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ID0609733800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 97. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1971 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Dr. Erhard 5373 A Amtliche Mitteilungen 5373 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/ 1100, zu VI/ 1100, Ergänzung zu VI/ 1100) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache VI/1736) in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung (Drucksache VI/1755) Benda (CDU/CSU) 5373 C Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 5382 A Krall (FDP) 5384 D Genscher, Bundesminister . . . . 5400 C Dr. Miltner (CDU/CSU) 5404 B Sieglerschmidt (SPD) 5409 C Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 5412 D Pensky (SPD) . . . . . . . . 5413 D Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 5415 D Dr. Schmid, Vizepräsident . . . 5417 C Hofmann (SPD) 5419 B Dichgans (CDU/CSU) 5420 B Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 5421 C Fragestunde (Drucksache VI/ 1781) Frage des Abg. Schedl (CDU/CSU) : Bezüge des Kanzlerberaters Leo Bauer im Haushaltsjahr 1970 Dr. Ehmke, Bundesminister . . . 5387 B, C Schedl (CDU/CSU) 5387 C Fragen des Abg. Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) : Teilnahme von Vertretern der jüdischen Gemeinde in Warschau an der Kranzniederlegung durch den Bundeskanzler — Wahrnehmung der Belange der polnischen Juden bei den Gesprächen mit polnischen Funktionären Dr. Ehmke, Bundesminister . . . 5387 C, D, 5388 B Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) . . . 5388 A Frage des Abg. Dr. Miltner (CDU/CSU) : Versetzung einer verheirateten Beamtin gegen ihren Willen ins Ausland Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 5388 C Dr. Miltner (CDU/CSU) . . . . 5388 D Frau von Bothmer (SPD) 5388 D Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident . . . . . . . . 5389 A II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1971 Frage der Abg. Frau von Bothmer (SPD) : Verhütung vermeidbarer Abfallproduktion Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 5389 A, B Frau von Bothmer (SPD) 5389 B Fragen des Abg. Benda (CDU/CSU) : Berechnung der Bundesregierung betr. Entwicklung der Beamtengehälter Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . 5389 B, D, 5390 A, B, C Benda (CDU/CSU) . . . 5389 D, 5390 B Frage des Abg. Dr. Apel (SPD) : Einreise junger Menschen aus Entwicklungsländern in die Bundesrepublik Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 5390 C, 5391 A Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . . . . 5391 A Fragen des Abg. Picard (CDU/CSU) : Aushang von Wahlplakaten im Unterkunftsraum einer Bundesgrenzschutzabteilung — Veröffentlichung der politischen Stellungnahme eines Bundesgrenzschutzbeamten in der Presse Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5391 B, C, D, 5392 A Picard (CDU/CSU) . . 5391 B, C, 5392 A Fragen des Abg. Dr. Reinhard (CDU/CSU) : Unterzeichnung eines Wahlaufrufs durch einen hohen Bundesgrenzschutzbeamten — Wahlpropaganda von Beamten des Bundesgrenzschutzes Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 5392 A, B, C, D, 5393 A, B Dr. Reinhard (CDU/CSU) . . . . 5392 B, D Konrad (SPD) 5393 B Frage des Abg. Dr. Schmude (SPD) : Änderung des § 25 des Parteiengesetzes Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 5393 B, D Dr. Schmude (SPD) 5393 C Fragen des Abg. Baier (CDU/CSU) : Finanzhilfe für moderne Anlagen zur Beseitigung von Autowracks Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5393 D, 5393 B, C, D Baier (CDU/CSU) 5394 B, C Fragen des Abg. Dr. Häfele (CDU/CSU) : Neuabgrenzung der Bundestagswahlkreise unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Landkreisreform in BadenWürttemberg Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär . . 5394 D, 5395 B, C, D, 5396 A, C, D Dr. Häfele (CDU/CSU) . 5395 B, 5396 B, C Picard (CDU/CSU) 5395 B Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) . 5395 C Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 5395 C Baier (CDU/CSU) 5395 D Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) . . 5395 D, 5396 C Frage des Abg. Josten (CDU/CSU) : Unterstützung der Entwicklungshilfekampagne der Aktion Gemeinsinn durch die Bundesregierung Dr. Eppler, Bundesminister 5396 D, 5397 B Josten (CDU/CSU) 5397 A, B Frage der Abg. Frau Lauterbach (SPD) : Auswirkungen des Machtwechsels in Uganda auf die deutsche Entwicklungspolitik und die Sicherheit der Entwicklungshelfer Dr. Eppler, Bundesminister . . . 5397 C, D, 5398 A, B Frau Lauterbach (SPD) 5397 D Josten (CDU/CSU) . . . . . . 5398 A Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) . 5398 A Frage der Abg. Frau Lauterbach (SPD) : Verträge auf der Basis der UNDP-Entwicklungshilfe für deutsche Entwicklungshelfer Dr. Eppler, Bundesminister . . . 5398 B, D, 5399 A Frau Lauterbach (SPD) . . 5398 D, 5399 A Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 5399 .A Frage des Abg. Niegel (CDU/CSU) : Erhöhte Quecksilbergehalte in Fischkonserven Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär . . . 5399 B, D, 5400 A Niegel (CDU/CSU) . . . . . . 