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    Deutscher Bundestag 198. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Suck 16677 A Erweiterung der Tagesordnung 16677 A Amtliche Mitteilungen 11677 B Fragestunde (Drucksache VI/3783) Fragen des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) : Pressemeldungen über die Beschaffung von Informationen über Presseorgane und andere Privatunternehmen im Bundesgebiet durch den Bundesnachrichtendienst Dr. Ehmke, Bundesminister 11677 D, 11679 B, D, 11680 A, C, D, 11681 C, D, 11682 B, D, 11683 A, B, D, 11684 A, B, C, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) 11677 D, 11679 A, B, D Ott (CDU/CSU) 11680 A van Delden (CDU/CSU) 11680 B Haase (Kassel) (CDU/CSU) 11680 C Zoglmann (CDU/CSU-Gast) 11681 B Vogel (CDU/CSU) 11681 C, D Baier (CDU/CSU) 11682 B Dr Schmude (SPD) 11682 D Dr. Miltner (CDU/CSU) 11682 D, 11683 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 11683 A Dr. Zimmermann. (CDU/CSU) 11683 D Dr. Czaja (CDU/CSU) 11684 A Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 11684 B Dr.-Ing. Bach (CDU/CSU) 11684 C Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) 11684 D Fragen des Abg. Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) : Journalisten- und Massenmedienkartei des Bundesnachrichtendienstes und Ermittlungen in Verlagen, Redaktionen und Funkhäusern sowie gegen Journalisten Dr. Ehmke, Bundesminister 11685 A, B, C, D, 11686 B, D, 11687 A, B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 11685 B, C, 11687 A Niegel (CDU/CSU) 11685 D Dr.-Ing. Bach (CDU/CSU) 11686 B Dr Schäfer (Tübingen) (SPD) 11686 C Berger (CDU/CSU) 11686 D Wienand (SPD) 11687 B Fragen des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Erklärung des Staatssekretärs Ahlers über die Aktion gegen die palästinensischen Terroristen am 5. September 1972 in Fürstenfeldbruck Ahlers, Staatssekretär 11687 C Niegel (CDU/CSU) 11687 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 Frage des Abg. Dr. Fuchs (CDU/CSU) : Absatzlage der ostbayerischen Granitindustrie Offergeld, Parlamentarischer Staatssekretär 11688 A, B, C Dr. Fuchs (CDU/CSU) 11688 B, C Fragen des Abg. Dr. Unland (CDU/CSU) : Preisprüfungsverfahren des Bundesamts für gewerbliche Wirtschaft Offergeld, Parlamentarischer Staatssekretär 11688 C, D, 11689 A, B, C Dr. Unland (CDU/CSU) 11688 D, 11689 A, B Lampersbach (CDU/CSU) 11689 B Fragen des Abg. Dr. Apel (SPD) : Schritte der Bundesregierung gegen den Flaggenprotektionismus Argentiniens gegenüber deutschen Reedereien und geschlossene Abwehrhaltung der EWG-Partner gegenüber lateinamerikanischen Ländern Offergeld, Parlamentarischer Staatssekretär 11689 C, D, 11690 A, B Dr. Apel (SPD) 11689 C, 11690 A, B Fragen des Abg. Ott (CDU/CSU) : Erklärung des Bundeskanzlers und des früheren Bundeswirtschaftsministers Schiller über die Preissteigerungsrate Offergeld, Parlamentarischer Staatssekretär 11690 C, D, 11691 A Ott (CDU/CSU) 11690 D, 11691 A Erklärung nach § 36 GO Baier (CDU/CSU) 11691 B Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (Drucksache VI/3789) Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) 11691 C Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über Bausparkassen (Drucksache VI/ 3790) Höcherl (CDU/CSU) 11692 C Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Dritten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst (Drucksache VI/3791) Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 11693 B Dr. Klepsch (CDU/CSU) 11693 C Biermann (SPD) 11693 D Namentliche Abstimmung 11694 A Entwurf eines Ersten Gesetzes über die Erhöhung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern (Erstes Bundesbesoldungserhöhungsgesetz) (Drucksache VI/3169) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/3810), Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/3794) — Zweite und dritte Beratung — Berger (CDU/CSU) 11696 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen VI/3295, zu VI/3295) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/3782), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/3547) — Zweite und dritte Beratung — 11697 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des SchluBtermins über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts im Land Berlin (CDU/ CSU, SPD, FDP) (Drucksachen VI/3598, VI/3801) — Zweite und dritte Beratung — 11697 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung mietpreisrechtlicher Vorschriften in der kreisfreien Stadt München und im Landkreis München sowie in der Freien und Hansestadt Hamburg (Abg. Staak [Hamburg], Schmidt [München], Dr. Apel, Hansing, Grobecker, Batz u. Gen.) (Drucksachen VI/3786, VI/3208, VI/3802) — Zweite und dritte Beratung — 11698 A Mündlicher Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung betr. Verhaltensregeln für Mitglieder des Bundestages (Drucksache VI/3807) Schoettle (SPD) 11698 B Sammelübersicht 41 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache VI/3730) in Verbindung mit Sammelübersicht 42 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen und systematische Ubersicht über die beim Bundestag in der Zeit vom 20. Oktober 1969 bis 31. August 1972 eingegangenen Petitionen (Drucksache VI/3760) und mit Sammelübersichten 43 und 44 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen VI/3805, VI/3809) 11700 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 III Antrag des Bundesministers für Wirtschaft und Finanzen betr. Veräußerung einer 1,9 ha großen Teilfläche der Kasernenanlage in Kassel an der Frankfurter Straße an das Land Hessen (Drucksache VI/3754) 11700 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Entscheidung (EWG) des Rates über die statistische Erfassung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs mit Kraftomnibussen im Gelegenheitsverkehr (Drucksachen VI/3322, VI/3601) 11700 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates zur Gestaltung des Innenraums von Kraftfahrzeugen betreffend die im Fahrgastraum befindlichen inneren Teile außer dem (den) Innenrückspiegel(n), die Anordnung der Betätigungsteile, das Dach oder das Schiebedach, die Sitzteile und den rückseitigen Teil des Sitzes (Drucksachen V1/3037, V1/3597) 11700 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Vorschläge der EG-Kommission für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Finanzierung von Umstellungsmaßnahmen auf dem Sektor Kabeljaufischerei durch den EAGFL, Abteilung Ausrichtung Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnungen über die