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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 6144

  • date_rangeDatum: 20. Oktober 1971

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    Deutscher Bundestag 144. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 Inhalt: Eintritt der Abg. Looft und Dr. Oetting in den Bundestag . . . . . . . . . . 8223 A Glückwunsch zum 60. Geburtstag eines Abgeordneten 8223 B Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen (Drucksache VI/2708) Russe (CDU/CSU) . . . . . . 8223 B Frau Meermann (SPD) 8224 D Erpenbeck (CDU/CSU) 8226 A Wurbs (FDP) 8227 D Namentliche Abstimmung 8228 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1972 (Haushaltsgesetz 1972) (Drucksache VI/2650) — Erste Beratung — in Verbindung mit Beratung des Finanzplans des Bundes 1971 bis 1975 (Drucksache VI/2651), mit Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung der Wirtschaftspläne des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1972 (ERPWirtschaftsplangesetz 1972) (Drucksache VI/2439) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung des mittelfristigen finanziellen Beistands in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache VI/2431) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache VI/2668) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kaffeesteuergesetzes (Drucksache VI/2665) — Erste Beratung —, mit Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971, hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 141, Drucksache VI/2304), mit Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971, hier: Einzelplan 10 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 143, Drucksache VI/2305) und mit II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971, hier: Einzelplan 10 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 142, Drucksache VI/2306) Strauß (CDU/CSU) 8230 D Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 8241 A Kirst (FDP) 8246 D Brandt, Bundeskanzler 8253 D Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 8256 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 8258 C Dr. Arndt (Berlin) (SPD) 8277 B Leicht (CDU/CSU) 8282 D Seidel (SPD) 8289 B Kienbaum (FDP) 8293 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 8295 D Röhner (CDU/CSU) 8297 D Haehser (SPD) 8299 B Dichgans (CDU/CSU) 8301 B Aufnahme des Abg. Dr. Schulz (Berlin) in die Fraktion der CDU/CSU 8263 A Glückwünsche für Bundeskanzler Brandt zur Verleihung des Friedensnobelpreises von Hassel, Präsident 8288 D Brandt, Bundeskanzler 8288 D Fragestunde (Drucksache VI/2720) Fragen des Abg. Kleinert (FDP) : Verwendung des Begriffs „Haushaltungsvorstand" in Bundesgesetzen und Verordnungen Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8263 B, D, 8264 A Kleinert (FDP) . . . . . . . . 8263 D Fragen des Abg. Härzschel (CDU/CSU) : Verbot der Werbung für Tabakerzeugnisse Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . . 8264 A, B, C, D Härzschel (CDU/CSU) . . . 8264 B, C, D Frage des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Verwendung der Bezeichnungen für Deutschland, die Demarkationslinien und die Orte innerhalb Deutschlands Herold, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 8265 A, B Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 8265 B Niegel (CDU/CSU) 8265 C Frage des Abg. Lensing (CDU/CSU) : Sicherung des Marktes für deutsche Futtergerste Ertl, Bundesminister 8265 D Lensing (CDU/CSU) . . . . . 8266 A, B Frage des Abg. Lensing (CDU/CSU) : Verbesserung der unzulänglichen Reportgestaltung für Gerste Ertl, Bundesminister . . . . . . 8266 B Frage des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Äußerung des Bundesernährungsministers betr. Erbschaftsteuer Ertl, Bundesminister . . 8266 D, 8267 B Kiechle (CDU/CSU) 8267 B Fragen des Abg. Geisenhofer (CDU/CSU) : Schonzeiten nach Badekuren von Arbeitern, insbesondere von Kriegsbeschädigten Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 8267 D Fragen der Abg. Frau Dr. DiemerNicolaus (FDP) : Forschungsaufträge betr. die Auswirkung der Frauenarbeit auf die Volkswirtschaft und die Motive der Frauen für eine Erwerbstätigkeit Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 8268 B, D Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 8268 C, D Frage des Abg. Dr. Arnold (CDU/CSU) : Amtliche Richtlinien für Kindersitze und -gurte in Kraftfahrzeugen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8269 A, B Dr. Arnold (CDU/CSU) . . . . 8269 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 III Frage des Abg Dr. Schmude (SPD) : Verbot des Überfliegens des Bundesgebietes im zivilen Luftverkehr mit Überschallgeschwindigkeit Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 8269 C, D Dr. Schmude (SPD) . . . . . . . 8269 D Fragen des Abg. Folger (SPD) : Schäden an Grünanlagen durch Streusalz — Neuregelung der Vorschriften über die Verwendung von Streusalzen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8269 D, 8270 A, B Folger (SPD) 8270 A Fragen des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Schäden durch Verwendung von Streusalzen auf den Straßen — Entwicklung von unschädlichen Ersatzstoffen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 8270 C, D, 8271 A, B, C Dr. Gruhl (CDU/CSU) . . . . . 8270 D, C, 8271 A, B, C Frage des Abg. Dr. Kempfler (CDU/CSU) : Angebliche Mißstände beim Transport von Schlachtvieh nach Italien Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 8271 D, 8272 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . 8271 D Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Druck von Banknoten in der Bundesdruckerei Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8272 B, C Niegel (CDU/CSU) 8272 B, C Fragen des Abg. Lenzer (CDU/CSU): Sachliche und organisatorische Maßnahmen der Bundesregierung in bezug auf das Deutsche Rechenzentrum in Darmstadt Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . 8272 D, 8273 B, C, D, 8274 A, B, C Lenzer (CDU/CSU) . 8273 A, B, 8274 A, B Hansen (SPD) 8273 C Dr. Wichert (SPD) 8274 B Frage des Abg. Dr. Hauff (SPD) : Finanzierung der Hochschul-Informations-System GmbH durch die Volkswagenstiftung Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8274 C, D, 8275 A Dr. Hauff (SPD) . . . . . . . 8274 C, D Hansen (SPD) . . . . . . . . . 