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ID0610605700

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    Deutscher Bundestag 106. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 6153 A Glückwunsch zur Wahl des Abg. Behrendt als Präsident des Europäischen Parlaments 6153 B Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6153 B Begrüßung einer Delegation der Türkischen Großen Nationalversammlung . . . . 6168 A Begrüßung einer Delegation des Bayerischen Senats 6236 A Agrarbericht 1971 der Bundesregierung gemäß § 4 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen VI/1800, zu W1800) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Antrag der Fraktionen der SPD, FDP zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktionen der SPD, FDP betr. Maßnahmen der Bundesregierung in der Einkommens-, der Struktur- und der Sozialpolitik für die deutsche Landwirtschaft (Umdruck 90, Drucksache VI/1812), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Mehrwertsteuer) und des Aufwertungsausgleichsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1932) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte (CDU/CSU) (Drucksache VI/1933) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (CDU/CSU) (Drucksache VI/1934) — Erste Beratung — Ertl, Bundesminister . . 6154 B, 6232 B Bewerunge (CDU/CSU) 6160 C Helms (FDP) 6164 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 6170 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller, Bundesminister 6175 C Ehnes (CDU/CSU) 6176 C Brandt, Bundeskanzler 6181 D Dr. Barzel (CDU/CSU) 6185 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 6205 A Wehner (SPD) . . . . . . . 6209 B Klinker (CDU/CSU) 6213 A Schonhofen (SPD) , 6215 D Gallus (FDP) 6217 D Dr. Früh (CDU/CSU) 6219 D Höcherl (CDU/CSU) 6222 C Lensing (CDU/CSU) 6225 A von Alten-Nordheim (CDU/CSU) . 6226 C Dr. Ritz (CDU/CSU) 6228 C Löffler (SPD) 6230 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Fragestunde (Drucksache 1/1/ 1916) Frage des Abg. Anbuhl (SPD) : Zahl der noch in Lagern befindlichen Bürger der Bundesrepublik Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6190 A Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Dauer der Beantwortung von Anfragen in Wohngeldangelegenheiten Ravens, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6190 C, D Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6190 D Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen durch Banken Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A Frage des Abg. Dr. Schober (CDU/CSU) : Ausgabe von Münzsonderprägungen an ausländische Münzsammler Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 6191 A, B, C Dr. Schober (CDU/CSU) . . . 6191 B, C Frage des Abg. Dr. Apel (SPD) : Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen durch die Reederei Hugo Stinnes Transozean Schiffahrt GmbH Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6191 C, 6192 A, B Dr. Apel (SPD) . . . . . . . 6192 A Ott (CDU/CSU) 6192 A Frage des Abg. Varelmann (CDU/CSU) : Verwendung eines Teils der Verkehrsteuern zur Finanzierung der öffentlichen Aufwendungen nach dem Krankenhausgesetz Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . 6192 B, C, D, 6193 A, B Varelmann (CDU/CSU) . . . . 6192 B, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . . 6193 A Dr. Apel (SPD) . . . . . . . . 6193 B Frage des Abg. Dr. Rinderspacher (SPD) : Beteiligung der Bundesrepublik am Ausbau und an den Arbeiten des in- ternationalen Zentrums für Agrarforschung im Mittelmeerraum Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6193 C, D, 6194 A Dr. Rinderspacher (SPD) . 6193 D, 6194 A Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Überführung der im Einzelplan 10 Kap. 10 03 enthaltenen Mittel in den Förderungsbereich der nationalen Agrarpolitik Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär 6194 A, B, C Röhner (CDU/CSU) 6194 C Frage des Abg. Röhner (CDU/CSU) : Verbilligung des Dieselkraftstoffs für die Landwirtschaft Logemann, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6194 D, 6195 A, B Röhner (CDU/CSU) . . . 6194 D, 6195 A Ott (CDU/CSU) - 6195 B Frage des Abg. Engelsberger (CDU/CSU) : Errichtung einer europäischen Universität im Raum Salzburg-Freilassing Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6195 C, D Engelsberger (CDU/CSU) . . . 6195 D Frage des Abg. Dr. Gölter (CDU/CSU) : Deutschschwedische Kommission zur Untersuchung von Fragen der Mitwirkung in Schule, Hochschule und Forschung Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6196 A, B Dr. Gölter (CDU/CSU) 6196 A, B Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Äußerung von Bundesminister Leussink über Konsumverzicht zugunsten der Ausgaben für Bildung und Wissenschaft Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . 6196 C, D, 6197 A, B Dr. Gleissner (CDU/CSU) 6196 D, 6197 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Informationsmaterial für die Erörterung politischer Fragen im Sozialkundeunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6197 B, D, 6198 A Dr. Haack (SPD) . . . . . . . . 6197 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 6198 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 III Fragen des Abg. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) : Berücksichtigung der freien Träger von Schulen im sogenannten Bildungsgesamtplan Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 6198 B, C, D Dr. Hermesdorf (Schleiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . 6198 B, C Fragen des Abg. Picard (CDU/CSU) : Verkehrsunterricht Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6199 A, B Picard (CDU/CSU) 6199 B Fragen des Abg. Storm (CDU/CSU) : Europäische Gemeinschaftsuniversitäten Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6199 C, D, 6200 A Storm (CDU/CSU) . . . 6199 D, 6200 A Fragen des Abg. Strohmayr (SPD) : Ganzheitslehrmethode Dr. von Dohnanyi, Parlamentarischer Staatssekretär 6200 A, B, C Strohmayr (SPD) . . . . . 6200 B, C Fragen des Abg. Jungmann (CDU/CSU): Sehvermögen von Kraftfahrern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . 6200 D, 6201 A, B, C, D, 6202 A Dr. Jungmann (CDU/CSU) 6201 A, B, C, D Hansen (SPD) . . . . . . . . . 6201 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Nachweis von Antibiotika in Schlachtkälbern Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Krefeld) (SPD) : Auswirkung des Rauchens auf den Sauerstoffverbrauch und die Durchblutung im Gehirn Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6202 B Frage des Abg. Hansen (SPD) : Enzymhaltige Waschmittel Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6202 C, D, 6203 A Hansen (SPD) . . . . . 6202 D, 6203 A Frage des Abg. Dr. Gleissner (CDU/CSU) : Verweildauer von barbiturhaltigen Schlafmitteln Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6203 A Frage des Abg. Dr. Haack (SPD) : Einführung eines Gesundheitspasses Westphal, Parlamentarischer Staatssekretär 6203 B, C, D Dr. Haack (SPD) . . . . . . 6203 C, D Frage der Abg. Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) : Antwort auf eine Anfrage des Petitionsausschusses des Bundestages betr. Schäden am Westufer der Rheininsel Heylesenwerth bei Bacharach Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 6204 A, B Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 6204 B Frage des Abg. Dr. Kempfler (CDU/CSU) : Verkehrszeichen für das Ende einer geschlossenen Ortschaft Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 6204 C, D, 6205 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . 6204 C, D Entwurf eines Rahmengesetzes über die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens (Hochschulrahmengesetz) (CDU/CSU) (Drucksache V1/1784) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Hochschulrahmengesetzes (Drucksache VI/ 1873 - Erste Beratung — Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister 6236 C, 6269 A Dr. Martin (CDU/CSU) 6241 D Grüner (FDP) 6247 C Dr. Meinecke (Hamburg) (SPD) . 6250 C Frau Dr. Walz (CDU/CSU) . . . 6253 C Dr. Wichert (SPD) . . . . . . 6256 B Dr. Vogel, Minister des Landes Rheinland-Pfalz . . . . . . . 6259 A Rau, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 6261 B Dr. Kotowski (CDU/CSU) . . . 6263 B Dr. Lohmar (SPD) 6266 A Dichgans (CDU/CSU) 6267 D IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 und zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes 1964 vom 24. April 1967 (Drucksache VI/ 1879) - Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung bewertungsrechtlicher Vorschriften (Bewertungsänderungsgesetz 1971) (Drucksache VI/ 1888) — Erste Beratung — 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Hypothekenbankgesetzes und des Schiffsbankgesetzes (Drucksache VI/1898) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 6270 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten (Drucksache VI/1899) — Erste Beratung — . . 6271 A Entwurf eines Gesetzes über Bausparkassen (Drucksache VI/1900) — Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Einführung von Vorschriften des Lastenausgleichsrechts im Saarland (Bundesrat) (Drucksache VI/ 1905) —Erste Beratung — 6271 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes (Drucksache VI/ 1439) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache VI/ 1904), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache VI/1852) — Zweite und dritte Beratung — 6271 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Anpassung der Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz (3. Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz) (Drucksache VI/1697) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache VI/1921) — Zweite und dritte Beratung — 6271 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Art. 8 des Achten Strafrechtsänderungsgesetzes (Drucksache VI/ 1388) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen (Drucksache VI/ 1920) — Zweite und dritte Beratung — 6271 D Ubersicht 7 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1917) 6272 A Nächste Sitzung 6272 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 6273 A Anlagen 2 und 3 Entschließungsanträge Umdrucke 161 und 162 zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung (Drucksachen VI/1800, zu VI/1800) . . . . . . . . 6273 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Härzschel (CDU/CSU) betr. Beschlagnahme von pornographischen Schriften durch Zolldienststellen 6274 C Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Richarts (CDU/CSU) betr. Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten 6275 A Anlage 6 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Geldner (FDP) betr. Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft 6275 B Anlage 7 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Seefeld (SPD) betr. die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigende Arzneimittel 6275 D Anlage 8 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Rollmann (CDU/CSU) betr. Unterstützung des Kongresses „Friede mit Polen" aus Haushaltsmitteln 6276 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6153 106. Sitzung Bonn, den 10. März 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 101. Sitzung, Seite 5901 B, Zeilen 26 und 27: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 102. Sitzung, Seite 5985 C, Zeilen 8 und 9: Zwischen den Namen „Rasner" und „Richarts" ist einzutragen: „Reddemann 13. 2." 104. Sitzung, Seite 6085 C, Zeile 13: Das Wort „nicht" ist zu streichen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 11. 3. Adams * 11.3. Dr. Aigner * 11.3. Alber ** 12. 3. Dr. Arndt (Berlin) * 11.3. Dr. Artzinger * 11. 3. Bals 12. 3. Bauer (Würzburg) ** 11.3. Becher (Pullach) 10. 3. Behrendt * 11.3. Biechele 12. 3 Dr. von Bismarck 12. 3. Blumenfeld ** 11.3. Böhm 12. 3. Borm * 11.3. Bühling 14. 3. Dr. von Bülow 12. 3. Dr. Burgbacher * 11.3. Dasch 5. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 10. 3. Dr. Dittrich * 11. 3. Dr. Dollinger 12. 3. Dröscher * 11.3. Faller * 11.3. Fellermaier * 11.3. Flämig * 11.3. Dr. Franz 12. 3. Dr. Furler * 11.3. Frau Geisendörfer 12. 3. Gerlach (Emsland) * 11.3. Dr. Giulini 12. 3. Freiherr von und zu Guttenberg 12. 3. Härzschel 10. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) * 11.3. Dr. Kliesing '* 11.3. Klinker * 11. 3. Dr. Koch * 11.3. Dr. Kreile 12. 3. Kriedemann * 11. 3. Lange * 11.3. Lautenschlager * 11.3. Dr. Löhr * 11.3. Lücker (München) ' 11.3. Frau Meermann 12. 3. Meister * 11.3. Memmel * 11.3. Michels 10. 3. Müller (Aachen-Land) * 12. 3. Frau Dr. Orth * 11.3. Dr. Pinger 12. 3. Richarts * 12. 3. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Riedel (Frankfurt) * 11. 3. Saxowski 4. 4. Schwabe * 11.3. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 12. 3. Dr. Schmücker 10. 3. Dr. Schwörer * 12. 3. Dr. Schulz (Berlin) ** 11.3. Seefeld * 11. 