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ID0710303200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 103. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilung . . . . 6843 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses; in Verbindung mit Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 7/1918); in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 7/1933); in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 7/1937) — Fortsetzung der zweiten Beratung — Grobecker (SPD) . . . . 6843 C, 6873 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6844 C Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . . 6849 B Dr. von Bülow (SPD) 6855 C Hoppe (FDP) . . . . . 6860 D, 6877 A Dr. Sprung (CDU/CSU) 6864 A Blank (SPD) 6867 C Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 6869 C Wohlrabe (CDU/CSU) 6874 D Carstens (Emstek) (CDU/CSU) . . 6876 D Haushaltsgesetz 1974 (Drucksachen 7/1938, 7/2026, 7/2027) Dr. Althammer (CDU/CSU) 6877 D, 6878 A, 6878 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 6878 B Sammelübersichten 19 und 20 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 7/2055, 7/2087) . . . . . 6878 D Bericht und Antrag des Innenausschusses zu dem Bericht der Wahlkreiskommission für die 7. Wahlperiode des Deutschen Bundestages zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung betr. Bundestagswahlrecht (Drucksachen 7/1379, 7/867, 7/2063) Berger (CDU/CSU) . . . . . . . 6879 A Wittmann (Straubing) (SPD) . . . 6880 C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 6882 B Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 6884 A Entwurf eines Gesetzes der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP zur Änderung des Gesetzes über die politischen Parteien (Parteiengesetz) (Drucksache 7/1878), Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache 7/2082), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2081) — Zweite und dritte Beratung — 6884 D II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Personenstandsgesetzes (Drucksache 7/1490), Bericht und Antrag des Innenausschusses (Drucksache 7/2040) — Zweite und dritte Beratung — 6885 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2098) in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 7/2099) — Erste Beratung — Vogelsang (SPD) 6885 C Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . 6886 B Möllemann (FDP) . . . 6887 D Entwurf eines Sechsten Gesetzes über die Anpassung der Leistungen des Bundesversorgungsgesetzes (Sechstes Anpassungsgesetz) (Drucksache 7/2121) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6888 D Entwurf eines Dritten Gesetzes des Bundesrates zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften in der kreisfreien Stadt München und im Landkreis München sowie in der Freien und Hansestadt Hamburg (Drucksache 7/2069) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 25. März 1972 zur Änderung des Einheits-Übereinkommens von 1961 über Suchtstoffe (Drucksache 7/2071) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes der Abg. Müller (Remscheid), Frau Schroeder (Detmold), Frau Stommel, Dr. Götz, Frau Hürland, Burger und der Fraktion der CDU/CSU zur Verlängerung des Gesetzes zur Förderung sozialer Hilfsdienste (Drucksache 7/2085) — Erste Beratung — 6889 A Entwurf eines Gesetzes über die weitere Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle in der Elektrizitätswirtschaft (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 7/1991) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Schiffsvermessungs-Übereinkommen vom 23. Juni 1969 (Drucksache 7/2054) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Agrarberichterstattung (Agrarberichterstattungsgesetz) (Drucksache 7/1990) — Erste Beratung — 6889 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1974 (ERP- Wirtschaftsplangesetz 1974) (Drucksache 7/1979) — Erste Beratung — . . . . 6889 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes (Drucksache 7/2094) — Erste Beratung — Schedl (CDU/CSU) 6889 D Huonker (SPD) . . . . . . . 6890 B Opitz (FDP) 6891 B Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 6891 C Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Ekkehart Balnus, Emmerich, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1952) in Verbindung mit Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Helmuth Manne, Frankfurt, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1953) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Russ, Siegburg, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1954) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Hans Basekow, Siegen, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1955) und Antrag des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung über den Wahleinspruch des Dr. Klaus Schmiemann, Köln, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 7. Deutschen Bundestag vom 19. November 1972 (Drucksache 7/1956) Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) . . 