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    Deutscher Bundestag 99. Sitzung Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 Inhalt: Amtliche Mitteilung 5585 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/1100, zu VI/1100, Ergänzung zu VI/1100); Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — 5585 B Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen VI/1740, zu VI/1740) Dr. von Bülow (SPD) . . 5585 B, 5591 C, 5628 D Struve (CDU/CSU) . . . . . . . 5586 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . . 5589 A Röhner (CDU/CSU) . . 5596 D, 5629 C, D, 5627 B Gallus (FDP) 5599 D, 5622 D Löffler (SPD) 5602 C Ertl, Bundesminister . . 5606 B, 5618 A Dr. Ritz (CDU/CSU) 5612 D Höcherl (CDU/CSU) 5615 B Niegel (CDU/CSU) 5621 B Dr. von Nordenskjöld (CDU/CSU) 5622 B Dr. Fischer (SPD) 5623 A Hermsdorf (Cuxhaven) (SPD) . . 5624 B Rösing (CDU/CSU) 5624 B Wolf (SPD) 5626 A Seiters (CDU/CSU) 5626 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . 5631 C Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 5633 A Anlagen 2 bis 6 Änderungsanträge Umdrucke 106 (neu), 113, 125 (neu), 127 und 134 zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971 (Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/1740) .. . . . . . . . . 5633 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 5585 99. Sitzung Bonn, den 9. Februar 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 96. Sitzung, Seite 5350 C, Zeile 8 statt „Öffentlichkeit"; „Öffentlichkeitsarbeit" Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 13. 2. Adams * 13. 2. Dr. Aigner * 9. 2. Alber ** 13. 2. Amrehn ** 13. 2. Dr. Artzinger ' 13. 2. Bals** 13. 2. Bauer (Würzburg) ** 13. 2. Dr. Bayerl 12. 2. Behrendt * 13. 2. Blumenfeld ** 13. 2. Dr. Böhme 12. 2. Borm* 13. 2. Bühling 28. 2. Dr. Burgbacher * 13. 2. Dasch 5. 4. Dr. Dittrich * 13. 2. Dr. Dollinger 23. 2. Draeger ** 13. 2. Dröscher * 13. 2. Dr. Erhard 10. 2. Dr. Eyrich 12. 2. Faller * 13. 2. Fellermaier * 12. 2. Flämig * 13. 2. Fritsch ** 13. 2. Dr. Furler * 13. 2. Gerlach (Emsland) * 13. 2. Dr. Götz 28. 2. Dr. Jahn (Braunschweig) * 13. 2. Dr. Jungmann 15. 2. Dr. Kempfler ** 13. 2. Dr. Kiesinger 12. 2. Dr. Klepsch ** 13. 2. Klinker * 13. 2. Dr. Koch * 13. 2. Kriedemann * 13. 2. Lange * 13. 2. Lautenschlager * 13. 2. Lemmrich ** 13. 2. Lenze (Attendorn) ** 13.2. Dr. Löhr * 13. 2. Lücker (München) ** 13. 2. Maucher 12. 2. Meister * 13. 2. Memmel * 13. 2. Müller (Aachen-Land) * 13. 2. Dr. Müller (München) ** 13. 2. Frau Dr. Orth * 13. 2. Pöhler ** 13. 2. Rasner 12. 2. Richarts * 13. 2. Richter ** 13. 2. Riedel (Frankfurt) * 13. 2. * Für die Teilnahme an Sitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Rinderspacher ** 13. 2. Schwabe * 13. 2. Dr. Schmid (Frankfurt) ** 13. 2. Dr. Schulz (Berlin) ** 13. 2. Dr. Schwörer * 13. 2. Saxowski 10. 2. Seefeld * 13. 2. Spitzmüller 9. 2. Springorum * 13. 2. Dr. Starke (Franken) * 13. 2. Stein (Honrath) 9. 2. Dr. Stoltenberg 9. 2. Frau Stommel 9. 2. Werner * 13. 2. Wiefel 26. 2. Wolfram * 13. 2. Dr. Zimmermann 9. 2. Anlage 2 Umdruck 134 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. von Nordenskjöld, Windelen, Leicht, Dr. Althammer, Dr. Jenninger, Röhner, Dr. Ritz und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/1740 - Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 10 02 zu A. 1 - Ländliche Siedlung - Tit. 863 11 und 893 11 werden die Erläuterungen in Absatz 5 durch folgenden Wortlaut ersetzt: Es ist vorgesehen, zu Lasten der Einnahmen des Zweckvermögens im Haushaltsjahr 1971 bis zu 250 000 000 DM Kapitalmarktmittel zentral zu beschaffen und gemäß den Richtlinien des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 14. Oktober 1969 (MinBl. BML 1969 S. 183) für das Siedlungsprogramm 1971 vorrangig für die Eingliederung der vertriebenen und geflüchteten Landwirte zu verwenden mit der Maßgabe, daß der gegenüber dem Vorjahr zusätzlich bereitgestellte Betrag in Höhe von 50 Mio DM ausschließlich dem Siedlungsprogramm 1971 zugeführt wird und innerhalb des Siedlungsprogramms in erster Linie zur Eingliederung der geflüchteten und vertriebenen Landwirte zweckgebunden ist. Bonn, den 5. Februar 1971 Dr. von Nordenskjöld Windelen Leicht Dr. Althammer Dr. Jenninger Dr. Ritz Bewerunge Bittelmann Bremer Röhner 5634 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 Anlage 3 Umdruck 125 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/1100 Anlage, VI/1740 — Der Bundestag wolle beschließen: I. Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen — 1. Der Ansatz bei Tit. 656 51 — Zuschüsse zur Förderung der Altershilfe für Landwirte — wird um 120 000 000 DM auf 795 000 000 DM erhöht. Die Erläuterungen werden wie folgt geändert: a) Satz 1 erhält folgende Fassung: „Das landwirtschaftliche Altersgeld beträgt bis 30. Juni 1971 monatlich 175 DM für Verheiratete und 115 DM für alleinstehende Berechtigte; ab 1. Juli 1971 soll das landwirtschaftliche Altersgeld durch eine weitere Novellierung des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte auf monatlich 240 DM bzw. 160 DM erhöht werden." b) In Satz 3 wird das Wort „Fünften" gestrichen und der Betrag von 660 000 000 DM in 795 000 000 DM geändert. c) In Absatz 2 wird hinter das Wort „Mehr" folgender Halbsatz eingeschoben: „ , weil die Leistungen des Altershilfegesetzes nicht mehr dem berechtigten Bedürfnis der älteren Menschen in der Landwirtschaft auf Teilnahme an der allgemeinen Entwicklung der Einkünfte und des Lebensstandards der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung entsprechen und 2. Der Ansatz bei Tit. 882 12 — Zuweisung zur Förderung der Flurbereinigung — wird um 20 000 000 DM auf 264 830 000 DM erhöht. 3. Der Ansatz bei Tit. 882 14 — Zuweisungen zur Förderung des Wirtschaftswegebaus — wird um 5 000 000 DM auf 35 000 000 DM erhöht. 4. Bei Tit. 893 11 — Zuschüsse zur Förderung der ländlichen Siedlung — wird der Ansatz um 5 000 000 DM auf 30 000 000 DM erhöht. 5. Der Ansatz bei Tit. 882 15 — Zuweisungen zur Förderung wasserwirtschaftlicher und kulturbautechnischer Maßnahmen — wird um 10 000 000 DM auf 115 700 000 DM erhöht. 6. Der Ansatz bei Tit. 882 22 — Zuweisungen zur Förderung besonderer Vorhaben auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft und der Landeskultur im Küstengebiet — wird um 10 000 000 DM auf 130 000 000 DM erhöht. 7. Der Ansatz bei Tit. 682 01 — Zuschüsse an den zentralen Fonds zur Absatzförderung der deutschen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft wird um 10 000 000 DM auf 40 000 000 DM erhöht. 8. Der Ansatz bei Tit. 882 20 — Zuweisungen für zusätzliche Förderungsmaßnahmen in Gebieten, die von Natur benachteiligt sind — wird um 10 000 000 DM auf 110 000 000 DM erhöht. 9. Der Ansatz bei Tit. 882 32 — Zuweisungen für Investitionsbeihilfen für landwirtschaftliche Wirtschaftseinheiten — wird um 10 000 000 DM auf 74 920 000 DM erhöht. 10. Die Erläuterungen zu D 4 — Vertikale Verbundwirtschaft — Tit. 652 44 und 882 44 werden wie folgt geändert: In Nummer 2 wird hinter das Wort „Startbeihilfen" eingefügt: „und Darlehn". 