3. Sieglerschmidt ** 12. 3. Dr. Siemer 12. 3. Simon 12. 3. Springorum * 11.3. Dr. Starke (Franken) * 11.3. Steiner 12. 3. Dr. Stoltenberg 10. 3. Dr. Tamblé 3. 4. Werner * 10. 3. Wolfram * 11.3. Anlage 2 Umdruck 161 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung - Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 - Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, im EWG-Ministerrat darauf hinzuwirken, daß alles Erdenkliche getan wird, um die Wirtschafts- und Währungsunion so schnell wie möglich zu verwirklichen. Für die Zwischenzeit sind für den europäischen Agrarmarkt Regelungen anzustreben, die der durch Paritätsänderungen im Jahre 1969 hervorgerufenen Störungen im europäischen Agrarpreisgefüge Rechnung tragen. Hierbei ist insbesondere darauf hinzuwirken, daß sich die entstandenen Ungleichgewichte am europäischen Agrarmarkt nicht allein zum Nachteil eines nationalen Teilmarktes auswirken. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Begründung Für ein reibungsloses Funktionieren des EWGAgrarmarktordnungssystems und der gemeinsamen Agrarfinanzierung schien es allen EWG-Mitgliedstaaten unerläßlich zu sein, einen für mehrere Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates 6274 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 Währungen gemeinsamen Wertmesser zur Bestimmung eines festgelegten Betrages in nationaler Währung in der EWG einzuführen. Dieser gemeinsame Wertmesser ist die EWG-Rechnungseinheit. Die RE hat zur Zeit die gleiche Goldparität wie der US-Dollar. (Die rechtliche) Definition der RE für die gemeinsame Agrarpolitik wurde schon im Jahre 1962 durch die Verordnung des Rates Nr. 129 herbeigeführt. Sie ist bestätigt worden durch die Verordnung des Rates Nr. 653/68 vom 30. Mai 1968. In dieser Ratsverordnung sind auch die grundlegenden Bestimmungen darüber enthalten, was zu geschehen hat oder welche Maßnahmen von den Mitgliedstaaten ergriffen werden können, wenn es innerhalb der EWG zu Paritätsänderungen kommt. Den jeweiligen Rechtsakten der EWG blieb es vorbehalten, zu erklären, wann und für welche Bereiche die RE angewendet wird. Dieses ist bei den vorhandenen EWG-Agrarmarktordnungen und der EWG-Finanzierung ausnahmslos geschehen. Die EWG-Rechnungseinheit ist geschaffen worden in der sicheren Erwartung, daß sich die EWG zügig zu einer Währungs- und Wirtschaftsunion weiter entwickeln wird. Es war von vornherein klar, daß die auf der EWG-Rechnungseinheit aufbauenden Regelungen nur dann praktikabel sein würden, wenn sich diese Erwartung erfüllt hätte. Die Hoffnungen sind jedoch nicht erfüllt worden. Die Paritätsänderungen im Jahre 1969 haben die harmonische Weiterentwicklung, vor allem der Agrarmärkte, in der EWG gestört. Es ist zu erheblichen für die deutsche Landwirtschaft geradezu existenzbedrohenden Ungleichgewichten gekommen. Die EWG- Rechnungseinheit hat damit ihre wesentliche Funktionsfähigkeit eingebüßt. Um den Fortgang der Integration zu sichern, ist es daher notwendig, zielstrebig darauf hinzuwirken, daß die negativen Auswirkungen der Paritätsänderungen aus dem Jahre 1969 beseitigt werden. Die in dem Entschließungsantrag enthaltene Formulierung bezweckt nicht die Auflösung der EWG- Agrarmarktordnungen. Sie zielt vielmehr darauf ab, entstandene Ungleichgewichte zu beseitigen. Anlage 3 Umdruck 162 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1971 der Bundesregierung — Drucksachen VI/ 1800, zu VI/ 1800 — Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation der landwirtschaftlichen Unternehmen und der gestiegenen Zinssätze an den Kreditmärkten die Richtlinien über die Zinsverbilligung im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft dahin gehend zu ändern, daß die bereits aufgenommenen und zukünftig aufzunehmenden Darlehen bei den Maßnahmengruppen a) Verbesserung der Agrarstruktur (z. B, Flurbereinigung, Aussiedlung, Aufstockung), b) Wasserwirtschaft und c) Verbilligung von Zinsen für Darlehen zur Förderung vordringlicher altrar- und ernährungswirtschaftlicher Maßnahmen (Hofkredit) im Zinssatz um 1 % zusätzlich zu den bisher gewährten Zinszuschüssen verbilligt werden; 2. angesichts des sich in letzter Zeit verschlechternden Verhältnisses von Nettoinvestitionen und Kreditaufnahmen in den Richtlinien zur Förderung der landwirtschaftlichen Betriebe die 15%ige Investitionsbeihilfe wieder einzuführen. Bonn, den 9. März 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Reischl vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Härzschel (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 17) : Trifft es zu, daß die Zolldienststellen an den Crenzübergänqen Anweisung erhalten haben, keine Beschlagnahme bei der Einfuhr pornographischer Schriften mehr vorzunehmen, und, wenn ja, verstößt diese Anweisung nicht gegen bestehende Gesetze? Eine Weisung des Inhalts, daß pornographische Schriften, die zur Verbreitung eingeführt werden, von den Zolldienststellen nicht mehr zu beschlagnahmen und der zuständigen Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung zuzuleiten sind, ist vom BMF nicht ergangen. Wie jedoch bereits in den Antworten auf die mündlichen Anfragen der Herren Kollegen Dr. Unland vom 19. März 1970, Dr. Aigner vom 4. August 1970 und Dr. Jobst vom 3. Dezember 1970 ausgeführt worden ist, nehmen die Zolldienststellen keine Beschlagnahme vor, wenn Reisende einzelne pornographische Schriften zum eigenen Gebrauch mitführen oder wenn einzelne pornographische Schriften in Postsendungen an Privatempfänger eingehen. Die letztere Anweisung befindet sich im Einklang mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs vorn 29. September 1970, wonach die Zolldienststellen im Hinblick auf das Brief- und Postgeheimnis nicht befugt sind, Postsendungen an Privatempfänger, d. h. Sendungen mit einzelnen pornographischen Schriften, die offensichtlich nicht zur weiteren Verbreitung bestimmt sind, der Staatsanwaltschaft zugänglich zu machen. Die den Zolldienststellen gegebenen Anweisungen verstoßen nicht gegen bestehende Gesetze. Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 6275 Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Richarts (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1916 Fragen A 30 und 31) : Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen, um die Situation auf dem Weinmarkt in den nördlichen Anbaugebieten, in denen bei völlig stagnierendem Absatz die Weinpreise erheblich unter die Herbstpreise des vergangenen Jahres gesunken sind, zu verbessern? Denkt die Bundesregierung daran, in dieser Situation die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern zumindest vorübergehend auszusetzen? Nach dem Inkrafttreten der EWG-Weinmarktordnung sind die EWG-Organe für die Lösung von Schwierigkeiten auf dem Weinmarkt zuständig. Deshalb hat die EG-Kommission auf Drängen der Bundesregierung für die Weinernte 1970 in den Zonen A und B eine höhere Anreicherung zugelassen. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, die Absatzfähigkeit dieser Weine zu verbessern. Zur Überwindung saisonaler Schwierigkeiten werden für Tafelweine auf Grund der EWG-Vorschriften Lagerbeihilfen gewährt. Von dieser Maßnahme wurde von den Erzeugern in der Bundesrepublik noch kein Gebrauch gemacht. Für Tafelwein wird ferner unter bestimmten Voraussetzungen eine Erstattung beim Export gewährt. Über diese EWG-Maßnahmen hinaus hat die deutsche Weinwirtschaft neben Mitteln aus dem EAGFL — aus Bundesmitteln im Jahre 1970 8,7 Millionen DM an Zuschüssen zur Förderung der Kellerwirtschaft erhalten. Ferner wurde dem Stabilisierungsfonds für Wein im Dezember 1970 ein Bundeszuschuß in Höhe von 2 Millionen DM zur Förderung des Weinabsatzes zugewiesen. Eine Aussetzung der Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist nur auf Grund einer ernstlichen Störung oder der Gefahr einer ernstlichen Störung des Marktes durch Einfuhren möglich. Die Einfuhr von Trinkwein aus Drittländern ist 1970 gegenüber 1969 und 1968 erheblich zurückgegangen. Der Rückgang war in der zweiten Hälfte des Jahres 1970 besonders stark und dürfte anhalten. Die derzeitigen Schwierigkeiten sind also nicht auf Einfuhren, sondern auf die außerordentlich hohen Ernten in den EWG-Ländern zurückzuführen. Die Bundesregierung sieht daher zur Zeit keine Möglichkeit für eine Aussetzung der Drittlandeinfuhren. Diese Maßnahme müßte im übrigen von der EG-Kommission beschlossen werden. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Logemann vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Geldner (FDP) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 35) Trifft die Behauptung des Vorsitzenden des bayerischen Bauernverbandes zu, daß die von der Bundesregierung eingeleiteten Sozialmaßnahmen für die Landwirtschaft in erster Linie für die Ausscheidenden bestimmt seien, und welche sozial politischen Verbesserungen für die verbleibenden Bauern gibt es? Die Behauptung des Vorsitzenden des Bayerischen Bauernverbandes ist in dieser Form nicht zutreffend. Das Einzelbetriebliche Förderungsprogramm wäre ohne die im sozialen Ergänzungsprogramm festgelegte flankierende Komponente für die aus der Landwirtschaft Ausscheidenden gar nicht durchführbar. Diese Maßnahmen kommen zudem und das sollte nicht unterschätzt werden — mittelbar auch den in der Landwirtschaft Verbleibenden zugute. Die Bundesregierung gibt im übrigen keineswegs den Maßnahmen des sozialen Ergänzungsänderungsprogramms die Priorität. In erster Linie ist sie bemüht -- und das ist aus den Haushaltsansätzen unschwer zu erkennen -- die soziale Sicherung der Landwirte und ihrer Familien zu verbessern und auszubauen. Die Unfallrenten sind im Jahre 1971 um 20 % angehoben worden. In Kürze wird die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Krankenversicherung der Landwirte vorlegen, der die volle Übernahme der Krankenversicherungskosten für die Altenteiler auf den Bund vorsehen wird. Die Altershilfe für Landwirte soll zu einer angemessenen Altersversorgung ausgebaut werden. Diese Neuregelung ist aus rechtssystematischen Gründen jedoch erst nach Ablauf der 15jährigen Übergangszeit des Altershilfegesetzes möglich. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Seefeld (SPD) (Drucksache VI/ 1916 Frage A 57) : Ist die Bundesregierung bereit, dafür Sorge zu tragen, daß Medikamente, die die Fahrtüchtigkeit des Führers von Kraftfahrzeugen beeinträchtigen können, bereits vom Hersteller auf Verpackung, Gebrauchsanweisung und Behältnis durch ein Symbol oder auf andere Weise auffällig gekennzeichnet werden? Die überwiegende Anzahl von Arzneimitteln, die die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen, dürfen nur auf Verschreibung eines Artzes abgegeben werden. Die Bundesärztekammer hat im Jahre 1964 an alle Ärzte ein Merkblatt herausgegeben, in dem die Arzneimittel, die solche Wirkungen hervorbringen, in acht Gruppen aufgegliedert, aufgeführt sind. Es muß erwartet werden, daß Ärzte bei der Verschreibung solcher Arzneimittel ihre Patienten auf diese die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigende Wirkung hinweisen. Daneben haben die Länder nach § 42 des Arzneimittelgesetzes die Ermächtigung, in allen Fällen der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit das An- bringen von Warnhinweisen vorzuschreiben. Wegen der Schwierigkeit der Materie wurde seit Jahren versucht, diese Ermächtigung in eine Verordnungs- 6276 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 106. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1971 ermächtigung für den zuständigen Bundesminister umzuwandeln. Es war bisher jedoch nicht möglich, eine Stoffliste aufzustellen, die auch in den Grenzfällen genügend konkretisiert werden kann. Inzwischen sind aber viele Hersteller solcher Arzneimittel dazu übergegangen, freiwillig Warnhinweise anzubringen. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Westphal vom 10. März 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Rollmann (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 19l 6 Frage A 59) : Hat die Bundesregierung die Absicht, auch weiterhin solche Konferenzen wie den kürzlich in Frankfurt abgehaltenen Kongreß „Frieden mit Polen" aus Haushaltsmitteln zu unterstützen? Grundsätzlich ja. In ihrer Förderungspolitik läßt sie sich von dem Grundsatz leiten, daß förderungswürdige Veranstaltungen von dem verantwortlichen Träger und von Form und Inhalt des mitgeteilten Programms her die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Verfassung und das System der parlamentarisch-repräsentativen Willensbildung nicht in Frage stellen dürfen. In diesem Rahmen stehen Form und Inhalt der Veranstaltungen in der freien Verantwortung der Träger. Die Bundesregierung lehnt es ab, die Veranstaltungen etwa ihrem Inhalt nach vorzuprogrammieren.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


