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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 140. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Konrad und Dr. Ritgen 9673 A Wahl des Abg. Hoffie zum Schriftführer 9673 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 9673 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 9673 C Fragestunde — Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 —Frage A 4 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Dr. Kraske (CDU/ CSU) : Weckung von Zweifeln an der Notwendigkeit einer aktiven Landesverteidigung durch Beiträge in Lesebüchern für Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen; Einwirkung auf die Landesregierung, nur Schulbücher mit objektiven Darstellungen von Fragen der Landesverteidigung zuzulassen Dr. Glotz, PStSekr (BMBW) . . . . 9674 D, 9675 A, B, C, D 9676 A, B Dr. Kraske (CDU/CSU) 9675 A, B Rommerskirchen (CDU/CSU) . . 9675 C Gansel (SPD) . . . . . . . . . 9675 D Dr. Jens (SPD) . . . . . . . . . 9676 A de Terra (CDU/CSU) . . . . . . 9676 A Reddemann (CDU/CSU) . . . . . 9676 B Frage A 53 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Schritte der Bundesregierung bei Kommission und Ministerrat der Europäischen Gemeinschaften zur Eindämmung der Verwaltungsarbeit und zur Vereinfachung der Antragstellung im Bereich des „Einzelbetrieblichen Förderungsprogramms" Logemann, PStSekr (BML) . . . . 9676 C, 9677 A, B Eigen (CDU/CSU) . . . . . . 9677 A, B Frage A 54 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Presseäußerungen von Bundesernährungsminister Ertl über sein Verbleiben im Ministeramt in Verbindung mit diskriminierenden Äußerungen über Bauernführer Logemann, PStSekr (BML) . . . 9677 C, D Eigen (CDU/CSU) . . . . . . . 9677 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 Frage A 70 — Drucksache 7/3070 vorn 10. 1.75 — des Abg. Biehle (CDU/CSU): Äußerungen des Bundesrechnungshofs über die Auflösung der Kreiswehrersatzämter Aschaffenburg und Gemünden im Zusammenhang mit der Schaffung von Musterungszentren Berkhan, PStSekr (BMVg) . . . 9678 A, C, 9679 B Biehle (CDU/CSU) . . . 9678 B, 9679 A Frage A 71 — Drucksache 7/3070 vom 10. i . 75 — des Abg. Gansel (SPD) : Wahrheitsgehalt und außen- und innenpolitische Auswirkungen von Interviewäußerungen über die Zielkartei für die atomaren Waffen der Bundeswehr Berkhan, PStSekr (BMVg) . . . 9679 B, C 9680 A Gansel (SPD) . . . . 9679 C, D, 9680 A Frau Renger, Präsident 9680 A Frage A 5 — Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 — des Abg. Jäger (Wangen) (CDU/CSU) : Angabe von Einzelheiten über die Ausstattung der Zonengrenze mit Selbstschußanlagen an den Metallgitterzäunen; Spezifizierung hinsichtlich der Zeit der Anbringung nach der Unterzeichnung und nach dem Inkrafttreten des Grundvertrages Herold, PStSekr (BMB) 9680 C, D, 9681 A Jäger (Wangen) (CDU/CSU) 9680 D, 9681 A Frage A 6 — Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 — des Abg. Jäger (Wangen) (CDU/CSU) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausstattung der Zonengrenze mit Selbstschußanlagen Herold, PStSekr (BMB) . . 9681 A, B, C, 9682 A, B Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . . 9681 B, C Pfeffermann (CDU/CSU) . . . . 9681 D Spranger (CDU/CSU) 9682 A Kroll-Schlüter (CDU/CSU) . . . 9682 B Frage A 9 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Hösl (CDU/CSU) : Meldung des „Tagesspiegels" vom 8. Januar 1975 über Auskunftsverweigerung von „DDR"-Stellen bezüglich eines in der DDR tödlich verunglückten Reisenden gegenüber dessen Angehörigen; Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung Herold, PStSekr (BMB) . 9682 C, 9683 A Sieglerschmidt (SPD) 9683 A Frage A 11 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Peiter (SPD) : Sicherstellung der zweckentsprechenden Verwendung der den Entwicklungsländern für 1974 zugesagten Nahrungsmittelhilfe Brück, PStSekr (BMZ) . . . 9683 B, C, D Peiter (SPD) 9683 B, C Dr. Czaja (CDU/CSU) 9683 D Frage A 12 — Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 — des Abg. Stahl (Kempen) (SPD) : Ausmaß und Abwicklung der Technischen Hilfe gegen Bezahlung im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe Brück, PStSekr (BMZ) . 