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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 112. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 Inhalt: Wahl des Abg. Krall als stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Filmförderungsanstalt 6585 A Wahl des Abg. Maucher als Schriftführer 6585 B Abwicklung der Tagesordnung und Absetzung des Punktes 16 6585 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6585 B Fragestunde (Drucksachen VI/2020, VI/2032) Fragen des Abg. Dr. Ritz (CDU/CSU) : Auswirkungen der Brüsseler Entscheidung vom 25. März 1971 auf die Einkommenslage der deutschen Landwirtschaft Ertl, Bundesminister 6585 D, 6586 A, C, D, 6587 A, B, C, D, 6588 A, B, C, D, 6589 A, B, C, D, 6590 A Dr. Ritz (CDU/CSU) . 6585 D, 6586 A, C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6586 D, 6587 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6586 D Bittelmann (CDU/CSU) 6587 B Niegel (CDU/CSU) 6587 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 6587 C, D Bewerunge (CDU/CSU) . . . . . 6588 A Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . 6588 B, C Struve (CDU/CSU) . . . . 6588 C, D Löffler (SPD) 6589 A, B Dr. von Nordenskjöld (CDU/CSU) . 6589 B Ehnes (CDU/CSU) . . . . . 6589 C, D Mertes (FDP) 6589 D Frau Griesinger (CDU/CSU) . . . 6590 A Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Kostenmäßige Entlastung der Landwirtschaft durch nationale Maßnahmen Ertl, Bundesminister . . . 6590 A, C, D, 6591 A, B, C, D, 6592 A, B, C, D, 6593 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . . . . . 6590 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 6590 C, D Struve (CDU/CSU) . . . . . 6591 A, B Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 6591 C Dr. Ritz (CDU/CSU) . . . . . . . 6591 D Dr. Früh (CDU/CSU) 6592 A Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 6592 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6592 B von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 6592 C Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 6592 C Löffler (SPD) 6592 D Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . 6592 D Fellermaier (SPD) . . . . . . 6593 A II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Auswirkung der Brüsseler Beschlüsse zur gemeinsamen Strukturpolitik innerhalb der Gemeinschaft und auf die nationale Strukturpolitik Ertl, Bundesminister 6593 B, D, 6594 A, B Niegel (CDU/CSU) 6593 D Horstmeier (CDU/CSU) 6594 B Rasner (CDU/CSU) (zur GO) . . 6594 B Fragen des Abg. Dr. Jungmann (CDU/CSU) : Prüfung von Arzneimitteln aus pflanzlichen Rohstoffen sowie von homöopathischen Arzneimitteln — Novelle zum Arzneimittelgesetz Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 6594 C, D Fragen der Abg. Peiter (SPD) und Hanz (CDU/CSU) : Gesundheitsschäden durch Benutzung von Keramikgeschirr — Unterrichtung der Öffentlichkeit Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . 6595 A, B, C, D, 6596 A Peiter (SPD) . . . . . . . . . 6595 B Hanz (CDU/CSU) . . . . . . . 6595 D Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Lithiumgehalt des Trinkwassers als Schutz von Coronarsklerose Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . . . . . . 6596 B Frage des Abg. Dr. Gruhl (CDU/CSU) : Maßnahmen gegen den Import von Thunfischkonserven aus Japan, Kuba und Malaysia Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . 6596 C, D, 6597 A Dr. Gruhl (CDU/CSU) 6596 D Fragen des Abg. Burger (CDU/CSU) : Einfuhr von Wein aus Südosteuropa — Schutz der Verbraucher vor Irreführung Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 6597 A, B, D, 6598 A, B, C Burger (CDU/CSU) . . . . . . . 6597 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 6598 A Bremm (CDU/CSU) . . . . . . . 6598 B Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . . 6598 B Fragen des Abg. Dr. Hubrig (CDU/CSU) : Abwicklung von Manöverschäden bis zum Betrag von 1000 DM Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6598 D, 6599 A, B Dr. Hubrig (CDU/CSU) . . . . 6599 A, B Aktuelle Stunde Struve (CDU/CSU) 6599 C Brandt, Bundeskanzler 6600 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6601 B Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 6602 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 6603 A Dr. Apel (SPD) 6604 A Gallus (FDP) 6604 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 6605 B Löffler (SPD) 6606 B Logemann (FDP) 6607 B Kiechle (CDU/CSU) 6608 B Wehner (SPD) 6608 D Mischnick (FDP) 6609 C Höcherl (CDU/CSU) 6609 D Fellermaier (SPD) 6610 D Ertl, Bundesminister 6611 B Rasner (CDU/CSU) (zur GO) . . 