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    Verehrter Herr Kollege, ich bin Ihnen für diese Frage sehr dankbar, weil sie mir die Möglichkeit gibt, den Satz, den ich dazu gesagt habe, zu ergänzen und zu erläutern. Ich denke nicht daran, bei dieser Gelegenheit die Diskussion über die allgemeine Preis- und Konjunkturentwicklung sozusagen mit zu „verfrühstücken" und, gestützt auf eine Veränderung auf diesem Gebiet, zu sagen: dies ist die Ursache. Ich sage nur: wenn wir miteinander zu günstigeren Agrarpreisen, als es sie in der letzten Zeit gegeben hat, kommen wollen, müssen wir diesen Faktor, der sich in der allgemeinen Preisentwicklung niederschlägt, aus dem Streit herauslassen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es bleibt immer noch genügend übrig, worüber man dann streitet.
    Jetzt füge ich noch folgendes hinzu: Gerade auch aus der Sicht der Landwirtschaft — und über sie reden wir heute früh, aber ich sage dies an die Adresse aller gesellschaftlichen Gruppen gerichtet — können wir doch nicht nur wünschen, sondern müßten, jeder an seinem Platz, dahin wirken, daß die Ziele des Jahreswirtschaftsberichts möglichst weitgehend erreicht werden;

