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ID0613700900

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    Deutscher Bundestag 137. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 29. September 1971 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Mursch (Soltau-Harburg) und Dr. Dr. h. c. Löhr 7993 A Überweisung der Vorlagen betr. Zustimmung zur Leistung von überplanmäßigen Haushaltsausgaben an den Haushaltsausschuß 7993 B Amtliche Mitteilungen 7993 B Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Verbesserung des Mietrechts und zur Begrenzung des Mietanstiegs sowie zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen (Drucksache VI/2598) Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . 7993 D Mick (CDU/CSU) 7994 A Frau Meermann (SPD) 7995 A Wurbs (FDP) . . . . . . . . 7995 D Sammelübersicht 25 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache VI/2597) 7996 B Dr. Slotta (SPD) 7996 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Fahrlehrerwesen (Abg. Dr. Evers, Vehar, Dr. Müller-Hermann, Krammig und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache VI/2182) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache VI/2599) — Zweite und dritte Beratung — 7997 B Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohngeldgesetzes (SPD, FDP) (Drucksache VI/2589) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 7997 D Entwurf eines Tierschutzgesetzes (Drucksache VI/2559) Erste Beratung — Ertl, Bundesminister . 7997 D, 8003 C von Hassel, Präsident . . 7999 A, 8000 C Rollmann (CDU/CSU) 7999 B Saxowski (SPD) . . . . . . . 8000 D Helms (FDP) . . . . . . . . 8001 B Dr. Hammans (CDU/CSU) . . . 8001 D Spillecke (SPD) 8002 A Klinker (CDU/CSU) 8003 A II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. September 1971 Fragestunde (Drucksachen VI/2603, VI/2614) Frage des Abg. Dr. Apel (SPD) : Durchsuchungsaktion der Kölner Staatsanwaltschaft bei Exilgriechen — Gewährleistung der Grundrechte für alle in der Bundesrepublik Lebenden Ahlers, Staatssekretär . . . 8004 A, C, D Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 8004 C Hansen (SPD) . . . . . . . . . 8004 D Fragen des Abg. Löffler (SPD) : Verkauf von Getreide unter dem Interventionspreis Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . 8005 A, C, D, 8006 A Löffler (SPD) . . . . . . . . . 8005 C Lensing (CDU/CSU) . . . . . . . 8005 D Susset (CDU/CSU) . . . . . . . 8006 A Frage des Abg. Matthöfer (SPD) : Besuch des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit in einer Ausbildungsstätte des Deutschen Entwicklungsdienstes Dr. Eppler, Bundesminister . . . . 8006 B Matthöfer (SPD) . . . . . . . . 8006 B Fragen des Abg. Ott (CDU/CSU) : Deutscher Pavillon auf der Internationalen Messe in Thessaloniki Rosenthal, Parlamentarischer Staatssekretär . . 8006 C, D, 8007 A, B Ott (CDU/CSU) . . . 8006 C, 8007 A, B Frage des Abg. Dr. Sprung (CDU/CSU) : Auffassung des Parl. Staatssekretärs Rosenthal betr. Erschwerung der Exporte und Erleichterung der Importe Rosenthal, Parlamentarischer Staatssekretär 8007 C, D, 8008 A, B, C, D, 8009 A, B, C Dr. Sprung (CDU/CSU) . 8007 C, 8008 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 8008 A Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 8008 B Frau Funcke, Vizepräsident . . . . 8008 B Ott (CDU/CSU) . . . . . . . . 8008 C Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . . 8008 D Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) . . . . . . . . 8008 D Werner (CDU/CSU) 8009 A Dr. Evers (CDU/CSU) 8009 A, B Dr. Sperling (SPD) 8009 B Frage des Abg. Dr. Sprung (CDU/CSU) : Auffassung des Bremer Bürgermeisters Koschnick betr. Pläne für eine europäische Währung Rosenthal, Parlamentarischer Staatssekretär 8009 C Fragen des Abg. Dr. Evers (CDU/CSU) : Anerkennung der steuerlichen Absetzbarkeit sportlicher Ausrüstung und Berufskleidung der Sportlehrer durch die Finanzämter Hermsdorf, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8009 D, 8010 A, B Dr. Evers (CDU/CSU) . . . . . . 8010 B Frage des Abg. Dr. Jobst (CDU/CSU) : Präferenzen für das Zonenrandgebiet und die Frachthilfegebiete bei der Anhebung der Kraftfahrzeug- und der Mineralölsteuer Hermsdorf, Parlamentarischer Staatssekretär 8010 C, D Dr. Jobst (CDU/CSU) . . . . . 