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ID0710310900

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    Deutscher Bundestag 103. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . 6843 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses; in Verbindung mit Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 7/1918); in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 7/1933); in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 7/1937) — Fortsetzung der zweiten Beratung — Grobecker (SPD) . . . . 6843 C, 6873 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6844 C Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . . 6849 B Dr. von Bülow (SPD) 6855 C Hoppe (FDP) . . . . . 6860 D, 6877 A Dr. Sprung (CDU/CSU) 6864 A Blank (SPD) 6867 C Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 6869 C Wohlrabe (CDU/CSU) 6874 D Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . 6876 D Haushaltsgesetz 1974 (Drucksachen 7/1938, 7/2026, 7/2027) Dr. Althammer (CDU/CSU) 6877 D, 6878 A, 6878 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 6878 B Sammelübersichten 19 und 20 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 7/2055, 7/2087) . . . . . 6878 D Bericht und Antrag des Innenausschusses zu dem Bericht der Wahlkreiskommission für die 7. Wahlperiode des Deutschen Bundestages zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung betr. Bundestagswahlrecht (Drucksachen 7/1379, 7/867, 7/2063) Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 6879 A Wittmann (Straubing) (SPD) . . . 6880 C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 6882 B Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 6884 A Entwurf eines Gesetzes der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP zur Änderung des Gesetzes über die politischen Parteien (Parteiengesetz) (Drucksache 7/1878), Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache 7/2082), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2081) — Zweite und dritte Beratung — 6884 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Personenstandsgesetzes (Drucksache 7/1490), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2040) — Zweite und dritte Beratung — 6885 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2098) in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2099) — Erste Beratung — Vogelsang (SPD) 6885 C Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . 6886 B Möllemann (FDP) . . . 6887 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (Sechstes Anpassungsgesetz) (Drucksache 7/2121) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6888 D Entwurf eines Dritten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften in der kreisfreien Stadt München und im Landkreis München sowie in der Freien und Hansestadt Hamburg (Drucksache 7/2069) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 25. März 1972 zur Änderung des Einheits-Übereinkommens von 1961 über Suchtstoffe (Drucksache 7/2071) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes der Abg. Müller (Remscheid), Frau Schroeder (Detmold), Frau Stommel, Dr. Götz, Frau Hürland, Burger und der Fraktion der CDU/CSU zur Verlängerung des Gesetzes zur Förderung sozialer Hilfsdienste (Drucksache 7/2085) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes über die weitere Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle in der Elektrizitätswirtschaft (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 7/1991) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Schiffsvermessungs-Übereinkommen vom 23. Juni 1969 (Drucksache 7/2054) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Agrarberichterstattung (Agrarberichterstattungsgesetz) (Drucksache 7/1990) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1974 (ERP- Wirtschaftsplangesetz 1974) (Drucksache 7/1979) — Erste Beratung — . . . . 6889 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes (Drucksache 7/2094) — Erste Beratung — Schedl (CDU/CSU) 6889 D Huonker (SPD) . . . . . . . 6890 B Opitz (FDP) 6891 B Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 6891 C Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Ekkehart Balnus, Emmerich, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1952) in Verbindung mit Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Helmuth Manne, Frankfurt, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1953) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Russ, Siegburg, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1954) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Basekow, Siegen, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1955) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Dr. Klaus Schmiemann, Köln, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1956) Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) . . 