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    Deutscher Bundestag 106. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6153 A Glückwunsch zur Wahl des Abg. Behrendt als Präsident des Europäischen Parlaments 6153 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6153 B Begrüßung einer Delegation der Türkischen Großen Nationalversammlung . . . . 6168 A Begrüßung einer Delegation des Bayerischen Senats 6236 A Agrarbericht 1971 der Bundesregierung gemäß § 4 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen VI/1800, zu W1800) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Antrag der Fraktionen der SPD, FDP zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, der Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft (Umdruck 90, Drucksache VI/1812), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Mehrwertsteuer) und des Aufwertungsausgleichsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1932) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte (CDU/CSU) (Drucksache VI/1933) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1934) — Erste Beratung — Ertl, Bundesminister . . 6154 B, 6232 B Bewerunge (CDU/CSU) 6160 C Helms (FDP) 6164 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6170 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 6175 C Ehnes (CDU/CSU) 6176 C Brandt, Bundeskanzler 6181 D Dr. Barzel (CDU/CSU) 6185 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 6205 A Wehner (SPD) . . . . . . . 6209 B Klinker (CDU/CSU) 6213 A Schonhofen (SPD) , 6215 D Gallus (FDP) 6217 D Dr. Früh (CDU/CSU) 6219 D Höcherl (CDU/CSU) 6222 C Lensing (CDU/CSU) 6225 A von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 6226 C Dr. Ritz (CDU/CSU) 6228 C Löffler (SPD) 6230 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Fragestunde (Drucksache 1/1/ 1916) Frage des Abg. Anbuhl (SPD) : Zahl der noch in Lagern befindlichen Bürger der Bundesrepublik Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6190 A Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Dauer der Beantwortung von Anfragen in Wohngeldangelegenheiten Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6190 C, D Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6190 D Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen durch Banken Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen an ausländische Münzsammler Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A, B, C Dr. Schober (CDU/CSU) . . . 6191 B, C Frage des Abg. Dr. Apel (SPD) : Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen durch die Reederei Hugo Stinnes Transozean Schiffahrt GmbH Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6191 C, 6192 A, B Dr. Apel (SPD) . . . . . . . 6192 A Ott (CDU/CSU) 6192 A Frage des Abg. Varelmann (CDU/CSU) : Verwendung eines Teils der Verkehrsteuern zur Finanzierung der öffentlichen Aufwendungen nach dem Krankenhausgesetz Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 6192 B, C, D, 6193 A, B Varelmann (CDU/CSU) . . . . 6192 B, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 6193 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 6193 B Frage des Abg. Dr. Rinderspacher (SPD) : Beteiligung der Bundesrepublik am Ausbau und an den Arbeiten des in- ternationalen Zentrums für Agrarforschung im Mittelmeerraum Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6193 C, D, 6194 A Dr. Rinderspacher (SPD) . 6193 D, 6194 A Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Überführung der im Einzelplan 10 Kap. 10 03 enthaltenen Mittel in den Förderungsbereich der nationalen Agrarpolitik Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 6194 A, B, C Röhner (CDU/CSU) 6194 C Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Verbilligung des Dieselkraftstoffs für die Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6194 D, 6195 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . 6194 D, 6195 A Ott (CDU/CSU) - 6195 B Frage des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Errichtung einer europäischen Universität im Raum Salzburg-Freilassing Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6195 C, D Engelsberger (CDU/CSU) . . . 6195 D Frage des Abg. Dr. Gölter (CDU/CSU) : Deutschschwedische Kommission zur Untersuchung von Fragen der Mitwirkung in Schule, Hochschule und Forschung Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6196 A, B Dr. Gölter (CDU/CSU) 6196 A, B Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Äußerung von Bundesminister Leussink über Konsumverzicht zugunsten der Ausgaben für Bildung und Wissenschaft Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . 6196 C, D, 6197 A, B Dr. Gleissner (CDU/CSU) 6196 D, 6197 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Informationsmaterial für die Erörterung politischer Fragen im Sozialkundeunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6197 B, D, 6198 A Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 6197 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 6198 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 III Fragen des Abg. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) : Berücksichtigung der freien Träger von Schulen im sogenannten Bildungsgesamtplan Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 6198 B, C, D Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . 6198 B, C Fragen des Abg. Picard (CDU/CSU) : Verkehrsunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6199 A, B Picard (CDU/CSU) 6199 B Fragen des Abg. Storm (CDU/CSU) : Europäische Gemeinschaftsuniversitäten Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6199 C, D, 6200 A Storm (CDU/CSU) . . . 6199 D, 6200 A Fragen des Abg. Strohmayr (SPD) : Ganzheitslehrmethode Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6200 A, B, C Strohmayr (SPD) . . . . . 6200 B, C Fragen des Abg. Jungmann (CDU/CSU): Sehvermögen von Kraftfahrern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . 6200 D, 6201 A, B, C, D, 6202 A Dr. Jungmann (CDU/CSU) 6201 A, B, C, D Hansen (SPD) . . . . . . . . . 6201 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Nachweis von Antibiotika in Schlachtkälbern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Auswirkung des Rauchens auf den Sauerstoffverbrauch und die Durchblutung im Gehirn Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 B Frage des Abg. Hansen (SPD) : Enzymhaltige Waschmittel Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6202 C, D, 6203 A Hansen (SPD) . . . . . 6202 D, 6203 A Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Verweildauer von barbiturhaltigen Schlafmitteln Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6203 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Einführung eines Gesundheitspasses Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär 6203 B, C, D Dr. Haack (SPD) . . . . . . 6203 C, D Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Antwort auf eine Anfrage des Petitionsausschusses des Bundestages betr. Schäden am Westufer der Rheininsel Heylesenwerth bei Bacharach Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6204 A, B Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6204 B Frage des Abg. Dr. Kempfler (CDU/CSU) : Verkehrszeichen für das Ende einer geschlossenen Ortschaft Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6204 C, D, 6205 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . 6204 C, D Entwurf eines Rahmengesetzes über die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens (Hochschulrahmengesetz) (CDU/CSU) (Drucksache V1/1784) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Hochschulrahmengesetzes (Drucksache VI/ 1873 - Erste Beratung — Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister 6236 C, 6269 A Dr. Martin (CDU/CSU) 6241 D Grüner (FDP) 6247 C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . 6250 C Frau Dr. Walz (CDU/CSU) . . . 6253 C Dr. Wichert (SPD) . . . . . . 6256 B Dr. Vogel, Minister des Landes Rheinland-Pfalz . . . . . . . 6259 A Rau, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 6261 B Dr. Kotowski (CDU/CSU) . . . 6263 B Dr. Lohmar (SPD) 6266 A Dichgans (CDU/CSU) 6267 D IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksache VI/ 1879) - Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung bewertungsrechtlicher Vorschriften (Bewertungsänderungsgesetz 1971) (Drucksache VI/ 1888) — Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Hypothekenbankgesetzes und des Schiffsbankgesetzes (Drucksache VI/1898) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten (Drucksache VI/1899) — Erste Beratung — . . 