6612 B Mertes (FDP) (zur GO) . . . . 6612 C Schulte (Unna) (SPD) (zur GO) . . 6613 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (SPD, FDP) (Drucksache VI/1819); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2017), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1997) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (Abg. Köster, Frau Dr. Henze, Müller [Remscheid], Burger, Winkelheide und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1818) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/ 1997) — Zweite Beratung — Köster (CDU/CSU) . . . . . . . 6613 D Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 6615 B Spitzmüller (FDP) . . . . . . 6616 C Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär 6617 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 III Entwurf eines Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken (Drucksache VI/1459); Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache VI/2007) — Zweite und dritte Beratung — 6619 B Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Deutsche aus der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und dem sowjetisch besetzten Sektor von Berlin (Drucksache VI/ 1720) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2014), Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/2009) —Zweite und dritte Beratung — . . . . 6619 C Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst (Drucksache VI/1840) — Erste Beratung — 6620 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Sozialgerichtsgesetzes (Drucksache VI/2006) — Erste Beratung — . . . . . 6620 A Entwurf einer Abgabenordnung (AO 1974) (Drucksache VI/ 1982) — Erste Beratung — 6620 B Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Sera und Impfstoffe (Drucksache VI/ 1989) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6620 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Personalausweise (Drucksache VI/ 1998) — Erste Beratung — . . . 6620 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Häftlingshilfegesetzes (Drucksache VI/1999) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . . 6620 C Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 08 — Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Umdruck 140, Drucksache VI/2008) . . . 6620 D Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung des Rates zur Bestimmung der Empfänger, der Bedingungen für die Gewährung und der Sätze der Vergütung, die Beamten zum Ausgleich für bestimmte Dienstleistungen besonderer Art gewährt werden kann (Drucksachen VI/ 1460, VI/ 1992) . . . . 6620 D Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der EG-Kommission für eine Verordnung (EGKS, EWG, Eurotom) des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 422/63/E WG, Nr. 5/67/Euratom des Rates vom 25. Juli 1967 über die Regelung der Amtsbezüge für den Präsidenten und die Mitglieder der Kommission sowie für den Präsidenten, die Richter, die Generalanwälte und den Kanzler des Gerichtshofes (Drucksachen VI/1850, VI/ 1993) . . . . . . . . . 6621 A Entwurf eines Gesetzes zur Verminderung von Luftverunreinigungen durch Ottokraftstoffe für Kraftfahrzeugmotore (Drucksache VI/ 1902) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1950) — Erste Beratung — Genscher, Bundesminister . . . . 6621 C Engelsberger (CDU/CSU) . . . . 6623 A Dr. Bardens (SPD) . . . . . . . 6624 A Krall (FDP) . . . . . . . . . . 6624 C Dr. Gruhl (CDU/CSU) . . . . . . 6625 B Fellermaier (SPD) . . . . . . . 6627 D Ollesch (FDP) 6629 B, 6635 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 6631 D, 6636 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 6633 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksache VI/ 1879) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/2022), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/ 1988) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Schmid-Burgk (CDU/CSU) . . . 6636 C Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister . . . . . . 6638 A Wolfram (SPD) 6639 C Kirst (FDP) 6640 D Dr. Pohle (CDU/CSU) . . . . . 