jetzt noch nicht gekommen, weil die EG-Kommission auf Grund des Echos auf den Richtlinienentwurf, insbesondere auf Grund der Stellungnahme des Europäischen Parlaments, angekündigt hat, sie werde ihren Vorschlag überarbeiten und geändert vorlegen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Verhülsdonk (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 92) : Ist die Bundesregierung der Meinung, daß die Inneneinrichtungen von Personenwagen der Deutschen Bundesbahn insbesondere auch hinsichtlich des Einbaus von Glas und der Anbringung von Spiegeln so beschaffen sind, daß sie den heute gegebenen Erkenntnissen hinsichtlich der aktiven und passiven Sicherheit in Fahrgastzellen Rechnung tragen? Die Bundesregierung hat derzeit keinen Anlaß zu der Annahme, daß die Innenausstattung der Reisezugwagen der Deutschen Bundesbahn, insbesondere was die Verwendung von Glasbauteilen angeht, nicht den gesetzlichen Auflagen und internationalen Empfehlungen entspricht. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Jobst (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 93) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Forderung des Bundesverbandes öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, daß neue Autoreifen vor dem Verkauf amtlich geprüft werden sollen? Für die Produktion der Reifen übernimmt der Hersteller die Kontrolle, wobei die Kennzeichnung der Reifen bestimmten Normen unterliegt. Der amtlich anerkannte Sachverständige für den Kraftfahrzeugverkehr wacht bei der Typ-Prüfung und bei den amtlichen Untersuchungen nach § 29 StVZO über die ordnungsgemäße Ausrüstung der Fahrzeuge mit den entsprechenden Reifen. Dieses Verfahren hat sich bewährt; eine zwingende Veranlassung, hiervon abzuweichen und eine amtliche Prüfung einzuführen, besteht nicht. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 94) : Trelfen die von Ferdunand Ranlt in der .,Zeit" vote 28. Februar 1975 genannten Zahlen, nech denen die Zahl der Verkehrstoten auf den Autobahnen ins Bundesgebiet nach der Aufhebung des Tempolimits im März 1974 bis zum Oktober 1974 um mehr als 100 °/0 zugenommen hat, zu, und welche Folgerungen zieht die Bundesregierung aus diesen Zahlen? 1. Der Autor des Artikels in der „Zeit" vom 28. 2. 1975 stellt fest, „daß im Vergleich zum letzten Monat mit Tempolimit, dem Februar 1974, die Zahl der Toten auf Autobahnen im April 1974 um über 100 % gestiegen war". Diese Feststellung trifft zu: Februar 1974 = 35, April 1974 = 74 Getötete auf Autobahnen. 2. Bei einem Vergleich des vom Anfragenden genannten Zeitraums März 74 bis Oktober 74 im Verhältnis zu dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 1973 ergibt sich dagegen eine Abnahme der Verkehrstoten auf Autobahnen um 28,1 %. 3. Die Bundesregierung wird vor einer Entscheidung über die Frage einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen erst die Ergebnisse der bis 1977 laufenden Versuche über die „Auswirkung einer Richtgeschwindigkeit im Vergleich zu einer Höchstgeschwindigkeit auf Bundesautobahnen" abwarten. Anlage 14 Antwort des Parl Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Konrad (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 95) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Firma Degussa einen neuen Katalysatortyp entwickelt hat, der es ermöglicht, Kohlenmonoxyd, Kohlenwasserstoff und Stickoxyde gleichzeitig aus dem Abgas zu entfernen und dessen Einsatz im Vergleich zu anderen Typen mit einer beträchtlichen Treibstoffersparnis verbunden ist, und wann beabsichtigt die Bundesregierung, den serienmäßigen Einbau von Katalysatoren zur Abgasentgiftung vorzuschreiben? In Verfolg des Umweltprogramms der Bundesregierung und in Übereinstimmung mit dem Bundesimmissionsschutzgesetz werden Grenzwerte für die noch zulässigen Mengen an unerwünschten Bestandteilen im Abgas festgelegt. Dieses bewährte Verfahren fördert zwangsläufig die technisch und wirtschaftlich optimalen Lösungen. Es ist somit nicht notwendig, alle Entwicklungsarbeiten laufend zu verfolgen, und nicht vertretbar, eine bestimmte technische Lösung, wie den Einbau von Katalysatoren, vorzuschreiben. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Hoffie (FDP) (Drucksache 7/3335 Fragen A 96 und 97) : Wie ist der monatliche Verlauf der Zahl der Unfälle mit Personen- und Sachschaden sowie der Zahl der Verkehrstoten auf allen Straßen der Bundesrepublik Deutschland sowie ausschließlich auf den Bundesautobahnen in den Jahren 1970 bis 1974? 10856* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 Wie stellt sich der Vergleich dieser Unfallzahlen dar, wenn der Zeitraum vom 25. November 1973 bis zum 15. März 1974 (Fahrverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Grund der Ölkrise) nicht berücksichtigt wird? Zu Frage A 96: Die typischen Jahresganglinien im Unfallgeschehen sind durch vergleichsweise niedrige Unfallzahlen in den ersten vier Monaten und einem Höhepunkt in den letzten drei Monaten gekennzeichnet. Auf den Autobahnen liegt die Spitze abweichend hiervon im Juli und August. Dies gilt sowohl für die Zahl der Unfälle als auch für die Zahl der getöteten Menschen. Diese Entwicklung zeigte sich auch in den Jahren 1970 bis 1974, wobei sich das Niveau, auf dem sich diese Saisonlinien bewegt haben, ab Herbst 1972 unter dem Einfluß der bekannten Maßnahmen und Ereignisse zeitweise stark vermindert hat. In der Zeit von November 1973 bis März 1974, in der sich die Sonntagsfahrverbote, die verschärften Geschwindigkeitslimitierungen und eine allgemeine Verminderung der Fahrleistungen nachhaltig auf die Unfallentwicklung ausgewirkt haben, ist die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um 27 % gesunken. Auf den Autobahnen nahm sie sogar um 39 % ab. Ab April 1974 sind die Unfallzahlen wieder gestiegen, ohne allerdings die Vorjahreswerte auch nur annähernd zu erreichen. Zu Frage A 97: Zu diesem Vergleich stellt man am zweckmäßigsten den Zeitraum von April bis Oktober 1974 dem entsprechenden Vorjahresabschnitt gegenüber. Die Zahlen zeigen auch hier eine deutliche Abwärtsentwicklung. So sind von April bis Oktober 1974 insgesamt 1 500 Menschen weniger zu Tode gekommen als im entprechenden Zeitraum des Vorjahres. In Prozenten bedeutet das einen Rückgang um 15 %. Besonders deutlich zeigte sich die Verminderung des Unfallgeschehens auf den Autobahnen, wo die Zahl der Verkehrstoten sogar um 29 % zurückging. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Fellermaier (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 98) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, daß an deutschen Flughäfen, wie z. B. in Stuttgart, die Betriebsgesellschaften des jeweils einzigen dort erreichbaren und zugelassenen Parkplatzes zwar eine Parkgebühr erheben, die Bewachung und damit auch den Versicherungsschutz aber ablehnen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Umgehung der Vorschriften in der „Verordnung über das Bewachungsgewerbe" und der Rechtsprechung zur Versicherungspflicht auf bewachten Parkplätzen? Die Bundesregierung hat keinen Einfluß darauf, ob öffentliche Parkplätze bewacht werden oder nicht. Dies gilt auch für die Parkplätze an den Verkehrsflughäfen. Ihr ist jedoch bekannt, daß die hier erhobenen Entgelte in vielen Fällen lediglich eine reine Platzmiete darstellen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Haenschke (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 99) : Wie kann der Verbraucher beim Kauf eines neuen Kraftfahrzeugs dessen Herstellungsdatum feststellen, und wie kann er beurteilen, ob das angebotene Neufahrzeug noch den neuesten Bauvorschriften und dem neuesten Stand der Technik entspricht? Der Verbraucher kann das Herstellungsdatum eines neuen Kraftfahrzeugs in der Regel nicht feststellen. Ich verweise hierzu auch auf meine schriftliche Antwort auf Ihre Frage in der Fragestunde am 6./7. November 1974. Eine solche Handhabung ist für den Käufer im Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr jedoch nicht nachteilig, da Kraftfahrzeuge am Tage ihrer erstmaligen Zulassung zum Verkehr den an diesem Tage geltenden Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung genügen müssen. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/ CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 100 und 101): Welche Konsequenzen sind bisher aus der Kritik gezogen worden, die der Bundeskanzler im Jahrbuch des Deutschen Eisenbahnwesens 1974 an den Plänen der Deutschen Bundesbahn für den Neubau von Strecken geübt hat? Welche konkreten Finanzierungspläne bestehen für die mit Planungsstand vom 1. Januar 1974 berechneten 7,22 Milliarden DM (bis 1985) veranschlagten Kosten der Bundesbahnneubaustrecke Hannover—Gemünden? Zu Frage A 100: Der Herr Bundeskanzler hat im Jahrbuch des Eisenbahnwesens 1974 in einem Artikel über die Bundesbahn und den Bundeshaushalt klargestellt, daß es zur Steigerung der Produktivität u. U. auch zusätzlicher Investitionen bedarf. Die Bundesregierung hat daher außer der gesamtwirtschaftlichen Korridoruntersuchung bei gleichzeitiger Aktualisierung der Daten einschließlich der Baukosten inzwischen eine betriebswirtschaftliche Zusatzuntersuchung erstellt. Diese hat das Ergebnis der Korridoruntersuchung bestätigt, wonach die Strecken Mannheim—Stuttgart und Hannover—Würzburg zur Verbesserung des Wirtschaftsergebnisses der Deutschen Bundesbahn vorrangig zu bauen sind. Für die Strecke Köln—Groß-Gerau wurde volkswirtschaftlich keine hohe Rendite festgestellt. Daher werden für diese Neubaustrecke weitere Alternativen untersucht. Zu Frage A 101: Im Regierungsentwurf zum Haushalt 1975 ist von einem Gesamtbetrag von 60 Millionen DM ein Teilbetrag für die Neubaustrecke Hannover—Gemünden vorgesehen. Für die folgenden Jahre sind die Über- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 10857* legungen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Fortschreibung der mehrjährigen Finanzplanung noch nicht abgeschlossen. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Thürk (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Frage A 102) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß bei der Deutschen Bundespost von rund 7 000 vorhandenen Ausbildungsplätzen für das Jahr 1975 nach zur Zeit vorliegenden Zahlen lediglich 2 180 Ausbildungsplätze besetzt sein werden, daß dies auf einer bewußten Beschränkung der Ausbildungskapazität auf den eigenen Bedarf beruhen soll, und welche Maßnahmen plant die Bundesregierung unter Berücksichtigung des derzeit bestehenden großen Mangels an Ausbildungsplätzen zur Behebung eines derartigen Mißstandes im staatlichen Bereich? Die Frage der Einstellungsquoten für die Berufsausbildung im Fernmeldehandwerk der Deutschen Bundespost und die Nutzung der freiwerdenden Ausbildungskapazitäten ist in letzter Zeit wiederholt Gegenstand von Anfragen gewesen. Ich darf auf die Antworten zu den Anfragen der Herren Kollegen Kroll-Schlüter (Drucksache 7/3258 Frage Nr. B 60) und Pfeifer (Drucksache 7/3258 Fragen Nr. B 63 und B 64) sowie auf die Frage Nr. 78 des Herrn Kollegen Jaunich in der mündlichen Fragestunde am 27. Februar 1975 hinweisen. Danach wird zusammenfassend festgestellt, daß für 1975 aus der Unternehmenssicht kein akuter Bedarf an Neueinstellungen von Auszubildenden im Fernmeldehandwerk besteht. Unter Berücksichtigung unternehmerisch noch vertretbarer Belastungen wird die Deutsche Bundespost 1975 dennoch etwa 1 800 Neueinstellungen vornehmen. Diese Einstellungsquote ist über das ganze Bundesgebiet verteilt worden, mit dem Ziel, dadurch fast alle Ausbildungsstätten im Bereich der Deutschen Bundespost zu erhalten. Im übrigen ist die Deutsche Bundespost bereit, freiwerdende Ausbildungskapazitäten anderen Ausbildungsträgern gegen Kostenerstattung zum Beispiel für Zwecke der überbetrieblichen Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haar auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 103 und 104) : Sind der Bundesregierung die Einzelheiten des Verkaufs von 90 % der Anteile der DATEL GmbH ins Ausland vor Abschluß der entsprechenden Verträge bekannt gewesen, und teilt die Bundesregierung die von einem Großteil der EDV-Anwender und der wirtschaftspolitisch interessierten Öffentlichkeit erhobenen Bedenken, daß diese ausländische Majorität einen erheblichen Teil des Rechenleistungsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland kontrollieren und möglicherweise eines Tages monopolisieren könnte? Ist nach Ansicht der Bundesregierung und gegebenenfalls wie gewährleistet, daß die künftige Geschäftstätigkeit der DATEL GmbH sich in Deutschland insgesamt nach deutschem Recht richtet, und welche Kontrollen sind dafür gegeben bzw. welche Kontrollen hält die Bundesregierung in diesem Zusammenhang für geboten? Zu Frage A 103: Die Bundesregierung ist in allen Phasen über Stand und Fortgang der Verkaufsverhandlungen unterrichtet gewesen. Sie ist nicht der Meinung, daß durch den Verkauf der Datel GmbH der deutsche Markt für „Datenverarbeitung außer Haus" verstärkt in ausländische Abhängigkeit gerät. Der Gesamtmarkt wird von einer relativ großen Zahl von Anbietern dieser Dienstleistungen gebildet, an dem der Geschäftsumfang der Datel GmbH nur wenige Prozentpunkte ausmacht. Ein beherrschender Einfluß ist daher nicht gegeben. Zu Frage A 104: Die Datel GmbH ist nach wie vor im deutschen Handelsregister eingetragen und unterliegt dem deutschen GmbH-Gesetz. Die noch beteiligten Altgesellschafter Siemens bzw. Deutsche Bundespost haben Minderheitsrechte entsprechend dem deutschen Aktienrecht. Sie nehmen diese Rechte auch wahr. Die Datel GmbH unterliegt den gleichen gesetzlichen Bestimmungen wie alle anderen vergleichbaren Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesregierung sieht keine Notwendigkeit, für dieses Unternehmen aufgrund der Beteiligung ausländischer Kapitalgeber über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus weitere Kontrollen vorzusehen. Anlage 21 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Haenschke (SPD) (Drucksache 7/3335 Frage A 105) : Treffen Pressemeldungen zu, wonach die Energiebehörde der USA ein 500-MW-Sonnenkraftwerk in Auftrag gegeben hat, und ist die Bundesregierung bereit, in der Bundesrepublik Deutschland ebenfalls solche Entwicklungen einzuleiten? Der Bundesregierung sind Pressemeldungen bekannt, wonach die amerikanische Energieagentur ERDA für das Jahr 1985 ein irdisches Sonnenzellenkraftwerk mit 500 MW-Leistung planen soll. Die Zusammenarbeit mit den USA auf dem Gebiet der Sonnenenergieforschung ist sehr eng. In allen bisherigen offiziellen Kontakten auf bilateraler und multilateraler Ebene wie im Rahmen der Internationalen Energieagentur Paris wurden jedoch keine Pläne über irdische Großkraftwerke diskutiert oder vorgestellt. Eine erneute Rückfrage bei der amerikanischen Energieagentur ERDA hat ergeben, daß dort zur Zeit keine derartigen Absichten bestehen. 10858* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. März 1975 Die Bundesregierung hat ebenfalls keine Planungen für Sonnenzellengroßprojekte im 100 MW-Bereich in Auftrag gegeben. Sie ist der Meinung, daß Projekte dieser Größenordnung mit heutiger Technologie nicht sinnvoll durchgeführt werden können. Dies gilt besonders für die geographischen und klimatischen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland. Anlage 22 Antwort des Bundesministers Matthöfer auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Walz (CDU/CSU) (Drucksache 7/3335 Fragen A 106 und 107): Aus welchen Gründen wird das Weltraumprogramm der Bundesregierung für die Jahre 1975 bis 1978 trotz mehrmaliger Ankündigungen von seiten des Bundesforschungsministers nicht vorgelegt, und trifft es zu, daß der Bundesfinanzminister den vorliegenden Entwurf des Weltraumprogramms für nicht finanzierbar hält? Was beabsichtigt die Bundesregierung zu unternehmen, um der interessierten Fachwelt ihre Vorstellung in der Weltraumpolitik zu erläutern, damit in Anbetracht eines fehlenden Weltraumprogramms zumindestens in Grundrissen eine Art von Konzept der Weltraumpolitik erkennbar wird? Zu Frage A 106: Es trifft nicht zu, daß der Bundesminister der Finanzen den vorliegenden Entwurf des Weltraumprogramms für nicht finanzierbar hält. Da gegenwärtig der Bundeshaushalt 1976 aufgestellt wird, ist zwischen dem Bundesminister der Finanzen und dem Bundesminister für Forschung und Technologie vereinbart worden, mit der Veröffentlichung des Weltraumprogramms bis zur Verabschiedung des Haushaltsentwurfs 1976 und des fortgeschriebenen Finanzplans durch das Bundeskabinett zu warten. Darüber hinaus erscheint es zweckmäßig, die bevorstehende Gründung der einheitlichen europäischen Weltraumorganisation ESA abzuwarten. Zu Frage A 107: Die Bundesregierung hat im Dezember 1974 dem Bundestag das „Basisprogramm für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie 1974-1978" mit einer Gesamtdarstellung der Planungen im Luft- und Raumfahrtbereich zugeleitet (Bundestagsdrucksache 7/2986). Dieses Programm enthält im Kapitel „Weltraumprogramm" eine Darlegung der Ausgangslage, der Förderungsziele und der Förderung durch den Bund sowie eine umfassende Übersicht über einzelne Vorhaben. Im übrigen ist die interessierte Fachwelt auf verschiedene Weise, z. B. auf Fachtagungen, über die Ziele und Projekte der Bundesregierung auf dem Gebiet der Weltraumforschung und -technik informiert worden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Jedes einzelne Glied muß mit Zeugen und Sachverständigen erhärtet werden; es muß nachgewiesen werden. — Das ist ganz klar. Dafür hat, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Bevölkerung mit Recht kein Verständnis. Wir müssen einen verfahrensrechtlichen Weg eröffnen, wie wir in Großverfahren uns auf den Kern der Sache beschränken. Dazu müssen wir die Gemeinsamkeit reklamieren, die wir doch wohl bekommen werden. Ich hoffe, daß wir uns in der morgigen Konferenz darauf verständigen können.
    Eine letzte Bemerkung. Ich bin persönlich immer ein Gegner der Todesstrafe gewesen und bin es auch jetzt. Ich gehe auch davon aus, daß keine politische Gruppierung sich im Deutschen Bundestag für die Todesstrafe erwärmt. Aber, dies feststellen und das Gegenteil initiieren, nämlich die lebenslange Freiheitsstrafe dadurch zu unterlaufen, daß im Regelfall daraus eine 15jährige Freiheitsstrafe gemacht wird, worauf eine Initiative des Bundesjustizministeriums hinausläuft, kann auch nicht das Ziel unserer gemeinsamen Bemühungen sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Strauß.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf zunächst auch von mir aus, für mich und diejenigen meiner politischen Freunde, die an diesem politischen Spitzengremium teilgenommen haben und an jenem Freitag und Sonntag dreimal zusammengekommen sind, die Erklärung abgeben, daß wir trotz verständlicher Kritik, die auch ihre berechtigte Seite hat, uns mit diesen Maßnahmen, wie sie getroffen worden sind, politisch, moralisch voll identifizieren. Es ist die Frage gestellt worden, ob man in jenem Kreise, entweder zustimmend oder durch Schweigen, an der Meinungsbildung nicht teilnimmt, aber draußen politisches Kapital schlägt, davon konnte und kann überhaupt keine Rede sein. Ich habe das in meinem Interview mit der „Welt" oder mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" und bei einigen anderen Gelegenheiten unmißverständlich zum Ausdruck gebracht und sage es auch hier.
    Das Wort von der Solidarität der Demokraten auf das hier noch einzugehen sein wird, kann und darf aber nicht die parlamentarische Kritik an den Fehlern und Versäumnissen, von denen die Opposition zu sprechen nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hat, ausschalten,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    genausowenig wie die kritische Stellungnahme zu der Frage, ob nach diesem bitteren Ereignis alles getan worden ist oder in Zukunft getan werden wird, und zwar mit dem Ziel, um solche Untaten mit einer höchstmöglichen Gewißheit — eine völlige
    gibt es nie — zu verhindern. Man sollte gerade deshalb nicht von der Solidarität der Demokraten reden, weil die Solidarität der Demokraten in diesen Fragen — also in der Verantwortung für eine gemeinsam getroffene Maßnahme oder in der Verteidigung des Rechtsstaates — keiner dauernd wiederholten verbalen Deklamationen bedürfen sollte.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir erleben aber immer wieder, daß hier intellektuell die Grenzen so verschoben werden, als ob die Kritik an der Vorgeschichte und die Kritik an der möglichen Nachgeschichte nunmehr auch ein Verstoß gegen das Gebot der Solidarität der Demokraten sei.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Vor kurzem hat der Fernsehjournalist Johannes Gross als Nichtparlamentarier in vorbildlicher Weise geäußert, wie gefährlich es für die rechtsstaatliche Demokratie und die Auseinandersetzung, die in einer offenen Gesellschaft notwendig und berechtigt ist, wäre, wenn unter diesem Stichwort die Auseinandersetzung und die Kritik dann unter denselben Teppich, genannt „Solidarität der Demokraten", gekehrt werden sollten. Ich hoffe, daß ich damit die Grenzen zwischen dem, was Solidarität in dem vorliegenden Falle und Selbstverständlichkeit auf der einen Seite ist, und dem, was Recht und Pflicht der parlamentarischen und politischen Auseinandersetzung auf der anderen Seite ist, in verständlicher Weise aufgezeigt habe.
    Ein zweiter Punkt. Der Kollege Brandt hat heute von einem Brief gesprochen, den ich an die Frau Präsidentin geschrieben habe. Er hat aus diesem Brief einen halben Satz zitiert, wie er im Brief der Frau Präsidentin an die Fraktionsvorsitzenden dann enthalten ist. Er kannte aber offenbar, wie mir bei philologischem Vergleich einiger von ihm gebrauchter Redewendungen deutlich wurde, doch den ganzen Text. Ich möchte hier, gerade weil ich heute darauf angesprochen worden bin, den ganzen Text bekanntgeben:
    Sehr geehrte Frau Präsidentin!
    In Ihrem Brief vom 12. März 1975 fragen Sie mich, ob ich die von der Zeitschrift „Der Spiegel" mir zugeschriebene Äußerung, daß es in den Bundestagsfraktionen der SPD und FDP Sympathisanten der Baader-Meinhof-Verbrecher gäbe, gemacht habe. Die im „Spiegel" wiedergegebenen Formulierungen sind das willkürliche Ergebnis der Zusammenfassung eines sich auf zwei Seiten belaufenden Diskussionsbeitrages in rund 20 Seiten. Ich habe bereits mehrmals in der Öffentlichkeit erklärt, es handle sich hier nicht um eine genaue Wiedergabe und schon gar nicht um eine autorisierte Wiedergabe. Ich halte es deshalb für unverantwortlich, eine derartige Fassung, die offentsichtlich und eindeutig nicht die zuverlässige Wiedergabe meiner Worte darstellen kann, zum Gegenstand einer Diskussion zu machen, das um so mehr, als in dem abgedruckten Text nicht die Auslassungen durch Punkte kenntlich gemacht werden, wodurch der Zusammenhang noch mehr