    (Abg. Dr. Reinhard: Was wollen Sie damit sagen? Erläutern Sie es doch!)

    denn so, wie dies insgesamt nützlich wäre, würde es natürlich auch helfen, den Kostendruck in der Landwirtschaft zu verringern.
    Zweitens — ich sagte es schon —: Über zusätzliche nationale Maßnahmen kann im einzelnen erst gesprochen werden, wenn wir wissen, wie die Dinge in Brüssel laufen. Aber die Landwirtschaft sollte wissen, daß wir sie mit ihren Problemen nicht allein lassen. Das war auch in Verbindung mit der schwierigen Aufwertungsfrage, die wir nun mal anders sehen, so! Ich bin heute so überzeugt wie damals, daß wir es mit einer sehr viel stärker preissteigernden Entwicklung in der Bundesrepublik zu tun gehabt hätten, wenn wir die Aufwertung nicht gemacht hätten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich bin heute wie damals der Meinung, daß sie eher zu spät als zu früh gekommen ist; aber da gibt es verschiedene Meinungen.

    (Abg. Rawe: Das glaubt doch außer Ihnen keiner mehr! — Abg. Franke [Osnabrück]: Da meinen Sie den Oktober 1968?!)

    Drittens. Die Bundesregierung hat mit dem einzelbetrieblichen Förderungsprogramm ein im ganzen wirksames Instrument

    (Zuruf des Abg. Dr. Ritz)

    zur Förderung des Strukturwandels entwickelt, und sie leistet mit dem Ertl-Plan Hilfe zur Selbsthilfe.
    Viertens. In bezug auf den Ausbau der sozialen Sicherung der Landwirte hoffen wir, noch im Verlauf dieser Legislaturperiode wesentliche Fortschritte erzielen zu können.
    Wir meinen — fünftens —, daß die Verbesserung des Bildungs- und Ausbildungsangebots auf dem
    Lande — Bestandteil unserer allgemeinen Bildungspolitik - wesentlich ist

    (Abg. Franke [Osnabrück]: In den Ländern werden doch Schulbaumittel gestrichen, Herr Bundeskanzler!)

    und daß Schule und Berufsausbildung den Menschen auf dem Lande dieselbe Chance bieten müssen wie den Städtern.

    (Abg. Franke [Osnabrück] : Herr Bundeskanzler, in den Ländern werden doch die Schulbaumittel gestrichen, weil Sie die Ergänzungszuweisungen nicht erhöht haben!)