9683 D, 9684 A, B Stahl (Kempen) (SPD) . . . . . 9684 A, B Frage A 13 Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 — des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Motive und Zuständigkeiten für die Herausgabe einer Schrift mit Schulbuchmodellen und Sozialkundetexten für die Sekundarstufe über die Korea-Frage und den kalten Krieg durch das Referat für Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit Brück, PStSekr (BMZ) . . . . . 9684 C, D, 9685 A, B, C, D Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 9684 C, D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 9685 A Stahl (Kempen) (SPD) 9685 A Pfeffermann (CDU/CSU) 9685 B Dr. Hupka (CDU/CSU) 9685 C Spranger (CDU/CSU) 9685 C Fragen A 14 und 15 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Sieglerschmidt (SPD) : Art der Angaben für die Erhebung zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Presse; Bezug dieser Angaben; Konsequenzen für etwaige Hilfsmaßnahmen Baum, PStSekr (BMI) . 9685 D, 9686 A, C Sieglerschmidt (SPD) 9686 B, C Fragen A 16 und 17 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) : Schwierigkeiten von Zeitsoldaten bei der Eingliederung in das zivile Berufsleben; Nichteinhaltung der Verpflichtung zur Freihaltung bestimmter Kon- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 III tingente an Stellen für ausscheidende Zeitsoldaten; Möglichkeiten der Abhilfe Baum, PStSekr (BMI) . 9686 D, 9687 A, B Dr. Klein (Stolberg) (CDU/CSU) . . 9687 A Frage A 18 Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 — des Abg. Engholm (SPD) : Sicherstellung der Gewinnung zuverlässiger Daten trotz Einschaltung einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in die Erhebung über die wirtschaftliche Lage der Presse Baum, PStSekr (BMI) . . 9687 D, 9688 A Engholm (SPD) 9688 A Frage A 19 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 — des Abg. Engholm (SPD) : Termin für das Vorliegen der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aufbereiteten Daten Baum, PStSekr (BMI) 9688 A, B Engholm (SPD) . . . . . . . 9688 B Fragen A 20 und 21 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 — des Abg. Reddemann (CDU/CSU) : Umgehende Beurlaubung des Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Günter Nollau; Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen ihn Baum, PStSekr (BMI) . . . . 9688 B, C, D, 9689 A, B, C, D Reddemann (CDU/CSU) . . . . 9688 C, D, 9689 A, B Metzger (SPD) 9689 B Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . 9689 C Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 9689 D Frage A 95 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Spranger (CDU/CSU) : Zahl der Mitglieder der sowjetischen Botschaft in Bonn, bei denen seit 1970 Tätigkeiten festgestellt wurden, die auf einen Spionageauftrag hinwiesen; Bewertung durch die Bundesregierung Baum, PStSekr (BMI) 9690 A Frage A 22 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 — des Abg. Nordlohne (CDU/ CSU) : Vereinbarkeit des Wortlauts der Vorstellung des Pressesprechers des Bundesjustizministeriums in der Information Nr. 1/1975 vom 3. Januar 1975 mit dem religiösen und ethischen Empfinden der Bevölkerung Dr. de With, PStSekr (BMJ) . 9690 B, C, D Nordlohne (CDU/CSU) 9690 C Frau Renger, Präsident 9690 C Frage A 23 — Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 — des Abg. Spranger (CDU/ CSU) : Gründe des Bundesjustizministers, Dr. Gustav Heinemann zu einem Schreiben an Ulrike Meinhof zu veranlassen; Übereinstimmung der Bundesregierung mit der Meinung des Briefschreibers über den Sinn des Hungerstreiks Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . . 9690 D, 9691 B, C Spranger (CDU/CSU) . . . . . 9691 A, B Frage A 24 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1.75 — des Abg. Schlaga (SPD) : Stand der Ermittlungen im Fall des Anschlags auf den Bundesschatzmeister der CDU, Walther Leisler Kiep; Vermutungen zum Täterkreis Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 9691 C, D 9692 A, B, C Schlaga (SPD) . . . . . . . . 