6892 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Rationalisierung, Kosten- und Erfolgskontrolle im Bundesministe- Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 III rium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/865, 7/1904) 6893 A Bericht und Antrag des Ausschusses für Forschung und Technologie und für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Antrag der Abg. Lenzer, Benz, Engelsberger, Dr. Franz, Hösl, Pfeffermann, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Stavenhagen, Schröder (Lüneburg), Frau Dr. Walz, Weber (Heidelberg) und der Fraktion der CDU/CSU betr. Förderung der „Technologischen Forschung und Entwicklung" im Bundesministerium für Forschung und Technologie (Drucksachen 7/890, 7/1972) 6893 B Zur Geschäftsordnung Leicht (CDU/CSU) 6893 C von Hassel, Vizepräsident . . . 6893 D Schulte (Unna) (SPD) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 6/74 — Besondere Zollsätze gegenüber Finnland — EGKS) und zu der Verordnung zur Änderung des Deutschen TeilZolltarifs (Nr. 7/74 — Zollkontingente für Walzdraht usw. —) (Drucksachen 7/1969, 7/1970, 7/2084) 6894 B Bericht und Antrag des Ausschusses für Wirtschaft zu den zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlägen der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung von Gemeinschaftszollkontingenten für bestimmte raffinierte Erdölerzeugnisse eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung eines Gemeinschaftszollkontingents für Polypropylen der Tarifstelle 39.02 C IV des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung, Aufteilung und Verwaltung der Gemeinschaftszollkontingente für Acryl-Spinnfasern und Garne aus AcrylSpinnfasern der Tarifstellen ex 56.04 A und ex 56.05 A des Gemeinsamen Zolltarifs eine Verordnung (EWG) des Rates zur Einführung einer Genehmigungspflicht für die Einfuhr von Tonbandgeräten nach Italien mit Herkunft aus Taiwan (Drucksachen 7/1745, 7/1994, 7/1771, 7/2083) . . 6894 C Bericht und Antrag des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Durchführung einer Erhebung über die Verdienste der ständig in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter (Drucksachen 7/1708, 7/2086) 6894 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504, 7/1911 bis 7/1938, 7/2027) — Dritte Beratung — Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 6895 A Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) . 6902 A Kirst (FDP) . . . . . . . . . . 6906 D Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . 6911 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . 6911 D Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . . 6913 B Wolfram (SPD) . . . . . . . . 6913 C Damm (CDU/CSU) . . . . . . . 6914 A Würtz (SPD) . . . . . . . . . 6915 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes über den Kündigungsschutz für Mietverhältnisse über Wohnraum (Drucksache 7/2011) — Erste Beratung — Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 6916 B Gnädinger (SPD) 6917 A Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) 6917 D Kleinert (FDP) . . . . . . . . 6919 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 6920 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6921* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 103. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 22. Mai 1974 6843 103. Sitzung Bonn, den 22. Mai 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Aigner * 22. 5. Dr. Artzinger * 22. 5. Bahr 22. 5. Batz 22. 5. Dr. Becher (Pullach) 22. 5. von Bockelberg 22. 5. Brandt 6. 6. Dr. Dregger 22. 5. Dr. Erhard 22. 5. Ferrang 22. 5. Dr. Freiwald 22. 5. Gewandt 19. 6. Dr. Gölter *** 22. 5. Dr. Gradl 10. 6. Groß 22. 5. Dr. Haenschke 31. 5. Härzschel * 23. 5. Handlos 22. 5. Jäger (Wangen) 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 22. 5. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Klepsch *** 22. 5. Freiherr von Kühlmann-Stumm 22. 5. Lagershausen 22. 5. Lampersbach 22. 5. Lemmrich *** 22. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 22. 5. Lenzer *** 22. 5. Logemann 22. 5. Dr. Lohmar 22. 6. Lücker * 26. 5. Memmel * 22. 5. Mursch (Soltau-Harburg) * 22. 5. Dr. Narjes 22. 5. Pawelczyk *** 22. 5. Dr. Probst 22. 5. Richter *** 22.5. Schlaga *** 22. 5. Schmidt (Kempten) *** 22. 5. Schröder (Wilhelminenhof) 22. 5. Dr. Schwencke *** 22. 5. Dr. Schwörer * 22. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 24.5. Dr. Starke (Franken) 23. 5. Vogel (Ennepetal) 22. 5. Walkhoff * 22. 5. Frau Dr. Walz * 22. 5. Wienand 22. 5. Dr. Wörner 22. 5. Zeyer 8.6.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Althammer, es gibt sehr geglückte Aufklärungsschriften. Ich halte z. B. den „Roten Faden" für eine ganz hervorragende und wichtige Schrift, die in die Hand eines jeden älteren Menschen gehört. Es gibt noch andere. Es gibt auch Dinge, die nicht so ganz geglückt sind. Da ist gar kein Zweifel.