6271 A Entwurf eines Gesetzes über Bausparkassen (Drucksache VI/1900) — Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Einführung von Vorschriften des Lastenausgleichsrechts im Saarland (Bundesrat) (Drucksache VI/ 1905) —Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes (Drucksache VI/ 1439) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/ 1904), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1852) — Zweite und dritte Beratung — 6271 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Anpassung der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz (3. Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz) (Drucksache VI/1697) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/1921) — Zweite und dritte Beratung — 6271 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Art. 8 des Achten Strafrechtsänderungsgesetzes (Drucksache VI/ 1388) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache VI/ 1920) — Zweite und dritte Beratung — 6271 D Ubersicht 7 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1917) 6272 A Nächste Sitzung 6272 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6273 A Anlagen 2 und 3 Entschließungsanträge Umdrucke 161 und 162 zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung (Drucksachen VI/1800, zu VI/1800) . . . . . . . . 6273 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Härzschel (CDU/CSU) betr. Beschlagnahme von pornographischen Schriften durch Zolldienststellen 6274 C Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Richarts (CDU/CSU) betr. Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten 6275 A Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner (FDP) betr. Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft 6275 B Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Seefeld (SPD) betr. die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigende Arzneimittel 6275 D Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Rollmann (CDU/CSU) betr. Unterstützung des Kongresses „Friede mit Polen" aus Haushaltsmitteln 6276 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6153 106. Sitzung Bonn, den 10. März 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 101. Sitzung, Seite 5901 B, Zeilen 26 und 27: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 102. Sitzung, Seite 5985 C, Zeilen 8 und 9: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 104. Sitzung, Seite 6085 C, Zeile 13: Das Wort „nicht" ist zu streichen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 11. 3. Adams * 11.3. Dr. Aigner * 11.3. Alber ** 12. 3. Dr. Arndt (Berlin) * 11.3. Dr. Artzinger * 11. 3. Bals 12. 3. Bauer (Würzburg) ** 11.3. Becher (Pullach) 10. 3. Behrendt * 11.3. Biechele 12. 3 Dr. von Bismarck 12. 3. Blumenfeld ** 11.3. Böhm 12. 3. Borm * 11.3. Bühling 14. 3. Dr. von Bülow 12. 3. Dr. Burgbacher * 11.3. Dasch 5. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 10. 3. Dr. Dittrich * 11. 3. Dr. Dollinger 12. 3. Dröscher * 11.3. Faller * 11.3. Fellermaier * 11.3. Flämig * 11.3. Dr. Franz 12. 3. Dr. Furler * 11.3. Frau Geisendörfer 12. 3. Gerlach (Emsland) * 11.3. Dr. Giulini 12. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 12. 3. Härzschel 10. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 11.3. Dr. Kliesing '* 11.3. Klinker * 11. 3. Dr. Koch * 11.3. Dr. Kreile 12. 3. Kriedemann * 11. 3. Lange * 11.3. Lautenschlager * 11.3. Dr. Löhr * 11.3. Lücker (München) ' 11.3. Frau Meermann 12. 3. Meister * 11.3. Memmel * 11.3. Michels 10. 3. Müller (Aachen-Land) * 12. 3. Frau Dr. Orth * 11.3. Dr. Pinger 12. 3. Richarts * 12. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Riedel (Frankfurt) * 11. 3. Saxowski 4. 4. Schwabe * 11.3. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 12. 3. Dr. Schmücker 10. 3. Dr. Schwörer * 12. 3. Dr. Schulz (Berlin) ** 11.3. Seefeld * 11. 3. Sieglerschmidt ** 12. 3. Dr. Siemer 12. 3. Simon 12. 3. Springorum * 11.3. Dr. Starke (Franken) * 11.3. Steiner 12. 3. Dr. Stoltenberg 10. 3. Dr. Tamblé 3. 4. Werner * 10. 3. Wolfram * 11.3. Anlage 2 Umdruck 161 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung - Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 - Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, im EWG-Ministerrat darauf hinzuwirken, daß alles Erdenkliche getan wird, um die Wirtschafts- und Währungsunion so schnell wie möglich zu verwirklichen. Für die Zwischenzeit sind für den europäischen Agrarmarkt Regelungen anzustreben, die der durch Paritätsänderungen im Jahre 1969 hervorgerufenen Störungen im europäischen Agrarpreisgefüge Rechnung tragen. Hierbei ist insbesondere darauf hinzuwirken, daß sich die entstandenen Ungleichgewichte am europäischen Agrarmarkt nicht allein zum Nachteil eines nationalen Teilmarktes auswirken. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Begründung Für ein reibungsloses Funktionieren des EWGAgrarmarktordnungssystems und der gemeinsamen Agrarfinanzierung schien es allen EWG-Mitgliedstaaten unerläßlich zu sein, einen für mehrere Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates 6274 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Währungen gemeinsamen Wertmesser zur Bestimmung eines festgelegten Betrages in nationaler Währung in der EWG einzuführen. Dieser gemeinsame Wertmesser ist die EWG-Rechnungseinheit. Die RE hat zur Zeit die gleiche Goldparität wie der US-Dollar. (Die rechtliche) Definition der RE für die gemeinsame Agrarpolitik wurde schon im Jahre 1962 durch die Verordnung des Rates Nr. 129 herbeigeführt. Sie ist bestätigt worden durch die Verordnung des Rates Nr. 653/68 vom 30. Mai 1968. In dieser Ratsverordnung sind auch die grundlegenden Bestimmungen darüber enthalten, was zu geschehen hat oder welche Maßnahmen von den Mitgliedstaaten ergriffen werden können, wenn es innerhalb der EWG zu Paritätsänderungen kommt. Den jeweiligen Rechtsakten der EWG blieb es vorbehalten, zu erklären, wann und für welche Bereiche die RE angewendet wird. Dieses ist bei den vorhandenen EWG-Agrarmarktordnungen und der EWG-Finanzierung ausnahmslos geschehen. Die EWG-Rechnungseinheit ist geschaffen worden in der sicheren Erwartung, daß sich die EWG zügig zu einer Währungs- und Wirtschaftsunion weiter entwickeln wird. Es war von vornherein klar, daß die auf der EWG-Rechnungseinheit aufbauenden Regelungen nur dann praktikabel sein würden, wenn sich diese Erwartung erfüllt hätte. Die Hoffnungen sind jedoch nicht erfüllt worden. Die Paritätsänderungen im Jahre 1969 haben die harmonische Weiterentwicklung, vor allem der Agrarmärkte, in der EWG gestört. Es ist zu erheblichen für die deutsche Landwirtschaft geradezu existenzbedrohenden Ungleichgewichten gekommen. Die EWG- Rechnungseinheit hat damit ihre wesentliche Funktionsfähigkeit eingebüßt. Um den Fortgang der Integration zu sichern, ist es daher notwendig, zielstrebig darauf hinzuwirken, daß die negativen Auswirkungen der Paritätsänderungen aus dem Jahre 1969 beseitigt werden. Die in dem Entschließungsantrag enthaltene Formulierung bezweckt nicht die Auflösung der EWG- Agrarmarktordnungen. Sie zielt vielmehr darauf ab, entstandene Ungleichgewichte zu beseitigen. Anlage 3 Umdruck 162 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung — Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 — Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation der landwirtschaftlichen Unternehmen und der gestiegenen Zinssätze an den Kreditmärkten die Richtlinien über die Zinsverbilligung im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft dahin gehend zu ändern, daß die bereits aufgenommenen und zukünftig aufzunehmenden Darlehen bei den Maßnahmengruppen a) Verbesserung der Agrarstruktur (z. B, Flurbereinigung, Aussiedlung, Aufstockung), b) Wasserwirtschaft und c) Verbilligung von Zinsen für Darlehen zur Förderung vordringlicher altrar- und ernährungswirtschaftlicher Maßnahmen (Hofkredit) im Zinssatz um 1 % zusätzlich zu den bisher gewährten Zinszuschüssen verbilligt werden; 2. angesichts des sich in letzter Zeit verschlechternden Verhältnisses von Nettoinvestitionen und Kreditaufnahmen in den Richtlinien zur Förderung der landwirtschaftlichen Betriebe die 15%ige Investitionsbeihilfe wieder einzuführen. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Härzschel (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 17) : Trifft es zu, daß die Zolldienststellen an den Crenzübergänqen Anweisung erhalten haben, keine Beschlagnahme bei der Einfuhr pornographischer Schriften mehr vorzunehmen, und, wenn ja, verstößt diese Anweisung nicht gegen bestehende Gesetze? Eine Weisung des Inhalts, daß pornographische Schriften, die zur Verbreitung eingeführt werden, von den Zolldienststellen nicht mehr zu beschlagnahmen und der zuständigen Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung zuzuleiten sind, ist vom BMF nicht ergangen. Wie jedoch bereits in den Antworten auf die mündlichen Anfragen der Herren Kollegen Dr. Unland vom 19. März 1970, Dr. Aigner vom 4. August 1970 und Dr. Jobst vom 3. Dezember 1970 ausgeführt worden ist, nehmen die Zolldienststellen keine Beschlagnahme vor, wenn Reisende einzelne pornographische Schriften zum eigenen Gebrauch mitführen oder wenn einzelne pornographische Schriften in Postsendungen an Privatempfänger eingehen. Die letztere Anweisung befindet sich im Einklang mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs vorn 29. September 1970, wonach die Zolldienststellen im Hinblick auf das Brief- und Postgeheimnis nicht befugt sind, Postsendungen an Privatempfänger, d. h. Sendungen mit einzelnen pornographischen Schriften, die offensichtlich nicht zur weiteren Verbreitung bestimmt sind, der Staatsanwaltschaft zugänglich zu machen. Die den Zolldienststellen gegebenen Anweisungen verstoßen nicht gegen bestehende Gesetze. Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6275 Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Richarts (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Fragen A 30 und 31) : Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um die Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten, in denen bei völlig stagnierendem Absatz die Weinpreise erheblich unter die Herbstpreise des vergangenen Jahres gesunken sind, zu verbessern? Denkt die Bundesregierung daran, in dieser Situation die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern zumindest vorübergehend auszusetzen? Nach dem Inkrafttreten der EWG-Weinmarktordnung sind die EWG-Organe für die Lösung von Schwierigkeiten auf dem Weinmarkt zuständig. Deshalb hat die EG-Kommission auf Drängen der Bundesregierung für die Weinernte 1970 in den Zonen A und B eine höhere Anreicherung zugelassen. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, die Absatzfähigkeit dieser Weine zu verbessern. Zur Überwindung saisonaler Schwierigkeiten werden für Tafelweine auf Grund der EWG-Vorschriften Lagerbeihilfen gewährt. Von dieser Maßnahme wurde von den Erzeugern in der Bundesrepublik noch kein Gebrauch gemacht. Für Tafelwein wird ferner unter bestimmten Voraussetzungen eine Erstattung beim Export gewährt. Über diese EWG-Maßnahmen hinaus hat die deutsche Weinwirtschaft neben Mitteln aus dem EAGFL — aus Bundesmitteln im Jahre 1970 8,7 Millionen DM an Zuschüssen zur Förderung der Kellerwirtschaft erhalten. Ferner wurde dem Stabilisierungsfonds für Wein im Dezember 1970 ein Bundeszuschuß in Höhe von 2 Millionen DM zur Förderung des Weinabsatzes zugewiesen. Eine Aussetzung der Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist nur auf Grund einer ernstlichen Störung oder der Gefahr einer ernstlichen Störung des Marktes durch Einfuhren möglich. Die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist 1970 gegenüber 1969 und 1968 erheblich zurückgegangen. Der Rückgang war in der zweiten Hälfte des Jahres 1970 besonders stark und dürfte anhalten. Die derzeitigen Schwierigkeiten sind also nicht auf Einfuhren, sondern auf die außerordentlich hohen Ernten in den EWG-Ländern zurückzuführen. Die Bundesregierung sieht daher zur Zeit keine Möglichkeit für eine Aussetzung der Drittlandeinfuhren. Diese Maßnahme müßte im übrigen von der EG-Kommission beschlossen werden. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (FDP) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 35) Trifft die Behauptung des Vorsitzenden des bayerischen Bauernverbandes zu, daß die von der Bundesregierung eingeleiteten Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft in erster Linie für die Ausscheidenden bestimmt seien, und welche sozial politischen Verbesserungen für die verbleibenden Bauern gibt es? Die Behauptung des Vorsitzenden des Bayerischen Bauernverbandes ist in dieser Form nicht zutreffend. Das Einzelbetriebliche Förderungsprogramm wäre ohne die im sozialen Ergänzungsprogramm festgelegte flankierende Komponente für die aus der Landwirtschaft Ausscheidenden gar nicht durchführbar. Diese Maßnahmen kommen zudem und das sollte nicht unterschätzt werden — mittelbar auch den in der Landwirtschaft Verbleibenden zugute. Die Bundesregierung gibt im übrigen keineswegs den Maßnahmen des sozialen Ergänzungsänderungsprogramms die Priorität. In erster Linie ist sie bemüht -- und das ist aus den Haushaltsansätzen unschwer zu erkennen -- die soziale Sicherung der Landwirte und ihrer Familien zu verbessern und auszubauen. Die Unfallrenten sind im Jahre 1971 um 20 % angehoben worden. In Kürze wird die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Krankenversicherung der Landwirte vorlegen, der die volle Übernahme der Krankenversicherungskosten für die Altenteiler auf den Bund vorsehen wird. Die Altershilfe für Landwirte soll zu einer angemessenen Altersversorgung ausgebaut werden. Diese Neuregelung ist aus rechtssystematischen Gründen jedoch erst nach Ablauf der 15jährigen Übergangszeit des Altershilfegesetzes möglich. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Seefeld (SPD) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 57) : Ist die Bundesregierung bereit, dafür Sorge zu tragen, daß Medikamente, die die Fahrtüchtigkeit des Führers von Kraftfahrzeugen beeinträchtigen können, bereits vom Hersteller auf Verpackung, Gebrauchsanweisung und Behältnis durch ein Symbol oder auf andere Weise auffällig gekennzeichnet werden? Die überwiegende Anzahl von Arzneimitteln, die die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen, dürfen nur auf Verschreibung eines Artzes abgegeben werden. Die Bundesärztekammer hat im Jahre 1964 an alle Ärzte ein Merkblatt herausgegeben, in dem die Arzneimittel, die solche Wirkungen hervorbringen, in acht Gruppen aufgegliedert, aufgeführt sind. Es muß erwartet werden, daß Ärzte bei der Verschreibung solcher Arzneimittel ihre Patienten auf diese die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigende Wirkung hinweisen. Daneben haben die Länder nach § 42 des Arzneimittelgesetzes die Ermächtigung, in allen Fällen der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit das An- bringen von Warnhinweisen vorzuschreiben. Wegen der Schwierigkeit der Materie wurde seit Jahren versucht, diese Ermächtigung in eine Verordnungs- 6276 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 ermächtigung für den zuständigen Bundesminister umzuwandeln. Es war bisher jedoch nicht möglich, eine Stoffliste aufzustellen, die auch in den Grenzfällen genügend konkretisiert werden kann. Inzwischen sind aber viele Hersteller solcher Arzneimittel dazu übergegangen, freiwillig Warnhinweise anzubringen. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Rollmann (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 19l 6 Frage A 59) : Hat die Bundesregierung die Absicht, auch weiterhin solche Konferenzen wie den kürzlich in Frankfurt abgehaltenen Kongreß „Frieden mit Polen" aus Haushaltsmitteln zu unterstützen? Grundsätzlich ja. In ihrer Förderungspolitik läßt sie sich von dem Grundsatz leiten, daß förderungswürdige Veranstaltungen von dem verantwortlichen Träger und von Form und Inhalt des mitgeteilten Programms her die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Verfassung und das System der parlamentarisch-repräsentativen Willensbildung nicht in Frage stellen dürfen. In diesem Rahmen stehen Form und Inhalt der Veranstaltungen in der freien Verantwortung der Träger. Die Bundesregierung lehnt es ab, die Veranstaltungen etwa ihrem Inhalt nach vorzuprogrammieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Odal von Alten-Nordheim