Finanzierung von Interventionsausgaben auf dem Binnenmarkt für Agrarerzeugnisse Richtlinie (EWG) des Rates zur Änderung der Richtlinie vom 14. Juni 1966 über den Verkehr mit Betarübensaatgut, über den Verkehr mit Futterpflanzensaatgut, über den Verkehr mit Getreidesaatgut, über den Verkehr mit Pflanzkartoffeln, der Richtlinie vom 30. Juni 1969 über den Verkehr mit Saatgut von 01- und Faserpflanzen und der Richtlinien vom 29. September 1970 über den Verkehr mit Gemüsesaatgut und über einen gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 175/67/EWG über die Grundregeln für die Vorausfestsetzung der Erstattungen bei der Ausfuhr auf dem Eiersektor Verordnung (EWG) zur Ergänzung der Verordnung Nr. 123/67/EWG bezüglich der Vorausfestsetzung der Erstattungen bei der Ausfuhr auf dem Geflügelfleischsektor Verordnung (EWG) des Rates zur Ergänzung der Verordnung Nr. 176/67/EWG über die Grundregeln für die Vorausfestsetzung der Erstattungen bei der Ausfuhr auf dem Sektor Geflügelfleisch (Drucksachen V1/3119, V1/3319, V1/3320, V1/3398, V1/3399, V1/3743) 11700 C Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Entwurf für eine Verordnung (Euratom, EGKS) Nr. .../72 des Rates vom ... zur Änderung der Verordnung Nr. 422/67/E WG, Nr. 5/67/Euratom über die Regelung der Amtsbezüge für den Präsidenten und die Mitglieder der Kommission sowie für den Präsidenten, die Richter, die Generalanwälte und den Kanzler des Gerichtshofs (Drucksachen V1/3686, V1/3795) 11701 A Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und über die Fünfzehnte Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Rentenreformgesetz) (Drucksachen V1/2153, V1/2584, V1/2916, V1/3325, VI/2585, V1/3214, 171/3448, V1/3781, VI/3767, zu V1/3767, 171/3806) — Dritte Beratung —Arendt, Bundesminister 11701 C Katzer (CDU/CSU) 11703 D Ruf (CDU/CSU) 11705 A Dr. Schellenberg (SPD) 11706 A, 11711 B Schmidt (Kempten) (FDP) 11707 C Dr. Götz (CDU/CSU) 11713 C Dr. Nölling (SPD) 11715 B Namentliche Abstimmung 11711 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Entwicklungshilfe-Steuergesetzes (Abg. Dr. Kreile, Porzner, Frau Funcke, Kiep, Brück [Holz], Opitz u. Gen.) (Drucksache V1/3815) — Erste, zweite und dritte Beratung — Niegel (CDU/CSU) 11716 B Wienand (SPD) 11716 C Krammig (CDU/CSU) 11716 D Matthöfer (SPD) 11717 A Nächste Sitzung 11717 C IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 11719 A Anlage 2 Änderungsantrag Umdruck 315 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Rentenreformgesetzes (Drucksachen VI/2153, M/2584, VI/2916, VI/3325, VI/2585, VI/3214, VI/3448, VI/3767, VI/3806) 11719 B Anlagen 3 und 4 Entschließungsanträge Umdrucke 312 und 316 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Rentenreformgesetzes (Drucksachen VI/2153, VI/2584, VI/2916, VI/3325, VI/2585, VI/3214, VI/3448, VI/3767, M/3806) 11721 B Anlage 5 Schriftliche Erklärung des Abg. Matthöfer (SPD) zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des EntwicklungshilfeSteuergesetzes (Drucksache M/3815) 11722B Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Weigl (CDU/CSU) betr. Liquidierung der Firma Air-Commerz und des Projekts „Kurbadzentrum Sibyllenbad" 11722 D Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Werner (CDU/CSU) betr. Herkunft der bei der Durchsuchung der Redaktionsräume der Illustrierten „Quick" aufgefundenen Dokumente 11723 A Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Jenninger (CDU/ CSU) betr. Gefahr der Umweltverschmutzung durch Ölwechsel außerhalb von Kraftfahrzeugwerkstätten und Tankstellen — Gegenmaßnahmen der Bundesregierung 11723 B Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Werner (CDU/CSU) betr. eine Einigung mit Prof. Machens 11723 C Anlage 10 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Schlaga (SPD) betr. Regulierung von Kraftfahrzeugschäden durch bei den Versicherungsunternehmen angestellte Gutachter 11723 D Anlage 11 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Schlaga (SPD) betr. Ausschaltung freiberublich tätiger Sachverständiger seitens der Kraftfahrversicherer 11723 D Anlage 12 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Artzinger (CDU/ CSU) betr. Erlaß des Bundesverteidigungsministeriums über die Verwertung bzw. Vernichtung abgängiger Kleiderbestände der Bundeswehr 11724 A Anlage 13 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Regelung des Berufsbildes des Rettungssanitäters 11724 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnertag, den 21. September 1972 11677 198. Sitzung Bonn, den 21. September 1972 Stenographischer Bericht Beginn: 14 Uhr
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    *) Siehe Anlage 5 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 11719 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Schiller 22.9. Anlage 2 Umdruck 315 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD und FDP zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur weiteren Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und über die Fünfzehnte Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Rentenreformgesetz — RRG) (Drucksachen VI/2153, VI/2584, VI/2916, VI/3325, VI/2585, VI/3448, VI/3767, VI/3806) Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 § 1 wird nach Nr. 15 folgende Nr. 15 a eingefügt: ,15 a. § 1265 Satz 2 erhält folgende Fassung: „Ist eine Witwenrente nicht zu gewähren, findet Satz 1 auch dann Anwendung, 1. wenn eine Unterhaltsverpflichtung wegen der Vermögens- oder Erwerbsverhältnisse des Versicherten oder wegen der Erträgnisse der früheren Ehefrau aus einer Erwerbstätigkeit nicht bestanden hat und 2. wenn die frühere Ehefrau im Zeitpunkt der Scheidung, Nichtigerklärung oder Aufhebung der Ehe mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind zu erziehen oder das 45. Lebensjahr vollendet hatte und 3. solange sie berufsunfähig (§ 1246 Abs. 2) oder erwerbsunfähig (§ 1247 Abs. 2) ist oder mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind erzieht oder wenn sie das 60. Lebensjahr vollendet hat." ' 2. In Artikel 1 § 2 wird nach Nr. 15 folgende Nr. 15 a eingefügt: ,15 a. § 42 Satz 2 erhält folgende Fassung: „Ist eine Witwenrente nicht zu gewähren, findet Satz 1 auch dann Anwendung, 1. wenn eine Unterhaltsverpflichtung wegen der Vermögens- oder Erwerbsverhältnisse des Versicherten oder wegen der Erträgnisse der früheren Ehefrau aus einer Erwerbstätigkeit nicht bestanden hat und Anlagen zum Stenographischen Bericht 2. wenn die frühere Ehefrau im Zeitpunkt der Scheidung, Nichtigerklärung oder Aufhebung der Ehe mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind zu erziehen oder das 45. Lebensjahr vollendet hatte und 3. solange sie berufsunfähig (§ 23 Abs. 2) oder erwerbsunfähig (§ 24 Abs. 2) ist oder mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind erzieht oder wenn sie das 60. Lebensjahr vollendet hat." 3. In Artikel 1 § 3 Nr. 6 Buchstabe c werden vor dem Wort „unberücksichtigt" die Worte „oder eines Anpassungsgeldes für entlassene Arbeitnehmer des Bergbaus" eingefügt. 