    Strauß
    entstellt wird. Im übrigen muß es möglich sein, in Klausurtagungen von Fraktionen und Parteien auch Meinungen und Informationen zu erörtern, die nicht dazu bestimmt sind, veröffentlicht zu werden.
    Abweichend vom Brieftext möchte ich sagen: Ich würde gerne alle Protokolle über Fraktionssitzungen, Arbeitskreissitzungen und Klausurtagungen der Sozialdemokratischen Partei und ihrer Organisationen lesen,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    und zwar im besonderen Wortlautprotokolle über das, was Herr Wehner zur geistigen Meinungs- und Stilbildung in unserem Lande beigetragen hat.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sehr gut!) Ich fahre weiter im Text:

    Zu der von Ihnen angeschnittenen Frage sage ich — und das gilt auch für Sonthofen — immer meine gleichbleibende Meinung, daß nämlich die Bewegung des linken Anarchismus und Terrorismus aus der sogenannten Neuen Linken herausgewachsen ist und daß die nicht unerhebliche Zahl ihrer Sympathisanten in diesem Dunstkreis angesiedelt ist. Ich habe damit nicht bestimmte Mitglieder der Bundestagsfraktionen der SPD und FDP gemeint, kann aber in diesem Zusammenhang die Verwunderung darüber nicht unterdrücken,

    (Abg. Gansel [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — es ist sinnlos, Herr Kollege —

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß z. B. Kollege Gansel, Mitglied des Deutschen Bundestages, ein führender Jungsozialist, auf dem Kongreß der Jungsozialisten in Büsum im Januar dieses Jahres eine Entschließung gebilligt hat, in der Personen wie Dregger, Carstens und Strauß für die Demokratie weitaus gefährlicher eingestuft werden als anarchistische Gewalttäter, und daß er durch einen Zusatzantrag dafür gesorgt hat, daß der Name Stoltenberg in diese Liste mit aufgenommen wird.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Stücklen [CDU/CSU] : Sehr produktiv!)

    Ferner muß ich darauf hinweisen, daß an dem Bundeskongreß der Jungsozialisten in München im Januar 1974, auf dem die Jungsozialisten die Aufhebung der sogenannten Isolationsfolter an den politischen Gefangenen in den Haftanstalten der Bundesrepublik forderten — wobei erklärt wurde, man müsse in der Öffentlichkeit behaupten, es werde gefoltert, weil die Eigentumsverhältnisse bleiben sollen — einige bekannte Bundestagsabgeordnete der SPD, nach zuverlässigen Informationen mindestens die Herren Gansel, Hansen und Dr. Wichert teilgenommen haben.
    Ich muß sagen: das ehemalige Mitglied des Bundestages Dr. Wichert; mir war gestern bei der Abfassung des Briefes nicht bekannt, daß er in der Zwischenzeit ausgeschieden ist.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Er wurde Staatssekretär!)

    Ich darf hier nebenbei bemerken, daß gerade der Sprachgebrauch „Isolationsfolter" und die Forderung nach ihrer Aufhebung eine wörtliche Übernahme und Wiedergabe der von den Baader-Meinhof-Häftlingen mit Hilfe ihrer Anwälte in der Öffentlichkeit betriebenen Hetzkampagne gegen die Justiz darstellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : So ist es!)

    Das Ziel der Kampagne war es, die Justiz in Unsicherheit zu versetzen, an der Erfüllung ihrer Aufgabe zu hindern und die konspirative Zusammenarbeit aus den Zellen heraus zum Zwecke weiterer Anschläge zu erleichtern.
    Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch daran, daß der damalige Bundesminister der Finanzen Alex Möller in der Sitzung des Deutschen Bundestages vom 23. September 1970, auf die CDU/CSU deutend, sagte: „Diejenigen, die diese Weltkriege und die darauffolgenden Inflationen zu verantworten haben, stehen Ihnen" —gemeint waren CDU und CSU — „geistig näher als der SPD". Das Protokoll vermerkt: ,,Lebhafter Beifall bei der SPD".

    (Beifall bei der SPD — Dr. Marx [CDU/ CSU] : Herr Wehner trommelt schon wieder! — Wehner [SPD] : Natürlich!)

