Rede:
ID0601619100

insert_comment

Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 6016

  • date_rangeDatum: 3. Dezember 1969

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 09:02 Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 11:57 Uhr

  • fingerprintRedner ID: Nicht erkannt

  • perm_identityRednertyp: Präsident

  • short_textOriginal String: Brandt, Bundeskanzler: info_outline

  • record_voice_overUnterbrechungen/Zurufe: 2

  • subjectLänge: 232 Wörter
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 167
    1. der: 13
    2. und: 11
    3. die: 7
    4. —: 4
    5. sich: 4
    6. uns: 3
    7. daß: 3
    8. zu: 3
    9. für: 3
    10. den: 3
    11. Europa: 3
    12. dem: 3
    13. in: 2
    14. Haag: 2
    15. ich: 2
    16. bei: 2
    17. Hohen: 2
    18. Hause: 2
    19. wir: 2
    20. ist: 2
    21. mit: 2
    22. im: 2
    23. machen: 2
    24. hat: 2
    25. eine: 2
    26. neue: 2
    27. gilt: 2
    28. Konferenz: 2
    29. waren: 2
    30. Herr: 1
    31. Präsident!: 1
    32. Meine: 1
    33. Damen: 1
    34. Herren!: 1
    35. In: 1
    36. Eröffnungssitzung: 1
    37. Gipfelkonferenz: 1
    38. Den: 1
    39. habe: 1
    40. vorgestern: 1
    41. unter: 1
    42. deutlichem: 1
    43. Hinweis: 1
    44. auf: 1
    45. öffentliche: 1
    46. Meinung: 1
    47. zulande: 1
    48. diesem: 1
    49. gesagt,: 1
    50. Europäer: 1
    51. wählen: 1
    52. hätten: 1
    53. zwischen: 1
    54. einem: 1
    55. mutigen: 1
    56. Schritt: 1
    57. nach: 1
    58. vorn: 1
    59. einer: 1
    60. gefährlichen: 1
    61. Krise.: 1
    62. Die: 1
    63. Wahl: 1
    64. getroffen: 1
    65. worden.Ich: 1
    66. kann: 1
    67. Genugtuung: 1
    68. feststellen,: 1
    69. versammelten: 1
    70. Staats-: 1
    71. Regierungschefs: 1
    72. Mitgliedsländer: 1
    73. Europäischen: 1
    74. Gemeinschaft: 1
    75. europäische: 1
    76. Zukunft: 1
    77. entschieden: 1
    78. haben.: 1
    79. Es: 1
    80. allen: 1
    81. Schwierigkeiten,: 1
    82. über: 1
    83. man: 1
    84. klaren: 1
    85. sein: 1
    86. muß: 1
    87. gelungen,: 1
    88. lähmenden: 1
    89. Stillstand: 1
    90. europäischen: 1
    91. Entwicklung: 1
    92. überwinden: 1
    93. Weg: 1
    94. frei: 1
    95. Ausbau: 1
    96. Erweiterung: 1
    97. Gemeinschaft.: 1
    98. Damit: 1
    99. Chance;: 1
    100. sage: 1
    101. sogar:: 1
    102. damit: 1
    103. große: 1
    104. Chance.\n: 1
    105. Mein: 1
    106. Dank: 1
    107. hier: 1
    108. vor: 1
    109. nicht: 1
    110. zuletzt: 1
    111. niederländischen: 1
    112. Ministerpräsidenten: 1
    113. de: 1
    114. Jong,: 1
    115. als: 1
    116. Präsident: 1
    117. diese: 1
    118. Um-sich: 1
    119. Energie: 1
    120. leitete.: 1
    121. Er: 1
    122. zuallererst: 1
    123. französischen: 1
    124. Staatspräsidenten,: 1
    125. Georges: 1
    126. Pompidou.\n: 1
    127. Ohne: 1
    128. ihn: 1
    129. seine: 1
    130. mutige: 1
    131. Haltung: 1
    132. wären: 1
    133. gescheitert.: 1
    134. Verlauf: 1
    135. Ergebnis: 1
    136. dabei: 1
    137. ein: 1
    138. großartiger: 1
    139. Beweis: 1
    140. deutschfranzösischen: 1
    141. Freundschaft.: 1
    142. Der: 1
    143. französische: 1
    144. Staatspräsident: 1
    145. deutsche: 1
    146. Bundeskanzler: 1
    147. einig,: 1
    148. unser: 1
    149. bereit: 1
    150. muß,: 1
    151. Herausforderung: 1
    152. 70er: 1
    153. Jahre: 1
    154. anzunehmen.: 1
    155. Aber: 1
    156. natürlich:: 1
    157. ohne: 1
    158. Solidarität: 1
    159. Italiens,: 1
    160. Niederlande,: 1
    161. Belgiens: 1
    162. Luxemburgs: 1
    163. wäre: 1
    164. Erfolg: 1
    165. gleichermaßen: 1
    166. versagt: 1