8274 D Fragen des Abg. Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) : Förderung von Schulversuchen mit integrierten und nicht integrierten Modellen durch die Bundesregierung Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . 8275 A, B, C, D, 8276 A Dr. Hermesdorf (Sehleiden) (CDU/CSU) . . . . 8275 B, C Dr. Hauff (SPD) 8275 D Hansen (SPD) . . . . . . . . 8275 D Dr. Wichert (SPD) 8276 A Frage der Abg. Frau Lauterbach (SPD) : Bedarf der Entwicklungsländer an qualifizierten Management-Kräften Frau Freyh, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8276 B, D, 8277 A Frau Lauterbach (SPD) . 8276 C, 8277 A Matthöfer (SPD) 8277 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . 8303 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 8305 A Anlage 2 Ergänzung der Ausführungen des Abg. Russe zu Punkt 3 der Tagesordnung — Beratung des Mündlichen Berichts des Vermittlungsausschuses zu dem Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen — 8305 C Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Pensky (SPD) betr. Vermeidung von Nachteilen in der Sozialversicherung bei der Behandlung von Lohnausfallentschädigungen für ehrenamtlich tätige Arbeitnehmer . . . . . 8306 A IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Schedl (CDU/CSU) betr. Kostenbelastung der deutschen Wirtschaft auf dem Gebiet der Berufsaus- und -fortbildung 8306 B Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Peiter (SPD) betr. Gesundheitswoche der AOK für den Unterwesterwaldkreis und Durchführung ähnlicher Veranstaltungen in allen Landkreisen 8306 C Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage der Abg. Frau Lauterbach (SPD) betr. Autotelefon für schwer körperbehinderte Autofahrer — Erlaß der Grundgebühren 8306 D Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Ziegler (CDU/CSU) betr. Forschungsaufträge der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel . . 8307 B Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Meister (CDU/CSU) betr. Zusammenhang zwischen dem Arbeitsförderungsgesetz und dem Ansteigen der bei einer größeren Arbeitslosigkeit benötigten Mittel 8307 C Anlage 9 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Verspätungen im Intercity-Verkehr 8308 A Anlage 10 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) betr. Zeitpunkt der Verteilung der Etatmittel an die Straßenbauämter der Länder . . . . . . . . . 8308 B Anlage 11 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Mende (CDU/CSU) betr. Einziehen nicht ausreichend frankierter Briefsendungen durch mitteldeutsche Postdienststellen 8308 C Anlage 12 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Wolfram (SPD) betr. Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit für Entwicklungspolitik im schulischen und pädagogischen Bereich 8308 C Anlage 13 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Wolfram (SPD) betr. Förderung des Austauschs kommunaler Patenschaften mit Entwicklungsländern . . 8309 A Anlage 14 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Werner (CDU/CSU) betr. Übernahme von im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit durchgeführten Maßnahmen durch private Einrichtungen 8309 B Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 8223 144. Sitzung Bonn, den 20. Oktober 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 23. 10. Adams * 23. 10. Dr. Aigner * 22. 10. Alber ** 22. 10. Dr. Arndt (Hamburg) 21. 10. Dr. Artzinger 23. 10. Bauer (Würzburg) ** 22. 10. Dr. Beermann 3. 12. Behrendt * 23. 10. Dr. Birrenbach 23. 10. Borm * 23. 10. Frau von Bothmer 23. 10. Dr. Burgbacher * 23. 10. Dasch 23. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus ** 20. 10. Dr. Dittrich * 23. 10. Dr. Dollinger 22. 10. Draeger *** 24. 10. Dr. Enders ** 22. 10. Dr. Erhard 21. 10. Faller * 23. 10. Fellermaier * 22. 10. Flämig * 22. 10. Fritsch ** 21. 10. Dr. Furler * 23. 10. Frau Geisendörfer 22. 10. Gerlach (Emsland) * 23. 10. Dr. Giulini 6. 11. Dr. Götz 22. 10. Freiherr von und zu Guttenberg 22. 10. Dr. Hallstein 6. 11. Horten 24. 10. Frau Jacobi (Marl) 22. 10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 23. 10. Kaffka 20. 10. Kahn-Ackermann *5* 25. 10. Dr. Klepsch *** 25. 10. Klinker * 23. 10. Dr. Koch * 23. 10. Frau Krappe 20. 10. Dr. Kreile 20. 10. Kriedemann * 23. 10. Lange * 23. 10. Lautenschlager * 23. 10. Dr. Lenz (Bergstraße) 21. 10. Dr. Löhr * 23. 10. Lücker (München) * 23. 10. Meister * 23. 10. Memmel * 23. 10. Mertes 20. 10. Müller (Aachen-Land) * 22. 10. Dr. Prassler 15. 11. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Frau Dr. Orth * 23. 10. Dr. Reischl * 23. 10. Richarts * 23. 10. Richter *5* 25. 10. Riedel (Frankfurt) * 23. 10. Dr. Rinderspacher *** 25. 10. Rosenthal 20. 10. Schwabe * 23. 10. Dr. Schwörer * 23. 10. Seefeld * 23. 10. Sieglerschmidt ** 20. 10. Springorum * 23. 10. Dr. Starke (Franken) * 23. 10. Stücklen 6. 11. von Thadden 21. 10. Vogel 21. 10. Frau Dr. Walz *** 25. 10. Werner * 22. 10. Wienand 23. 10. Dr. Wittmann 20. 10. Wolfram * 23. 10. Wurbs 22. 10. Anlage 2 Ergänzung der Ausführungen des Abg. Russe zu Punkt 3 der Tagesordnung Beratung des Mündlichen Berichts des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen - Zu Art. 11 - Schlußvorschriften - wurde folgende Fassung vorgeschlagen: „§ 2 (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes treten unbeschadet der Absätze 2 und 3 einen Monat nach der Verkündung in Kraft. (2) Soweit das Mieterschutzgesetz noch in Geltung ist, treten Artikel 1 und 3 mit dessen Außerkrafttreten in Kraft. Das Inkrafttreten des Artikels 5 gemäß Absatz 1 bleibt hiervon unberührt. (3) Vorschriften, die zum Erlaß von Rechtsverordnungen ermächtigen, treten am Tage nach der Verkündung in Kraft. (4) Artikel 3 tritt mit Ausnahme des § 5 (neu) mit der Verkündung der nach Artikel 3 § 5 Absatz 2 zu erlassenden Rechtsverordnung in Kraft. Alternative zu Absatz 4: (4) Artikel 3 tritt mit Ausnahme des § 5 (neu) drei Monate nach der Verkündung in Kraft. (5) Artikel 3 tritt mit Ablauf des 31. Dezember 1974 außer Kraft." 