    Sechstens. Die Koordinierung von Agrarstrukturpolitik und regionaler Wirtschaftsförderung wird verstärkt fortgesetzt.

    (Abg. Lemmrich: Das ist jetzt ein schwacher Abguß!)

    Wir wollen dem Landwirt, der mit seinem Betrieb keine Entwicklungschancen mehr hat, durch die Schaffung von außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplätzen attraktive Alternativen anbieten.

    (Abg. Stücklen: Haben wir schon 15 Jahre lang gemacht!)

    Ich möchte allerdings gleich dazu sagen, daß es in den vergangenen Jahren zum Teil — gerade nachdem das in der Debatte bezweifelt wurde, sage ich es — an der Bereitschaft gefehlt hat, von den neugeschaffenen Erwerbsmöglichkeiten ausreichenden Gebrauch zu machen. Hier brauchen wir gerade auch die Unterstützung der Berufsverbände, damit die Landwirte richtig informiert und beraten werden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Die bisher vorliegenden Erfolge der regionalen Wirtschaftspolitik sollten dabei nicht untergehen. Wir haben im Jahre 1970 immerhin 45 000 neue Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten gefördert.
    Ich weiß, wie schwer es im Einzelfall für einen Landwirt ist, seinen Hof aufzugeben, den seine Familie womöglich seit Generationen bewirtschaftet hat und der trotz harter Arbeit keinen angemessenen Ertrag mehr abwirft. Wenn wir den Landwirten und ihren Familien in einer solchen Lage Erwerbsalternativen anbieten, so geht es uns in erster Linie darum, die Lebensverhältnisse auf dem Lande wirksam zu verbessern.
    Meine Damen und Herren, der Mut der Prognose für die voraussichtliche Entwicklung der Landwirtschaft bis 1980 sollte an den jahrelangen Beteuerungen gemessen werden — jetzt sage ich noch einmal —, daß jeder, der wolle, auch 1980 noch Bauer bleiben könne. Auch frühere Regierungen haben gewußt, daß das nicht stimmt. Aber man hat der Landwirtschaft weithin nicht klaren Wein eingeschenkt — das muß ich in aller Offenheit noch einmal sagen —

    (Beifall bei den Regierungsparteien)

    und damit die Strukturkrise in die Länge gezogen und zum Teil auch noch verschärft. Die Prognose des Agrarberichts ist eine Aufforderung an die Politik, an alle, die in der Politik Verantwortung tra-



    Bundeskanzler Brandt
    gen, die vorausgeschätzte Entwicklung durch sinnvolle Maßnahmen zu unterstützen und abzusichern, und sie gibt dem Landwirt die Möglichkeit, längerfristig zu planen und seine Entwicklungschancen rational zu durchdenken.
    Der Landwirtschaft helfen keine Vereinfachungen. Sie braucht klare Daten, um ihre Zukunftschancen richtig einschätzen zu können. Wir alle wissen seit langem, Sie in der Opposition wie wir in der Bundesregierung und der Koalition, daß in einer wachsenden Wirtschaft reine Erhaltungssubventionen ökonomischer Unsinn sind. Wir wagen es, diese Tatsache offen auszusprechen, nicht weil wir über einen ganzen, zumal wichtigen Zweig der deutschen Wirtschaft den Stab brechen wollen, sondern weil wir der Landwirtschaft die nötigen Hilfen zur Anpassung an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung geben wollen. Vor dieser Erkenntnis sollten wir nicht die Augen verschließen, sondern wir sollten -auch auf dem Land -- deutlich machen, daß Strukturwandlungen und Reformen keine Bedrohung der menschlichen Existenz, sondern Voraussetzung für gesellschaftlichen Fortschritt und Wohlstand sind.
    Wir haben es natürlich hier nicht nur mit Statistik zu tun, sondern mit lebendigen Menschen, die an Hand der von uns gesetzten Daten frei über ihr Schicksal entscheiden müssen. Wir wollen die Bauern nicht bevormunden, sondern ihnen Wege zur Lösung ihrer Probleme zeigen und sie auf dem von ihnen gewählten Weg unterstützen.
    Die Anpassungsschwierigkeiten der Landwirtschaft — lassen Sie mich das noch in aller Offenheit hinzufügen — sind ganz gewiß nicht auf die Bundesrepublik Deutschland begrenzt. Sie zeigen sich in allen Industriestaaten mit zunehmender Schärfe. Im europäischen Raum müssen wir uns auch angesichts der Erweiterung der Gemeinschaft um adäquate Lösungen bemühen. Das tun wir und wollen wir weiter tun.
    Diese Regierung und diese Koalition werden sich gewiß nicht um die erforderlichen und möglichen Entscheidungen drücken. Wir erkennen auch schwierige Situationen an und überlegen uns, welche Sofortmaßnahmen wir ergreifen können. Aber wir sollten uns jeder Panikstimmung hier und anderswo widersetzen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Eine undifferenzierte Schwarzmalerei wirkt nicht überzeugend. Die Unruhe, die dadurch verbreitet wird, trifft zuerst dieselbe Landwirtschaft, der man doch eigentlich helfen will.

    (Erneuter Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wir sollten dem Deutschen Bauernverband — danach wurde gefragt — und seinem Präsidenten Freiherr von Heereman Anerkennung dafür zollen, daß sie in dieser schwierigen Situation die Interessen der deutschen Landwirtschaft maßvoll, aber, wie es ihre Pflicht ist, mit Entschiedenheit vertreten haben und sich damit deutlich von allen radikalen, um nicht zu sagen: extremen Strömungen abgesetzt haben.

    (Beifall bei der SPD.)

    Dies ist ganz gewiß nicht zu unterschätzen. Wir brauchen konkrete und realistische Vorschläge, die durchsetzbar sind und die uns

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die Regierung muß sie machen!)

    nicht in unnötige Konflikte mit unseren Partnern in der Gemeinschaft bringen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ritz. — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU.)

    Die Bundesregierung wird durch ihre Politik dafür sorgen, daß die deutsche Landwirtschaft in Zukunft einen angemessenen Platz in unserer Volkswirtschaft einnehmen kann.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien. — Zurufe von der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Barzel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Barzel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bundeskanzler hat zu Beginn der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das ganze Haus in der Verpflichtung und in der Erkenntnis einig sei, „die Zukunftssicherung der Landwirte" zu erreichen. Dies ist sicherlich ein gutes Wort, nur, Herr Bundeskanzler, von der Zukunftssicherung, von Plänen, von Absichten, von Lobeserklärungen auf Herrn Heereman wie hier eben, die wir unterstützen, kann keiner leben, sondern nur von konkreten Maßnahmen, die uns heute durch Gestaltung der Gegenwart überhaupt erst ermöglichen, diese Zukunft zu erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das, Herr Bundeskanzler, sollte eigentlich, wenn ich es recht verstanden habe, diese Debatte sein, und dazu haben Sie nichts gesagt.

    (Oh-Rufe von der SPD.)