6642 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes, des Gesetzes über die Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen, des Bewertungsgesetzes und des Enwicklungshilfe-Steuergesetzes IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 (Zweites Steueränderungsgesetz 1971) (Drucksache VI/1901) — Erste Beratung — Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 6642 D, 6650 B Dr. Kreile (CDU/CSU) . . . . . . 6644 C Dr. Weber (Köln) (SPD) . . . . . 6647 A Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 6648 A Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 6650 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 6651 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6653 A Anlage 2 Änderungsantrag Umdruck 165 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (Drucksachen VI/1819, VI/ 1997) 6653 C Anlage 3 Änderungsantrag Umdruck 166 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksachen VI/1879, VI/1988) 6653 D Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Pieroth (CDU/CSU) betr. Ausbildung von Vietnamesen zu Technikern in der Bundesrepublik . . . . . 6654 A Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Dr. Häfele (CDU/CSU) betr. Aufsichtsratsmandat des Staatssekretärs im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit . . . . 6654 C Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Slotta (SPD) betr. gesundheitsschädigende Wirkung der Enzyme in Waschmitteln . . . . . . 6654 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 6585 112. Sitzung Bonn, den 31. März 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 109. Sitzung, Seite 6414 B, zweite Zeile von unten, statt „sich": „uns". Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 2. 4. Dr. Aigner * 2. 4. Amrehn ** 2. 4. Behrendt * 2. 4. Blumenfeld ** 2. 4. Breidbach 2. 4. Buschfort 2. 4. Dasch 5. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 2. 4. Dröscher * 1. 4. Dr. Evers 31. 3. Faller * 31.3. Flämig * 31. 3. Frau Geisendörfer 2. 4. Dr. Gleissner 2. 4. Freiherr von und zu Guttenberg 2. 4. Dr. Häfele 2. 4. Dr. Hallstein 31. 3. Frau Herklotz ** 2. 4. Dr. Hermesdorf (Schleiden) ** 2. 4. Dr. Hupka 2. 4. Dr. Jaeger 2. 4. Dr. Jahn (Braunschweig) * 31. 3. Jung 2. 4. Dr. Kempfler 2. 4. Klinker * 31. 3. Kriedemann * 1. 4. Lautenschlager * 31. 3. Liehr 2. 4. Lücker (München) * 2. 4. Maucher 30. 4. Meister * 31.3. Müller (Aachen-Land) * 1. 4. Müller (Remscheid) 17. 4. Frau Dr. Orth * 31. 3. Freiherr Ostman von der Leye 2. 4. Richarts * 31. 3. Riedel (Frankfurt) * 31. 3. Dr. Rinsche 31. 3. Rosenthal 2. 4. Russe 3. 4. Saxowski 4. 4. Schlaga 2. 4. Schmidt (Kempten) 2. 4. Dr. Schmücker 31.3. Dr. Schober 3. 4. Schröder (Wilhelminenhof) 2. 4. Dr. Schulz (Berlin) ** 2. 4. Seefeld 2. 4. Seiters 2. 4. Sieglerschmidt ** 2. 4. Simon 14. 5. Dr. Stark (Nürtingen) 2. 4. Dr. Stoltenberg 2. 4. Dr. Tamblé 3. 4. Weigl 2. 4. Werner * 31.3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Windelen 31. 3. Baron von Wrangel 31. 3. Zebisch 3. 4. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage 2 Umdruck 165 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ersten Gesetzes über individuelle Förderung des Ausbildung Drucksachen VI/ 1819, VI/ 1997 -. Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 4 erhält § 10 Abs. 1 Nr. 2 folgende Fassung: „2. für Schüler von Berufsaufbauschulen und Abendrealschulen sowie Fachoberschulklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Berufausbildung voraussetzt, 320 DM," Bonn, den 23. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion tD) Anlage 3 Umdruck 166 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 — Drucksachen VI/ 1879, VI/ 1988 . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 1 erhält Nummer 2 folgende Fassung: ,2. § 2 Abs. 1 Nr. 4 erhält folgende Fassung: „4. für 100 kg a) Petrolkoks der Nummer 27.14 - B des Zolltarifs vom 1. Mai 1970 bis 30 April 1972 1,50 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 1,— DM. b) andere Mineralöle nach § 1 Abs. 2 Nr. 7 vom 1. Mai 1971 bis 30. 30. April 1972 1,75 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 1,- DM."' 6654 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. März 1971 2. In § 1 Nr. 3 Buchstabe b erhält § 8 Abs. 2 Nr. 2 folgende Fassung: „2. alle anderen vom 1. Mai 1971 bis 30. April 1972 zum Steuersatz von 1,75 DM, vom 1. Mai 1972 bis 31. Dezember 1974 zum Steuersatz von 1,— DM." Bonn, den 30. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Frau Freyh vom 31. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Pieroth (CDU/CSU) (Drucksache VI/2020 Frage A 2) : Ist die Bundesregierung bereit, wenn sie schon direkte Entwicklungshilfe in Süd-Vietnam ablehnt, wenigstens dem vietnamesischen Volke dadurch beim Wirtschaftsaufbau zu helfen, daß sie in verstärktem Maße die Ausbildung von Vietnamesen zu Technikern und anderen Fachkräften in der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht? Wie bereits in der Antwort vom 19. November 1970 auf eine Kleine Anfrage zur Entwicklungspolitik (Drucksache VI/ 1443) ausgeführt worden ist, steht die Bundesregierung auf dem Standpunkt, daß eine sinnvolle Entwicklungshilfe in Vietnam derzeit wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht möglich ist. Die Bundesregierung steht jedoch nach wie vor zu ihrer schon in der Regierungserklärung bekräftigten Bereitschaft, nach Beendigung des Krieges in Vietnam am Wiederaufbau beider zerstörter Landesteile mitzuwirken. Die Bundesregierung hält ihr Angebot, Vietnamesen in der Bundesrepublik aus- oder fortzubilden, unvermindert aufrecht. Die Regierung von Südvietnam hat aber die angebotenen Stipendien in den letzten Jahren nicht voll ausgenutzt. Trotz weitergehender Angebote der Bundesregierung wurden in den Jahren 1968 und 1969 nur acht und im Jahre 1970 kein Ingenieurschüler im Rahmen des BundLänder-Programms in die Bundesrepublik entsandt, außerdem in den Jahren 1968 und 1971 fünf Gewerbelehrer im Rahmen von Counterpart-Programmen sowie 1969 und 1970 vier Stipendiaten in den Fächern Engineering, Management und Geophysik. Sollte die südvietnamesische Regierung ihre Haltung ändern und Interesse an einer Ausweitung der Stipendienprogramme bekunden, so wäre die Bundesregierung bereit, dem Rechnung zu tragen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Frau Strobel vom 31. März 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Häfele (CDU/CSU) (Drucksache VI/2020 Fragen A 10 und 11) : Trifft es zu, daß der beamtete Staatssekretär im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Aufsichtsräten chemischer Unternehmen sitzt? Glaubt die Bundesregierung nicht, daß der Staatssekretär dadurch in Pflichtenkollision geraten könnte? Es trifft zu, daß der Staatssekretär im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in einem Aufsichtsrat eines Unternehmens seit einigen Jahren ein Mandat ausübt. Er hat die nach § 65 des Bundesbeamtengesetzes dazu erforderliche Genehmigung erhalten. Wären Pflichtenkollisionen zu gewärtigen, hätte der Staatssekretär die ihm angetragenen Kontrollfunktion nicht übernehmen können und auch nicht übernommen. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. von Manger-Koenig vom 31. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Slotta (SPD) (Drucksache VI/2020 Frage A 12) : Vertritt die Bundesregierung nach wie vor die Auffassung, daß in Waschmitteln enthaltene Enzyme keine gesundheitsschädigende Wirkung haben, obwohl z. B. die Untersuchungen von Prof. Dr. Dr. W. Zimmermann, Direktor des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie der Universität des Saarlandes, die gesundheitsschädigende Wirkung beweisen? Die Untersuchungen des Herrn Professor Dr. Zimmermann sind mir nicht bekannt. Ich werde ihn aber um seine Ergebnisse bitten. Sollten diese den von Ihnen vermuteten Beweis für die gesundheitsschädigende Wirkung der Enzyme in Waschmitteln erbringen, wird die Bundesregierung alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz des Verbrauchers treffen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung legt dem Hohen Hause mit diesem Gesetzentwurf eine Vorlage vor, die sie im Sofortprogramm im Herbst des vergangenen Jahres angekündigt hatte. Es besteht in diesem Hohen Hause wie in der Öffentlichkeit kein Zweifel über die Dringlichkeit dieser Vorlage. Mehr als 14 Millionen Kraftwagen sind in der Bundesrepublik zugelassen. Sie emittieren in Atemhöhe neben anderen Schadstoffen rund 7000 t Blei jährlich. Damit hat die Vergiftung unserer Umwelt durch bleiförmige Zusätze zum Ottokraftstoff ein bedrohliches Ausmaß an gesundheitsgefährdender Verschmutzung unserer Atemluft erreicht. Wenn auch die von unseren Kraftfahrzeugen emittierte Menge an Bleiverbindungen rein mengenmäßig hinter den anderen Giften zurücksteht, etwa der Menge des ausgestoßenen Kohlenmonoxyds, so ist doch die von ihr verursachte Gesundheitsgefährdung als noch stärker anzusehen. Nach arbeitsmedizinischen Untersuchungen sind Bleiverbindungen etwa tausendmal so gefährlich wie Kohlenmonoxyd.
