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    Deutscher Bundestag 112. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 Inhalt: Wahl des Abg. Krall als stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Filmförderungsanstalt 6585 A Wahl des Abg. Maucher als Schriftführer 6585 B Abwicklung der Tagesordnung und Absetzung des Punktes 16 6585 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6585 B Fragestunde (Drucksachen VI/2020, VI/2032) Fragen des Abg. Dr. Ritz (CDU/CSU) : Auswirkungen der Brüsseler Entscheidung vom 25. März 1971 auf die Einkommenslage der deutschen Landwirtschaft Ertl, Bundesminister 6585 D, 6586 A, C, D, 6587 A, B, C, D, 6588 A, B, C, D, 6589 A, B, C, D, 6590 A Dr. Ritz (CDU/CSU) . 6585 D, 6586 A, C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6586 D, 6587 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6586 D Bittelmann (CDU/CSU) 6587 B Niegel (CDU/CSU) 6587 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 6587 C, D Bewerunge (CDU/CSU) . . . . . 6588 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . 6588 B, C Struve (CDU/CSU) . . . . 6588 C, D Löffler (SPD) 6589 A, B Dr. von Nordenskjöld (CDU/CSU) . 6589 B Ehnes (CDU/CSU) . . . . . 6589 C, D Mertes (FDP) 6589 D Frau Griesinger (CDU/CSU) . . . 6590 A Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Kostenmäßige Entlastung der Landwirtschaft durch nationale Maßnahmen Ertl, Bundesminister . . . 6590 A, C, D, 6591 A, B, C, D, 6592 A, B, C, D, 6593 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . . 6590 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 6590 C, D Struve (CDU/CSU) . . . . . 6591 A, B Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 6591 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . 6591 D Dr. Früh (CDU/CSU) 6592 A Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 6592 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6592 B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 6592 C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 6592 C Löffler (SPD) 6592 D Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . 6592 D Fellermaier (SPD) . . . . . . 6593 A II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Auswirkung der Brüsseler Beschlüsse zur gemeinsamen Strukturpolitik innerhalb der Gemeinschaft und auf die nationale Strukturpolitik Ertl, Bundesminister 6593 B, D, 6594 A, B Niegel (CDU/CSU) 6593 D Horstmeier (CDU/CSU) 6594 B Rasner (CDU/CSU) (zur GO) . . 6594 B Fragen des Abg. Dr. Jungmann (CDU/CSU) : Prüfung von Arzneimitteln aus pflanzlichen Rohstoffen sowie von homöopathischen Arzneimitteln — Novelle zum Arzneimittelgesetz Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 6594 C, D Fragen der Abg. Peiter (SPD) und Hanz (CDU/CSU) : Gesundheitsschäden durch Benutzung von Keramikgeschirr — Unterrichtung der Öffentlichkeit Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . 6595 A, B, C, D, 6596 A Peiter (SPD) . . . . . . . . . 6595 B Hanz (CDU/CSU) . . . . . . . 6595 D Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Lithiumgehalt des Trinkwassers als Schutz von Coronarsklerose Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . . . . . . 6596 B Frage des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Maßnahmen gegen den Import von Thunfischkonserven aus Japan, Kuba und Malaysia Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . 6596 C, D, 6597 A Dr. Gruhl (CDU/CSU) 6596 D Fragen des Abg. Burger (CDU/CSU) : Einfuhr von Wein aus Südosteuropa — Schutz der Verbraucher vor Irreführung Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 6597 A, B, D, 6598 A, B, C Burger (CDU/CSU) . . . . . . . 6597 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 6598 A Bremm (CDU/CSU) . . . . . . . 6598 B Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . . 6598 B Fragen des Abg. Dr. Hubrig (CDU/CSU) : Abwicklung von Manöverschäden bis zum Betrag von 1000 DM Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6598 D, 6599 A, B Dr. Hubrig (CDU/CSU) . . . . 6599 A, B Aktuelle Stunde Struve (CDU/CSU) 6599 C Brandt, Bundeskanzler 6600 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6601 B Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 6602 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 6603 A Dr. Apel (SPD) 6604 A Gallus (FDP) 6604 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 6605 B Löffler (SPD) 6606 B Logemann (FDP) 6607 B Kiechle (CDU/CSU) 6608 B Wehner (SPD) 6608 D Mischnick (FDP) 6609 C Höcherl (CDU/CSU) 6609 D Fellermaier (SPD) 6610 D Ertl, Bundesminister 6611 B Rasner (CDU/CSU) (zur GO) . . 6612 B Mertes (FDP) (zur GO) . . . . 