    — Ich würde an Ihrer Stelle jetzt lieber nicht Beifall klatschen.
    Meine Äußerungen gingen nicht annähernd soweit gegenüber SPD und FDP, wobei ich nicht von „Fraktion" gesprochen habe — nebenbei erwähnt —, wie damals das Pauschalurteil eines führenden SPD-Ministers. Auch Herr Möller erklärte damals, daß er selbstverständlich niemanden aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion oder aus den beiden Parteien CDU und CSU in die Nähe des Nationalsozialismus habe rücken wollen. Ein solcher Eindruck, der von ihm nicht beabsichtigt war, könne auch aus dem Protokoll nicht hergeleitet werden.
    Nebenbei bemerkt: Die Fraktion der CDU/CSU hat sich mit dieser der philologischen Deutung sicher nicht ganz entsprechenden Erklärung, Herr Kollege Möller, seinerzeit zufriedengegeben.
    Ich kann in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt lassen, daß der „Spiegel"-Herausgeber und im November 1972 in den Deutschen Bundestag gewählte ehemalige FDP-Abgeordneten Rudolf Augstein das Blatt zunehmend zu einem Forum der Verbreitung der Terrorphilosophie der Baader-Meinhof-Bande gemacht hat;

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    denn in den letzten Jahren sind etwa 20 Beiträge von einsitzenden oder noch nicht festge



    Strauß
    nommenen Bandenmitgliedern veröffentlicht worden.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Gegen Honorar! — Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Gegen Cash!)

    In diesem Zusammenhang dürfte Ihnen genauso wie mir
    -- die Frau Bundestagspräsidentin ist gemeint —
    sicher der letzte spektakuläre Fall aus einer Fernsehsendung bekanntgeworden sein. Danach hat der „Spiegel" gegen 15 000 DM Honorar ein Interview der in Stuttgart einsitzenden Häftlinge auf sechs Druckseiten veröffentlicht.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : 15 000 DM!)

    Der gleichen Quelle habe ich entnommen, daß es eine schriftliche Abmachung zwischen diesem Magazin und dem bekannten Rechtsanwalt Croissant gibt. Sie enthält eine Verschwiegenheitsklausel, nach der sich beide Seiten verpflichten, über das Zustandekommen dieser Publikation Stillschweigen zu bewahren, ansonsten eine Konventionalstrafe von 50 000 DM zu zahlen ist.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU]: Unglaublich! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Das sind nur
    — ich lege Wert auf den letzten Absatz — einige Hinweise.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Das ist eine Sumpfblase!)

    Bei systematischer Untersuchung des Komplexes oder bei einer gründlichen gerichtlichen Beweisaufnahme dürften noch mehr Zusammenhänge und umfassende Materialien zutage kommen. Mit freundlichen Grüßen, Ihr ...

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Was hat sie denn geantwortet?!)

    In diesem Zusammenhang möchte ich dem Herrn Bundesminister des Innern, nicht in seiner Eigenschaft als FDP-Politiker, sondern in seiner Eigenschaft als Bundesminister des Innern, der sich auch nach meiner Überzeugung des Ernstes und der Verantwortung seiner Aufgabe bewußt ist und nach seinen Kräften versucht, ihr gerecht zu werden -- das war auch unser Eindruck bei diesen drei Beratungen, die wir gemeinsam hatten —,

    (Stücklen [CDU/CSU] : Jawohl, einverstanden!)

    die Frage stellen, ob ihm aus unterstellten Dienststellen Erkenntnisse über die Zusammenarbeit zwischen den Komitees zur Beseitigung der Isolationsfolter in den Gefängnissen der Bundesrepublik Deutschland und Organisationen der SPD und der FDP vorliegen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Bevor Sie eine Antwort geben, bitte ich Sie, sich
    sehr genau zu informieren und dann dieses Haus
    exakt zu informieren. Wir wären dann auch sehr dankbar, wenn wir den Inhalt eines solchen Berichts oder Ihre Erkenntnisse erfahren würden.

    (Stücklen [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Jedenfalls dürften diese Bemerkungen, mit denen noch nicht alles gesagt ist, immerhin beweisen, daß es sich hier nicht um leichtfertige Diffamierung anderer politischer Parteien handelt,

    (Stücklen [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    deren demokratische Substanz von mir immer respektiert und trotz aller Schärfe der Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit anerkannt und bestätigt worden ist,

    (Zuruf von der SPD: So, so!)

    in denen es aber auch Gruppierungen am Rande gibt, die ich in dieses positive Urteil nicht mit einbeziehen darf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nunmehr darf ich einen weiteren Problembereich anschneiden, und zwar auf Grund des Beitrages, der heute hier vom Parteivorsitzenden der SPD geleistet worden ist. Er hat heute sozusagen nach einer gewissen Zeit der Abstinenz seine zweite Jungfernrede gehalten.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Dr. Dregger [CDU/CSU] : Alt-Jungfernrede! — Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Sie meinen den Herrn Kohl!)

    — Nein, ich meine Ihren Parteivorsitzenden Willy Brandt, und zwischen den beiden besteht ein erheblicher Unterschied.

    (Demonstrativer Beifall bei der SPD — Zurufe von der SPD: Allerdings!)

    — Wir legen Wert auf die gleiche Feststellung, wenn auch aus anderen Motiven.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Man hat sich auch die Frage gestellt, ob er vielleicht der Nachfolger seines Nachfolgers werden oder sich mit dieser Rede dafür in Empfehlung bringen will.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Damit hat er sich endgültig disqualifiziert!)

    Auf die Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten Kühn gehe ich hier nicht ein,

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Das lohnt sich nicht!)

    weil sie unter dem Niveau dieses Hauses liegen,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ohne daß in diesem Hause immer ein sehr strenger Maßstab angelegt worden ist. Wenn er aber von den Apokalyptischen Reitern spricht, die von der CDU/CSU über das Land geschickt würden, gewissermaßen als Haustiere der CDU/CSU

    (Windelen [CDU/CSU]: Reiter als Tiere!)

    — ein dramatischer Vergleich —, dann kann ich sagen: Der Ministerpräsident des volkreichsten und wirtschaftlich bedeutendsten Landes der Bundesrepublik sollte sich auch hüten, die Karnevalskappe



    Strauß
    als Dienstkleid des Ministerpräsidenten in Empfehlung zu bringen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihr Beitrag heute, Herr Kollege Brandt, war in mancherlei Hinsicht bedeutsam für den, der Ihren politischen Weg — und zwar so, wie er sich offen darbietet, und so, wie er uns bekanntgeworden ist systematisch verfolgt. Der hat nichts Neues entdeckt, aber die Fortsetzung einer Linie, über die, da es sich ja immerhin um den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands handelt, zu reden lohnt. Es ist ja eine Regierungspartei, und deren Innenleben ist eine Angelegenheit nicht etwa allein der Partei, sondern natürlich auch anderer Parteien und der gesamten politischen Informations-und Willensbildung.
    Herr Brandt hat sich heute mit Leidenschaft dagegen gewendet, daß man Täter der heute behandelten Art der Linken zurechnen könnte. Herr Brandt, niemand denkt daran, die demokratische Linke in diesem Lande etwa in eine Verbindung mit diesen Tätern zu bringen.

    (Zuruf von der SPD: Die CDU hat das gemacht!)

    Aber ich scheue mich auch nicht, zu sagen, daß dieser Täterkreis eine Randerscheinung der sogenannten Neuen Linken ist,

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    wie sie sich Ende der 60er Jahre herausgebildet hat.

    (Freiherr Ostman von der Leye [SPD] : Mao!)

    — Sie sollten überlegen, bevor Sie törichte Zwischenrufe machen.

    (Zuruf von der SPD: Und Sie eine törichte Aussage!)

    Aber ich weiß: Das Denken ist allen erlaubt, aber manchen bleibt es eben erspart, Herr Kollege.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Man sollte das Buch eines der bekanntesten deutschen Erziehungswissenschaftler in diesem Zusammenhang erwähnen, dessen parteipolitische Einordnung mir unbekannt ist, der mir auch persönlich unbekannt ist, aber der über die Pädagogik der Neuen Linken vor kurzem etwas geschrieben hat. Es ist ja jetzt von ihm ein umfassenderes Buch im Reinhardt-Verlag erschienen. Aber in dem letzten Buche schreibt er ich zitiere mit Genehmigung der Frau Präsidentin wörtlich —:
    Man muß von der totalen Gesellschaftskritik, die die Neue Linke vertritt, ausgehen, um ihre wahren Ziele erkennen zu können. Sie lehrt die „totale Negation" jeder bestehenden Gesellschaftsordnung: „das einzige revolutionäre Erfordernis" ist für sie das „Ende der Herrschaft". Die angestrebte „sozialistische Gesellschaft" ist nach Marcuse eine „förmliche Negation der bestehenden Gesellschaften". „Der Sozialismus ist tatsächlich die Sprengung der Geschichte, der radikale Bruch, der Sprung in das Reich der Freiheit, also etwas völlig Neues".
    — Hier zitiert Brezinka einen der Propheten der Neuen Linken, nämlich Herrn Marcuse.
    Dieses Denken ist hinsichtlich der Zukunft utopisch, hinsichtlich der Gegenwart aber anarchistisch.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Man kann nicht bestreiten, daß der große Kreis der Sympathisanten, der die Infrastruktur der Bandenmitglieder sicherstellt, in dem Dunstkreis der Neuen Linken angesiedelt ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Dregger [CDU/CSU] : Wo denn sonst? — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist evident!)