9691 D Reiser (SPD) 9692 A Gansel (SPD) . . . . . . . . 9692 A Pfeffermann (CDU/CSU) 9692 B Frage A 25 — Drucksache 7 3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Schlaga (SPD) : Veröffentlichung des Ergebnisses der Ermittlungen Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . . 9692 C, D Schlaga (SPD) 9692 C Frage A 26 — Drucksache 7/3070 vom 10.1.75 des Abg. Dr. Czaja (CDU/ CSU) : Bemühungen des Bundesjustizministeriums um eine Strafverfolgung der polnischen Milizangehörigen Gimborski und Fuhrmann wegen des Verdachts, Deutsche in Lamsdorf OS. ermordet zu haben Dr. de With, PStSekr (BMJ) . . 9693 A, C, D, 9694 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 9693 B, D Jäger (Wangen) (CDU/CSU) . . 9694 A Nächste Sitzung 9694 C IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 Anlagen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 9695* A Anlage 2 Beschluß des Bundesrates zum Gesetz zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung 9695* C Anlage 3 Beschluß des Bundesrates zum Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung bei Gefährdung oder Störung der Einfuhren von Erdöl, Erdölerzeugnissen oder Erdgas (Energiesicherungsgesetz 1975) . . . 9695* D Anlage 4 Antwort des PStSekr Haehser (BMF) vom 18. Dezember 1974 auf die Zusatzfragen der Abg. Dr. Althammer (CDU/CSU) und Frau Däubler-Gmelin (SPD) zu den Fragen A 53 und 54 — Drucksache 7/2584 vom 4. 10. 74 — (122. Sitzung, Seite 8167 C) : Ziviler Dienst bei den amerikanischen Truppen in der Bundesrepublik Deutschland; Bevorzugung amerikanischer Staatsbürger bei der Einstellung; Vereinbarkeit der damit verbundenen Verdrängung deutscher Staatsangehöriger mit dem Truppenvertrag; Stellungnahme des US-Hauptquartiers . . 9696* A Anlage 5 Antwort des PStSekr Dr. Hauff (BMFT) auf die Fragen A 2 und 3 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Würtz (SPD) : Schlußfolgerungen aus der Studie „Analyse der Politik der Bundesregierung und ihre Erfahrungen auf dem Gebiet von Luft- und Raumfahrt (Forschung und Entwicklung)" ; Fehlen eines umfassenden Gesamtkonzepts auf diesem Gebiet 9696* C Anlage 6 Antwort des PStSekr Logemann (BML) auf die Frage A 55 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 des Abg. Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) : Zeitpunkt der Änderung des Bundesjagdgesetzes hinsichtlich des Schutzes von Wasservögeln . . . . . . . . 9697* A Anlage 7 Antwort des PStSekr Berkhan (BMVg) auf die Frage A 69 — Drucksache 7/3070 vom 10. 1. 75 — des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Rationalisierung der Produktion konventioneller Waffen in der NATO . . 969T B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 9673 140. Sitzung Bonn, den 15. Januar 1975 Beginn: 13.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 18. 1. Dr. Ahrens ** 15. 1. Dr. Aigner * 18. 1. Dr. Artzinger * 18. 1. Dr. Bangemann * 18. 1. Dr. Bardens 21. 1. Dr. Bayerl * 18. 1. Behrendt * 17. 1. Blumenfeld * 17. 1. Dr. Burgbacher 24. 1. Burger 31. 1. Dr. Corterier * 18. 1. Frau Däubler-Gmelin 21. 1. Dr. Erhard 15. 1. Dr. Evers 17. 1. Fellermaier * 18. 1. Flämig * 18. 1. Frehsee * 18. 1. Dr. Früh * 18. 1. Gerlach (Emsland) * 18. 1. Gewandt 15. 1. Härzschel * 18. 1. Hansen 31. 1. Heyen 16. 1. Dr. Jaeger 16. 1. Kater 31. 1. Katzer 31. 1. Kiep 17. 1. Dr. Klepsch * 18. 1. Krall * 18. 1. Dr. Kreile 16. 1. Lange * 18. 1. Lautenschlager * 18. 1. Lemmrich ** 15. 1. Lücker * 18. 1. Frau Meermann 17. 1. Memmel * 18. 1. Müller (Mülheim) * 17. 1. Dr. Müller (München) ** 15. 1. Mursch (Soltau-Harburg) * 18. 1. Niegel 17. 1. Frau Dr. Orth ' 18. 1. Scheu 24. 1. Schmidt (München) * 18. 1. Frau Schuchardt 18. 1. Schulte (Unna) 21.2. Dr. Schulz (Berlin) * 18. 1. Schwabe * 18. 1. Dr. Schwörer * 18. 1. Seefeld ' 18. 1. Seibert 31. 1. Spitzmüller 15. 1. Springorum * 18. 1. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Starke (Franken) * 18. 1. Strauß 26. 1. Suck 7. 2. Walkhoff * 18. 1. Frau Dr. Walz * 18. 1. Frau Dr. Wex 15. 1. Wurbs 17. 