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nachdem die Debatte in diesem Hohen Hause eine durchaus landwirtschaftliche Wendung genommen hat -- und darunter versteht man ja im allgemeinen eine deutliche Sprache , kann man zum mindesten feststellen, daß die frische Landluft, die zeitweilig den Saal durchwehte, keinen gefährlichen Nebel hat aufkommen lassen. Auch viele agrarisch unbeschwerte Gemüter erkennen sicher an der Art und dem Engagement dieser Debatte, daß es heute und hier um Schicksalsfragen eines Berufsstandes geht. Daher möchte auch ich versuchen, einige Probleme deutlich anzusprechen, die mir im Rahmen der dem Hohen Hause vorliegenden beiden Gesetzentwürfe Drucksachen VI/ 1934 und VI/ 1932 wesentlich erscheinen.
    Der Herr Landwirtschaftsminister hat entgegen seiner sonst so herzig-gemütvollen Art diesmal mehr resignierend wieder eine große Zukunftsvision mit einem recht schmalen konkreten Tatbestand aufgezeigt. Ich habe das untrügliche agrarische Gefühl, das man bei Dauertiefs sehr häufig empfindet, daß wieder wie im vorigen Jahr Zukunftswechsel gezogen werden, für deren Einlösung Begriffe herhalten müssen, wie wir sie heute schon öfter gehört haben: langfristig schwierige Markt-, Struktur- und Integrationsprobleme, deren Lösungen von letztlich zielkonformem Verhalten abhängen.
    Die Zielprojektion einer Landwirtschaft über 1980 wird doch dann unglaubwürdig, wenn man die Landwirtschaft und ihre Probleme 1970/1971 nicht in den Griff bekommen kann. Wie will man die Zukunft bewältigen und Hoffnungen für das Morgen wecken, wenn man keine praktikablen Sofortlösungen für das Heute anbieten kann?