4. In Artikel 1 § 3 Nr. 10 werden „Abs. 1" gestrichen und vor den Worten „die Schul-, Fachschul- oder Hochschulausbildung" die Worte „die Lehrzeit," eingefügt. 5. In Artikel 1 § 3 erhält Nummer 13 folgende Fassung: ,13. In § 61 wird folgender Satz 2 angefügt: „Auf die Zuschläge nach § 53 Abs. 4 a findet Satz 1 keine Anwendung." ' 6. In Artikel 1 § 3 wird nach Nr. 13 folgende Nr. 13 a eingefügt: ,13 a. § 65 Satz 2 erhält folgende Fassung: „Ist eine Witwenrente nicht zu gewähren, findet Satz 1 auch dann Anwendung, 1. wenn eine Unterhaltsverpflichtung wegen der Vermögens- oder Erwerbsverhältnisse des Versicherten oder wegen der Erträgnisse der früheren Ehefrau aus einer Erwerbstätigkeit nicht bestanden hat und 2. wenn die frühere Ehefrau im Zeitpunkt der Scheidung, Nichtigerklärung oder Aufhebung der Ehe mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind zu erziehen oder das 45. Lebensjahr vollendet hatte und 3. solange sie berufsunfähig (§ 46 Abs. 2) oder erwerbsunfähig (§ 47 Abs. 2) ist oder mindestens ein waisenrentenberechtigtes Kind erzieht oder wenn sie das 60. Lebensjahr vollendet hat." ' 7. In Artikel 1 § 4 werden vor den Worten „In § 615 Abs. 2 Satz 1" die Zahl „1." eingefügt und folgende Nummer 2 angefügt: 11720 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 ,2. Nach § 891 wird folgender § 891 a eingefügt: „§ 891 a (1) Die See-Berufsgenossenschaft kann unter ihrer Haftung mit Genehmigung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung für die Gewährung eines Überbrükkungsgeldes nach Vollendung des 55. Lebensjahres sowie eines Überbrückungsgeldes auf Zeit bei einem früheren Ausscheiden aus der Seeschiffahrt an Seeleute eine Seemannskasse mit eigenem Haushalt einrichten. Die Mittel für die Seemannskasse sind im Wege der Umlage durch die Reeder aufzubringen. Das Nähere, insbesondere über die Voraussetzungen und den Umfang der Leistungen sowie die Festsetzung und die Zahlung der Beiträge bestimmt die Satzung der Seemannskasse; die Satzung kann auch eine Beteiligung der Seeleute an der Aufbringung der Mittel vorsehen. Die Satzung bedarf der Genehmigung des Bundesversicherungsamtes. (2) Die Organe und die Geschäftsführung der See-Berufsgenossenschaft vertreten und verwalten die Seemannskasse nach deren Satzung. Die Aufsicht über die Seemannskasse führt das Bundesversicherungsamt. (3) Soweit die Seemannskasse bei der Durchführung ihrer Aufgaben die Seekasse in Anspruch nimmt, hat sie die der Seekasse hierdurch entstehenden Verwaltungskosten in vollem Umfang zu erstatten."' 8. In Artikel 2 § 1 Nr. 01a wird in § 9 a Abs. 2 „Absatz 1 Buchstabe c" ersetzt durch „Absatz 1 a". 9. In Artikel 2 § 1 Nr. 2 a erhält § 14 a folgende Fassung: „§ 14 a Liegen die Voraussetzungen des § 1260 Abs. 1 Satz 2 und 3 der Reichsversicherungsordnung nicht vor, gilt § 9 a Abs. 1 entsprechend." 10. In Artikel 2 § 1 wird nach Nr. 3 folgende Nr. 3 a eingefügt: „3 a. § 19 erhält folgende Fassung: ,§ 19 (1) Ist der frühere Ehemann vor dem 1. Januar 1973, aber nach dem 30. April 1942 gestorben, gilt § 1265 der Reichsversicherungsordnung mit der Maßgabe, daß seiner früheren Ehefrau, deren Ehe mit ihm geschieden, für nichtig erklärt oder aufgehoben ist, nach seinem Tode auch dann Rente gewährt wird, wenn die Voraussetzungen des § 1265 Satz 2 der Reichsversicherungsordnung in der bis zum 31. Dezember 1972 geltenden Fassung erfüllt sind. (2) Wird durch Absatz 1 erstmals ein Anspruch auf eine Leistung begründet, ist die Leistung frühestens vom 1. Januar 1973 an zu gewähren.' " 11. In Artikel 2 § 1 Nr. 11 a wird in § 51 a Abs. 1 Buchstabe c gestrichen. 12. In Artikel 2 § 2 Nr. 2 a wird in § 9 a Abs. 2 „Abs. 1 Buchstabe c" ersetzt durch „Absatz 1 a". 13. In Artikel 2 § 2 wird nach Nr. 5 folgende Nr. 5 a eingefügt: „5 a. § 18 erhält folgende Fassung: ,§ 18 (1) Ist der frühere Ehemann vor dem 1. Januar 1973, aber nach dem 30. April 1972 gestorben, gilt § 42 des Angestelltenversicherungsgesetzes mit der Maßgabe, daß seiner früheren Ehefrau, deren Ehe mit ihm geschieden, für nichtig erklärt oder aufgehoben ist, nach seinem Tode auch dann Rente gewährt wird, wenn die Voraussetzungen des § 42 Satz 2 des Angestelltenversicherungsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 1972 geltenden Fassung erfüllt sind. (2) Wird durch Absatz 1 erstmals ein Anspruch auf eine Leistung begründet, ist ,die Leistung frühestens vom 1. Januar 1973 an zu gewähren.' " 14. In Artikel 2 § 2 Nr. 13a wird in § 49a Abs. 1 Buchstabe c gestrichen. 15. In Artikel 2 § 3 Nr. 1 erhält in Absatz 1 b der Satz 4 folgende Fassung: „Für Personen, die nach Satz 1 versicherungspflichtig werden, gilt § 1 a für die Zeit bis zum Beginn der Versicherungspflicht entsprechend." 16. In Artikel 2 § 3 wird nach Nr. 6 folgende Nr. 6 a eingefügt: „6 a. § 14 erhält folgende Fassung: ,§ 14 (1) Ist der frühere Ehemann vor dem 1. Januar 1973, aber nach dem 30. April 1942 gestorben, gilt § 65 des Reichsknappschaftsgesetzes mit der Maßgabe, daß seiner früheren Ehefrau, deren Ehe mit ihm geschieden, für nichtig erklärt oder aufgehoben ist, nach seinem Tode auch dann Rente gewährt wird, wenn die Voraussetzungen des § 65 Satz 2 des Reichsknappschaftsgesetzes in der bis zum 31. Dezember 1972 geltenden Fassung erfüllt sind. (2) Wird durch Absatz 1 erstmals ein Anspruch auf eine Leistung begründet, ist die Leistung frühestens vom 1. Januar 1973 an zu gewähren.' " Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 11721 17. In Artikel 2 § 3 Nr. 8 wird in § 19 b „§ 1303 Abs. 1 Satz 1 und 2 der Reichsversicherungsordnung" ersetzt durch „§ 95 Abs. 1 Satz 1 des Reichsknappschaftsgesetzes". 18. In Artikel 3 wird § 6 wie folgt geändert und ergänzt: a) Vor Nummer 1 wird eingefügt: ,01. § 2 Satz 2 erhält folgende Fassung: „§ 1233 Abs. 2 und 2 a Satz 1 gilt entsprechend." b) Die bisherige Nummer 3 erhält folgende Fassung: ,3. In § 5 Abs. 2 wird die Zahl „5" durch die Zahl „4" ersetzt.' c) Die bisherige Nummer 6 wird gestrichen. d) In der bisherigen Nummer 7 wird der Buchstabe a gestrichen. 