    Im Mai 1970 veröffentlichte das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Erlangen die Ergebnisse einer Untersuchung über berufliche Bleibelastungen durch Autoabgase in Großstadtstraßen. Bei 158 Beschäftigten des Fuhrparks der Stadt Frankfurt (Main), je zur Hälfte Straßenwärter und Müll-Lader, waren Blutblei- und andere medizinische Messungen durchgeführt worden. Sie brachten folgende Ergebnisse:
    1. Beide Berufsgruppen, die verkehrsreiche Straßen als Standort ihrer Berufsarbeit haben und damit einer besonders starken Belastung durch Abgase und Staub aus dem Verkehr ausgesetzt sind, wiesen eine höhere Bleilast auf als die übrige Bevölkerung.
    2. Der mittlere Bleiblutspiegel lag bei den Straßenwärtern, die einen noch engeren Kontakt mit dem bleihaltigen Straßenstaub haben, sogar noch höher als bei den Müll-Ladern. 3. Der festgestellte Vergiftungsgrad wurde bei 15 % der Untersuchten arbeitsmedizinisch als nicht mehr vertretbar angesehen.
    Dieser Befund muß im Zusammenhang mit den kürzlich festgestellten ungewöhnlich hohen Bleikonzentrationen in der Atmosphäre der Frankfurter Innenstadt gesehen werden. Hier sind vom Meteorologischen Institut der Universität Frankfurt Werte gemessen worden, wie sie sonst nur auf den Autobahnen von Los Angeles gefunden werden. Frankfurt ist leider kein Einzelfall. Fraglos ist die Verunreinigung der Luft in unseren verhältnismäßig eng gebauten Städten besonders besorgniserregend.
    Diese alarmierenden Befunde waren für die Bundesregierung Veranlassung genug, Maßnahmen gegen die seit Jahren ansteigenden Bleiemissionen aus dem Verkehr zu treffen. Sie entschloß sich daher, den Bleigehalt der Ottokraftstoffe zum frühestmöglichen Termin auf eine dem Stand der Technik entsprechende Konzentration zu senken. Zur Zeit schwanken die Bleigehalte in Kraftstoffen aus deutscher Raffinerieproduktion zwischen 0,2 und 0,65 Gramm pro Liter. Der Mittelwert liegt bei 0,44



    Bundesminister Genscher
    Gramm pro Liter, bei Importbenzin sogar bei etwa 0,50 Gramm im Liter. Die bedrohliche Entwicklung wird um so deutlicher — und das bitte ich zu beachten —, wenn rückschauend festgestellt wird, das noch im Jahre 1966 das gewogene Mittel des Bleigehalts im Benzin nur 0,36 Gramm je Liter betrug.
    Nach dem jetzt vorliegenden Gesetzentwurf sollen daher die Bleizusätze im Benzin in zwei Stufen drastisch vermindert werden. Ab 1. Januar 1972 ist eine obere Begrenzung auf 0,40 Gramm Blei je Liter vorgesehen, was bedeuten würde, daß die Mittelwerte entsprechend tiefer lägen. In einer weiteren Stufe soll der Bleigehalt je Liter auf 0,15 Gramm gesenkt werden. Der Entwurf der Bundesregierung sieht vor, die zweite Stufe am 1. Januar 1976 zu erreichen, um der Mineralölindustrie eine ausreichende Frist für Planung und Errichtung neuer, zusätzlicher Benzinveredlungsanlagen zu geben. Dabei geht die Bundesregierung davon aus, daß es der Mineralölindustrie in der ihr eingeräumten Umstellungsfrist gelingen wird, auch bei vermindertem Bleigehalt von 0,15 Gramm je Liter Benzin rein qualitätsmäßig gleichwertiges und klopffreies Benzin herzustellen. Außerdem besteht bei der vorgesehenen Übergangsfrist die Hoffnung, daß die Mineralölindustrie die Kosten der Umweltschutzinvestitionen durch kostenmindernde technische Maßnahmen ausgleichen kann.