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Aus diesem Grunde liegen dem Hohen Hause zwei konkrete Gesetzentwürfe der CDU/CSU vor,



    von Alten-Nordheim
    die ich im einzelnen begründen möchte. Doch gestatten Sie mir vorweg, Frau Präsidentin, noch eine kurze Bemerkung.
    Ich habe mir noch einmal die programmatischen Reden des Koalitionspartners vom 11. März 1970 — wohlgemerkt: von vor einem Jahr — angesehen. Was damals der erste Sprecher der Koalitionsfraktion in seiner von viel Konzept und Programm erfüllten Rede sagte, erschien seinerzeit schon recht euphorisch, mutet aber heute fast gespenstisch an. Ich nehme es dem Kollegen von der FDP durchaus ab, daß er damals ernsten Glaubens war, an einer wahrhaft agrarpolitischen Wende zu stehen. Er sprach von einem Markstein Ertlscher Agrarpolitik des nächsten Jahrzehnts und davon, daß der prophezeite Interessenausverkauf der deutschen Landwirtschaft nicht stattgefunden habe.
    Meine Damen und Herren, wenn bereits einige Zeit später, noch innerhalb eines Jahres, die Bauern zu Tausenden in Nord und Süd auf die Straßen gegangen sind und vor elf Tagen in der Bundeshauptstadt erstmalig Bauern, und zwar in der Zahl von rund 60 000, angetreten sind, um zu demonstrieren, daß sie von Not, Verzweiflung und nackter Existenzangst erfüllt die Zukunft ihrer Höfe und ihrer Familien bedroht sehen, dann, möchte ich sagen, ist das doch sicher ein Symptom dafür, daß die deutsche Landwirtschaft weitere neun Jahre dieses angekündigten Jahrzehnts neuer Agrarpolitik nicht durchhalten kann, wenn die Entwicklung sich weiterhin so vollzieht, wie es im ersten Jahr geschehen ist.
    Die Worte des Herrn Bundeskanzlers in seiner Regierungserklärung nannte er einen warmen Landregen. Dann, so war zu hören, blieb diese Regierung nicht bei Absichtserklärungen, sondern ist sofort voll ins Geschäft eingestiegen. Ja, meine Damen und Herren, was ist daraus geworden? Der warme Landregen des Herrn Bundeskanzlers ist zu einer „Brandt”-Dürre geworden, und das Geschäft hat sich zu einem Verlustgeschäft größten Ausmaßes entwickelt.