    (Abg. Dr. Hauser [Sasbach] : Sie meinen den „Gelben Punkt" ?)

    Das muß dann auch verbessert werden. Sie können sicher sein, daß wir uns darum bemühen werden.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluß kommen. Die Opposition befindet sich, was den Haushalt 1974 und die zukünftige Entwicklung anbelangt, in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite halben wir einen Katalog von Anträgen auf Steuermindereinnahmen, um bestimmten Gruppen unserer Bevölkerung den Hof zu machen, auf der anderen
    Seite Anträge auf Mehrausgaben. Wenn man das alles addiert, was von Stoltenberg bis Goppel, von der Bundestagsfraktion bis zum Präsidium der Bundes-CDU so alles gefordert, in die Öffentlichkeit gebracht und natürlich nach draußen verkauft wird, dann macht das einen Gesamtwert von 40 Milliarden DM aus, der natürlich in keiner Weise mit einer realistischen Finanzpolitik in Einklang gebracht werden kann.

    (Beifall bei der SPD.)

    Um diese ganze Schizophrenie zu erkennen, muß man weiterhin sehen, daß im Haushaltsausschuß die Sachverständigen der CDU/CSU — da sitzen ja die sachverständigen Haushaltsleute der CDU — Streichungsanträge in Höhe von 20 bis 30 Millionen DM und gleichzeitig Erhöhungsanträge mit einem Volumen von etwa 50 Millionen DM gebracht haben. Das war der Beitrag der Opposition zum Bundeshaushalt 1974, wie er von den Experten geleistet worden ist. Das, was jetzt hier in der Öffentlichkeit geschieht, ist ein Schattenboxen.
    Wie gesagt: Diese Mehrausgaben auf der einen Seite, dieses Angebot der globalen Minderausgabe in Höhe von 2 Milliarden DM auf der anderen Seite, während es gleichzeitig der Finanzplanungsrat für richtig hält, daß die Steigerungsrate verwirklicht wird — all das läßt sich nicht miteinander in Einklang bringen.
    Das erinnert mich an eine Passage der Regierungserklärung von Bundeskanzler Kiesinger aus dem Jahre 1966, wo es heißt:
    Zu große Nachgiebigkeit gegenüber Interessengrupepn und Überschätzung unserer Möglichkeiten haben dazu verführt, Jahr für Jahr neue, fortlaufende Ausgaben und fortwirkende Einnahmeverminderungen zu beschließen, ohne ihre Folgen für die Zukunft genügend zu bedenken.
    Bei dieser Politik, die Bundeskanzler Kiesinger in seiner Eröffnungserklärung gegeißelt hat, ist die Oppostion bis heute geblieben: allen möglichen Gruppierungen unseres Volkes alles mögliche zu versprechen, ohne Bezug zu nehmen auf das, was machbar und möglich ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir konzentrieren uns auf die Aufgaben, die wir uns für die nächsten zwei Jahre vorgenommen haben. Das ist ein nicht überzogener Rahmen, der sich wird durchhalten lassen. Die Opposition bietet keine Alternative für die Finanzpolitik dieser Regierung.
    Ich bitte Sie, dem Einzelplan 08 zuzustimmen. (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Hoppe.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Günter Hoppe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Etatberatung ist in den Sog der Aussprache über die Regierungserklärung geraten. Das muß nicht notwendigerweise nachteilig sein. Im Gegenteil: die Atkualisierung hätte die Debatte