5399 C, D Dr. Gleissner (CDU/CSU) 5400 A Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1971 III Fragen des Abg. Baeuchle (SPD) : Gewährung von Ausbildungsbeihilfe beim Besuch landwirtschaftlicher Fachschulen Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 5400 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1971 (Haushaltsgesetz 1971) (Drucksachen VI/1100, zu VI/1100, Ergänzung zu VI/1100); Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung (Drucksachen VI/1744, zu VI/ 1744) Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . . 5425 B Dr. Klepsch (CDU/CSU) . . . . . 5426 A Dr. Bußmann (SPD) . . . . . . 5432 D Jung (FDP) 5436 D Schmidt, Bundesminister . 5443 B, 5456 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . . 5451 C Berkhan, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 5457 A Dr. Klepsch (CDU/CSU) (Bemerkung nach § 35 GO) . . . . . . . . 5460 A Schmidt, Bundesminister (Bemerkung nach § 35 GO) . . . . . . . 5460 D Nächste Sitzung 5460 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 5461 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Erfahrungen mit dem Einsatz der Observationsgruppe beim Bundeskriminalamt 5461 B Anlage 3 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Wuwer (SPD) betr. Maßnahmen der Bundesregierung gegen die gesellschaftliche Isolierung körperlich und geistig Behinderter . . . . . . . . 5461 C Anlage 4 Schriftliche Antwort auf die Mündlichen Fragen des Abg. Meister (CDU/CSU) betr. Einbeziehung der Krankenschwestern in den Bildungsplan der Bundesregierung und Ausbildung der Kinderkrankenschwestern in kleinen Krankenhäusern . 5462 A Anlage 5 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) betr. Maßnahmen zur Verhinderung des Diebstahls von Rauschgiften und Opiaten aus Apotheken . . . . . . . 5462 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1971 5373 97 . Sitzung Bonn, den 4. Februar 1971 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 95. Sitzung, Seite 5235 D, Zeile 10 von unten, statt „Asozialist" : „Altsozialist" Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 5. 2. Adams * 4. 2. Dr. Aigner * 5. 2. Becker (Pirmasens) 5. 2. Behrendt * 4. 2. Bühling 28. 2. Dr. Burgbacher * 4. 2. Dasch 5. 4. Dr. Dollinger 23. 2. Dröscher * 5. 2. Faller * 4. 2. Flämig * 4. 2. Dr. Götz 28. 2. Dr. Jahn (Braunschweig) * 4. 2. Dr. Jungmann 15. 2. Dr. Kiesinger 5. 2. Dr. Koch * 4. 2. Kriedemann* 5. 2. Frhr. von Kühlmann-Stumm 4. 2. Lücker (München) * 4. 2. Maucher 12. 2. Memmel * 5. 2. Müller (Aachen-Land) * 4. 2. Pfeifer 5. 2. Rasner 12. 2. Schmitz (Berlin) 5. 2, Saxowski 8. 2, Springorum * 4. 2. v. Thadden 6. 2. Wiefel 26. 2. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Genscher vom 3. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache VI/ 1781 Frage A 13) : Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung mit dem Einsatz der Observationsgruppe beim Bundeskriminalamt gemacht, und wie oft ist diese Gruppe auf dein Gebiet des politischen Strafrechts sowie der allgemeinen Kriminalität tätig geworden? Die Observationsgruppe besteht seit 22. Mai 1968 als eigene Organisationseinheit bei der Abteilung Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamtes. Ihre Einrichtung war wegen der zunehmenden Erschwerungen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen erforderlich geworden, die im wesentlichen der Verfeinerung der kriminellen Arbeitsmethoden und Änderungen des Strafprozeßrechts Rechnung tragen müssen. Die Observationsgruppe dient der zusätzlichen Beweissicherung im Rahmen der ErmittlungsaufAnlagen zum Stenographischen Bericht träge, die dem Bundeskriminalamt nach § 4 Abs. 2 BKA-Gesetz erteilt werden. Die Oberservationsgruppe ist in über 20 Ermittlungsverfahren tätig geworden. Die Observationen haben die erwartete Wirksamkeit bestätigt. In jedem Verfahren kam es zu zahlreichen Observationen, die sich im Einzelfall über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstreckten. Ohne den gezielten Einsatz der Observationsgruppe hätten in diesen Verfahren kaum Ergebnisse erzielt werden können. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. von Manger-Koenig vom 4. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wuwer (SPD) (Drucksache VI/1781 Frage A 92) : Was gedenkt die Bundesregierung gegen die gesellschaftliche Isolierung körperlich und geistig Behinderter zu unternehmen? Die Überwindung der gesellschaftlichen Isolierung Behinderter ist eines der zentralen und zugleich schwierigsten Probleme der Rehabilitation. Die Sozialleistungsgesetze eröffnen heute jedem behinderten Menschen durch eine breite Skala von Hilfsmaßnahmen die Möglichkeit, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen. Die Bundesregierung weiß indessen, daß mit normierten Hilfen allein der Gefahr der Isolierung nicht begegnet werden kann. Entscheidend ist vielmehr, daß es gelingt, die oftmals noch bestehende Zurückhaltung der breiten Öffentlichkeit gegenüber dem behinderten Mitbürger abzubauen und ihm so die Chance zu geben, sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu begreifen. Verständnis für die Situation des Behinderten ist deshalb eine unabdingbare Voraussetzung für seine vollständige Integration. Verständnis aber läßt sich nicht reglementieren, es folgt allein aus der inneren Einstellung jedes einzelnen. Die Bundesregierung ist daher im Rahmen ihrer Möglichkeiten bestrebt, durch eine Verstärkung der Aufklärungsarbeit zu helfen. Sie unterstützt darüber hinaus Bemühungen, den behinderten Menschen vor allem außerhalb Arbeit und Beruf die Teilnahme am täglichen Leben zu erleichtern. In ihrem Aktionsprogramm zur Förderung der Rehabilitation der Behinderten und ihrer Antwort vom 2. Juni 1970 auf die Große Anfrage der CDU/CSU hat die Bundesregierung entsprechende Maßnahmen im einzelnen aufgezeigt (BT-Drucksachen VI/655 und VI/896 insbesondere Seiten 12, 13 und 19). Die Bundesregierung glaubt, daß in letzter Zeit bereits gewissen Ansätze zu einer positiveren Einstellung gegenüber den Behinderten sichtbar geworden sind. Hierzu dürfte auch der immer wieder erklärte Wille des Parlaments und der Regierung, das Schicksal der Behinderten zu verbessern, wesentlich beigetragen haben. 