    (Abg. Dr. Schäfer [Tübingen] : Sie sind sehr originell!)

    Die verheerenden Kosten- und Preisentwicklungen sind hier schon zur Genüge abgehandelt worden. Ich möchte nur die Fehlbeurteilung der damaligen Lage und der daraus resultierenden Fehlentscheidungen deutlich machen. Der Herr Wirtschaftsminister war zu damaliger Zeit davon überzeugt, daß die D-Mark-Aufwertung neben dem Preisverlust für die Landwirtschaft eine gewisse Kostensenkung für die landwirtschaftlichen Betriebsmittel bringen würde. Er hatte es daher damals durchgesetzt, daß 300 bis 500 Millionen DM als sogenannte Kosteneinsparungen von dem insgesamt mit 2 bis 2,2 Milliarden DM bezifferten Aufwertungsverlust abgezogen wurden, so daß der Aufwertungsverlust dann schließlich saldiert netto 1,7 Milliarden DM betrug. Das ist der entscheidende Fehler der damaligen Zeit, meine Damen und Herren. Die Entwicklung dann ist Ihnen allen bekannt. Statt Kostensenkung erfolgte eine Kostenexplosion, und wenn Sie diese nur mit 4,5 % für die Landwirtschaft ansetzen, sind
    das 900 Millionen DM. Dazu kommen die 300 bis 500 Millionen DM, die damals abgezogen wurden, so daß eine gesamte Differenz von 1,2 bis 1,4 Milliarden DM allein auf der Kostenseite entstand.
    Ich glaube nicht, daß hier in diesem Hohen Hause irgend jemand ist, der die Schwierigkeiten oder die Problematik der Landwirtschaft bagatellisieren möchte. Wir alle kennen die ungeheuren Schwierigkeiten, insbesondere bei den Agrarpreisen, sei es bei Anhebung von Einzelpreisen oder auch des gesamten Agrarpreisniveaus im Rahmen der EWG. Es wäre unaufrichtig, hier übergroße Hoffnungen wecken zu wollen. Trotzdem bleibt die agrarische Bilanz des vergangenen Jahres erschreckend und für die Zukunft düster. Die Bundesregierung hat im nationalen Bereich durchaus noch Möglichkeiten, der Landwirtschaft entscheidend zu helfen, und sie kann diesen ihren ehrlichen Willen täglich unter Beweis stellen. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang daher auf einige steuerliche Möglichkeiten beschränken.
    Der dem Hohen Hause vorliegende Gesetzentwurf, in der Drucksache V1/1934 ausgedruckt, eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes entspricht einem alten Anliegen, das in diesem Hause schon mehrfach, allerdings in anderer Form, Möglichkeiten zu seiner Verwirklichung gesucht hat. Den älteren Mitgliedern dieses Hohen Hauses sind diese Bemühungen zum Schutz bäuerlicher Veredelung durchaus bekannt, und der Herr Landwirtschaftsminister erklärte noch vor gar nicht allzu langer Zeit hier von diesem Platze aus, daß man mit ihm jederzeit ein solches Vorhaben wieder beginnen könne.
    Die Opposition versucht diesmal einen Weg zu gehen, um über die Änderung des Einkommensteuergesetzes, zumindest auf diese Art zu verhindern, daß in immer stärkerem und bedrohlichem Maße landwirtschaftsfremde Unternehmer in den Bereich der tierischen Veredelung eindringen, und zwar mit Hilfe unvertretbarer Begünstigungen durch das gegenwärtige Einkommensteuerrecht. Die Opposition ist von großer Sorge um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der echten landwirtschaftlichen Veredelungsbetriebe erfüllt, weil diese durch industrielle und gewerbliche Unternehmen in große Bedrängnis geraten, in denen nämlich zum Teil hohe andersartige Einkünfte dazu benutzt werden, steuerliche Verluste in den diesen Unternehmen angegliederten Veredelungsbetrieben abzudecken. Hier sollte mit Hilfe dieser Gesetzesänderung des Einkommensteuergesetzes den bäuerlichen Betrieben, die ihre Einkünfte zu 80 % und mehr aus tierischer Veredelung decken, der Druck durch Chancenungleichheit von einem für sie lebensnotwendigen Betriebszweig genommen werden. Auch im Hinblick auf den Strukturwandel in der Agrarwirtschaft und besonders in den ländlichen Räumen ist es dringend geboten, daß auch zukünftig fortschrittliche landwirtschaftliche Betriebe Veredelungswirtschaft betreiben können. Ich bin mir darüber völlig im klaren, daß dieser Schritt auf einem Weg, der in letzter Konsequenz vollkommen nur auf EWG-Ebene zum angestrebten Ziel führen kann, sicher noch nicht der



