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ID0710307200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 103. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . 6843 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses; in Verbindung mit Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 7/1918); in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 7/1933); in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 7/1937) — Fortsetzung der zweiten Beratung — Grobecker (SPD) . . . . 6843 C, 6873 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6844 C Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . . 6849 B Dr. von Bülow (SPD) 6855 C Hoppe (FDP) . . . . . 6860 D, 6877 A Dr. Sprung (CDU/CSU) 6864 A Blank (SPD) 6867 C Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 6869 C Wohlrabe (CDU/CSU) 6874 D Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . 6876 D Haushaltsgesetz 1974 (Drucksachen 7/1938, 7/2026, 7/2027) Dr. Althammer (CDU/CSU) 6877 D, 6878 A, 6878 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 6878 B Sammelübersichten 19 und 20 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 7/2055, 7/2087) . . . . . 6878 D Bericht und Antrag des Innenausschusses zu dem Bericht der Wahlkreiskommission für die 7. Wahlperiode des Deutschen Bundestages zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung betr. Bundestagswahlrecht (Drucksachen 7/1379, 7/867, 7/2063) Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 6879 A Wittmann (Straubing) (SPD) . . . 6880 C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 6882 B Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 6884 A Entwurf eines Gesetzes der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP zur Änderung des Gesetzes über die politischen Parteien (Parteiengesetz) (Drucksache 7/1878), Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache 7/2082), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2081) — Zweite und dritte Beratung — 6884 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Personenstandsgesetzes (Drucksache 7/1490), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2040) — Zweite und dritte Beratung — 6885 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2098) in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2099) — Erste Beratung — Vogelsang (SPD) 6885 C Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . 6886 B Möllemann (FDP) . . . 6887 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (Sechstes Anpassungsgesetz) (Drucksache 7/2121) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6888 D Entwurf eines Dritten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften in der kreisfreien Stadt München und im Landkreis München sowie in der Freien und Hansestadt Hamburg (Drucksache 7/2069) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 25. März 1972 zur Änderung des Einheits-Übereinkommens von 1961 über Suchtstoffe (Drucksache 7/2071) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes der Abg. Müller (Remscheid), Frau Schroeder (Detmold), Frau Stommel, Dr. Götz, Frau Hürland, Burger und der Fraktion der CDU/CSU zur Verlängerung des Gesetzes zur Förderung sozialer Hilfsdienste (Drucksache 7/2085) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes über die weitere Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle in der Elektrizitätswirtschaft (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 7/1991) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Schiffsvermessungs-Übereinkommen vom 23. Juni 1969 (Drucksache 7/2054) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Agrarberichterstattung (Agrarberichterstattungsgesetz) (Drucksache 7/1990) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1974 (ERP- Wirtschaftsplangesetz 1974) (Drucksache 7/1979) — Erste Beratung — . . . . 6889 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes (Drucksache 7/2094) — Erste Beratung — Schedl (CDU/CSU) 6889 D Huonker (SPD) . . . . . . . 6890 B Opitz (FDP) 6891 B Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 6891 C Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Ekkehart Balnus, Emmerich, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1952) in Verbindung mit Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Helmuth Manne, Frankfurt, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1953) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Russ, Siegburg, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1954) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Basekow, Siegen, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1955) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Dr. Klaus Schmiemann, Köln, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1956) Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) . . 