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ID0609903300

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    Deutscher Bundestag 99. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 Inhalt: Amtliche Mitteilung 5585 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/1100, zu VI/1100, Ergänzung zu VI/1100); Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — 5585 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen VI/1740, zu VI/1740) Dr. von Bülow (SPD) . . 5585 B, 5591 C, 5628 D Struve (CDU/CSU) . . . . . . . 5586 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . . 5589 A Röhner (CDU/CSU) . . 5596 D, 5629 C, D, 5627 B Gallus (FDP) 5599 D, 5622 D Löffler (SPD) 5602 C Ertl, Bundesminister . . 5606 B, 5618 A Dr. Ritz (CDU/CSU) 5612 D Höcherl (CDU/CSU) 5615 B Niegel (CDU/CSU) 5621 B Dr. von Nordenskjöld (CDU/CSU) 5622 B Dr. Fischer (SPD) 5623 A Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 5624 B Rösing (CDU/CSU) 5624 B Wolf (SPD) 5626 A Seiters (CDU/CSU) 5626 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . 5631 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 5633 A Anlagen 2 bis 6 Änderungsanträge Umdrucke 106 (neu), 113, 125 (neu), 127 und 134 zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971 (Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/1740) .. . . . . . . . . 5633 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 5585 99. Sitzung Bonn, den 9. Februar 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 96. Sitzung, Seite 5350 C, Zeile 8 statt „Öffentlichkeit"; „Öffentlichkeitsarbeit" Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 13. 2. Adams * 13. 2. Dr. Aigner * 9. 2. Alber ** 13. 2. Amrehn ** 13. 2. Dr. Artzinger ' 13. 2. Bals** 13. 2. Bauer (Würzburg) ** 13. 2. Dr. Bayerl 12. 2. Behrendt * 13. 2. Blumenfeld ** 13. 2. Dr. Böhme 12. 2. Borm* 13. 2. Bühling 28. 2. Dr. Burgbacher * 13. 2. Dasch 5. 4. Dr. Dittrich * 13. 2. Dr. Dollinger 23. 2. Draeger ** 13. 2. Dröscher * 13. 2. Dr. Erhard 10. 2. Dr. Eyrich 12. 2. Faller * 13. 2. Fellermaier * 12. 2. Flämig * 13. 2. Fritsch ** 13. 2. Dr. Furler * 13. 2. Gerlach (Emsland) * 13. 2. Dr. Götz 28. 2. Dr. Jahn (Braunschweig) * 13. 2. Dr. Jungmann 15. 2. Dr. Kempfler ** 13. 2. Dr. Kiesinger 12. 2. Dr. Klepsch ** 13. 2. Klinker * 13. 2. Dr. Koch * 13. 2. Kriedemann * 13. 2. Lange * 13. 2. Lautenschlager * 13. 2. Lemmrich ** 13. 2. Lenze (Attendorn) ** 13.2. Dr. Löhr * 13. 2. Lücker (München) ** 13. 2. Maucher 12. 2. Meister * 13. 2. Memmel * 13. 2. Müller (Aachen-Land) * 13. 2. Dr. Müller (München) ** 13. 2. Frau Dr. Orth * 13. 2. Pöhler ** 13. 2. Rasner 12. 2. Richarts * 13. 2. Richter ** 13. 2. Riedel (Frankfurt) * 13. 2. * Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Rinderspacher ** 13. 2. Schwabe * 13. 2. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 13. 2. Dr. Schulz (Berlin) ** 13. 2. Dr. Schwörer * 13. 2. Saxowski 10. 2. Seefeld * 13. 2. Spitzmüller 9. 2. Springorum * 13. 2. Dr. Starke (Franken) * 13. 2. Stein (Honrath) 9. 2. Dr. Stoltenberg 9. 2. Frau Stommel 9. 2. Werner * 13. 2. Wiefel 26. 2. Wolfram * 13. 2. Dr. Zimmermann 9. 2. Anlage 2 Umdruck 134 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. von Nordenskjöld, Windelen, Leicht, Dr. Althammer, Dr. Jenninger, Röhner, Dr. Ritz und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/1740 - Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 10 02 zu A. 1 - Ländliche Siedlung - Tit. 863 11 und 893 11 werden die Erläuterungen in Absatz 5 durch folgenden Wortlaut ersetzt: Es ist vorgesehen, zu Lasten der Einnahmen des Zweckvermögens im Haushaltsjahr 1971 bis zu 250 000 000 DM Kapitalmarktmittel zentral zu beschaffen und gemäß den Richtlinien