    von Alten-Nordheim
    Weisheit letzter Schluß ist. Die Bundesregierung bleibt darüber hinaus aufgefordert, im Rahmen der Gemeinschaft in der Suche nach weiteren Möglichkeiten nachhaltig engagiert zu bleiben. Trotzdem sollte hier schnellstens ein deutlicher Anfang gemacht und dieses Anliegen auf eine möglichst breite parlamentarische Basis gestellt werden.
    Der zweite Gesetzentwurf zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes und des Aufwertungsausgleichsgesetzes Drucksache VI/ 1932 — trägt der heute in diesem Hohen Hause schon mehrfach behandelten katastrophalen Preis- und Kostensituation in der deutschen Landwirtschaft Rechnung. Hierzu brauche ich nichts mehr zu sagen. Auf der Suche nach einer möglichst raschen, möglichst gerechten und wirkungsvollen Hilfe bleibt letztlich keine andere Wahl, der Landwirtschaft zu einer Aufbesserung ihrer Einkommensverhältnisse zu verhelfen, als den Weg über die Anhebung der Mehrwertsteuer nach nunmehr 15 Monaten noch einmal zu beschreiten. Diesen Weg hat das Hohe Haus seinerzeit nach eingehenden Beratungen in den zuständigen Ausschüssen als einen letztlich praktikablen und trotz der damals in Brüssel geäußerten Bedenken beschreitbaren Weg bezeichnet und mit großer Mehrheit beschlossen, dann auch so zu verfahren.
    Nach dem Aufwertungsverlustausgleichsgesetz wurde seinerzeit der bis dahin für die Landwirtschaft geltende Mehrwertsteuersatz von 5 % um 3 % auf 8 % erhöht. Diese Anhebung der Mehrwertsteuer erfolgte damals verbraucherneutral. Das heißt, dem Bundeshaushalt gehen durch diese gesetzliche Änderung Steuereinnahmen verloren. Die CDU/CSU sieht zur Zeit keinen wirkungsvolleren Weg, als der Landwirtschaft auf diese Weise noch einmal zu einer Aufbesserung ihrer Einkommensverhältnisse, an deren akuten Verschlechterung sie keinen Anteil hat, zu verhelfen. Sie hat letztlich alle Bedenken, die man durchaus haben kann, wenn man ein Steuersystem als Instrument erneut in dieser Form benutzt, der großen Bedeutung und Dringlichkeit wegen zurückgestellt.
    In dem von uns vorgelegten Gesetzentwurf schlagen wir wiederum eine verbraucherneutrale Lösung vor, und zwar durch die Anhebung der Mehrwertsteuer um weitere 3 % von 8 % auf 11%. Alternativ ist allerdings auch die Möglichkeit aufgeführt, die Erhöhung der Mehrwertsteuer ganz oder zum Teil auf die Verbraucherpreise durchschlagen zu lassen. Wir halten die Problematik dieser Frage für so bedeutungsvoll, daß wir eine Lösung gern auf eine breite parlamentarische Basis gestellt sähen. Unser Vorschlag geht deshalb dahin, besonders diese Frage in den dafür zuständigen Ausschüssen zu behandeln, damit dieses für die Landwirtschaft bedeutungsvolle Gesetz letztlich auch eine große Mehrheit in diesem Hause finden kann.
    Ich bitte das Hohe Haus daher, der vorgeschlagenen Überweisung beider Gesetzentwürfe --Drucksachen VI/ l934 und H/ 1932 an die entsprechenden Ausschüsse zuzustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Ritz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Burkhard Ritz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Debatte nähert sich dem Ende. Sie hat sichtbar gemacht, daß die Landwirtschaft in der Bundesrepublik aktuelle Schwierigkeiten hat, die nur durch besondere, schnell wirksame Maßnahmen beseitigt werden können. Dazu haben wir Anträge auf den Tisch gelegt. Wir waren uns in der Beurteilung der aktuellen Sorgen und der wirtschaftlichen Situation, wie ich meine, sehr oft einig. Eines haben wir allerdings vermißt, nämlich daß weder die Regierung noch die Koalition der Lage entsprechend konkrete Maßnahmen auf den Tisch gelegt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU.-Abg. Stücklen: Genau das ist es!)

    Meine Damen und Herren, man kann die Argumentation: wir warten zunächst das Ergebnis von Brüssel ab, und dann handeln wir, respektieren. Eines aber kann doch nicht verschwiegen werden. Unabhängig davon, wie die Ergebnisse in Brüssel ausfallen: ohne ergänzende nationale Maßnahmen werden wir mit den aktuellen Schwierigkeiten nicht fertig.

    (Abg. Struve: Sehr richtig!)

    — Natürlich wissen auch wir, daß diese aktuellen Schwierigkeiten der Landwirtschaft nur die eine Seite des Agrarproblems sind, obwohl sie, wie wir meinen, heute manchmal in erschreckender Weise verniedlicht worden sind.

    (Abg. Bewerunge: Ja!)

    Aber wir wissen natürlich auch, daß, wenn die aktuelle Krise gelöst ist, die Frage zu beantworten bleibt: Wie wird sich mittel- und langfristig die Landwirtschaft entwickeln? Draußen auf dem Lande haben wir diese Frage immer wieder zu behandeln, wenn es um das Thema geht: Welche Chancen hat die Landwirtschaft in der Zukunft?
    Meine Damen und Herren! Es kann nicht bestritten werden, daß mit den Plänen und Prognosen der letzten zwei bis drei Jahre — oft in sich widersprüchlich — ein hohes Maß an Unruhe, Unsicherheit, ja auch Resignation ausgelöst worden ist. Insofern nehmen wir es Ihnen gar nicht übel, Herr Minister Ertl, daß Sie eben den aktuellen Schwierigkeiten die langfristige Entwicklung angesprochen haben. Aber auch hier haben konkrete Aussagen darüber gefehlt, wie wir diesen Anpassungsprozeß mit den entsprechenden Maßnahmen sinnvoll kanalisieren.
    Gestatten Sie mir, daß ich zum Schluß für meine Freunde in einigen wenigen Strichen unsere Vorstellungen über den Strukturwandel wiedergebe und gleichzeitig damit den Versuch unternehme, Maßnahmen zu erläutern, die dafür notwendig sind, und ein wenig von der Unsicherheit abzubauen, die in der landwirtschaftlichen Bevölkerung herrscht. Das Hearing „Landwirtschaft 1980" war hierbei hilfreich. Trotz der Widersprüche, die es oft zu gleichen Sachproblemen gegeben hat, meine ich, daß man heute doch von einer gemeinsamen Linie der Wissenschaft und der Sachverständigen sprechen kann,



    Dr. Ritz
    von einer Grundlinie. Ich glaube zumindest sagen zu können, daß zwei Erkenntnisse heute allgemeine Vertbreitung in Wissenschaft und Sachverstand gefunden haben:
    Erstens. Es gibt nicht die Alternative: Agrarstrukturpolitik oder aktive Preispolitik.

    (Abg. Bewerunge: Sehr richtig!)