19. In Artikel 5 § 5 Abs. 1 wird „§ 46 Abs. 1" ersetzt durch „§ 51 a" sowie „§ 44 a Abs. 1" durch „§ 49 a". 20. In Artikel 5 § 10 Abs. 2 werden die Worte „§ 6 Nummer 6, 7 a" gestrichen. Bonn, den 21. September 1972 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 312 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CDU zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur weiteren Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und über die Fünfzehnte Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der geseztlichen Unfallversicherung (Rentenreformgesetz — RRG) Drucksachen VI/2153, VI/2584, VI/2916, VI/3325, VI/2585, VI/3214, VI/3448, VI/3767) Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, die zur Verwirklichung der nachstehenden Ziele notwendigen Schritte einzuleiten: 1. Verbesserung der sozialen Sicherung der Frau Um für alle Frauen einen eigenständigen Anspruch auf eine ausreichende soziale Sicherung zu schaffen, ist folgender Stufenplan zu verwirklichen: Einführung einer eigenständigen. Unfallversicherung der nicht erwerbstätigen Frauen bei privater Trägerschaft, Einführung von Hilfen der gesetzlichen Krankenversicherung für die berufstätige Frau im Krankheitsfalle des Kindes und für ein haushaltsführendes Mitglied bei Krankheit, stufenweise Einführung von eigenständigen Ansprüchen im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung für die Frau sowie eine Verbesserung der Versorgung der Witwe und geschiedenen Frau. 2. Verbesserung der Alterssicherung der Selbständigen Die Beiträge der Selbständigen zur Rentenversicherung sollen baldmöglichst die gleiche einkommenssteuerliche Förderung erfahren, wie die der Arbeitnehmer. Im Rahmen des finanziell Möglichen soll aus Bundesmitteln bedürftigen älteren Selbständigen, die insbesondere durch den wirtschaftlichen Strukturwandel geschädigt sind, im Rahmen der „Stiftung für die Alterssicherung älterer Selbständiger" Hilfe bei. der Nachentrichtung von Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet werden. 3. Kriegsopfer Eine gleichzeitige Anpassung der Kriegsopferrenten und der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz mit den Sozialversicherungsrenten ist im Rahmen des finanziell Möglichen zu verwirklichen. 4. Kleinrentner Bis zum 30. Juni 975 soll ein Bericht erstattet werden, ob die Erfahrungen mit der Rente nach Mindesteinkommen eine Daeuerregelung angezeigt erscheien lassen. Es ist ein gesonderter Freibetrag für Rentner in der Sozialhilfe einzuführen. 5. Härteregelung Noch bestehende Märten des Rechts der gesetzlichen Rentenversicherung sind im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu beseitigen, dies gilt insbesondere für Vertriebene, Kriegsteilnehmer, Spätheimkehrer und Verfolgte. 6. Krankenversicherung der Rentner Die Krankenversicherung der Rentner ist neu zu regeln, insbesondere soll eine gerechte Verteilung der Belastung zwischen Rentenversicherung und Krankenversicherung sowie zwischen den einzelnen Kassen durch die Krankenversicherung der Rentner erreicht werden. Bonn, den 19. September 1972 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Umdruck 316 Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur weiteren Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und über die Fünfzehnte Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Renten- 11722 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 reformgesetz — RRG) (Drucksachen VI/2153, VI/2584, VI/2916, VI/3325, VI/2585, VI/3214, VI/3448, VI/3767, VI/3806) Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bis Ende 1973 dem Deutschen Bundestag über die Auswirkungen des Rentenreformgesetzes zu berichten, insbesondere über: 1. die Erfahrungen, die mit der Inanspruchnahme der flexiblen Altersgrenze und auch mit der Gewährung von Zuschlägen bei einem Rentenverzicht gemacht wurden, 2. die Auswirkungen der Öffnung der Rentenversicherung, insbesondere über die Zahl der erstmals versicherten Selbständigen und Hausfrauen, 3. die Auswirkungen der Rente nach Mindesteinkommen, 4. die Auswirkungen des Gesetzes auf die Krankenversicherung, insbesondere auf ihre Einnahmen und Ausgaben. Bonn, den 21. September 1972 Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 5 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Matthöfer (SPD) zu dem von den Abgeordneten Dr. Kreile, Porzner, Frau Funcke, Kiep, Brück (Holz), Opitz und Genossen eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des EntwicklungshilfeSteuergesetzes (Drucksache VI/3815) Ich werde den Gesetzentwurf, mit dem das Entwicklungshilfesteuergesetz unter geringfügigen Änderungen um ein Jahr verlängert werden soll, wegen des hier eingeschlagenen Verfahrens und aus inhaltlichen Gründen ablehnen. Nach neuen Schätzungen kostet das Gesetz den Steuerzahler 200 Mio DM pro Jahr. 48 % der geförderten Investitionen gingen in den letzten Jahren nach Spanien und Brasilien, weitere 22 % nach Griechenland, Portugal, Libyen, Argentinien und Panama. Diese und noch andere Länder sind jedoch Standorte, die für Investitionen ohnehin so attraktiv sind, daß sie nicht noch eine besondere steuerliche Förderung benötigen. Durch das Entwicklungshilfesteuergesetz werden also mit Sicherheit jährlich mehr als 100 Mio DM an Steuergeldern nutzlos ausgegeben. Für mich stellt daher die Verlängerung des Gesetzes keinen gewissenhaften Umgang mit Steuergeldern dar, besonders in einer Zeit, in der von allen Seiten einer Verringerung der Subventionen das Wort geredet wird. Zugunsten der Verfasser des Entwurfs nehme ich an, daß die Verlängerung um nur ein Jahr Ausdruck eines unterschwelligen schlechten Gewissens über das ganze Gesetz ist. In diesem Zusammenhang möchte ich auch klarmachen, wem das Gesetz zugute kommt, nämlich ausschließlich der im Ausland investierten Industrie und hier natürlich am meisten den Unternehmen mit der höchsten Steuerprogression, also auch mit den höchsten Gewinnen. Ein weiterer Gesichtspunkt zwingt mich zur Ablehnung der überkommenen Konzeption des Gesetzes: Bemessungsgrundlage für die steuerliche Förderung ist das eingesetzte Kapital. Die Förderung vorwiegend kapitalintensiver Investitionen in Entwicklungsländern steht aber in Widerspruch zur eigentlichen erforderlichen Struktur- und Entwicklungspolitik, die arbeitsintensive Investitionen in Entwicklungsländern fördern sollte. Bei kapitalintensiven Investitionen in Entwicklungsländern kann die Zahl der verdrängten Arbeitsplätze größer sein als die der neu geschaffenen. Gefördert wird also nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern u. U. sogar die Erhöhung der Arbeitslosigkeit in den Entwicklungsländern. Ich weiß, wie schwierig es sein wird, eine andere Konzeption zu realisieren. Wir müssen es aber versuchen, wenn wir wirklich Entwicklungshilfe betreiben und nicht überwiegend nur die Kapitalausfuhr fördern wollen. Was die für mich selbstverständliche Herausnahme der abhängigen Gebiete durch den vorliegenden Änderungsentwurf anlangt, so gehe ich davon aus, daß auch Namibia und Südrhodesien in diesem Zusammenhang als abhängig behandelt werden. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 21. September 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Weigl (CDU/CSU) (Drucksache V1/3783 Frage A 35) : Kann die Bundesregierung darüber Auskunft geben, ob die Ankündigung des Geschäftsführers der AIR-Commerz MartinLothar Baumann, dieses Bedarfsflugunternehmen zu liquidieren, den Verdacht von Kommanditisten des ebenfalls eingestellten Baumann-Projektes „Kurbadzentrum Sibyllenbad" bestätigt, daß die Wirtschaftskriminalität in der Bundesrepublik Deutschland zu wenig bekämpft wird? Dem Bundesministerium der Justiz liegen keine Informationen darüber vor, ob es im Zusammenhang mit der angekündigten Liquidation der Firma Air-Commerz und der Durchführung des Projektes „Kurbadzentrum Sybillenbad" zu strafbaren Handlungen gekommen ist. Ob die für die Firmenleitung und die Leitung des Projektes verantwortlichen Personen sich strafbar gemacht haben, muß von den zuständigen Staatsanwaltschaften, die zum Geschäftsbereich der Landesjustizverwaltungen gehören, geprüft werden. Anhaltspunkte dafür, ob die genannten Fälle Lücken im Strafrechtsschutz aufzeigen, sind dem Bundesministerium der Justiz bisher nicht mitgeteilt worden. Der besonderen Gefahren der Wirtschaftskriminalität ist sich die Bundesregierung bewußt. Der Bundesminister der Justiz hat bereits im Dezember 1970 den Gießener Strafrechtslehrer Prof. Dr. Tiedemann mit der Erstattung eines Gutachtens über einen wichtigen Teilbereich der Wirtschaftskriminalität beauftragt. Das Gutachten wird in wenigen Wochen Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 11723 vorliegen. Am 25. Juli 1972 hat der Bundesminister der Justiz eine Sachverständigenkommission zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität — Reform des Wirtschaftsstrafrechts — eingesetzt. Diese wird in ihrer 1. Arbeitstagung vom 11. bis 13. Oktober 1972 in Berlin ihr genaues Arbeitsprogramm festlegen. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 21. September 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Werner (CDU/CSU) (Drucksache VI/3783 Frage A 36) : Sind bei der Durchsuchung der Redaktionsräume der Illustrierten Quick Dokumente und Unterlagen gefunden worden, die nur aus Regierungshand stammen können, und falls ja, können diese Unterlagen im Zusammenhang der Beraterverträge der ehemaligen Staatssekretäre Dorn und Raffert in die Hand diesel Zeitung gekommen sein? Ich muß Sie um Verständnis dafür bitten, daß ich zu Einzelheiten eines anhängigen Ermittlungsverfahrens, für das die Justizbehörden eines Landes zuständig sind, nicht Stellung nehmen kann. Die Bundesregierung hat jedoch keine Anhaltspunkte dafür, daß Unterlagen, die in der Illustrierten „Quick" veröffentlicht wurden, von den ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretären Dorn und Raffert im Zusammenhang mit ihren Beraterverträgen an die Illustrierte weitergegeben worden sind. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Offergeld vom 21. September 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Jenninger (CDU/CSU) (Drucksache VI/3783 Fragen A 46 und 47): Ist der Bundesregierung bekannt, daß durch den Verkauf von Öl und Filtern in Kaufhäusern schon 12 % aller Kraftfahrer ihren Ölwechsel selbst vornehmen und eine steigende Gefahr für die Umwelt dadurch entsteht, daß der Verbleib des Altöls unkontrolliert ist? Welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung zu ergreifen, um dieser Gefahr zu begegnen? Die Bundesregierung kann sich über den Anteil der Kraftfahrer, die den Ölwechsel selbst vornehmen, nicht definitiv äußern, weil ihr zuverlässige Angaben hierüber fehlen. Sie kennt den von Ihnen genannten Prozentsatz aus Schätzungen, die in der Presse veröffentlicht worden sind. Aus Untersuchungen, die im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt worden sind, geht hervor, daß jährlich etwa 18 000 t Altöl aus dem Gebrauch von Motoren- und Getriebeöl auf unbekannte Weise beseitigt werden. Obwohl es sich dabei nur um etwa 3 % aller anfallenden Altöle handelt, ist sich die Bundesregierung über die Gefahren, die daraus für die Umwelt entstehen, bewußt. Bei früheren Anfragen zum gleichen Thema, vor allem bei der Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Gruhl usw. (Drucksache VI/3014), hat die Bundesregierung bereits dargelegt, welche Maßnahmen sie für geeignet hält, um der Gefahr der Umweltverschmutzung zu begegnen. Ergänzend dazu kann ich Ihnen mitteilen, daß die Bundesregierung inzwischen mit der Mineralölwirtschaft die Aufnahme baldiger Gespräche vereinbart hat, in denen u. a. geprüft werden soll, ob Tankstellen und Werkstätten von sog. Selbstwechslern angeliefertes Altöl abnehmen können. Anlage 9 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Offergeld vom 21. September 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Werner (CDU/CSU) (Drucksache VI/3783 Frage A 48) : Ist es richtig, daß eine Einigung mit Prof. Machens bisher nicht erfolgt ist, und bedeutet das, daß er nun doch als Präsident der Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover tätig werden soll? Es ist richtig, daß eine Einigung mit Professor Machens bisher noch nicht erfolgt ist. Das bedeutet nicht, daß er nun doch als Präsident der Bundesanstalt für Bodenforschung tätig werden soll. Die Bemühungen, eine andere Lösung zu finden, sind noch nicht abgeschlossen. Anlage 10 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Offergeld vom 21. September 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schlaga (SPD) (Drucksache VI/3783 Frage A 49) : Was gedenkt die Bundesregierung dagegen zu tun, daß Versicherungsgesellschaften durch „hauseigene" bzw. bei ihnen angestellte Gutachter einen Kfz-Schaden häufig zu einem wesentlich höheren Betrag feststellen und regulieren, als die neutralen Gutachten von unabhängigen freiberuflich tätigen Sachverständigen ihn ausweisen, und daß durch diese Methode scheinbar notwendig gewordene Prämienerhöhungen zu Lasten der Autobesitzer erheblich zur Preissteigerung beitragen? Die Bundesregierung kann die in Ihrer Frage enthaltene Annahme nicht bestätigen, daß Versicherungsunternehmen durch „hauseigene" oder bei ihnen angestellte Gutachter Kfz-Schäden häufig zu wesentlich höheren Beträgen feststellen und regulieren, als die Schäden von unabhängigen freiberuflichen Sachverständigen ausgewiesen werden. Aus Beschwerden hat das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen im Gegenteil bisher — von Ausnahmen abgesehen — den Eindruck gewonnen, daß die Schätzungen freiberuflicher Gutachter überwiegend höher ausfallen als die Gutachten der Sachverständigen, die bei den Versicherern angestellt sind oder von ihnen beauftragt werden. Falls Sie über anderslautende Angaben verfügen, will ich gern eine Überprüfung veranlassen. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Offergeld vom 21. September 1972 auf die Mündliche Frage 11724 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 198. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 21. September 1972 des Abgeordneten Schlaga (SPD) (Drucksache VI/3783 Frage A 50) : Beurteilt die Bundesregierung auf Grund der dargestellten Praxis die Zielvorstellungen der Versicherungen in der Weise, daß diese im jetzigen Stadium durch Ausschaltung der neutralen, unabhängigen freiberuflich tätigen Sachverständigen und durch die genannte überhöhte und sofortige Schadensregulierung die Kfz-Werkstätten abhängig machen wollen, um später im „Monopolverfahren" durch hauseigene Sachverständige diesen Werkstätten die Preise diktieren zu können, unter Umständen auf Kosten der Qualität der Reparatur und der Verkehrssicherheit und damit zum Nachteil der Autofahrer? Der Bundesregierung ist eine Absicht der Kraftfahrtversicherer, überwiegend hauseigene Sachverständige in der Schadenregulierung einzusetzen, bisher nicht bekanntgeworden. Gegen eine solche Annahme sprechen auch die jüngsten Bemühungen des HUK-Verbandes, ein neues Verzeichnis von freiberuflichen Kraftfahrzeug-Sachverständigen aufzustellen. Im übrigen möchte ich betonen, daß die Bundesregierung alle geeigneten Maßnahmen begrüßt, die auf eine möglichst zügige Abwicklung von Schadenfällen gerichtet sind. Anlage 12 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Berkhan vom 21. September 1972 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Artzinger (CDU/CSU) (Drucksache VI/3783 Fragen A 69 und 70) : Welchen Inhalt hat ein jüngst ergangener Erlaß des Bundesverteidigungsministeriums über die Verwertung bzw. Vernichtung abgängiger Kleiderbestände der Bundeswehr? Wie wird sichergestellt bzw. kann für die Zukunft sichergestellt werden, daß die Vernichtung noch brauchbarer abgängiger Kleidung der Bundeswehr vermieden wird? Ausgesonderte Bekleidung und persönliche Ausrüstung ist nach einem Erlaß des Bundesministeriums der Verteidigung vom Oktober 1968 grundsätzlich über die bundeseigene Treuhandgesellschaft VEBEG — Verwertungsgesellschaft m. b. H. mit Sitz in Frankfurt — zugunsten des Bundeshaushalts zu veräußern. Für Unterwäsche, die der VEBEG aus hygienischen Gründen gereinigt angeboten werden muß, war jedoch eine abweichende Regelung zu treffen, da sich in jüngster Zeit ergab, daß die Erlöse der VEBEG erheblich unter den Reinigungs-, Lohn- und Transportkosten blieben. Das Bundesministerium der Verteidigung hat daher im März 1972 folgendes angeordnet: 1. Den ausscheidenden Soldaten wird die in ihrem Besitz befindliche Unterwäsche unentgeltlich überlassen. 2. Mit der Unterwäsche, die von ausscheidenden Soldaten zurückgelassen wird, ist wie folgt zu verfahren: a) Die besten Stücke sind für besondere Fälle dem Vorrat der Standortverwaltung zuzuführen. b) Die restlichen Stücke können unentgeltlich an Angehörige der Bundeswehr abgegeben werden. Kosten dürfen hierdurch dem Bund nicht erwachsen. c) Verbleiben nunmehr noch Restbestände — es kann sich hierbei nur um eine geringe Menge abgetragener oder stark verschmutzter Stücke handeln — sind diese, soweit entsprechende Vorrichtungen vorhanden sind, bei den Standortverwaltungen zu vernichten. Der Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen hat dieser Regelung zugestimmt; der Bundesrechnungshof ist durch Übersendung des Erlasses unterrichtet worden. Nach Auffassung der Bundesregierung ist durch diese Erlasse sichergestellt, daß die Vernichtung noch brauchbarer Bekleidung vermieden wird. Bei dem Ihren Fragen zugrunde liegenden Vorfall in Bruchsal sind irrtümlich, außer tatsächlich unbrauchbaren Bekleidungsstücken (Socken, Gummistiefeln, Lederhandschuhen) einige Kartons mit gebündelter Unterwäsche zur Vernichtung verladen worden, obgleich sie einer weiteren Verwendung zugeführt werden sollten. Die Bundesregierung bedauert dieses Versehen. Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 19. September 1972 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Wittmann (München) (CDU/ CSU) (Drucksache VI/3783 Frage A 81): Beabsichtigt die Bundesregierung, den gesetzgebenden Körperschaften einen Gesetzentwurf vorzulegen, der das Berufsbild des „Rettungssanitäters" regelt, und welche berufsfördernden Maßnahmen sieht die Bundesregierung für diesen Beruf gegebenenfalls vor? Das Bundeskabinett hat am 14. September 1972 den Entwurf eines Gesetzes über den Beruf des Rettungssanitäters beschlossen. Nach diesem Entwurf ist die Erteilung der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin" an folgende Voraussetzungen gebunden: 1. Teilnahme an einer 2jährigen Lehrgangsausbildung an einer staatlich anerkannten Schule für Rettungssanitäter, zu der Bewerber Zugang haben, die das 17. Lebensjahr vollendet haben, eine abgeschlossene Volksschulbildung, einen Hauptschulabschluß oder eine andere gleichwertige Schulbildung besitzen und für den Beruf körperlich geeignet sind, 2. Bestehen der staatlichen Prüfung, 3. Zuverlässigkeit zur Ausübung des Berufs und 4. geistige und körperliche Eignung zur Ausübung des Berufs. Weiterhin sieht der Entwurf eine Ermächtigung vor, die Mindestanforderungen an die Ausbildung und das Nähere über die staatliche Prüfung zu regeln. Die Frage der berufsfördernden Maßnahmen für diesen Beruf wird die Bundesregierung noch prüfen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Götz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe die Aufgabe, den Entschließungsantrag der CDU/CSU- Fraktion Umdruck 312 in seinen sechs Ziffern zu begründen. Ich werde es in der gebotenen Kürze tun.
