Rede von
Josef
Ertl
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Dazu kann ich Ihnen folgendes sagen, Herr Kollege Gleissner. Jeder tut sein Bestes. Ich bemühe mich. Ich bin da sehr bescheiden: ich bemühe mich. Nur erwarten Sie offensichtlich von mir, daß ich alles mache, was ich vor einem Jahr als Aufgabe übernommen habe. Da muß ich Ihnen allerdings sagen, ein Herkules bin ich nicht. Das will ich auch gar nicht sein.
— ich freue mich, daß die Opposition zustimmt. Bescheidenheit ist eine Tugend, die man pflegen sollte, auch in Regierung und Opposition. Das möchte ich Ihnen auch sagen.
Nun, Herr Kollege Höcherl, noch zu etwas anderem, was Sie so schön gesagt haben. Ich darf Ihnen, wenn die Frau Präsidentin es gestattet, etwas zitieren, hier z. B. eine Stelle aus dem „Bauernblatt" von Schleswig-Holstein, wo es heißt:
Die oben dargestellte Preisentwicklung ist eine Folge des kräftigen Angebotsdrucks aus der Eigenerzeugung, dem eine relativ kräftig verminderte Einfuhr gegenüberstand. Trotzdem ist die Mehrerzeugung mit 61 000 Tonnen Rindfleisch deutlich größer als der Einfuhrrückgang mit 36 000 Tonnen. Wenn trotzdem die Rindfleischpreise keine größeren Einbußen zeigten als die genannten, verdanken wir das einerseits den Bemühungen des Bundesernährungsministeriums
— so, wie gesagt, im „Bauernblatt" vom 22. August 1970 —und andererseits der Kauflust, um nicht zu sagen der Kaufwut der Verbraucher, die im ersten Halbjahr 1970 bis zu 10 v. H. mehr Geld für Rindfleisch ausgegeben haben als 1969.
Und dann heißt es weiter:
Schiller erhalte uns diese Kaufkraft, kann man hier nur kommentieren.
— Ah, fein! Sehen Sie, wir werden uns immer noch einiger. Man muß die Dinge nur länger ausdiskutieren.
Nun, verehrter Herr Kollege Höcherl, ich habe Ihnen ja schon gesagt, Sie haben mit dem Gipfel des Schweinezyklus immer vor der Wahl Glück gehabt. Ich wünsche mir, daß ich auch Glück habe. Das wünsche ich mir, und bei meiner großen Glaubenskraft bin ich sogar überzeugt, daß ich dieses Glück haben werde. Und dann werden wir sehen! Das wollte ich nur noch bemerken.
Dann darf ich noch folgendes in Erinnerung bringen. Fest steht — und damit will ich die Verdienste des Hohen Hauses, insbesondere des Haushaltsausschusses, in keiner Weise schmälern —, daß seit meinem Amtsantritt für die nationale Förderung, verglichen mit der früher vorgesehenen mittelfristigen Finanzplanung, mehr als 500 Millionen DM mehr zur Verfügung gestellt worden sind. Und wenn Sie sagen, Sie hätten das auch getan, kann ich nur antworten: Sie hätten es getan, wir haben es getan. Das ist der Unterschied.