5462 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1971 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. von Manger-Koenig vom 4. Februar 1971 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Meister (CDU/CSU) (Drucksache VI/ 1381 Fragen A 94 und 95) : Warum ist die Ausbildung der Krankenschwestern — insonderheit die der Ausbildungsschwestern — nicht in den Bildungsplan der Bundesregierung einbezogen, und sollte nicht eine einheitliche Regelung festgelegt werden? Ist der Bundesregierung die Problematik der Kinderkrankenschwestern bekannt, die in kleinen Häusern ausgebildet werden? Der Bericht der Bundesregierung zur Bildungspolitik faßt die Vorstellungen der Bundesregierung über die Reform des Bildungswesens als Beitrag zur gemeinsamen Bildungsplanung mit den Ländern im Rahmen des Art. 91 b GG zusammen. Gemäß dieser Zielsetzung des Berichts kann nicht die berufliche Bildung für einzelne Berufe konkret angesprochen werden. Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit der Bildung einer Sachverständigenkommission zum Zwecke der Überprüfung des Krankenpflegegesetzes die Vorarbeiten für eine Reform der Ausbildung in der Krankenpflege aufgenommen. Bei einer Neuregelung in diesem Bereich sollen die im Rahmen der Bildungsplanung von den zuständigen Gremien entwickelten Vorstellungen soweit wie möglich Berücksichtigung finden. Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit ist bemüht, bei den Bildungsgängen für Krankenpflegeberufe eine Verbindung zum allgemeinen Bildungssystem sicherzustellen. Die Ausbildung der Krankenschwestern, Krankenpfleger und Kinderkrankenschwestern ist durch das Krankenpflegegesetz in der Fassung vom 20. September 1965 (BGBl. I Seite 1445) und die auf Grund dieses Gesetzes erlassene Ausbildungs- und Prüfungsordnung vom 2. August 1966 (BGBl. I Seite 462) bundeseinheitlich geregelt. Diese Vorschriften erstrecken sich nicht auf Ausbildungspersonen. Insoweit ist eine Regelungskompetenz des Bundes nicht gegeben, da sich die Kompetenznorm des Artikels 74 Nr. 19 GG nur auf die Zulassung zu den Heilberufen erstreckt. Dem Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit ist gelegentlich darüber berichtet worden, daß in einigen Fällen Kinderkrankenschwestern, die in Schulen an kleineren Krankenhäusern ausgebildet worden sind, bei einem Wechsel in größere Krankenhäuser den dortigen Anforderungen nicht entsprochen haben sollen. Wieweit derartige Berichte den Tatsachen entsprechen, ist mir nicht bekannt. Die im Krankenpflegegesetz in der Fassung vom 20. September 1965 geregelte staatliche Anerkennung der Ausbildungsstätten ist Sache der zuständigen Behörden der Länder. Sie entscheiden darüber, ob die gesetzlichen Anforderungen an die Eignung der Einrichtung erfüllt sind und insbesondere eine ausreichende theoretische und praktische Ausbildung gewährleistet ist. Auf Ausbildungsmöglichkeiten an Kinderkrankenpflegeschulen, die mit kleineren Krankenhäusern verbunden sind, dürfte im übrigen wegen des Bedarfs an Ausbildungsplätzen nicht generell verzichtet werden können. In ländlichen Gegenden macht zudem gerade die Nähe der Ausbildungsstätte die Berufsausbildung für die Bewerberinnen aus solchen Gebieten attraktiv. Dort befinden sich häufig jedoch keine großen Krankenanstalten. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. von Manger-Koenig vom 4. Februar 1971 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Schmitt-Vockenhausen (SPD) (Drucksache VI/1781 Frage A 96) : Welche Sicherheitsmaßnahmen gedenkt die Bundesregierung für die Apotheken im Hinblick auf die in letzter Zeit sich häufenden Einbrüche auf dort lagernde Rauschgifte und Opiate festzulegen? Die Bundesregierung hat folgende Maßnahmen zur Sicherung gegen Einbrüche getroffen: 1. Durch die Verordnung zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung vom 3. 11. 1970 wurden die Apothekenleiter verpflichtet, die nach der jeweiligen Situation notwendigen und geeigneten Einrichtungen gegen Diebstahl zu treffen. Sachverständige Beratung gewähren die Beratungsstellen der Kriminalpolizei. 2. Die Bundesregierung hat die Innenminister der Länder gebeten, die Polizei anzuweisen, bei ihren Kontrollgängen besonders die Apotheken im Auge zu behalten. Die Bundesregierung wird ferner im Rahmen der Änderung des Opiumgesetzes dafür eintreten, den Verkehr mit Betäubungsmitteln zwischen Apotheken und Großhändlern anders als durch Bezugsscheine zu regeln, um hierdurch zu verhindern, daß in den Apotheken ständig größere Betäubungsmittel-Vorräte mit den daraus entstehenden Gefahren gehalten werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Egon Alfred Klepsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Selbstverständlich.