    In Sorge — wie ich hinzufügen möchte: in berechtigter Sorge — wegen der Umweltbelastung durch die Bleiemissionen der Kraftfahrzeuge hat der Bundesrat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetz gefordert, die Frist bis zum zweiten Schritt um zwei Jahre zu verkürzen. Die Bundesregierung teilt die Sorge des Bundesrats. Sie wird sich für eine beschleunigte Prüfung des Anliegens des Bundesrats im weiteren Gesetzgebungsverfahren einsetzen, um so schnell wie möglich zu einer entscheidenden Verbesserung unserer Umwelt zu kommen.
    Schon die Herabsetzung des maximalen Bleigehalts auf 0,40 Gramm ab 1. Januar 1972 wird dazu führen, den Durchschnittsbleigehalt im Benzin zwangsläufig wesentlich unter der Höchstbegrenzungsmenge zu halten. Das muß immer wieder beachtet werden, wenn die Zahlen in der Öffentlichkeit zur Diskussion stehen. Realistische Prognosen gehen davon aus, daß ein Bleigehalt von durchschnittlich 0,35 Gramm pro Liter Benzin noch unterschritten werden kann. Bei der Herabsetzung des Bleigehalts auf höchstens 0,15 Gramm pro Liter werden schließlich verantwortungsbewußte Hersteller zu Durchschnittswerten von ungefähr 0,10 Gramm pro Liter kommen.
    Ich möchte hervorheben, daß die Bundesrepublik durch dieses Bleigesetz als erstes Land der westlichen Welt den Bleigehalt im Benzin derart weitgehend vermindern wird. Um Ihnen einen Vergleich der vorgesehenen Regelungen mit entsprechenden Planungen anderer Länder zu ermöglichen, weise ich darauf hin, daß z. B. die Schweiz eine Begrenzung der Bleizusätze auf 0,54 Gramm und Schweden auf 0,70 Gramm je Liter beabsichtigen. Alle anderen Länder Westeuropas haben bisher noch keine Maßnahmen dieser Art eingeleitet. Nach den amerikanischen Vorschriften wiederum wird von den Raffinerien lediglich verlangt, daß sie gewisse Mengen bleifreien Benzins bereitstellen.
    Die Bundesregierung hat ihrem Willen, eine wirksame allgemeine Verminderung des Bleigehalts zu erreichen, auch dadurch Ausdruck verliehen, daß sie für die zweite Verminderungsstufe keine Ausnahmeregelung mehr für einzelne Erzeuger oder Importeure vorsieht. Sie ist der Ansicht, daß bei der zugestandenen Frist — selbst dann, wenn sie verkürzt wird — die Erfüllung der Vorschriften im Interesse der Gesunderhaltung unserer Bürger allen Herstellern und Importeuren in gleicher Weise zugemutet werden kann. Nur für die kurzfristig geforderte Umstellung auf die erste Verminderungsstufe zum 1. Januar nächsten Jahres ist eine sehr restriktiv gefaßte Ausnahmeregelung im Einzelfall möglich.
    Lassen Sie mich zum Schluß noch Befürchtungen ausräumen, daß eine Verminderung des Bleigehalts im Benzin sich möglicherweise nachteilig auf die Luftreinhaltung durch Vermehrung anderer Abgasbestandteile auswirken könnte. Insbesondere wird fälschlicherweise behauptet, daß sich der Ausstoß gesundheitsschädigender Kohlenwasserstoffe auf Grund einer Veränderung der Treibstoffzusammensetzung erhöhen würde. Es darf darum hier festgestellt werden, daß die Zusammensetzung von Kraftfahrzeugabgasen kaum von der Zusammensetzung des eingesetzten Kraftstoffes, vom Bleigehalt abgesehen, abhängt. Entscheidend sind vielmehr die motorische Gestaltung, die Gemischaufbereitung, die Gemischverteilung, die Gestaltung der Brennräume der Motorzylinder, der Verbrennungsablauf und insbesondere die Tatsache des Vorhandenseins einer Abgasentgiftungseinrichtung.