6892 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Rationalisierung, Kosten- und Erfolgskontrolle im Bundesministe- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 III rium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/865, 7/1904) 6893 A Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Förderung der „Technologischen Forschung und Entwicklung" im Bundesministerium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/890, 7/1972) 6893 B Zur Geschäftsordnung Leicht (CDU/CSU) 6893 C von Hassel, Vizepräsident . . . 6893 D Schulte (Unna) (SPD) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 6/74 — Besondere Zollsätze gegenüber Finnland — EGKS) und zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 7/74 — Zollkontingente für Walzdraht usw. —) (Drucksachen 7/1969, 7/1970, 7/2084) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu den zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlägen der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte raffinierte Erdölerzeugnisse eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Polypropylen der Tarifstelle 39.02 C IV des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung der Gemeinschaftszollkontingente für Acryl-Spinnfasern und Garne aus AcrylSpinnfasern der Tarifstellen ex 56.04 A und ex 56.05 A des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung einer Genehmigungspflicht für die Einfuhr von Tonbandgeräten nach Italien mit Herkunft aus Taiwan (Drucksachen 7/1745, 7/1994, 7/1771, 7/2083) . . 6894 C Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Durchführung einer Erhebung über die Verdienste der ständig in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter (Drucksachen 7/1708, 7/2086) 6894 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504, 7/1911 bis 7/1938, 7/2027) — Dritte Beratung — Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 6895 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) . 6902 A Kirst (FDP) . . . . . . . . . . 6906 D Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . 6911 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . 6911 D Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . . 6913 B Wolfram (SPD) . . . . . . . . 6913 C Damm (CDU/CSU) . . . . . . . 6914 A Würtz (SPD) . . . . . . . . . 6915 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes über den Kündigungsschutz für Mietverhältnisse über Wohnraum (Drucksache 7/2011) — Erste Beratung — Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 6916 B Gnädinger (SPD) 6917 A Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 6917 D Kleinert (FDP) . . . . . . . . 6919 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 6920 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6921* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 6843 103. Sitzung Bonn, den 22. Mai 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Aigner * 22. 5. Dr. Artzinger * 22. 5. Bahr 22. 5. Batz 22. 5. Dr. Becher (Pullach) 22. 5. von Bockelberg 22. 5. Brandt 6. 6. Dr. Dregger 22. 5. Dr. Erhard 22. 5. Ferrang 22. 5. Dr. Freiwald 22. 5. Gewandt 19. 6. Dr. Gölter *** 22. 5. Dr. Gradl 10. 6. Groß 22. 5. Dr. Haenschke 31. 5. Härzschel * 23. 5. Handlos 22. 5. Jäger (Wangen) 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 22. 5. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Klepsch *** 22. 5. Freiherr von Kühlmann-Stumm 22. 5. Lagershausen 22. 5. Lampersbach 22. 5. Lemmrich *** 22. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 22. 5. Lenzer *** 22. 5. Logemann 22. 5. Dr. Lohmar 22. 6. Lücker * 26. 5. Memmel * 22. 5. Mursch (Soltau-Harburg) * 22. 5. Dr. Narjes 22. 5. Pawelczyk *** 22. 5. Dr. Probst 22. 5. Richter *** 22.5. Schlaga *** 22. 5. Schmidt (Kempten) *** 22. 5. Schröder (Wilhelminenhof) 22. 5. Dr. Schwencke *** 22. 5. Dr. Schwörer * 22. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 24.5. Dr. Starke (Franken) 23. 5. Vogel (Ennepetal) 22. 5. Walkhoff * 22. 5. Frau Dr. Walz * 22. 5. Wienand 22. 5. Dr. Wörner 22. 5. Zeyer 8.6.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Wohlrabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Verehrter Herr Kollege Grobecker, es ist bekannt, daß man die Wahrheit im Umgang mit Steuermitteln nicht so sehr gern hört. Wir haben anläßlich der ersten Lesung bereits einige Erfahrungen gemacht, auch durch die Bemerkungen Ihrer Fraktion. Nur, Ihre Bemerkungen werden nicht dadurch besser, daß Sie sagen, der