8306 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. Oktober 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Pensky (SPD) (Drucksache VI/2720 Fragen A 28 und 29) : ist der Bundesregierung bekannt, daß Arbeitnehmer, die ehrenamtlich in Prüfungsausschüssen der Industrie- und Handelskammern, in kommunalen Vertretungskörperschaften sowie als Schöffen und Geschworene pp. tätig sind, Nachteile in der Sozialversicherung dadurch erleiden, daß Arbeitgeber es zum Teil ablehnen, die erstatteten Lohnausfallentschädigungen entgegenzunehmen, um sie zusammen mit dem Arbeitsentgelt dem sozialversicherungspflichtigen Arbeitseinkommen zugrunde zu legen? Hält es die Bundesregierung nicht für geboten, Regelungen zu treffen, durch die die Arbeitgeber verpflichtet werden, Lohnausfallentschädigungen in den oben genannten und ähnlichen Fällen entgegenzunehmen und sie dem sozialversicherungspflichtigen Einkommen zuzuschlagen, damit Nachteile in der Sozialversicherung vermieden werden? Die Bundesregierung hat in ihrem Rentenversicherungsbericht, den sie im vergangenen Jahr dem Bundestag vorgelegt hat, das in Ihrer Frage aufgeworfene Problem behandelt. Die Nachteile, die durch die Ausübung eines Ehrenamtes in der Sozialversicherung eintreten können, sind auf den geltenden Rechtszustand zurückzuführen. Danach können Lohnausfallentschädigungen bei der Entrichtung von Beiträgen zur Sozialversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit nicht berücksichtigt werden. Unser Haus ist mit Ihnen der Auffassung, daß diese Bestimmungen so geändert werden müssen, daß die geschilderten Nachteile ausgeschlossen werden können. Die dafür in Aussicht genommenen Regelungen sind bereits mit den Gewerkschaften und Arbeitgebern erörtert worden. Wegen einer Reihe von Einzelfragen sind aber nochmalige Besprechungen in Aussicht genommen. Sobald sie abgeschlossen sind, wird die Bundesregierung bei nächster Gelegenheit dem Bundestag Vorschläge zu Gesetzesänderungen vorlegen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Schedl (CDU/CSU) (Drucksache VI/2720 Frage A 34) : Welche Ergebnisse bzw. Zwischenergebnisse einer von ihr zugesagten Untersuchung liegen der Bundesregierung vor in der Frage der Kostenbelastung der deutschen Wirtschaft, insbesondere der mittelständischen Wirtschaft auf dem Gebiet der Berufsausbildung und der Berufsfortbildung? Der Bundesregierung liegen noch keine Ergebnisse der Untersuchung über die Kosten der beruflichen Bildung vor. Die vom Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung berufene unabhängige Sachverständigenkommission zur Untersuchung der Kosten und Finanzierung der beruflichen Bildung hat im Frühjahr 1971 ihre Arbeit aufgenommen. Inzwischen wurden u. a. in etwa 20 Betrieben Struktur und Kosten der beruflichen Bildung untersucht, um eine umfassende Erhebung vorzubereiten. Wegen des Umfangs und der Schwierigkeit der Untersuchung ist ein Vorbericht der Kommission erst Ende 1972 zu erwarten. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. Oktober 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Peiter (SPD) (Drucksache VI/2720 Fragen A 35 und 36) : Ist der Bundesregierung der erfolgreiche Verlauf der von der AOK für den Unterwesterwald-Kreis in Montabaur durchgeführten zweiten Gesundheitswoche bekannt? Wird die Bundesregierung in Verbindung mit den Bundesländern initiativ werden, damit ähnliche Veranstaltungen in allen Landkreisen durchgeführt werden? Der Bundesregierung ist bekannt, daß die AOK für den Unterwesterwaldkreis in Montabaur in der Zeit vom 4. bis 10. Oktober 1971 ihre 2. Gesundheitswoche erfolgreich und unter großer öffentlicher Beachtung veranstaltet hat. Sie begrüßt es, daß die Selbstverwaltungsorgane der Krankenkassen auf diese Weise zur Gesundheitsaufklärung, insbesondere auch im Rahmen der seit dem 1. 7. 1971 eingeführten Früherkennungsmaßnahmen beitragen. Seither sind die Kassen gehalten, mit allen geeigneten Mitteln über die zur Sicherung der Gesundheit notwendige und zweckmäßige Inanspruchnahme von Früherkennungsmaßnahmen aufzuklären. Dem können derartige Gesundheits- und Informationswochen, die übrigens auch schon von anderen Krankenkassen durchgeführt wurden, dienen. Hierbei initiativ zu werden, ist eine der wesentlichen Aufgaben, die den Selbstverwaltungsorganen der Kassen im Rahmen der Früherkennungsmaßnahmen gestellt sind. Ich werde, Herr Kollege, Ihre Fragen mit dem darin liegenden Interesse an einer breit gefächerten gesundheitlichen Aufklärung der Sachverständigenkommission zur Weiterentwicklung der sozialen Krankenversicherung zuleiten, in der die für solche Aktionen zuständigen sozialen Gruppen und Institutionen vertreten sind. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 19. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Lauterbach (SPD) (Drucksache VI/2720 Frage A 37): Stimmt die Bundesregierung mit mir überein, daß im Rahmen des Aktionsprogrammes des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung zur Förderung der Rehabilitation der Behinderten auch ein Autotelefon für schwer körperbehinderte Autofahrer — vor allem Querschnittsgelähmte — eine Hilfeleistung für deren Bewegungsfreiheit und Sicherheit darstellt, und welche Möglichkeit besteht, als Rehabilitationsmaßnahme die entsprechenden Grundgebühren ganz oder teilweise von seiten des Bundesministeriums oder gegebenenfalls eines anderen Kostenträgers der Rehabilitation zu übernehmen, da die Deutsche Bundespost eine Gehührenbefreiung nicht vornehmen kann? Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 8307 Anliegen des Aktionsprogramms der Bundesregierung zur Förderung der Rehabilitation ist es, die drängendsten und wichtigsten Fragen der Eingliederung der Behinderten sicherzustellen. Dazu gehört vor allem die Schaffung eines Netzes von Rehabilitationseinrichtungen und die Angleichung der unterschiedlichen Leistungen zur Rehabilitation. Art und Umfang der Rehabilitationsleistungen richten sich nach den Erfordernissen des Einzelfalles. Wieweit dabei die Übernahme der Grundgebühr für ein Autotelefon in Frage kommen kann, ist im Einzelfall von dem Rehabilitationsträger zu entscheiden. Nach meinen Informationen ist bisher eine solche Kostenübernahme noch nicht als Rehabilitationsleistung gewährt worden. Sollten Ihnen besonders schwere Fälle bekannt sein, in denen sich eine Notwendigkeit hierfür begründen läßt, wäre ich für eine Mitteilung dankbar. Ich bin dann gerne bereit, mich mit den zuständigen Rehabilitationsträgern in Verbindung zu setzen. Die Finanzierung solcher Maßnahmen müßte im übrigen von den Rehabilitationsträgern durchgeführt werden; dem Bundesarbeitsministerium oder anderen Ressorts stehen Mittel für Einzelhilfen nicht zur Verfügung. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. Oktober 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ziegler (CDU/CSU) (Drucksache VI/2720 Fragen A 38 und 39) : Welche Ergebnisse hat die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, die die Arbeit des früheren Arbeitskreises Automation fortführt, inzwischen erbracht? Welche Forschungsaufträge wurden durch die Kommission bisher vergeben, welche Kosten sind für die einzelnen Projekte veranschlagt, und wer erhielt die Aufträge? Die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel hat seit ihrer Konstituierung im Februar 1971 7mal getagt. Im Vordergrund ihrer bisherigen Tätigkeit stand die Entwicklung eines in sich geschlossenen Forschungsprogrammes aufgrund der vom Arbeitskreis Automation übernommenen Systemanalyse und bereits vorliegender Gutachten und Expertisen. Ein solches Vorgehen erscheint im Interesse eines gezielten und sinnvollen Einsatzes der Forschungsmittel gerechtfertigt. Forschungsprojekte hat die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel bisher nicht vergeben. Allerdings hat sie in Fortführung der Arbeiten des Arbeitskreises Automation, die von diesem vergebenen Forschungsprojekte übernommen und betreut. Dabei handelt es sich um 40 Untersuchungen mit einem Gesamtvolumen von 2 133 000 DM. Eine Übersicht der bisher vergebenen Forschungsprojekte (Arbeitskreis Automation), aus der die Kosten, der Forschungsstand sowie die Projektnehmer ersichtlich sind, werde ich Ihnen schriftlich zuleiten, falls Sie dies wünschen. Der Bundesregierung liegen z. Z. als Teilergebnisse der Tätigkeit des Arbeitskreises Automation bzw. der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel Berichte über bereits abgeschlossene Forschungsprojekte vor. Es sind dies sowohl größere Gutachten und Untersuchungen als auch Problemexpertisen und Literaturanalysen. Die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel ist nach der vom Kabinett beschlossenen Satzung gehalten, sich eigener Stellungnahmen gegenüber der Öffentlichkeit während ihrer Tätigkeit zu enthalten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit hat sie spätestens im Jahre 1975 in Form eines Schlußgutachtens darzustellen. Bis dahin wird die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel die Ergebnisse abgeschlossener Untersuchungen in einer Schriftenreihe veröffentlichen. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Rohde vom 20. Oktober 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Meister (CDU/CSU) (Drucksache VI/2720 Fragen A 42 und 43) : Sieht die Bundesregierung den ursächlichen Zusammenhang zwischen Arbeitsförderungsgesetz und dem daraus resultierenden lawinenhaften Ansteigen der benötigten Mittel bei einer möglichen größeren Arbeitslosigkeit? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um der oben genannten Belastung vorbeugend entgegenzuwirken? Es ist das Ziel des AFG, mit seinen Mitteln vorbeugend Arbeitslosigkeit und unterwertiger Beschäftigung zu begegnen. Durch seine Angebote auf dem Gebiet der beruflichen Fortbildung und Umschulung bietet es dem Arbeitnehmer bessere Anpassungsmöglichkeiten an die strukturellen Veränderungen in Wirtschaft und Arbeitsleben. Damit soll sein Schutz vor den Folgen struktureller Veränderungen in der Wirtschaft wesentlich verbessert werden. Auch in Fällen von Arbeitslosigkeit sind diese Maßnahmen arbeitsmarktpolitisch sinnvoll und notwendig. Die damit verbundenen Mehraufwendungen der Bundesanstalt für Arbeit sollen es arbeitslosen Arbeitnehmern ermöglichen, nach einer beruflichen Bildungsmaßnahme leichter einen neuen Arbeitsplatz zu finden und damit die Dauer der Arbeitslosigkeit zu verkürzen. Es ist nicht zu erwarten, daß die Bundesanstalt für Arbeit mit den im AFG vorgesehenen Finanzmitteln nicht auskommen wird. Das ist u. a. auch das Ergebnis der arbeitsmarktpolitischen Prognosen des Präsidenten der Bundesanstalt für die nächste Zukunft. Hinzu kommt, daß die Bundesanstalt ihre Förderung von Fortbildung und Umschulung nur im arbeitsmarktpolitisch sinnvollen Rahmen gewähren darf. In jüngster Zeit hat die Bundesanstalt Änderungen ihrer Anordnungen und Verwaltungsanweisungen auf dem Gebiet der Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen beschlossen, die aufgetretenen Mißbräuchen begegnen sollen. 8308 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 144. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Oktober 1971 Anlage 9 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache VI/2720 Frage A 57) : Wann ist damit zu rechnen, daß die Kritik an den Verspätungen im Intercity-Verkehr ausgeräumt werden kann, da natürlich vor allem auch das Personal der Deutschen Bundesbahn darunter leidet? Die z. Z. im Reisezugverkehr der Deutschen Bundesbahn beobachteten Verspätungen werden von den für die Betriebsführung zuständigen Stellen der Deutschen Bundesbahn und vom Bundesminister für Verkehr bedauert. Infolge der überaus starken Belastung des Schienennetzes sind. nach Mitteilung der Deutschen Bundesbahn nunmehr oberbautechnisch bedingte Langsamfahrstellen in einer Zahl vorhanden, wie sie bislang nicht notwendig waren. Es war der Deutschen Bundesbahn leider nicht mehr möglich, den damit verbundenen Fahrzeitmehrbedarf in ausreichendem Umfang in die Fahrpläne einzuarbeiten. Dazu ist zu bemerken, daß wegen der internationalen Fahrplanbindungen die Fahrplanarbeiten bereits im April abgeschlossen werden mußten, während der Fahrzeitmehrbedarf für die zusätzlichen Langsamfahrstellen aus oberbautechnischen Gründen erst im Mai bzw. Juli angeordnet bzw. angefordert werden konnte. Die gerade beendete europäische Fahrplankonferenz trägt dieser Lage Rechnung. Ab Sommerfahrplan 1972 werden die erforderlichen längeren Fahrzeiten eingeplant sein. Bis dahin wird die Deutsche Bundesbahn versuchen, den Verspätungsgrad der Reisezüge mit Hilfe organisatorischer Maßnahmen (sorgfältige Baubetriebsplanung, scharfe Überwachung der Züge durch alle Kontrollorgane) so gering wie möglich zu halten. Anlage 10 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) (Drucksache VI/2720 Frage A 61) : Ist die Bundesregierung bereit, den Straßenbauämtern der Länder die Etatmittel so rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, daß die Auftragsvergabe nicht zur Bauhochsaison erfolgen muß? Die Straßenbaumittel werden den obersten Straßenbaubehörden der Länder so rechtzeitig zugewiesen, daß eine Ballung von Ausschreibungen und Vergaben in der Hochsaison vermieden und größtmögliche Kontinuität im Bauablauf gewährleistet werden. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 20. Oktober 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Mende (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 2720 Fragen A 62 und 63) : Trifft es zu, daß mitteldeutsche Postdienststellen ohne Absenderangabe, aber mit vollständiger Empfängeranschrift versehene Briefsendungen lediglich deshalb einziehen, weil diese nicht oder unterfrankiert sind? Entspricht ein solches Verfahren der allgemeinen Praxis hei Postverwaltungen? Die Antwort zu beiden Fragen lautet „Ja". Anlage 12 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Frau Freyh vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wolfram (SPD) (Drucksache VI/2720 Frage A 78) : Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung in Ausführung des Kabinettsbesätlusses vom 11. Februar 1971 unternommen, um die Öffentlichkeitsarbeit für Entwicklungspolitik im schulischen und pädagogischen Bereich zu intensivieren? Der pädagogische Breich bildet einen Schwerpunkt in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung. Ich erinnere an die Schulbuch-analyse des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt. Sie fand, insbesondere auch bei den Massenmedien, ein erfreuliches Echo. Ergänzend bemüht sich die Bundesregierung, durch Förderung der pädagogischen Forschung und durch Entwicklung bzw. Ankauf von Unterrichtsmaterial die wissenschaftlichen und praktischen Voraussetzungen für die Behandlung des Themenbereichs „Entwicklungsländer/Entwicklungspolitik" im Unterricht zu verbessern. Die Schulwanderausstellung, das Planspiel „Streit in Antalya", die Fibel „Dritte Welt -- Strukturdaten der Unterentwicklung" und die pädagogische Reihe „Schule und Dritte Welt" seinen hier nur beispielhaft genannt. Durch breit angelegte Verteilaktionen gelang es, die Aufmerksamkeit zahlreicher Lehrer auf die Entwicklungsproblematik zu lenken, was sich u. a. in einer ständig steigenden Nachfrage nach Informations-und Unterrichtsmaterial beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusamenarbeit auswirkt. Die Bundesregierung veranstaltet bzw. fördert mehrere Tagungen mit Wissenschaftlern, Lehrern, Schülern, Schulbuchautoren bzw. -verlegern und Redakteuren des Schulfunks und Schulfernsehens. Diese Arbeit soll in Zukunft — u. a. auch durch Förderung von Studienreisen besonders qualifizierter Multiplikatoren in Entwicklungsländern — verstärkt fortgesetzt werden. Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Frau Freyh vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wolfram (SPD) (Drucksache VI/2720 Frage A 79): Welche Fördermaßnahmen sind für den Austausch kommunaler Patenschaften mit Entwicklungsländern vorgesehen? Partnerschaften zwischen deutschen Gemeinden und Städten in Entwicklungsländern werden bisher ausschließlich aus Mitteln der Gemeindehaushalte gefördert. Insgesamt bestehen 14 Partnerschaften und 10 Städtefreundschaften mit Städten in Entwicklungsländern, die zum großen Teil über bescheidene Anfänge einer Kontaktpflege nicht hinausgekommen sind. Grund dafür ist die schlechte Finanzlage der deutschen Gemeinden. Die Kommunalen Spitzenverbände haben ihr Interesse an einer engen Zusammenarbeit durch die Einrichtung eines Sekretariats für kommunale Partnerschaften in Bad Godesberg bekundet. Alle Anstrengungen der Bundesregierung, einen eigenen Haushaltstitel für diese Zwecke zu schaffen oder eine bestimmte Summe in einen vorhandenen Titel des Einzelplans 23 einzustellen, wurden vom Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages abgelehnt. Für das Haushaltsjahr 1972 wird angestrebt, die Kommunen anderen privaten Trägern der Entwicklungshilfe gleichzustellen und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, selbst Anträge auf Gewährung von Bundeszuschüssen zwecks Förderung von entwicklungspolitisch wichtigen Maßnahmen im Rahmen bestehender kommunaler Partnerschaften zu stellen. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Frau Freyh vom 20. Oktober 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Werner (CDU/CSU) (Drucksache VI/2720 Frage A 81) : Welche Maßnahmen, die bisher im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit oder deren angegliederten Bundesstellen durchgeführt werden, könnten von privaten Einrichtungen ebenso gut oder besser erledigt werden? Die Bundesregierung fördert die entwicklungspolitischen Aktivitäten nicht-staatlicher Einrichtungen vor allem auf den Gebieten der Erwachsenenbildung, der Jugendbildung, der Aus- und Fortbildung von Führungskräften gesellschaftlicher Schlüselgruppen der Entwicklungsländer, der Sozialstruktur und im Bereich der Massenmedien. Die wichtigsten Partner der Bundesregierung sind die beiden christlichen Kirchen und die politischen Stiftungen. Wo dies zweckmäßig und erfolgversprechend erschien, hat die Bundesregierung eine Reihe von privatrechtlich organisierten Einrichtungen geschaffen und diese mit der Wahrnehmung bestimmter Aufgaben in eigener Verantwortung betraut. Hierzu zählen vor allem der Deutsche Entwicklungsdienst, die Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DEG) und die Deutsche Stiftung für Entwicklungsländer. Besonders letztere hat an der Durchführung der bilateralen Technischen Hilfe durch die von ihr getragenen Programme zur Vorbereitung deutscher Experten auf den Einsatz und zur Aus- und Fortbildung von Counterparts maßgeblichen Anteil. Schließlich werden auch Privatfirmen, insbesondere Consultings, mit Planungs- und Realisierungsaufgaben der Technischen Hilfe i. e. S. betraut. Die BRD arbeitet damit wie kein anderes Industrieland mit nicht-staatlichen Organisationen zusammen. Im Jahre 1970 wurden etwa 40 % aller für Technische Hilfe i. w. S. zur Verfügung stehenden Mittel für Maßnahmen und Programme privater Einrichtungen aufgewendet. Eine weitere Verlagerung von Aufgaben erscheint nicht zweckmäßig.