    167. geblieben.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 16. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen des Abg. Schulhoff und des Vizepräsidenten Dr. Schmid 575 A Amtliche Mitteilungen 575 B Fragestunde (Drucksache VI/104) Frage des Abg. Wagner (Günzburg) : Erstattung der Sonderumsatzsteuer für Ausfuhren in der Zeit vom 29. September bis 10. Oktober 1969 Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 576 A, B, C, D Wagner (Günzburg) (CDU/CSU) . . 576 C Frage des Abg. Krammig: Bekanntgabe der für den Betriebsprüfungsdienst Zoll verbindlichen Bestimmungen der Betriebsprüfungsordnung (Steuer) Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär ........576 D Frage des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) : Ausgleich des durch die Erhöhung des Arbeitnehmerfreibetrages den Gemeinden entstehenden Einnahmeverlustes Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 577 A, B, C Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 577 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 577 C Frage des Abg. Dr. Schneider (Nürnberg) : Erhöhung des Anteils der Gemeinden an der Mineralölsteuer Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 577 D, 578 A Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 578 A Frage des Abg. Dr. Jobst: Entwurf eines Gesetzes zur Anhebung der Kilometerpauschale im Zonenrandgebiet Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 578 B, C, D, 579 A Dr. Jobst (CDU/CSU) ......578 C Dr. Warnke (CDU/CSU) . . . . 588 D Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 579 A Fragen des Abg. Erhard (Bad Schwalbach) : Empfehlung des Hessischen Gemeindetages betreffend Erhöhung der Gewerbesteuerhebesätze Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 579 A, B Frage des Abg. Dr. Haack: Gebührenfreie Ablehnung der Einsprüche gegen die Herabsetzung der Kilometerpauschale Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 579 D II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 Frage des Abg. Dr. Apel: Verpflichtung zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung für Lohnsteuerpflichtige . . . . . . . . . 580 A Frage des Abg. Dr. Apel: Wettbewerbsverfälschungen bei der Preisgestaltung eingeführter Spirituosen 580 A Fragen des Abg. Mursch (Soltau-Harburg) : Erhebung von Zöllen für den benutzten Wagen bei Geschäftsreisen nach Frankreich Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 580 B Frage des Abg. Dr. Hauser (Sasbach) : Bereitstellung von Mitteln zur Beseitigung von Westwallbunkern im Haushaltsjahr 1970 Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 580 C, D, 581 A Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . 580 C, D Josten (CDU/CSU) 580 D Burger (CDU/CSU) 581 A Frage des Abg. Dr. Warnke: Steuerbegünstigung für Arbeitnehmer im Zonenrandgebiet Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . 581 B, C, D Weigl (CDU/CSU) 581 C Dr. Warnke (CDU/CSU) . . . 581 C, D Frage des Abg. Pieroth: Vermeidung sozialer Härten bei Entlassungen durch die Stationierungsstreitkräfte Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 582 A, B Pieroth (CDU/CSU) 582 A, B Frage des Abg. Dichgans: Ausgabe europäischer Münzen neben nationalen Münzen Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . 582 C, D, 583 A, B Dichgans (CDU/CSU) 582 D Josten (CDU/CSU) 583 A Dr. Lenz (Bergstraße) (CDU/CSU) . 583 A Frage des Abg. Richarts: Steuerausfall bei Anpassung des Mehrwertsteuersatzes für Wein an den Steuersatz für andere Agrarprodukte Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 583 B Richarts (CDU/CSU) . . . . . . 583 C von Hassel, Präsident . . . . . . 583 C Fragen des Abg. Fellermaier: Verzicht auf Gebührenerhebung bei Einsprüchen gegen die Reduzierung der Kilometerpauschale . . . . . . . 583 C Vorlage des Abg. Mertes: Weitere Privatisierung von wirtschaftlichem Bundesvermögen 583 C Fragen des Abg. Jung: Einheitliche Anwendung der Zollbestimmungen durch französische Behörden Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 583 D, 584 A Jung (FDP) 584 A Frage des Abg. Erhard (Bad Schwalbach) : Einführung einer allgemeinen Straßenbenutzungsgebühr Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär 584 B Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 584 B, C von Hassel, Präsident 584 C Frage des Abg. Weigl: Wettbewerbsnachteile für Ziegelwerke im Zonenrandgebiet Dr. Reischl, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 584 D, 585 B, C Weigl (CDU/CSU) 585 B Frage des Abg. Müller (Berlin) : Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung der Vorschriften über die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in der Sozialversicherung Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär 585 C, D Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . 585 D Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 585 D Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 III Fragen des Abg. Dr. Wagner (Trier) : Überbrückungshilfe für den aus der Aufwertung entstandenen Einkommensverlust von Grenzgängern Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär . . 586 A, B, D, 587 A, B Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . 586 B, C Burger (CDU/CSU) 586 D Jung (FDP) 587 A Richarts (CDU/CSU) 587 A Maucher (CDU/CSU) 587 B Frage des Abg. Dichgans: Umbau der Strahltriebwerke von Flugzeugen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 587 C, D Dichgans (CDU/CSU) ......587 C Fragen des Abg. Josten: Fahrpreisermäßigung für Jugendliche auf Grund einer europäischen Jugendkarte Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 588 A, B Josten (CDU/CSU) . . . . . . 588 B Frage des Abg. Ollesch: Zusammenlegung der Omnibusbetriebe der Bundesbahn und der Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 588 C Frage des Abg. Ott: Einheitliche Abschleppvorrichtungen für Personenkraftwagen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 588 D, 589 A Ott (CDU/CSU) 589 A Frage des Abg. Seefeld: Erhöhung der Mittel für Maßnahmen auf dem Gebiet der Ersten Hilfe für Unfallverletzte im Straßenverkehr Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . • 589 B, C Seefeld (SPD) 589 C Frage des Abg. Schwabe: Übereinkommen zur Feiertagsregelung durch die Bundesländer Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . 589 C, D, 590 A Schwabe (SPD) . . . . 589 D, 590 A Frage des Abg. Erhard (Bad Schwalbach) : Stärkere Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 590 B Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Richterwahlausschusses (Drucksache VI/110) in Verbindung mit Wahl der Wahlmänner (Drucksache VI/111) 590 B Dr. Schmid, Vizepräsident 597 D, 601 A, 602 C Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Brandt, Bundeskanzler 591 A Dr. Barzel (CDU/CSU) 593 C Dr. Apel (SPD) 596 A Dr. Achenbach (FDP) 598 B Scheel, Bundesminister 599 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts im Land Berlin (SPD, FDP) (Drucksache VI/46) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Städtebau und Wohnungswesen (Drucksache VI/105) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts im Land Berlin (Abg. Müller [Berlin], Benda, Dr. Gradl, Wohlrabe u. Gen.) (Drucksache VI/55); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Städtebau und Wohnungswesen (Drucksache VI/105) — Zweite Beratung — Dr. Gatzen (CDU/CSU) . . . . . 601 C Grabert, Senator des Landes Berlin . 602 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . 602 A Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 603 A Anlage 2 Schriftliche Antwort auf die Mündliche Frage des Abg. Dr. Bardens betr. Ausbildung der Gerichtsmediziner 603 C Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 575 16. Sitzung Bonn, den 3. Dezember 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner *** 5. 12. Baier 5. 12. Benda 3. 12. Berding 3. 12. Blumenfeld * 5. 12. Frau Brauksiepe 20. 12. Draeger * 6. 12. Dr, Fuchs 6. 12. Häussler 6. 12. Frau Dr. Henze 31. 12. Frau Herklotz ** 6. 12. Dr. Kempfler 5. 12. Frau Klee 12. 12. Dr. Kreile 5. 12. Freiherr von Kühlmann-Stumm 3. 12. Lenze (Attendorn) ** 6. 12. Lücke (Bensberg) 20. 12. Pöhler * 5. 12. Raffert 3. 12. Dr. Rinderspacher 31. 12. Dr. Rutschke * 5. 12. Dr. Schmidt (Wuppertal) 20. 12. Dr. Schulz (Berlin) * 5. 12. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Versammlung der Westeuropäischen Union ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Seifriz 3. 