    Wohlrabe
    Herr Kollege Schröder habe nicht zur Sache geredet. Fest steht, daß die Zahlen, die hier von unserem Kollegen Schröder vorgetragen worden sind, hieb- und stichfest und für jeden, der ehrlich ist, auch nachprüfbar sind.

    (Zuruf von der SPD.)

    Zweite Bemerkung! Ihren Vergleich bei den Personalkosten hätte ich nicht gezogen! Es ist üblich, Herr Kollege Grobecker, wenn wir Personalkosten vergleichen, daß dann auch die gleichen Zeiträume zugrunde gelegt werden. Es hat nämlich keinen Wert, wenn jeder von einer anderen Basis ausgeht. Die Basis, von der der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU und auch der Kollege Schröder ausgegangen sind, ist der Zeitraum 1969 bis 1974, ein Zeitraum, den Sie zu verantworten haben. Sie reden aber vom Zeitraum 1967 bis 1973. Sie vermischen die Verantwortlichkeiten. Wir beginnen dort, wo Ihr Beginn war. Nämlich beim Jahr 1969, auf das Sie so stolz sind. Wenn Sie diese Zahlen von 1969 bis 1973 zugrunde legen, dann ist das, was der Kollege Schröder und auch Herr Professor Carstens gesagt haben, vollkommen richtig.
    Die dritte Bemerkung. Jede Regierung und auch jede sie tragende Koalition wehrt sich natürlich, wenn ihr Verschwendungssucht im Öffentlichkeitsbereich vorgehalten wird. Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, daß keine Öffentlichkeitsarbeit sein soll. Nur ist zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Propaganda ein großer Unterschied.

    (Ironische Zustimmung und Zurufe von der SPD.)

    Wir haben bereits darüber diskutiert; ich erinnere nur daran. Wenn im Propagandaetat des Arbeitsministeriums ein 430%iger Zuwachs ist, dann ist dies unangemessen; um es deutlich zu sagen und um nicht zu sagen: Verschwendung.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.) Dies nur kurz vorweg.

    Im Einzelplan 60 und in den hier aufgerufenen Einzelplänen sind unter anderem die Zahlungen an die DDR angesprochen; sie sind dort etatisiert. Es sind Kosten, die zum großen Teil im innerdeutschen Bereich entstehen. Die einzelnen Ausgaben und Vergünstigungen für die DDR sehen, wenn man sie aufzählt, wie folgt aus:
    1,4 Milliarden DM in den Jahren 1970 bis 1973 aus dem Bundeshaushalt, aus dem Haushalt Berlin sowie aus dem Haushalt Bundespost als Pauschalabgeltung gemäß Transitabkommen, Erstattung von Visagebühren und Straßenbenutzungsgebühren. Rund 300 Millionen DM erhält die DDR im gleichen Zeitraum von der Wirtschaft und von Privatpersonen für ähnliche Zwecke. Darin sind unter anderem enthalten rund 120 Millionen DM aus dem Mindestumtausch im Besucherverkehr, wobei die Mehreinnahmen durch den Zwangsumtausch, der nunmehr 20 DM pro Person ausmacht, nicht enthalten sind. 620 Millionen DM zinsloser Bundesbankkredit stehen der DDR im Rahmen der bis Ende 1975 laufenden Swing-Vereinbarung für Warenbezüge aus der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung. 800 Millionen DM macht der Aktivsaldo der Bundesrepublik I Deutschland im innerdeutschen Handel im Jahre 1969 aus. In den Jahren 1970 bis 1973 erhöhte sich dieser Aktivsaldo auf die Summe von nunmehr rund 1,7 Milliarden DM. Hinzu tritt noch eine Summe von 800 Millionen DM, die der deutsche Steuerzahler aufgebracht hat; er subventionierte nämlich durch die geltende Umsatzsteuervergünstigung die Warenbezüge aus der DDR.
    Wenn Sie alles zusammenfassen, sind dies Zahlungen und Vergünstigungen, die — ich beziehe mich hier auf eine Antwort des innerdeutschen Ministeriums — rund 4 Milliarden DM zugunsten der DDR ausmachen. Rund 1,7 Milliarden DM davon
    und das ist die Summe, über die ich eine Bemerkung machen möchte — flossen in bar in die Kasse der DDR. Dies ist, wie wir meinen, ein stattlicher Betrag. Dazu kommen die zinslosen Bundesbankkredite in Höhe von 270 Millionen DM in 1969, 387 Millionen DM in 1970, 413 Millionen DM in 1971, 539 Millionen DM in 1972 und rund 600 Millionen DM in 1973; also ständig steigende Tendenz. Ferner kommen hinzu die Schulden der DDR im innerdeutschen Handel von rund 1,7 Milliarden DM und die auf Mehrwertsteuerpräferenzen beruhenden indirekten Einnahmen der DDR von rund 800 Millionen DM in den letzten vier Jahren.
    Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die Zahlungen als solche; ich möchte das mit aller Deutlichkeit betonen. Sie richtet sich vielmehr gegen Barleistungen, also gegen jene rund 1,7 Milliarden DM, die an die DDR zur freien Verfügung unmittelbar gezahlt werden. Bisher ging ein geringerer Teil der Gelder, z. B. die Bahn- und Postzahlungen, auf das Unterkonto 3 bei der Deutschen Bundesbank, das zur Tilgung der DDR-Schulden dient. Beträchtliche Summen fließen ohne jede Zweckbindung der Außenhandelsbank der DDR zu. Ein weiterer großer Teil der Gelder steht bei der Bank für Gemeinwirtschaft in Frankfurt der DDR zur Verfügung.
    Diese DM-Devisen, über die die DDR in der Bundesrepublik verfügt, können von ihr ohne jeden Umweg für ihre Auslandsarbeit, die sich bekanntlich immer wieder gegen die Bundesrepublik Deutschland richtet, und für subversive Zwecke auch in unserem eigenen Lande eingesetzt werden. Es ist also auch möglich — dies nur in Parenthese —, daß z. B. Aufwendungen, die der Fall Guillaume erbracht hat, daraus bezahlt werden.