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    alle Reformen bleiben, so wissen Sie doch selbst, daß dies nicht stimmt. Nehmen wir wieder ein ganz praktisches Beispiel: Wir haben noch aus der früheren Koalition die Finanzverfassungsreform. Wir waren damals alle darüber einig, daß wegen des Vorrangs von Reformen — wir haben damals gesagt: soziale Infrastrukturmaßnahmen, d. h. auf Deutsch Schulen und Straßen und Krankenhäuser und Kindergärten — die Gemeinden, die Kreise und die Städte mehr Geld aus der öffentlichen Finanzmasse erhalten sollten. Darin waren wir einig. Wie sieht es nun für 1970 aus? 2,5 Milliarden DM haben die Gemeinden, die Städte und die Kreise für diese Zwecke im Dienst der Menschen mehr bekommen. Das war noch Politik der Großen Koalition. Und was ist aus den 2,5 Milliarden DM geworden? 2,7 Milliarden DM haben allein die Preissteigerungen im Hochbau, den diese kommunalen Träger vornehmen, verschlungen.

    (Abg. Leicht: Insgesamt 3,4 Milliarden!)

    Das heißt auf gut Deutsch: 2,5 Milliarden DM mehr — und kein Dachziegel mehr.
    Das ist die Realität der Reformpolitik, die von einer soliden Basis geordneter Finanzen im Jahre 1969 ausging, und jetzt kann über den Rücktritt des Finanzministers nicht hinwegtäuschen, daß auch unter dem Kollegen Schiller mit seiner Doppelfunktion die Kasse nicht in Ordnung gekommen ist. Als Kollege Strauß sie abgab, war sie in Ordnung. Nach zwei Jahren — dies ist eines der erschütterndsten Halbzeitbilanzergebnisse — ist die Kasse nicht in Ordnung. Davon muß hier gesprochen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundeskanzler, ich dachte eigentlich, nach Ihrem — ich darf es einmal so sagen — ostwestfälischen Ausrutscher, Herr Bundeskanzler, Sie wissen, was ich meine, würden Sie vielleicht doch in der Wortwahl hier und da etwas vorsichtiger sein. Sie haben noch einmal von dem Problem der „gewollten Rezession" gesprochen. Das ist angeblich aus dem Jahre 1966. Wir wissen dies alles, weil wir es jeden Tag draußen auf den bekannten Flugblättern der sozialdemokratischen Partei Deutschlands lesen können, auf denen ja alle möglichen Dinge stehen, und dann wieder in den Debatten hören.
    Nun wissen Sie doch ganz genau, Herr Bundeskanzler, daß dieses Wort nicht gefallen ist, sondern daß der Kollege Schmücker von der gewollten Restriktion gesprochen hat.

    (Zurufe.)

    — Herr von Dohnanyi, Sie kennen doch die Unterschiede zwischen Restriktion und Rezession, Ihnen brauche ich nicht zu beweisen, daß das, was Karl Schiller im vergangenen Jahr mit der Zinspolitik der Bundesbank — zwar vergeblich — versucht hat, eine Restriktionspolitik war. Diese Unterschiede sollten eigentlich klar sein, auch dem Bundeskanzler.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber, Herr Bundeskanzler, wenn Sie ein Wort wählen wie „konjunkturpolitische Dolchstoßlegende", dann reihen wir das mit großer Gelassenheit — weil Sie uns damit nicht gemeint haben können, sonst hätten Sie sicher den Mut gehabt, hier Roß und Reiter zu nennen — in die große Zahl von unglücklichen Wortwahlen, wollen wir heute einmal sagen, ein, die den Bundeskanzler in der letzten Zeit aus-



    Dr. Barzel
    zeichnen. Je unglücklicher, Herr Bundeskanzler, Sie Ihre Worte wählen, desto weniger werden Sie den Eindruck erwecken, diese Regierung strahle Souveränität, Geschlossenheit und Führungswillen aus.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich würde aber sehr gern, Herr Bundeskanzler, Ihnen doch nicht nur — das ist offensichtlich eine vergebliche Bitte — eine Mahnung zum Sprachschatz geben, sondern ich möchte Sie bitten, Ihre Mitarbeiter, die Ihnen solche Sätze, wie sie hier eben gesagt worden sind, möglicherweise nahegebracht haben, zur Ordnung zu rufen. — Herr Kollege Ehmke, Sie lachen; ich weiß nicht, ob Sie sich getroffen fühlen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Aber, meine Damen und Herren, wenn Sie sich die internationale Statistik ansehen — Sie brauchen eigentlich gar nicht die internationale Statistik, Sie können hier den Mann auf der Straße fragen —, dann wissen Sie, daß wir im Jahre 1970 einen Deflator von 7,5 % hatten und damit nach Meinung der Deutschen Bundesbank in die Spitzengruppe der Instabilität vorgedrungen sind. Dies sind die Fakten. Herr Bundeskanzler, dann wollen wir Zahlen in die Debatte einführen. Gehen wir aus vom Dezember 1970 zum Juli 1971, dann sehen wir in Großbritannien eine Steigerung bei den Lebenshaltungskosten von 7,1, in den Niederlanden von 5,1, in der Bundesrepublik Deutschland von 4,1, in Frankreich 3,5, in Belgien 3,4, in Italien 2,4 und in den USA 2,2 %. Wenn wir das jetzt ein bißchen aufschlüsseln — es sind ja nicht nur die Lebenshaltungskosten wichtig —, wenn wir jetzt 1969 gegenüber 1970 sehen, wie es sich beim Preisindex für Wohngebäude verhält, dann haben wir ein Plus von 15,9, beim Prinsindex für den Straßenbau ein Plus von 15 %. Sie können nicht leugnen, daß Ihnen diese wirklichen Zahlen nicht bekannt seien; denn sonst hätten Sie nicht die Haushaltsberatungen gehabt, von denen wir nur in der Presse haben lesen können. Wenn Sie die Erzeugerpreise industrieller Produkte nehmen, haben Sie bei den Investitionsgütern ein Plus von 9,5 %. So ergibt sich ein gesamtwirtschaftlicher Deflator von 7,5 % im vergangenen Jahr. Das ist, was die Bundesrepublik Deutschland betrifft, die bisher eine Insel der Stabilität war, das Abenteuerlichste, was wir seit der Koreakrise hatten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Dies, meine Damen und Herren, ist um so erstaunlicher, als wir einen Bundeswirtschafts- und -finanzminister haben, der nicht nur den Wählern versprach, er habe nun das modernste volkswirtschaftliche Instrumentarium für jede Lage zur Hand, der nicht nur den Eindruck erweckte, er habe ein magisches Auge, um die Zukunft zu erkennen, sondern der auch den Wählern sagte: ich habe eine Politik, die bewirkt, daß die Preise, die jetzt um 3 % steigen, nächstes Jahr nur noch um 2 und dann um 1 % hinaufgehen werden; und da halte ich sie fest. — Das ist doch das, was Sie den Wählern gesagt haben. Und wenn wir heute bei 6 % Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten von einer ernsten Lage sprechen, dann müssen wir uns vom Bundeskanzler
    das anhören, was er hier eben geglaubt hat, an unsere Adresse sagen zu müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Nein, Herr Bundeskanzler, im Grunde haben Sie doch hier das Wort nicht nur wegen der beiden interessanten Punkte mit Blick auf Frankreich und die USA und nicht nur wegen der Festlegung in Sachen Lohnstopp und Preisstopp ergriffen, sondern Sie haben doch das Wort ergriffen, um dieser Debatte, die auch draußen im Lande eine Rolle spielt, einen ganz anderen Akzent zu geben.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Sie wollen doch den Eindruck erwecken: alle Schwierigkeiten, die ihr jetzt habt, ihr draußen im Lande, und die wir hier im Hause haben, sind nur eine Folge der undurchsichtigen Vorgänge in der internationalen Währungspolitik und in der Währungsspekulation, mit denen wir eigentlich nichts zu tun haben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Genau das!)

