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ID0713501400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 135. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Kempfler . . . . . . . . . . 9217 A Wahl des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) zum Mitglied des Vermittlungsausschusses an Stelle des ausscheidenden Abg. Dr. Lenz (Bergstraße) . . . . . . . . . . . 9217 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 9217 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 9217 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung betr. die Gespräche in Washington und New York, die Pariser Konferenz und die Gespräche mit der DDR Schmidt, Bundeskanzler . . . . . 9218 D, 9255 C, 9264 D Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 9223 D, 9262 A Wehner (SPD) . . . . . . . . 9230 A Dr. Bangemann (FDP) . . . . . . 9234 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . . 9240 A Genscher, Bundesminister (AA) . . 9245 A Dr. Barzel (CDU/CSU) 9249 A Dr. Jaeger, Vizepräsident 9251 D, 9255 B Entwurf eines Hochschulrahmengesetzes — Drucksache 7/1328 —, Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO — Drucksache 7/2905 —, Bericht und Antrag des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 7/2844, 7/2932 — Zweite und dritte Beratung Dr. von Bülow (SPD) 9285 B Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 9286 C Hoppe (FDP) 9287 D Fragestunde — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — Frage A i — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung 1972 betreffend unzureichende Überwachung der Zuwendungen des Bundesministers für Forschung und Technologie; Maßnahmen für eine bessere Kontrolle der Forschungsförderungsgelder Dr. Hauff, PStSekr (BMFT) . . 9265 A, C, D Lenzer (CDU/CSU) . . . . . . 9265 C, D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 Fragen A 2 und 3 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Dr. Gölter (CDU/CSU) : Angaben der Bundesregierung hinsichtlich des Rückgangs des Lehrangebots in den letzten 15 Jahren; Notwendigkeit einer Korrektur der Angaben über die Zahl der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze Dr. Glotz, PStSekr (BMBW) . . . . 9265 D, 9266 B, D, 9267 A Dr. Gölter (CDU/CSU) 9266 C Rappe (Hildesheim) (SPD) . . . 9266 D von Hassel, Vizepräsident . . . 9267 B Fragen A 6 und 7 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Benz (CDU/ CSU) : Pressemeldungen über Zusagen der Bundesregierung gegenüber der Jewish Claims Conference hinsichtlich einer weiteren Wiedergutmachungsleistung; Absprache dieser Vereinbarung mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland Haehser, PStSekr (BMF) . . . . 9267 C, D, 9268 A, B, C Benz (CDU/CSU) . . 9267 D, 9268 B, C Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 9268 A Frage A 9 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Susset (CDU/CSU) : Gewährung der Abschreibungsmöglichkeit nach § 7 b des Einkommensteuergesetzes an Bauherren, deren Baugenehmigung in der Zeit vom 9. Mai 1973 bis 31. Dezember 1973 erteilt wurde, die jedoch mit dem Bau erst im Frühjahr 1974 begonnen haben Haehser, PStSekr (BMF) 9268 D, 9269 A, B Susset (CDU/CSU) 9269 A, B Fragen A 4 und 5 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Höcherl (CDU/ CSU) : Konkretisierung der von der Bundesregierung gemachten Angaben über die „äußerste Grenze der möglichen Neuverschuldung" der öffentlichen Hände im Jahre 1975; etwaige Bedenken der Deutschen Bundesbank gegen den Umfang der Neuverschuldung Haehser, PStSekr (BMF) . . 9269 C, D, 9270 A, B, C Höcherl (CDU/CSU) . 9269 C, D, 9270 B Maucher (CDU/CSU) 9269 D Lampersbach (CDU/CSU) 9270 C Fragen A 19 und 20 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Pressemeldungen über Verdachtsmomente gegen Mitarbeiter eines Unternehmens in Norddeutschland betreffend die Umgehung von Vorschriften über die Altölbeseitigung und damit zusammenhängende Betrugshandlungen; eventuelle sonstige Fälle von gewinnsüchtigen Verstößen gegen das Altölbeseitigungsrecht; gesetzgeberische Folgerungen aus diesen Verstößen Grüner, PStSekr (BMWi) . . . 