    Ich glaube, daß ich auch im Namen meiner Freunde sagen darf: Niemand von uns behauptet, daß dieser Dunstkreis etwa in dem Milieu der Arbeiter und Bauern anzutreffen sei, der Angestellten, der freien Berufe, der zahlreichen arbeitenden Mitglieder unserer Gesellschaft. Der Dunstkreis ist in einem anderen Milieu anzutreffen.
    Aber — und das wollte ich dem Regierenden Bürgermeister von Berlin sagen —: Natürlich, wenn er sich hier gegen eine Milieu-Theorie wendet — die marxistische Milieu-Theorie von der Verelendung oder davon, daß sich das Bewußtsein durch das Milieu qualitativ gestalte; eine alte marxistische Lehre, die er mit Recht ablehnt —, stimmen wir mit Ihnen völlig überein. Niemand von uns hat ja behauptet, daß der Dunstkreis der Neuen Linken und das Milieu der Neuen Linken etwa in der Klasse der Arbeiter und Angestellten zu finden seien, daß sie bei denen, was wir unter gestandenen alten Sozialdemokraten verstehen, zu finden seien.
    Ich muß Sie einmal fragen: Was würden Sie, meine Damen und Herren von der SPD, sagen, wenn einer aus unseren Reihen — was mir wahrlich fernläge Herrn Ebert als einen Verräter an der Arbeiterklasse bezeichnen würde, weil er die Räterepublik nicht eingeführt hatte? Wer hat das denn gesagt? Der Vorsitzende der Jungsozialisten, Herr Karsten Voigt, aber niemand von meinen Freunden.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn einer von meinen Freunden so vermessen oder so ahnungslos über den geschichtlichen Ablauf der Ereignisse nach dem ersten Weltkrieg wäre, Herrn Ebert so zu titulieren, Herrn Ebert, den ich für einen großen Patrioten des deutschen Volkes im 20. Jahrhundert halte, genauso wie Gustav Noske, —Sie können sich darauf verlassen, daß ich mit der mir eigenen Diktion mich dieses Kollegen annehmen würde. Da liegt die Trennungslinie.

    (Bravo-Rufe bei der CDU/CSU — Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Karsten Voigt sagt das ungestraft!)

    Ich muß einmal fragen: Zu welchem Milieu gehören denn Persönlichkeiten wie Professor Seiffert oder Professor Brückner? Wohin gehören denn andere Sympathisanten, die heute Gegenstand von Ermittlungsverfahren sind, die Mitarbeiter bestimm-



    Strauß
    ter Rundfunk- und Fernsehanstalten? Wohin gehören denn die, die Unterschlupf und Hilfe gewährt haben, damit die Polizei vor einer hoffnungslosen Aufgabe steht? Die können Sie doch nicht irgendwo im Nirwana definieren, die gehören leider in den Bereich der Neuen Linken hinein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bevor man mit Spiegelfechtereien das Gegenteil sagt, lege man einmal die Listen dieser Persönlichkeiten auf den Tisch und erkläre ihren politischen Hintergrund. Man nehme einmal die den Kriminalpolizeien des Bundes und der Länder bekanntgewordenen Sympathisanten und untersuche ihren Hintergrund. Herr Brandt, dann ist Ihre These nicht mehr haltbar, die Sie heute als Hilfskonstruktion für Alibifunktionen der gesamten Linken hier aufgestellt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte hier einmal die Frage stellen — manchmal soll ja eine politische Debatte nicht als theatrum hypocriticum absurdum ablaufen, und hypocriticum heißt heuchlerisch —:

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Wie wäre es denn, wenn es in der Bundesrepublik eine Organisation horribile dictu, sage ich jetzt, ich bin dafür bekannt, auch heiße Eisen, selbst wenn es mir schadet, anzufassen —, einen Traditionsverband Heinrich Himmler „In Treue fest" gäbe, der Sprengstoffattentate gegen amerikanische Einrichtungen, durch Ermordung amerikanischer Offiziere, Ermordung deutscher Polizisten und durch Entführung deutscher Politiker die Freilassung von lebenslänglich inhaftierten, wegen Nazi-Kriegsverbrechen verurteilten Häftlingen erzwungen hätte? Was würden Sie dann sagen, wenn es eine solche Organisation gäbe? Dann würden Sie die Konservativen in diesem Lande anklagen, daß aus ihnen heraus eine solche Gesinnung erwachsen sei und daß daraus diese Taten zu erklären seien.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das geschieht doch schon durch Herrn Wehner!)

    Wenn Sie ehrlich sind, dann leugnen Sie das doch nicht.
    Dabei, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich, um das in der Vergangenheit zu verdeutlichen, meine Meinung ganz deutlich sagen: Die Feme-Mörder nach dem ersten Weltkrieg, die Rathenau und Erzberger ermordet haben, sind im Dunstkreis der Dolchstoßlegende und ihrer rechtsradikalen Agitatoren seinerzeit zu ihren Taten angestiftet worden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Es gab auch eine unverantwortliche und undemokratische Rechte, die damals solche Organisationen erzeugt und solche Täter zu ihren Verbrechen befähigt und ihnen die Durchführung derselben erleichtert und sie noch mit einer gewissen Gloriole ausgestattet hat. Ich habe mich als Kenner der deutschen Geschichte gegen dieses törichte Wort von der Dolchstoßlegende gegen die im Felde unbesiegte deutsche Armee ausgesprochen, gegen dieses ver-
    giftende Wort von den November-Verbrechern, die damals kapituliert hätten, weil die Heimat die Front verraten habe, und ähnliche törichte, die Innenpolitik der Weimarer Republik vergiftende Redensarten.
    Aber was damals mit dem Ende 1933 auf Rechts gespielt wurde, wird heute auf Links gespielt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das sollten wir uns als Mitglieder dieses Hohen Hauses — gleichgültig, ob man auf der Seite der demokratischen Rechten, der demokratischen Mitte, der demokratischen Linken steht —, wenn Gemeinsamkeit einen Sinn haben soll, ehrlicherweise gegenseitig eingestehen. Diese Vernebelungs- und Verwischungsversuche, Herr Kollege Brandt, haben keinen Sinn.
    Ich darf aber auch einmal folgendes sagen. Wer hat denn zur psychosozialen Vergiftung, von der, glaube ich, der Kollege Dregger heute gesprochen hat, beigetragen? Von wem stammte denn der Verdacht, Herr Kollege Brandt, daß die CDU/CSU im Gespräch mit den Unternehmern durch Aufruf zur Härte in Lohnverhandlungen einen Generalstreik habe provozieren wollen? Von Ihnen stammt dieser Verdacht, Herr Brandt. Sie haben ihn dann zurückgenommen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Von wem kommen denn die Aufforderungen — sobald man glaubt, die eigenen Wahlchancen seien in Gefahr — zum Holzen? Woher kommt das unglückselige Wort vom Schreibtischtäter? Wer hat davon gesprochen, die Betriebe zu mobilisieren,

    (Zuruf von der CDU /CSU: So ist es!)

    den Druck der Straße zu verstärken usw.? Von wem kommt denn die Einteilung der Nation in anständige und in unanständige Deutsche?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dabei waren Sie der Meinung, daß die anständigen Deutschen hinter Ihnen stehen, was automatisch heißt: Wer nicht hinter Ihnen steht, gehört zu den unanständigen Deutschen.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] zu Abg. Brandt [SPD] : Jawohl, so haben Sie es gesagt!)

    Ich habe hier schon einmal, Herr Kollege Brandt, von diesem Platze aus auf eine Veröffentlichung von Ihnen hingewiesen, die Sie autorisiert und mit Ihrer Unterschrift versehen haben. In dieser Veröffentlichung — es ist ein Nachwort zu dem Buch „Chancen und Aufgaben deutscher Politik" — heißt es:
    Es ist wahr, daß die Bundesepublik Deutschland dem ihr anvertrauten Teil der Nation eine freiheitliche Ordnung mit allen Möglichkeiten positiver Fortentwicklung gegeben hat.
    Ich lasse dann einige gute Sätze der Kürze halber aus. Danach fahren Sie fort:
    Sie setzte die Kräfte frei zu einem beachtlichen
    Wiederaufbau, aber einem radikalen Bruch mit
    der Vergangenheit wich sie aus. Gerade des-



    Strauß
    halb ist sie gegen Rückfälle in ein SchwarzWeiß-Rot-Braun-Denken nicht völlig gefeit.

    (Dr. Zimmermann [CDU/CSU] : Das ist es!)

    Das, Herr Kollege Brandt, ist ein Beitrag zur politischen Vergiftung der Atmosphäre in unserem Lande.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD — Dr. Ehrenberg [SPD] : Daß die Analyse stimmt, wurde doch in Sonthofen bewiesen!)

    Was heißt denn „radikaler Bruch mit der deutschen Vergangenheit"? Kollege Dregger hat heute dieses Thema in sehr klaren und eindringlichen Worten behandelt. Für uns gehört der bedauerliche und makabre Teil der deutschen Geschichte auch zu unserer Vergangenheit. Wir haben keinen Grund, uns etwa vor ihm zu drücken und ihn als ein ungutes Kapitel aus dem Buch unserer Geschichte zu reißen. Wer das tut, handelt geschichtswidrig, intellektuell unehrlich und politisch irreführend.
    Aber Sie, Herr Kollege Brandt, folgen einer geganklich-geistigen Linie, nach der die besseren Seiten der deutschen Geschichte eigentlich erst mit Ihrer Amtsübernahme als Kanzler eingesetzt haben.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Im Jahre Null!)

    Von Ihnen wird das Wort berichtet, Hitler habe jetzt erst, nachdem Sie Kanzler geworden seien, den zweiten Weltkrieg verloren.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : Das ist ja unglaublich!)

    Wir, die wir damals gesagt haben, wir wollten den zweiten Weltkrieg nicht noch einmal verlieren, wir müßten soviel an Gebiet, an Menschen, an materieller Substanz und an Gestaltung eines erträglichen irdischen Daseins, an gesichertem Frieden wieder aufholen, sind damals von gewissen Propagandisten Ihrer Partei — über deren viele Sie ja verfügen — als rechtsradikale Hetzer verschrien worden.
    Sie haben zu dieser deutschen Geschichte kein Verhältnis!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn radikaler Bruch mit der Vergangenheit heißt in Ihrer Diktion und Ihrer geistigen Vorstellungswelt nicht nur Überwindung des Nationalsozialismus, seiner Denkkategorien und seiner Vorgeschichte. Wenn Sie das gemeint hätten — —(Dr. Ehrenberg [SPD] : Ja, was denn sonst!)