    Hoppe
    beleben können. Das hätte andererseits allerdings verlangt, alle Reden den veränderten Verhältnissen anzupassen. Alte Reden zu neuen Tatbeständen wirken nun einmal fad. Aber das kann man nicht der neuen Regierung zum Vorwurf machen.
    Der Dialog über eine mögliche Kooperation in Sachen Stabilitätspolitik ist leider im Ansatz stekkengeblieben. Die Opposition wird aber sehr bald Gelegenheit haben, konstruktives Verhalten unter Beweis zu stellen. Die Steuerreform und der Haushalt 1975 werden schnell zu Stunden der Wahrheit.
    Meine Damen und Herren, Haushaltsdebatten in diesem Zeitraffertempo sollten allerdings nicht zur Regel werden.

    (Beifall.)

    Andernfalls wird die Ausübung des Budgetrechts durch dieses Parlament zur reinen Farce.

    (Beifall.)

    Darüber, so meine ich, besteht in diesem Hause Einvernehmen.
    So sehr wir der Opposition dafür zu danken haben, daß sie diesmal mit diesem Verfahren einverstanden war, so sollte sie andererseits anerkennen, daß die Koalitionsfraktionen zu umfassender Etatberatung auch schon diesmal bereit gewesen sind. Wiederholen, so meine ich, sollte sich dieser Vorgang allerdings wirklich nicht.
    Solange hier nicht eine grundlegende Änderung eingetreten ist, können alle Forderungen nach der Vorlage von Nachtragsetats — man stelle sich das einmal plastisch vor! — doch wirklich nur als schwarzer Humor betrachtet werden;

    (Zustimmung bei der SPD)

    denn noch weitere Etatberatungen bei diesem Arbeitsrhythmus unterzubringen, ist ja wohl einfach undenkbar.
    Hier müssen wir miteinander zu einem anderen System kommen. Dazu gehört dann allerdings auch eine rechtzeitige Verabschiedung, damit die Synchronisation zwischen Haushalt und Wirtschaftsjahr wenigstens annähernd gewahrt ist.
    Meine Damen und Herren, gestatten Sie, daß ich noch einemal mit einigen Strichen die bisherige Debatte über die Regierungserklärung und den Etat nachzeichne, die wir bisher durchstehen mußten. Gestern vormittag hat der finanzpolitische Sprecher der Opposition, Herr Kollege Strauß, unerbittlich zugeschlagen. Dabei traf er allerdings den Führer der Opposition, mindestens mit erheblicher Splitterwirkung. Denn wenn Herr Strauß meinte, die Redner der Koalitionsfraktionen sollten sich nicht, wie es geschehen ist, mit den Ausführungen des Oppositionsführers beschäftigen, sondern sich mehr an die Regierung halten, dann kann ich das nur so verstehen, daß er die Aussagekraft der Rede des Kollegen Carstens

    (Abg. van Delden: Das hat er zur Regierungserklärung gesagt!)

    für so unbedeutend hält, daß es nicht lohnenswert sei, sich damit auseinanderzusetzen. Für mich
    war es dann einfach entwaffnend, Herr Carstens, daß auch Sie sich dann selbstkritisch stark „reduziert" haben. So bescheiden sollten Sie nun doch nicht sein. Suchen wir stärker als bisher die Aussprache miteinander! Deshalb können Sie eigentlich erwarten, daß wir Ihre Argumente ernst nehmen und darauf eingehen.

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : Ich habe das ausdrücklich begrüßt, Herr Kollege Hoppe!)