1. Anlage 2 Beschluß des Bundesrates zum Gesetz zur Förderung von Investitionen und Beschäftigung Der Bundesrat hat in seiner 415. Sitzung am 19. Dezember 1974 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 19. Dezember 1974 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 105 Abs. 3 des Grundgesetzes zuzustimmen. Ferner hat der Bundesrat die nachstehende Entschließung angenommen: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, unverzüglich die nach der Verordnung über die Bildung von Konjunkturausgleichsrücklagen durch Bund und Länder im Haushaltsjahr 1969 vom 24. Juli 1969 (Bundesgesetzbl. I S. 940) und nach der Verordnung über die Bildung von Konjunkturausgleichsrücklagen durch Bund und Länder im Haushaltsjahr 1970 vom 21. April 1970 (Bundesgesetzbl. I S. 411) als Konjunkturausgleichsrücklagen auf Sonderkonten bei der Deutschen Bundesbank angesammelten und noch nicht freigegebenen Mittel zur Entnahme freizugeben. Die Freigabe auch dieser Rücklagen ist erforderlich, um den Ländern die Realisierung der 1975 geplanten Investitionsausgaben zu erleichtern bzw. zu ermöglichen. Anlage 3 Beschluß des Bundesrates zum Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung bei Gefährdung oder Störung der Einfuhren von Erdöl, Erdölerzeugnissen oder Erdgas (Energiesicherungsgesetz 1975) Der Bundesrat hat in seiner 415. Sitzung am 19. Dezember 1974 beschlossen, dem vom Deutschen Bundestag am 5. Dezember 1974 verabschiedeten Gesetz gemäß Artikel 84 Abs. 1 des Grundgesetzes zuzustimmen. Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: 9696* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 Der Bundesrat stellt die Einwände gegen die Beschränkung seiner Rechte beim Erlaß von Rechtsverordnungen im Krisenfall zurück, damit das Energiesicherungsgesetz 1975 rechtzeitig in Kraft treten kann. Er erwartet jedoch, daß die Bundesregierung — die erforderlichen Vorschriften soweit wie möglich vor Eintritt einer unmittelbaren Gefährdung oder Störung der Energieversorgung mit den Ländern abstimmt und mit Zustimmung des Bundesrates erläßt; — auch im Krisenfall den Ländern Gelegenheit gibt, die Sachkenntnis und Vollzugserfahrung ihrer Behörden bei den zu treffenden Regelungen einzubringen. Außerdem hält der Bundesrat an seiner Rechtsauffassung fest, daß die Befugnis, Einzelweisungen gegenüber Landesbehörden zu erlassen, gemäß Artikel 84 Abs. 5 des Grundgesetzes nur der Bundesregierung, nicht aber einem einzelnen Bundesminister verliehen werden kann. Anlage 4 Antworten des Parl. Staatssekretärs Haehser vom 18. Dezember 1974 auf die Zusatzfragen der Abgeordneten Dr. Althammer (CDU/CSU) und Frau Däubler-Gmelin (SPD) (Drucksache 7/2584 Fragen A 53 und 54, 122. Sitzung, Seite 8167 C) : Zu der Frage, wie die Plan- und Beförderungsstellen für zivile Arbeitnehmer frei werden, auf die nach den Grundsätzen der von den amerikanischen Streitkräften verfolgten Personalpolitik Angehörige amerikanischer Soldaten, ehemalige Soldaten und amerikanische Touristen bevorzugt einzustellen sind, hat das US-Hauptquartier wie folgt Stellung genommen: 1. Die mit deutschen Arbeitnehmern besetzten Stellen bei den amerikanischen Streitkräften werden frei durch Eigenkündigung, Erreichung der Altersgrenze, Tod oder Entlassungsmaßnahmen, bei denen die deutschen Arbeitsgerichte angerufen werden können. Bei Personalabbaumaßnahmen werden amerikanische Staatsangehörige in Stellen, die normalerweise für Ortskräfte vorgesehen sind, entlassen oder umgesetzt, wenn die Stelle für die Unterbringung einer Ortskraft benötigt wird. 2. Im hiesigen Befehlsbereich gilt der Grundsatz, daß für Ortskräfte vorgesehene Freistellen, die aus Heimatmitteln finanziert werden und in der Regel den Gruppen C-5 und höher oder gleichwertigen Gruppen zugeordnet sind, soweit vorhanden mit qualifizierten Ortskräften aus der Belegschaft besetzt werden. Sind innerhalb der Belegschaft keine Bewerber vorhanden, so werden für solche Stellen Angehörige der amerikanischen Streitkräfte in Betracht gezogen. 