    — Die deutsche Vergangenheit besteht nicht aus den zwölf Jahren und die Zukunft nicht aus der sozialliberalen Regierung in diesem Lande.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dahinter steckt schon mehr in Ihrer Vorstellungswelt. Der sozialdemokratische Orientierungsrahmen bis 1985 beweist ja, daß Sie sich um die geistige Klärung gewisser Begriffe — z. B.: was ist das Verhältnis von Marxismus und demokratischem Sozialismus? — auch heute noch wortreich herumdrücken.
    Ihre Interpretation des Godesberger Programms beweist uns doch das gleiche; ich habe allerdings nicht die Zeit, hier im einzelnen darauf einzugehen. Sie leiden einfach unter der Vorstellung, daß ein demokratischer Staat, der in diesem Hause, wenn auch erst durch Ihre Kanzlerschaft vollendet und erfüllt, entstanden ist, von einer nichtdemokratischen Gesellschaft überlagert werde. Sie sehen es als Ihre Aufgabe an, durch Ihre Art Gesellschaftspolitik diese Gesellschaft so zu ändern, daß sich demokratischer Staat und demokratisierte Gesellschaft Ihrer Vorstellung gegenseitig entsprechen sollen. Das ist leider ein Zeugnis einer, ich darf sagen, weitgehenden, wenn nicht profunden Verwischung und Verwirrung und Vermengung der geistigen Kategorien und der Problembereiche.
    Demokratie in Staat und Gesellschaft ist nicht das gleiche. Der Staat ist nicht ein Feind der Freiheit, er muß auch — darüber reden wir doch heute — ein Garant, Retter und Schützer dieser Freiheit sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihre Vorstellungen, ich darf auch sagen: die arrogante Gleichsetzung von Sozialismus und Demokratie ist ja genau das Gegenteil von dem, was Toleranz und Liberalität bedeuten.

    (Zuruf von der SPD)

    Ihre Vorstellungen von der Demokratisierung der Gesellschaft führen zum Ende der Demokratie im Staat und zur schrittweisen Auslöschung der individuellen Freiheit durch Funktionsherrschaft und kollektive Organisationsformen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Wenn man dieser Entwicklung ein hartes Nein entgegensetzt, dann verletzt man die Solidarität der Demokraten.

    (Dr. Klein [Göttingen] [CDU/CSU] : ... und gehört zu den unanständigen Deutschen!)

    Dann verunglimpft man den politischen Gegner und verstößt man wider die politischen Spielregeln.
    Was ist denn das, was in diesem Hohen Hause seit einigen Jahren eingerissen ist? Daß wir alle — vor allen Dingen in den Außenbereichen — nicht mehr in den Kategorien derselben Wertordnung denken! Wir halten die Wertordnung, wie sie im Grundgesetz niedergelegt ist, wenn sie auch nicht perfekte Gerechtigkeit und totale Glückseligkeit auf Erden bringen kann, immer noch für das relativ Beste, was man als Staat und Gesellschaft machen kann. Aber ist es denn nicht bei Jungsozialisten und Jungdemokraten so, daß genau diese Gesellschaft einer marxistischen Zukunftsutopie geopfert werden soll? Dagegen kämpfen wir, und dagegen lehnen wir uns leidenschaftlich auf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist, wenn Sie wollen — ich sage es nicht erbittert oder mit Schaum vor dem Mund —, für uns Anlaß zur Konfrontation, wo es um unvereinbare Gegensätze geht, nicht wo es um die bessere Lei-



    Strauß
    stung in der Erfüllung gemeinsamer Wertordnungskategorien geht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn wir nicht dauernd mit politischen Prädikaten belegt würden — Herr Carstens, Herr Dregger, ich;

    (Zuruf von der CDU/CSU: Stoltenberg!)

    Herr Kohl wird bald das gleiche Vergnügen haben, wenn es sich nicht mehr als besonders wertvoll erweisen sollte, mich anzugreifen; Stoltenberg nicht zu vergessen, damit keiner der Kandidaten hier unerwähnt bleibt ,

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    würde ich nicht sagen, Herr Brandt und Herr Wehner, daß Sie mit solchen Werturteilen — und das sollten Sie auch denen sagen, die sie mit Ihrer Duldung verbreiten — sehr vorsichtig sein sollten; denn wer in seinem Leben Etappen volksfrontartiger Einstellung hatte, der soll Demokraten, die damals zu jung waren, auf der einen oder anderen Seite zu stehen, die aber auf Grund ihres Milieus und ihrer Tradition zur bürgerlichen Mitte gehörten, heute nicht mit dem Stempel des Rechtsradikalen beschimpfen, diffamieren, denunzieren und zum allgemeinen Haß freigeben.

    (Stürmischer anhaltender Beifall und BravoRufe bei der CDU/CSU)

    Wer hat denn die Weimarer Republik ruiniert?

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Fragen Sie mal Herrn Wehner!)

    Aus dem politischen Hintergrund, aus dem ich komme, mit den Eltern in der Bayerischen Volkspartei, mit meinem Vater als politisch Verfolgten, bestimmt nicht. Die Weimarer Republik ist in Idealkonkurrenz und Komplicengemeinschaft von den Nationalsozialisten, Deutschnationalen und Kommunisten seinerzeit ruiniert worden.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Und damals, Herr Wehner, waren Sie nicht an der Seite von Otto Wels, der heute so strapaziert worden ist.

    (Starker Beifall und Bravo-Rufe bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/ CSU] : Dieser Wehner!)

    Und Sie, Herr Brandt? Ich bin kein Kenner der Parteienlandschaft des Jahres 1933. Aber die SAP, der Sie damals angehört hatten, war auch weit links der damaligen SPD angesiedelt.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Ich liebe diese Auseinandersetzung nicht. Aber angesichts der heuchlerischen Töne und der diffamierenden Unterstellungen muß darüber einmal ein klares Wort gesagt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie — die älteren Würdenträger der SPD — mögen nach Ihrer politischen Erfahrung und bei Ihrer politischen Intelligenz, über die Sie ohne Zweifel verfügen, Ihre eigenen Vorwürfe dieser Art gegen uns gar nicht so ernst nehmen. Aber merken Sie denn
    nicht, welche verheerenden Vergiftungserscheinungen Sie in der nächsten politischen Generation mit dieser Art des Umgangs mit dem politischen Gegner bereits herbeigeführt haben? Nicht wir, Sie!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Und was machen Sie?)

    Wenn wir einmal hart zurückschlagen,

    (Zuruf von der SPD: Einmal? — Lachen bei der SPD)

    dann ist ein großes Wehklagen und Tränenvergießen über den Mangel an demokratischer Solidarität.

    (Wehner [SPD] : Bei Ihnen nicht! Von Ihnen erwarte ich das nicht!)

    — Wenn's Ihnen gut geht, Herr Wehner, dann brüllen Sie im Lande: „Wir brauchen keine Opposition!"

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD] : Nein! Nein!)

    Wenn Sie ins Wasser gefallen sind, verlangen Sie von der Opposition, daß sie reinspringt, mit Ihnen das kalte Bad nimmt, und Sie beschimpfen die als politische Übeltäter, die nicht bereit sind, reinzuspringen, sondern dann auf Konfrontation gehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Können Sie das einmal erklären?)

    — Wenn Sie es noch einmal hören wollen, aber dann nicht zu Lasten meiner Redezeit. Es ist nicht zu bestreiten, daß Herr Wehner im Lande — so habe ich in der Erinnerung —, nicht in diesem Hause, einmal aus gegebenem Anlaß erklärt hat: „Wir brauchen keine Opposition."

    (Zurufe von der CDU/CSU: Hier im Hause! — Das hat er hier gesagt! — Zuruf des Abg. Wehner [SPD])

    — Wenn es stimmt, daß Sie das hier gesagt haben, dann ist es noch empörender, daß Sie heute auf diese Bemerkung Kohl's hin den Zwischenruf „Feiger Verleumder!" gemacht haben. Aber ich sage nur, daß Sie einmal davon gesprochen haben: Wir brauchen keine Opposition, wir brauchen die Opposition nicht.

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Das ist richtig!)

    Wenn Sie aber in Schwierigkeiten geraten, wenn sich der Unmut der Öffentlichkeit wegen Ihrer Fehler und Versäumnisse gegen Sie wendet, dann verlangen Sie unter dem Stichwort „Solidarität der Demokraten", daß die Opposition mit Samtpfoten mit Ihnen umgeht, ihre Kritik einstellt, um des gemeinsamen Wohles der SPD willen — nicht des Staates willen — dann einen Maulkorb erträgt und mit Ihnen die gleichen Lieder singen soll. Nein, Herr Wehner!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn schon, singen wir gute deutsche Haus- und Volkslieder.
    Herr Kollege Brandt, wenn Sie von „Dunstkreis" sprechen oder mich hier angreifen, darf ich Ihnen einmal einige ungute Tatsachen in Erinnerung rufen. Sie wissen doch, daß eine einsitzende Gewalt-



    Strauß
    verbrecherin, Gudrun Ensslin, Mitarbeiterin im Wahlkontor von Günter Grass und anderen Schriftstellern war, die damals die Reden Ihres Wahlkampfes im Jahre 1965 geschrieben haben.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Da hat er gar nichts mit zu tun!)