des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 14. Oktober 1969 (MinBl. BML 1969 S. 183) für das Siedlungsprogramm 1971 vorrangig für die Eingliederung der vertriebenen und geflüchteten Landwirte zu verwenden mit der Maßgabe, daß der gegenüber dem Vorjahr zusätzlich bereitgestellte Betrag in Höhe von 50 Mio DM ausschließlich dem Siedlungsprogramm 1971 zugeführt wird und innerhalb des Siedlungsprogramms in erster Linie zur Eingliederung der geflüchteten und vertriebenen Landwirte zweckgebunden ist. Bonn, den 5. Februar 1971 Dr. von Nordenskjöld Windelen Leicht Dr. Althammer Dr. Jenninger Dr. Ritz Bewerunge Bittelmann Bremer Röhner 5634 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 Anlage 3 Umdruck 125 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/1740 — Der Bundestag wolle beschließen: I. Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen — 1. Der Ansatz bei Tit. 656 51 — Zuschüsse zur Förderung der Altershilfe für Landwirte — wird um 120 000 000 DM auf 795 000 000 DM erhöht. Die Erläuterungen werden wie folgt geändert: a) Satz 1 erhält folgende Fassung: „Das landwirtschaftliche Altersgeld beträgt bis 30. Juni 1971 monatlich 175 DM für Verheiratete und 115 DM für alleinstehende Berechtigte; ab 1. Juli 1971 soll das landwirtschaftliche Altersgeld durch eine weitere Novellierung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte auf monatlich 240 DM bzw. 160 DM erhöht werden." b) In Satz 3 wird das Wort „Fünften" gestrichen und der Betrag von 660 000 000 DM in 795 000 000 DM geändert. c) In Absatz 2 wird hinter das Wort „Mehr" folgender Halbsatz eingeschoben: „ , weil die Leistungen des Altershilfegesetzes nicht mehr dem berechtigten Bedürfnis der älteren Menschen in der Landwirtschaft auf Teilnahme an der allgemeinen Entwicklung der Einkünfte und des Lebensstandards der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung entsprechen und 2. Der Ansatz bei Tit. 882 12 — Zuweisung zur Förderung der Flurbereinigung — wird um 20 000 000 DM auf 264 830 000 DM erhöht. 3. Der Ansatz bei Tit. 882 14 — Zuweisungen zur Förderung des Wirtschaftswegebaus — wird um 5 000 000 DM auf 35 000 000 DM erhöht. 4. Bei Tit. 893 11 — Zuschüsse zur Förderung der ländlichen Siedlung — wird der Ansatz um 5 000 000 DM auf 30 000 000 DM erhöht. 5. Der Ansatz bei Tit. 882 15 — Zuweisungen zur Förderung wasserwirtschaftlicher und kulturbautechnischer Maßnahmen — wird um 10 000 000 DM auf 115 700 000 DM erhöht. 6. Der Ansatz bei Tit. 882 22 — Zuweisungen zur Förderung besonderer Vorhaben auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft und der Landeskultur im Küstengebiet — wird um 10 000 000 DM auf 130 000 000 DM erhöht. 7. Der Ansatz bei Tit. 682 01 — Zuschüsse an den zentralen Fonds zur Absatzförderung der deutschen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft wird um 10 000 000 DM auf 40 000 000 DM erhöht. 8. Der Ansatz bei Tit. 882 20 — Zuweisungen für zusätzliche Förderungsmaßnahmen in Gebieten, die von Natur benachteiligt sind — wird um 10 000 000 DM auf 110 000 000 DM erhöht. 9. Der Ansatz bei Tit. 882 32 — Zuweisungen für Investitionsbeihilfen für landwirtschaftliche Wirtschaftseinheiten — wird um 10 000 000 DM auf 74 920 000 DM erhöht. 10. Die Erläuterungen zu D 4 — Vertikale Verbundwirtschaft — Tit. 652 44 und 882 44 werden wie folgt geändert: In Nummer 2 wird hinter das Wort „Startbeihilfen" eingefügt: „und Darlehn". 