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ID0610627800

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    Deutscher Bundestag 106. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6153 A Glückwunsch zur Wahl des Abg. Behrendt als Präsident des Europäischen Parlaments 6153 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6153 B Begrüßung einer Delegation der Türkischen Großen Nationalversammlung . . . . 6168 A Begrüßung einer Delegation des Bayerischen Senats 6236 A Agrarbericht 1971 der Bundesregierung gemäß § 4 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen VI/1800, zu W1800) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Antrag der Fraktionen der SPD, FDP zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, der Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft (Umdruck 90, Drucksache VI/1812), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Mehrwertsteuer) und des Aufwertungsausgleichsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1932) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte (CDU/CSU) (Drucksache VI/1933) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1934) — Erste Beratung — Ertl, Bundesminister . . 6154 B, 6232 B Bewerunge (CDU/CSU) 6160 C Helms (FDP) 6164 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6170 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 6175 C Ehnes (CDU/CSU) 6176 C Brandt, Bundeskanzler 6181 D Dr. Barzel (CDU/CSU) 6185 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 6205 A Wehner (SPD) . . . . . . . 6209 B Klinker (CDU/CSU) 6213 A Schonhofen (SPD) , 6215 D Gallus (FDP) 6217 D Dr. Früh (CDU/CSU) 6219 D Höcherl (CDU/CSU) 6222 C Lensing (CDU/CSU) 6225 A von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 6226 C Dr. Ritz (CDU/CSU) 6228 C Löffler (SPD) 6230 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Fragestunde (Drucksache 1/1/ 1916) Frage des Abg. Anbuhl (SPD) : Zahl der noch in Lagern befindlichen Bürger der Bundesrepublik Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6190 A Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Dauer der Beantwortung von Anfragen in Wohngeldangelegenheiten Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6190 C, D Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6190 D Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen durch Banken Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen an ausländische Münzsammler Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A, B, C Dr. Schober (CDU/CSU) . . . 6191 B, C Frage des Abg. Dr. Apel (SPD) : Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen durch die Reederei Hugo Stinnes Transozean Schiffahrt GmbH Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6191 C, 6192 A, B Dr. Apel (SPD) . . . . . . . 6192 A Ott (CDU/CSU) 6192 A Frage des Abg. Varelmann (CDU/CSU) : Verwendung eines Teils der Verkehrsteuern zur Finanzierung der öffentlichen Aufwendungen nach dem Krankenhausgesetz Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 6192 B, C, D, 6193 A, B Varelmann (CDU/CSU) . . . . 6192 B, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 6193 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 6193 B Frage des Abg. Dr. Rinderspacher (SPD) : Beteiligung der Bundesrepublik am Ausbau und an den Arbeiten des in- ternationalen Zentrums für Agrarforschung im Mittelmeerraum Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6193 C, D, 6194 A Dr. Rinderspacher (SPD) . 6193 D, 6194 A Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Überführung der im Einzelplan 10 Kap. 10 03 enthaltenen Mittel in den Förderungsbereich der nationalen Agrarpolitik Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 6194 A, B, C Röhner (CDU/CSU) 6194 C Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Verbilligung des Dieselkraftstoffs für die Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6194 D, 6195 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . 6194 D, 6195 A Ott (CDU/CSU) - 6195 B Frage des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Errichtung einer europäischen Universität im Raum Salzburg-Freilassing Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6195 C, D Engelsberger (CDU/CSU) . . . 6195 D Frage des Abg. Dr. Gölter (CDU/CSU) : Deutschschwedische Kommission zur Untersuchung von Fragen der Mitwirkung in Schule, Hochschule und Forschung Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6196 A, B Dr. Gölter (CDU/CSU) 6196 A, B Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Äußerung von Bundesminister Leussink über Konsumverzicht zugunsten der Ausgaben für Bildung und Wissenschaft Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . 6196 C, D, 6197 A, B Dr. Gleissner (CDU/CSU) 6196 D, 6197 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Informationsmaterial für die Erörterung politischer Fragen im Sozialkundeunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6197 B, D, 6198 A Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 6197 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 6198 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 III Fragen des Abg. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) : Berücksichtigung der freien Träger von Schulen im sogenannten Bildungsgesamtplan Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 6198 B, C, D Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . 6198 B, C Fragen des Abg. Picard (CDU/CSU) : Verkehrsunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6199 A, B Picard (CDU/CSU) 6199 B Fragen des Abg. Storm (CDU/CSU) : Europäische Gemeinschaftsuniversitäten Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6199 C, D, 6200 A Storm (CDU/CSU) . . . 6199 D, 6200 A Fragen des Abg. Strohmayr (SPD) : Ganzheitslehrmethode Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6200 A, B, C Strohmayr (SPD) . . . . . 6200 B, C Fragen des Abg. Jungmann (CDU/CSU): Sehvermögen von Kraftfahrern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . 6200 D, 6201 A, B, C, D, 6202 A Dr. Jungmann (CDU/CSU) 6201 A, B, C, D Hansen (SPD) . . . . . . . . . 6201 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Nachweis von Antibiotika in Schlachtkälbern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Auswirkung des Rauchens auf den Sauerstoffverbrauch und die Durchblutung im Gehirn Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 B Frage des Abg. Hansen (SPD) : Enzymhaltige Waschmittel Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6202 C, D, 6203 A Hansen (SPD) . . . . . 6202 D, 6203 A Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Verweildauer von barbiturhaltigen Schlafmitteln Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6203 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Einführung eines Gesundheitspasses Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär 6203 B, C, D Dr. Haack (SPD) . . . . . . 6203 C, D Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Antwort auf eine Anfrage des Petitionsausschusses des Bundestages betr. Schäden am Westufer der Rheininsel Heylesenwerth bei Bacharach Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6204 A, B Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6204 B Frage des Abg. Dr. Kempfler (CDU/CSU) : Verkehrszeichen für das Ende einer geschlossenen Ortschaft Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6204 C, D, 6205 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . 6204 C, D Entwurf eines Rahmengesetzes über die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens (Hochschulrahmengesetz) (CDU/CSU) (Drucksache V1/1784) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Hochschulrahmengesetzes (Drucksache VI/ 1873 - Erste Beratung — Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister 6236 C, 6269 A Dr. Martin (CDU/CSU) 6241 D Grüner (FDP) 6247 C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . 6250 C Frau Dr. Walz (CDU/CSU) . . . 6253 C Dr. Wichert (SPD) . . . . . . 6256 B Dr. Vogel, Minister des Landes Rheinland-Pfalz . . . . . . . 6259 A Rau, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 6261 B Dr. Kotowski (CDU/CSU) . . . 6263 B Dr. Lohmar (SPD) 6266 A Dichgans (CDU/CSU) 6267 D IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksache VI/ 1879) - Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung bewertungsrechtlicher Vorschriften (Bewertungsänderungsgesetz 1971) (Drucksache VI/ 1888) — Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Hypothekenbankgesetzes und des Schiffsbankgesetzes (Drucksache VI/1898) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten (Drucksache VI/1899) — Erste Beratung — . . 6271 A Entwurf eines Gesetzes über Bausparkassen (Drucksache VI/1900) — Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Einführung von Vorschriften des Lastenausgleichsrechts im Saarland (Bundesrat) (Drucksache VI/ 1905) —Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes (Drucksache VI/ 1439) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/ 1904), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1852) — Zweite und dritte Beratung — 6271 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Anpassung der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz (3. Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz) (Drucksache VI/1697) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/1921) — Zweite und dritte Beratung — 6271 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Art. 8 des Achten Strafrechtsänderungsgesetzes (Drucksache VI/ 1388) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache VI/ 1920) — Zweite und dritte Beratung — 6271 D Ubersicht 7 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1917) 6272 A Nächste Sitzung 6272 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6273 A Anlagen 2 und 3 Entschließungsanträge Umdrucke 161 und 162 zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung (Drucksachen VI/1800, zu VI/1800) . . . . . . . . 6273 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Härzschel (CDU/CSU) betr. Beschlagnahme von pornographischen Schriften durch Zolldienststellen 6274 C Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Richarts (CDU/CSU) betr. Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten 6275 A Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner (FDP) betr. Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft 6275 B Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Seefeld (SPD) betr. die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigende Arzneimittel 6275 D Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Rollmann (CDU/CSU) betr. Unterstützung des Kongresses „Friede mit Polen" aus Haushaltsmitteln 6276 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6153 106. Sitzung Bonn, den 10. März 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 101. Sitzung, Seite 5901 B, Zeilen 26 und 27: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 102. Sitzung, Seite 5985 C, Zeilen 8 und 9: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 104. Sitzung, Seite 6085 C, Zeile 13: Das Wort „nicht" ist zu streichen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 11. 3. Adams * 11.3. Dr. Aigner * 11.3. Alber ** 12. 3. Dr. Arndt (Berlin) * 11.3. Dr. Artzinger * 11. 3. Bals 12. 3. Bauer (Würzburg) ** 11.3. Becher (Pullach) 10. 3. Behrendt * 11.3. Biechele 12. 3 Dr. von Bismarck 12. 3. Blumenfeld ** 11.3. Böhm 12. 3. Borm * 11.3. Bühling 14. 3. Dr. von Bülow 12. 3. Dr. Burgbacher * 11.3. Dasch 5. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 10. 3. Dr. Dittrich * 11. 3. Dr. Dollinger 12. 3. Dröscher * 11.3. Faller * 11.3. Fellermaier * 11.3. Flämig * 11.3. Dr. Franz 12. 3. Dr. Furler * 11.3. Frau Geisendörfer 12. 3. Gerlach (Emsland) * 11.3. Dr. Giulini 12. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 12. 3. Härzschel 10. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 11.3. Dr. Kliesing '* 11.3. Klinker * 11. 3. Dr. Koch * 11.3. Dr. Kreile 12. 3. Kriedemann * 11. 3. Lange * 11.3. Lautenschlager * 11.3. Dr. Löhr * 11.3. Lücker (München) ' 11.3. Frau Meermann 12. 3. Meister * 11.3. Memmel * 11.3. Michels 10. 3. Müller (Aachen-Land) * 12. 3. Frau Dr. Orth * 11.3. Dr. Pinger 12. 3. Richarts * 12. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Riedel (Frankfurt) * 11. 3. Saxowski 4. 4. Schwabe * 11.3. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 12. 3. Dr. Schmücker 10. 3. Dr. Schwörer * 12. 3. Dr. Schulz (Berlin) ** 11.3. Seefeld * 11. 3. Sieglerschmidt ** 12. 3. Dr. Siemer 12. 3. Simon 12. 3. Springorum * 11.3. Dr. Starke (Franken) * 11.3. Steiner 12. 3. Dr. Stoltenberg 10. 3. Dr. Tamblé 3. 4. Werner * 10. 3. Wolfram * 11.3. Anlage 2 Umdruck 161 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung - Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 - Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, im EWG-Ministerrat darauf hinzuwirken, daß alles Erdenkliche getan wird, um die Wirtschafts- und Währungsunion so schnell wie möglich zu verwirklichen. Für die Zwischenzeit sind für den europäischen Agrarmarkt Regelungen anzustreben, die der durch Paritätsänderungen im Jahre 1969 hervorgerufenen Störungen im europäischen Agrarpreisgefüge Rechnung tragen. Hierbei ist insbesondere darauf hinzuwirken, daß sich die entstandenen Ungleichgewichte am europäischen Agrarmarkt nicht allein zum Nachteil eines nationalen Teilmarktes auswirken. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Begründung Für ein reibungsloses Funktionieren des EWGAgrarmarktordnungssystems und der gemeinsamen Agrarfinanzierung schien es allen EWG-Mitgliedstaaten unerläßlich zu sein, einen für mehrere Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates 6274 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Währungen gemeinsamen Wertmesser zur Bestimmung eines festgelegten Betrages in nationaler Währung in der EWG einzuführen. Dieser gemeinsame Wertmesser ist die EWG-Rechnungseinheit. Die RE hat zur Zeit die gleiche Goldparität wie der US-Dollar. (Die rechtliche) Definition der RE für die gemeinsame Agrarpolitik wurde schon im Jahre 1962 durch die Verordnung des Rates Nr. 129 herbeigeführt. Sie ist bestätigt worden durch die Verordnung des Rates Nr. 653/68 vom 30. Mai 1968. In dieser Ratsverordnung sind auch die grundlegenden Bestimmungen darüber enthalten, was zu geschehen hat oder welche Maßnahmen von den Mitgliedstaaten ergriffen werden können, wenn es innerhalb der EWG zu Paritätsänderungen kommt. Den jeweiligen Rechtsakten der EWG blieb es vorbehalten, zu erklären, wann und für welche Bereiche die RE angewendet wird. Dieses ist bei den vorhandenen EWG-Agrarmarktordnungen und der EWG-Finanzierung ausnahmslos geschehen. Die EWG-Rechnungseinheit ist geschaffen worden in der sicheren Erwartung, daß sich die EWG zügig zu einer Währungs- und Wirtschaftsunion weiter entwickeln wird. Es war von vornherein klar, daß die auf der EWG-Rechnungseinheit aufbauenden Regelungen nur dann praktikabel sein würden, wenn sich diese Erwartung erfüllt hätte. Die Hoffnungen sind jedoch nicht erfüllt worden. Die Paritätsänderungen im Jahre 1969 haben die harmonische Weiterentwicklung, vor allem der Agrarmärkte, in der EWG gestört. Es ist zu erheblichen für die deutsche Landwirtschaft geradezu existenzbedrohenden Ungleichgewichten gekommen. Die EWG- Rechnungseinheit hat damit ihre wesentliche Funktionsfähigkeit eingebüßt. Um den Fortgang der Integration zu sichern, ist es daher notwendig, zielstrebig darauf hinzuwirken, daß die negativen Auswirkungen der Paritätsänderungen aus dem Jahre 1969 beseitigt werden. Die in dem Entschließungsantrag enthaltene Formulierung bezweckt nicht die Auflösung der EWG- Agrarmarktordnungen. Sie zielt vielmehr darauf ab, entstandene Ungleichgewichte zu beseitigen. Anlage 3 Umdruck 162 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung — Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 — Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation der landwirtschaftlichen Unternehmen und der gestiegenen Zinssätze an den Kreditmärkten die Richtlinien über die Zinsverbilligung im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft dahin gehend zu ändern, daß die bereits aufgenommenen und zukünftig aufzunehmenden Darlehen bei den Maßnahmengruppen a) Verbesserung der Agrarstruktur (z. B, Flurbereinigung, Aussiedlung, Aufstockung), b) Wasserwirtschaft und c) Verbilligung von Zinsen für Darlehen zur Förderung vordringlicher altrar- und ernährungswirtschaftlicher Maßnahmen (Hofkredit) im Zinssatz um 1 % zusätzlich zu den bisher gewährten Zinszuschüssen verbilligt werden; 2. angesichts des sich in letzter Zeit verschlechternden Verhältnisses von Nettoinvestitionen und Kreditaufnahmen in den Richtlinien zur Förderung der landwirtschaftlichen Betriebe die 15%ige Investitionsbeihilfe wieder einzuführen. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Härzschel (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 17) : Trifft es zu, daß die Zolldienststellen an den Crenzübergänqen Anweisung erhalten haben, keine Beschlagnahme bei der Einfuhr pornographischer Schriften mehr vorzunehmen, und, wenn ja, verstößt diese Anweisung nicht gegen bestehende Gesetze? Eine Weisung des Inhalts, daß pornographische Schriften, die zur Verbreitung eingeführt werden, von den Zolldienststellen nicht mehr zu beschlagnahmen und der zuständigen Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung zuzuleiten sind, ist vom BMF nicht ergangen. Wie jedoch bereits in den Antworten auf die mündlichen Anfragen der Herren Kollegen Dr. Unland vom 19. März 1970, Dr. Aigner vom 4. August 1970 und Dr. Jobst vom 3. Dezember 1970 ausgeführt worden ist, nehmen die Zolldienststellen keine Beschlagnahme vor, wenn Reisende einzelne pornographische Schriften zum eigenen Gebrauch mitführen oder wenn einzelne pornographische Schriften in Postsendungen an Privatempfänger eingehen. Die letztere Anweisung befindet sich im Einklang mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs vorn 29. September 1970, wonach die Zolldienststellen im Hinblick auf das Brief- und Postgeheimnis nicht befugt sind, Postsendungen an Privatempfänger, d. h. Sendungen mit einzelnen pornographischen Schriften, die offensichtlich nicht zur weiteren Verbreitung bestimmt sind, der Staatsanwaltschaft zugänglich zu machen. Die den Zolldienststellen gegebenen Anweisungen verstoßen nicht gegen bestehende Gesetze. Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6275 Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Richarts (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Fragen A 30 und 31) : Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um die Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten, in denen bei völlig stagnierendem Absatz die Weinpreise erheblich unter die Herbstpreise des vergangenen Jahres gesunken sind, zu verbessern? Denkt die Bundesregierung daran, in dieser Situation die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern zumindest vorübergehend auszusetzen? Nach dem Inkrafttreten der EWG-Weinmarktordnung sind die EWG-Organe für die Lösung von Schwierigkeiten auf dem Weinmarkt zuständig. Deshalb hat die EG-Kommission auf Drängen der Bundesregierung für die Weinernte 1970 in den Zonen A und B eine höhere Anreicherung zugelassen. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, die Absatzfähigkeit dieser Weine zu verbessern. Zur Überwindung saisonaler Schwierigkeiten werden für Tafelweine auf Grund der EWG-Vorschriften Lagerbeihilfen gewährt. Von dieser Maßnahme wurde von den Erzeugern in der Bundesrepublik noch kein Gebrauch gemacht. Für Tafelwein wird ferner unter bestimmten Voraussetzungen eine Erstattung beim Export gewährt. Über diese EWG-Maßnahmen hinaus hat die deutsche Weinwirtschaft neben Mitteln aus dem EAGFL — aus Bundesmitteln im Jahre 1970 8,7 Millionen DM an Zuschüssen zur Förderung der Kellerwirtschaft erhalten. Ferner wurde dem Stabilisierungsfonds für Wein im Dezember 1970 ein Bundeszuschuß in Höhe von 2 Millionen DM zur Förderung des Weinabsatzes zugewiesen. Eine Aussetzung der Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist nur auf Grund einer ernstlichen Störung oder der Gefahr einer ernstlichen Störung des Marktes durch Einfuhren möglich. Die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist 1970 gegenüber 1969 und 1968 erheblich zurückgegangen. Der Rückgang war in der zweiten Hälfte des Jahres 1970 besonders stark und dürfte anhalten. Die derzeitigen Schwierigkeiten sind also nicht auf Einfuhren, sondern auf die außerordentlich hohen Ernten in den EWG-Ländern zurückzuführen. Die Bundesregierung sieht daher zur Zeit keine Möglichkeit für eine Aussetzung der Drittlandeinfuhren. Diese Maßnahme müßte im übrigen von der EG-Kommission beschlossen werden. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (FDP) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 35) Trifft die Behauptung des Vorsitzenden des bayerischen Bauernverbandes zu, daß die von der Bundesregierung eingeleiteten Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft in erster Linie für die Ausscheidenden bestimmt seien, und welche sozial politischen Verbesserungen für die verbleibenden Bauern gibt es? Die Behauptung des Vorsitzenden des Bayerischen Bauernverbandes ist in dieser Form nicht zutreffend. Das Einzelbetriebliche Förderungsprogramm wäre ohne die im sozialen Ergänzungsprogramm festgelegte flankierende Komponente für die aus der Landwirtschaft Ausscheidenden gar nicht durchführbar. Diese Maßnahmen kommen zudem und das sollte nicht unterschätzt werden — mittelbar auch den in der Landwirtschaft Verbleibenden zugute. Die Bundesregierung gibt im übrigen keineswegs den Maßnahmen des sozialen Ergänzungsänderungsprogramms die Priorität. In erster Linie ist sie bemüht -- und das ist aus den Haushaltsansätzen unschwer zu erkennen -- die soziale Sicherung der Landwirte und ihrer Familien zu verbessern und auszubauen. Die Unfallrenten sind im Jahre 1971 um 20 % angehoben worden. In Kürze wird die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Krankenversicherung der Landwirte vorlegen, der die volle Übernahme der Krankenversicherungskosten für die Altenteiler auf den Bund vorsehen wird. Die Altershilfe für Landwirte soll zu einer angemessenen Altersversorgung ausgebaut werden. Diese Neuregelung ist aus rechtssystematischen Gründen jedoch erst nach Ablauf der 15jährigen Übergangszeit des Altershilfegesetzes möglich. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Seefeld (SPD) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 57) : Ist die Bundesregierung bereit, dafür Sorge zu tragen, daß Medikamente, die die Fahrtüchtigkeit des Führers von Kraftfahrzeugen beeinträchtigen können, bereits vom Hersteller auf Verpackung, Gebrauchsanweisung und Behältnis durch ein Symbol oder auf andere Weise auffällig gekennzeichnet werden? Die überwiegende Anzahl von Arzneimitteln, die die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen, dürfen nur auf Verschreibung eines Artzes abgegeben werden. Die Bundesärztekammer hat im Jahre 1964 an alle Ärzte ein Merkblatt herausgegeben, in dem die Arzneimittel, die solche Wirkungen hervorbringen, in acht Gruppen aufgegliedert, aufgeführt sind. Es muß erwartet werden, daß Ärzte bei der Verschreibung solcher Arzneimittel ihre Patienten auf diese die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigende Wirkung hinweisen. Daneben haben die Länder nach § 42 des Arzneimittelgesetzes die Ermächtigung, in allen Fällen der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit das An- bringen von Warnhinweisen vorzuschreiben. Wegen der Schwierigkeit der Materie wurde seit Jahren versucht, diese Ermächtigung in eine Verordnungs- 6276 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 ermächtigung für den zuständigen Bundesminister umzuwandeln. Es war bisher jedoch nicht möglich, eine Stoffliste aufzustellen, die auch in den Grenzfällen genügend konkretisiert werden kann. Inzwischen sind aber viele Hersteller solcher Arzneimittel dazu übergegangen, freiwillig Warnhinweise anzubringen. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Rollmann (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 19l 6 Frage A 59) : Hat die Bundesregierung die Absicht, auch weiterhin solche Konferenzen wie den kürzlich in Frankfurt abgehaltenen Kongreß „Frieden mit Polen" aus Haushaltsmitteln zu unterstützen? Grundsätzlich ja. In ihrer Förderungspolitik läßt sie sich von dem Grundsatz leiten, daß förderungswürdige Veranstaltungen von dem verantwortlichen Träger und von Form und Inhalt des mitgeteilten Programms her die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Verfassung und das System der parlamentarisch-repräsentativen Willensbildung nicht in Frage stellen dürfen. In diesem Rahmen stehen Form und Inhalt der Veranstaltungen in der freien Verantwortung der Träger. Die Bundesregierung lehnt es ab, die Veranstaltungen etwa ihrem Inhalt nach vorzuprogrammieren.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Ausführungen der Herren Kollegen Dr. Barzel und Bewerunge geben mir Anlaß zu einigen Bemerkungen. Ich möchte bei allen Gegensätzen, die wir haben, beiden Herren doch eigentlich nahelegen, anzuerkennen, daß die Rede des Herrn Kollegen Bundesminister Ertl ernst genommen zu werden verdient. Man kann über Einzelheiten streiten, man kann sie in diesem oder jenem Punkt für unzulänglich halten. Aber die Art, mit der Sie meinen, es gehöre zu Ihrem Handwerk, über eine solche Auffassung und ihre Darstellung hinwegzugehen, ehrt Sie nicht. Denn diese Rede verheimlicht nichts, verniedlicht nichts, allerdings dramatisiert sie auch nichts, und ich halte das angesichts dieser Lage auch für ein Verdienst.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Für entscheidend halte ich, bei allem was man anders sagen könnte oder möchte, wenn man eine
    andere Auffassung hat — ich teile die von Herrn Ertl --: diese Rede verhehlt nicht die Notwendigkeit sowohl unmittelbar wirkender als auch langfristiger Maßnahmen und Anstrengungen. Ihnen, meine Damen und Herren, die Sie in den Ausschüssen tagtäglich damit zu tun haben, muß ich das nicht erzählen, wie schwierig beides miteinander in Einklang zu bringen ist. Bei allen unseren Gegensätzen werden wir im Grunde genommen nicht darum herumkommen, in diesen Fragen das richtige Mittel zu finden. Deswegen sage ich — ich weiß, daß das heute nicht coutume ist —, daß das auch jene anerkennen sollten, die, so sehe ich das, offensichtlich den Wind gegenwärtiger Unruhe in die eigenen Segel fangen möchten, ohne daß sie daran Anstoß nehmen, daß ja auch sie Verantwortung tragen. Ich sage „auch sie", ich sage nicht „sie allein".