    Sie wissen doch, daß der jetzt durch Ausfliegen in die Freiheit entlassene — im Consensus; ich bekenne mich nach wie vor zu dieser Verantwortung — Rolf Pohle Mitglied der Münchener SPD war.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Und als er wegen Gewalttätigkeit bei Demonstrationen zu 15 Monaten verurteilt war, wurde er von der Münchener SPD noch immer nicht mit einem Partei-ordnungsverfahren verfolgt. Es wurde nur später dann erklärt, da er keine Beiträge mehr zahle, werde er nicht mehr als Mitglied geführt.

    (Lachen bei ,der CDU/CSU — Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Das ist nicht zu fassen! — Dr. Marx [CDU/CSU] : Und dann immer noch sagen, er hat damit nichts zu tun!)

    Herr Kollege Brandt, ich schätze — ich habe Sie gelegentlich erleben dürfen — Ihre menschliche Bonhomie und Ihre personale Jovialität; das unterscheidet Sie von Herrn Wehner.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Aber — ich rede hier nicht heuchlerisch; Pech kann ein jeder haben, und keinem steht es an, über einen anderen die Nase zu rümpfen, wenn der andere selber oder mit seiner Familie einmal in Schwierigkeiten gerät — wir waren sehr überrascht, seinerzeit und noch mehr später, als der Knabe sich weiterentwickelte, zu vernehmen, daß Herr Mahler ein Familienmitglied von Ihnen verteidigt hat, der damals von den „Scheißbullen der Polizei" gesprochen hat. Hier spricht man der Polizei den Dank aus, aber man hat dann Anwälte in der Nähe, die damals schon mit ihrem anarchistischen Treiben begonnen haben. Diese Doppelstrategie, Herr Brandt, können wir hier, wenn Sie glauben, uns so behandeln zu können, nicht unerwähnt lassen.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich habe in meinem Interview in ,der „Welt" am letzten Samstag ausdrücklich erklärt, daß ich weder die neue Linke für kriminell halte noch die Jungsozialisten damit identifiziere und daß ich es für selbstverständlich halte damit meine Kriktik hier nicht verwischt oder falsch verstanden wird —, daß weder Herr Brandt noch Herr Wehner noch Herr Schmidt irgend etwas mit Sympathie für Gewalttätigkeiten zu tun hat. Das habe ich in der „Welt" erklärt. Damit niemand sagen kann: das ist ein Interview, das verklungen ist, wiederhole ich es hier.

    (Zurufe von der SPD)

    — Das sollten Sie nicht zum Gegenstand gehässiger
    Zwischenrufe machen, sondern Sie sollten in intellektueller Redlichkeit anerkennen, wo ich die Grenzlinie ziehe.

    (Erneute Zurufe von der SPD)

    Aber dazu sind Sie ja offensichtlich unfähig.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte die Vielzahl der möglichen Zitate hier nicht noch vermehren. Aber wenn wir den Vorwurf erheben, daß hier verharmlost, daß beschönigt, daß idyllisiert worden sei in der Darstellung der Gefahr — oder in ihrer Nichtdarstellung —: Herr Brandt, von Ihnen hört oder liest man doch, es handle sich um eine kleine Schar kriminell gewordener Phantasten. Sie sprechen vom Verhalten einer kleinen Gruppe, die von uns zur ernsten Bedrohung für den Staat hochstilisiert werde. Hat nicht der Justizminister der heutigen Bundesregierung — und das ist keine Indiskretion — die Gefahren, die aus der Erfüllung der Forderungen der Erpresser — die wir trotzdem aus den genannten Gründen erfüllt haben — resultieren, sehr eindringlich aufgezeigt? Es ist doch Schizophrenie, wenn es auf der einen Seite heißt, wir stilisierten das Treiben einer kleinen Gruppe zu einer ernsten Bedrohung für den Staat hoch, und wenn uns dann wieder — nicht zu Unrecht vorgehalten wird, welche unübersehbaren Konsequenzen für den Rechtsstaat aus einem solchen Vorgang erwachsen können. Dagegen wenden wir uns. Das ist moralische Schizophrenie!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist die Rede von einer „wirklichkeitsblinden Hysterie" und ähnlichem. Deshalb, Herr Kollege Brandt, kann ich Ihnen den Vorwurf wirklich nicht ersparen: Auch Sie waren — jetzt allerdings mit verminderter Wirkungskraft und Ausstrahlungsfähigkeit — ein Idol und ein Prophet der Schwarmgeister in unserem Lande

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    und gleichzeitig einer der großen Verharmloser und Simplifizierer

    (Zurufe von der SPD)

    in der Aufzeigung der wirklichen Zusammenhänge und der echten Gefahrenhintergründe.

    (Beifall bei der CDU/CSU Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Auch in der Außenpolitik!)

    Ich wollte, unter denen, die heute in der SPD das große Wort führen, gäbe es mehr vom geistigen, moralischen und politischen Schlage eines führenden Sozialdemokraten mit dem Namen Professor Weichmann. Er hat doch erlebt, wie er in Kiel von der radikalen Linken an der Durchführung seiner Rede gehindert worden ist; er hat doch Worte geprägt, die Sie nicht kritisieren können, weil sie ein Sozialdemokrat gesagt hat,

    (Zurufe von der SPD)

    die aber sofort, wenn sie aus unserem Munde kommen,

    (Dr. Dregger [CDU/CSU] : So ist es!)




    Strauß
    zum Gegenstand gehässigster Angriffe und finsterster Verdächtigungen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist die wahre Heuchelei!)

    Ich danke dem Herrn Bundeskanzler dafür, daß er sich heute von seiner Rede in Berlin oder von einem Teil dieser Rede distanziert hat. Herr Bundeskanzler, hier liegen die Dinge etwas anders. Nicht, daß wir diese Distanzierung nicht honorierten — darum geht es gar nicht —, und nicht, daß wir — und das gilt selbstverständlich für mich — nicht wüßten, daß auch ein Mann in hohem Rang, wenn er Vollblutpolitiker ist wie Sie und wenn ihm einmal das Temperament durchgeht, wie Ihnen auch, einmal einen lapsus linguae begeht und sich im Ausdruck vergreift; ich wäre der allerletzte, der Ihnen das vorhält.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU — Lachen bei der SPD)

    — Ja, ich wäre der allerletzte, der ihm das vorhält!

    (Zurufe von der SPD)

    Aber eines darf der Bundeskanzler nicht tun. Es geht hier nicht um einen Fehlgriff im Ausdruck. Der ist ihm im Wahlkampf einmal erlaubt; da soll man nicht hyperkritisch oder pingelig sein. Aber eines ist dem Bundeskanzler nicht erlaubt, und das ist der Hintergrund, der daraus spricht, nämlich das Problem der inneren Sicherheit Berlins mit dieser nonchalanten Schnoddrigkeit zu behandeln, wie es hier in dieser Rede geschehen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nicht wegen des Ausdrucks, aber wegen der Bewertung der Situation!
    Und hier möchte ich wissen: Hatten Sie denn wirklich keine Erkenntnisse darüber, daß nach der Einstellung des Hungerstreiks und auf Grund weiterer Indizien ein Anschlag — wenn auch nicht lokalisierbar, aber immerhin, ich drücke mich sehr vorsichtig aus, in gewissen Umrissen möglicherweise ahnbar — unmittelbar bevorstand? Ich habe hier nicht über die Verwaltung Berlins zu reden und habe nicht den Berliner Wahlkampf nachträglich zu gestalten. Aber die Zustände, wie sie an vier Berliner Institutionen herrschen, Herr Regierender Bürgermeister, an der sogenannten Freien Universität, an der Technischen Universität, an der Pädagogischen Hochschule und an einem evangelischen Predigerseminar, sind eine ernste Gefahr für die Sicherheit Berlins, für die Freiheit seiner Bevölkerung, und sie sind ein Nährboden krimineller Umtriebe.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man braucht ja nur den Bericht der ÖTV — und das ist wahrlich keine faschistische Organisation — zu lesen, nach dem es den öffentlichen Bediensteten an dieser Universität nicht mehr zuzumuten ist, dort ihre Arbeit zu verrichten, weil dort Dinge geschehen, über die man selbst bei Anlegen großzügigster Maßstäbe in diesem Parlament wegen ihrer
    Obszönität und Scheußlichkeit nicht sprechen kann.

    (Erneuter Beifall bei der CDU/CSU) Das ist doch das Problem.

    Was uns seit Jahren an der ehemaligen Reichshauptstadt beunruhigt — das darf ich auch als Münchener sagen —, ist die Tatsache, daß eine durch die Gesetzgebung der Mehrheit dieses Hauses in Sachen Landfriedensbruch und gewalttätige Demonstrationen hilflos gemachte Polizei bei Gewaltanwendung gegen Sachen überhaupt nichts mehr tun kann und bei Gewaltanwendung gegen Personen gerade noch im äußersten Notfall einzugreifen in der Lage ist; siehe Kurfürstendamm und ähnliches.

    (Zurufe von der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, man sollte in diesem Hause über solche Dinge leidenschaftlich — ich sage es ohne Gehässigkeit — reden dürfen. Auch Redner der FDP haben sich — das ist natürlich ihr gutes Recht — an diesem Tage beteiligt. Ein Redner der FDP, MdB Burkard Hirsch, hat am 14. Februar 1974 im Deutschen Bundestag gesagt: „Ich frage mich immer, was Systemveränderer eigentlich sind." Dazu brauchen Sie nur Ihre Jungdemokraten zu fragen; da brauchen Sie gar nicht weit zu gehen!

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Dregger [CDU/CSU] : Und der will Innenminister werden!)