8010 C Ott (CDU/CSU) . . . . . . . 8010 C Fragen des Abg. Maucher (CDU/CSU) : Verbesserungen bezüglich der Kraftfahrzeugsteuerermäßigung für Schwerbeschädigte Hermsdorf, Parlamentarischer Staatssekretär . . 8010 D, 8011 A, B, C Maucher (CDU/CSU) . . . . 8011 A, B Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . . 8011 C Fragen des Abg. Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) : Strafverfolgungsersuchen an dänische Behörden — Rechts- und Ehrenschutz bei Verletzungen vom Ausland aus — Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 8011 D, 8012 C, D Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 8012 B, C, D Frage des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) : Überprüfung des geltenden Rechts der Untersuchungshaft Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 8013 A, C Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 8013 B, C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. September 1971 III Frage des Abg. Vogt (CDU/CSU) Strafbarkeit der Behinderung von Rettungsmaßnahmen Dr. Bayerl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 8013 D, 8014 B Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . 8014 A Fragen des Abg. Halfmeier (SPD) : Beseitigung der Läutetafeln an technisch nicht gesicherten Bahnübergängen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8014 B, C, D Halfmeier (SPD) 8014 C, D Frage des Abg. Dr. Arnold (CDU/CSU) : Obligatorische Einführung von Autoreifen mit Farbeinlagen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8015 A, B Dr. Arnold (CDU/CSU) . . . 8015 A, B Fragen des Abg. Wittmann (Straubing) (SPD) : Bundeszuwendungen zur Förderung des kombinierten Verkehrs und des Gleisanschlußverkehrs Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8015 B, C, D, 8016 A, B Wittmann (Straubing) (SPD) . . . 8015 D Dr. Miltner (CDU/CSU) . . . . . 8016 A Dr. Jobst (CDU/CSU) . . . . . . 8016 B Fragen des Abg. Dr. Enders (SPD) : Verbot des schweren Lkw-Fernverkehrs in Gemeinden an stark befahrenen Bundesstraßen während der Nachtzeit Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8016 B, C Dr. Enders (SPD) . . . . . . . 8016 C Frage des Abg. Dr. Jobst (CDU/CSU) : Erfahrungsbericht über das bisherige Ergebnis der Auflösung von Bundesbahndirektionen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 8016 D, 8017 A Dr. Jobst (CDU/CSU) . . . . . . 8016 D Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Benennung von Rastplätzen an Autobahnen und Bundesstraßen nach mittel- und ostdeutschen Städten und Landschaf ten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 8017 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . 8017 B Fragen des Abg. Kiechle (CDU/CSU) : Stillegung von begonnenen größeren Straßenbaumaßnahmen in Bayern Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . 8017 C, D, 8018 A, B, C Kiechle (CDU/CSU) . . 8017 C, D, 8018 A Ott (CDU/CSU) . . . . . . . . 8018 B Dr. Jobst (CDU/CSU) . . . . . 8018 C Nächste Sitzung 8018 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 8019 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Seefeld (SPD) betr. Hinweisschilder an den Autobahnen mit den Frequenzen des Verkehrswarnfunks . . 8019 D Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen der Abg. Frau Schlei (SPD) betr. Fastzusammenstöße im zivilen Luftverkehr und Flugsicherungseinrichtungen . 8019 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. September 1971 7993 137. Sitzung Bonn, den 29. September 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Abelein 1. 10. Adams ** 29. 9. Dr. Ahrens * 30. 9. Alber * 30. 9. Amrehn * 30. 9. Dr. Arndt (Berlin) ** 1. 10. Dr. Barzel 1. 10. Bauer (Würzburg) * 30. 9. Behrendt** 1. 10. Bewerunge 16. 10. Dr. Birrenbach 1. 10. Blumenfeld 30. 9. Borm * 30. 9. Buchstaller 2. 10. Corterier 30. 9. Damm 1. 10. Dasch 2. 10. van Delden 1. 10. Dr. von Dohnanyi 1. 10. Dröscher ** 1. 10. Faller ** 29. 9. Fellermaier ** 1. 10. Flämig ** 1. 10. Dr. Franz 1. 10. Frehsee 1. 10. Gallus 29. 9. Gerlach (Emsland) 29. 9. Dr. Geßner 30. 9. Gierenstein 30. 