11. Hinter Tit. 893 02 wird ein neuer Abschnitt mit der Überschrift „G 13 Verstärkungsmittel" und folgender neuer Tit. 971 01 — Zur Verstärkung der Mittel zur Förderung der deutschen Landwirtschaft — mit einem Ansatz (Betrag für 1971) von 143 400 000 DM eingefügt. Es wird bei diesem Titel folgender Vermerk aufgenommen: „Die Mittel dürfen nur mit Zustimmung des Deutschen Bundestages in Anspruch genommen werden." II. Zu Kap. 10 03 — Marktordnung — Zur Deckung der Mehrausgaben in Ziffer I wird hinter Tit. 980 86 folgender neuer Abschnitt M 2 mit der Überschrift „Globale Minderausgabe" und folgender neuer Tit. 972 01 — Globale Minderausgaben bei Ausfuhrerstattungen und bei Ausgaben für Interventionen nach den Agrarmarktordnungen der EG — mit einem Ansatz (Betrag für 1971) von 343 400 000 DM eingestellt. Begründung: Aufgrund Neuberechnung des Bedarfs sind die im Einzelplan 60 bei Tit. 60 06/686 11 veranschlagten Mittelzuweisungen des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abt. Garantie, auf Vorschlag der Bundesregierung im Haushaltsausschuß von 2 443 400 000 DM um 343 400 000 DM auf 2 100 000 000 DM herabgesetzt worden. Dementsprechend vermin- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 5635 dert sich auch der Bedarf für die gemeinschaftlich zu finanzierenden Ausfuhrerstattungen und Interventionen in Kap. 10 03 in gleicher Höhe, so daß nach dem Grundsatz der Haushaltswahrheit eine Minderausgabe zu veranschlagen ist. Diese Minderausgabe ergibt die Möglichkeit, die in Kap. 10 02 veranschlagten Maßnahmen zur Förderung der deutschen Landwirtschaft um den gleichen Betrag anzuheben. Sonn, den 9. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Umdruck 127 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Bei Kap. 10 02 wird unter D. 4 Vertikale Verbundwirtschaft nach dem Tit. 652 44 folgender Titel als Leertitel eingefügt: „Tit. 852 44 Darlehen zur Gründung von Interventionsfonds nach der VO 159/66/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaft vom 25. Oktober 1966 kw." Der Deckungsvermerk unter D. Rationalisierung der Vermarktung wird um den Tit. 852 44 erweitert. Die Erläuterungen zu D. 4 sind wie folgt zu ergänzen: In der Überschrift ist neben den Tit. 652 44 und 882 44 der Tit. 852 44 aufzunehmen. Unter Nummer 2 sind nach den Worten „Startbeihilfen für Erzeugerorganisationen" die Worte „und Darlehen für Interventionsfonds" einzufügen. Bonn, den 3. Februar 1971 Dr. Schmidt (Gellersen) Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 5 Umdruck 106 (neu) Änderungsantrag der Abgeordneten Wolf, Gerlach (Emsland), Dr. Tamblé, Peters (Norden) und der Fraktionen der SPD. FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 In Tit. 671 17, 652 17 und 882 17 (Emslandprogramm) ist in den Erläuterungen nach Absatz 1 und in den Tit. 625 18 und 882 18 (Nordprogramm) nach Absatz 2 folgender neuer Absatz einzufügen: „Die Mittel können auch für Infrastrukturmaßnahmen entsprechend den Grundsätzen des Regionalen Förderungsprogramms der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden." Bonn, den 3. Februar 1971 Wolf Gerlach (Emsland) Dr. Tamblé Peters (Norden) Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 6 Umdruck 113 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen — A. 6 Emslandprogramm Die Erläuterungen werden in Absatz 1 Satz 3 nach dem Wort „Abwasserbeseitigung" wie folgt ergänzt: „sowie die Schaffung von Voraussetzungen zur Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft." Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, dem Einzelplan 10 zuzustimmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Röhner. Auch für ihn sind 20 Minuten Redezeit erbeten worden.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Röhner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst mit ganz wenigen Sätzen auf das eingehen, was der Herr Kollege Peters hier vorgetragen hat, und auch ein paar Bemerkungen zu dem machen, was Herr von Bülow anfügte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Mehr lohnt auch nicht!)