    Mit der vorgesehenen starken Senkung des Bleigehalts von Kraftstoffen werden in naher Zukunft die Voraussetzungen für den Einsatz der effektivsten Abgasreinigungsanlagen im Kraftfahrzeug, der katalytischen Nachverbrenner, entscheidend verbessert. Damit wird auch eine weitgehende Beseitigung gerade jener restlichen Abgasbestandteile erreicht, die krebserzeugend sein können.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung leistet durch dieses Gesetz einen wirkungsvollen Beitrag; sie geht im Grunde einen Schritt, und zwar einen großen Schritt, in Richtung auf den schadstoffarmen Motor voran. Die jetzige Regelung läßt viele künftige Verbesserungen in greifbare Nähe rücken: das bleifreie Benzin ist ebenso wie die technisch ausgereifte Abgasreinigungsanlage das Ziel dieser unserer Bemühungen. Die Bundesregierung ist sich dabei der Tatsache bewußt, daß sie mit ihrer Gesetzesvorlage auch Schrittmacher über den Rahmen des Bundesgebiets hinaus sein wird. Sie gibt deshalb der Erwartung Ausdruck, daß der von ihr angestrebten Lösung auch die übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften folgen. Ich wäre Ihnen, meine Damen und Herren, dankbar, wenn das Hohe Haus diesen Gesetzentwurf mit Vorrang beraten würde.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)






Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Damit ist die Regierungsvorlage zu Punkt 6 a begründet. Wir treten in die Aussprache in erster Beratung ein.

(Abg. Fellermaier: Verbundene Debatte, Herr Präsident! — Gegenrufe von der CDU/CSU.)

— Ich bin auf Grund der ausschließlich zu 6 a und b vorliegenden Wortmeldungen davon ausgegangen, daß die beiden Punkte gesondert behandelt werden. Ich glaube, das läßt sich auch aus der Sache durchaus begründen.

(Weitere Zurufe.)

— Haben Sie noch Bedenken, wenn wir die Punkte 6 a und 6 b einzeln behandeln?

(Abg. Dr. Apel: Nein! — Abg. Rösing: Lassen Sie es laufen!)

Das Wort hat der Herr Abgeordnete Engelsberger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Engelsberger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Gesetzes zur Verminderung der Luftverunreinigungen durch Ottokraftstoffe für Kraftfahrzeuge setzt sich zum Ziel, die Bleibelastung der Luft durch Auspuffgase zu vermindern. Es besteht allgemeine Übereinstimmung, daß Blei sehr giftig ist und auf Mensch und Umwelt außerordentlich nachteilige Auswirkungen hat. Der starke Anstieg der Zahl der in Betrieb befindlichen Kraftfahrzeuge in der Bundesrepublik
    — der Bestand hat sich von 1950 bis 1970 verzwanzigfacht — erfordert schnellstens gesetzliche Maßnahmen, um die giftigen und schädlichen Bestandteile in den Autoabgasen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
    Das Problem der Autoabgase ist komplex. Die Bleifrage ist nur ein Teilaspekt. So werden von den 14 Millionen in der Bundesrepublik zugelassenen Autos pro Jahr folgende Mengen Gift und Schadstoffe an die Umwelt abgegeben: 8 Millionen t Kohlenmonoxyd, 0,9 Millionen t Stickoxyde, 1,2 Millionen t Kohlenwasserstoffe, 12 000 t Schwefelteilchen und 7000 t Blei. Aus diesen Zahlen wird deutlich, welch einen bescheidenen — wenn auch sehr schädlichen — Anteil der Autoabgase der vorliegende Gesetzentwurf berührt.
    Das Blei in den Autoabgasen wirkt sich in zweifacher Hinsicht negativ aus, einmal durch seine Giftigkeit und zum anderen durch seine negative Wirkung auf Katalysatoren in Nachbrennern, die das Kohlenmonoxyd und die übrigen Abgase durch eine dem Motor nachgeordnete Verbrennung unschädlich machen sollen.
    Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, daß der Bleigehalt pro Liter Benzin ab 1. Janaur 1972 von jetzt im Mittel 0,44 g pro Liter auf ein Höchstmaß von 0,4 g pro Liter gesenkt wird und daß ab 1. Januar 1976 im Benzin nur noch 0,15 g Blei pro Liter enthalten sein dürfen.
    Die erste Stufe mit einer Begrenzung des Bleigehalts auf 0,4 g pro Liter kann mit Hilfe der bereits vorhandenen Raffinationseinrichtungen in den Kraftstoffherstellungsbetrieben erreicht werden, ohne daß längerdauernde Maßnahmen erforderlich sind. Allerdings wird die Sofortbegrenzung der Bleizusätze auf 0,4 g pro Liter durch die weitere starke Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs schon in den nächsten Jahren wieder wettgemacht werden, so daß die emittierte Bleimenge von ca. 7000 t pro Jahr auch weiterhin unsere Umwelt vergiften wird.