11. Hinter Tit. 893 02 wird ein neuer Abschnitt mit der Überschrift „G 13 Verstärkungsmittel" und folgender neuer Tit. 971 01 — Zur Verstärkung der Mittel zur Förderung der deutschen Landwirtschaft — mit einem Ansatz (Betrag für 1971) von 143 400 000 DM eingefügt. Es wird bei diesem Titel folgender Vermerk aufgenommen: „Die Mittel dürfen nur mit Zustimmung des Deutschen Bundestages in Anspruch genommen werden." II. Zu Kap. 10 03 — Marktordnung — Zur Deckung der Mehrausgaben in Ziffer I wird hinter Tit. 980 86 folgender neuer Abschnitt M 2 mit der Überschrift „Globale Minderausgabe" und folgender neuer Tit. 972 01 — Globale Minderausgaben bei Ausfuhrerstattungen und bei Ausgaben für Interventionen nach den Agrarmarktordnungen der EG — mit einem Ansatz (Betrag für 1971) von 343 400 000 DM eingestellt. Begründung: Aufgrund Neuberechnung des Bedarfs sind die im Einzelplan 60 bei Tit. 60 06/686 11 veranschlagten Mittelzuweisungen des Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abt. Garantie, auf Vorschlag der Bundesregierung im Haushaltsausschuß von 2 443 400 000 DM um 343 400 000 DM auf 2 100 000 000 DM herabgesetzt worden. Dementsprechend vermin- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 99. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 9. Februar 1971 5635 dert sich auch der Bedarf für die gemeinschaftlich zu finanzierenden Ausfuhrerstattungen und Interventionen in Kap. 10 03 in gleicher Höhe, so daß nach dem Grundsatz der Haushaltswahrheit eine Minderausgabe zu veranschlagen ist. Diese Minderausgabe ergibt die Möglichkeit, die in Kap. 10 02 veranschlagten Maßnahmen zur Förderung der deutschen Landwirtschaft um den gleichen Betrag anzuheben. Sonn, den 9. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion Anlage 4 Umdruck 127 Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Bei Kap. 10 02 wird unter D. 4 Vertikale Verbundwirtschaft nach dem Tit. 652 44 folgender Titel als Leertitel eingefügt: „Tit. 852 44 Darlehen zur Gründung von Interventionsfonds nach der VO 159/66/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaft vom 25. Oktober 1966 kw." Der Deckungsvermerk unter D. Rationalisierung der Vermarktung wird um den Tit. 852 44 erweitert. Die Erläuterungen zu D. 4 sind wie folgt zu ergänzen: In der Überschrift ist neben den Tit. 652 44 und 882 44 der Tit. 852 44 aufzunehmen. Unter Nummer 2 sind nach den Worten „Startbeihilfen für Erzeugerorganisationen" die Worte „und Darlehen für Interventionsfonds" einzufügen. Bonn, den 3. Februar 1971 Dr. Schmidt (Gellersen) Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 5 Umdruck 106 (neu) Änderungsantrag der Abgeordneten Wolf, Gerlach (Emsland), Dr. Tamblé, Peters (Norden) und der Fraktionen der SPD. FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 In Tit. 671 17, 652 17 und 882 17 (Emslandprogramm) ist in den Erläuterungen nach Absatz 1 und in den Tit. 625 18 und 882 18 (Nordprogramm) nach Absatz 2 folgender neuer Absatz einzufügen: „Die Mittel können auch für Infrastrukturmaßnahmen entsprechend den Grundsätzen des Regionalen Förderungsprogramms der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden." Bonn, den 3. Februar 1971 Wolf Gerlach (Emsland) Dr. Tamblé Peters (Norden) Wehner und Fraktion Mischnick und Fraktion Anlage 6 Umdruck 113 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1971; hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen VI/ 1100 Anlage, VI/ 1740 — Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen — A. 6 Emslandprogramm Die Erläuterungen werden in Absatz 1 Satz 3 nach dem Wort „Abwasserbeseitigung" wie folgt ergänzt: „sowie die Schaffung von Voraussetzungen zur Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft." Bonn, den 2. Februar 1971 Dr. Barzel, Stücklen und Fraktion
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    Rede von Dr. Andreas von Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich würde Ihnen sagen, Herr Petersen, das Problem ist sehr unterschiedlich. Das ist in Norddeutschland völlig anders als in Nordrhein-Westfalen und in Bayern.