6612 C Schulte (Unna) (SPD) (zur GO) . . 6613 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (SPD, FDP) (Drucksache VI/1819); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2017), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1997) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (Abg. Köster, Frau Dr. Henze, Müller [Remscheid], Burger, Winkelheide und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1818) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/ 1997) — Zweite Beratung — Köster (CDU/CSU) . . . . . . . 6613 D Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 6615 B Spitzmüller (FDP) . . . . . . 6616 C Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär 6617 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 III Entwurf eines Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken (Drucksache VI/1459); Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache VI/2007) — Zweite und dritte Beratung — 6619 B Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Deutsche aus der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und dem sowjetisch besetzten Sektor von Berlin (Drucksache VI/ 1720) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2014), Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/2009) —Zweite und dritte Beratung — . . . . 6619 C Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst (Drucksache VI/1840) — Erste Beratung — 6620 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksache VI/2006) — Erste Beratung — . . . . . 6620 A Entwurf einer Abgabenordnung (AO 1974) (Drucksache VI/ 1982) — Erste Beratung — 6620 B Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Sera und Impfstoffe (Drucksache VI/ 1989) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6620 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise (Drucksache VI/ 1998) — Erste Beratung — . . . 6620 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Häftlingshilfegesetzes (Drucksache VI/1999) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6620 C Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 08 — Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Umdruck 140, Drucksache VI/2008) . . . 6620 D Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung des Rates zur Bestimmung der Empfänger, der Bedingungen für die Gewährung und der Sätze der Vergütung, die Beamten zum Ausgleich für bestimmte Dienstleistungen besonderer Art gewährt werden kann (Drucksachen VI/ 1460, VI/ 1992) . . . . 6620 D Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EGKS, EWG, Eurotom) des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 422/63/E WG, Nr. 5/67/Euratom des Rates vom 25. Juli 1967 über die Regelung der Amtsbezüge für den Präsidenten und die Mitglieder der Kommission sowie für den Präsidenten, die Richter, die Generalanwälte und den Kanzler des Gerichtshofes (Drucksachen VI/1850, VI/ 1993) . . . . . . . . . 6621 A Entwurf eines Gesetzes zur Verminderung von Luftverunreinigungen durch Ottokraftstoffe für Kraftfahrzeugmotore (Drucksache VI/ 1902) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1950) — Erste Beratung — Genscher, Bundesminister . . . . 6621 C Engelsberger (CDU/CSU) . . . . 6623 A Dr. Bardens (SPD) . . . . . . . 6624 A Krall (FDP) . . . . . . . . . . 6624 C Dr. Gruhl (CDU/CSU) . . . . . . 6625 B Fellermaier (SPD) . . . . . . . 6627 D Ollesch (FDP) 6629 B, 6635 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6631 D, 6636 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 6633 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksache VI/ 1879) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2022), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/ 1988) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Schmid-Burgk (CDU/CSU) . . . 6636 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . . . . 6638 A Wolfram (SPD) 6639 C Kirst (FDP) 6640 D Dr. Pohle (CDU/CSU) . . . . . 6642 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Gesetzes über die Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen, des Bewertungsgesetzes und des Enwicklungshilfe-Steuergesetzes IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 (Zweites Steueränderungsgesetz 1971) (Drucksache VI/1901) — Erste Beratung — Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 6642 D, 6650 B Dr. Kreile (CDU/CSU) . . . . . . 6644 C Dr. Weber (Köln) (SPD) . . . . . 