    Aber erlauben Sie mir noch eine kurze Vorbemerkung im Rückblick auf die heute geführte Debatte in der dritten Lesung.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Hohe Haus hat soeben in der dritten Lesung ein Gesetzeswerk verabschiedet, das durch die vom Hause gestern mit Mehrheit angenommenen Änderungsanträge der CDU/CSU völlig neu gestaltet und verbessert wurde. Ich will über die heutige Abstimmung und die Bedeutung dieses Ereignisses keine großen Worte machen.
    Sehr verehrter Herr Professor Schellenberg, von Ihrer pathetischen Feststellung, es handle sich bei der Verabschiedung dieses Gesetzeswerks um ein Ereignis von großer historischer Bedeutung, und der doch recht theatralischen Beendigung Ihrer Erklärung haben die 10 Millionen Rentner gar nichts; davon können sie sich nichts kaufen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wohl aber bin ich der Meinung, daß die 10 Millionen Rentner etwas von den Leistungsverbesserungen haben, die wir durch unsere Änderungsanträge in dieses Gesetzeswerk hineingebracht haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zuruf des Abg. Dr. Schellenberg.)

    *) Siehe Anlage 3



    Dr. Götz
    Dabei, sehr verehrter Herr Professor Schellenberg, denke ich vor allem an die um sechs Monate vorgezogene Rentenanpassung, der Sie sich eineinhalb Jahre lang widersetzt haben. Herr Professor Schellenberg, dies war kein Ruhmesblatt sozialdemokratiRentenpolitik.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Sehr verehrter Herr Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, — richtig ist, daß Sie bzw. die Regierung hier einen Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Rentenrechts eingebracht haben. Ebenso richtig ist, daß dem Gesetzentwurf eine Reihe von Initiativen der CDU/CSU vorausgegangen sind, die in die gleiche, Richtung der Weiterentwicklung der Rentenversiechrung zielten. Und ebenso richtig ist, daß das, was nun heute am Ende des Gesetzgebungsvorgangs steht, ein Gesetz der CDU/CSU ist.

    (Beifall in der Mitte.)

    Aber meine Damen und Herren, trotz der Verbesserung, die wir gegenüber dem geltenden Recht und der Regierungsvorlage erreicht haben, und zwar nunmehr in der dritten Lesung gemeinsam, bleiben noch viele Probleme darüber sind wir uns alle einig — offen, Probleme, die wegen ihrer finanziellen Auswirkungen oder deshalb, weil sie noch nicht entscheidungsreif waren, zunächst zurückgestellt werden mußten. Es wird Aufgabe des nächsten Bundestages sein, diese Probleme erneut aufzugreifen.
    Die Fraktion der CDU/CSU legt dem Hohen Hause heute einen Entschließungsantrag vor, der verdeutlichen soll, welche Probleme im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung nach unserer Auffassung mit Vorrang behandelt werden müssen. Dies ist zum ersten die Verbesserung der sozialen Sicherung der Frau. Sehr verehrter Herr Bundesarbeitsminister, Sie haben vorhin hier erklärt, die soziale Sicherung der Frau liege der CDU/CSU am wenigsten am Herzen. Dies war eine böswillige und bösartige, verzeihen Sie das harte Wort, Unterstellung.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wie unsicher Sie sich, Herr Minister Arendt, in der Beweisführung dieser Behauptung selber fühlen, hat die Tatsache gezeigt, daß Sie nicht bereit waren, auf eine auf diese Behauptung gezielte Anfrage meines Kollegen Franke eine Antwort zu geben.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Lassen Sie mich für die CDU/CSU zu diesem Punkt folgendes feststellen. Wir wollen für alle Frauen einen eigenständigen Anspruch auf eine ausreichende soziale Sicherung schaffen und knüpfen dabei an die drei großen Lebensrisiken Invalidität, Krankheit und Alter an. Um die Frauen gegen das Risiko der Invalidität zu schützen, treten wir für die Einführung einer eigenständigen Unfallversicherung der nichterwerbstätigen Frauen, also insbesondere der Hausfrauen, bei privater Trägerschaft ein. Dies scheint uns bei jährlich 1,4 Millionen Unfällen im Haushalt, die bei 15 000 Frauen zur
    Dauerinvalidität führen, besonders dringlich zu sein. Die CDU/CSU-Fraktion hat dazu bereits einen Antrag eingebracht, an dem wir festhalten.
    Unser zweiter Punkt! Schwierige Probleme und zusätzliche Belastungen stellen sich für eine Familie im Falle der Erkrankung der Mutter oder der Erkrankung eines Kindes einer noch berufstätigen Mutter. Auch hierzu hat die CDU/CSU-Fraktion in einem Gesetzentwurf ihre Vorstellungen zur Lösung dieses Problems bereits konkretisiert und wird sie weiter verfolgen.
    Ein weiteres Ziel in der sozialen Sicherung der Frau besteht darin, auch im Rahmen der Rentenversicherung stufenweise eigenständige Ansprüche der Frau einzuführen, um die Versorgung der Witwe und der geschiedenen Frau zu verbessern.
    Ich nenne ein weiteres Problem, das wir im Rahmen des Gesetzentwurfs wegen der kritischen Lage des Haushalts nicht lösen konnten: die steuerliche Förderung der Alterssicherung der Selbständigen. Wir streben hier eine Lösung an, die die Selbständigen mit den Arbeitnehmern gleichstellt. Um älteren Selbständigen die Nachentrichtung von Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung zu erleichtern, sieht das Gesetz eine Stiftung vor. Durch den von uns vorgelegten Entschließungsantrag soll sichergestellt werden, daß im Rahmen des finanziell Möglichen für diese Stiftung Mittel des Bundes bereitgestellt werden.
    Die vorgezogene Rentenanpassung hat die Frage der gleichzeitigen Anpassung der Kriegsopferrenten und der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz aufgeworfen. Eine Nachführung der versorgungsrechtlichen Leistungen an die Rentenanhebung halten wir für unumgänglich. Nach einer Bestandsaufnahme und Sanierung der Bundesfinanzen werden wir der Frage der Anpassung dieser Renten besondere Prioritäten einräumen.
    Mit dem soeben verabschiedeten Gesetz haben wir für die Kleinrentner eine Regelung getroffen, die zu einer wesentlichen Verbesserung ihrer Lebenslage führt. Nach Vorliegen der Erfahrungen mit der jetzt gefundenen Regelung wird zu prüfen sein, ob sich die Notwendigkeit einer weitergehenden Dauerregelung ergibt. Für vordringlich halten wir die Einführung eines gesonderten Freibetrages für Rentner in der Sozialhilfe. Leider hat der federführende Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit unseren Gesetzentwurf nicht mehr abschließend beraten.
    Noch immer bestehen im Rentenrecht Härten für Vertriebene, Kriegsteilnehmer, Spätheimkehrer, Verfolgte und andere Personengruppen. Eine Beseitigung dieser Härten im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten steht an und muß in der nächsten Legislaturperiode erreicht werden.