12. Dr. Starke (Franken) 6. 12. Dr. h. c. Strauß 6. 12. Dr. Zimmermann 6. 12. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Bayerl vom 28. November 1969 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Dr. Bardens (Drucksache VI/76 Frage A 42) : Ist es nach Ansicht der Bundesregierung erforderlich, strengere Anforderungen an die Ausbildung der Gerichtsmediziner, die in der Bundesrepublik Deutschland keiner Facharzlweiterbildung bedürfen, zu stellen? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß die Ausbildung gerichtlicher Sachverständiger dem neuesten Forschungsstand entsprechen muß. Dies ist aber ein Problem, dem die zuständigen Länderinstanzen sicherlich ihre Aufmerksamkeit widmen werden. Darüber hinaus muß die Aus- und Fortbildung der Richter und Staatsanwälte in den strafprozessualen Hilfswissenschaften, dazu gehört auch das Gebiet der gerichtlichen Medizin, intensiviert werden, damit sie in weiterem Umfang, als es bisher in der Regel der Fall ist, in der Lage sind, sich mit den Sachverständigengutachten kritisch auseinandersetzen und gegebenenfalls rechtzeitig zu erkennen, ob die Einholung eines Obergutachtens erforderlich ist."
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai-Uwe von Hassel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Keine Zusatzfrage. Meine Damen und Herren, wir sind damit am Ende der Beantwortung der Fragen aus dem Bereich des Bundesministers für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen. Ich darf Ihnen, Herr Parlamentarischer Staatssekretär, für die Beantwortung danken. Die Fragestunde ist beendet.
    Ich rufe die Punkte 2 und 3 der Tagesordnung auf:
    Wahl der Mitglieder kraft Wahl des Richterwahlausschusses
    — Drucksache VI/110 —
    Wahl der Wahlmänner — Drucksache VI/111 —
    Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht und nach § 5 Abs. 1 des Richterwahlgesetzes beruft der Bundestag die Wahlmänner und die Mitglieder kraft Wahl des Richterwahlausschusses nach den Regeln der Verhältniswahl. In den Drucksachen VI/110 und VI/111 liegen Ihnen je zwei Vorschläge vor, und zwar je ein Vorschlag der Fraktion der CDU/CSU und je ein gemeinsamer Vorschlag der Fraktionen der SPD und der FDP. Ich bitte Sie, auf beiden Drucksachen, die als Wahlzettel gelten, den Vorschlag Ihrer Wahl anzukreuzen, und zwar nicht einzeln, sondern in den hinter den Vorschlägen eingetragenen großen Kreisen mit einem Kreuz.
    Meine Damen und Herren, es gibt weder die Möglichkeit des Kumulierens noch die Möglichkeit des Panaschierens. Sie können nur einen Wahlvorschlag ankreuzen; andernfalls wäre der Stimmzettel ungütlig.
    Die Wahlen werden mit verdeckten Stimmzetteln vorgenommen. Nach einem Vorschlag des Ältestenrates soll abweichend von § 54 a unserer Geschäftsordnung ohne Benutzung von Wahlzellen gewählt werden. Ich nehme an, daß das Haus damit einverstanden ist. — Ich sehe keinen Widerspruch. Es ist also beschlossen wie vorgeschlagen.
    Ich schlage nun weiter vor, daß wir beide Wahlen in einem einzigen Wahlgang miteinander verbinden, und zwar so durchführen, daß abweichend von dem üblichen Verfahren der Namensaufruf unterbleibt, daß dafür sämtliche Mitglieder den Saal verlassen und durch die Mitteltür eintreten. An der Mitteltür befinden sich die beiden Urnen. Die Mitglieder des Hauses werden gebeten, in die Urne rechts den Wahlzettel der Drucksache VI/110 und in die Urne links den Wahlzettel der Drucksache VI/111 zu werfen; der letztgenannte hat eine gelbliche Tönung.
    Ich muß Sie bitten, wenn Sie den Saal durch die Mitteltür wieder betreten haben, bis zum Ende der Abstimmung im Saal zu bleiben. Während des Wahlganges müssen sämtliche anderen Türen geschlossen bleiben.
    Darf ich zunächst die Frage stellen, ob alle Mitglieder des Hauses die beiden Drucksachen haben? Die Drucksache VI/110 ist ein weißes Papier, die Drucksache VI/111 ist ein gelblich getöntes Papier. Darf ich die Frage wiederholen, ob jemand im Hause ist, der nicht beide Stimmzettel hat?