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Da gibt es viele, die für dieses oder jenes Verantwortung tragen. Es gibt jetzt Entwicklungen, die in den Griff genommen werden müssen, wenn nicht kritische Folgen unausbleiblich werden sollen. Sie können doch nicht einerseits heute — und ich unterstelle, daß Sie das so sehen — dramatisch sagen, was los ist, und andererseits so tun, als könnte man davon weggehen. Schauen Sie sich einmal Berichte an! Wer Wind sät, wird einen Wirbelsturm ernten. Einige der Kollegen aus Schleswig-Holstein wissen das ganz genau. Da brauchen wir uns gegenseitig gar nichts vorzuwerfen.
    Hier ist das Wort von den diszipliniert demonstrierenden Landwirten gefallen. Ich weiß sehr wohl, und ich weiß es auch zu schätzen, was es heißt, wenn mit einigen Tausend mehrere Stunden diskutiert werden muß. Das ist alles in Ordnung, nur, meine Damen und Herren, kein Grund für Sie zu lachen. Lesen Sie nach, was in Heide gestern passiert ist, und dann fragen Sie, wie Sie selbst am Ende aussehen werden, wenn Sie hier versucht haben, Wind zu säen, und ein Wirbelsturm reißt Sie mit weg. Das werden Sie erleben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. - Zurufe von der CDU/CSU.)

