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ID0710235700

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    6. Bülow.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 102. Sitzung Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 Inhalt: Amtliche Mitteilung . 6683 A Fortsetzung der Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Arendt, Bundesminister (BMA) . . 6683 B Katzer (CDU/CSU) . . 6688 C Rohde, Bundesminister (BMBW) . 6695 D Strauß (CDU/CSU) 6700 C Dr. Vogel, Bundesminister (BMJ) . 6712 A Dr. Friderichs, Bundesminister (BMWi) 6713 D Dr. Ehrenberg (SPD) 6719 D Kirst (FDP) 6722 B Dr. von Bismarck (CDU/CSU) . . 6726 A Genscher, Bundesminister (AA) . 6731 A Mandatsniederlegung des Abg. Dr. Nölling und Eintritt des Abg. Dr. Arndt (Hamburg) in den Bundestag als Nachfolger . . 6733 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1974 (Haushaltsgesetz 1974) (Drucksachen 7/1100, 7/1504); Anträge und Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung — Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache 7/1911) 6734 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksache 7/1912) Frau Renger, Präsident 6734 B Wohlrabe (CDU/CSU) 6736 A Dr. Bußmann (SPD) 6737 D Engelhard (FDP) 6739 B Gansel (SPD) 6740 C Collet (SPD) 6742 C Dr. Sperling (SPD) 6744 A Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 7/1913) 6745 B Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 7/1914) Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 6745 C Esters (SPD) 6749 A Schmidt, Bundeskanzler 6749 B Dr. Carstens (Fehmarn) (CDU/CSU) 6752 C Wehner (SPD) . . . . . . . . 6756 B Dr. Apel, Bundesminister (BMF) . 6757 C Stücklen (CDU/CSU) 6758 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 6759 D Namentliche Abstimmung . . . . . . 6760 B II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts (Drucksache 7/1915) Picard (CDU/CSU) 6762 A Dr. Bußmann (SPD) 6763 A Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 7/1916) in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache 7/1936) Möller (Lübeck) (CDU/CSU) . . . 6764 B Walther (SPD) . . . . . . . . 6764 B Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 6768 C Dr. Dr. h. c. Maihofer, Bundesminister (BMI) 6771 C Dr. Miltner (CDU/CSU) 6772 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 6774 C Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 7/1917) Simon (SPD) . . . . . . . . . 6775 B Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 7/1919, 7/2047) Röhner (CDU/CSU) 6777 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6778 B Dr. Graff Lambsdorff (FDP) . . . . 6779 C Höcherl (CDU/CSU) 6781 D Dr. Ehrenberg (SPD) 6784 A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 7/1920) Röhner (CDU/CSU) 6785 C Löffler (SPD) . . . . 6788 B Gallus (FDP) . . . . . . 6791 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 6794 D Ertl, Bundesminister (BML) . . . . 6797 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 7/1921) Krampe (CDU/CSU) . . . . . . 6802 B Grobecker (SPD) . . . . . . . . 6803 D Arendt, Bundesminister (BMA) . . 6805 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache 7/1922) Ollesch (FDP) 6805 D, 6812 B Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 6808 A Müller (Nordenham) (SPD) 6809 C, 6811 D Vehar (CDU/CSU) . . . . . 6810 C Milz (CDU/CSU) 6811 B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 7/1923) 6812 D Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksache 7/1924) Hauser (Bonn-Bad Godesberg) (CDU/CSU) 6813 A Würtz (SPD) 6815 A Schulte (Unna) (SPD) 6816 B Namentliche Abstimmung . . . . . . 6819 C Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache 7/1925) Kroll-Schlüter (CDU/CSU) . 6816 C Dr. Sperling (SPD) . . . . . . . 6818 B Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 6819 B Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 7/1926) 6820 D Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 7/1927) Blank (SPD) 6821 A Frau Pieser (CDU/CSU) 6822 B Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 7/1928) Josten (CDU/CSU) 6823 C Esters (SPD) 6824 B Picard (CDU/CSU) 6824 D Dr. Holtz (SPD) 6825 C Dr. Todenhöfer (CDU/CSU) . . . . 6826 D Hoppe (FDP) 6828 B Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . 6826 D, 6829 A Leicht (CDU/CSU) 6830 B Moersch, Parl. Staatssekretär (AA) 6830 C, 6831 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6831 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksache 7/1929) Simpfendörfer (SPD) . . . . . 6832 A Kleinert (FDP) 6833 B Niegel (CDU/CSU) 6833 D, 6834 A Wehner (SPD) . 6833 D Leicht (CDU/CSU) 6834 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . 6834 C Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 III Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache 7/1930) Dr. Dübber (SPD) 6834 D Wohlrabe (CDU/CSU) 6835 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksache 7/1931) Dr. Stavenhagen (CDU/CSU) . . . 6836 B Dr. von Bülow (SPD) . . . . . . 6837 C Frau Funcke, Vizepräsident (Erteilung eines Ordnungsrufs) . . 6839 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 6839 B Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft (Drucksachen 7/1932, 7/2056) . . . . 6839 B Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache 7/1934) 6839 C Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 7/1935) 6839 C Nächste Sitzung 6839 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6841* A Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Mai 1974 6683 102. Sitzung Bonn, den 21. Mai 1974 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 21.5. Dr. Aigner * 22. 5. Dr. Artzinger * 22. 5. Bahr 22. 5. Batz 22. 5. Dr. Becher (Pullach) 22.5. Behrendt * 21. 5. Blumenfeld 21. 5. Brandt 6. 6. Fellermaier * 21. 5. Ferrang 22. 5. Flämig " 21.5. Dr. Freiwald 22. 5. Gerlach (Emsland) * 21.5. Gewandt 19. 6. Dr. Gölter *** 22. 5. Dr. Gradl 10. 6. Dr. Haenschke 31. 5. Härzschel * 23. 5. Handlos 22. 5. Jäger (Wangen) 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) * 22. 5. Kahn-Ackermann *1* 21. 5. Dr. Klepsch *** 22. 5. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Freiherr von Kühlmann-Stumm 22. 5. Lagershausen 22.5. Lampersbach 22.5. Lange * 21.5. Lemmrich *** 22.5. Lenzer *** 22. 5. Dr. Lohmar 22. 6. Lücker * 26.5. Memmel * 22. 5. Dr. Mende *** 21. 5. Müller (Mülheim) * 21. 5. Dr. Müller (München) *** 21. 5. Mursch (Soltau-Harburg) * 22. 5. Frau Dr. Orth * 21. 5. Pawelczyk *** 22. 5. Dr. Probst 22.5. Richter *** 22. 5. Schlaga *** 22. 5. Schmidt (Kempten) *** 22. 5. Schröder (Wilhelminenhof) 22. 5. Dr. Schwencke *** 22. 5. Dr. Schwörer * 22.5. Seefeld * 21.5. Dr. Slotta 21. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim 24. 5. Springorum * 21. 5. Dr. Starke (Franken) 23. 5. Vogel (Ennepetal) 22. 5. Dr. Vohrer *** 21. 5. Walkhoff " 22.5. Frau Dr. Walz * 22. 5. Wienand 22. 5. Dr. Wörner 21.5. Zeyer 8. 6.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lutz G. Stavenhagen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Im Hinblick auf künftige Haushalte haben wir Ihnen in Drucksache 7/2140 den Antrag vorgelegt, im Kapitel „Allgemeine Forschungsförderung" einen Leertitel mit der Zweckbestimmung „Förderung der geisteswissenschaftlichen Forschung" einzufügen. Ich möchte diesen Antrag kurz begründen.
    Im Dezember vergangenen Jahres verschickte der Forschungsminister blaue Briefe an 34 Institute aus dem Bereich der geisteswissenschaftlichen Forschung und teilte ihnen mit, daß die Förderung Ende dieses oder nächsten Jahres eingestellt werde. Im Haushaltsausschuß wie im Fachausschuß erklärte die Regierung, sie sei in Verhandlung mit anderer Förderern. Falls aber diese Verhandlungen nicht zum Erfolg führen, sind wichtige Forschungsvorhaben im Bereich der Geisteswissenschaft in ihrer Existenz bedroht. Ich meine, daß es zu der von der Regierung immer wieder zitierten Lebensqualität auch gehört, die bunte Vielfalt einer geistig-kulturellen Landschaft zu erhalten und zu pflegen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Deshalb kann die Bundesregierung nicht einfach die Institute, für die sich kein anderer Finanzier findet, sozusagen auf die Straße setzen. Die wichtigen Arbeiten dieser Institute — besonders auch im Bereich der historischen Forschung — müssen weitergehen. Aus diesem Grunde haben wir unseren Antrag gestellt. Wir hoffen, daß auch die Koalition diesen Antrag unterstützen wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Erlauben Sie mir noch einige wenige Sätze zum Einzelplan 30.