6647 A Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 6648 A Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 6650 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 6651 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6653 A Anlage 2 Änderungsantrag Umdruck 165 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (Drucksachen VI/1819, VI/ 1997) 6653 C Anlage 3 Änderungsantrag Umdruck 166 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksachen VI/1879, VI/1988) 6653 D Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Pieroth (CDU/CSU) betr. Ausbildung von Vietnamesen zu Technikern in der Bundesrepublik . . . . . 6654 A Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Häfele (CDU/CSU) betr. Aufsichtsratsmandat des Staatssekretärs im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit . . . . 6654 C Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Slotta (SPD) betr. gesundheitsschädigende Wirkung der Enzyme in Waschmitteln . . . . . . 6654 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 6585 112. Sitzung Bonn, den 31. März 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 109. Sitzung, Seite 6414 B, zweite Zeile von unten, statt „sich": „uns". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 2. 4. Dr. Aigner * 2. 4. Amrehn ** 2. 4. Behrendt * 2. 4. Blumenfeld ** 2. 4. Breidbach 2. 4. Buschfort 2. 4. Dasch 5. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 2. 4. Dröscher * 1. 4. Dr. Evers 31. 3. Faller * 31.3. Flämig * 31. 3. Frau Geisendörfer 2. 4. Dr. Gleissner 2. 4. Freiherr von und zu Guttenberg 2. 4. Dr. Häfele 2. 4. Dr. Hallstein 31. 3. Frau Herklotz ** 2. 4. Dr. Hermesdorf (Schleiden) ** 2. 4. Dr. Hupka 2. 4. Dr. Jaeger 2. 4. Dr. Jahn (Braunschweig) * 31. 3. Jung 2. 4. Dr. Kempfler 2. 4. Klinker * 31. 3. Kriedemann * 1. 4. Lautenschlager * 31. 3. Liehr 2. 4. Lücker (München) * 2. 4. Maucher 30. 4. Meister * 31.3. Müller (Aachen-Land) * 1. 4. Müller (Remscheid) 17. 4. Frau Dr. Orth * 31. 3. Freiherr Ostman von der Leye 2. 4. Richarts * 31. 3. Riedel (Frankfurt) * 31. 3. Dr. Rinsche 31. 3. Rosenthal 2. 4. Russe 3. 4. Saxowski 4. 4. Schlaga 2. 4. Schmidt (Kempten) 2. 4. Dr. Schmücker 31.3. Dr. Schober 3. 4. Schröder (Wilhelminenhof) 2. 4. Dr. Schulz (Berlin) ** 2. 4. Seefeld 2. 4. Seiters 2. 4. Sieglerschmidt ** 2. 4. Simon 14. 5. Dr. Stark (Nürtingen) 2. 4. Dr. Stoltenberg 2. 4. Dr. Tamblé 3. 4. Weigl 2. 4. Werner * 31.3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Windelen 31. 3. Baron von Wrangel 31. 3. Zebisch 3. 4. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage 2 Umdruck 165 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung des Ausbildung Drucksachen VI/ 1819, VI/ 1997 -. Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 4 erhält § 10 Abs. 1 Nr. 2 folgende Fassung: „2. für Schüler von Berufsaufbauschulen und Abendrealschulen sowie Fachoberschulklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Berufausbildung voraussetzt, 320 DM," Bonn, den 23. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion tD) Anlage 3 Umdruck 166 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 — Drucksachen VI/ 1879, VI/ 1988 . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 1 erhält Nummer 2 folgende Fassung: ,2. § 2 Abs. 1 Nr. 4 erhält folgende Fassung: „4. für 100 kg a) Petrolkoks der Nummer 27.14 - B des Zolltarifs vom 1. Mai 1970 bis 30 April 1972 1,50 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 1,— DM. b) andere Mineralöle nach § 1 Abs. 2 Nr. 7 vom 1. Mai 1971 bis 30. 30. April 1972 1,75 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 1,- DM."' 6654 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 2. In § 1 Nr. 3 Buchstabe b erhält § 8 Abs. 2 Nr. 2 folgende Fassung: „2. alle anderen vom 1. Mai 1971 bis 30. April 1972 zum Steuersatz von 1,75 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 zum Steuersatz von 1,— DM." Bonn, den 30. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Frau Freyh vom 31. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Pieroth (CDU/CSU) (Drucksache VI/2020 Frage A 2) : Ist die Bundesregierung bereit, wenn sie schon direkte Entwicklungshilfe in Süd-Vietnam ablehnt, wenigstens dem vietnamesischen Volke dadurch beim Wirtschaftsaufbau zu helfen, daß sie in verstärktem Maße die Ausbildung von Vietnamesen zu Technikern und anderen Fachkräften in der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht? Wie bereits in der Antwort vom 19. November 1970 auf eine Kleine Anfrage zur Entwicklungspolitik (Drucksache VI/ 1443) ausgeführt worden ist, steht die Bundesregierung auf dem Standpunkt, daß eine sinnvolle Entwicklungshilfe in Vietnam derzeit wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht möglich ist. Die Bundesregierung steht jedoch nach wie vor zu ihrer schon in