    Herr Carstens, in Ihrem gestern mit dem Bundeskanzler geführten Dialog haben Sie dann Maß genommen und geprüft, ob der Bundeskanzler in den Anzug des Regierungschefs paßt. Nun, diese Sorge brauchen Sie, meine ich, nicht zu haben. Sie werden noch spüren, wie gut er diesen Anzug ausfüllt, und der Opposition wird das schon sehr bald unangenehm werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich will jetzt nicht sagen, daß die Form der Auseinandersetzung, Herr Kollege Carstens, die Sie dabei gewählt haben, wie Sie es formuliert haben, „mies" war. Aber, ich meine, es war mindestens eine mißratene Attacke, die Sie in diesem Zusammenhang gegen den Bundeskanzler und die Minister Eppler und Apel zu reiten versucht haben. Ich weiß nicht, wen Sie sich für diese Form der Auseinandersetzung zum Vorbild genommen haben. Ich darf Ihnen in aller Zurückhaltung vielleicht mit Schopenhauer raten: Für sein Tun und Lassen soll man keinen anderen zum Muster nehmen; sonst paßt das, was man tut, nicht zu dem, was man ist. Wenn Sie so weitermachen, könnte es passieren, daß Sie bald Ihren Anzug wechseln müssen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, die Stoßrichtung der Kritik ist nur zu deutlich. Wenn Sie den neuen Finanzminister zum Propagandisten einer Volksfront machen wollen, dann ist nicht zu erkennen, welche Landschaft Sie dem Wahlvolk vorzaubern wollen: Volkfrontfreunde dort, Schwächlinge in der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus hier; was Wunder, daß wir dem Untergang entgegen-taumeln! So haben wir dann auch erwartungsgemäß gehört, daß eine direkte Linie von der inflatorischen Haushaltspolitik über die verfehlte Wirtschafts-, Steuer- und Konjunkturpolitik zu systemverändernden Entscheidungen führt, die dann solche staatsgefährdenden Vorgänge wie den Spionagefall Guillaume produzieren.
    Mit einer solchen Strategie — und ich bedaure das sagen zu müssen — überschreitet die Opposition die Grenzen der Seriosität. Meine Damen und Herren, Sie verlassen damit zugleich den Boden jeder Gemeinsamkeit unserer demokratischen Abwehrfront, die wir bei der Verfassungsdebatte noch als übereinstimmenden Konsens der politischen Kräfte in diesem Staat glaubten feststellen zu können. Aber Sie wollen jetzt offensichtlich im Trüben fischen. Das mag aus parteiegoistischen und wahltaktischen Gründen noch verständlich sein, es schwächt aber die Position der Bundesrepublik in der Auseinandersetzung mit der kommunistischen Welt, und damit



    Hoppe
    wird letztlich den Gegnern dieses Staates in die Hände gespielt.
    Meine Damen und Herren, niemand bestreitet der Opposition das Recht, mit aller Konsequenz und unnachsichtiger Härte auf eine Klärung des Spionagefalls zu drängen. Mit dem, was sich hier in den letzten Tagen abgespielt hat — ich nenne da nur den Kollegen Reddemann; er steht für eine Methode, die so eine Mischung aus Karl May und Ian Fleming bringt —,

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    nährt die Opposition selbst ständig Zweifel an unserer rechtsstaatlichen Ordnung. Mit dem Rösselsprung von einer Verdächtigung zur anderen und der Ankündigung sensationeller Tatbestände als Beweismittel gegen die alles vertuschende Regierung wird der sonst so gepriesene Kontrollapparat einer unabhängigen Justiz — gewollt oder ungewollt — in Zweifel gezogen. Wer soll in diesem Staat eigentlich noch an die Wirksamkeit der Rechtspflege glauben, wenn die Opposition dieses Hauses nicht mehr bereit ist, die Ermittlungsergebnisse abzuwarten und sich bis dahin mit Wertungen und Würdigungen zurückzuhalten. Es ist fatal, wenn Sie den Eindruck vermitteln, als könne nur noch eine parteipolitische Selbstjustiz Ordnung in diesen Staat bringen. Es klage niemand über den Verfall der Staatsautorität, der selbst mit derart vordergründigen Methoden das Vertrauen des Bürgers in seine rechtsstaatlichen Organe untergräbt!

    (Abg. Dr. Carstens [Fehmarn] : Aber Sie geben zu, daß hier nicht alles zum besten bestellt ist?)