Rede von Werner Buchstaller
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Dr. Klepsch, sind Sie so liebenswürdig, mir darüber Auskunft zu geben, wo und mit welchen konkreten Zahlen Sie eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts gefordert haben?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Egon Alfred Klepsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Buchstaller, ich werde auf diese Frage noch eingehen.

    (Lachen bei der SPD.)

    Der Verteidigungsminister sagt, er habe keine entscheidungsreifen Vorhaben von seinen Vorgängern vorgefunden. Aber ist das richtig? Er hat zunächst wiederholt erklärt, daß er von seinem Vorgänger bei seiner Amtsübernahme keinerlei entscheidungsfertige Bauprojekte, auch keinerlei Beschaffungsprojekte vorgefunden habe. So habe er nicht gewußt, was er mit 1 Milliarde DM mehr in diesem oder im nächsten Jahr anders hätte anfangen sollen, als sie zurückzugeben.
    Aber schon am 8. Oktober 1970 hat er eine lange Liste von Entscheidungen aufgezählt, die ihm offensichtlich vorgelegen haben muß. Er hat dann hinzugefügt, daß er weitere Entscheidungen bisher nicht habe treffen können, weil es keine weiteren entscheidungsreifen Vorlagen aus der Vergangenheit gegeben habe. Aber auch das trifft nicht zu. Ich verweise in diesem Zusammenhang nur auf das Großprojekt der zweiten Kfz-Generation, das in diesen Tagen entschieden wurde und das, was den Zustand der Entscheidungsreife anbelangt, sich bei der Amtsübernahme von Herrn Schmidt im wesentlichen im gleichen entscheidungsreifen Zustand befand.
    Bedauerlich bleibt auch die Empfindlichkeit gegen kritische Beiträge, wie den ernsten Hinweis des Kollegen Zimmermann, der auf eine im bisherigen Rüstungshaushalt bestehende, von Fachleuten errechnete Lücke von 5 Milliarden DM hinwies. Herr Schmidt bezeichnete diese Auffassung in einem Interview als ich zitiere — „an der Grenze zum groben Unfug" und sagte an anderer Stelle schlicht, die Aussage treffe nicht zu. Im Ausschuß haben dann später in Anwesenheit von Herrn Minister Schmidt die Fachleute wiederholt eingeräumt — ich zitiere —:
    . . . auf der Grundlage der Anpassung der Rüstungsfragen an die veränderte finanzielle Situation, die durch die notwendigen Maßnahmen, die im Weißbuch ausgedrückt sind, entstanden ist, im Rahmen der mehrjährigen Finanzplanung ein Betrag von insgesamt von 5 Milliarden DM zugrunde gelegt wurde.
    Das heißt auf deutsch, daß Rüstungsvorhaben in Höhe von 5 Milliarden DM gefallen sind. Es geht uns dabei nicht um kleinliche Rechthaberei, sondern um den Stil der Auseinandersetzung. Denn in der politischen Auseinandersetzung ist es Aufgabe, Recht und Pflicht des Parlaments, und insbesondere der Opposition, die von der Regierung betriebene Politik kritisch zu würdigen, und zwar wo, wann, wie sie es immer für richtig hält.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Dabei steht dem Minister nicht eine übergeordnete Zensorenrolle zu.
    Was wir weiter bedauern, ist, daß der Minister bei kritischen Äußerungen häufig nicht auf die Sachargumente eingeht, sondern unzutreffende Pappkameradenbehauptungen aufstellt. So etwa, wenn der Minister vor dem Parlament behauptet, daß der Sprecher der CDU/CSU-Fraktion die Bundeswehr dauernd durch den Dreck ziehe. Das war die ordinäre Ausfertigung seiner Formulierung, Er hat sie dann im geschriebenen Protokoll berichtigt