    Ein letzter Punkt: Ein Problem von besonderem finanziellem Rang ist die Krankenversicherung der Rentner. Dazu hat die Bundesregierung leider keinerlei Vorstellungen entwickelt. Um die Beitragsbelastung der Erwerbstätigen in wirtschaftlich vernünftigen Grenzen zu halten, muß eine Neuregelung



    Dr. Götz
    erfolgen, die eine gerechte Verteilung der Belastung zwischen Rentenversicherung und Krankenversicherung sowie zwischen den einzelnen Kassen herbeiführt.
    Lassen Sie mich abschließend noch ein Wort zu den Kosten dieser von uns in Aussicht genommenen Punkte bei einer Weiterentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung sagen. Meine Damen und Herren, wir wissen, daß die in unserer Entschließung vorgesehenen Maßnahmen Geld kosten. Wir wissen auch, daß nicht alle Maßnahmen auf einmal, sondern daß sie nur stufenweise und nicht ohne Rücksicht auf die Finanzen der Rentenversicherung und des Bundeshaushalts zu verwirklichen sind. Daher ist es für uns selbstverständlich, daß wir sie nur im Rahmen einer Prioritätenskala und der finanziellen Möglichkeiten verwirklichen können. Wir werden auch in Zukunft an dem Postulat der finanziellen Solidität festhalten.
    Meine Damen und Herren, wir bekräftigen mit diesem unserem Entschließungsantrag unseren Willen, auch weiterhin für den sozialen Fortschritt in diesen Lande einzutreten. Ich hoffe, daß es über die von mir genannten offenen und nach unserer Auffassung vordringlichen Punkte in diesem Hause eine Übereinstimmung in dem Sinne gibt, daß sie in der nächsten Legislaturperiode einer Lösung zuzuführen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Nölling.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Nölling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche zu den beiden Anträgen Umdruck 3121 und Umdruck 316**). Die erst unter der Regierung Brandt/Scheel möglich gewordene und verabschiedete Rentenreform gehört auf Grund ihres bahnbrechenden sozialpolitischen Gehalts und des beträchtlichen Finanzvolumens zu den größten Reformen, die je den Bundestag passiert haben. Das Gesetzeswerk wird zu Recht die Unterschriften des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt und des sozialdemokratischen Arbeitsministers Walter Arendt tragen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Vorangegangen sind drei Jahre intensiver sozialpolitischer Arbeit, die zu einer bisher unerreichten stolzen Bilanz von Reformgesetzen im Interesse aller Teile der Bevölkerung geführt hat.
    Meine Damen und Herren, ich verrate aber auch kein Geheimnis, wenn ich sage, daß die Freude der Sozialpolitiker nicht in demselben Maße von allen Mitgliedern dieses Hauses geteilt wird. Das sage ich ganz bewußt, trotz des so überzeugenden Ergebnisses der Abstimmung über diese Rentenreform. Daß die Fraktion der CDU/CSU rastlos und davon unbeeindruckt nun einen umfangreichen Entschließungsantrag einbringt, der damit beginnt: „Die
    *) Siehe Anlage 3 **) Siehe Anlage 4
    Bundesregierung wird aufgefordert, die zur Verwirklichung der nachstehenden Ziele notwendigen Schritte einzuleiten", muß als überdreht und der Sache der Sozialpolitiker nicht dienlich angesehen werden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Die Sozialpolitik — insofern stimme ich mit dem Herrn Kollegen Götz überein — wird sicherlich auch im nächsten Bundestag nicht aufhören und nicht aufhören dürfen. Aber hier und heute diesen Katalog von sehr weitgehenden sozialpolitischen Forderungen zu beschließen, halten wir für unmöglich.
    Wir sind auch nicht der Meinung, daß es Aufgabe des Bundestages ist, das zu beschließen, was bestenfalls in das Wahlprogramm der beantragenden Partei gehört, deren Vorsitzender nicht müde wird, immer wieder zu betonen, er wolle keine großen Versprechungen machen. Was ich meine, hat der Kollege Götz bereits im einzelnen aufgeführt; ich verweise auf das, was im Umdruck 312 steht. Gefordert werden u. a. — bemerkenswerterweise an erste Stelle, weil hier das schlechte Gewissen der Opposition zu schlagen beginnt — Verbesserungen der sozialen Sicherung der Frau. Was in dieser Hinsicht von der sozialliberalen Koalition gewollt und von der Opposition teilweise verhindert worden ist, ist dem Plenum heute noch einmal deutlich gemacht worden.
    Darüber hinaus beantragt die Opposition eine Verbesserung der Alterssicherung der Selbständigen, die nur im Rahmen einer Steuerreform überhaupt Gestalt annehmen kann, ferner eine Verbesserung der sozialen Sicherung der Kriegsopfer, der Vertriebenen, der Kriegsteilnehmer, der Spätheimkehrer und der Verfolgten. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß auch der Härtebericht, von dem durch unser Rentenreformprogramm mehr als die Hälfte aller Punkte verwirklicht werden konnte, ebenfalls im nächsten Bundestag wieder eine Rolle spielen soll. Ist das, Herr Kollege Götz, das Kontrastprogramm zu dem Programm, das Sie am 20. August 1969 als Wahlprogramm für diese Legislaturperiode aufgestellt haben und von dem wir gesagt und hier gezeigt haben, daß all das, was Sie im Jahre 1969 nicht für möglich gehalten haben, durch diese Bundesregierung möglich gemacht worden ist?

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir haben gezeigt, daß man sozialpolitische Forderungen erfüllen kann. Das ist in den vergangenen drei Jahren deutlich geworden.
    Nun scheint es mir fast so, als ob der Kollege Dr. Götz für seine Fraktion schon jetzt eine Alibifunktion übernehmen soll, und er möchte auch noch gern, daß das vom Bundestag für richtig gehalten wird. Die Koalitionsfraktionen sind demgegenüber — deshalb haben wir Ihnen den Umdruck 316 vorgelegt — der Meinung, daß es anläßlich der Verabschiedung dieses Rentenreformprogramms gegenwärtig nur eine vordringliche Aufgabe für den noch bestehenden Bundestag geben kann, nämlich die, die Bundesregierung aufzufordern, schon bis Ende 1973 über die Auswirkungen des Rentenreformgesetzes zu berichten, und zwar besonders über die Punkte,



    Dr. Nölling
    die in ihrer finanziellen Problematik besonders umstritten geblieben sind.
    Unser Antrag, meine Damen und Herren, ist ein Beweis dafür, daß wir es für angemessener halten, auf die finanzielle Solidität der Rentenversicherung zu achten, anstatt weitere, unübersehbare, vielleicht ruinöse Forderungen zu stellen. Wir sind darüber hinaus der Meinung, daß Forderungen der Opposition nach mehr sozialem Fortschritt schon deshalb so lange auf dem Papier stehen und stehenbleiben müssen, wie man nicht bereit ist, eine Vollbeschäftigungsgarantie für die Arbeitnehmer und die Wirtschaft zu geben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)