    Meine Damen und Herren, wer schon nicht ausreichende intellektuelle Hemmungen gegenüber solchen Methoden mobilisieren kann, sollte wenigstens einen Hauch von jener Fairneß verspüren, die die Solidarität der Angegriffenen verlangt. Angriffsobjekt war hier zwar der Bundeskanzler, gemeint war aber letztlich unser Staat und unsere freiheitlichdemokratische Ordnung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Widerspruch bei der CDU/CSU.)

    Nutzen wir deshalb die Aussprache zur Selbstbesinnung, setzen wir die Selbstzerfleischung nicht länger fort

    (Abg. Haase [Kassel] : Wer fleischt denn hier? Wehner fleischt Willy! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Es gibt für die parlamentarische Auseinandersetzung zwischen Opposition und Regierung genug Gegenstände, die einen sachlichen Meinungsstreit verdienen.

    (Abg. Wohlrabe: Wir sind doch in einer Etatdebatte!)

    Hüten wir uns aber davor, in einem uns hier anempfohlenen bayerischen Kurzschluß zu politischen Fehlschlüssen über die Inhalte der Verträge von Moskau, Warschau und des Viermächteabkommens zu gelangen. Meine Damen und Herren, die Vertragswerke wegen des Spionagefalls jetzt nachträglich zu verdammen, hieße, die zutreffende Wertung und eingehende Würdigung in der Parlamentsberatung zu leugnen und sich von ihr zu distanzieren. Nein, auf diesen Leim werden wir der Opposition nicht gehen. Über die Methoden dieser Politik können Sie mit uns reden, über ihren Inhalt nicht.

    (Zuruf des Abg. Haase [Kassel].)

    Eine seltsame Wiederbelebung jener Argumente wird hier erkennbar, die Sie an anderer Stelle als längst überwunden bezeichnen oder zumindest von dem einen und anderen Sprecher so darstellen lassen.
    In dieser Aussprache haben Sie eigentlich nur noch einmal Ihre sterile Position in der Deutschlandpolitik aus der Zeit vor dem Moskauer Vertragswerk klinisch blankgeputzt.
    Meine Damen und Herren, in der Aussprache haben die Kollegen Carstens, Katzer und zuvor auch Herr Barzel beklagt, daß der Regierungspolitik die geistigen Grundlagen fehlten. Nun, Herr Kollege Barzel, Sie selbst haben offenbar nicht nur Sorgen geäußert, sondern, wenn ich es recht verstanden haben, eigene leidvolle Erfahrungen mitgeteilt. Wenn ich mich aber richtig erinnere, standen Sie selbst nicht gerade im geistigen Zentrum der CDU/CSU früherer Jahre. Es ist deshalb — lassen Sie mich das sagen — etwas komisch, wenn der eine Macher den anderen Macher einen Macher schilt.
    Aber, meine Damen und Herren, wenden wir uns tatsächlich dem zu, was notwendig und machbar ist! Dazu muß ich allerdings eingangs feststellen, daß sich die von Herrn Althammer angebotene und angepriesene Alternative als ein bunt aufgeblasener Luftballon entpuppt, der dann mit einem Knall zerplatzt, wenn man kritisch draufpickt.
    Gerade weil wir uns mit der Situation des Jahres 1973 und dem Haushaltsvollzug so eingehend auseinandergesetzt haben, wissen die Kollegen der Opposition genau, daß sich die Landschaft von 1973 nicht einfach auf den Etat 1974 fortschreiben läßt. Wenn Sie es dennoch tun wollten, würden Sie eine nach Ihrer Meinung fehlerhafte Entwicklung von 1973 kurzerhand auch auf 1974 projizieren. Genau das geht nicht! Die notwendigen Konsequenzen sind nämlich schon gezogen.
    Meine Damen und Herren, Ihr Antrag entspricht nicht den Realitäten. Der Haushaltsausschuß hat den Entwurf 1974 in monatelangen Beratungen in allen 'Positionen eingehend geprüft. Dabei sind auch eine Reihe zwangsläufiger Mehrausgaben in den Haushaltsentwurf eingestellt worden, die sich seit dem Herbst des vergangenen Jahres ergeben haben. So mußten die erforderlichen Mittel für das einmalige Sonderprogramm für strukturschwache Gebiete, für das Energieforschungsprogramm, für die Wohngeldnovelle sowie für höhere Besoldungsaufwendungen der Tarifrunde 1974 eingestellt werden.
    Bei den Sparprämien hat der Haushaltsausschuß eine Kürzung um 1 Milliarde DM beschlossen, und dies hat eine Verminderung der im Regierungsentwurf vorgesehenen globalen Minderausgabe um 1 Milliarde auf 500 Millionen DM ermöglicht.