    Herr Kollege Peters, nachdem ich Sie, seit Sie mit Ihrer Partei in der Regierungsverantwortung sind, hier wiederholt zu agrarpolitischen Problemen sprechen hörte, fühle ich mich einfach veranlaßt, Sie einmal folgendes zu fragen: Wie lange wollen Sie sich in Ihren Aussagen zur Agrarpolitik hier noch darauf beschränken, die Vergangenheit zu verteufeln, obwohl Sie agrarpolitisch zum Teil auch mit Verantwortung trugen? Wie lange wollen Sie sich noch darauf beschränken, mit der Zukunft zu spekulieren und dabei den Versuch zu machen, das ganze Haus und die Öffentlichkeit darüber hinwegzutäuschen, daß Sie für den heutigen Zustand und



    Röhner
    für die Gegenwart die Verantwortung zu tragen haben?

    (Beifall bei der CDU, CSU.)

    Ich glaube, es wäre viel zweckmäßiger und besser gewesen, wenn Sie hier an dieser Stelle Ihre Redezeit dazu genutzt hätten, uns zu sagen, wohin die agrarpolitische Reise nach Ihrer Meinung in den Jahren 1971, 1972 und in den folgenden Jahren geht.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Eine kurze Bemerkung auch zu dem, was der Kollege Herr von Bülow hier sagte. Es wurde einmal mehr — Herr von Billow, wenn ich mich recht erinnere, geschah das Ihrerseits nicht zum erstenmal — rühmend hervorgehoben, daß diese Regierung in der mittelfristigen Finanzplanung für die nationale Agrarpolitik entgegen dem Voranschlag der alten Regierung 500 Millionen DM mehr Förderungsmittel eingesetzt hat. So weit, so gut. Herr von Bülow, Sie wissen doch aber ganz genau — Sie kennen den Vorgang doch; wenn Sie ihn nicht kennen, erkundigen Sie sich bei Ihrer Fraktion und Ihren Kollegen —, daß die alte Regierung, an der Sie auch beteiligt waren, im Hinblick auf die Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung ausdrücklich festgestellt hatte, daß im nationalen agrarpolitischen Teil ab 1970 eine Fortschreibung in Höhe von mindestens 500 Millionen DM erfolgen muß und erfolgen wird. Man wollte aber vor der Bundestagswahl und bevor eine neue Regierung installiert wird, diese in gar keiner Weise präjudizieren. Es war klar und eindeutig von der alten Regierung, an der Sie beteiligt waren, festgelegt worden, daß diese Maßnahme erfolgen sollte.
    Und ein Zweites noch zu Ihren Ausführungen: Sie haben so ein bißchen salopp, möchte ich fast sagen, darauf hingewiesen, daß in einer Reihe von einzelnen Förderungsmaßnahmen — Flurbereinigung und Bäuerinnen-Programm wurden erwähnt — die Förderungssätze um Hunderte, in einigen Fällen auch um Tausende von Mark angehoben worden sind. Herr von Bülow, fügen Sie doch bitte ehrlicherweise hinzu, daß trotz dieser da und dort verbeserten Einzelansätze bei weitem nicht das Volumen der Maßnahme erreicht werden kann, das wir mit einer geringeren Summe in den Jahren 1968 und 1969 erreicht hatten!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein Drittes noch! Auch Sie rechneten mit der Vergangenheit ab, und Sie sprachen in diesem Zusammenhang von den Warnungen vor den Getreide- und Butterbergen, die doch frühzeitig genug hätten bekannt gewesen sein müssen und aus denen hätten Konsequenzen gezogen werden müssen. Hier kann ich Ihnen nur den einen Rat geben: Erkundigen Sie sich einmal in den Archiven Ihrer Fraktion, welche Vorschläge Ihre Fraktion vor drei, vier und fünf Jahren zur Vermeidung dieser sogenannten agrarischen Berge gemacht hat, und setzen Sie sich mit diesen Argumentationen auseinander!

    (Beifall bei der CDU/CSU.) Das wäre konstruktiv.

    Ich möchte mich nunmehr — wir befinden uns ja immerhin in einer Haushaltsdebatte -- etwas konkreter mit dem Agrarhaushalt 1971 befassen. Herr von Bülow hat seine Ausführungen mit einem Zitat aus dem Jahre 1966 begonnen. Ich möchte auch mit einem Zitat beginnen, aber, Herr von Billow, mit einem Zitat vom September 1970. Dieses Zitat, das ich dem Hohen Hause in Erinnerung bringen will, stammt vom amtierenden Bundesfinanzminister. Finanzminister Möller sagte bei der Einbringung des Haushalts 1971 im landwirtschaftlichen Teil seiner Ausführungen wörtlich:
    Auf Grund des tiefgreifenden strukturellen Anpassungsprozesses ... drohen hier
    — er meinte: im landwirtschaftlichen Bereich —erhebliche soziale Härten. Das erfordert eine verstärkte Fortführung der struktur- und sozialpolitischen Maßnahmen des Bundes, ...