    (Abg. Niegel: Wieviel sind es im Bundesdurchschnitt?)

    — Herr Niegel, wenn Sie immer dazwischenrufen: Die bayerische Landesregierung plant für das Jahr 1980 in ihrer Landesplanung einen Anteil von 12 % der Bevölkerung ein, der in der Landwirtschaft tätig ist. Wenn Sie das tun, während man in modernen Industriestaaten die Agrarproduktion mit 4 bis 5 % der Bevölkerung schafft und sich das Einkommen auf diese 4 oder 5 % verteilt, dann planen Sie in Bayern die Disparität für alle Ewigkeit mit ein.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    Wir müssen darauf sehen, daß wir in diesen Gebieten gewerbliche Betriebe ansiedeln, die alternativ Arbeitsplätze zur Verfügung stellen können.

    (Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Ich möchte jetzt keine weiteren Fragen zulassen, sondern in meinen Ausführungen fortfahren.

    (Abg. Niegel: Das ist wohl Unsicherheit!)

    — Nein, das hat mit Unsicherheit nichts zu tun. Sie haben aber System in den Zwischenfragen.

    (Beifall bei der SPD. Abg. Frau Griesinger: Das haben wir von Ihnen gelernt! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU.)

    Man kann gern einige Fragen zulassen, aber wenn
    das zum System wird, nach dem bekannten Muster,



    Dr. von Bülow
    das Sie hier in der Haushaltsdebatte gezeigt haben, dann muß man davon Abstand nehmen.
    Die Mittel für die Flurbereinigung belaufen sich auf 245 Millionen DM, wie ich schon sagte. Allerdings ist folgendes dazu zu sagen. Die Flurbereinigung wird gemeinhin als das wirksamste Mittel zur Verbesserung der Agrarstruktur angesehen. Wenn man sich das aber im Detail anschaut, sind die Aufwendungen so horrend, so kostspielig, daß man sich fragt, ob wir auf die Dauer in diesem Umfang auf diesem Wege weitergehen können und ob es nicht billigere Methoden gibt.
    Auf die Rationalisierung der Vermarktung kann ich in diesem Zusammenhang nicht näher eingehen. Sie wird mit 217 Millionen DM, d. h. mit 21 Millionen DM mehr als im Vorjahr, gefördert. Hier muß erwähnt werden, daß die Molkereiwirtschaft im vergangenen Jahr aus Einsparungen in den Marktordnungen gegen Ende des Jahres zusätzlich noch einmal 70 Millionen DM erhalten hat. Es wäre einer Diskussion wert, wie man die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte im Interesse des Landwirts verbessern könnte. Ich möchte nur auf die Unterschiedlichkeit der Milchauszahlungspreise in der Bundesrepublik hinweisen. Das Betriebsergebnis der Molkereien und damit der Auszahlungspreis, den der Bauer erhält, hängen wesentlich u. a. auch von der Fähigkeit der Betriebsleitung ab, besonders gefragte und gut bezahlte Produkte in seiner Angebotspalette zu halten. Manche Betriebe produzieren oft nur oder zum größten Teil für die Intervention. Es gibt Molkereien, die ihren Landwirten 40, 50, in Einzelfällen sogar 80 Pf für den Liter Milch zahlen.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU.)

    — Schauen Sie sich die Statistik an, und schauen Sie sich den Fall der „Südmilch" in Stuttgart an! — Das sollte mehr als bisher unter die Landwirtschaft getragen werden, damit auch von dort ein Druck erzeugt und das Marktangebot der Molkereiwirtschaft verbessert wird.
    Meine Damen und Herren, die deutsche Landwirtschaft hat zur Zeit mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie ist in eine nicht unbeträchtliche Preis-Kosten-Schere hineingekommen. Die Preise sind in den letzten drei Monaten erheblich abgesunken. Gleichzeitig sind die Betriebsmittelkosten erheblich gestiegen. Es ist völlig klar, wenigstens für den objektiven Betrachter, daß die Ursachen für diesen Preisrückgang vielfältig sind. Die Aufwertung hat hierbei eine Rolle gespielt. Die Schäden, die durch die Aufwertung verursacht worden sind, sind durch entsprechende Gegenmaßnahmen in Höhe von 1,7 Milliarden DM ausgeglichen worden.
    Wenn die Differenz zwischen den Einnahmen der Landwirtschaft und ihren Ausgaben