3. Für Ortskräfte vorgesehene Freistellen bei den Selbstzahlereinheiten werden durch innerbetriebliche Unterbringung oder Höhergruppierung von Ortskräften oder Arbeitnehmern mit amerikanischer Staatsangehörigkeit besetzt, wobei alle Bewerber gleichermaßen in Betracht kommen. Wird zur Besetzung einer für Ortskräfte vorgesehenen Stelle bei den Selbstzahlereinheiten eine Neueinstellung notwendig, so haben qualifizierte Angehörige bei der Einstellung den Vorrang vor qualifizierten Ortskräften, während qualifizierte amerikanische Staatsangehörige, die keine Angehörigen der Streitkräfte sind, erst danach in Betracht gezogen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hauff auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Würtz (SPD) (Drucksache 7/3070 Fragen A 2 und 3) : Wie beurteilt die Bundesregierung die von der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, Bonn-Bad Godesberg, in Auftrag gegebene Studie zur „Analyse der Politik der Bundesregierung und ihre Erfahrungen auf dem Gebiet von Luft- und Raumfahrt (Forschung und Entwicklung)", und welche Schlußfolgerungen zieht sie daraus? Teilt die Bundesregierung in diesem Zusammenhang u. a. eine der Feststellungen der Studie, daß es „im zivilen Bereich der Luftfahrttechnik sowie der Raumfahrt von Anfang an nur isolierte Einzelaktivitäten gegeben habe, die bis zum heutigen Tag nicht in ein umfassendes Gesamtkonzept eingebettet waren bzw. sind"? Zu Frage A 2: Die genannte Studie liegt dem Auftraggeber, der unabhängig arbeitenden Kommission für wirschaftlichen und sozialen Wandel, bisher nur als ,,vorläufiger Abschlußbericht" vor und wird noch vom Verfasser unter Mitwirkung von Gremien des Auftraggebers überarbeitet. Eine Stellungnahme der Bundesregierung ist schon deshalb noch nicht möglich. Zu Frage A 3: Angesichts der noch laufenden Arbeiten an der Studie muß zunächst dahingestellt bleiben, ob sie eine solche allgemeine Aussage enthalten wird und wie sie ggf. zu bewerten wäre. In jedem Fall konnte die Studie noch nicht berücksichtigen, daß das Bundeskabinett am 4. Dezember 1974 das „Basisprogramm für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie 1974-1978" mit einer Gesamtdarstellung der Planungen im Luft- und Raumfahrtbereich verabschiedet hat. Ich möchte ferner darauf hinweisen, daß das Bundeskabinett am gleichen Tage den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft zum Koordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt berufen hat. Der Koordinator hat die Aufgabe, bei der Erarbeitung eines aktualisierten Strukturkonzepts der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt mitzuwirken und die Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1975 9697* Auftrags- und Förderungspolitik des Bundes nach Maßgabe der neuen strukturpolitischen Leitlinien abzustimmen. Weiterhin wird die Bundesregierung demnächst das Gesamtprogramm der Luftfahrtforschung und -technologie 1975-1978 und das für denselben Zeitraum fortgeschriebene Weltraumprogramm vorlegen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3070 Frage A 55) : Wann wird die Bundesregierung den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes vorlegen, um die von der Ramsar-Konvention zum Schutz von Wasservögeln angestrebten Ziele zu erreichen? Die Bundesregierung wird über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes beschließen, sobald die eingeleitete Abstimmung mit den beteiligten Bundesministerien abgeschlossen ist. Der Entwurf wird sodann unverzüglich dem Bundesrat zugeleitet werden. Es ist u. a. beabsichtigt, damit auch den Schutz von gefährdeten und in ihrem Bestand bedrohten Wat- und Wasservögeln zu verbessern, um den von dem „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wat- und Wasservögel, von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention 1971)" angestrebten Zielen Rechnung zu tragen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Berkhan auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) (Drucksache 7/3070 Frage A 69) : Ist die Bundesregierung bereit, im Rahmen der NATO und besonders der Eurogroup dafür einzutreten, daß die Produktion konventioneller Waffen in der Gemeinschaft rationalisiert wird, damit Einsparungen bei den Verteidigungsausgaben der einzelnen Staaten es ermöglichen, die wirksamste Form der Verteidigung innerhalb