9. Frau Griesinger 30. 9. Grüner 1. 10. Freiherr von und zu Guttenberg 22. 10. Härzschel 1. 10. Häussler 15. 10. Frau Herklotz *** 29. 9. Hösl * 30. 9. Dr. Jaeger 30. 9. Jung 30. 9. Katzer 29. 9. Dr. Kempfler * 30. 9. Dr. Kiesinger 1. 10. Klinker ** 1. 10. Dr. Koch ** 30. 9. Krall 30. 9. Kriedemann ** 1. 10. Freiherr von Kühlmann-Stumm 29. 9. Lange 29. 9. Lautenschlager ** 1. 10. Lenze (Attendorn) ' 30. 9. Lotze 1. 10. Lücker (München) ** 1. 10. Dr. Marx (Kaiserslautern) 1. 10. Mattick 30. 9. Meister ** 29. 9. Mertes 30. 9. Michels 1. 10. Müller (Aachen-Land) St 1. 10. Dr. Müller (München) * 30. 9. Anlagen zum Stenographischen Bericht Müller (Remscheid) 29. 9. Neumann 30. 9. Frau Dr Orth ** 1. 10. Petersen 30. 9. Pieroth 29. 9. Frau Pieser 1. 10. Pöhler 30. 9. Ruf 29. 9. Schmidt (Würgendorf) 30. 9. Schneider (Königswinter) 30. 9. Dr. Schulz (Berlin) * 30. 9. Dr. Schulze-Vorberg 1. 10. Seefeld ** 29. 9. Stein (Honrath) 1. 10. Strauß 29. 9. Dr. Unland 29. 9. Weber (Heidelberg) 1. 10. Weigl 1. 10. Wendelborn 1. 10. Wienand 1. 10. Wolfram ** 1. 10. Zander 2. 10. Zoglmann 29. 9. * Für die Teilnahme an Sitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union ** Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments *** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 29. September 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Seefeld (SPD) (Drucksache VI/2603 Frage A 51) : Ist die Bundesregierung bereit, so wie es schon in Bayern geschieht, entlang den Bundesautobahnen Hinweisschilder anzubringen, die auf die Frequenzen hinweisen, auf denen jeweils am besten der Verkehrswarnfunk der deutschen Rundfunksender empfangen werden kann? Falls die Rundfunkanstalten ein besonderes „Verkehrsrundfunkprogramm" ausstrahlen, wie es z. Z. schon in Bayern geschieht, ist die Bundesregierung bereit, die Kraftfahrer an den Autobahnen auf die entsprechenden Frequenzen hinweisen zu lassen. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 29. September 1971 auf die Mündlichen Fragen der Abgeordneten Frau Schlei (SPD) (Drucksache VI/2603 Fragen A 54 und 55) : Wieviel Fastzusammenstöße hat es im zivilen Luftverkehr über der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1969, 1970 und im ersten Halbjahr 1971 gegeben unter Beteiligung von Militärflugzeugen und unter Beteiligung sonstiger Flugzeuge? Hält der Bundesminister für Verkehr die bestehenden Flugsicherungseinrichtungen zum Schutz des zivilen Luftverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland für ausreichend? 8020 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. September 1971 Meldungen über gefährliche Begegnungen sind in Kategorien A als gefährliche (hohes Sicherheitsrisiko) B als weniger gefährliche und C als Sichtmeldungen ohne Gefahr eingeteilt. Allenfalls Meldungen der Kategorie A können als „Fast-Zusammenstöße" im Sinne Ihrer Frage bezeichnet werden. In den eingegangenen Meldungen waren im Jahre 1969 53 Fälle der genannten Kategorie A enthalten, 1970 62 Fälle und 1971 28 Fälle. Diese Zahlen unterteilen sich wie folgt: — 1969: 29 Fälle unter Beteiligung militärischer Luftfahrzeuge, 24 Fälle unter Beteiligung sonstiger Luftfahrzeuge. — 1970: 39 Fälle unter Beteiligung militärischer Luftfahrzeuge, 23 Fälle unter Beteiligung sonstiger Luftfahrzeuge. — 1971: 19 Fälle unter Beteiligung militärischer Luftfahrzeuge, 9 Fälle unter Beteiligung sonstiger Luftfahrzeuge. Nach Ansicht der Bundesregierung muß das Flugsicherungssystem in der Bundesrepublik Deutschland den gestiegenen Erfordernissen angepaßt werden. Sie hat sich auf diese zukünftigen Aufgaben eingestellt und die bis 1974 notwendigen Mittel fest eingeplant. Es darf aber nicht außer acht gelassen werden, daß die Aufgaben der Flugsicherung in der Bundesrepublik Deutschland wegen der vielen militärischen und zivilen Flugplätze und des stark konzentrierten Verkehrsaufkommens zu den schwierigsten in der Weltluftfahrt gehören und daß Verbesserungen nur schrittweise durchführbar sein werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai-Uwe von Hassel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren, weitere Erklärungen werden nicht abgegeben.