    Wir werden die Landwirte weder im Stich lassen noch sie über die Notwendigkeiten hinwegtäuschen, die der Bundesminister Ertl mit der Feststellung gekennzeichnet hat, die verdient festgehalten zu werden, daß die Landwirtschaft auch in den kommenden Jahren eine weitere Anpassung an den volkswirtschaftlichen Wachstumsprozeß durchzumachen hat. Das darf man nicht verwischen, das darf man weder genüßlich noch mit einem falschen Mitleid noch auch mit Schadenfreude — niemandem wäre damit gedient sagen. Ich halte diese Feststellung für um so wichtiger, als Herr Ertl in derselben Rede und beinahe in demselben Atemzug gesagt hat und die richtige Versicherung gegeben hat, daß die Landwirte auf die Dauer nicht allein eine stabilitätspolitische Funktion übernehmen können. Das ist völlig richtig gesagt worden, und daraus müssen auch Konsequenzen gezogen werden. Was er in seiner Rede sowohl zu den kurzfristigen als auch zu den langfristigen Maßnahmen gesagt hat, möchte ich gerne

    wehner
    in Erinnerung rufen, aber ich muß es mir versagen, weil es die Redezeit nicht zulassen würde.
    Im übrigen finde ich, daß der Antrag auf Drucksache VI/ 1812 einiges davon wiedergibt, daß er konkrete Schritte aufzeigt, und aus diesem Grunde sollte dieser Antrag die Unterstützung der großen Mehrheit des Bundestages finden, auch solcher, die der Meinung sind, hier oder da könnte etwas mehr getan werden. Zu Ihren Anträgen erlaube ich mir dann auch noch eine Bemerkung. Ich halte es für wesentlich, und das ist eine richtige und gesunde Grundlinie, Maßnahmen in Gestalt von Hilfen zur Selbsthilfe geben zu wollen. Etwas anderes anbieten zu wollen, wäre für die Mehrzahl der Landwirte kränkend. Das heißt also, man muß die Position --so ist es formuliert worden — entwicklungsfähiger Betriebe durch gezielte agrarpolitische Maßnahmen stärken und ausbauen.
    Ich sage offen, welche Sorge ich habe. Meine Sorge aus eigenen Beobachtungen, auch aus meinem eigenen Wahlkreis, ist die, daß gegenwärtige Schwierigkeiten vielfach gerade bei solchen Landwirten aufgetreten sind und spürbar sind, deren Betriebe einwandfrei als entwicklungsfähig bezeichnet werden können und müssen und die sich so verhalten haben, wie man es verlangt, wie man es von modernen Landwirten erwartet. Das ist unser Problem, und darum lohnte es sich, zu ringen. Dabei sollte man einander nicht gram sein, wenn der eine den anderen in konkreten Maßnahmen zu überbieten versucht. Ich halte die Punkte, die Herr Ertl in seiner Rede dazu angeführt hat, für wichtig.
    Herr Kollege Barzel hat heute in seiner Rede — ich will das einmal vorwegnehmen — gesagt, die Verbraucher merkten gar nichts davon, daß die landwirtschaftlichen Preise sinken. Aber, verehrte Kollegen — ich wende mich hier nicht nur an Herrn Kollegen Barzel —, das wäre ein Thema, bei dem wir, wenn wir darüber einmal sprächen, an gewisse Kerne bei denen kämen, die bei der Preisbildung das Sagen haben. Manchen würden eigentümliche Gefühle beschleichen, wenn man dann feststellte, daß magere und sogar sinkende Erzeugerpreise zu hohen Endverbraucherpreisen führen. Unser Anliegen ist es, dafür zu sorgen, daß sich das ändert.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.) Das wäre ein Thema.

    Ich werde Ihnen nicht den Gefallen tun zu sagen, daß diejenigen, die den Haupteinfluß auf die Verbraucherpreise haben, Ihnen näher stehen als uns;

    (Heiterkeit bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU)

    wir ringen ja um sie alle. Ich möchte nur sagen: Es ist eben nicht einfach in die Hand der Regierung gegeben, das zu ändern. Wir müssen aber versuchen, diese Dinge, soweit das in unserer Wirtschaftsordnung möglich ist, auch wenn wir uns über die Maße und die verschiedenen tragenden Bestimmungen nicht einig sind, im sozialen Sinne — Sie sagen ja auch „soziale Marktwirtschaft" -- zu dämpfen. Das ist eines der besonderen Probleme.
    Ich glaube, daß auch das richtig ist, was Herr Ertl zu dem gesagt hat, was wir im agrarpolitischen
    Bereich der EWG zu tun haben. Ich hätte gewünscht, er hätte noch einiges hinzugefügt, um mich in einigen Punkten sicherer zu machen. Dabei denke ich z. B. an die Regierungserklärung vom Dezember 1966. Damals hat die Regierung Kiesinger, die Regierung der Großen Koalition, mit Sorge zu bestimmten Entwicklungen der EWG-Leistungen Stellung genommen, die für uns nach einem Takt, den wir gar nicht mehr in der Gewalt haben, sehr steil ansteigen. Es wurde damals gesagt, wir müßten uns überlegen, ob wir das einfach so weitertreiben lassen könnten. Bei unseren damaligen Beratungen haben wir das zwar — Herr Höcherl wird mir den Gefallen nicht tun, das zu bezeugen -- verschiedentlich gesagt, und wir meinen es auch heute noch. Es ist jedoch wegen der eigentümlichen Automatik, die vor Jahren und nicht erst jetzt angefangen hat, offensichtlich sehr schwer, hier etwas zu machen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das, was Herr Kollege Peters in der Debatte über den Einzelplan 10 seinem damaligen Vorredner, Herrn Struve, gesagt hat. Er sagte zu ihm: „Sie haben gerade so geredet, als wären Sie nicht seit 15 Monaten, sondern seit 15 Jahren in der Opposition." So ist es leider tatsächlich.

    (Zurufe von der CDU/ CSU.)