der Regierungserklärung bekräftigten Bereitschaft, nach Beendigung des Krieges in Vietnam am Wiederaufbau beider zerstörter Landesteile mitzuwirken. Die Bundesregierung hält ihr Angebot, Vietnamesen in der Bundesrepublik aus- oder fortzubilden, unvermindert aufrecht. Die Regierung von Südvietnam hat aber die angebotenen Stipendien in den letzten Jahren nicht voll ausgenutzt. Trotz weitergehender Angebote der Bundesregierung wurden in den Jahren 1968 und 1969 nur acht und im Jahre 1970 kein Ingenieurschüler im Rahmen des BundLänder-Programms in die Bundesrepublik entsandt, außerdem in den Jahren 1968 und 1971 fünf Gewerbelehrer im Rahmen von Counterpart-Programmen sowie 1969 und 1970 vier Stipendiaten in den Fächern Engineering, Management und Geophysik. Sollte die südvietnamesische Regierung ihre Haltung ändern und Interesse an einer Ausweitung der Stipendienprogramme bekunden, so wäre die Bundesregierung bereit, dem Rechnung zu tragen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Frau Strobel vom 31. März 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Häfele (CDU/CSU) (Drucksache VI/2020 Fragen A 10 und 11) : Trifft es zu, daß der beamtete Staatssekretär im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Aufsichtsräten chemischer Unternehmen sitzt? Glaubt die Bundesregierung nicht, daß der Staatssekretär dadurch in Pflichtenkollision geraten könnte? Es trifft zu, daß der Staatssekretär im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in einem Aufsichtsrat eines Unternehmens seit einigen Jahren ein Mandat ausübt. Er hat die nach § 65 des Bundesbeamtengesetzes dazu erforderliche Genehmigung erhalten. Wären Pflichtenkollisionen zu gewärtigen, hätte der Staatssekretär die ihm angetragenen Kontrollfunktion nicht übernehmen können und auch nicht übernommen. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. von Manger-Koenig vom 31. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Slotta (SPD) (Drucksache VI/2020 Frage A 12) : Vertritt die Bundesregierung nach wie vor die Auffassung, daß in Waschmitteln enthaltene Enzyme keine gesundheitsschädigende Wirkung haben, obwohl z. B. die Untersuchungen von Prof. Dr. Dr. W. Zimmermann, Direktor des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie der Universität des Saarlandes, die gesundheitsschädigende Wirkung beweisen? Die Untersuchungen des Herrn Professor Dr. Zimmermann sind mir nicht bekannt. Ich werde ihn aber um seine Ergebnisse bitten. Sollten diese den von Ihnen vermuteten Beweis für die gesundheitsschädigende Wirkung der Enzyme in Waschmitteln erbringen, wird die Bundesregierung alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz des Verbrauchers treffen.
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    Rede von Dr. Alex Möller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung hat dem Hohen Haus vorgeschlagen, die Heizölsteuer noch einmal zu verlängern. Seien Sie versichert, daß ihr dieser Vorschlag nicht leichtgefallen ist. Er war aber aus kohle- und energiepolitischen Gründen nicht zu vermeiden. Diese Tatsache hat auch der Bundesrat jedenfalls im Prinzip — anerkannt.
    Herr Kollege Schmid-Burgk, man kann der Bundesregierung bei der gegebenen Sachlage nicht vorwerfen, sich durch den Verlängerungsvorschlag unglaubwürdig zu machen, wie leider immer wieder behauptet wird. Die Kritiker verschweigen nämlich, daß die Heizölsteuer bewußt und gewollt als ein Instrument der Energiepolitik eingeführt worden ist. Auf ein solches Instrument kann erst dann verzichtet werden, wenn es wirklich nicht mehr benötigt wird.
    Die Schwierigkeiten der Umstrukturierung im Kohlebergbau erweisen sich doch zweifellos größer als angenommen. Außerdem sind neue energiewirtschaftliche Probleme hinzugekommen. Daraus zieht die Bundesregierung mit ihrer Gesetzesvorlage nur die Folgerung. Sie bleibt mit ihrem Vorschlag eindeutig innerhalb des Konzepts, auf Grund dessen die Steuer eingeführt worden ist.
    Nun hat die Bundesregierung nicht etwa, wie das Echo auf ihren Entwurf vermuten lassen könnte, eine unbefristete und nicht eine volle Verlängerung vorgeschlagen. Denn sie meint es ,durchaus ernst damit, daß die Heizölsteuer abgebaut werden muß. Der Regierungsentwurf enthält eine Befristung auf den 31. Januar 1974 und bis zu diesem Zeitpunkt zwei Degressionen des Steuersatzes für schweres Heizöl. Damit sollen Zeichen in Richtung des künftigen Abbaus gesetzt werden. Zugleich wird auch dokumentiert, daß die Bundesregierung nicht etwa beabsichtigt, die Heizölsteuer in eine Fiskalabgabe zur Deckung allgemeiner Ausgabenbedürfnisse umzuwandeln.