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    und sich auf die saloppe Äußerung, daß der Sprecher der CDU/CSU-Fraktion die Bundeswehr dauernd durch den Kakao ziehe, zurückgezogen. Oder wenn er behauptet, daß der Kollege Marx oder ich behaupteten, er — Schmidt — verkaufe Deutschlands Sicherheit. Das haben weder mein Kollege Marx noch ich gesagt. Das wäre — das erkläre ich



    Dr. Klepsch
    freimütig — sachlich auch unbegründet. Ich bestätige ihm gern, daß er sich mit großem Einsatz um die schweren Probelme der Bundeswehr mit breiter öffentlicher Resonanz müht. Wenn er die abträglichen Formulierungen, die er für Herrn Acheson fand, allerdings mit Saloppheit entschuldigt, so entspricht das seinem Stil. Aber wer sich so äußert, sollte nicht so kritikempfindlich sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU. Zuruf von der CDU/CSU: Die zweite Callas!)

    Es mußte zu harten Kontroversen kommen über das, was im allgemeinen Sprachgebrauch, auch von uns, mit Politisierung der Bundeswehr im Sinne einer propagandistisch einseitigen Beeinflussung bezeichnet wird und was sich vor allem in einer einseitigen Informationspolitik niederschlägt. Im Zusammenhang mit einer Frage des Kollegen Haase (Kassel) über merkwürdige Methoden der Einladung zu Versammlungen der SPD hat Staatssekretär Berkhan ausdrücklich auf den § 15 des Soldatengesetzes hingewiesen. Dieser lautet — wir sollten ihn uns alle vor Augen halten —:

    (1) Im Dienst darf sich der Soldat nicht zugunsten oder zu Ungunsten einer bestimmten politischen Richtung betätigen. Das Recht des Soldaten, im Gespräch mit Kameraden seine eigene Meinung zu äußern, bleibt unberührt.


    (2) Innerhalb der dienstlichen Unterkünfte und Anlagen findet während der Freizeit das Recht der freien Meinungsäußerung seine Schranken an den Grundregeln der Kameradschaft. Der Soldat hat sich so zu verhalten, daß die Gemeinsamkeit des Dienstes nicht ernstlich gestört wird. Der Soldat darf insbesondere nicht als Werber für eine politische Gruppe wirken, indem er Ansprachen hält, Schriften verteilt oder als Vertreter einer politischen Organisation arbeitet. Die gegenseitige Achtung darf nicht gefährdet werden.


    (3) Der Soldat darf bei politischen Veranstaltungen keine Uniform tragen.


    (4) Ein Soldat darf als Vorgesetzter seine Untergebenen nicht für oder gegen eine politische Meinung beeinflussen.