    Jetzt kommen Sie mit dem heißen Problem der Verrechnungseinheit, dem Eurodollar. Ich habe schon gemerkt, daß man hier nicht mit nur einem Übersetzer auskäme; dazu brauchte man in der Tat mehrere Übersetzer. Lassen Sie mich dazu einige Reflexionen vortragen. Meiner Ansicht nach wäre das Abgehen von der Verrechnungseinheit, wagte man es und versuchte man, es mit seiner Verantwortung in Einklang zu bringen, der Beginn einer
    bitte, ich sage es unpathetisch --- tödlichen Krise für die weitere Entwicklung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Das ist das eine.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Umgekehrt gesehen — das ist das andere — wäre so etwas nur möglich — das wäre die logische Folge --, wenn ungeachtet aller Anstrengungen der intensive Prozeß einer weiteren politischen, wirtschaftlichen und gesellschaften Integration scheiterte. Dann nämlich funktionierte das System mit der Verrechnungseinheit nicht mehr. Ich will hier nicht boshaft werden. Aber wie hieß es früher? In dem einen Partnerland hat man bei dieser Automatik den Vorteil seiner Industrie im Auge gehabt, und die anderen haben vorwiegend an den Vorteil ihrer Agrarwirtschaft gedacht. Das können Sie alles nachlesen; ich will Sie nicht belehren.
    Herr Ehnes hat heute morgen gesagt — das ist das einzige, was ich ihm übelnehme, wenn man das so sagen kann —, wenn es heiße, eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion werde erst in zehn bis zwölf Jahren zu verwirklichen sein, könne man davon ausgehen, daß es bei dem Tempo dieser Regierung 24 Jahre dauern werde. Sie können es sich nicht einmal verkneifen, in dieser Weise von Entwicklungen zu sprechen, für die wir keineswegs allein verantwortlich sind, sondern von denen Ihre Kollegen, die sich mit diesen Dingen befaßt haben, ganz genau wissen, wie viele Jahre wir seit einem



    Wehner
    Veto des französischen Staatspräsidenten im Januar/ Februar 1963 verloren haben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir müssen heute noch draufzahlen, zwar nicht allein, aber doch sehr stark. Wir sind leider — da haben Sie völlig recht, auch Herr Bewerunge hat recht — mit großen Startlasten, vor allen Dingen der Landwirtschaft, angetreten, die so nicht bleiben können. Sie haben dann gesagt, daß man 24 Jahre brauchen werde und daß es somit eigentlich richtig wäre, den Grünen Dollar auszusetzen. Ich habe dazwischengerufen: Ich möchte es einmal sehen und erleben, daß die CDU/CSU hier einen solchen Antrag einbringt. In diesem Fall wünschte ich, daß in namentlicher Abstimmung darüber entschieden wird, ob der Grüne Dollar ausgesetzt werden soll oder nicht. Die gegenseitigen Mißverständnisse, ob man es draußen so oder drinnen anders sagt, sollen endlich aufhören.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Nun hat der Herr Kollege Barzel dankenswerterweise gesagt, man werde bei der Behandlung des Antrages — ich nehme an, es ist der Umdruck 161 — im Ausschuß sehen, was da gemeint ist.
    Hier hat es vorhin eine Kontroverse um eine Feststellung des Bundeskanzlers gegeben. Der Bundeskanzler hat gesagt, es müsse erst geklärt werden, was die Formulierung „Regelungen" in diesem Antrag bedeute. Ich habe mir vorher schon die
    Rückseite angesehen. Die Rückseite, nämlich die Begründung dieses Antrages, gibt mir noch viel mehr Rätsel auf. Nichts dagegen! Vielleicht kommen wir dadurch endlich zu einer Klärung. Sie kommen aus einer Sache heraus, von der Sie denken, sie müsse geklärt werden — wir vielleicht auch. Dann weiß man, wer wo steht.
    Ich möchte ausdrücklich das unterstützen, was Kollege Peters hier dazu gesagt hat. Ich halte es für ungerechtfertigt, ihm deshalb Vorwürfe zu machen. Aber, Herr Kollege Bewerunge, Sie können doch nicht auf der einen Seite sagen, daß die Landwirte nach wie vor die politische Union wollen, und dann im gleichen Stockwerk — weil es bei Ihrem politischen Verhältnis so üblich ist — den Vorwurf gegen den Bundeskanzler erheben, daß dieser die politische Union erst in der nächsten Generation verwirklicht sehen wolle. Lassen Sie das doch bitte sein!

    (Abg. Bewerunge: Das hat er leider gesagt!)

    Hören Sie: Das hat doch nichts damit zu tun, worauf Sie hinauswollen, Herr Kollege Bewerunge! Ich versuche doch, das ernst zu nehmen. Ich will es nicht einfach polemisch abwehren.
    Natürlich will die Mehrzahl der Landwirte - ich unterstelle das -- die politische Vereinigung Europas. Dann darf man man sie aber nicht darin bestärken -- und das ist meine sachliche Bemerkung dazu —, Vorstellungen zu hegen und nachzuhängen, durch die den Voraussetzungen, überhaupt mühselig
    Millimeter für Millimeter zur politischen Union zu kommen, der Boden entzogen würde.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP.)

    Es handelt sich ja leider um ganz harte realpolitische Voraussetzungen.
    Der Herr Bundeskanzler hat eine Ihrer Bemerkungen selbst bereits aufgegriffen. Ich hätte Ihnen auch etwas dazu gesagt, kann es mir aber jetzt ersparen. Wir können ja nicht alles entblättern. Die meisten von Ihnen wissen doch — manchmal hat man es selbst schon barsch und unwirsch gesagt , wieviel andere bei der kunstvollen Architektur dieser Gemeinschaft dafür gesorgt haben, daß sie auf gewissen Gebieten um Himmels willen nicht für Experimente zu zahlen haben. Dagegen sind wir, gerade auf landwirtschaftlichem Gebiet, von Anfang an ziemlich herangenommen worden. Sie werden bei der Durchforschung Ihrer eigenen Geschichte feststellen, wie sehr politische Überlegungen europäischer Art bei führenden Herren von Ihnen das andere in die zweite Reihe gedrückt haben. Bei uns ist das keineswegs so. Ich will nicht sagen, daß wir in diesem Fall besser sind. Aber auf eines achten wir: es darf ad infinitum nicht damit weitergehen, daß ein Berufsstand für Dinge gebeutelt wird, die man auf andere Weise nicht in Ordnung zu bringen vermag.
    Zu der Frage, die der Herr Kollege Barzel in bezug auf die Qualität des Gesprächs des Bundeskanzlers mit Herrn Mansholt aufgeworfen hat: Ich nehme an, Herrn Barzel ist das so entfahren. Es war die Lust am Gag, zu sagen: Na ja, wäre es ein gutes Gespräch gewesen, dann hätte es nicht zu der gestrigen Karambolage zwischen dem Herrn Ertl und dem Herrn Mansholt kommen können.
    Ich war auch dabei. Mansholt ist ein harter Mann. Ich auch! Hören Sie mal, wir haben uns noch nie etwas geschenkt! Ich komme gleich zu einem Punkt, wo Herrn Barzels Eleganz ins Gegenteil, nämlich gegen sich selbst, ausschlägt. Da tut er mir wirklich leid; er hat beinahe eine Bumerangkurve auf dem Eis gemacht, falls es das überhaupt gibt.

    (Heiterkeit und Beifall bei den Regierungsparteien. — Lachen bei der CDU/ CSU.)