    Die Verlängerung ist im wesentlichen aus drei Gründen unabweisbar. Erstens: Das Aufkommen wird weiterhin für Stützungsmaßnahmen zugunsten des Kohlebergbaus benötigt. Zweitens: Das Aufkommen ist darüber hinaus im Rahmen der Energiepolitik auch für Vorsorgemaßnahmen energiewirtschaftlicher Art dringend erforderlich. Drittens: Auch heute kann noch nicht auf die Schutzwirkung der Heizölsteuer verzichtet werden.
    In der Öffentlichkeit wird nun häufig darauf hingewiesen, daß der Kohlebergbau keine Schwierigkeiten mehr beim Kohleabsatz habe. Mit diesem Hinweis werden die Dinge aber nur sehr vordergründig gesehen. Die allgemein günstige Konjunkturlage hat eine starke Erhöhung des Energieverbrauchs in allen Ländern und auch in der Bundesrepublik gebracht, eine Tatsache, die dem Kohleabsatz ebenso wie dem Ölverbrauch zugute gekommen ist. Es besteht aber keine Gewähr dafür, daß sich diese Verhältnisse nicht kurzfristig ändern können. Eine Aufhebung der Steuer auf schweres Heizöl würde den Übergang vieler Industrieverbraucher zu ihm fördern. Die Bundesregierung hält es zur Zeit
    noch nicht für vertretbar, auf den Schutz der Kohle, der sich aus der Steuer auf dem schweren Heizöl ergibt, zu verzichten. Allenfalls im vorsichtigen Rahmen der Ihnen vorgeschlagenen Degressionen kann der Schutz langsam und unter ständiger Beobachtung der Auswirkungen abgebaut werden.
    Beim leichten Heizöl spielt diese Schutzwirkung zwar praktisch kaum eine Rolle; dort sind jedoch andere Gesichtspunkte maßgeblich. Das Aufkommen aus seiner Besteuerung wird weiter benötigt, worauf ich noch eingehen werde. Vor allem aber ist nicht damit zu rechnen, daß ein Wegfall der sehr geringen Steuerbelastung beim leichten Heizöl von weniger als einem Pfennig pro Liter dem Verbraucher überhaupt zugute käme. Die wegfallende Belastung würde auf dem Wege vom Produzenten oder Importeur bis zum letzten Händler zwischen ,den Rabatten untergehen, die Entlastung wäre nicht zu spüren.
    Beim schweren Heizöl liegen andere Verhältnisse vor. Maßgebliche Vertreter der Mineralölwirtschaft haben uns zugesichert, daß die Degressionen weitergegeben werden. Die Bundesregierung vertraut auf diese Zusage.
    Der Schwerpunkt der Gründe für die Verlängerung der Heizölsteuer liegt darin, daß das Aufkommen für energiepolitische und energiewirtschaftliche Zwecke noch dringend benötigt wird. Nach der neuesten Verbrauchsschätzung für Heizöl ergeben sich bis 1974 3560 Millionen DM. Weil gegenüber der geltenden Finanzplanung bereits die Regierungsvorlage eine Mindereinnahme von 670 Millionen DM zur Folge hätte, ist eine weitere Modifizierung nicht möglich. Das Aufkommen aus der Heizölsteuer ist durch besondere gesetzliche Bestimmungen für Maßnahmen gebunden — darauf bitte ich ganz besonders zu achten —, die dem Steinkohlebergbau die Anpassung an die veränderte Lage auf dem Energiemarkt erleichtern sollen. Solche Maßnahmen sind im vergangenen Jahr in hohem Umfang finanziert worden. Sie müssen weiterlaufen und weiter finanziert werden, wobei jetzt das Schwergewicht auf der Strukturhilfe liegen wird. Hierzu gehören die unmittelbaren Kohlehilfen und ebenso die mittelbaren Hilfen, die letzten in Gestalt der krisenbedingten Zuschüsse zur Knappschaftsversicherung, d. h. derjenigen Zuschüsse, die auf Grund der Umstrukturierung im Kohlebergbau jährlich mit einem Betrag von nahezu 1 Milliarde DM geleistet werden müssen. Steuerliche Hilfen kommen hinzu, ferner Hilfen, die sich, wie eine möglicherweise wieder erforderlich werdende Kokskohlehilfe und eine Anschlußregelung für die Verstromungsgesetze im gegenwärtigen Zeitpunkt in ihrer Höhe noch gar nicht beziffern lassen. Würden alle diese Hilfen beendet oder in Zukunft verweigert — und sie müßten beendet oder in Zukunft verweigert werden, wenn das Aufkommen aus der Heizölsteuer entfiele —, würde sich die Situation des Steinkohlebergbaus schlagartig ins Krisenhafte verschlechtern, und zwar in ganz anderen Größenordnungen, als zur Zeit erkennbar ist. Das wünscht doch sicherlich niemand.



    Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller
    Über den Kohlebereich hinaus sind weitere erhebliche Finanzbedürfnisse der Energiewirtschaft erkennbar geworden. Sie haben alle in den letzten Wochen das Verhalten der rohölfördernden Länder beobachten können. Die Entwicklung wird dazu zwingen, die Versorgungssicherheit entscheidend zu verbessern. Das Mineralöl deckt heute in der Bundesrepublik über 50 v. H. des Primärenergieverbrauchs. Es ist deshalb eine ernste politische Aufgabe, die Versorgung mit diesem wichtigen Primärenergie-Rohstoff in Krisenzeiten zu gewährleisten. Für zwei Programme in dieser Richtung sind bereits jährliche Ausgaben in Höhe von rund 300 Millionen DM bis 1974 geplant. In diesem Zusammenhang ist die Anlage von größeren Rohölvorräten erforderlich. Die Vorräte und die Lagerhaltung müssen finanziert werden. Den deutschen Gesellschaften müssen Hilfen gegeben werden, damit sie Rohölkonzessionen erwerben und ausbeuten können. Hinzu treten anderweitige energiewirtschaftliche Vorhaben wie die Verbesserung des Erdgasverbundes, die sich vor allem zugunsten der revierfernen Bundesländer auswirken wird.
    Für alle diese Vorhaben bedarf es einer Finanzierungsquelle, für die nur die Heizölsteuer in Betracht kommt. Sie ist von Anfang an auf ernergiepolitische Notwendigkeiten abgestellt gewesen. Die Bundesregierung schlägt dem Hohen Haus deshalb vor, die Zweckwidmung des Aufkommens aus der Heizölsteuer auf den genannten Bereich zu erweitern. Auch in dieser Beziehung hat sich im übrigen der Bundesrat der Auffassung der Bundesregierung angeschlossen. Er befürwortet ebenfalls die Erweiterung der bestehenden Zweckwidmung.
    Hinsichtlich des Zeitpunkts des Beginns und der Höhe der Degressionen für den Steuersatz beim schweren Heizöl will die Fraktion der CDU/CSU leider erheblich weitergehen. Die Vorschläge würden nicht nur eine Änderung des Haushalts 1971 erfordern, sondern zugleich ein Minderaufkommen von 600 Millionen DM an Heizölsteuer bis 1974 bedeuten. Dem muß die Bundesregierung mit Rücksicht auf den kommenden Finanzbedarf auf energiepolitischem Gebiet widersprechen. Sie ist mit den vorgeschlagenen Degressionen bereits bis an die Grenze des Tragbaren gegangen.
    Gestatten Sie mir zum Schluß noch ein kurzes Wort zur Situation in der EWG. Die Kommission hat inzwischen einen Richtlinienvorschlag für den Rat vorgelegt, der mit Hilfe von Höchststeuersätzen zur Harmonisierung der Heizölbesteuerung in der EWG führen wird. Für das schwere Heizöl soll ab 1. Januar 1974 eine erste Angleichungsstufe wirksam werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit höher liegt als der deutsche Steuersatz für schweres Heizöl, der bis dahin nach dem Regierungsvorschlag erreicht sein wird. Für das leichte Heizöl sieht die Kommission den sehr hohen Höchstsatz von 18 DM pro Tonne vor, gegen den sich die Verlängerung der Besteuerung bei uns mit 10 DM pro Tonne bescheiden und doch sicher vertretbar ausnimmt.

    (Vorsitz : Vizepräsident Dr. Schmid.)

    Ich darf also feststellen, daß sich die Regierungsvorlage nicht nur durchaus innerhalb der Brüsseler
    Vorstellungen bewegt, sondern sogar noch unter diesen liegt. Ich bitte Sie nicht zuletzt auch aus diesem Grunde, der Regierungsvorlage Ihre Zustimmung zu geben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Wolfram.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erich Wolfram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! In dem vorliegenden Entwurf des Mineralölsteueränderungsgesetzes schlägt die Bundesregierung neben der stufenweisen Senkung der Steuersätze für schweres Heizöl eine Erweiterung der Zweckbindung vor. Das Aufkommen soll auch zur Finanzierung allgemein notwendiger energiewirtschaftlicher Maßnahmen herangezogen werden. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Regelung hat verständlicherweise zu einer Vielzahl von Stellungnahmen geführt, die unsere Fraktion alle ernst geprüft und abgewogen hat.