    Diese Erkenntnis, Herr Bundesminister, ist ganz bestimmt nicht neu. Sie ist dennoch löblich, wenn dieser Feststellung auch die entsprechenden Taten folgen, z. B. dann, wenn Sie den Agrarhaushalt 1971 konzipieren, hier einbringen und dann entsprechend fahren. Wenn die notwendigen Konsequenzen gezogen würden, wäre man durchaus in der Lage, etwas von dem wegzunehmen, was sich heute an täglich wachsender Unruhe und — was noch schlimmer ist — an Resignation im landwirtschaftlichen Bereich breit macht, Diese Konsequenzen würden endlich einmal die vielfachen Beteuerungen dieser Bundesregierung glaubwürdiger machen, als sie bisher gemacht werden konnten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wie sieht unter diesen Prämissen nun der Agrarhaushalt 1971 aus, und wie ist er einzustufen? — Eine Besonderheit zeichnet ihn auf jeden Fall aus — leider keine positive: Es ist dem Hohen Hause bekannt — ich darf es hier nur noch einmal im Zusammenhang darstellen —, daß der Gesamthaushalt 1971 um mehr als 12 % höher liegt als im Vorjahr. Alle Ressorts haben an den Steigerungsquoten einen, allerdings unterschiedlichen, Anteil, nur der Landwirtschaftsetat nicht. Er ist nicht einmal gleichgeblieben, sondern gegenüber dem Vorjahr 1970 um 719 Millionen DM geringer.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Koalition, da genügt es mir nicht, wenn dieser Rückgang mit gesunkenen EWG-Marktordnungskosten und dem Wegfall aufwertungsbedingter Mehrausgaben im Jahre 1970 scheinbar gerechtfertigt wird. Entscheidend ist vielmehr, daß dieser Agrarhaushalt 1971 in eine Landschaft und in eine Landwirtschaft hineingestellt ist, in der sich infolge der Wirtschaftspolitik dieser Bundesregierung die Preis-Kosten-
    Schere in einem Ausmaß geöffnet hat wie noch niemals zuvor in der gesamten Nachkriegszeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das sind die Fakten, das sind die Tatsachen.
    Hier darf ich noch einmal ganz kurz auf das zurückkommen, was Herr von Bülow angeschnitten



    Röhner
    hat, allerdings aus einer ganz anderen Sicht. Ich meine — wir alle wissen es —, daß in der zurückliegenden Zeit häufig steigende EWG-Aufwendungen zu Lasten der nationalen Agrarmittel gedeckt werden mußten. Jetzt ist der Zeitpunkt, jetzt ist die Möglichkeit, das ganz real zu kompensieren und ins Lot zu bringen. Es wäre deshalb konsequent und sachgerecht, wenn die bei den Marktordnungen einzusparenden Mittel nicht kassiert oder sonst irgendwie im Zwielicht gehalten würden, sondern wenn sie, so wie es der Bundesfinanzminister bei seiner Einbringungsrede selber als Maxime aufgestellt hat, für eine zielstrebige Struktur- und Sozialpolitik im nationalen Bereich zur Verfügung gestellt würden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das wäre eine konstruktive, eine aufbauende Politik, Herr Bundesfinanzminister. Damit hätten Sie Ihrem Ministerkollegen Ertl wenigstens — ich will es vorsichtig ausdrücken — die Spur einer Chance gegeben, sein vielfach angepriesenes Förderungsprogramm zu finanzieren, d. h. zu realisieren.