    Zu dem, wie sich konkret diese Gegenwart dem Kanzler darstellt und wie er versucht, ihr aus seiner Verantwortung gerecht zu werden, indem er bessere Tatbestände schafft, hat er nichts gesagt. Das müssen wir hier festhalten. Diese Lage, Herr Bundeskanzler, ist doch dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugerpreise bei den Landwirten um rund 12 % gesunken sind, daß die Preise, die die Landwirte für die Dinge bezahlen müssen, die man Betriebsmittel und anderes nennt, im Durchschnitt um 4 % gestiegen sind, daß die Kreditkosten um 25 %, die Lohnkosten um 8 % steigen — das sind doch die Tatsachen, die man sehen muß — und daß dann diese Landwirte, denen Sie die Zukunft sichern wollen, wie Sie sagen, nicht wissen, was für ein Ausgleich für die Verluste durch die Aufwertung nach 1974 eintreten soll: diese Lage ist so bisher weder durch Sie geschildert worden noch haben Sie



    Dr. Barzel
    gesagt, was Sie zu tun gedenken, um diese konkrete Lage zu verbessern.

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Das muß doch hier gesagt werden.

    Wir haben konkrete Anträge vorgelegt. Sie sind durch den Kollegen Bewerunge, wie ich glaube, sehr sachkundig in die Debatte eingeführt worden, wie wir auch in vergangenen Debatten — ich komme gleich darauf — hier Anträge eingebracht haben, die dann abgelehnt worden sind.
    Herr Bundeskanzler, ich muß einen zweiten Punkt aufgreifen, nämlich das, was Sie hier zu Aufwertungsfolgen gesagt haben. Diese Frage — nicht die Aufwertung selbst, sondern deren Folgen — hat in diesem Hause seit der Bildung Ihrer Regierung eine große Rolle gespielt. Ich darf Sie daran erinnern es hat in diesem Hause schon einmal eine große Rolle gespielt, deshalb ist es kein Bruch irgendeiner Vertraulichkeit; ich gebe zu, daß damals der Umgang zwischen Regierung und Opposition in der Nachfolgezeit der Großen Koalition noch etwas freundlicher war, als er heute ist, und von uns aus sollte er im menschlichen Bereich auch wieder freundlicher werden, wozu wir Sie ja neulich aufgefordert haben —, Sie waren damals so freundlich, Herr Bundeskanzler, uns vor Ihrem Kabinettsbeschluß zur Aufwertung zu fragen, und Sie erinnern sich, daß ich Ihnen damals am Freitag nach Ihrer Wahl und am Freitag vor Ihrer Regierungserklärung gesagt habe: Diese Sache kann, wenn überhaupt, nur funktionieren erstens bei einem Programm binnenwirtschaftlicher Preisstabilisierung — das haben Sie nicht vorgelegt —, zweitens bei einer entsprechenden Haushaltspolitik — die haben Sie nicht vorgelegt, sondern das Gegenteil; darüber werden wir hier bald zu sprechen haben — und drittens bei dauerhafter Absicherung des Währungsausgleichs für unsere Landwirte. Dies haben Sie nicht geschafft. Ich bin froh, daß Sie das Thema angeschnitten haben, und zwar in einer verantwortlicheren Weise, als es neulich mein sozialdemokratischer Kollege Apel hier getan hat, als Herr Struve seine Rede zur zweiten Lesung des Haushalts von Herrn Ertl hielt. Herr Stuve wies darauf hin, daß nach 1973 nichts mehr sein werde. An dieser Stelle verzeichnet das Protokoll den bezeichnenden Zuruf von Ihnen, Herr Apel: „Na, dann seid ihr doch wieder dran!"

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Das finde ich, was unsere Aussichten bei den Wahlen betrifft, ganz nett von Ihnen, Herr Apel. Aber ich meine, das ist kein verantwortlicher Umgang mit Steuergeldern und den Sorgen des Berufsstandes, von dem der Bundeskanzler hier gesprochen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Franke [Osnabrück] : Den Spruch lassen wir uns einrahmen!)

    Herr Bundeskanzler, Sie haben gesagt, diese Debatte solle dazu beitragen, die zugegebenermaßen sehr schwierige Verhandlungsposition des Kollegen Ertl in Brüssel zu stärken. Die Opposition ist bereit, dazu beizutragen. Ich verzichte deshalb ausdrücklich darauf, etwas zu dem Lob zu sagen, das Sie Herrn Ertel gespendet haben.

    (Abg. Rawe: Nach der müden Rede, die er heute morgen hier gehalten hat!)

    Wir haben darüber eine andere Ansicht, aber dazu
    werden wir in einer späteren Debatte etwas sagen.
    Nur, Herr Bundeskanzler, glauben Sie wirklich, daß es die deutsche Position in Brüssel fördert, wenn sowohl Ihr Finanzminister als auch Sie selbst sich hier hinstellen und sagen: Zwar haben wir vor anderthalb Jahren ein Stück Mehrwertsteuer-Mechanismus zum befristeten Ausgleich für den Währungsverlust in Gang gesetzt; aber wenn ihr jetzt diesen Vorschlag aufgreift und ausbaut, hat er keine Chance in Brüssel? Glauben Sie, daß das die Chancen Ihrer und der deutschen Politik in Brüssel fördert?

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Rawe: Dafür macht uns dann Herr Brandt wieder einen Vorwurf, indem er sagt: ihr schwächt unsere Verhandlungsposition!)

    — Natürlich!
    Ich muß noch ein Wort zu dem Anteil an der Preissteigerung sagen, Herr Bundeskanzler, die sich eventuell aus einer Anhebung der Erzeugerpreise, die in Brüssel zur Diskussion stehen, ergeben könnte. Herr Bundeskanzler, ich hoffe nicht, daß Sie — die Zusatzfrage des Kollegen Struve gab Ihnen Gelegenheit, das noch etwas klarer zu machen; es war aber wohl noch nicht klar genug —, wenn in Brüssel eine maßvolle Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise beschlossen wird, sagen werden, das sei die Ursache für eine Steigerung der Lebenshaltungskosten. Denn das hieße Ursache und Wirkung verwechseln. Unsere Landwirte sind in Schwierigkeiten wegen Ihrer Politik — ich bin jetzt sehr vorsichtig im Ausdruck — des laxen Umgangs nicht nur mit dem Geld, soweit es die öffentlichen Finanzen betrifft, sondern vor allem mit dem Wert des Geldes unserer Bürger. Das ist doch der Punkt.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wenn der Herr Ernährungsminister eine andere Zahl hat als die Opposition, wäre es im Interesse einer sachlichen Debatte hier wie draußen förderlich, wenn er sie nennen würde. Wir haben kein besseres Datum ermitteln können; wir haben nicht die Maschinen und die Apparate wie Sie, Herr Kollege Ertl. Wir haben errechnet, daß eine 10%ige Anhebung der Erzeugerpreise bei landwirtschaftlichen Produkten den Lebenshaltungskorb um höchstens 1 bis 1,1% verteuern würde. Wenn Sie eine andere Zahl haben, kommen Sie damit heraus, damit jeder weiß, welche Preise aus dem Lebenshaltungskostenkorb auf die Brüsseler Beschlüsse zurückzuführen sind; und nehmen Sie dann das, was Herrn Leber angeht, gleich noch dazu, damit das in der Diskussion ebenfalls spezifiziert wird und wir dann zu wahrheitsgemäßen Aussagen kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Im übrigen möchte ich Herrn Kollegen Ertl sagen: Das Lob des Bundeskanzlers war wohl nötig; denn



    Dr. Barzel
    das Gespräch zwischen Ihnen, Herr Bundeskanzler, und dem Ihnen doch sehr nahestehenden Kommissionsmitglied Mansholt kann nicht sehr erfolgreich gewesen sein. Wie wäre es sonst zu erklären, was heute in der Presse zu lesen ist, daß Herr Ertl die größten Schwierigkeiten gerade mit Ihrem abendlichen Gesprächspartner gehabt hat?