    Hoppe
    Der Haushaltsentwurf 1974 entspricht nach Abschluß der gründlichen Beratungen des Haushaltsausschusses damit der derzeitigen Lage. Es kann nicht erwartet werden, daß im Rahmen der Haushaltsführung über die notwendigen 500 Millionen DM hinaus weitere Einsparungen erzielt werden können.

    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Jaeger.)

    1m übrigen waren wir uns im Haushaltsausschuß doch weitgehend darüber einig, daß wir uns in unserer Haushaltspolitik endlich zur Bildung klarer Ansätze bekennen. Dies ist von allen gewollt. Wir sollten deshalb das Spiel mit großen Unbekannten aufgeben und gemeinsam darauf hinwirken, von %der Veranschlagung von Minderausgaben wegzukommen.
    Meine Damen und Herren, der Hinweis auf das Haushaltsjahr 1973 ist — darauf habe ich bereits aufmerksam gemacht — doch sehr vordergründig. Aus der Ausgabenentwicklung 1973 kann nicht auf das Jahr 1974 geschlossen werden. 1973 war die Ausgabenentwicklung bestimmt durch die Stabilitätsbeschlüsse der Bundesregierung vom Februar und vom Mai, aus denen sich Minderausgaben von über 1 Milliarde DM ergeben haben. Durch die vom Haushaltsausschuß jetzt beschlossene Herabsetzung des Ansatzes bei den Sparprämien um 1 Milliarde DM werden sich die dort 1973 entstandenen Minderausgaben nicht wiederholen. Die Ansätze bei den Personalausgaben im Haushaltsentwurf 1974 entsprechen dem sich aus der Tarifrunde 1974, aus der Wehrsolderhöhung und aus einigen strukturellen Verbesserungen ergebenden Bedarf.
    Meine Damen und Herren, wir sollten uns darüber im klaren sein, daß das Thema Personalkosten große Anstrengungen und gemeinsame Entscheidungen verlangt, und auch die Opposition wird hier Farbe bekennen müssen. Seit Jahren reden wir in allen Parlamenten der Länder und hier des Bundes darüber, daß die Personalkosteninflation unsere Bewegungsfreiheit langsam so einengt, daß Haushaltsund Finanzpolitik, daß Investitionspolitik nicht mehr getrieben werden kann. Wenn das so ist, wird das Parlament endlich die Verantwortung für diesen Bereich, auch für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst, erkennen müssen. Dann müssen wir bereit sein, auch diese Entscheidungen in das Parlament 2u ziehen. Wir dürfen uns nicht länger zum schlichten Buchhalter dessen machen lassen, was die Regierungen in seltsam geübter Tarifhoheit an fixen Daten setzen und den Parlamenten zum Vollzug geben.
    Meine Damen und Herren, etwaige Minderausgaben beim Kindergeld müssen in vollem Umfang für die schon 1974 anfallenden Anlaufkosten der Bundesanstalt für Arbeit und für die Neuregelung des Familienlastenausgleichs in Anspruch genommen werden.
    Die Ausgaben beim Hochschulbau sind eher knapp veranschlagt, wenn man berücksichtigt, daß daraus überwiegend die im Einzelplan 31 veranschlagte globale Minderausgabe von 315 Millionen DM erwirtschaftet werden muß. Die Ansätze für die Heizölkostenzuschüsse sind im Einvernehmen mit den Ländern gebildet. Es liegt keine zuverlässig begründete Annahme dafür vor, daß sich bei diesen Mitteln Minderausgaben ergeben.