    (Zuruf des Abg. Dr. Müller-Hermann)

    — jetzt hören Sie doch einmal zu, Herr Müller-Hermann! — bei etwa 9 Milliarden DM liegt, ist eine Entschädigung von 1,7 Milliarden DM eine nicht zu verachtende Leistung, auch wenn sie nicht unmittelbar über den Preis zustande kommt.
    Ein weiterer Grund für den Rückgang der Preise — das hat Herr Kollege Peters hier schon ausgeführt — ist der Produktionszyklus bei Schweinefleisch in der EWG. Wir haben zum erstenmal einen in der EWG gleichlaufenden Schweinezyklus, der uns infolge der Ausweitung der Produktion in den Niederlanden, Belgien und zum Teil auch in der Bundesrepublik zu schaffen macht. Dieser Rückgang des Schweinefleischpreises zieht den Preis für Rindfleisch in gewissem Umfang mit sich. Hinzu kommen besondere Preisrückgänge bei Kartoffeln, Obst and bei Gemüse, die jeweils besondere, zum Teil vorübergehende Ursachen haben.
    Die Kostenentwicklung beschäftigt die gesamte europäische Landwirtschaft gemeinsam. Die Kostensteigerungen sind in unseren Nachbarländern wesentlich größer. Sie haben dazu geführt, daß die Bauernverbände Europas nahezu einstimmig für die Anhebung der Erzeugerpreise eintreten.
    Im Land draußen wird die Meinung verbreitet und den Bauern die Auffassung suggeriert, als ob die Bundesregierung sozusagen nur auf 'den Knopf drücken müsse, damit die Landwirtschaft erheblich bessere Preise erziele. Das ist natürlich nicht der Fall. Was im nationalen Bereich zu tun ist, bezieht sich insbesondere auf die Milch. Hier hat die Bundesregierung bereits konsequent gehandelt.
    Als Mitglied des Haushaltsausschusses möchte ich auch darauf hinweisen, daß es nicht ungefährlich ist, in Europa die Preise anzuheben. Denn eine Erhöhung der Preise bringt eine Erhöhung der Interventionskosten mit sich. Von daher stehen wir vor der ganz beträchtlichen Gefahr, daß uns bei den finanziellen Mitteln, die wir brauchen, um unseren Landwirten helfen zu können, die Luft ausgeht.
    Wer den Landwirten ,die Auffassung nahelegt oder in seinen Forderungen stillschweigend davon ausgeht, die Bundesregierung müsse nur wollen, dann werde es der Landwirtschaft sozusagen über Nacht besser gehen, mißbraucht die Gutgläubigkeit unserer Landwirte.
    Den Einfluß auf die Erzeugererlöse hat die CDU, als sie in der Regierung war, aus der deutschen Verantwortung nach Brüssel abgegeben. Der Grüne Dollar, den die CDU nach ihrem neuesten Parteiprogramm und nach der Rede von Herrn Struve wieder abschaffen will, ist ihr Kind, nicht unseres oder das dieser Regierung.

    (Beifall bei der SPD.)

    Damals hatten wir noch Einfluß darauf, wie der gemeinsame Agrarmarkt Europas ausgestaltet werden sollte. Heute ist die deutsche Landwirtschaft der Leidtragende dieser Konstruktion. Es genügt nicht, die Abschaffung des Grünen Dollars zu verlangen; denn wir wissen alle, daß es Länder gibt, die von der von Ihnen geschaffenen Konstruktion profitieren und die ihre Vorteile mit Macht verteidigen.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Deshalb kann man das eben auch nicht miteinander vergleichen!)

    — Ich frage mich manchmal, Herr Müller-Hermann,
    ob Sie damals, als Sie das Preisinstrument aus der



    Dr. von Bülow
    Hand gegeben haben, gewußt haben, was auf Sie zukommt.


Rede von Dr. Carlo Schmid
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    Bitte.