    (Anhaltende Unruhe.)

    — Ich stelle fest, daß alle Anwesenden beide Stimmzettel haben, und wiederhole noch einmal: Sie haben auf beiden Stimmzetteln jeweils nur ein Kreuz einzutragen und alsdann, von draußen kommend, den weißen Stimmzettel in die rechte Urne, den gelben Stimmzettel in die linke Urne einzuwerfen.
    Ich darf nunmehr die Mitglieder des Hauses bitten, den Saal zu verlassen, und die eingeteilten Schriftführer bitten, ihren Platz an der Tür einzunehmen.
    Meine Damen und Herren, die Auszählung wird etwas länger dauern. Die Fraktionen sind damit einverstanden, daß die Auszählung an der Seite vor-
    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 591
    Präsident von Hassel
    genommen und daß das Abstimmungsergebnis erst nach der Abgabe der Regierungserklärung bekanntgegeben wird. Wir fahren also unverzüglich in den Beratungen fort.
    Wenn keine Bedenken erhoben werden, rufe ich Punkt 4 der Tagesordnung auf:
    Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Das Wort hat der Herr Bundeskanzler.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der Eröffnungssitzung der Gipfelkonferenz in Den Haag habe ich vorgestern — unter deutlichem Hinweis auf die öffentliche Meinung bei uns zulande und in diesem Hohen Hause — gesagt, daß wir Europäer zu wählen hätten zwischen einem mutigen Schritt nach vorn und einer gefährlichen Krise. Die Wahl ist getroffen worden.
Ich kann mit Genugtuung feststellen, daß die im Haag versammelten Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft sich für die europäische Zukunft entschieden haben. Es ist uns — bei allen Schwierigkeiten, über die man sich im klaren sein muß — gelungen, den lähmenden Stillstand der europäischen Entwicklung zu überwinden und den Weg frei zu machen für den Ausbau und für die Erweiterung der Gemeinschaft. Damit hat Europa eine neue Chance; ich sage sogar: damit hat Europa eine neue große Chance.

(Beifall bei den Regierungsparteien und Abgeordneten der CDU/CSU.)

Mein Dank hier vor dem Hohen Hause gilt nicht zuletzt dem niederländischen Ministerpräsidenten de Jong, der als Präsident diese Konferenz mit Um-sich und Energie leitete. Er gilt zuallererst dem französischen Staatspräsidenten, Georges Pompidou.

(Beifall bei allen Fraktionen.)

Ohne ihn und seine mutige Haltung wären wir gescheitert. Verlauf und Ergebnis der Konferenz waren dabei ein großartiger Beweis der deutschfranzösischen Freundschaft. Der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler waren sich einig, daß unser Europa sich bereit machen muß, die Herausforderung der 70er Jahre anzunehmen. Aber natürlich: ohne die Solidarität Italiens, der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs wäre uns der Erfolg gleichermaßen versagt geblieben.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Professor Walter Hallstein.

    (Beifall bei allen Fraktionen.)