9271 A, C Dr. Gruhl (CDU/CSU) 9271 B, C Frage A 23 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Bemühungen, die „Grüne Woche" in Berlin wieder zu einem internationalen Treffpunkt der Landwirtschaft aus Ost und West werden zu lassen; Ergebnis dieser Bemühungen Logemann, PStSekr (BML) 9271 D, 9272 A Ey (CDU/CSU) 9272 A Fragen A 24 und 25 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Gallus (FDP) : Abgabepreise bei Dieselkraftstoff für Landwirte; Marge zwischen den höchsten und niedrigsten Preisen Logemann, PStSekr (BML) . 9272 B, C, D, 9273 A Gallus (FDP) 9272 C Susset (CDU/CSU) . . . . 9272 C Eigen (CDU/CSU) 9272 C Ey (CDU/CSU) . . . . . . . 9273 A Frage A 26 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Argumentation der Bundesregierung bei den Agrarpreisverhandlungen in Brüssel Logemann, PStSekr (BML). 9273 B, C Eigen (CDU/CSU) . . . . . . 9273 B, C Frage A 27 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) : Bewertung der Agrarstatistik der EG durch die Bundesregierung Logemann, PStSekr (BML) . . . 9273 C, 9274 A, B Eigen (CDU/CSU) 9274 A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 III Frage A 28 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Susset (CDU/CSU) : Erklärung der Bundesregierung nach der Kabinettsitzung am 4. Dezember 1974 zur Ablehnung unterschiedlicher Preisanhebungen für Agrarprodukte; Übernahme dieser Aussage in die Forderungen für die EG-Agrarpreisverhandlungen 1975/76 Logemann, PStSekr (BML) . 9274 B, C, D Susset (CDU/CSU) 9274 C Eigen (CDU/CSU) 9274 D Frage A 29 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Ey (CDU/CSU) : Schutz von Patienten gegen die Behandlung durch nicht den deutschen Ausbildungsanforderungen entsprechende ausländische Ärzte Zander, PStSekr (BMJFG) . . . 9275 A, B Ey (CDU/CSU) 9275 B Fragen A 30 und 31 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — der Abg. Frau Stommel (CDU/CSU) : Abschaffung von Raucherzimmern an den Schulen; Auffassung der Bundesregierung dazu Zander, PStSekr (BMJFG) . . . 9275 C, D, 9276 A, B, D, 9277 A, B, C, D Frau Stommel (CDU/CSU) . . . 9275 C, D, 9276 D, 9277 B Josten (CDU/CSU) 9276 A Dr. Gruhl (CDU/CSU) . 9276 A, 9277 B Dr. Evers (CDU/CSU) 9276 B Dr. Hupka (CDU/CSU) . . . . 9276 D Immer (SPD) 9277 A Maucher (CDU/CSU) 9277 C Ey (CDU/CSU) 9277 C Frage A 32 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Reiser (SPD) : Verbesserung des Transport- und Rettungssystems für Herzinfarkt-Patienten Zander, PStSekr (BMJFG) 9277 D, 9278 B Reiser (SPD) 9278 A Frage A 33 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Rollmann (CDU/ CSU) : Finanzielle Schlechterstellung der geschiedenen und nicht wieder verheirateten Väter durch die Steuerreform Zander, PStSekr (BMJFG) . 9278 B, C, D Rollmann (CDU/CSU) 9278 C, D Dr. Evers (CDU/CSU) 9278 D Fragen A 34 und 35 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Brandt (Grolsheim) (SPD) : Zahl der Indizierungsanträge in den Jahren 1973 und 1974 für den „Krieg verherrlichende Schriften"; Anzahl der Indizierungen im Verhältnis zum Angebot Zander, PStSekr (BMJFG) 9279 A, B, C, D Brandt (Grolsheim) (SPD) . . . 9279 B, C Hansen (SPD) . . . . . . . . . 9279 D Frage A 36 -- Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Walther (SPD) : Fortzahlung des bisherigen Kinderzuschlags nach dem 1. Januar 1975 an Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks; Gleichstellung der Mitarbeiter der bundeseigenen Sendeanstalten Zander, PStSekr (BMJFG) . . . 9280 A, B Walther (SPD) . . . . . . . . 9280 B Maucher (CDU/CSU) . . . . . . 9280 C Frage A 44 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12, 74 — des Abg. Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) : Volkswirtschaftliche Verluste durch Einschränkungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn für den SchienenPersonennahverkehr in Verdichtungsräumen Jung, PStSekr (BMV) . . . . . . 9280 D, 9281 A, B, C, D, 9282 A Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . . 9280 D, 9281 B Dr. Jobst (CDU/CSU) . . . . 9281 C Spranger (CDU/CSU) . . . . . . 9281 D Dr. Evers (CDU/CSU) . . . . . . 9281 D Fragen A 45 und 46 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) : Untersuchungen für das Projekt „Dollarthafen" in Emden; Notwendigkeit von Verhandlungen mit dem Königreich der Niederlande Jung, PStSekr (BMV) . . 9282 A, B, C, D Schröder (Wilhelminenhof) (CDU/CSU) 9282 B, C, D Fragen A 47 und 48 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Dr. Jobst (CDU/CSU) : Anlaß für die Reise des Präsidenten der Deutschen Bundesbahn, des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands sowie der Mitglieder des Vorstands der Deutschen IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 Eisenbahnversicherungskasse nach Südafrika; Klarstellung der Finanzierung dieser Reise Jung, PStSekr (BMV) . . . 9283 B, C, D, 9284 A, B Dr. Jobst (CDU/CSU) • 9283 B, C, 9284 A Fragen A 49 und 50 — Drucksache 7/2927 vom 6. 12. 74 — des Abg. Immer (SPD) : Beleuchtungsmängel in den Zügen und Schienenbussen der Deutschen Bundesbahn, die insbesondere dem Berufsverkehr und der Schülerbeförderung dienen; Zahl der täglich darin beförderten Personen Jung, PStSekr (BMV). 9284 B, C, D Immer (SPD) . . . . . . . . 9284 C, D Nächste Sitzung 9288 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 9289* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 9217 135. Sitzung Bonn, den 11. Dezember 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 134. Sitzung, Nachtrag zum Stenographischen Bericht, Seite 1, ist in Zeile 4 statt „Freitag, den 6. Dezember 1974" zu lesen: „Donnerstag, den 5. Dezember 1974"; 134. Sitzung, Seite 9088 D, Zeile 7, ist statt „Dr. Meinecke (Hamburg)" zu lesen: „Meinicke (Oberhausen)". Anlage Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 14. 12. Dr. Aigner * 14. 12. Dr. Artzinger * 14. 12. Dr. Bangemann * 14. 12. Dr. Bayerl * 14. 12. Dr. Becher (Pullach) 11.12. Behrendt * 13. 12. Frau Berger (Berlin) 13. 12. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 13. 12. Blumenfeld * 12. 12. Dr. Burgbacher * 14. 12. Dr. Corterier * 14. 12. Conradi 20. 12. Frau Däubler-Gmelin 20. 12. Dr. Dregger 20. 12. Fellermaier * 14. 12. Flämig * 14. 12. Frehsee * 14. 12. Dr. Früh * 14. 12. Gerlach (Emsland) * 14. 12. Haase (Kellinghusen) 20. 12. Härzschel * 14. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 14. 12. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Kater * 14. 12. Katzer 20. 12. Dr. Klepsch * 14. 12. Krall * 14. 12. Lange * 14. 12. Lautenschlager * 14. 12. Dr. Lohmar 13. 12. Lücker * 14. 12. Memmel * 14. 12. Müller (Mühlheim) * 14. 12. Dr. Müller (München) ** 11. 12. Mursch (Soltau-Harburg) * 14. 12. Frau Dr. Orth * 14. 12. Pieroth 12.12. Roser 20. 12. Schmidt (München) * 14. 12. Dr. Schulz (Berlin) * 14. 12. Schwabe * 14. 12. Dr. Schwörer * 14. 12. Seefeld * 14. 12. Springorum * 14. 12. Dr. Starke (Franken) * 14. 12. Graf Stauffenberg 15. 12. Frau Steinhauer 11. 12. Stücklen 11. 12. Vahlberg 13. 12. Walkhoff * 14. 12. Frau Dr. Walz * 13. 12. Wende 20. 12. Frau Dr. Wex 11.12. Wohlrabe 13. 12.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Bangemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nein, Herr Kollege Barzel, es ist nicht richtig, wenn Sie das so sagen.

    (Widerspruch und Lachen bei der CDU/ CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Lesen Sie einmal die Texte nach!)

    — Nein, das stimmt einfach nicht, weil Sie ja zwischen den verbalen Äußerungen und den inhaltlichen Äußerungen unterscheiden müssen.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Das ist nicht die Art des feinen Mannes!)