    Erst ab 1. Januar 1976 soll dann der Bleigehalt auf 0,15 g pro Liter begrenzt werden, um den betroffenen Wirtschaftszweigen die Möglichkeit zu geben, rechtzeitig die von ihnen zu treffenden Maßnahmen zu planen.
    Der Bundesrat hat sich hier nicht dem Vorschlag der Bundesregierung angeschlossen, sondern will die Herabsetzung auf 0,15 g pro Liter bereits ab 1. Januar 1974. Ein Anpassungsseitraum von drei Jahren, so glaubt man, sei für die Mineralölindustrie ausreichend.
    Dieser Vorschlag liegt in Richtung der Absichten der CDU/CSU. Die Fraktion der CDU/CSU ist der Ansicht, daß die Bundesregierung es in ihrem Gesetzentwurf versäumt hat, die weitere Entwicklung ins Auge zu fassen. Bei der zu erwartenden Verdoppelung des Kraftfahrzeugbestandes bis zum Jahre 1990 dürfte auch das mit 0,15 g Blei pro Liter versetzte Benzin eine Gefahr für die Umwelt werden. Die Bundesregierung sollte die Kraftstoffhersteller und die Motorenkonstrukteure im Hinblick auf die Vermeidung von Fehlinvestitionen darauf hinweisen, daß eine weitere Dezimierung des Bleigehalts im Benzin notwendig werden wird. Ein Gesetzentwurf sieht in den Vereinigten Staaten ab 1975 ein Verbot jeglichen Bleizusatzes im Benzin vor. In den USA hat man bereits begonnen, sich auf bleifreies Benzin umzustellen. Die Oktanzahl dieses bleifreien Benzins beträgt nur 91 ROZ. Sie entspricht etwa der Oktanzahl unseres Normalbenzins. Für Fahrzeuge mit hoher Kompression ist dieses Benzin nicht verwendbar. Die Ursache des hohen Anteils giftiger Autoabgase liegt in der Konstruktion hochgezüchteter Motoren, die, durch die Hubraumsteuer bedingt, möglichst kleine Hubvolumen aufweisen, deshalb schlecht verbrennen und mit Blei klopffest gemachte Treibstoffe benötigen.
    Durch den heute anschließend zur ersten Beratung anstehenden Gesetzentwurf der CDU/CSU zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes soll die Hubraumsteuer beseitigt werden. Dadurch soll ermöglicht werden, daß die schädlichen Autoabgase im gesamten verringert werden. Großvolumigere Hubräume lassen eine vollständigere Verbrennung zu, und der verwendete Kraftstoff benötigt weit weniger Bleizusatz, soweit die Verdichtung verringert wird. Allerdings muß vermieden werden — daraufhin hat auch schon der Herr Bundesinnenminister hingewiesen —, daß die Herabsetzung des Bleigehalts im Benzin zu einer beträchtlichen Steigerung des Benzinverbrauchs pro Auto führt, weil sonst wieder mehr Abgase insgesamt anfallen wür-



    Engelsberger
    den. Der schnelle technische Fortschritt wird auch auf diesem Gebiet hilfreich sein.
    Fast gleichzeitig haben zwei bedeutende Mineral-ölfirmen in der Bundesrepublik ihre Benzine mit neuen Additiven versehen. Beide Firmen versprechen den Kraftfahrern eine höhere Kilometerleistung, sauberen Motor und Vergaser und eine Reduktion der Luftverunreinigung durch die Auspuffgase. Diese Entwicklung ist eine Bestätigung dafür, daß die Industrie sehr wohl in der Lage ist, im Bereich des Umweltschutzes Fortschritte zu machen. Auch der Motorenbau wird durch besondere konstruktive Maßnahmen wie z. B. die Verwendung elektronischer Zündanlagen oder besondere Beschaffenheit der Verbrennungsräume dazu beitragen können, daß der Bleigehalt im Benzin weiter herabgesetzt werden kann.
    Daß gerade diese Bundesregierung — der größere Koalitionspartner hat die Reinhaltung der Luft in den Wahlkämpfen der 60er Jahre immer deutlicher herausgestellt — so zaghaft an das Abgasproblem herangeht, ist überraschend. Frühere Wahlversprechen, daß der Himmel wieder blau gemacht werden solle, wagt diese Bundesregierung heute nicht mehr zu geben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)