    Herr von Bülow nannte vorhin dieses Programm ein mutiges Programm. Wo ist denn da der Mut, wenn ich ein Programm aufstelle und nicht das notwendige Geld zur Verfügung stelle, um es zu realisieren? Dann ist es eben nur Papier, dann ist es eben nur Programm.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich bin der Meinung, das wäre ein Verhalten und wäre jene in unseren Tagen und Wochen so bitter notwendige Ermunterung für unsere bäuerlichen Menschen draußen im Lande. Das wäre jener Auftrieb und jene Ermunterung, die gerade unsere heutige Landwirtschaft so notwendig hätte. Eine Landwirtschaft, eine Wirtschaftsgruppe, die — ich muß es hier noch einmal wiederholen, ich habe es früher schon bei anderer Gelegenheit ausgesprochen — die Zahl ihrer Betriebe in den letzten achtzehn bis zwanzig Jahren um 31 % verringert hat, die die Zahl ihrer Vollerwerbskräfte um 57,4 % verringert hat und die dennoch die Nahrungsgüterproduktion für unser Volk um 75 % und damit ihre Produktivität um über 300% gesteigert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Kollege Struve ging bereits darauf ein, daß die Erzeugerpreise dieser Landwirtschaft — jetzt zitiere ich einmal die Zahlen von Herrn Staatssekretär Logemann — im Oktober 1971 um 8,4 % niedriger und ihre Betriebsmittel um 5 % höher liegen als im Vorjahr. So weit der Herr Staatssekretär Logemann. Herr Kollege Struve hat hier schon einiges richtiggestellt und korrigiert. Er hat neuere, spätere Zahlen zum Vergleich angeführt. Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
    Legen Sie aber diesen Tatbestand zugrunde, und rechnen Sie zu dieser Öffnung der Preis-Kosten-verständlich, die unsere bäuerlichen Menschen heute erfüllt, daß dieser Strukturwandel möglicherweise zu einer Erosion werden könnte, wenn diese Preis-Kosten-Situation nicht ganz rasch und langfristig bereinigt wird. Hier klang in den Worten meiner Vorredner etwas der Hinweis an — der Herr Kollege Peters sagte es —: Ihr mit eurem Inflationsgerede! Herr Kollege Peters, dazu möchte ich Ihnen etwas sagen. Es war der Präsident von Heereman, der erst vor sehr kurzer Zeit in Berlin „diese Inflation" — das sagte er wörtlich — für die Unruhe und für die Resignation in unserer Landwirtschaft verantwortlich gemacht hat. Es war Herr von Heereman, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, der wörtlich hinzufügte, man solle diese Inflation nicht immer nur mit dem Wort „inflatorischer Prozeß" umschreiben wollen. Er wollte damit auf die Fakten, auf die Tatsachen, auf diese Inflation hingewiesen haben.
    Schere noch die allgemeine Inflationsquote hinzu, dann kommen Sie auf die tatsächliche Einkommenssituation unserer heutigen Landwirtschaft und ihr derzeitiges Leben. Dann wird doch auch die Angst
    Ich möchte noch zu einem zweiten Punkt, nämlich zum zweiten Teil des Agrarhaushaltes, einige Bemerkungen machen und hier insbesondere die Ansätze für die nationalen Förderungsmaßnahmen ansprechen. In den letzten Wochen und Monaten hat sich die Bundesregierung vielfältig in manchen Verlautbarungen gerühmt, daß trotz der Plafondkürzung im Agrarhaushalt die Mittel für die nationale Agrarpolitik gegenüber dem Vorjahr angehoben worden seien. — Jawohl, sie sind für 1971 so „angehoben" worden, daß sie, wenn man den Getreidepreisausgleich und die Gasölbeihilfe außer acht läßt, gerade den Stand von 1969 erreichen und damit immer noch 100 Millionen DM unter dem Niveau von 1968 liegen. So sieht die „Verbesserung" tatsächlich aus!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Es war der Haushaltsausschuß — und damit das Parlament —, der diese Bilanz dadurch etwas verbessert hat, daß er insgesamt 67,5 Millionen DM von Kap. 10 03 nach Kap. 10 02, also in den nationalen Bereich hinein, umgruppiert hat.
    Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, dann muß man doch fragen dürfen: was bleibt von den Versprechen auf „verstärkte Fortführung der Struktur- und der sozialpolitischen Maßnahmen" übrig, wenn z. B. für ein Sofortprogramm der großen Hochseefischerei, gegen das wir ganz bestimmt nicht sind, als Deckung für eine Bindungsermächtigung ausgerechnet 10 Millionen DM von den landwirtschaftlichen Strukturmitteln herangezogen werden? Was soll man von diesen Versprechungen halten, wenn diese Regierung im Voranschlag 1971 den Ansatz für die landwirtschaftliche Altershilfe um 15 Millionen DM niedriger einbringt, als im vergangenen Jahr für diese Altershilfe effektiv benötigt worden sind? Was soll man von diesen Versprechungen auf sozialpolitischem Gebiet halten,

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    wenn für die Unfallversicherung im Jahre 1971 nur 180 Millionen DM veranschlagt werden, obwohl diese Regierung wußte, daß im zurückliegenden Jahr 1970 215 Millionen gebraucht worden sind? Auch hier hat der Haushaltsausschuß mit einer Aufstok-



    Röhner
    kung um 80 Millionen versucht, das zu korrigieren. Und wenn hier die sozialpolitischen Dinge stärker angesprochen worden sind, wenn der Herr Kollege Peters die Absicht der Regierung, die Krankenversicherungsfrage anzugehen und zu lösen, gerühmt hat, dann muß ich schon fragen: wo steht in diesem Agrarhaushalt 1971 auch nur eine Mark für diese bäuerliche Krankenversicherungsregelung?