    (Zuruf von der SPD: Einige wenige!)

    — Einige wenige Sätze. Wir sprechen hier über 3,7 Milliarden DM. Ich glaube, daß die Steuerzahler wenig Verständnis dafür haben, wenn wir das einfach so mit einem Handstrich übergehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich glaube, darüber muß man auch nachts um 2 Uhr noch sprechen dürfen.

    (Abg. Dr. Schäfer [Tübingen] : Mit einigen wenigen Sätzen von Ihnen!)

    — Ich werde es kurz machen, Herr Kollege, wenn Sie mich nicht weiter unterbrechen.
    Das Volumen habe ich schon genannt. Die Steigerungsrate mit 17 % stellt sich stolz dar. Die Frage ist jedoch, ob die Qualität der Forschungspolitik dieser relativ großzügigen Dotierung gerecht wird.
    Mit der Trennung des Forschungsministeriums vom Bildungsministerium war eine große Chance da, die Bedeutung der Forschungspolitik für die Zukunft unseres Landes, für die Zukunft eines Landes, das an Ressourcen arm ist, deutlich zu machen. Wir sind der Überzeugung, daß diese Chance nicht hinreichend genutzt worden ist. Uns wurden zwei Jahre lang alte Hüte in neuer Verpackung vorgestellt.
    Lassen Sie mich ein Beispiel nennen. Im Rahmenprogramm Energieforschung, das schnell zusammengeschrieben wurde, als die Ölhähne zu waren, finden wir eine Fülle alter vertrauter Bekannter wieder. Und nur am Rande sei angemerkt, daß in diesem Programm immer von 1,5 Milliarden DM die Rede ist. In Wirklichkeit will die Bundesregierung nur 800 Millionen DM zur Verfügung stellen; den Rest soll das Land Nordrhein-Westfalen mit 150 Millionen DM und die Industrie bezahlen.
    Ein schöner Prospekt „Mehr Lebensqualität durch kommunale Technologien" wird uns vorgelegt. In diesem Prospekt finden wir ebenfalls sehr nützliche und wichtige Dinge, z. B. Umweltschutz, Verkehrstechnologie, Müllbeseitigung, Computerdiagnose im Krankenhaus und vieles andere. Aber alles sind altvertraute Bekannte; im Grunde nichts Neues.
    Wo wir allerdings Neues finden, ist im Bereich der Bürokratisierung der Forschungspolitik.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)




    Dr. Stavenhagen
    Das Ministerium betreibt Haushaltskosmetik, indem nachgeschaltete Projektmanager Verwaltungsarbeiten übernehmen. Diese Verwaltungskosten, die so nachgeschalteten Projektmanager, gehen natürlich nicht zu Lasten des Ministeriums, sondern sie gehen zu Lasten der Mittel, die für die Forschungsförderung zur Verfügung stehen sollten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die Folge dieser Methode und dieser Gepflogenheiten ist eine rapide Stellenvermehrung im Bereich der Forschung, des Forschungsmanagements bei den Instituten. Allein die Gesellschaft für Weltraumforschung beschäftigt 400 Mitarbeiter in diesem Bereich.
    Es ist selbstverständlich, daß wir für eine sachgerechte Mittelverwaltung sind. Inzwischen versickern aber im Bereich der Verwaltung Mittel in der Größenordnung von 20 % der gesamten Mittel für die Forschungsförderung, während in wichtigen Forschungsnationen wie beispielsweise den USA dieser Prozentsatz weit unter 10 % liegt. Ich glaube, es lohnt sich, hierüber nachzudenken.

    (Abg. Pfeifer: Sehr ,gut!)