6892 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Rationalisierung, Kosten- und Erfolgskontrolle im Bundesministe- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 III rium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/865, 7/1904) 6893 A Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Förderung der „Technologischen Forschung und Entwicklung" im Bundesministerium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/890, 7/1972) 6893 B Zur Geschäftsordnung Leicht (CDU/CSU) 6893 C von Hassel, Vizepräsident . . . 6893 D Schulte (Unna) (SPD) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 6/74 — Besondere Zollsätze gegenüber Finnland — EGKS) und zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 7/74 — Zollkontingente für Walzdraht usw. —) (Drucksachen 7/1969, 7/1970, 7/2084) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu den zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlägen der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte raffinierte Erdölerzeugnisse eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Polypropylen der Tarifstelle 39.02 C IV des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung der Gemeinschaftszollkontingente für Acryl-Spinnfasern und Garne aus AcrylSpinnfasern der Tarifstellen ex 56.04 A und ex 56.05 A des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung einer Genehmigungspflicht für die Einfuhr von Tonbandgeräten nach Italien mit Herkunft aus Taiwan (Drucksachen 7/1745, 7/1994, 7/1771, 7/2083) . . 6894 C Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Durchführung einer Erhebung über die Verdienste der ständig in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter (Drucksachen 7/1708, 7/2086) 6894 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504, 7/1911 bis 7/1938, 7/2027) — Dritte Beratung — Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 6895 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) . 6902 A Kirst (FDP) . . . . . . . . . . 6906 D Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . 6911 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . 6911 D Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . . 6913 B Wolfram (SPD) . . . . . . . . 6913 C Damm (CDU/CSU) . . . . . . . 6914 A Würtz (SPD) . . . . . . . . . 6915 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes über den Kündigungsschutz für Mietverhältnisse über Wohnraum (Drucksache 7/2011) — Erste Beratung — Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 6916 B Gnädinger (SPD) 6917 A Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 6917 D Kleinert (FDP) . . . . . . . . 6919 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 6920 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6921* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 6843 103. Sitzung Bonn, den 22. Mai 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Aigner * 22. 5. Dr. Artzinger * 22. 5. Bahr 22. 5. Batz 22. 5. Dr. Becher (Pullach) 22. 5. von Bockelberg 22. 5. Brandt 6. 6. Dr. Dregger 22. 5. Dr. Erhard 22. 5. Ferrang 22. 5. Dr. Freiwald 22. 5. Gewandt 19. 6. Dr. Gölter *** 22. 5. Dr. Gradl 10. 6. Groß 22. 5. Dr. Haenschke 31. 5. Härzschel * 23. 5. Handlos 22. 5. Jäger (Wangen) 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 22. 5. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Klepsch *** 22. 5. Freiherr von Kühlmann-Stumm 22. 5. Lagershausen 22. 5. Lampersbach 22. 5. Lemmrich *** 22. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 22. 5. Lenzer *** 22. 5. Logemann 22. 5. Dr. Lohmar 22. 6. Lücker * 26. 5. Memmel * 22. 5. Mursch (Soltau-Harburg) * 22. 5. Dr. Narjes 22. 5. Pawelczyk *** 22. 5. Dr. Probst 22. 5. Richter *** 22.5. Schlaga *** 22. 5. Schmidt (Kempten) *** 22. 5. Schröder (Wilhelminenhof) 22. 5. Dr. Schwencke *** 22. 5. Dr. Schwörer * 22. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 24.5. Dr. Starke (Franken) 23. 5. Vogel (Ennepetal) 22. 5. Walkhoff * 22. 5. Frau Dr. Walz * 22. 5. Wienand 22. 5. Dr. Wörner 22. 5. Zeyer 8.6.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit der Drucksache 7/2094 hat die Bundesregierung am 14. Mai 1974 dem Deutschen Bundestag den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes vorgelegt. Das Entstehen dieses Gesetzentwurfs ist für diese Regierung ebenso bezeichnend wie die Tatsache, daß er nun endgültig zu einem Zeitpunkt eingebracht wird, in der in diesem Hause ein Drittes Steuerreformgesetz, das von dieser Regierung als die große Steuerreform bezeichnet wird, in einem kaum mehr zu überbietenden Eilverfahren behandelt werden muß, weil von seiten der Koalition politische Termine eingehalten werden sollen. Trotz jahrelanger Überlegungen war es nicht möglich, diesen Gesetzentwurf hier frühzeitiger, rechtzeitiger einzubringen.
    Das bisherige Entwicklungshilfe-Steuergesetz ist am 31. Dezember des letzten Jahren abgelaufen. Lange vorher, verstärkt im letzten Jahr, hat die CDU/CSU ihre Vorstellungen dazu vorgebracht und immer wieder darauf hingewiesen, wie notwendig



    Schedl
    es sei, hier keine Lücke in der gesetzlichen Regelung eintreten zu lassen.