der notwendigen Grenzen der nationalen Verteidigungshaushalte zu erzielen und damit zu demonstrieren, daß die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft einen wirksamen Beitrag zur gemeinsamen Verteidigung der westlichen Demokratien zu leisten bereit sind? Ihre in der Quintessenz auf Waffenstandardisierung abzielende Frage kann ich voll bejahen. Die Bundesregierung hat seit jeher — und ich möchte hinzufügen: wohl mehr als andere im Bündnis — die Standardisierungsbestrebungen unterstützt. Von deutscher Seite sind in dieser Richtung eine Reihe von Vorstößen unternommen worden. Nicht zuletzt ist es auch ihren Aktivitäten im Rahmen von Eurogroup und NATO zu verdanken, daß es zu zahlreichen internationalen Gemeinschaftsvorhaben der Rüstung kam. Deutsche Initiativen waren es vor allem, die dazu beitrugen, daß zunächst in Eurogroup und dann in NATO Grundsätze der Rüstungszusammenarbeit (Bulletin der Bundesregierung Nr. 165 vom 8. Dezember 1972, Seite 1951) vereinbart werden konnten. Dieser Kurs der Kooperation und der Standardisierung wird beibehalten und forciert, weil Rationalisierung durch Standardisierung schon angesichts der wachsenden Knappheit der Haushaltsmittel ein Gebot der Stunde ist. Auf der letzten Ministersitzung der Eurogroup regte unter anderem Minister Leber die Aufstellung eines integrierten Hubschrauberverbandes und eine einheitliche Grundbewaffnung der europäischen Jagdbomber/ Jäger für die achtziger Jahre an. Alle Beteiligten sind sich aber auch darüber im klaren, daß es nicht leicht sein wird, kurzfristig zu durchgreifenden Standardisierungserfolgen zu gelangen. Die Bündnispartner müssen sich dazu durchringen, hinderliche nationale Egoismen abzubauen und vor allem auch zu einer Bereinigung der zahlreichen Parallelkapazitäten in der Rüstung zu kommen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhart Rudolf Baum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege, über die nachrichtendienstliche Tätigkeit von Mitarbeitern amtlicher oder halbamtlicher Vertretungen von kommunistischen Staaten in der Bundesrepublik enthält der Verfassungsschutzbericht 1973 eine zusammenfassende Darstellung. Weitere Einzelheiten können dazu öffentlich nicht dargelegt werden. Ich bin jedoch bereit, die gewünschten Auskünfte dem Parlamentarischen Vertrauensmännergremium zu erteilen. Ich bin auch bereit, Herr Kollege, die Einzelheiten des Verfassungsschutzberichts hier noch einmal bekanntzugeben. Aber ich nehme nicht an, daß das notwendig ist, denn er ist ja jedermann zugänglich.


Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Keine Zusatzfrage. Ich danke Ihnen, Herr Staatssekretär.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz-Josef Nordlohne


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    (Az. 220 BMJ — 12 b Bitte sehr, Herr Staatssekretär! Herr Kollege Nordlohne, selbstverständlich veröffentlicht das Bundesministerium der Justiz keine Presseerklärungen, die das religiöse oder ethische Sprachempfinden der Bevölkerung verletzen. Das gilt auch in vorliegendem Fall. Das beanstandete Wort „absegnen" kommt aus der Umgangssprache und bedeutet soviel wie „für unbedenklich befinden, zustimmen". Es ist, soweit ersichtlich, wohl erst in letzter Zeit in Gebrauch gekommen und ist deshalb bisher in keinem der Standardlexika, nicht einmal in Küppers „Wörterbuch der deutschen Umgangssprache" zu finden. Schon deshalb dürfte es schwerlich dem liturgischen Sprachgebrauch zuzurechnen sein. Ob neuerdings auch die Kirchen diesen Ausdruck verwenden, ist dem Bundesminister der Justiz nicht bekannt. Das beanstandete Wort „einsegnen" kommt unstreitig aus dem religiösen Bereich, hat aber in den letzten Jahrhunderten einen Säkularisierungsprozeß erfahren. In der von Barack herausgegebenen „Zimmerischen Chronik" — 91. bis 94. Publikation des Litterarischen Vereins zu Stuttgart 1869 — findet sich beispielsweise die Wendung: Der Narr hat geflucht und gescholten, auch die Reiter ganz hübsch eingesegnet. „Zimmerische Chronik", Band 4, Seite 63. (Dr. Schäfer Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Nordlohne, bitte! Herr Staatssekretär, wenn Sie schon der Meinung sind, daß die Öffentlichkeit an dieser Formulierung keinen Anstoß nehme, sind Sie dann bereit, zur Kenntnis zu nehmen, daß ich als Mitglied dieses Hauses in sechs Jahren vier Familienangehörige tatsächlich als Tote habe einsegnen lassen müssen? Das muß ich zur Kenntnis nehmen. Aber ich darf bei dieser Gelegenheit bemerken, daß der Justiz üblicherweise vorgeworfen wird, sie äußere sich in zu trockenem Ton. Wenn die Justiz bei gewissen Vorstellungen einen etwas heiteren Ton zu Gehör bringt, sollte dies als willkommene Änderung gesehen und weniger ernst betrachtet werden. Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Nordlohne! Darf ich Sie fragen, nach welcher Besoldungsgruppe der Bedienstete Ihres Hauses besoldet wird, der für diese Presseformulierung verantwortlich zeichnet? Herr Abgeordneter, dies steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihrer Frage. Wollen Sie die Frage dennoch beantworten? Nein, ich kann Ihnen dies gern schriftlich geben. Ich weiß nicht, ob das hier vor aller Augen ausgebreitet werden soll. Keine Zusatzfrage. Ich rufe die Frage 23 des Herrn Abgeordneten Spranger auf: Aus welchen Gründen hielt es der Bundesjustizminister für erforderlich, den ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Gustav Heinemann zu einem Schreiben an Ulrike Meinhof zu veranlassen, wie Dr. Heinemann im Deutschen Fernsehen vom 16. Dezember 1974 berichtete, und teilt die Bundesregierung die Meinung des Briefschreibers, der Hungerstreik der Häftlinge sei ein Kampf gegen tatsächlich oder vermeintliche unmenschliche Haftbedingungen? Bitte, Herr Staatssekretär! Der Bundesminister der Justiz hat Altbundespräsident Dr. Dr. Heinemann zu einem Schritt in der fraglichen Richtung angeregt. Hierfür war die Tatsache maßgebend, daß in dem Brief an Ulrike Meinhof unter anderem folgende Feststellungen getroffen werden: Erstens. Für den Hungerstreik gibt es keinerlei vernünftigen Grund. Zweitens. Der Hungerstreik ist ohne jede Erfolgsaussicht. Parl. Staatssekretär Dr. de With Drittens. Trotz aller medizinischer Anstrengungen kann niemand durch Zwangsernährung gegen seinen Willen auf Dauer am Leben gehalten werden. Diese unter persönlicher Autorität des Altbundespräsidenten getragenen Feststellungen bedeuten für die Justiz eine Hilfe und eine moralische Unterstützung. Außerdem erschien der Brief geeignet, Menschen zur Besinnung zu rufen, die sich in Schuld und Haß verstrickt haben und durch ihre Handlungen den Rechtsfrieden auch noch in den Justizvollzugsanstalten schwer belasten. Die Meinung, der Hungerstreik der Häftlinge sei ein Kampf gegen tatsächliche oder vermeintliche unmenschliche Haftbedingungen, wird in dem Brief nicht geäußert. Vielmehr ist in dem Brief davon die Rede, daß die Untersuchungsgefangenen den Hungerstreik mit Beschwerden gegen die Haftbedingungen verbunden hätten. Diese Feststellung ist ebenso zutreffend wie der weitere Hinweis, daß über derartige Beschwerden allein die Gerichte zu entscheiden haben. Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Spranger! Herr Staatssekretär, teilt die Bundesregierung die Meinung des Briefeschreibers, die in seinem Brief vertreten wurde, daß die Baader-Meinhof-Bande Schäden unserer Gesellschaft beseitigen wolle, oder hält die Bundesregierung an der Auffassung fest, daß diese Bande den gewaltsamen Umsturz plant und durchführt und dabei vor Mord und Raub und ähnlichen Verbrechen nicht zurückschreckt? Ich meine, Herr Kollege Spranger, daß Sie den Brief insoweit fehlinterpretiert haben. Die Bundesregierung, und dies habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, hat diesen Brief als hilfreich empfunden. Ich glaube, ich darf mich auf meine vorangegangenen Äußerungen beziehen. Im übrigen obliegt es mir nicht, an den Äußerungen des Altbundespräsidenten Dr. Dr. Heinemann in glossatorischer oder gar postglossatorischer Form Auslegungsversuche unternehmen zu wollen. Zusatzfrage, Herr Kollege Spranger! Herr Staatssekretär, wäre die Rücksichtnahme auf das Ansehen dieses Amtes nicht ein zwingender Grund gewesen, auch durch einen nicht mehr