    (Abg. Leicht: Doch!)

    Meine Damen und Herren, bei dem Thema Hochschulbau sollte die Opposition mit der Doppelstrategie etwas zurückhaltender sein. Hier schlagen Sie uns eine Minderung des Ansatzes vor, um uns dann morgen aus den Ländern den Vorwurf zu machen,

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    wir behinderten die Investitionstätigkeit der Länder, weil wir ihnen hier im Bund die notwendigen Mittel streichen würden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, die Einsparung von 1400 Stellen im Haushaltsjahr 1974 bedeutet die Fortsetzung der Bemühungen der Bundesregierung, den Zuwachs des Personals zu begrenzen. Eine Erhöhung dieser Zahl würde die Erfüllung der Aufgaben der Ressorts beeinträchtigen und wäre deshalb nicht vertretbar. Ich glaube, es ist gut, auch hier reale Politik zu treiben und auf dem Teppich zu bleiben.
    Auch bei den anderen Ansätzen sind Kürzungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Dies ergibt sich schon daraus, daß die Vertreter der Opposition im Haushaltsausschuß Kürzungsanträge gestellt haben, die weit unter der Grenze von 40 Millionen DM gelegen haben.
    Meine Damen und Herren, im übrigen muß in diesem Zusammenhang der Vorwurf der Opposition zurückgewiesen werden, daß die 1973 bewilligten überplanmäßigen Ausgaben von 4,5 Milliarden DM in verfassungsrechtlich bedenklicher Form oder, wie Herr Althammer heute gesagt hat, in Form eines Verfassungsrechtsbruchs verwendet worden seien und daß die für die Haushaltsüberschreitung notwendige Genehmigung des Parlaments in einem Nachtragshaushalt eingeholt worden sei. Der Bundesfinanzminister, so meine ich, hat ohne Ausnahme die Voraussetzung des verfassungsrechtlich verankerten Notermächtigungsrechts eingehalten. Im übrigen sind dem Haushaltsausschuß des Parlaments, wie es das Gesetz fordert, alle wichtigen Fälle zur Zustimmung vorgelegt worden. Ich leugne keineswegs, daß wir hier unter dem Gesichtspunkt verfassungspolitischer und haushaltspolitischer Erwägungen an einem kritischen Bereich sind. Wir sollten durchaus prüfen, ob wir nicht zu einer anderen Praxis, zu einer stärkeren Kontrolle und zu einem stärkeren Zugriff des Parlaments gelangen können, damit nicht in diesem erheblichen Umfang Haushalts- und Finanzmassen im Wege des Haushaltsvollzugs bewegt werden können, ohne der parlamentarischen Beschlußfassung zu unterliegen.
    Den Vorwurf, daß 1973 mit der vorhandenen Finanzmasse leichtfertig und stabilitätswidrig verfahren worden sei, muß ich allerdings zurückweisen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)




    Hoppe
    Hier ist etwas geschehen, was ständiger Haushaltspraxis in deutschen Landen entspricht und was jeder Finanzminister in Übereinstimmung mit seinem Parlament so handhabt: wenn er nämlich in einer finanz- und stabilitätspolitisch ausbalancierten Haushaltslage zur Entlastung des nächsten angespannten Haushaltsjahres noch jene Etatansätze bedient, die zwingend bedient werden müssen. Daß das bei den hier in Rede stehenden Positionen tatsächlich der Fall war, daß weitgehend auch nach den Gesichtspunkten, die die Opposition in ihrer Kritik in den Vordergrund gerückt hat — nämlich der Arbeitsplatzsicherung — gehandelt wurde, das steht, glaube ich, außer Zweifel.
    Zusammenfassend ist also festzustellen, daß die Ansätze im Haushaltsentwurf 1974 nach dem zu erwartenden Bedarf veranschlagt sind. Sie tragen dem Gedanken einer sparsamen und stabilitätsgerechten Haushaltsführung damit in vollem Umfange Rechnung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)