    (Abg. Leicht: Sehr interessant!)

    Ich frage an dieser Stelle, welche Erkenntnisse bei der Bundesregierung über die Verwendung derjenigen Mittel vorliegen, die die DDR zur freien Verfügung erhalten hat, und ob die Bundesregierung bereit ist, diese Kenntnisse der Öffentlichkeit mitzuteilen.
    Aus diesen meinen Worten, meine Damen und Herren, ist deutlich, daß es uns von der CDU/CSU- Fraktion weniger darum geht, daß die Bundesregierung zahlt, als vielmehr darum, daß unser Geld nicht ausgerechnet gegen den deutschen Steuerzahler eingesetzt wird. Namens der CDU/CSU-Fraktion setze ich mich für eine Zweckbindung der Mittel ein.



    Wohlrabe
    Die Benutzungsgebühren für die Transitwege sollten von der DDR für die Verbesserung und den Ausbau dieser Verkehrsadern eingesetzt werden; denn sie sind, wie wir wissen, in einem sehr schlechten Zustand.
    Nicht nur die Autostraßen, sondern auch die Schienenwege durch die DDR befinden sich in einem erbärmlichen Zustand. Es wäre beispielsweise möglich, in dreieinhalb Stunden von Berlin nach Hannover zu fahren, wenn die Schienenwege nicht so verrottet wären. Sie sind seit 1945 nicht stark erneuert worden, wie wir wissen. Ähnliches gilt für die Wasserwege und die Schleusen. Ich erinnere auch an den geplanten Autobahnbau Berlin—Hamburg. Es wäre gut, wenn insbesondere durch den Bundesverkehrsminister entsprechende Initiativen für eine positive Regelung erarbeitet werden könnten.
    Im kommenden Jahr steht die Frage der Neufestsetzung der Transitgebühren an. Diese Gebühren sind nach dem Transitabkommen nur für vier Jahre festgesetzt worden, und zwar auf 234,9 Millionen DM, jeweils seit 1971. Die DDR wird versuchen, diesen Betrag auf Grund des gestiegenen Verkehrsaufkommens auf den Transitwegen zu erhöhen. Wir plädieren dafür, zu Beginn der Verhandlungsrunde die Zweckgebundenheit der Mittel in die Diskussion einzuführen. Die Bundesregierung muß versuchen, eine Änderung zu erwirken. Es sollte erreicht werden, daß Bundesmittel nicht mehr zur freien Verfügung des SED-Regimes gehen. Eine Zweckbindung sollte erreicht werden, und zwar auch für Maßnahmen innerhalb der DDR, insbesondere für Ausbesserungs- und Neubaumaßnahmen auf den Transitwegen für Straßen, Schienen- und Wasserwege.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir wären sehr dankbar, wenn die Bundesregierung entsprechend tätig werden könnte. Wir bitten zu bedenken, daß die Millionen DM, die an die DDR gezahlt werden, vom deutschen Steuerzahler aufgebraucht werden. Er hat ein Anrecht, daß die Mittel einer soliden Verwendung zugeführt werden. Die Zahlungen dürfen sich nirgendwo und an keiner Stelle gegen ihn unmittelbar richten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Wird noch das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Ich schließe die verbundene Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 08 — Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen —. Änderungsanträge liegen hierzu nicht vor. Wer dem Ausschußantrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Mit den Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der Opposition angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 32 — Bundesschuld —. Auch hierzu liegen keine Änderungsanträge vor. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Mit der gleichen Mehrheit angenommen.
Wir kommen zum Einzelplan 60 — Allgemeine Finanzverwaltung —. Wir stimmen zuerst über den Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 7/2141 ab. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen.