    Herr Kollege Barzel, ich will Ihnen hier jetzt noch nicht die Qual bereiten, das Kommuniqué Ziffer für Ziffer vorzulesen. Aber ich frage Sie in der Zusammenfassung dessen, was ich gesagt habe: Sind Sie mit mir und der Bundesregierung darin einer Meinung, daß wir ein Europa haben wollen, in dem die Institutionen der Gemeinschaft verstärkt werden? Wenn Sie ja sagen, müssen Sie ja zum Gipfel und ja zu diesem Ergebnis der Politik der Bundesregierung sagen. Sind Sie mit mir Meinung, daß Europa auch auf dem Wege der Verstärkung der Befugnisse des Ministerrats vorangetrieben werden muß? Wenn Sie diese Frage bejahen, müssen Sie ja zu dem Ergebnis des Gipfels und ja zum Ergebnis der Politik dieser Bundesregierung sagen. Wenn Sie der Meinung sind, daß in der Frage der Direktwahl des Europäischen Parlaments der hier vorgeschlagene Weg eingeschlagen werden soll, müssen Sie ja zum Ergebnis des Gipfels und ja zu der Politik der Bundesregierung sagen.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU] : Sie wollen, daß wir nur noch ja sagen! — Dr. Barzel [CDU/CSU] : Nun kommen Sie mal zur Energiepolitik und zur Inflationspolitik! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Wir müssen immer ja sagen! — Zu dieser Regierung kann man nicht ja sagen!)

    — Meine Damen und Herren, ich schlage Ihnen diese Therapie des wiederholten Ja deswegen vor, weil Sie in den letzten Monaten in einer Position des ständigen Nein verharrt sind. Das ist für Sie gewissermaßen also eine Pferdekur, die notwendig ist.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Marx [CDU/CSU] : Sie haben keine Ahnung, Herr Bangemann!)

    Meine Damen und Herren, dies ist ein Ergebnis der Europapolitik der Bundesregierung, das Sie, wenn Sie die Regierung stellten, in den höchsten Tönen feiern würden. Das möchte ich Ihnen einmal sagen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Diese Bundesregierung hat Europa mit Zähigkeit und Nüchternheit eine erhebliche Wegstrecke vorangebracht. Das sollten wir ihr bescheinigen. Europa war lange Zeit zwar eine Hoffnung, aber auch nur eine Hoffnung.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Er macht weiter in Weihrauch!)

    Es wird jetzt mehr und mehr Wirklichkeit. Das
    verdanken wir der Politik der Regierung. Dafür
    9240 Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974
    Dr. Bangemann
    danken wir ihr. Das ist ermutigend und sollte auch für die Opposition ermutigend sein.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Zimmermann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Bangemann hat der Opposition ein eigenartiges Rezept empfohlen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Er ist eben der Psychotherapeut!)

    Er hat der Opposition, wenn ich recht mitgezählt habe, zwischen acht- und zwölfmal ein kräftiges Ja zur Politik der Regierung empfohlen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Lieber Herr Bangemann, eine so einfache Opposition, wie Sie sie in diesem Hause haben möchten, sind wir in den letzten fünf Jahren nie gewesen und werden wir nie sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zu diesem empfohlenen Ja muß man folgendes hinzufügen. So erfolgreich ist die Politik der Bundesregierung nun wirklich nicht, daß wir ein uneingeschränktes und ein unaufhörliches Ja dazu sagen könnten.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Ein verbales Ja!)

    Sie müssen uns schon gestatten, sehr differenziert und nuanciert zu sagen — der Führer der Opposition, Herr Professor Carstens, hat das schon getan —, was wir an den Initiativen des Bundeskanzlers begrüßen, was wir an den Ergebnissen auszusetzen haben und welchen Kurs wir für den richtigen halten würden.