    Das waren Ihre ersten Sätze, und das ist auch der Sinn Ihrer Intervention gewesen, Herr Bundeskanzler.
    Das werden wir nicht mitmachen. Wir lassen nicht zu, daß diese Debatte jetzt von dem Thema, um das es hier geht, abgelenkt wird. Hier geht es heute nicht um das Thema, das, wie mein Kollege Strauß heute morgen gesagt hat, demnächst auf Ihrem Parteitag durch Herrn Schiller zu behandeln sein wird. Nein, hier geht es um die Frage: was tun wir binnenwirtschaftlich, um die hausgemachte Inflation wegzubringen?

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundeskanzler, wir alle wissen, daß es Schwierigkeiten durch die Schwäche des Dollar gab, und wir machen Sie dafür nicht verantwortlich. Aber wir alle fragen uns, ob es ausgerechnet die Aufgabe der deutschen Politik war, dies weltweit kundzutun und das nicht nur mit dem Stoppen des europäischen Zuges, sondern auch noch mit dem Versuch zu verbinden, die binnenwirtschaftlichen Probleme, weil hier die Kraft, sie zu lösen, fehlt, nach draußen in die Welt zu tragen. Das ist die Frage, um die es hier geht!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der Kollege Strauß hat doch vorgetragen, was der Bundesbankpräsident zur binnenwirtschaftlichen Lage gesagt hat, nämlich, hausgemachte Inflation; das sind seine Worte. Und Herr Kollege Schiller kann doch nicht vergessen machen, daß er am 27. April, nach der Konferenz mit seinen europäischen Kollegen in Hamburg, wenn ich mich recht erinnere, im Deutschen Fernsehen davon sprach: Natürlich müssen wir binnenwirtschaftlich etwas tun, und die außenwirtschaftliche Sache ist nicht das Ganze. — Und er hat dann Worte gewählt — ich will sie jetzt nicht aus dem Gedächtnis wiedergeben —, die fast dasselbe sagten wie die des Bundesbankpräsidenten. Also, Herr Bundeskanzler, lenken Sie nicht ab von den Problemen, für die Ihre



    Dr. Barzel
    Regierung binnenwirtschaftlich die Verantwortung trägt!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich will hier nicht noch einmal die Argumentation wiederholen, die Kollege Strauß heute morgen zu dem außenwirtschaftlichen Problem dargetan hat. Und da ich den Kollegen Arndt sehe, möchte ich ihm gleich sagen er wird ja sicher in diese Debatte eingreifen —, daß so eine These — ich glaube nicht, daß Sie sie vertreten werden, nur es wäre ungerecht, sie zu vertreten —, daß für uns das außenwirtschaftliche Problem keine Rolle spiele, nicht stimmt. Wir sehen das außenwirtschaftliche Problem wie das Problem der „inflationären Lücke", die — das sind die Worte des Professors Schiller — entsteht, wenn hier mehr ausgegeben wird, als das reale Anwachsen des Bruttosozialprodukts erlauben würde.

    (Zuruf des Abg. Leicht.)

    Heute vertritt er eine Politik der inflationären Lücke — nach seinen eigenen Worten —, und das sehen wir.
    Wir sehen zum zweiten, Herr Kollege Arndt, daß dies und die Tatsache, daß wir jetzt, im industriellen Bereich, wenn ich es richtig extemporiere, die fünffache Steigerung der Löhne und Gehälter gegenüber der Produktivität haben, Punkte sind, die ganz entscheidende Krankheitsursachen für die Lage darstellen.
    Drittens sehen wir auch das außenwirtschaftliche Problem. Hier soll keiner glauben, wir weigerten uns, dies zu sehen. Herr Bundeskanzler, kommen Sie dann aber nicht daher und erzählen, es habe dann die Flucht in die D-Mark gegeben.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Warum gab es sie denn? Warum gab es denn die Hochzinspolitik der Bundesbank? Wegen dieser Politik kam das Geld doch herein! Nach den eigenen Berichten der Bundesbank mußte sie diese Politik betreiben, weil das binnenwirtschaftliche Programm dieser Regierung nicht ausreichte.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, unsere Argumentation steht damit völlig — sowohl hinsichtlich der Theorie als auch was die Analyse angeht — auf der Basis dessen, was die Deutsche Bundesbank gesagt hat. Ich bin ziemlich zuversichtlich, daß auch dann, wenn die Sachverständigen sich wieder äußern werden, deutlich sein wird, daß wir uns auch in der wirtschaftlichen Analyse und im Hinblick auf die zu ziehenden Konsequenzen auf demselben Boden wie die Wissenschaftler befinden. Meine Damen und Herren, es mag sein, daß Sie dies stört. Wir werden uns aber nicht stören lassen, auf diesem Gebiet die saubersten Analysen vorzunehmen und auch den Mut zu den unpopulärsten Antworten zu beweisen. Selbst wenn man uns dann beschimpft oder uns totale Konfrontation oder was immer vorwirft: Wir tun das, was wir hier verantworten, so wie Sie das tun, was Sie verantworten.