    Man kann doch nicht den Zusammenstoß als Kriterium für die Ernsthaftigkeit bzw. Nichternsthaftigkeit eines Gesprächs nehmen! Über das Gespräch will ich hier nichts weiter sagen. Es ist ihm alles gesagt worden. Brüssel weiß jedenfalls, daß wir hinter unserem Kollegen Ertl stehen. Das weiß es, und darauf kam es an.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es kam nicht darauf an, im einzelnen Prozente auszuhandeln und zu sehen, ob man hintenherum etwas tun kann. Nein, die wissen, wie unsere Lage ist und welche Positionen wir bezogen haben und verteidigen. Natürlich gibt es sachlich unterschiedliche Positionen.
    Nun noch einmal zu Herrn Barzel. Herr Barzel hat — ich habe das selbstverständlich mit Freude



    Wehner
    genossen — wohl etwas gelesen, was ich heute in den mir alle vier Wochen zustehenden 50 Zeilen eines Blättchens in meinen eigenen Wahlkreis schreiben durfte. Da habe ich mich einmal mit der Frage, daß Europa zu Hause anfängt, befaßt. Dazu sagt Herr Barzel nun, ich hätte da etwas über ihn geschrieben, wenn auch ohne Polemik. Das gibt es bei mir auch! Ich habe mit großem Interesse den Text des Vortrags gelesen, den die Fraktion der CDU/CSU verteilt hat. Herr Barzel ist in der Beziehung viel ordentlicher und umsichtiger als ich; er verteilt seine Reden vorher und im Wortlaut. Das ist gut für alle, die dann etwas damit machen wollen.
    Er hat nun gesagt, gestern sei er aber den ganzen Tag in Gesprächen gewesen. Das hatte ich schon gehört, wenn auch noch nirgendwo gelesen. Ich werde nun nicht Herrn Barzels Gag nachahmen und sagen: Dann wollen wir doch mal sehen, wie sich Herr Malfatti und wer sonst noch demnächst zu gewissen Fragen, die uns hier auf den Nägeln brennen, äußern werden! Dann würde man daraus entnehmen können, welche Wirkung Herrn Barzels Charme auf Herrn Malfatti und andere gehabt hat.
    Das würde ich nicht machen; es ist nämlich ungerecht. Hier gibt es unterschiedliche Interessen; in diesen Fragen müssen wir auch hart mit anderen ringen. Es wäre nicht schlecht ich appelliere hier nicht an etwas, das Sie unterlassen oder uns zuliebe tun sollten —, wenn wir uns, jedenfalls an bestimmten Punkten, nicht gegenseitig schwächten.
    Ich komme damit zu Ihren Anträgen. Wir haben uns ja nicht geziert, sondern wir haben gesagt: Gut, sollen sie auf die Tagesordnung! Wenn man überschläglich berechnet — in den Ausschüssen wird man ausführlich darüber reden —, kommt man zu dem Ergebnis, daß allein diese Anträge von heute rund 1,5 Milliarden DM kosten. Nun gut, Sie werden uns vielleicht einen Teil davon mitbringen oder sagen, wo man das wegnehmen kann. In Ordnung! Vielleicht ist die Summe noch ein bißchen höher; ich bin ganz bescheiden. Nach den Rechnungen, die mir vorgelegt wurden, kosten diese Anträge 1,5 Milliarden DM.
    Ich bin damit einverstanden, daß wir das alles in den Ausschüssen klären müssen. Um so wichtiger erscheint es mir, daß nicht vorher noch alles völlig heillos kompliziert wird. Wir haben heute hier Herrn Ehnes über den Eurodollar und darüber reden gehört, daß, weil die Entwicklung der Währungsunion sowieso 24 Jahre dauern werde, es gerechtfertigt sei, daß man ihn aussetze. In der „Dithmarschen Landeszeitung" vom 5. März ist über die Ausführungen des Ihnen näherstehenden Herrn Landesministers Dr. Narjes folgendes festgestellt:
    In der Diskussion machte der Minister zu den hinsichtlich des Grünen Dollars gestellten Fragen und Vorschlägen darauf aufmerksam, daß eine Aufhebung oder Aussetzung der EWG die Existenzfrage stellen müßte. Auch ein Grenzausgleich werde die EWG vor das gleiche Problem stellen. Man dürfe auch nicht vergessen,
    sagte der Minister, daß Brüssel nicht frei von den USA sei.
    — „Man denke!", sage ich dazu.
    Aber auch höhere Preise lösten eine Problematik aus; denn sie würden eine größere landwirtschaftliche Erzeugung nach sich ziehen.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Zu dem Vorschlag einer Umsatzsteuererhöhung meinte Herr Dr. Narjes, daß auch sie einen Verstoß gegen die EWG darstelle.
    Ich glaube schon, Herr Peters hat recht mit seiner Aussage, daß es der Übersetzer bedürfe. Wir brauchen eine Masse Übersetzer für das, was die CDU- Minister im Lande meinen, wenn sie zu bestimmten Dingen reden, für das, was gemeint wird, wenn hier zu bestimmten Dingen geredet wird. Ich muß es mir ersparen, dazu noch mit einigen Vorklärungen beizutragen, obwohl ich das gern täte.
    Ich möchte einiges auch zu Herrn Stoltenberg gesagt haben. Aber das Licht ist schon auf Gelb; ich darf nicht weiter.
    Der Herr Kollege Barzel hat hier gesagt, wir sollten in gewissen Dingen bei allen Gegensätzen, die wir sonst hätten, diskutieren. Ich greife das nicht nur auf. Ich sage: wir brauchen eine qualifizierte Debatte im Europäischen Parlament. Das darf nicht weiter so dahintagen. Wir brauchen dort die offene Aussprache, und zwar von Erste-Bank-Leuten, über die Probleme der Lage in Europa und darüber, wo der Schuh drückt und worauf es ankommt. Natürlich will ich die Kärrnerarbeit, die dort zu leisten ist, nicht unterschätzen. Aber das brauchen wir. Wir sollten uns dieser Debatte dort stellen, und eine Reihe Kolleginnen und Kollegen aus diesem Haus sollten in diesen Debatten dort das Wort ergreifen, so daß wir nicht nur auf Nebenplätzen über bestimmte Dinge reden. Dort wollen wir einmal mit den französischen und den italienischen und den anderen Abgeordneten über manche unserer Sorgen und über die Probleme, um die es geht, reden.

    (Vorsitz: Vizepräsident Frau Funcke.)

    Eine letzte Bemerkung, was das bäuerliche Eigentum betrifft. Dazu hat der Bundeskanzler schon eine mit Recht distanzierende Bemerkung hinsichtlich dessen gemacht, was Herr Kollege Barzel uns gern unterstellen möchte. Was dieses bäuerliche Eigentum betrifft, so sollten Sie, meine Damen und Herren, nicht dem fundamentalen Irrtum verfallen, die Sozialdemokratie wolle oder werde es antasten. Das könnte manchem vielleicht Spaß machen. Diesen Popanz finden Sie bei uns nicht. Da schlagen Sie immer auf irgend etwas Falsches. Wir wollen das bäuerliche Eigentum leistungs- und entwicklungsfähig und widerstandsfähig machen,

    (Beifall bei den Regierungsparteien)

    nicht zuletzt weil wir ganz genau wissen, wie es all den Ländern gegangen ist, in denen man gemeint hat, man könne es anders machen. Sie sind alle daran krank geworden. Es ist noch niemandem bekommen, gleichgültig, mit welchem Patentmittel