    Wir kommen zur Abstimmung. Ich mache darauf aufmerksam, daß gemäß unserer Geschäftsordnung über den Antrag des Vermittlungsausschusses geschlossen abgestimmt wird, nicht über einzelne Bestimmungen. Wer dem Antrag des Vermittlungsausschusses Drucksache VI/2598 zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Enthaltungen? — Meine verehrten Damen und Herren, die Sitzungsleitung ist sich nicht ganz einig; wir müssen auszählen.
    Ich darf darauf aufmerksam machen, daß der Ältestenrat ausdrücklich festgelegt hat, daß wir bei strittigen Entscheidungen noch konventionell abstimmen. Ich bitte Sie also, den Saal zu verlassen.


Rede von Kai-Uwe von Hassel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Die Abstimmung hat folgendes Ergebnis. Insgesamt sind 377 Stimmen abgegeben worden. Mit Ja haben für den Vorschlag des Vermittlungsausschusses 207 gestimmt, mit Nein 170; keine Enthaltungen. Damit ist der Vorschlag des Vermittlungsausschusses angenommen.

(Unruhe.)

Wir fahren in der Tagesordnung fort. Ich rufe den Punkt 3 der Tagesordnung auf:
Beratung der Sammelübersicht 25 des Petitionsausschusses (2. Ausschuß) über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen
— Drucksache VI/2597 —
Ich danke der Vorsitzenden des Ausschusses für die vorgelegte Ubersicht. Darf ich fragen, ob dazu das Wort gewünscht wird? — Bitte, Herr Dr. Slotta!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Slotta


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Aus der vorliegenden Sammelübersicht 25 — Drucksache VI/2597 — darf ich zwei Probleme herausgreifen, die den Petitionsausschuß wegen ihrer politisch-humanen Bedeutung beschäftigt haben und mit denen er sich des öfteren zu beschäftigen hat.