    Wir sind heute vielmehr alle eigentlich der Meinung, daß beide Maßnahmen durchaus ihre volle Berechtigung in diesem Anpassungsprozeß haben und daß das eine ohne das andere nicht möglich ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Schmidt — Wer hat das je bestritten? Ich kann Ihnen nur empfehlen — ich spreche jetzt gar nicht von der Regierung —, z. B. das Jahresgutachten 1970 der Wirtschaftsweisen daraufhin zu überprüfen, was zu diesem Punkt gesagt worden ist. Im Gegenteil; das Jahr 1969 mit seinen hohen gesamtwirtschaftlichen Zuwachsraten, mit seiner relativen Stabilität und seinen relativ guten Erzeugerpreisen hat sichtbar gemacht, daß gerade eine solche positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung den Strukturwandel positiv beeinflußt. 150 000 Menschen — und damit mehr als in den Vorjahren — sind aus der Landarbeit als Vollerwerb ausgeschieden. Wir haben heute eher von der Gefahr einer strukturellen Stagnation auszugehen, weil die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Daten nämlich fast umgekehrt zu 1969 verlaufen. Zweitens. Der oft und noch vor kurzem gepriesene große Sprung, mit einer Agrarstrukturrevolution innerhalb von 10 Jahren nur Großbetriebe zu schaffen — wie es etwa noch im Mansholt-Plan I sichtbar war —, ist nicht nur unter ökonomischen und gesellschaftlichen, sondern auch unter raumordnerischen Gesichtspunkten radikal als utopisch abzulehnen. Meine Damen und Herren, auch wir wissen von den Sachzwängen — ich brauche sie hier gar nicht zu erwähnen, weil Herr Minister Ertl sie genannt hat technischer Fortschritt; immer weniger Menschen können mehr produzieren; höhere Freizeitund Einkommenserwartungen vor allem auch der jungen Generation des Landes. Unter diesen gegebenen Sachzwängen, meine ich, ergibt sich für uns das, was ich den „mittleren Weg" nennen möchte. Das bedeutet: es wird 1980 wie 1970 Voll-, Zuund Nebenerwerbsbetriebe geben. Bis dahin werden sich die Betriebsund Unternehmensformen natürlich weiterhin wandeln. Solche Wandlungen sind ja heute schon im Gange. Ich meine, daß wir bei dem technischen Fortschritt, unter dem Gesichtspunkt der Freizeitentfaltung und -erwartung davon auszugehen haben, daß sich gerade in den Vollerwerbsbetrieben die überbetrieblichen Formen der Zusammenarbeit, etwa in Form der Maschinenringe zwecks Vollmechanisierung in der Fläche, weiterentwickeln werden. Ich spreche immer nur von „weiterentwickeln werden", weil es sich um Prozesse handelt, in denen wir mittendrinstehen. Bei der tierischen Veredelung werden wir bei gleichzeitigem Ausbau der Vermarktungsstrukturen in der Spezialisierung ebenfalls voranschreiten. Die Nebenerwerbsbetriebe das hat mein Kollege Früh sehr deutlich gesagt — werden ihren berechtigten Platz behalten, und sie werden zu extensiveren Bewirtschaftungsformen übergehen. Welche Maßnahmen sind im Hinblick auf den so sich organisch und sozial zumutbar entwickelnden Strukturwandel hin notwendig und erforderlich? Erstens. Es ist die auch hier schon skizzierte starke Verzahnung von Agrarstruktur, Agrarpolitik und regionaler Wirtschaftspolitik erforderlich. Lassen Sie mich hier einen Gesichtspunkt einfügen, der dann auch eine entscheidende Rolle spielt, wenn wir die Dinge so sehen. Wir haben heute schon Regionen mit Grenzertragsböden, auch mit zunehmender Tendenz, wie es etwa die Schrift „Bayerischer Weg — Moderne Landwirtschaft" ausweist. Herr Minister Ertl, hier dürfen wir heute schon sagen: Landabgaberente und Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung unter der Prämisse der totalen Betriebsaufgabe werden zu keinen Ergebnissen führen. Meine Freunde haben vor einigen Monaten bei der Beratung des Landabgaberentengesetzes im Fachausschuß einen Antrag eingebracht, der sicherstellen sollte, daß auch jene Betriebe, die ihre Flächen unter regional festzulegenden Kriterien extensiv weiter bewirtschaften, in diese Maßnahmengruppen mit einbezogen werden. Wir sind in der Tat der Meinung, daß wir, wenn wir vermeiden wollen, heute über Agrarpolitik und morgen über Umweltschutz zu reden, hier sagen müssen, daß diese Dinge eine Einheit darstellen und wir Lösungen im agrarstrukturellen Bereich finden müssen, die diesem Anliegen Rechnung tragen. Zweitens. Preisund Marktpolitik haben auch in. der Zukunft sicherzustellen, daß leistungsfähige Vollerwerbsbetriebe zu angemessener Kapitalverzinsung gelangen und die Ersatzinvestitionen aus eigener Kraft tätigen können. Das bedeutet, daß unter den Kriterien der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung der Kostenstruktur in der Landwirtschaft auch die Preise angehoben werden müssen. Das wird auch für die Zukunft so gelten. Das muß natürlich unter Beachtung des Marktgleichgewichts geschehen. Gerade aus dieser Perspektive heraus und aus Gründen der Wettbewerbsgleichheit und der sinnvollen Strukturentwicklung haben wir u. a. diesen Antrag auf Änderung des § 2 Abs. 2 des Einkommensteuergesetzes eingebracht. Wir wollen damit unseren Landwirten heute die Sicherheit geben, daß sie auch morgen die Veredelungsproduktion in ihren Betrieben betreiben können. Drittens. Wir brauchen eine betriebliche Förderung, die durchaus differenziert den eher wachsenden Investitionsanforderungen der Vollerwerbsbetriebe genauso gerecht wird wie dem Ziel, daß gerade auch in Regionen mit schwachen Strukturen Landwirtschaft im Zuund Nebenerwerb attraktiv Dr. Ritz bleiben kann. Dein wird das einzelbetriebliche Förderungsund soziale Ergänzungsprogramm dieser Regierung nicht gerecht. Wir werden das erleben. Wir brauchen eine Investitionsförderung, die es möglich macht, daß die Agrarkredite der Kapitalmarktlage angepaßt werden. Wir meinen auch, daß wie für die gewerbliche Wirtschaft in strukturschwachen Räumen auch Investitionszuschüsse wieder möglich werden müssen. Die Landwirte müssen sich langfristig auf das einstellen können, was ihnen für ihre notwendigen Investitionen als ergänzende notwendige Hilfen angeboten wird. Auch in diesem Zusammenhang ist unser Entschließungsantrag auf Zinsverbilligung zu sehen, den wir Ihnen vorgelegt haben, aber auch im Hinblick auf die gesamte Kostenstruktur, wie sie sich heute darstellt. Viertens. Es ist viel von landwirtschaftlicher Sozialpolitik gesprochen worden. Ich habe mit Interesse vermerkt, Herr Minister Ertl, daß Sie sogar eine öffentliche Diskussion in Berlin vor den Agrarjournalisten in Ihre Rede mit einbezogen haben. Sie bezogen sich sicher auf die Podiumsdiskussion, die ich zusammen mit den Herren Staatssekretär Logemann und meinem verehrten Kollegen Schmidt Ich meine, daß auch diese Perspektive bedeutsam ist. Fünftens. Wir haben, was die Entwicklung im Gemeinsamen Markt angeht, hier den Entschließungsantrag eingebracht. Niemand konnte ihn besser begründen, als es der Kollege Höcherl, getan hat. Ich kann deshalb auch darauf verzichten. Meine Damen und Herren, es ging nie um die Frage: Bist du für oder bist du gegen den Grünen Dollar?, sondern es geht um die Frage das wird in diesem Entschließungsantrag sichtbar —: Wie können wir die durch die Paritätsänderungen entstehenden Ungleichgewichte in unserem Lande und in den Partnerländern wieder in das rechte Lot rücken? Hierfür meinen wir uns in der Formulierung sogar bewußt offenhalten zu sollen das sage ich jetzt noch einmal im Hinblick auf den Kollegen Peters —, um diese Regierung nicht in irgendeiner Form zu präjudizieren. Wir sollten aber das tun, was zur Herstellung dieses Gleichgewichts in der EWG notwendig ist. Darüber hinaus wird es dringend erforderlich sein, weiterhin alles zu tun, was der Harmonisierung im Bereich des Futtermittelrechtes, des Lebensmittelrechtes und des Veterinärrechtes dient. Ich meine auch dies hier sagen zu sollen: Wir sollten national alles vermeiden, was zu einer zusätzlichen Verschärfung auf diesen Gebieten führen könnte. Es gibt ja derartige Überlegungen. Durch die Erkenntnisse in der Medizin, im Bereich der Gesundheitsvorsorge und -fürsorge, wird sich möglicherweise manches hier verändern müssen. Dann aber gilt es, diese Dinge gemeinsam für alle gleichermaßen zu regeln und durchzusetzen. Meine Damen und Herren, ich hoffe, daß es mir in diesen nur wenigen Strichen mehr konnte es in einer Viertelstunde nicht sein — gelungen ist, sichtbar zu machen, daß die CDU/CSU hier und heute durch ihre Sprecher Vorstellungen zur Lösung der aktuellen Probleme genauso aufgezeigt hat wie ihre mittelund langfristigen Vorstellungen über die Entwicklung der Landwirtschaft und die hierfür notwendigen und erforderlichen politischen Instrumentarien. Wir werden einerseits zur Kooperation bereit sein, wenn wir in den Grundpositionen übereinstimmen. Aber darüber hinaus wird es notwendig sein, daß Regierung und Koalition auch die Bereitschaft mitbringen, das durchzusetzen, was dann gemeinsam als notwendig und richtig erkannt wird. Andererseits werden wir dieser Agrarpolitik auch in Zukunft mit harter Kritik begegnen und gleichzeitig unsere Alternativen wie heute hier sichtbar machen. Das Wort hat der Abgeordnete Löffler. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Dr. Ritz, ich darf mich zunächst recht herzlich bei Ihnen für Ihr Angebot zu einer sachlichen Kooperation in Fragen der Agrarpolitik bedanken. Ich halte das für ein sehr gutes Angebot; denn es gibt ein altes Sprichwort, das da lautet, daß drei Finger auf die eigene Brust zeigen, wenn man mit einem Finger auf die Brust eines anderen weist. Das ist, nebenbei gesagt, nicht das Wort, daß mein Fraktionskollege Dr. Schmidt heute früh meinte, aber es hat etwa den gleichen Inhalt. --Ich weiß nicht, Herr Barzel, ob Sie immer die ganze Hand nehmen, wenn Sie immer auf die Brust eines anderen weisen. Dann stimmt das Wort natürlich nicht. Aber Sie haben heute genauso wie Ihr Fraktionskollege von Alten-Nordheim gesagt, das Wort des Kanzlers, diese Regierung wolle die Zukunft der Landwirtschaft sichern, wäre nur ein schönes Wort, wenn in der Gegenwart nicht Schritte unternommen würden, um diese Zukunft zu sichern, ja, um diese Zukunft überhaupt kommen zu lassen. Ich darf Sie darauf hinweisen, Herr Barzel, daß die jetzige Gegenwart auch einmal Zukunft war und daß in der damaligen Gegenwart andere die RegierungsverantLöffler wortung getragen haben. Und die hätten auch diese Zukunft sichern müssen. Wir können nicht davon ausgehen, daß die aktuellen Schwierigkeiten, von denen Sie, Herr Dr. Ritz, gesprochen haben, eben nur ganz kurzfristige Ursachen haben. Die haben auch längerfristige Ursachen, mit denen wir uns hier klar und eindeutig zu beschäftigen haben. Am heutigen Tage ist die Diskussion weitgehend auf die Preise abgestellt worden. Dafür habe ich sogar großes Verständnis. Ich habe auch von der Seite der Betroffenen her Verständnis für die Forderung nach einer 10%igen Preiserhöhung; denn in unserer pluralistischen Gesellschaft, Herr Dr. Früh, ist es genauso wie in der Schule: man muß sich melden, wenn man drankommen will. Aber, Herr Dr. Früh, an wen wird denn nun eigentlich diese Forderung gerichtet? Kann die Regierung, kann der Minister 10 % gewähren? Und bei allem Mißtrauen, das ich gegenüber technokratischen Gebilden wie der Kommission in Brüssel habe, muß ich sagen: Auch die Kommission in Brüssel kann diese Bitte einfach nicht erfüllen. Das muß man klar und deutlich sehen. Man kann doch nicht so tun, als ginge es nur darum, ein paar Starrköpfe zu überzeugen, damit das alles nun ein ganz klein wenig besser geht. Das ist doch, würde ich meinen, eine etwas schiefe Sicht der augenblicklichen agrarpolitischen Auseinandersetzung. Ich will Ihnen auch noch etwas anderes sagen, vielleicht sogar etwas, was unpopulär ist. Aber wir sind ja hier nicht nur dazu da, uns gegenseitig eine Meinungsschau vorzuführen; wir haben ja hier im Namen und im Auftrag des deutschen Volkes laut zu denken. Nehmen Sie die Daten des letzten Agrarberichts und rechnen Sie eine 10%ige Preiserhöhung hinein! Sie werden dann feststellen, daß die Disparitäten innerhalb der Landwirtschaft noch größer werden. Ich habe schon in meiner letzten Rede zum Einzelplan 10 darauf hingewiesen: wir können nicht immer bloß Disparitäten — — — Herr Dr. Früh, jetzt müssen wir aber doch bald einmal Schluß machen. — Wir können nicht immer nur sagen: Disparität gegenüber Industrie und Gewerbe, sondern innerhalb der Landwirtschaft gibt es auch eine Disparität, die uns vor große Probleme stellt. Und wenn diese Disparität innerhalb der Landwirtschaft größer wird, werden sicherlich unsere Probleme nicht kleiner. Ich darf noch ein kurzes Wort sagen zu den beiden Vorschlägen für eine Steuerrechtsänderung, die die Fraktion der CDU/CSU eingereicht hat. Zunächst darf ich beginnen mit dem Vorschlag zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes und des Aufwertungsausgleichs. Die in diesem Entwurf zugrunde liegende Idee ist ja nicht neu. Sie ist von der Regierung bereits beim Aufwertungsausgleich praktiziert worden und hat offensichtlich, obwohl sie seinerzeit bei Ihnen noch auf großes Bedenken gestoßen ist, so viel Anklang gefunden, daß Sie nunmehr diese Idee aufgegriffen haben. Einig — das haben der Landwirtschaftsminister und auch der Kanzler und andere Sprecher gesagt — sind wir uns in diesem Hause darin, daß, falls bei den Preisfestlegungen in Brüssel ein für die deutsche Landwirtschaft nicht befriedigendes Ergebnis zustande kommt, nationale agrarpolitische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die aktuellen Schwierigkeiten zu beseitigen. Aber, so möchte ich meinen, das ist die nächste Runde. Man kann das zweite Glas Bier nicht vor ,dem ersten trinken. (Abg. Dr. Ritz: Aber man kann den Kurzen vorweg trinken!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)





    (Abg. Frau Griesinger: Sehr richtig!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)