    So weit der § 15. Wenn wir auch mit dem Herrn Verteidigungsminister in der Analyse der Sicherheitslage und dem Bestreben um Verbesserung der Verteidigungskraft in vielen Punkten einig sind, so erfüllen uns doch eine Reihe von Ereignissen mit ernster Sorge und fordern unseren Widerspruch heraus. Wir haben Anlaß zu der Befürchtung, daß die Armee in zunehmendem Maße einseitig unterrichtet wird.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Allen Anlaß!)

    Am 25. Mai 1970 hat der Verteidigungsminister über AIG-Fernschreiben zum „Tag der Deutschen Einheit" angeordnet, daß den Soldaten ein Überblick über die Geschehnisse des 17. Juni 1953 sowie der Deutschlandpolitik der Bundesregierung zu geben sei. Unter Hinweis auf diesen Befehl wurde mit Fernschreiben des Generalinspekteurs angeordnet,
    daß als Unterrichtsmaterial die am 13. Juni in den „Mitteilungen für den Soldaten" enthaltene Aufzeichnung des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen verwendet werden sollte.

    (Zurufe von der SPD: Das hat man doch schon einmal gemacht! — Alte Kamellen!)

    Diese Aufzeichnung berücksichtigt nicht die Haltung der Opposition.
    Ich stellte zu diesem Sachverhalt eine mündliche Frage. Die mir am 2. Juli 1970 gegebene Antwort „Den Unterrichtenden stand es frei, sich auch anderer Quellen wie z. B. der Tagespresse zu bedienen, die in ausführlichen Berichten über die Deutschland-Debatte des Deutschen Bundestages die Auffassung aller Parteien zum Ausdruck brachte" befriedigte nicht. Denn es war ja ganz klar, daß es sich um eine einseitige Maßnahme handelte.
    Aber ich will Ihnen gern weitere Beispiele nennen. Am 19. November 1970 wurden in den „Mitteilungen für den Soldaten" unter der Überschrift „Historische Flurbereinigung — Aussöhnung mit Polen Anfang, unseren Frieden zu machen" die Warschauer Verhandlungen kommentiert. Abgesehen davon, daß auch in diesem Beitrag die Haltung der Opposition nicht berücksichtigt wurde, wurden auch aus der Presse nur zustimmende Kommentare zitiert.
    Am 26. November 1970 stand in den „Mitteilungen für den Soldaten" zu lesen: „Nach den Landtagswahlen Bonner Politik gesichert.

    (Lachen bei der CDU/CSU.)

    Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen und Bayern sicherten der Bundesregierung weitere Handlungsfreiheit hinsichtlich der Aussöhnung mit den osteuropäischen Staaten."

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Das ist einseitig!)

    Die in diesem Zusammenhang zitierten Pressekommentare stimmten zusammen mit dem auch zitierten Ostberliner ADN-Kommentar in einer kritiklosen Bejahung der Haltung der Bundesregierung überein. Auch in diesem Beitrag war die Haltung der anderen Hälfte der Mitglieder dieses Hohen Hauses mit keinem Wort erwähnt.
    In den „Mitteilungen für den Soldaten" vom 10. Dezember 1970 ist unter der Überschrift „Problem 1970" dargetan, daß im Jahr 1970 die gegenwärtige Regierung im Vergleich zu den Regierungen in den vergangenen Jahren die Ziele des Stabilitätsgesetzes optimal erreicht habe.

    (Lachen bei der CDU/CSU. — Abg. Haase [Kassel] : Sie verspotten die Rentner und Sparer!)

    Nur: Das Ziel der Preisstabilität war im Jahre 1970 nicht erreicht worden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Propaganda!)

    Diese rein statistische Interpretation unterläßt bewußt die Gewichtung der Ziele des Stabilitätsgesetzes. Eine Verletzung der Preisstabilität muß zur Verletzung aller übrigen Ziele des Stabilitätsgeset-



    Dr. Klepsch
    zes führen. Darin sind sich alle Sachverständigen, auch der Sachverständigenrat und die Bundesbank einig. Aber auch hier wird bewußt die Meinung der Opposition unterschlagen.

    (Abg. Haase [Kellinghusen] : Das war doch gut für Sie! — Abg. Pawelczyk: Die „Mitteilungen für den Soldaten" verteilen Sie doch selbst!)