    Herr Bundeskanzler, ich möchte einen Punkt noch besonders unterstreichen, weil er eine erfreuliche
    Änderung Ihrer Position kennzeichnet. Als wir hier im Mai nach Ihrer Entscheidung vom 9. Mai diskutierten, gab es am gleichen Tag eine Meldung in der Presse, daß unser französischer Partner nicht mehr bereit sei, sich an den Gesprächen und Institutionen entsprechend dem Fahrplan für die europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu beteiligen. Es hieß, er wolle die Politik des leeren Stuhls betreiben, bis die Bundesregierung wieder zu festen Wechselkursen zurückgekehrt sei. Sie haben damals den Ernst dieser Nachricht voll erkant und von dieser Stelle aus dargetan, daß dem nicht so sei. Was sollten wir dem entgegenhalten? Sie haben die amtlichen Informationen. Herr Bundeskanzler: Inzwischen hat es doch wohl seit dem 9. Mai nichts mehr in dieser Richtung gegeben — außer dem, worauf Sie jetzt pro futuro hinweisen. Also gibt es doch diesen leeren Stuhl! Also haben Sie mit dieser Politik den Zug zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion angehalten. Das kann doch keiner bestreiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir freuen uns, wenn Sie sich heute bereit erklären wir fordern dies seit langem —, zur europäischen Solidarität zurückzukehren. Wenn Sie heute sagen, der Zeitpunkt für eine westeuropäische Initiative sei gekommen, so unterstützen wir diesen Satz ausdrücklich, allerdings mit einer Einschränkung: Der Zeitpunkt ist nicht erst jetzt gekommen, sondern er war seit März und April da. Es war doch unverantwortlich, diesen europäischen Zug ohne eine wirkliche Alternative in der Hand einfach anzuhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wenn wir heute morgen dargetan haben und auch jetzt wieder dartun, daß wir die wirtschaftliche und die soziale Lage in unserem Lande für binnenwirtschaftlich verursacht halten und sie ernster beurteilen, als das die Bundesregierung offensichtlich tut, so muß man das auch begründen. Ich glaube, daß man an drei Punkten aufzeigen kann — wir wollen hier nicht übertreiben, aber auch nichts untertreiben, denn wir tragen ja Verantwortung und müssen uns an Realitäten orientieren , daß die Lage im Herbst 1971 in einigen Bereichen unvergleichbar viel schlechter ist als im Jahre 1966.
    Zum einen ist unbestreitbar die Preis- und Kosteninflation sehr viel stärker als damals.
    Zweitens. Die finanzielle Verfassung der meisten Unternehmen ebenso wie die Verunsicherung der Unternehmer auf Grund dieser Politik ist ebenfalls ein negativer Punkt für alle die, die glauben, das gewünschte Ziel bis zu den nächsten Wahlen wieder schnell und planmäßig durch ein bißchen Gasgeben zu erreichen.
    Drittens. Der Bundeswirtschaftsminister hat sich einmal als in Symbiose mit Hamburg lebend bezeichnend. Wenn das noch gilt, wird er nicht bestreiten können — Herr Strauß hat es heute im einzelnen dargetan —, daß sich die Chancen, über den Export wieder schnell hochzukommen, nicht gut beurteilen.
    Herr Kollege Schiller, das sind die Gründe, aus denen wir zu dem Ergebnis kommen, die ökono-



    Dr. Barzel
    mische Lage als schwieriger und die soziale Lage als schlechter zu bezeichnen, als Sie dies tun, und deshalb zu diesem Haushalt die kritischen Fragen stellen müssen, die mein Freund Leicht nach der Mittagspause stellen wird: Wie paßt er, paßt er überhaupt in die konjunkturpolitische Landschaft? Heizt er die Konjunktur an oder tut er dies nicht? Was tut er zur Inflation? Bekämpft er sie oder fördert er sie? Ist er solide finanziert, und wo sind die sichtbaren Löcher? Wo sind Zusagen statt Geld? Das ist doch das Problem dieses Haushalts, wenn ich es politisch richtig sehe.
    Herr Bundeskanzler, Sie haben — dies soll die letzte Bemerkung hier sein — die Pressekonferenz des Herrn französischen Staatspräsidenten heute aufgegriffen. Ich sage dazu: endlich, soweit es den europäischen Teil betrifft. Aber Sie werden mir nach den Sätzen, die Sie früher über diese Pressekonferenz des Präsidenten Pompidou haben verbreiten lassen, gestatten, daß ich aus dieser Pressekonferenz einige andere Sätze zitiere, weil wir hier nur die Möglichkeit haben, von dieser Stelle aus zu sagen, was die Wirklichkeit ist. Aus dieser Pressekonferenz des französischen Staatspräsidenten möchte ich mit Genehmigung des Herrn Präsidenten ein paar Sätze zitieren, die die deutsche Regierungspropaganda nicht mitteilt. Der Herr französische Staatspräsident sagt — und dies mit dem Blick auf die Reise des Herrn Bundeskanzlers an die Krim, die heute nicht im Mittelpunkt der Debatte stehen soll, es sei denn, daß die Regierungskoalition das wünscht —:
    Man könnte sich natürlich vorstellen, daß der französisch-deutsche Vertrag über Zusammenarbeit etwas mehr vorherige Information hätte rechtfertigen können.
    Herr Bundeskanzler, das ist ein ganz klarer Vorwurf. Und was haben Sie daraus gemacht? Sie haben versucht, das zuzudecken, indem Sie eine Presseerklärung herausgaben, Sie dankten dem französischen Staatspräsidenten für das vollkommene Maß der Übereinstimmung. Dann haben Sie wahrscheinlich den Vorwurf als berechtigt angesehen.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
hier ist eine. Bei der CDU/CSU wird der deutsch-französische Vertrag in Geist und Buchstaben in den besten Händen sein.

(Beifall bei der CDU/CSU.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schmitt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Abgeordneter Dr. Barzel, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Strauß?