    Wir alle wissen aber auch, wie sehr in den letzten Jahren die europäische Entwicklung gehemmt wurde, und zwar nicht zuletzt durch die ungelöste Frage des Beitritts anderer Staaten, insbesondere Großbritanniens, die bereit waren und bereit sind, die in den Römischen Verträgen niedergelegten Grundsätze sowie das nachfolgende europäische Recht zu akzeptieren und die volle Mitgliedschaft zu erwerben.
    Die Bundesrepublik konnte — und daran haben Regierungswechsel nichts oder fast nichts geändert — frühere, sehr dezidierte Vorbehalte der französischen Regierung gegen eine Erweiterung der Gemeinschaft niemals billigen. Diese Zeit und dieser Streit sind vorbei. Frankreich hat der baldigen Eröffnung von Verhandlungen zwischen der Gemeinschaft und den beitrittswilligen Staaten zugestimmt und wünscht — wie wir — einen Erfolg dieser Verhandlungen. Wer den französischen Staatspräsidenten auf der Konferenz gehört hat, wird aus Überzeugung sagen müssen: Wir haben Vertrauen in das gegebene Wort.
    Diese Beitrittsverhandlungen werden spätestens Mitte kommenden Jahres beginnen, und sie werden von der Gemeinschaft in dem Geist geführt werden müssen, den ein erfolgreicher Abschluß voraussetzt und der ihn dann auch gewährleisten kann.
    Wir haben auch festgelegt, daß — unmittelbar nach Beginn der Verhandlungen mit den beitrittswilligen Staaten — mit den anderen EFTA-Ländern, die dies wünschen, Gespräche über die Herstellung eines besonderen Verhältnisses zur EWG geführt werden.
    Mindestens so wichtig, meine Damen und Herren, ist dies: Die Staats- und Regierungschefs haben die Außenminister beauftragt, die Frage der politischen Einigung in Europa erneut zu prüfen, und zwar bereits in der Perspektive der Erweiterung. Hierüber soll bis Mitte nächsten Jahres berichtet werden.
    Ich halte dies für einen Kernpunkt des Ergebnisses der Gipfelkonferenz, weil er zweierlei deutlich macht: Die qualifizierte politische Zusammenarbeit soll eines Tages dazu führen, daß Westeuropa mit einer Stimme in weltpolitischen Zusammenhängen auftreten kann, und sie soll schon bald bereichert werden durch die in Aussicht genommene Teilnahme weiterer Länder an diesem Prozeß des politischen Zusammenrückens.
    Mit Recht hat die europäische, hat gerade die deutsche Öffentlichkeit mit wachem Interesse — hier und da auch mit Bangen — auf die Entscheidung gewartet, die im Haag in der Frage der Beitritte gefällt werden würde. Mit Recht, so kann ich wohl sagen, hat die Bundesregierung, haben der Außenminister und ich die Lösung dieser Frage in den Mittelpunkt unserer Bemühungen gestellt, weil es eine Schlüsselfrage für die Behandlung auch der anderen Themen war. Ohne ein Ergebnis auf diesem Gebiet hätte die europäische Stagnation nicht beseitigt werden können, wäre die Konferenz — mit anderen Worten — zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Es lag unserer Meinung nach in der Natur der Sache, daß zwischen der Beitrittsfrage und den Fra-
    592 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969
    Bundeskanzler Brandt