    Wie aufmerksam unsere Soldaten diese Schlagzeilen der „Mitteilungen für den Soldaten", die der Kollege Pawelczyk nicht sieht, registrierten, läßt sich aus den Nummern vom 2. Dezember 1970 und 21. Januar 1971 entnehmen, in denen Soldaten gegen die einseitige Information und unrichtige Wiedergabe von Tatsachen protestieren. Bezeichnend war auch die Auseinandersetzung im Falle eines Obersten, dessen Maßregelung wegen seiner klaren und informativen Darstellung der Bedrohung von den Augsburger Jungsozialisten in einem veröffentlichten Briefwechsel gefordert wurde und der deshalb eine Belehrung erhielt, wie der Parlamentarische Staatssekretär Berkhan hier bestätigen mußte. Als wir das einer kritischen Würdigung unterzogen, erklärte Minister Schmidt angesichts dieses parlamentsbekannten Sachverhalts in einem Interview mit der „Welt", ihm sei kein solcher Fall bekannt.

    (Abg. Dr. Barzel: Hört! Hört!)

    Obwohl wir nie von einer Parteipolitisierung der Bundeswehr gesprochen haben, hat Minister Schmidt selbst im Sozialdemokratischen Pressedienst vom 3. Dezember 1970 geäußert:
    Wenn es aber hie und da einige Heißsporne gibt, die glauben, man sollte in 12 Monaten alle Generale, die rechts von der Mitte stehen, in den Ruhestand schicken und dafür Sozialdemokraten zu Generalen machen, dann ist das im Ernst keine Diskussionsbasis.

    (Abg. Haase [Kassel] : Wählen wir Herrn Wehner zum Generalstabschef des Heeres!)

    — Hören Sie weiter zu, Kollege Haase, was jetzt kommt! —
    Man muß sehen, daß eine moderne Personalpolitik, die sich auf die moderne Gesellschaft richtet, ein langer Prozeß ist. Der befindet sich aber auf gutem Wege.

    (Lachen bei der CDU/CSU. — Zuruf von der SPD: Gott sei Dank!)

    Eine Regierungsperiode von vier Jahren ist dafür ein relativ kurzer Zeitraum. Aber allein schon wegen der historischen Aufgabe, einmal in der preußisch-deutschen Verfassungsgeschichte zu zeigen, daß eine deutsche Armee ihren gesellschaftlichen und militärischen Wert verbessert,
    — hören Sie gut zu, Herr Kollege Haase!
    indem sie sozialdemokratische Befehle befolgt, allein schon deswegen muß die Regierung Brandt/Scheel auch die letzten drei Jahre erfolgreich regieren.

    (Zurufe von der CDU/CSU. — Beifall bei der SPD.)

    Noch deutlicher äußert sich der Kollege Pawelczyk im Sozialdemokratischen Pressedienst vom 20. Januar 1971. Er erklärte:
    Ich halte es aber für unumgänglich, daß in Zukunft bei personeller Veränderung Männer für bestimmte Positionen berücksichtigt werden, die von der Richtigkeit sozialdemokratischer Verteidigungspolitik überzeugt sind.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Da war die Katze aus dem Sack!)

    Politisch andersdenkende Staatsdiener, auch Soldaten, können erwarten, daß sie nicht in Ämter berufen werden, die sie in Konflikt zu ihrer eigenen Überzeugung bringen.
    Soweit der Kollege Pawelczyk.
    Es ist notwendig, daß diese Vorhaben und Ansichten, hier vom Bundestag und in der Öffentlichkeit besprochen, einen Riegel vorgeschoben erhalten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir werden nicht müde werden, uns gegen diese Entwicklung mit aller Kraft zur Wehr zu setzen.

    (Abg. Dr. Marx [Kaiserslautern] : Sehr wahr!)

    Denn wir halten es nach wie vor mit Fritz Erler, der gesagt hat:
    Die Armee darf unter gar keinen Umständen so etwas Ähnliches wie das Eigentum der Regierung oder Regierungsparteien oder gar einer einzigen Regierungspartei werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zuruf von der SPD: Damit hat er euch gemeint! Das war gegen die CDU gerichtet! — Weitere Zurufe.)

    — Eine Maxime, Kollege Haase, die seit Gründung der Bundeswehr Gültigkeit für uns alle hatte.
    Lassen Sie mich auch noch ein Wort zu den Bilderbüchern Helmut Schmidts „Report 70" und „Der Verteidigungsminister Helmut Schmidt — Die Zukunft, die ich meine" sagen. Diese im Abstand von knapp zwei Monaten produzierten Schriften wurden vom Bundesverteidigungsministerium hergestellt. Hier ist erstmals in der Geschichte der Bundeswehr der Versuch unternommen worden, in großangelegtem Stil ohne Rücksichtnahme auf die Kosten die Person Helmut Schmidts in einer Weise herauszustellen, die einen unerträglichen Personenkult befürchten läßt.