    Auch auf diesem Gebiete der Politik, auf dem viele Reformversprechungen in allen Bereichen verkündet werden, sind die öffentlichen Leistungen der Entwicklungshilfe deutlich zurückgegangen. Das wäre ein ausschlaggebender Grund gewesen, die privaten Leistungen der Wirtschaft mindestens gleichbleibend zu halten oder sie durch mehr Anreize so zu steigern, daß in der Addition das Gesamtvolumen zumindest nicht abnimmt. Dem Vernehmen nach war dies aber erst vor einer Reise von Bundeswirtschaftsminister Friderichs nach Brasilien möglich; dies soll der letzte entscheidende Anlaß für einen Kabinettsbeschluß gewesen sein, der offensichtlich die Grundlage für diese nun auf dem Tisch liegende Vorlage gebildet hat.
    Es wäre natürlich interessant, in diesem Zusammenhang auch noch darauf hinzuweisen, daß es in dieser Frage ein sehr langes Tauziehen zwischen den einzelnen damit befaßten Ressorts gegeben hat.
    In dem nun vorliegenden Gesetzentwurf sind auch einige Punkte aus den Leitlinien der CDU/CSU zu dieser Gesetzgebung, die im Juni vorigen Jahres veröffentlicht worden sind, übernommen worden. In einigen Punkten allerdings weicht der vorgeschlagene Gesetzentwurf von diesen unseren grundsätzlichen Überlegungen ab.
    Ich möchte nur einen Punkt herausgreifen, nämlich die Absicht, in der Zukunft eine Staffelung der Rücklagen — zum einen in Höhe von 80 %, zum anderen in einer Höhe von 40 % — nach zwei Ländergruppen durchzusetzen. Auch wir sind der Auffassung, daß eine differenzierte Förderung sinnvoll ist. Dies bedeutet, daß wir im Bereich der 800/o mit Ihnen übereinstimmen. Bezüglich der übrigen Länder sollten wir aber zumindest die bisherigen Möglichkeiten der Rücklagenbildung beibehalten.
    Die CDU/CSU-Fraktion will, daß mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes ein Gesetz geschaffen wird, das im Sinne einer verfahrensneutralen steuerlichen Förderung von Direktinvestitionen in der Zukunft eine deutliche Stärkung der Möglichkeiten in diesem Bereich mit sich bringt.
    Die CDU/CSU begrüßt die spät, aber nun doch noch gekommene Vorlage. Sie behält sich allerdings vor, bei den jeweiligen Beratungen entsprechende Änderungsanträge einzubringen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Huonker.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gunter Huonker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nur eine kurze Bemerkung zu dem, was mein Herr Vorredner gesagt hat. Sie wissen so gut wie wir, daß bei allen Fraktionen die Steuerreform, verbunden mit einer Steuerentlastung für die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, die erste Priorität hat. Daran arbeiten wir. Deswegen ist es für Sie genauso klar wie für mich, daß das
    Entwicklungshilfe-Steuergesetz dem zeitlich nachgeordnet werden muß, zumal ein nahtloser Anschluß an das alte Entwicklungshilfe-Steuergesetz dadurch gewährleistet ist, daß dieses Gesetz rückwirkend in Kraft treten, wird.
    Im übrigen sind Sie jeden Beweis dafür schuldig geblieben, daß auch nur eine einzige Privatinvestition in einem Entwicklungsland deshalb unterblieben ist, weil dieses Gesetz im Augenblick noch nicht in Kraft ist.
    Angesichts der Terminlage werden Sie mir sicher zustimmen, wenn ich darauf verzichte, jetzt über die Bedeutung und die Gefahren von Privatinvestitionen zu sprechen. Ich will ganz kurz die fünf wesentlichen Punkte dieses Gesetzes aus der Sicht der SPD-Fraktion hervorheben.
    Erstens. Der Bewertungsabschlag wird gestrichen. Die steuerliche Förderung von Privatinvestitionen in Entwicklungsländern soll ausschließlich durch steuerfreie Rücklagen erfolgen; dies vor allem deshalb, weil bei erfolgreichen Investitionen in Entwicklungsländern der Bewertungsabschlag über das mit dem Gesetz verfolgte Ziel hinausgeht und bei fehlgeschlagenen Investitionen ein Vorteil sowieso nicht gegeben ist.