    Zum Stichwort Effizienz ist noch zu vermerken, daß von den Mitteln, die an die Industrie zur Forschungsförderung gehen, für die kleineren und mittleren Unternehmen ganze 5 % abfallen, obwohl es unbestritten ist, daß gerade aus diesen kleinen und mittleren Unternehmen enorme Anreize an Innovationen, an technischem Fortschritt hervorgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein anderes Kapitel ist die Koordinierung zwischen den Ressorts im Bereich Energieforschung und Energiepolitik. Z. B. arbeiten drei Ressorts teilweise miteinander, teilweise gegeneinander: das Innen-, das Wirtschafts- und das Forschungsministerium. Auf der einen Seite werden im Rahmen des Energieforschungsprogramms erhebliche Mittel für die Kohleveredlung bewilligt, auf der anderen Seite tritt das Wirtschaftsministerium für eine Verkürzung der Kohleförderung ein. Ähnliches läßt sich auch auf dem Gebiet der Standortvorsorge und der Standortplanung zwischen Forschungs- und Innenministerium feststellen.
    In der neuen Regierungserklärung des Bundeskanzlers finden wir zur Forschungspolitik kaum noch Worte. Offensichtlich ist der reformerische Glanz von 1972 nicht mehr ganz so frisch.
    Noch etwas fiel uns beim Regierungswechsel auf : Im Jahre 1972 wurde dem Forschungsminister auch die Post unterstellt mit dem damals umwerfenden Argument, daß beides mit Nachrichtentechnologie zu tun habe und deswegen zwangsläufig zusammengehöre. Inzwischen kam die Post auf ein Rekorddefizit, über dessen Ursache man sicher diskutieren kann. Wenn man der messerscharfen Logik der Koalition folgt, müßte die Post heute eigentlich nicht beim Verkehrsminister, sondern beim Gesundheitsminister sein; denn sie ist krank.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Lachen bei der SPD.)

    Ich habe das Gefühl, wenn die Post nicht bald ihr Postverfassungsgesetz bekommt, dann bleibt ihr das Schicksal des Fliegenden Holländers nicht erspart.
    Lassen Sie mich zum Schluß kommen.

    (Ironischer Beifall bei der SPD.)

    Die schwammige Zielsetzung bei der Forschungspolitik, die mangelhafte Koordinierung innerhalb der Bundesregierung und die unbefriedigende Effizienz ihrer Durchführung veranlassen meine Fraktion, diesen Haushalt abzulehnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Bülow.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bedauere sehr, daß die Zeit, die gestern verlorengegangen ist, nicht für die Haushaltsdebatte zur Verfügung gestanden hat.

    (Beifall bei der SPD.)

    Die Debatte wurde gestern zur Unzeit abgebrochen,
    und wir hätten diese Zeit gut gebrauchen können.
    Lassen Sie mich zu dem letzten Wort von Herrn Stavenhagen — Herr Stavenhagen gehört dem Haushaltsausschuß wohl, glaube ich, erst seit wenigen Tagen an —

    (Zurufe von der CDU/CSU.) — Moment, Moment!


    (Abg. Dr. Jenninger: Was soll denn das?! — Seit Wochen!)

    — Die Post gehört zum Einzelplan 13. Dort, hatten Sie angegeben, würden Sie Widerstand leisten; der ist nicht gekommen.

    (Abg. Pfeifer: Das ist doch primitiv! Herr von Bülow, hören Sie doch auf mit der Arroganz!)

    Deswegen wollte ich nur darauf hinweisen; das gehört hier nicht daher.
    Der Antrag, der hier vorgelegt worden ist, ist ein reiner Scheinantrag, der im übrigen eine Volte der Arbeitsgruppe Haushalt der CDU darstellt — —

    (Abg. Pfeifer: Können Sie jetzt etwas zur Sache sagen?)