    (Zuruf von der SPD: Da muß ich aber an Herrn Strauß erinnern!)

    Mein Kollege Haase hat Ihnen durch eine kleine Darbietung des Inhalts dieser Schritten gestern bereits einen Eindruck verschafft. Ich kann es mir ersparen.
    Ich bedauere auch, daß die bewährte Mitwirkung der Berufsverbände bei berufs- und statusrechtlichen Fragen zugunsten von der Leitung besonders bevorzugter Organisationen eingeschränkt wurde, angesichts der Struktur unserer Gesellschaft eine gefährliche Entwicklung. Auch die gewachsenen Spannungen zum Personalrat lassen sich nicht retuschieren.



    Dr. Klepsch
    Bereits in der Debatte über das Weißbuch 1970 am 2. Juni 1970 habe ich die zahlreichen Vorschläge, die darin zur inneren Konsolidierung der Bundeswehr gemacht wurden, begrüßt. Wir sahen und sehen darin die konsequente Fortführung der zahlreichen unter Minister Schröder vom 5. Deutschen Bundestag beratenen und verabschiedeten Gesetzesnovellierungen. Nicht weniger als 55 Gesetzesmaßnahmen sind damals ebenso einmütig, wie das bei diesem Fragenkomplex in der Verabschiedung auch heute noch der Fall ist, angenommen worden. Ich erinnere hier nur an das Eingliederungsgesetz, die zweite Novelle zum Unterhaltssicherungsgesetz, die zahlreichen Novellierungen zum Soldatengesetz — z. B. die Einführung der Strahlflugzeugführerlaufbahn — und an die Wehrsoldgesetzesnovellierungen. Die CDU/CSU-Fraktion hat in Fortführung dieser Politik zahlreiche Gesetzesinitiativen auch in diesem Bundestag im Herbst 1969 und im Frühjahr 1970 eingebracht. So hat sie die Initiative für das Weihnachtsgeld für Wehrpflichtige ergriffen. Zahlreiche ihrer Vorschläge sind im wesentlichen inhaltsgleich mit späteren sogenannten Weißbuchmaßnahmen. Was von letzteren im Ausschuß oder Plenum in Form eines Gesetzentwurfs zur Entscheidung kam, wurde von uns voll mitgetragen. Allerdings ist es bedauerlich, wenn die Verabschiedung von ihr eingebrachter Vorlagen mit Geschäftsordnungstricks verschleppt oder unter Verweis auf größere Regelungen im Verfolg des Weißbuches sogar abgelehnt wurden. Ich verweise nur auf die Einführung eines Prozentanteiles für Hauptfeldwebel in A 9, die bei Stimmengleichheit im Ausschuß verworfen wurde, während wir jetzt vielleicht im Gefolge des ersten Gesetzes zur Vereinheitlichung und Harmonisierung des Besoldungsrechts mit Sicherheit keine bessere, aber eine um ein Jahr verzögerte entsprechende Regelung bekommen — nicht zum Vorteil der Betroffenen.
    Wir haben die Gesetzentwürfe auf der Grundlage des Weißbuches auch dann mitgetragen, wenn wir uns wie beim Weihnachtsgeld eine bessere und gerechtere Lösung gewünscht hätten.
    Wenn wir auch die spektakuläre Reformhektik nicht ohne jede Sorge betrachten, so erkennen wir doch gern die erzielten Fortschritte an. Allerdings muß bei aller Würdigung der zahlenmäßigen Bilanz auch die sehr unterschiedliche Gewichtung der in der Durchführung befindlichen Maßnahmen gesehen werden; denn die meisten der wirklich gewichtigen Vorhaben stehen noch aus. Die Erfolgsbilanz ist aufgefüllt mit Entscheidungen wie Umbenennung der Lazarette in Bundeswehrkrankenhäuser, Einführung der Barette, Übernahme von Saunabetriebskosten durch den Bund, Umbenennung des Truppenamtes in Heeresamt, Bau eines Boarding-Hauses in Bonn oder modischer Ausgehanzug. Auch nur in Kraft gesetzte, aber schon früher entschiedene Maßnahmen wie die Einführung der Laufbahn für Sanitätsoffiziersanwärter, die bereits durch eine Entscheidung im 5. Deutschen Bundestag präjudiziert war und die von Minister Schröder in Ausführung dieses Beschlusses in die Wege geleitet wurde, zieren die Erfolgsbilanz. Wir verkennen nicht die sehr unterschiedliche Gewichtung.
    Die Verwendung des Begriffes Sofortmaßnahmen sollte auch von der geübten Hektik befreit werden. Wenn etwa die Leitung des Hauses im Juni davon sprach, ...