    Zweitens. Durch die vorgesehene Staffelung der steuerfreien Rücklagen soll unter entwicklungspolitischen Gesichtspunkten ein besonderer Anreiz für Kapitalanlagen in den Entwicklungsländern geschaffen werden, die solche Investitionen am dringendsten benötigen, denen aber bisher deutsche Privatinvestitionen nur in völlig unzureichendem Umfang zugeflossen sind. Deshalb werden Kapitalanlagen in den 25 am wenigsten entwickelten Ländern und in Bangla Desch mit einer Rücklage von 80 % begünstigt, die übrigen mit einer Rücklage von 40 %.
    Drittens. Entsprechend der Entwicklungsstrategie der Vereinten Nationen für die zweite Entwicklungsdekade und auch entsprechend der entwicklungspolitischen Konzeption der Bundesregierung sieht der Gesetzentwurf eine besondere steuerliche Begünstigung beschäftigungsintensiver Kapitalanlagen vor. Dies begrüßt die SPD-Fraktion ganz besonders, weil damit die Priorität in der Entwicklungspolitik anerkannt ist, nämlich Abbau der Arbeitslosigkeit in der Dritten Welt.
    Viertens. Die Begünstigung von Privatinvestitionen im Bereich des Fremdenverkehrs, die schon durch die letzte Novelle zum EntwicklungshilfeSteuergesetz eingeschränkt wurde, wird nunmehr vollständig aus der steuerlichen Förderung herausgenommen. Dies ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil im Jahre 1971 mehr als zwei Fünftel, im Jahre 1972 sogar 62% aller durch das Entwicklungshilfe-Steuergesetz geförderten Privatinvestitionen nach Spanien und auf die Kanarischen Inseln geflossen sind, und zwar der Löwenanteil in lukrative Immobilienprojekte an den sonnigen Meeresküsten, und dies noch zumeist über sogenannte Abschreibungsgesellschaften in der Rechtsform der GmbH & Co KG. Wir sind der Meinung, daß eine weitere steuerrechtliche Förderung von Fremdenverkehrs-



    Huonker
    projekten in Entwicklungsländern in Zukunft nicht mehr vertretbar ist.
    Fünftens. Durch die Streichung des § 1 Abs. 6 sollen nunmehr auch beim Entwicklungshilfe-Steuergesetz die allgemeinen Bilanzierungsvorschriften beachtet werden müssen. Dies bedeutet, daß künftig die Vergünstigung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes nur noch dann in Anspruch genommen werden kann, wenn zwischen dem Betrieb oder der Praxis des Investors und der Investition im Entwicklungsland ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht.
    Meine Damen und Herren, die erneute Befristung der Geltungsdauer des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes auf fünf Jahre wird von der SPD-Fraktion ausdrücklich begrüßt. Die bisher mit dem Entwicklungshilfe-Steuergesetz gewonnenen Erfahrungen machen es unerläßlich, bis zum Ablauf der Fünfjahresfrist sorgfältig zu prüfen, ob und inwieweit das novellierte Entwicklungshilfe-Steuergesetz bewirkt haben wird, daß steuerlich begünstigte Privatinvestitionen, mehr als dies in der Vergangenheit der Fall war, im Endergebnis entwicklungspolitischen Zielsetzungen Rechnung tragen, und dies unbeschadet der eigenen Motivation des Investors. Dies vor allen Dingen deshalb — das möchte ich betonen —, weil wir die jährlichen Steuerausfälle in dreistelliger Millionenhöhe — die durch die Novelle zum Entwicklungshilfe-Steuergesetz um ein Drittel geringer werden, was wir begrüßen — nur dann für vertretbar halten, wenn die geförderten Kapitalanlagen in Zukunft stärker als bisher den Zielsetzungen des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes entsprechen.
    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluß. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die im vorliegenden Gesetzentwurf enthaltenen wesentlichen Verbesserungen

    (Abg. Dr. Todenhöfer: Reförmchen!)

    gegenüber dem alten Gesetz. Ich will aber hier anmerken, daß einige Punkte dieses Entwurfs bei den Beratungen in den Ausschüssen aus unserer Sicht noch einer recht kritischen Diskussion bedürfen werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Todenhöfer: Einer Verbesserung vor allem!)