amtierenden Bundespräsidenten ein solches Vorhaben nicht durchführen zu lassen, oder beabsichtigt die Bundesregierung, die Hilfe des früheren Bundespräsidenten auch weiterhin in Angelegenheiten des Strafvollzuges oder bei Durchführung der Untersuchungshaft oder in der Auseinandersetzung mit den linksradikalen Anarchisten in Anspruch zu nehmen? Ich muß Ihren Hinweis zurückweisen, daß die Bundesregierung etwas habe durchführen lassen. Hier handelt es sich um eine Anregung; das war alles. Im übrigen hat der Altbundespräsident selbst frei entschieden. Keine Zusatzfrage. Ich rufe die Frage 24 des Herrn Abgeordneten Schlaga auf: Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den Stand der Ermittlungen im Fall des Anschlags auf den Bundesschatzmeister der CDU, Walther Leisler Kiep, am 30. November 1974 in Kronberg gewonnen, und wie beurteilt sie in der Öffentlichkeit zunehmend angestellte Vermutungen, daß der zunächst angenommene Täterkreis nicht in Frage kommt und statt dessen andere politische Kreise für den Überfall verantwortlich waren? Bitte, Herr Staatssekretär! Wegen des Anschlages, Herr Kollege Schlaga, auf den Schatzmeister der CDU, Walther Leisler Kiep, ist bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen versuchten Mordes anhängig. Die insoweit zuständige Landesjustizverwaltung Hessen hat mir auf Anfrage mitgeteilt, daß Angaben über Ermittlungsergebnisse wegen der noch laufenden Ermittlungen zur Zeit nicht möglich sind. Die von Thnen angesprochene öffentliche Diskussion beruht also, wie von Ihnen bereits in Ihrer Frage artikuliert, lediglich auf Vermutungen. Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Schlaga! Herr Staatssekretär, wenn Sie sagen, daß die Untersuchungen noch laufen und daß über 70 Hinweise eingegangen sind, wie beurteilen Sie dann die in der Presse wörtlich von Herrn Kollegen Kiep gemachte Aussage: „Ich sollte als Geisel entführt werden"? Ich habe nicht von über 70 Hinweisen gesprochen. Ich darf darauf zurückkommen, daß eine Auskunft von seiten der Staatsanwaltschaft nicht gegeben wurde und daß es deswegen der Respekt verbietet, hierzu Äußerungen abzugeben. Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren. Noch eine Zusatzfrage? — Bitte, Herr Abgeordneter! Schließen Sie denn, selbst wenn es sich um ein schwebendes Verfahren handeln sollte — das Gerichtsverfahren ist ja bekanntlich noch nicht eröffnet —, aus, daß es sich dabei auch um einen privaten kriminellen Akt gehandelt haben kann? Her Kollege Schlaga, mir steht nicht zu, in diesem Zustand etwas auszuschließen Parl. Staatssekretär Dr. de With oder Vermutungen zu äußern. Das wäre dem Ermittlungsverfahren nicht dienlich. Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Reiser! Herr Staatssekretär, sieht trotz aller Vermutungen die Bundesregierung in den Äußerungen des Vorsitzenden einer hessischen rechtsextremen Organisation — „Aktion 76" — namens Fritsch, Kiep müsse „nun angeschossen werden", nämlich wegen seiner liberalen Haltung in der Ostpolitik, verwertbare Motive? Das Ermittlungsverfahren wird von der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main geführt, und dieser bleibt es überlassen, entsprechende Schlußfolgerungen zu ziehen. Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Gansel! Habe ich Sie — da bei einem Terroranschlag zunächst nicht feststellbar ist, ob er von anarchistischen Terroristen oder von rechtsextremistischen Gewalttätern stammt — richtig verstanden, daß auch Untersuchungen in Richtung der Leute vorgenommen werden, die in bezug auf Herrn Blüm und Herrn Katzer, die sich ja in manchen Fragen sehr in der Nähe von Herrn Kiep bewegen, gesagt haben, diese Leute sollte man am besten vergiften? Dies ist laut „Süddeutsche Zeitung" vom 17. März ein Zitat von dem CDU-Funktionär Grau. Herr Kollege, ich muß Ihnen leider mitteilen, daß Sie mich nicht richtig verstanden haben. Ich habe darauf hingewiesen, daß die Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main laufen, daß eine Auskunft nicht erteilt wurde und daß ich mich deswegen hierzu nicht äußern kann. (Abg. Pfeffermann meldet sich zu einer Zusatzfrage)