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU.)

    Meine Damen und Herren, ich komme zu einem anderen Teil der Debatte, die bisher aus unserer Sicht durch das Wort gekennzeichnet ist, das Herr Schmidt (Gellersen) gesagt hat. Er hat in dankenswerter Offenheit erklärt: „Wir werden auf Ihre Fragen keine Antwort geben." Das ist zwar ein völlig neuer parlamentarischer Stil, aber wir nehmen das zur Kenntnis. Bisher ist die Debatte, abgesehen von wenigen Ausnahmen — eine davon war der Beitrag des Kollegen Möller, auf den ich gleich komme; ein wenig gilt das auch für den Bundeskanzler — so gelaufen. Niemand bestreitet die Lage. Wir machen Vorschläge; zu diesen Vorschlägen schweigt man entweder, oder man sagt: es geht nicht -- entweder hier nicht oder in Brüssel nicht. Andere Vorschläge werden nicht gemacht.

    (Abg. Dr. Ritz: Eben das ist es!)

    In einem Punkt möchte ich den Kollegen Möller — wenn ich ihn richtig verstanden habe — beim Wort nehmen. He r Kollege Möller, Sie haben unsere Vorschläge hinsichtlich steuerlicher Maßnahmen bei den Fragen der tierischen Veredelungsproduktion recht positiv aufgenommen. Wenn ich Sie so richtig verstanden habe, möchte ich Sie einladen, Ihren Einfluß auf die Koalition geltend zu machen, damit die entsprechende Vorlage, obwohl sie von der Opposition kommt, möglichst bald die Zustimmung des Hauses finden kann. Mit Worten allein ist es ja nicht getan!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein anderer Punkt. Sie tragen zu der Mehrwertsteuerlösung, die wir vorschlagen, Bedenken vor. Warum sollen Sie das nicht tun? Aber wo ist Ihre Alternative dazu?

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Sie können doch nicht Herrn Heereman loben, der 10 % braucht, und dann sagen, daß das in Brüssel — das war zwar hier in der Debatte nicht so deutlich vielleicht nicht ganz herauskommen wird. Wo ist dann der Rest? Was ist hier zu tun? Darunter werden Sie doch wohl nicht bleiben wollen, wenn Sie die Zukunft der deutschen Landwirtschaft sichern wollen!

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Was die Fragen der Zinsverbilligung betrifft, so finde ich, daß mein Kollege Ehnes hier eben so überzeugend dazu gesprochen hat, daß es der Bundesregierung und dem Bundesfinanzminister eigentlich möglich sein sollte, das Problem zu lösen. Wie sonst sollen wir in diesem Bereich zu Liquidität kommen?
    Meine Damen und Herren! Der Herr Bundeskanzler hat mit Recht von den gesellschaftspolitischen
    Zusammenhängen dieser Frage gesprochen. Auch wir wollen dies mit wenigen Worten tun. Was hier zur Debatte steht, ist doch, wenn man genau hinguckt, noch mehr als dieses schon sehr schwere Stück Lage unserer Bauern, der bäuerlichen Familien, die zu ernster Sorge Anlaß gibt. Ich will jetzt nicht all das wiederholen, was wir im Dezember dem Bundestag vorgelegt haben — es wurde abgelehnt —, was wir während der zweiten Lesung des Haushalts vorgelegt haben — es wurde ebenfalls abgelehnt. Das Problem der landwirtschaftlichen Altershilfe und die besonders — wie soll ich sagen? — zickzackhafte Einlassung des Bundesminitsers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dieser Frage ist bekannt.
    Wir legen in dieser Debatte nicht nur Wert auf das Wort des Kanzlers, man dürfe die Bauern jetzt nicht allein lassen; das kann man nur durch Taten beweisen, Herr Bundeskanzler! Unsere sachkundigen Kollegen in diesem Bereich haben zu diesen Fragen gesprochen. Es ist sehr schwierig, hierzu sachkundig zu reden. Ich kann mich nicht in jede Einzelheit vertiefen; das ist jedenfalls mir nicht möglich.
    Wir wollen aber von der Führung der CDU/CSU- Bundestagsfraktion aus sagen, daß unsere sachkundigen Kollegen hier wie draußen mit derselben Sprache sprechen.

    (Zurufe von der SPD.)

    Unsere Kollegen haben die Anträge, die sie draußen verkündet haben, hier durchgesetzt — anders als andere.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Diese Kollegen sprechen für die ganze Fraktion der CDU/CSU. Wenn der Bundeslandwirtschaftsminister sich für die Erhöhung des Altersgeldes ausspricht — er hatte die Erhöhung gerade vorher abgelehnt —, glaube ich nicht, daß er für die Regierung spricht. Wenn das dennoch so sein sollte, Herr Kollege Ertl, dann kommen Sie her, und wir haben einen Streitpunkt weniger.
    Meine Damen und Herren! Diese Debatte berührt, wie wir sagten, mehr als die Lage der Bauern, die schlimm genug ist. Die Lage unserer Bauern berührt nämlich, schon wegen ihrer Ausstrahlung auf andere Berufe des ländlichen Raumes ein ganzes Stück unserer gesellschaftlichen und — täuschen wir uns nicht — künftigen demokratischen Wirklichkeit. Dies geht weit über das hinaus, was statistisch in Daten meßbar ist: Zahl der Bauern, Anteil der Landwirtschaft an der Volkswirtschaft, Anteil an der Wertschöpfung und wie diese Daten alle heißen. Dies geht viel, viel weiter. Es betrifft das, was man in den Diskussionen die ländlichen Räume schlechthin zu nennen pflegt.
    Auch die Verbraucher, die diese Debatte sicher mit großem Interesse und mit Recht verfolgen, werden sich fragen: Was ist da eigentlich los? Wir merken doch gar nicht, daß die Nahrungsmittelpreise sinken!
    Dies ist auch eine Frage, auf die einmal durch die Regierung eine Antwort gegeben werden müßte.