    Der Bundesrat schlägt für schweres Heizöl eine schnellere und stärkere Degression der Steuersätze vor. Eine Reihe von Verbänden der Wirtschaft fordert die Abschaffung der Heizölsteuer. In allen diesen Vorschlägen wird zur Begründung angeführt, daß energiepolitisch keine Notwendigkeit mehr zur Erhebung dieser Steuer besteht und daß diese Steuer zur Verzerrung des Wettbewerbs beitrage. Wie schaut die Lage wirklich aus? Wir sind uns alle einig, daß die Heizölsteuer keine Fiskalsteuer werden soll. Die SPD-Fraktion ist allerdings der Meinung, daß auf die Heizölsteuer als energiepolitisches Instrument noch nicht verzichtet werden kann. Die derzeitige Lage auf dem Energiemarkt und die zu erwartenden Entwicklungstendenzen, aus denen Konsequenzen gezogen werden müssen, zwingen uns dazu, die Heizölsteuer zur Finanzierung der erforderlichen energiepolitischen Maßnahmen zunächst zu erhalten.
    Der Konsolidierungsprozeß des Steinkohlenbergbaus muß weiter gefördert werden. Dazu bedarf es öffentlicher Investitionshilfen. Das ist nicht nur für den Gesundungsprozeß des Steinkohlenbergbaus von Bedeutung; damit wird auch ein entscheidender Beitrag zur Sicherung der Versorgung geleistet. Dieses Hohe Haus wird sich in absehbarer Zeit sicherlich auch mit der Frage einer Anschlußregelung für die beiden Mitte dieses Jahres auslaufenden Verstromungsgesetze beschäftigen. Wir werden auch zu prüfen und zu entscheiden haben, inwieweit wir im Rahmen einer aktiven Versorgungspolitik Hilfen für Kohleforschung und -entwicklung geben sollten.
    Die Entwicklung auf dem internationalen Mineralölmarkt hat gezeigt, wie notwendig und dringend die Durchführung des Mineralölbevorratungsprogramms ist. Eine Beschleunigung der Bevorratungsmaßnahmen und ein Vorziehen der geplanten finanziellen Aufwendungen sind nicht auszuschließen. Das Starthilfeprogramm für die einheimische Mineralölgesellschaft Deminex und die sich daraus ergebenden finanziellen Aufwendungen sind bekannt. Zur Sicherung der Mineralölversorgung wird es



    Wolfram
    höchstwahrscheinlich notwendig werden, auch noch Mittel zur Förderung eines Tankerprogramms bereitzustellen.
    Die Kernenergieforschung und ihre Ergebnisse sind für die künftige Energieversorgung von großer Bedeutung. Der Bundeshaushalt wird durch die Ausgaben für die Kernenergieforschung und für Kerntechnik erheblich belastet. Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung werden allein in diesem Bereich jährlich über eine Milliarde DM bereitzustellen sein.
    Um den Katalog der notwendigen energiepolitischen Maßnahmen abzuschließen, muß auch noch auf die dringend notwendige Verbesserung der Energieversorgung in strukturschwachen Gebieten der Bundesrepublik hingewiesen werden. Die Integrierung des Erdgases in den Gesamtmarkt, vor allem als Mittel zur versorgungswirtschaftlichen Erschließung auch relativ dünn besiedelter Regionen, wird finanzielle Aufwendungen des Bundes erfordern. Ich stelle fest, daß gerade in dieser Beziehung Bund und Länder die Bedeutung einer solchen strukturpolitisch wie energiepolitisch wichtigen Maßnahme gleich positiv beurteilen.
    Die von mir aufgezeigten energiepolitischen Maßnahmen, die laufen oder geplant sind, erfordern einen beträchtlichen finanziellen Aufwand. Das ist zu berücksichtigen, wenn wir über das Heizölsteueraufkommen und seine zweckgebundene Verwendung urteilen. Das Ergebnis ist, daß kein Überschuß an Mitteln besteht, sondern daß eher Deckungslücken zu erwarten sind, wenn alle diese notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden. Wir haben Verständnis für den Wunsch vor allem von Großabnehmern, den Steuersatz für schweres Heizöl zu senken oder gar abzuschaffen. Andererseits bitten wir um Verständnis dafür, daß die Regierung und wir alle Aspekte berücksichtigen müssen, um die Energieversorgung sicherzustellen und die Finanzierung der energiepolitischen Maßnahmen durchführen zu können.