    Herr Detlef Kleinert, auch Mitglied der FDP-Fraktion, sagte am 7. Juni 1972: „Seit heute befinden sich von den Mitgliedern des Kerns der BaaderMeinhof-Gruppe — bitte, zur Auswahl, der BaaderMeinhof-Bande — nur noch zwei Personen auf freiem Fuß. Das sind Dinge, die man vorzeigen kann." — Herr Maihofer sagte am 11. Juli 1974 — damals war er schon Innenminister —:
    Wir haben einen erheblichen Rückgang an terroristischen Aktivitäten, sowohl der schweren wie der leichteren Gewalttätigkeit von terroristischen Organisationen.
    Was die für die Sicherheit dieses Staates nicht machen dürfen, ist selbstverständlich Hysterie zu erzeugen, indem man hinter jeder Ecke einen Bombenleger vermutet.

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Wie Sie es machen!)

    Aber es ist auch Ihnen einfach nicht erlaubt, bei vorliegenden Erkenntnissen kriminalpolizeilicher und verfassungsschutzmäßiger Art aus Gründen der politischen Zweckmäßigkeit die Dinge so harmlos darzustellen, wie sie nun leider einmal nicht sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte mich auf diese Bemerkung beschränken.
    Selbst der sonst so kluge Wirtschaftsminister, Herr Friderichs, sagte am 23. Februar als „Weihnachtswort" :



    Strauß
    Bei der Diskussion über die Baader-MeinhofHäftlinge spielen inzwischen Töne eine Rolle,
    die nur auf rechte Emotionen Rücksicht nehmen.
    Ein anderes Mitglied dieses Hohen Hauses, die Kollegin Helga Schuchardt, sagte:
    Teile der CDU/CSU-Politiker und der Springer-Presse unterstützen die Anarchisten dabei, den Boden für einen neuen Faschismus vorzubereiten.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Pfui! Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    So lautete jedenfalls eine Meldung in der „Welt" vom 8. März 1975. Das ist nur eine kleine Blütenlese aus der Vielzahl der möglichen Zitate. Diese Blütenlese sollte nicht als Ausdruck politischer Gehässigkeit gewertet werden, wie es leicht geschieht.

    (Lachen bei der SPD)

    — Es sind Originalzitate mit Angabe der Fundstellen, und nicht obskure Quellen, auf die man sich soundso oft gegen mich beruft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man sollte das vielmehr als Ausdruck unserer ernsten Sorge um die Solidarität der Demokraten sehen, um was, was Demokraten im Kampf um eine gemeinsame Wertordnung und in der Verhinderung uns gemeinsam bedrohender Gefahren gemeinsam denken, gemeinsam sprechen und gemeinsam tun sollten, und zwar unbeschadet der Schärfe der parlamentarischen, politischen Auseinandersetzung

    (Wehner [SPD] : Die Ihnen vorbehalten bleibt!)

    — mit Ihnen rede ich über Demokratie nur sehr ungern, Herr Kollege Wehner —,

    (Wehner [SPD] : Das verstehe ich! Sie wären am liebsten Scharfrichter!)

    die nun einmal ein Wesenselement der parlamentarischen Demokratie ist.
    Lassen Sie mich eine Schlußbemerkung machen. Herr Bundesinnenminister, wir haben heute viel von Ihnen und vom Innenminister eines Landes gehört. Wir haben Beiträge vernommen — zum Teil waren es Verteidigungsreden —, daß man alles getan habe. Finanzielle Größenordnungen spielen keine Rolle; der Erfolg ist das Entscheidende.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU] : Sehr gut! — Dr. Ehrenberg [SPD] : Vergessen Sie nicht die Kandidatenreden!)

    — Dazu kommen die Kandidatenreden, Herr Ehrenberg; das ist ausnahmsweise einmal ein gescheiter Beitrag von Ihnen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Die Kandidatenreden waren mehrseitig verteilt.

    (Dr. Ehrenberg [SPD] : Peinlich für Sie! — Zuruf des Abg. Konrad [SPD] )

    Herr Kollege Maihofer, ich weiß sehr wohl aus eigener Amtstätigkeit, daß man manche Dinge nicht im Detail, auch wenn es von neugierigen Parlamentariern erfragt wird, hier im Hohen Hause und damit leider auch Kreisen zugänglich machen kann, die aus diesem Wissen für sich einen bösen Nutzen ziehen können. Aber was ich, Herr Kollege Maihofer, vermisse, was sicherlich im Stadium der Überlegungen ist, aber bestimmt nicht mit Abschluß und im Beginn der Durchführung, das ist ein innerhalb der Mittel unseres Rechtsstaates durchaus mögliches offensives Konzept zur Bekämpfung des verbrecherischen Anarchismus.

    (Dr. Carstens [Fehmarn] [CDU/CSU] : Sehr gut! Das ist der Punkt!)

    Dafür, Herr Kollege Maihofer — das sage ich nicht, um Sie anzugreifen, sondern um Sie zu entlasten oder zu unterstützen — reicht Ihre Amtsvollmacht und Ihre Kompetenz allein nicht aus. Sie haben einen wesentlichen Teil dieser Verantwortung, aber man kann nicht die gesamte Verantwortung auf Sie und das Bundeskriminalamt schieben. Man muß selbstverständlich die Länder dafür mitverantwortlich machen. Darüber habe ich heute nicht mehr zu reden. Das reicht aber auch in den Bereich der Geseztgebung hinein, und da läßt es sich nach dem, was wir heute gehört haben, gerade nach dem letzten Beitrag von Herrn Theisen, nun einmal nicht leugnen, daß die in diesem Hause seit 1969 regierende Mehrheit — siehe Änderung des Demonstrationsrechtes, siehe totale Verwischung des Delikts des Landfriedensbruchs oder im Versäumnis auf dem Gebiete eines ausreichenden Haftrechtes, im Versäumnis auf dem Gebiete der Änderung der Strafprozeßordnung zur Kontrolle verbrecherischer Kontakte zwischen Anwälten und Häftlingen — schlechterdings aus weiß Gott welchem Grunde, aber sicherlich auch wegen der Schwierigkeiten und Widersprüche in den eigenen Reihen oder im Hinblick auf befreundete Presseorgane im kommenden Wahlkampf ihre Pflicht für diesen Staat und die Freiheit seiner Menschen nicht voll erfüllt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dieses offensive Konzept muß die Gesetzgebung und einen verbesserten Verfassungsschutz einschließen. Sie muß personell und materiell unterstützt werden durch die Dienste der Kriminalpolizeien des Bundes und der Länder, der uniformierten Polizei, der Schutzpolizei, der Bereitschaftspolizei, des Grenzschutzeinzeldienstes, auch des Zolles,

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Wie neu!) der bayerischen Grenzpolizei,


    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Wie neu!) des Bundesgrenzschutzes,


    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Ganz neu!)

    der Fahndungsdienste der Bundesbahn und der Bundespost,

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Ganz neu!)

    der Öffentlichkeitsfahndung, und zwar sowohl der Personenfahndung wie der Sachfahndung, und der Öffentlichkeitsarbeit gegen die Public-RelationsTätigkeit höchst wirksamer Art, die aus den Zellen heraus mit Hilfe ihrer verlängerten Arme unternommen wird. Dies ist nicht oder unzulänglich ge-



    Strauß
    schehen. Es ist die Aufgabe einer demokratischen Opposition, in Solidarität zu den Maßnahmen zu stehen, wie heute am Eingang meiner Rede dargestellt worden ist. Aber im Interesse der Bürger, im Interesse ihrer Sicherheit und ihrer Freiheit, im Interesse der Erhaltung des Rechtsstaates auf diesem Gebiete eine klare Konzeption, ein zügiges Vorgehen und eine von politischen Tellerranderwägungen freie Gestaltung der Gesetzgebung im Rahmen rechtsstaatlicher Normen vorzunehmen, dazu ist dieses Haus und ist vornehmlich seine regierende Mehrheit verpflichtet. Wenn hier Versäumnisse vorgekommen sind, dann sage ich Ihnen sehr deutlich: das können Sie doch nicht der Opposition anlasten. Wir haben doch nicht die Mehrheit, und wir haben doch nicht die Initiative.

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Aber gehabt!)

    Wir sollen doch nicht immer die Regierung anschieben. — Wenn Sie sagen: „Aber gehabt", dann antworte ich Ihnen, ohne daß der zeitliche Zusammenhang „post hoc, ergo propter hoc" eine Ursache bedeutet: in der Zeit, in der wir regiert haben, gab es diese Erscheinungen nicht, aus welchem Grunde auch immer.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Wenn hier mein Nachredner, Kollege Schäfer, erklärt: „ganz neu", und dies in ironischem Tone: Man sollte doch erwarten, daß bei einer Debatte über die Verbesserung der inneren Sicherheit, um Maßnahmen der inneren Sicherheit auch mehr über das offensive Konzept der Verfolgung verbrecherischer Anarchisten und ihrer Unschädlichmachung gesprochen wird. Das ist wichtiger als gegenseitige Schuldzumessung,

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Sehr richtig!)

    als Kompetenzstreitigkeiten und wichtiger als Alibireden, man habe ja alles getan, aber trotzdem leider keinen Erfolg erzielt.

    (Zurufe von der SPD)

    Das offensive Konzept ist eine Sache der Fachleute. Soweit es die Mitwirkung der Opposition erfordert, können Sie sich darauf verlassen, daß wir hier in diesem Hause, in der Öffentlichkeitsarbeit draußen und in den von CDU und CSU regierten Ländern Sie in jeder Weise unterstützen werden, wenn Sie endlich einmal das tun, was getan werden muß.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/ CSU)