    Wehner
    man das bäuerliche Eigentum hatte ersetzen oder übersteigern wollen.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Klinker.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Jürgen Klinker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister a. D. Wehner hat vorhin gesagt, daß die Koalition bei den Verhandlungen in Brüssel hinter Minister Ertl stehe. Ich freue mich über diese Aussage, Herr Dr. Schmidt.
    In einer solchen Debatte, wo auch internationale Probleme zur Diskussion stehen, ist es wichtig, daß die Opposition nicht nur kritisch ist, sondern daß sie auch konstruktive Vorschläge macht, mit denen der Minister in Brüssel etwas anfangen kann. Ich will mich einmal bemühen, zwar bestimmte Dinge kritisch zu beleuchten, aber dennoch hier unserem Verhandlungsführer für Brüssel einige Vorschläge mitzugeben, von denen ich glaube, daß er dann auch mit Zustimmung der Opposition diese Verhandlungen im Interesse der deutschen Bauern wird führen können.
    Herr Minister Ertl, ich habe Ihre Rede, die Sie im Ministerrat gehalten haben, hier vor mir liegen. Ich pflichte in diesem Punkt Ihnen, Herr Wehner, bei: Herr Mansholt ist ein harter Mann. Er beherrscht alle Pferdehändlertricks, die man überhaupt beherrschen kann. Das habe ich Ihnen wiederholt gesagt. Herr Minister Ertl, ich habe das Gefühl, daß Sie das noch nicht genügend erkannt haben; denn sonst hätten Sie nicht gesagt, Sie hätten volles Verständnis für die Ursachen der Verzögerung bei der Vorlage der Dokumente zur Preispolitik und zur Strukturpolitik. Herr Minister Ertl, Sie müssen wissen, daß diese Politik seit drei Jahren betrieben wird.
    Die Preise für das nächste Jahr sollen praktisch bis zum 1. April des Vorjahres beschlossen sein. Es war bisher noch nicht ein einziges Mal der Fall, daß die deutsche Landwirtschaft rechtzeitig über die Preise informiert worden ist. Man hat vielmehr in Brüssel immer wieder neue Tricks erfunden, um die Entwicklung hinzuhalten. Jetzt sind Sie selber, verehrter Herr Ertl, ein Opfer dieser Mansholtschen Taktik geworden. Ich bin der Meinung, da sollten Sie ganz entschieden vorgehen. Insofern begrüße ich es und freue mich, daß Sie gestern in dieser entschiedenen Form auch gegen Herrn Mansholt Stellung bezogen haben. Ich glaube, das kann auch die Opposition anerkennen; denn es ist wirklich notwendig, in einem solchen Fall Herr Mansholt einmal zu sagen, daß es Grenzen des Erträglichen auch für ein Mitgliedsland geben kann.
    Auf Grund der sich in den letzten Monaten ständig weiter öffnenden Preis-Kosten-Schere — diese Tatsache ist auch von den Regierungsparteien nicht bestritten worden — sind Agrarpreiserhöhungen bis zu 15 %, wie Professor Weinschenk es sagte, nach meiner Auffassung in vollem Umfang gerechtfertigt. Zumindest sind die Forderungen berechtigt, die insoweit von den Berufsverbänden erhoben werden. Sowohl Preiserhöhungen von 15 % als auch die von meiner Fraktion geforderten Preiserhöhungen um 10 % sind unter dem Gesichtspunkt des Marktgleichgewichts durchaus vertretbar, wenn gleichzeitig die Preisrelationen richtig gesetzt sind. Darauf kommt es an, Herr Minister Ertl. Aus der Sicht der Strukturpolitik, Herr Minister, sind diese Preiserhöhungen nicht nur überhaupt die Voraussetzung für eine Fortsetzung des Strukturwandels, sondern auch die Voraussetzung für die langfristige Sicherung dessen, was wir in der EWG bisher überhaupt erreichen konnten. Das müssen wir ganz nüchtern sehen.
    Nun ist so durch die Blume angeklungen: Ja, die Opposition kritisiert nur, sie sagt nicht, was sie will. Ich will Ihnen ganz konkret sagen, Herr Minister Ertl, wie unsere Preisvorstellungen aussehen.
    Wir sind der Meinung, daß eine Heranziehung der Preise für Futtergetreide — einschließlich Roggen und Mais — an den Weizenpreis im Verhältnis des Futterwerts durch eine Erhöhung um 10 % eine durchaus vernünftige Verhandlungsmarge für Sie ist. Wir sind weiterhin der Meinung, daß Sie zumindest versuchen sollten, verhandlungstaktisch ein Graduierungssystem für Weizen und die Absicherung der Zuschläge in Höhe von mindestens 3,50 DM für Qualitätsweizen bei der Intervention zu erreichen.
    Weiterhin sind wir der Meinung, daß Sie den Rinderorientierungspreis in einem Zuge auf 300 DM bringen sollten und daß der Interventionspreis für Butter von 6,35 auf 6,55 DM erhöht werden sollte. Wenn Sie nämlich lediglich dem Vorschlag der Kommission folgten, würde das auf die Werkmilcherzeuger nicht durchschlagen. Sie können nicht allein vom Eiweiß ausgehen, sondern Sie müssen auch die Butter berücksichtigen. Das ist überhaupt keine Frage. Weiterhin müßte der Interventionspreis für Magermilchpulver nach meiner Auffassung von 1,51 DM auf mindestens 1,86 DM erhöht werden. Wenn Sie den Butterpreis um diese 20 DM erhöhten und auch den Pulverpreis erhöhten, würde das nämlich für den Werkmilcherzeuger ein echtes Mehr von 4 Pf pro angelieferten Liter Milch ausmachen. Ich glaube, das ist eine maßvolle, der Entwicklung des Milchmarktes angepaßte Forderung.
    Was nun den Zuckerrübenpreis angeht, Herr Minister, müssen Sie auf alle Fälle für den Erzeuger eine Erhöhung um drei volle Rechnungseinheiten durchsetzen; denn das Instrument der Marktordnung trägt ja die Quotierung in sich, und der sogenannte Zuckerberg, von dem die Kommission immer geredet hat, kann durch dieses System der Quotierung sehr schnell abgebaut werden.
    Man sollte die verabschiedeten Marktordnungen auch richtig anwenden. Dazu ist es erforderlich, Herr Minister Ertl, daß Sie, wenn Sie das Gleichgewicht und die richtige Relation im gesamten Preisspiegel erreichen wollen, auch den Rapspreis anheben, und zwar nach meiner Auffassung um mindestens 15%.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, was wird gegen diese Preisforderungen geltend gemacht? Es ist hier schon gesagt worden, daß eine Erhöhung
    6214 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971
    Klinker
    der Erzeugerpreise um 10 Erhöhungen der Verbraucherpreise um 1 bis 1,5 % mit sich bringen können. Der Raiffeisenverband hat neuerdings gesagt, bei einzelnen Produkten könnten es auch knapp 2 werden. Der Anteil der Nahrungsmittelausgaben an den Gesamtausgaben der deutschen Verbraucher beträgt heute noch im Durchschnitt etwa 28 %, und der Anteil der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte an den Verbraucherpreisen hat ebenfalls stark sinkende Tendenz. Das wissen Sie alle.
    Bei einer Erhöhung der Agrarpreise differenziert von 10 bis 15 % würde im Jahre 1971 höchstens eine Erhöhung der Verbraucherausgaben von 0,9 % eintreten. Ist das nicht eine Größenordnung, über die man reden kann in Anbetracht der Forderungen, die wir am laufenden Band in der Wirtschaft heute erleben? Die Posttarife wurden auf breiter Front erhöht. Das muß auch einmal gesagt werden. Der Deutschen Bundesbahn wird eine Tariferhöhung von 18 % zugestanden. Der Kollege Apel hat hier kürzlich erklärt — ich schätze ihn, ich kenne ihn aus der europäischen Arbeit, ich kenne seine realen Ansichten —, daß die Verkehrspolitik nicht zum Büttel der Unstabilitätspolitik werden dürfe. Ich folge ihm völlig, aber dasselbe ist eben auch auf die Landwirtschaft anzuwenden. Bezüglich der anderen Bereiche hat die Bundesregierung bisher nicht deutlich gesagt — jedenfalls hat Professor Schiller es bisher nicht so deutlich gesagt, wie er es gegenüber der Landwirtschaft gesagt hat —, daß die Orientierungsdaten eine so weitgehende Preiserhöhung nicht zuließen. Bei der Landwirtschaft hat Minister Schiller jedoch gesagt, das könne er auf keinen Fall verantworten. Bei der Post und bei der Bundesbahn habe ich solche Töne nicht gehört.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, weil Sie mir sonst den Vorwurf machen könnten, ich begründete die Notwendigkeit dieser Erhöhungen nicht genügend, darf ich Ihnen sagen, aus welchen Überlegungen ich zu diesen Zahlen gekommen bin. Selbst für 1980 rechnet der Agrarbericht, also der Bericht, den Minister Ertl selbst herausgegeben hat, noch mit einem Getreidezuschußbedarf von 5,2 Millionen Tonnen im Jahr. Der Weizenberg der Vergangenheit — das muß wieder eingefügt werden — war nach meiner Auffassung kein struktureller Überschuß, sondern lediglich eine Folge der falschen Relation der Futtergetreidepreise zum Weizenpreis; darüber sind sich alle Sachverständigen einig. Auch Professor Plate hat im Hearing neulich gesagt, wenn man eine Erhöhung des Maispreises durchführte, dann gäbe es keinen Weizenberg mehr, wenn man also die Preise für Gerste und Mais als die Hauptfuttergetreidearten entsprechend erhöhte. Und Professor Weinschenk hat erklärt, eine Getreidepreiserhöhung um 10 % würde nach den bisherigen Erfahrungen in der EWG eine Produktionssteigerung von höchstens 1 auslösen. Wenn man aber weiß, daß der Getreideimportbedarf in der EWG sich von Jahr zu Jahr gesteigert hat, dann ist diese Erhöhung der Inlandsproduktion von 1 °,'o keine Größenordnung, mit der man sich ins Bockshorn jagen lassen müßte, Herr Minister.
    Die Getreideanbaufläche in der EWG betrug 1969 rund 21 Millionen Hektar gegenüber 21,2 Millionen Hektar im Jahre 1960. Die Fehlprognose der Kommission hat sich letzten Endes erwiesen, als man die deutschen Getreidepreise gesenkt hat. Die Kommission hat immer wieder Fehlprognosen gestellt, und ich werde Ihnen das bei Zucker, bei Milch und auch bei Getreide beweisen.
    Der Umfang der Zuckerproduktion — das sagte ich Ihnen schon, Herr Minister — läßt sich durch die Quotierung, wenn man sie konsequent anwendet, bei einer vernünftigen Erhöhung der Erzeugerpreise, aber auch der Verarbeitungsspannen für die verarbeitende Industrie in Ordnung bringen; denn diese Verarbeitungsspannen sind ein Bestandteil der Zuckermarktordnung.
    Auch die Prognose der Kommission und des verantwortlichen Kommissars Mansholt zur Buttererzeugung und zum Butterverbrauch sind in den letzten Jahren falsch gewesen. Tatsächlich betrugen die Butterbestände in der EWG am 1. April 1970 276 000 Tonnen, und nach den neuesten Schätzungen werden sie am 1. April 1971 rund 70 000 Tonnen betragen. Das ist ein Vorrat von nicht einmal einem halben Kilo pro Kopf der Bevölkerung in der EWG. Auch das muß man wissen. Die Fehlprognose der Kommission betrug danach von 1970 an gerechnet rund 234 000 Tonnen und wird nach den Unterlagen der Markt- und Preisberichtsstelle, die nun wirklich eine neutrale Stelle ist, im Jahre 1971 etwa 700 000 Tonnen betragen. Dieser riesige Unterschied, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist mehr als die gesamte Buttererzeugung der Bundesrepublik in einem Jahr. Auf Grund solcher dilettantischer Prognosen und gigantischer Fehlprognosen wollte Mansholt seinerzeit — das wissen Sie genau — sogar noch den Butterpreis um 2,50 DM je Kilo senken. Herr Minister, das war, bevor Sie Minister wurden; Herr Höcherl wird es Ihnen bestätigen können.
    Auch die Vorschätzung des Agrarberichts — ich meine jetzt den Agrarbericht der EWG, nicht Ihren, Herr Minister -- über den Umfang der Milcherzeugung in der EWG ist nach meiner Auffassung unrichtig. Sie brauchen sich nur einmal die Verhältnisse in Schweden anzusehen, um festzustellen, wohin der Preisdruck auf den Milcherzeuger führt und wie die Milcherzeugerpreise dann steigen. Das muß man doch alles wissen. In den USA haben wir genau dieselben Verhältnisse gehabt, und Europas Entwicklung zum Industriestaat wird zwangsläufig solche Dinge auch bei uns mit sich bringen.
    Die Magermilchbestände — das ist eine weitere völlige Fehlschätzung der Kommission gewesen — gehen voraussichtlich auf 60 000 Tonnen zurück. Auch hier, Herr Minister, ist die Prognose der Kommission mit den über 200 000 Tonnen falsch.
    Dies sind die konstruktiven Beiträge, die ich für Ihre Verhandlungen zu erbringen versuche und die ich auch im Europäischen Parlament nächste Woche Herrn Mansholt selbst vorhalten werde, um Ihnen bei der Schwierigkeit Ihrer Verhandlungsposition zu helfen.