    Dr. Barzel
    Auf diesen Zusammenhang muß hingewiesen werden.
    Ich meine, mit dem Blick auf diejenigen, die nicht in ländlichen Räumen leben, muß man hier einmal sagen, daß zu den Erfahrungen unserer Generation doch zweierlei gehört: zum einen der Hunger, zum zweiten die Erfahrung, daß Importe die Eigenschaft haben, nicht mehr preiswürdig und billig zu sein, wenn man abhängig geworden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich meine, wer dies beides nicht vergessen hat, weiß, daß wir hier nicht nur um ein Stück ländlicher Räume, sondern über volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Gesamtprobleme des Ganzen diskutieren. Die deutsche Politik braucht aus den beiden genannten Gründen, auch im zusammenwachsenden Europa, einen ausreichenden Anteil heimischer Produktion.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Deshalb kann man nur den Kopf schütteln über die, die glauben, das ländliche Problem dadurch lösen zu können, daß nur ganz wenige Bauern dort bleiben, im Grunde — so sagen sie recht zynisch — eigentlich nur im Interesse der Landschaftspflege

    (Zurufe von der SPD)

    — ich habe das nicht an Ihre Adresse gesagt, ich hoffe auch nicht, daß Sie sich das zu eigen machen wollen, Herr Kollege —,

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    der Erholungsmöglichkeiten und ähnlichem. Auch das gehört in dieses Bild.
    Aber es geht noch weiter. Wir wissen — ich denke, daß es jedem Kollegen so geht, der seine Post auf diesem Gebiet und zu dieser Frage durchsieht —, daß hier nicht nur die Bauern, die ländliche Bevölkerung und die eben Genannten zusehen, sondern hier stellen eigentlich alle Mitbürger eine fundamentale Frage, nämlich alle diejenigen Mitbürger, deren Existenz auf Eigentum und Selbständigkeit beruht.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Deshalb ist hier ein Erkennungsmerkmal für die Entwicklung unserer Gesellschaft, von der der Bundeskanzler gesprochen hat. Ich will jetzt die Debatte darüber nicht ausweiten, es sei denn, Sie wünschten sie.
    Aber wir täuschen uns nicht: ein Teil der um sich greifenden Resignation in allen diesen Bereichen, von denen die Landwirtschaft nur ein Teil ist, wenn man es, wie ich meine, zutreffend sieht, kommt natürlich daher, daß in der Zeit Ihrer Regierung, Herr Bundeskanzler, Inflationsdenken, Gewinnverteufelung und Eigentumsfeindlichkeit mehr um sich gegriffen haben, als dies früher der Fall war.

    (Zurufe von der SPD. — Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich denke, man kann es sich nun nicht mehr so billig machen, wie neulich der Kollege Schäfer, der diese Probleme leugnete.

    (Abg. Dr. Apel: Eine reine Verdächtigung war das! — Weitere Zurufe von der SPD.)

    — Wir können die Vogel-Debatte gern hier anschließen, nur möchte ich zunächst die Lage der Landwirte in der gebührenden Form und in Antwort auf den Kanzler zur Sprache bringen.

    (Weitere Zurufe von der SPD.)

    Das letzte, was hier auf Grund von Zurufen des Kollegen Wehner und der Einlassungen des Bundeskanzlers von eben zu sagen ist, betrifft das Problem des Grünen Dollars. Lassen Sie mich hierzu folgendes sagen. Sie haben unseren Antrag vorliegen, Herr Kollege Wehner; das ist unsere Meinung, und sie soll im Ausschuß erörtert werden. Ich denke, die Erörterungswürdigkeit dieses Problems bestreitet keiner, der diese Frage in Deutschland und Europa kennt. Keiner kann leugnen, daß das, was man den „Grünen Dollar" nennt, lange Zeit mit Recht eine große Integrationskraft hatte. Aber es kann auch keiner leugnen, daß heute in der Wirklichkeit von dieser Integrationskraft — ich bin ganz vorsichtig — wenig übriggeblieben ist. Wenn wir feststellen müssen, daß trotz dieser gemeinsamen Verrechnungseinheit, weil eben die Währungspolitiken noch national sind,

    (Abg. Rawe: Genau das ist der Punkt!)

    bei unseren Landwirten die Preise, die sie für ihre Erzeugnisse bekommen, sinken, während sie in Frankreich steigen, muß man diese Sache zur Diskussion stellen, und zwar zunächst im Ausschuß — hoffentlich finden wir eine gemeinsame Lösung — und dann natürlich in Europa.
    Aber, Herr Bundeskanzler, Sie haben sich hier zu unserem Antrag ganz freundlich geäußert. Das ist wichtig, und wir hören das gern. Sie haben gesagt: Die Wirtschafts- und Währungsunion soll so schnell wie möglich kommen. Sie haben dann gesagt, was alles Ihre Regierung dazu getan hat. Herr Bundeskanzler, an einem aber kommt man nicht vorbei — da haben sie meinen Freund Bewerunge vorher falsch verstanden —: Es gibt keine Wirtschafts- und es gibt keine Währungsunion, und kein Verantwortlicher, keiner auf dieser Bank und keiner hier in der Opposition, keiner in Deutschland, keiner in Italien, keiner in Frankreich, in Belgien, in Holland, wo immer Sie fragen, keiner wird Zuständigkeiten für Währung und Wirtschaft, d. h. für Preise, für Vollbeschäftigung, für Löhne, für Wachstum, zusätzlich nach Europa übertragen, wenn nicht dieser Plan zur Wirtschafts- und Währungsunion begleitet ist von einem entsprechenden, parallelen, zeitgleichen Plan zur politischen Union.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das, meine Damen und Herren, könnte nun eine Europadebatte auslösen. Es genügt eben nicht, Herr Bundeskanzler, für die Wirtschaft die Integration zu fordern und sich für die Politik mit der Zusammenarbeit zu begnügen.

    (Abg. Dr. Apel: Wer tut denn das?) — Wer dies tut?


    (Abg. Dr. Apel: Sagen Sie bloß noch: diese Bundesregierung!)




    Dr. Barzel
    — Es tut der Bundeskanzler durch seine Erklärung vom 2. März 1970, Herr Kollege Apel,

    (Abg. Dr. Apel: Das ist das letzte, Herr Barzel!)

    die wir oft genug hier diskutiert haben.

    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. SchmittVockenhausen.)

    Erlauben Sie mir am Schluß noch eine Anmerkung an den Kollegen Wehner. Herr Kollege Wehner, mir ist heute morgen ein Aufsatz vorgelegt worden, den Sie irgendwo geschrieben haben. Da haben Sie am Schluß die Freundlichkeit, sich mit meinem Besuch in Brüssel und dem Vortrag, den ich dort gehalten habe, zu beschäftigen. Sie stellen unpolemisch fest, daß ich mich in diesem Vortrag, der veröffentlicht ist, zu der Agrarfrage und zum Grünen Dollar nicht geäußert habe. Dies ist eigentlich kein Wunder; denn es war ein Vortrag vor der Königlichen Gesellschaft für auswärtige Politik, die Ihnen bekannt sein wird, über Fragen europäischer Friedensordnung.
    Ich kann Ihnen aber sagen, daß ich im Laufe des gestrigen und des vorgestrigen Tages ausreichend Gelegenheit genommen habe, den Mitgliedern der Kommission, denen ich begegnet bin, die Lage unserer Landwirte so darzustellen, wie ich sie sehe, und dies, meine Damen und Herren, in aller Deutlichkeit.

    (Abg. Dr. Apel: Dann kann ja nichts mehr schiefgehen!)

    Ich hoffe daher, daß Sie, Herr Kollege Wehner, hier nicht versuchen, irgendeinen Streit zu finden auf einem Punkt, wo er nicht sein sollte. Wir haben sonst schon genug davon miteinander, denke ich.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)