    Erstens. Zu der Petition 8591 darf ich folgendes sagen: Angesichts der immer näher rückenden Vorlage des deutsch-sowjetischen Vertrages sollte auch nicht das Schicksal der in der Sowjetunion anläßlich der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach vermißten Deutschen vergessen werden. Immer wieder erreichen den Petitionsausschuß Briefe von verzweifelten Eltern und Angehörigen, die nicht glauben können und wollen, daß die Vermißten nicht mehr am Leben sind und daß sie ihnen keine Nachricht zukommen lassen können. Grundsätzlich werden diese Einzelschicksale in Gesprächen und Verhandlungen zwischen den beiden nationalen Rot-Kreuz-Organisationen, denen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion, erörtert. Das sowjetische Außenministerium hat auch im Jahre 1960 der deutschen Botschaft in Moskau gegenüber erklärt, daß Nachforschungen nach in der Sowjetunion verschollenen Kriegsgefangenen angesichts der 1957 abgeschlossenen Vereinbarung zwischen dem deutschen und dem sowjetischen Roten Kreuz nicht mehr von Regierungsseite, sondern zwischen diesen Institutionen geprüft werden müssen. In weiten Bereichen bestehen auch keine Zweifel an den Berichten des sowjetischen Roten Kreuzes. Von seiten der sowjetischen Behörden werden demnach keine Nachforschungen nach Einzelschicksalen angestellt, so daß die Frage nach dem Schicksal der freiwillig in der Sowjetunion verbliebenen Kriegsgefangenen offenbleibt. Diese Kenntnis ist jedoch Voraussetzung für eine Familienzusammenführung, die auch im Rahmen der Verhandlungen über den deutsch-sowjetischen Vertrag von Bedeutung ist. In Gesprächen zwischen dem Bundesminister des Auswärtigen und dem sowjetischen Außenminister ist über das Problem eingehend gesprochen und Unterstützung für eine neue Aktion der Familienzusammenführung in Härtefällen bei 205 uns bekannten Familien zugesagt worden. In diesem Zusammenhang erscheint es zweckdienlich, die noch immer hoffenden Angehörigen nicht über das Schicksal der Verschollenen im unklaren zu belassen und möglichst zu erreichen, daß in Gesprächen mit der sowjetischen Regierung diese ihr möglichstes tut, um Schicksal und Verbleiben der noch in der Sowjetunion Vermißten vollständig aufzuklären.
    Zweitens. Zu der Petition 6170: Die Petentin beklagt sich darüber, daß sie und ihr Mann vom Sozialamt als unterhaltspflichtige Verwandte wegen der Hilfeleistung für ihre Tochter und deren Kind in Anspruch genommen würden. Sie begehrt eine Änderung des geltenden Rechts, das vorsieht, daß Unterhaltsansprüche des Sozialhilfeempfängers gegen einen Verwandten in bestimmtem Rahmen auf den Träger der Sozialhilfe übergeht. Die Bundesregierung hat dazu migeteilt, daß sie beabsichtige, die Heranziehung unterhaltspflichtiger Verwandter
    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29- September 1971 7997
    Dr. Slotta
    zum Ausgleich von Sozialhilfeleistungen künftig auf das Eltern-Kind-Verhältnis zu beschränken. Außerdem werde erwogen, die Träger der Sozialhilfe in Härtefällen grundsätzlich zu verpflichten, von der Überleitung von Unterhaltsansprüchen abzusehen. Nach geltendem Recht ist dies in ihr Ermessen gestellt. Der Petitionsausschuß begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung und hat vorgeschlagen, ihr die Eingabe zur weiteren Unterstützung des Anliegens als Material zu überweisen.
    Ich habe diesen Fall erwähnt, weil Eingaben zu dem Thema der Inanspruchnahme naher Verwandter nach dem Bundessozialhilfegesetz häufiger an den Petitionsausschuß herangetragen werden. Man sollte meines Erachtens prüfen, ob die einschlägigen Vorschriften des Bundessozialhilfegesetzes überhaupt noch in unsere Zeit passen, in der die Sicherung für die verschiedenen Lebensrisiken mehr und mehr von der Familie auf kollektive Einrichtungen übergeht. Insbesondere die Bedeutung des größeren Familienverbandes ist erheblich zurückgegangen. Vielleicht sollte man dahin kommen, nur noch den Eltern die finanzielle Sorge für ihre unmündigen Kinder zu belassen, alle anderen Unterhaltsansprüche im Bundessozialhilfegesetz aber nicht zu berücksichtigen, so etwa die betagter Eltern gegenüber ihren Kindern. Gerade letzteres führt häufig zu erheblichen Mißhelligkeiten in den Familienbeziehungen. Oft ist die Folge, daß der finanziellen Hilfe bedürftige, betagte Eltern in Not geraten, weil sie Ansprüche nach dein Bundessozialhilfegesetz nicht geltend machen, um ihren Kindern die Inanspruchnahme zu ersparen. Ausgenommen werden sollten beispielsweise auch Ansprüche von bereits erwachsenen, aber behinderten Kindern gegenüber ihren Eltern.
    Meine Damen und Herren, im Namen des Petitionsausschusses darf ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß die beiden hier angesprochenen Probleme infolge ihrer unbestrittenen Bedeutung im Sinne der dargestellten Lösung bald als geklärt gelten können.

    (Beifall.)