    — Ich sage gerade etwas zu Ihrem Antrag, den Herr
    Stavenhagen vorgetragen hat. Dazu sage ich etwas.
    Seit 10 oder 15 Jahren ist die gemeinsame Haltung des Haushaltsausschusses, die hier in diesem Tit. 685 61 ausgebrachten 15 oder 20 kleinsten Institutionen mit Förderungsbeträgen teilweise nicht über 12 000 oder 15 000 DM aus dem Haushaltsplan herauszubringen, weil wir der Meinung waren, und zwar einstimmig über die Jahre hinweg, zusammen mit dem Rechnungshof, daß dies keine Bundesaufgaben seien.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Als dann zum erstenmal ein Minister den Auftrag
    des zuständigen Haushaltsausschusses durchzufüh-



    Dr. von Bülow
    ren begann, haben Sie diese einstimmige Haltung sofort verlassen, als irgendwelche Leute anfingen wehzuklagen. Das ist Ihre Position. Da haben Sie versucht, dann auf die Schiene zu setzen, diese Regierung hätte mit der Geisteswissenschaft nichts zu tun und vernachlässige die Geisteswissenschaften.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Genau das ist die Argumentation, obwohl eine Fülle von Einzeltiteln in diesem Einzelplan darin sind und außerdem noch im Einzelplan 31, die diese Geisteswissenschaften zum Gegenstand haben.
    Das Ministerium für Forschung und Technologie ist zum erstenmal darangegangen, die Sache zu bereinigen. Es sind Briefe herausgegangen. Ob es im einzelnen sehr geschickt gewesen ist, wie sie formuliert waren, darüber läßt sich durchaus streiten. Kurzum, wir sind uns alle darüber einig, daß die Flurbereinigung versucht werden muß, daß es dabei aber wahrscheinlich einen Teil geben wird, der nicht bereinigt werden kann, weil er die Länder übergreifende Forschungsinstitutionen betrifft, und diese Institutionen müssen selbstverständlich dann letztlich über den Bundeshaushalt weiter gefördert werden. Daß man dafür einen Leertitel braucht, ist im Grunde genommen lächerlich. Der Tit. 685 61 steht für diese Institutionen zur Verfügung.
    Auf die Angriffe gegen die Politik in bezug auf Forschung und Technologie kann ich hier im Detail nicht eingehen. Es ist richtig, daß 3,7 Milliarden durchdiskutiert werden müssen, darunter der große Titel der Forschung für Reaktorbau. Ich würde anregen, daß wir in Zukunft alle Jahre abwechseln in der Reihenfolge der Beratung der Haushaltspläne. Es ist im Grunde genommen ein Unding, daß nun schon zum dritten Mal die Einzelpläne 30 und 31 in die späten Nachtstunden hineinkommen, so daß es keine Möglichkeit gibt, sie sinnvoll zu erörtern. Ich gebe also zu erwägen, ob wir nicht die Reihenfolge von Jahr zu Jahr umstellen. Einmal haben dann die Freunde des Einzelplans 02, die ja sehr zahlreich sind unter uns, bei Beginn der Etatdebatte das Wort, das andere Mal wird es umgekehrt sein; dann werden die Freunde des Einzelplans 31 und des Einzelplans 30 an die Reihe kommen.

    (Abg. Pfeifer: Warum haben Sie für die Haushaltsberatung nicht eine Woche zur Verfügung gestellt? Das ist doch Ihr Zeitplan!)

    — Herr Pfeifer, irgendwie wird das offensichtlich nicht mehr ganz erträglich.

    (Abg. Pfeifer: Mit dieser heuchlerischen Art sollten Sie einmal aufhören! Sie wollten, daß das in dieser Woche vor sich geht!)

    — Herr Pfeifer! Jetzt regen Sie sich doch nicht so furchtbar auf! Fahren Sie morgen nachmittag nach Hause und genießen Sie die Himmelfahrt.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    Ich kann Sie nur erinnern: Das letzte Mal hatten wir eine ganz andere Situation. Da hat die Präsidentin des Bundestages auf 8 Uhr zu einem Sommerempfang eingeladen, dort draußen. Es war ein wunderschöner Abend. Wir haben um 8 Uhr einvernehmlich gesagt: Alle Reden fallen flach; es wird nicht mehr debattiert. Es gibt also nicht nur für Sie so aufregende Anlässe, hier zu intervenieren, sondern ganz andere. Lassen Sie uns doch einmal den Gedankengang verfolgen.

    (Abg. Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein: Sie lenken ab! Sie wissen ganz genau, worum es sich handelt! Weichen Sie nicht aus! Sie wissen ganz genau, daß wir längere Zeit für die Haushaltsberatung brauchen! Sie haben es abgelehnt! — Weitere Zurufe.)