    Klinker
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Bundesregierung muß eben auch einmal unabdingbare Forderungen stellen können, Weil Frankreich und Italien diese Politik am laufenden Band verfolgt haben. Und es muß nun einmal — das habe ich aus der Erklärung, daß die Koalitionsfraktionen hinter Ihnen stehen, entnommen — auch von deutscher Seite eine solche Haltung eingenommen werden.
    Ohne angemessene Preiserhöhungen von 10 bis 15 % gibt es doch letzten Endes politisch nur zwei Alternativen. Sollte trotz aller Härte, Herr Minister, eine der Lage angemessene Preiserhöhung in Brüssel nicht durchzusetzen sein — Sie haben ja im Prinzip erklärt, 10 % seien keine überhöhte Forderung —, dann, so muß ich sagen, folge ich dem Professor Schmidt, der neulich beim Hearing — und das scheint mir sehr real gesehen zu sein — die folgenden Alternativen formulierte. Herr Professor Schmidt sagte damals, dann gebe es nur die Möglichkeit der Aufhebung der Bindung der Agrarpreise an die Rechnungseinheit und der Einführung von innergemeinschaftlichen Abschöpfungen bzw. Exporterstattungen zur Differenzierung des Agrarpreisniveaus in den einzelnen Mitgliedsländern nach Maßgabe des gesamtwirtschaftlichen Niveaus dieser Länder, oder die andere Möglichkeit der Beibehaltung des gemeinsamen Agrarpreisniveaus und der Einführung von Formen direkter Einkommensübertragung an die Landwirtschaft — das ist das englische System —, die dann in ihrer Ausgestaltung möglichst produktionsneutral sein sollen.
    Mit Professor Schmidt — das möchte ich hier sehr deutlich sagen — gebe ich ganz eindeutig der ersten Alternative den Vorzug. Das heißt, die Bindung der Agrarpreise an die Rechnungseinheit muß gelockert werden, und zwar — ich will das begründen — auf Grund folgender Motive. Die Aufhebung des gemeinsamen Agrarpreisniveaus erleichtert nämlich auch die Erweiterung der EWG.
    Die Aussetzung des Grünen Dollars bis zur Herstellung einer vollständigen Wirtschafts- und Währungsunion widerspricht auch nicht dem Europäischen Vertrag. Art. 40 des EWG-Vertrages sieht für die gemeinsame Organisation der Agrarmärkte doch ausdrücklich drei Organisationsformen vor — das hat der Kanzler hier vorhin selbst bestätigt —, nämlich die gemeinsamen Wettbewerbsregeln, die bindende Koordinierung der einzelstaatlichen Marktordnungen oder eine europäische Marktordnung. Das sind die drei Möglichkeiten, die nach Art. 40 vorgesehen sind.
    Grenzausgleichssysteme zwischen den EWG-Partnern sind vertragskonform und erleichtern den Finanzministern letztlich auch ihre Arbeit. Solche Grenzausgleichssysteme hat es in der Vergangenheit gegeben und muß es letzten Endes, wenn man die Beitrittsverhandlungen Englands ernst nimmt, auch geben, wenn man England, Dänemark und Norwegen hineinnehmen will, denn auch auf dem Steuergebiet erhebt man ja heute noch die Ausgleichsabgaben.
    Eine Aussetzung des Grünen Dollars und die Einführung eines Grenzausgleichssystems gegenüber den Partnern ist auch für den Bundeshaushalt, Herr Minister, billiger als nationale Einkommensübertragungen an die Landwirtschaft. Ich bin der Meinung, die gleichen Argumente, die die Bundesregierung und der Bundesrat veranlassen, eine gemeinsame EWG-Strukturpolitik abzulehnen und weiterhin die nationale Verantwortung für die Agrarstrukturpolitik zu fordern, sprechen auch, Herr Minister, für die Aussetzung des Grünen Dollars, für die Einrichtung einer Bandbreite, die jährlich zusammen mit den Preisen neu beschlossen werden muß.
    Herr Minister, ich frage Sie: Was wollen Sie tun, wenn in der EWG die nächste Paritätsänderung erfolgt? Dann können Sie gar nichts anderes tun, als das System, das ich Ihnen eben so erläutert habe — nämlich die innergemeinschaftlichen Abschöpfungen, die auch nach der Verordnung Nr. 653/68 vorgesehen sind —, durchzuführen.