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Fast möchte ich sagen, Herr Bundeskanzler — er ist leider nicht hier —, damit ist einfach das Maß dessen überschritten, was man einer Bundesregierung an Übertreibung gerade noch zubilligen kann, wenn sie immer wieder behauptet, daß bei ihr die Agrarpolitik nach wie vor ein Schwerpunkt der Regierungspolitik sei.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU. — Abg. Kiep: Die hat zu viele Schwerpunkte! — Abg. Vogel: Ein Schwerfallpunkt! — Zurufe von den Regierungsparteien.)

    Und es stünde dieser Koalition gut an, wenn sie — wir werden später darüber noch zu reden haben — unsere dem Hohen Hause vorliegenden Aufstokkungsanträge für die nationale Agrarpolitik in Anbetracht der aufgezeigten Entwicklung in der Landwirtschaft unterstützen würde. Im Ausschuß, meine sehr verehrten Kollegen, konnten Sie sich dazu nicht durchringen. Wir werden Ihnen heute Gelegenheit geben, das zu revidieren, und zwar auf einer guten Basis, mit einer guten Deckung.
    Aber in diesem Zusammenhang muß ich mich noch einmal an den Herrn Finanzminister wenden. Herr Bundesfinanzminister, das Papier, das Sie am 19. Januar 1971 dem Haushaltsausschuß zum Haushaltsausgleich vorgelegt haben, ist mindestens in einem Punkte materiell falsch. Die Minderausgaben für die Europäischen Gemeinschaften belaufen sich gegenüber den Ansätzen des Haushaltsentwurfs nicht, wie dort angegeben, auf 256,8 Millionen DM, sondern auf 438,5 Millionen DM. Die Zahl 256,8 Millionen DM ist offensichtlich dadurch zustande gekommen, daß bereits andere Mehrausgaben saldiert wurden. In Wirklichkeit nämlich belaufen sich die auszugleichenden Mehrausgaben nicht auf 770 Millionen DM, sondern auf 951,7 Millionen DM. Um so mehr war ich verwundert, Herr Bundesernährungsminister, daß Sie in Ihrer darauf folgenden Presseerklärung vom 20. Januar 1971 von einer Herabsetzung der Ansätze für die Europäischen Gemeinschaften um nur 256,8 Millionen DM gesprochen haben. Es ist doch Ihr legitimes Recht, über die Ansätze Ihres Ressorts auch dem Finanzminister gegenüber so zu wachen, daß der deutschen Landwirtschaft nicht, aber auch gar nichts, was einmal veranschlagt ist, verlorengehen muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Herr Bundesfinanzminister, es wäre gut, wenn Sie
    sich auch im Interesse der Haushaltsklarheit heute
    noch einmal gerade zu diesem Punkt hier äußerten.
    Meine Damen und Herren, ich darf zum Abschluß kommen. Ich möchte zusammenfassend noch folgende Feststellung treffen: Der Agrarhaushalt dieser Bundesregierung für das Jahr 1971 nimmt auf keinen Fall auch nur annähernd ausreichend Rücksicht erstens auf die unerträglich werdende Einkommens- und Ertragssituation unserer Landwirtschaft, zweitens auf ihre übergroßen strukturellen und sozialpolitischen Notwendigkeiten im Anpassungsprozeß und drittens auf ihren bisherigen Opfergang für die europäische Integration und für ihren lückenlosen Beitrag zur Stabilität in diesem Land.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sind der Auffassung, diese deutsche Landwirtschaft hätte wahrhaftig im Jahre 1971 einen besseren Agrarhaushalt verdient. Wir lehnen diesen Etat ab.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU.)