(Abg. Cartens [Emstek] meldet sich zur Begründung des Änderungsantrages zu Wort.)

— Wir sind schon in der Abstimmung!
Wer dem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Abgelehnt.
Zum Einzelplan 60 liegt ein weiterer Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 7/2142 (neu) vor.

(Abg. Carstens [Emstek] meldet sich zu Wort.)

— Sie möchten noch einmal das Wort haben? Ich kann Sie nicht hindern, wenn zu diesem Antrag noch nicht gesprochen worden ist. Nach den hier sonst üblichen Usancen werden die Änderungsanträge gleich zu Anfang begründet. Ich konnte also davon ausgehen, sie seien schon begründet. Wenn Sie aber der Meinung sind, sie seien noch nicht begründet worden, so kann ich Ihnen das Wort nicht verwehren.

(Zuruf von der SPD: Er muß ins Protokoll kommen!)

— Nein, wenn die Anträge noch nicht begründet worden sind, hat der Herr Abgeordnete das Recht, hier zur Begründung zu sprechen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Carstens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bitte um Entschuldigung, ich bin hier vorn gemeldet gewesen und möchte kurz zu der Drucksache 7/2142 (neu) Stellung nehmen und den Änderungsantrag begründen.
    Ich meine, daß der zuständige Finanzminister eben in keiner Weise beweisen konnte, daß die Argumente, die wir hier vorgebracht haben, nicht richtig sind. Es geht darum, daß wir die globale Minderausgabe von 2 Milliarden DM auf 2,5 Milliarden DM erhöhen wollen. Herr Finanzminister, Sie wollen doch wohl in keiner Weise ernsthaft behaupten, daß die Ansätze z. B. bei den Personalausgaben nicht um etwa 300 Millionen bis 400 Millionen DM herabgesetzt werden könnten oder daß beim Kindergeld am Jahresschluß nicht 100 Millionen DM übrigbleiben.
    Und auch Sie, Herr Hoppe, werden feststellen, daß von den Mitteln für den Neu- und Ausbau von Hochschulen am Jahresschluß sicherlich 300 Millionen DM übrigbleiben werden. Ich bin auch davon überzeugt, daß die Heizölkostenzuschüsse und anderes mehr nicht voll zur Ausgabe kommen können. Meine Damen und Herren, denken Sie bitte noch an den Rest, der im Haushalt 1973 übriggeblieben ist; es waren 4,5 Milliarden DM. Die Aufstockung des Titels der globalen Minderausgaben soll verhindern, daß die Bundesregierung die zu erwartenden Minderausga-



    Carstens (Emstek)

    ben abermals zu Haushaltsüberschreitungen verwendet.
    Stimmen Sie, meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD und FDP, diesem unseren Antrag zu und beweisen Sie dadurch, daß die Koalition den Mut zu echten Einsparungen bei den Staatsausgaben hat; denn das ist der echte, wirkliche Anfang einer tatsächlichen Inflationsbekämpfung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)