    gen der Vollendung und der Vertiefung der Gemeinschaft eine innere Verbindung besteht und deutlich gemacht werden mußte. Diese Auffassung hat sich durchgesetzt. Aber es handelte sich hier nicht um Konzessionen, die wie bei einem Geschäftsabschluß die Vertreter des einen Standpunktes an die des anderen machen mußten. Auch wir, die wir uns im Interesse Europas so stark für die Erweiterung der Gemeinschaft eingesetzt haben, sind nicht weniger als Frankreich und andere an der Vollendung und Vertiefung der Gemeinschaft interessiert. Ich kann auch hier mit Befriedigung feststellen, daß uns im Haag Fortschritte miteinander gelungen sind, die nicht nur die unmittelbare Zukunft, sondern auch die weitere Zukunft bestimmen werden.
    Was die nächsten Wochen angeht, meine Damen und Herren, so haben wir uns miteinander verpflichtet, die endgültige Finanzregelung der gemeinsamen Agrarpolitik bis zum Ende des Jahres festzulegen, wobei nicht auszuschließen ist, daß man die Uhr ein wenig wird anhalten können oder vielleicht auch wird anhalten müssen. Wir werden die Verpflichtung nach dem Vertrag — und darum geht es: um eine Verpflichtung nach dem Vertrag — erfüllen, aber wir werden dabei natürlich nicht allein die allgemeinen Interessen der Gemeinschaft, sondern auch die einer gesunden Erzeugungspolitik, einer Beherrschung der Überschußprobleme, einer vernünftigen Finanzwirtschaft und vor allem die Interessen unserer Bauern im Auge haben.
    Ich habe auf der Konferenz im übrigen ganz deutlich gemacht, daß zu unserem eigenen Programm hier in der Bundesrepublik eine moderne, wettbewerbsfähige deutsche Landwirtschaft gehört und daß die Strukturpolitik im Agrarbereich in der Hand der Bundesregierung verbleiben muß. Die Reform der Agrarpolitik steht, im Unterschied zur Agrarfinanzierung, auf der Tagesordnung der Gemeinschaft. Die Notwendigkeit zur Ratifizierung der Finanzregelungen durch unsere gesetzgebenden Körperschaften ist unbestritten. Es ist auch anerkannt worden, daß die Agrarpolitik im Zusammenhang mit der Erweiterung der Gemeinschaft bis zu einem gewissen Grade anpassungsfähig bleiben muß.
    Was die weiteren Perspektiven europäischer Zusammenarbeit betrifft, so wurde im Haag der Wille deutlich, die Europäische Gemeinschaft zur Wirtschaftsunion fortzuentwickeln. Das kann nicht ohne eine konvergente Wirtschaftspolitik gelingen. Das Ziel ist die Ausformung einer Wirtschaftsunion. Der Grundsatz der Solidarität muß eines Tages, vom Kleineren zum Größeren sich entwickelnd, voll wirksam werden. Es ist selbstverständlich, daß währungs- und wirtschaftspolitische Solidarität nur entstehen kann, wenn es tatsächlich zu einer gemeinsamen weltoffenen Politik des Wachstums und der Stabilität kommt. Wir haben beschlossen, daß der Rat in enger Zusammenarbeit mit der Kommission im Laufe des Jahres 1970 einen Stufenplan für die Errichtung der Wirtschafts- und Währungsunion ausarbeiten soll. Und in diesem Zusammenhang soll dann auch die Möglichkeit der Errichtung eines Europäischen Reservefonds geprüft werden.
    Ich habe im übrigen bei der Diskussion über diese Fragen darauf hingewiesen, daß die Bundesregierung den Gesichtspunkt der Stabilität unbeirrt im Auge behalten wird. Dies war wichtig, da von dem einen oder anderen Partner von der französischen Abwertung und der deutschen Aufwertung gewissermaßen als von Zwischenfällen gesprochen worden war, was ja nur richtig gewesen wäre, wenn wir es schon mit einer wirklichen konvergenten Politik im wirtschaftlichen und Währungsbereich zu tun gehabt hätten. Ich habe auch keinen Zweifel daran gelassen, daß insbesondere unsere Rentner und unsere Sparer das Übernehmen einer inflationistischen Politik anderer als eine Enteignung ansehen würden