    Bei unserer Entscheidung muß die Zielsetzung einer gemeinschaftlichen Energiepolitik im Rahmen der EWG berücksichtigt werden. Die Kommission hat in ihrem Richtlinienentwurf einen Harmonisierungsvorschlag vorgelegt. Ich will den Beratungen nicht vorgreifen; ich will nur feststellen, daß der Regierungsentwurf einen ersten wesentlichen Schritt in Richtung auf die im Richtlinienentwurf geforderte Harmonisierung der Besteuerung darstellt. Der Kommissionsentwurf sieht ab 1. Januar 1976 Höchstsätze der Heizölsteuer bei schwerem Heizöl von 7,30 DM je Tonne und bei leichtem Heizöl von 18,30 DM je Tonne vor. Bei leichtem Heizöl liegen wir mit 10 DM je Tonne weit unter dem von der Kommission für Anfang 1976 angestrebten Höchstsatz.
    Bei schwerem Heizöl ist es nicht zu leugnen, daß wir im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Gemeinschaft zur Zeit den höchsten Steuersatz haben. Aber der Regierungsentwurf berücksichtigt auch für diesen Bereich den Kommissionsvorschlag, bis zum 1. Januar 1974 die Differenz zwischen den Steuersätzen zu halbieren. Im Regierungsvorschlag führt die Degression der Besteuerung bereits am 1. Januar 1973 zu einem Steuersatz von 15 DM je Tonne.
    Lassen Sie mich noch ein Wort zu den Preisen und den Auswirkungen auf die Wettbewerbslage sagen. Zunächst möchte ich feststellen, daß sich die Preise für Heizöl nach der internationalen Marktlage und nicht nach der Steuerbelastung richten. Bei Einführung der Steuer für schweres Heizöl im Jahre 1960 hat sich der Preis für schweres Heizöl zunächst längere zeit hindurch nicht erhöht. Eine Preiserhöhung war wegen eines bestehenden Überangebots auf dem Markt nicht durchzusetzen; wir hatten einen Käufermarkt. Die später eingetretenen Preissteigerungen waren marktbedingt.
    Trotz der sehr unterschiedlichen Steuerbelastungen auf Heizöl in den Ländern der Gemeinschaft differieren die tatsächlichen Verbraucherpreise nur geringfügig. Das führt zu dem Schluß, daß die unterschiedlichen Steuerbelastungen keinen entsprechenden Niederschlag in den Verbraucherpreisen finden und daß Wettbewerbsnachteile für unsere Industrie daraus nicht abgeleitet werden können.
    Aus den dargelegten Gründen komme ich zu folgendem Ergebnis. Wir können auf ein umfangreiches und alle Bereiche berücksichtigendes energiepolitisches Programm nicht verzichten. Der Bund braucht dazu die erforderlichen finanziellen Mittel. Er kann den zusätzlichen Steuerausfall, der bei Berücksichtigung des Änderungsvorschlages der Opposition bis 1974 rund 600 Millionen DM betragen würde — davon allein in diesem Jahre rund 100 Millionen DM , nicht in Kauf nehmen. In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation stellt sich auch die Frage, ob eine solche Steuersenkung aus konjunkturpolitischen Gründen empfehlenswert wäre.
    Aus diesen Gründen unterstützt die SPD-Fraktion den Regierungsentwurf. Er ist ein ausgewogener Kompromiß. Er berücksichtigt die energiepolitischen Notwendigkeiten und deren Finanzierung ebenso wie die berechtigten Interessen der Heizölverbraucher. Er ist ein entscheidender Schritt zur Harmonisierung im Bereich der EWG.
    Unter Abwägung aller Aspekte ist der Regierungsvorschlag Teil einer koordinierten Energiepolitik, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Energieversorgung mittel- und langfristig zu möglichst günstigen Bedingungen sicherzustellen; anders ausgedrückt, er ist vor allem für unseren Energiemarkt und für unsere Energieverbraucher eine Art Sicherheitsprämie.
    Ich bitte Sie daher, meine sehr verehrten Damen und Herren, den Änderungsantrag der CDU/CSU abzulehnen und der Regierungsvorlage Ihre Zustimmung zu geben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)