    Außerdem, Herr Kollege Bangemann, würde ich doch bitten, dieses Experiment mit der Aufforderung zum Ja nicht zu wiederholen; denn es ist in allen Parlamenten der Welt üblich, daß die Opposition die Regierung fragt und nicht umgekehrt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Herr Bundeskanzler hat in diesem Hohen Hause über seinen Besuch in Washington und über die europäische Gipfelkonferenz in Paris berichtet. Lassen Sie mich zunächst sagen, daß wir es begrüßen, wenn nach Jahren einseitiger Ostpolitik von der Bundesregierung dieser Koalition überhaupt einmal wieder Westpolitik betrieben wird; schon das ist eine Genugtuung für uns.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Dieser positiven Aussage muß ich allerdings einige einschränkende Bemerkungen hinzufügen. Diese Westpolitik wird noch immer vor dem Hintergrund einer verfehlten Ostpolitik betrieben. Die West- und insbesondere die Europapolitik muß in die richtige Richtung führen; die Westpolitik darf nicht eine Flucht in die Außenpolitik darstellen, während gleichzeitig das deutsche Haus im Inneren mehr und mehr in Unordnung gerät. Unsere außenpolitischen Probleme sind zu ernst, als daß die
    Außenpolitik die Funktion eines Manövers der Ablenkung von innenpolitischen Schwierigkeiten, einer verfehlten Wirtschafts- und Stabilitätspolitik und innerparteilicher Zerrissenheit sein dürfte.
    Ich sage das zur Bundesregierung, weil der Sprecher der Bundesregierung in den Vereinigten Staaten erklärt hat, der Herr Bundeskanzler habe dort mit schonungsloser Offenheit eine wirtschaftliche Bilanz gezogen. Ich meine, es wäre angebracht gewesen, daß bei diesen Gesprächen auch eine schonungslose politische Bilanz, eine Bilanz der Amerikapolitik, der Europapolitik und der Ostpolitik der Regierung dieser Koalition gezogen worden wäre.
    Auf dem Gebiet der Außenpolitik macht es diese Regierungskoalition der Öffentlichkeit und auch der Opposition nicht immer ganz leicht bei der Beurteilung der Frage, wo und von wem nun eigentlich letztlich die entscheidenden Akzente gesetzt worden sind. Schon bei der letzten Regierung dieser Koalition war es oft recht unterschiedlich, was man von dem damaligen Bundeskanzler Brandt, vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Wehner, vom damaligen Außenminister oder von Egon Bahr hörte. Diese Tradition wird über den Regierungswechsel hinaus von der Koalition fortgesetzt. In den letzten Wochen hörten wir zur Außenpolitik vieles vom SPD-Vorsitzenden Willy Brandt, manches vom deutschen Bundeskanzler und einiges auch vom Bundesaußenminister. Aber durchaus nicht alles stimmte überein.
    Während der Kollege Brandt in Paris Erklärungen abgab, die einer gefährlichen Relativierung der Römischen Verträge über die Europäische Gemeinschaft Tür und Tor öffnen, haben wir von der Bundesregierung gerade nach den Vorschlägen von Giscard d'Estaing und seinem Außenminister Sauvagnargues konkrete Vorschläge zur Europapolitik vermißt. Das ist um so bedauerlicher, als, wie ich hier zum wiederholten Male und mit allem Nachdruck erklären möchte, eine erfolgreiche Europapolitik der zentrale Punkt unserer gesamten Außenpolitik ist. Die CSU hat seit ihrem Bestehen alles in ihrer Macht Stehende unternommen, um die Europapolitik voranzutreiben. Alles, was bis heute in der Politik der Einigung Europas erreicht worden ist, ist von uns mitgetragen worden. Zur Politik der Einigung des freien Europa gibt es keine Alternative.
    Gerade die Tatsache, daß wir von dieser Bundesregierung viele Widersprüchlichkeiten und Halbheiten in Sachen Europa gehört haben, hat uns dazu veranlaßt, vor wenigen Wochen zehn Punkte zur Europapolitik einstimmig zu verabschieden, in denen wir unsere wesentlichen Forderungen zur europäischen Einigungspolitik zusammengefaßt haben. Ich möchte nicht auf alle diese Punkte im einzelnen eingehen. Aber lassen Sie mich etwas Entscheidendes hierzu sagen. Ich weiß sehr wohl, daß wir uns nicht auf einer einzigen Einbahnstraße auf die Europäische Union zubewegen können. Ich weiß sehr wohl, daß es ohne Pragmatismus nicht vorangehen kann. Wichtig aber ist, daß das Erreichte — insbesondere die Römischen Verträge — nicht in Frage gestellt werden darf und daß auch das Ziel, auch wenn es heute noch nicht greifbar ist, der
    Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 135. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Dezember 1974 9241
    Dr. Zimmermann
    europäische Bundesstaat, nicht aus den Augen verloren werden darf.