    (lebhafter Beifall bei allen Fraktionen)

    und daß wir eine solche Entwicklung nicht akzeptiert haben und im Rahmen unserer Möglichkeiten entschieden abwenden werden.
    Es ist uns übrigens bei der Konferenz gelungen, eine grundsätzliche Einigung über die Rettung von Euratom zu erzielen. Dies gelang, weil alle Beteiligten die Bedeutung der Technologie und der Zukunftsindustrien für die Gemeinschaft und ihre Mitgliedsländer verstehen. Das heißt, der Passus zu dieser Frage im Kommuniqué will so verstanden werden, daß die Forschungsstelle von Euratom bewahrt werden soll und daß man sich im übrigen flexibler auf diesem Gebiet und über das Gebiet der Kernenergie hinaus um Gemeinsamkeit im Bereich der Technologie und ihrer Anwendung für die moderne Wirtschaft bemühen will.
    Auch in diesem Zusammenhang habe ich — ich hoffe, ich kann das ohne Übertreibung sagen; davor muß man sich natürlich hüten, und ich hüte mich sehr davor — den Eindruck gewonnen, daß nach vielen Rückschlägen und Enttäuschungen ein europäisches Bewußtsein im Wachsen ist, das auf die Zukunft gerichtet ist und sich nicht, wie so oft, in der Regelung prozeduraler Fragen erschöpft. Insofern können wir heute vor die junge Generation in unseren Ländern treten und sagen: Natürlich hätte man sich noch mehr vorstellen können, aber das, was jetzt zu machen war, ist geschehen; über das, worüber jetzt entschieden werden konnte, ist entschieden worden. Die Schwierigkeiten, die noch vor uns liegen, dürfen nicht übersehen werden, aber die europäische Idee hat neue Impulse bekommen; und das ist gut.
    Der Vorschlag übrigens, in Anlehnung an meine Regierungserklärung ein Europäisches Jugendwerk zu schaffen, hat nach den Erörterungen im Haag jetzt auch eine Chance der Verwirklichung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien und bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    Die Institutionen der Gemeinschaft sind das politische Gerüst für den europäischen Bau. Es war von Bedeutung, daß der Präsident der Kommission gestern an unseren Beratungen teilgenommen hat. Die Kommission und der Rat in Brüssel werden sowohl bei der Erweiterung der Gemeinschaft als auch bei ihrem inneren Ausbau wichtige Dienste zu leisten
    Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Dezember 1969 593
    Bundeskanzler Brandt
    I haben. Deshalb müssen sie Möglichkeiten erhalten, effektiver zu arbeiten.
    Die Finanzregelungen werden die unabhängige Haushaltsführung der Gemeinschaft fördern, und daraus ergibt sich zwangsläufig — das ist festgehalten worden — eine Verstärkung der Befugnisse des Europäischen Parlaments. Diese Erweiterung der parlamentarischen Kompetenzen und der parlamentarischen Kontrolle ist erfreulicherweise jetzt auch nicht mehr umstritten.

    (Beifall.)

    Meine Damen und Herren, ich möchte es heute mit dieser ersten Erläuterung der Beschlüsse der Haager Konferenz bewenden lassen. Die Bundesregierung geht davon aus, daß insbesondere der Auswärtige Ausschuß auf eine detaillierte Berichterstattung Wert legen wird. Die Bundesregierung steht dafür selbstverständlich sofort, wann immer das Haus dies wünscht, zur Verfügung.
    Lassen Sie mich zusammenfassen. Es gelang, eine Krise der Gemeinschaft abzuwenden. Es hat sich bestätigt, daß Europa eben doch kein technischer Begriff ist, sondern daß es eine politische Aufgabe ist, der sich die Regierungen stellen. Es hat sich gezeigt, daß in einem Augenblick, in dem um ein neues Verhältnis zwischen den Weltmächten, den großen Atomriesen, gerungen wird, und in dem vieles in der Welt in Bewegung ist, die Europäer zu neuen Anstrengungen fähig sind.
    Ich bin selbstverständlich immer davon ausgegangen, daß die neuen Bemühungen in Europa und bei uns selbst um — wenn es geht — bessere Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa eingebettet sein müssen in eine Festigung des Zusammenhalts der westeuropäischen Staaten.

    (Beifall.)

    Die Bundesregierung ist sich über den Standort unserer Bundesrepublik im Kreis der Verbündeten und Partner nicht im unklaren, und diese sind sich darüber auch nicht im unklaren. Wir werden alles daransetzen, daß der im Haag erkennbar gewordene Neubeginn nicht steckenbleibt. Dafür bitte ich um die Aufgeschlossenheit und die Mitarbeit des ganzen Hauses. Auch die Beratungen, die heute und morgen in Brüssel im Rahmen des atlantischen Bündnisses stattfinden, verdienen, wenn auch nur in indirektem Zusammenhang hiermit, unsere volle Aufmerksamkeit.
    Ich erinnere mich, meine Damen und Herren, an viele der mühsamen, zähflüssigen Konferenzen, die ich in den letzten drei Jahren als Außenminister erlebt habe oder erleben mußte. Ich weiß also, was ich sage, wenn ich sage: nach den letzten beiden Tagen hat Europa doch die Chance, eine neue Perspektive zu finden. Dabei dürfen wir uns — ich sage dies noch einmal — keiner Täuschung hingeben. der Weg ist noch weit, er bleibt auch steinig, und von uns werden nicht immer leichte Entscheidungen erwartet werden. Aber jene Barrieren, die den Weg bis gestern blockierten, haben wir im Haag endlich mit unseren Partnern beiseite räumen können.

    (Beifall auf allen Seiten des Hauses.)