Rede:
ID0600619600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 28
    1. sehr: 2
    2. und: 2
    3. Ich: 2
    4. den: 2
    5. Meine: 1
    6. verehrten: 1
    7. Damen: 1
    8. Herren!: 1
    9. darf: 1
    10. mich: 1
    11. herzlich: 1
    12. für: 1
    13. freundlichen: 1
    14. Empfang: 1
    15. bedanken.: 1
    16. habe: 1
    17. Wunsch: 1
    18. die: 1
    19. Hoffnung,: 1
    20. daß: 1
    21. Sie: 1
    22. immer: 1
    23. so: 1
    24. freundlich: 1
    25. zu: 1
    26. mir: 1
    27. sein: 1
    28. werden.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 6. Sitzung Bonn, den 29. Oktober 1969 Inhalt: Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Dr. Barzel (CDU/CSU) 37 A, 67 C von Hassel, Präsident (zur GO) 46 D, 79 B Mischnick (FDP) 47 A Wehner (SPD) 54 D, 68 A Brandt, Bundeskanzler 61 C, 72 A, 93 C Dr. Schmid, Vizepräsident 68 A Rasner (CDU/CSU) (zur GO) 68 B Stücklen (CDU/CSU) 69 B Wehner (SPD) (Erklärung nach § 36 GO) 69 D Dr. h. c. Strauß (CDU/CSU) 69 D, 72 D von Hassel, Präsident 73 A Dr. h. c. Kiesinger (CDU/CSU) 73 B Dorn (FDP) 79 C Wischnewski (SPD) 82 C Scheel, Bundesminister 84 D Freiherr von und zu Guttenberg (CDU/CSU) 91 A Dr. Hallstein (CDU/CSU) 94 B Dr. Schiller, Bundesminister 97 D Dr. Apel (SPD) 104 B Dr. Schmitt-Vockenhausen, Vizepräsident 104 C Ertl, Bundesminister 107 B Junghans (SPD) 109 A Dr. Zimmermann (CDU/CSU) 110 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) 113 C Schmidt, Bundesminister 115 A Mattick (SPD) 117 C Borm (FDP) 119 D Dr. Gradl (CDU/CSU) 121 B Nächste Sitzung 124 D Anlage 125 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 6. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 29. Oktober 1969 37 6. Sitzung Bonn, den 29. Oktober 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Amrehn ** 16. 11. Bergmann * 29. 10. Frau von Bothmer 29. 10. Bremm 29. 10. Dr. Dittrich * 31. 10. Frau Herklotz ** 17. 11. Gottesleben 31. 12. Dr. Jungmann 10. 11. Frau Kalinke ** 17. 11. Lücke (Bensberg) 31. 10. Frau Meermann ** 9. 11. Müller (Aachen-Land) * 30. 10. Petersen ** 17. 11. Pöhler 29. 10. Dr. Preiß 31. 10. Raffert ** 9. 11. Dr. Rinderspacher 14. 11. Schlee 31. 10. Dr. Schmidt (Offenbach) 31. 10. Weigl 31. 10. Dr. Wörner 30. 10. Frau Dr. Wolf ** 20. 11. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an einer Tagung der Interparlamentarischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jungfernreden genießen ja normalerweise einen gewissen Nachlaß, einen gewissen Rabatt.

    (Abg. Wehner: Alte Jungfer!)

    Aber da Herr Dr. Hallstein eine so junge Jungfrau auch nicht mehr ist,

    (Heiterkeit)

    muß ich doch etwas härter und deutlicher sprechen.

    (Vizepräsident Dr. Schmitt-Vockenhausen übernimmt, mit Beifall begrüßt, den Vorsitz.)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf mich sehr herzlich für den freundlichen Empfang bedanken. Ich habe den Wunsch und die Hoffnung, daß Sie immer so freundlich zu mir sein werden.

(Beifall.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Apel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren! Herr Dr. Hallstein hat in seinen Ausführungen gemeint, die Regierungserklärung von Bundeskanzler Brandt hinsichtlich der Europa-Politik kritisieren zu sollen. Man muß von jemandem, der das versucht, verlangen, daß er zumindest die Regierungserklärung sehr deutlich gelesen hat und — das möchte ich hinzufügen — diese Regierungserklärung auch vergleicht mit dem, was in der Regierungserklärung der Großen Koalition zur Europa-Politik gesagt worden ist. Ich will es mir nicht zu einfach machen, dennoch möchte ich darauf aufmerksam machen, daß in der Regierungserklärung des Herrn Bundeskanzlers Kiesinger ganze vierzehn Zeilen zur Europa-Politik enthalten waren, während wir jetzt mehr als das Doppelte, fast das Dreifache auf dieses Thema verwenden und,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Es kommt doch auf den Inhalt an!)

    Herr Professor Hallstein, auch im Inhalt eine ganze Reihe klarer Aussagen vorgebracht haben. Die möchte ich Ihnen jetzt darstellen, da ich das Gefühl habe, daß Sie sie nicht zur Kenntnis genommen haben.
    Erstens wird in dieser Regierungserklärung sehr deutlich darauf hingewiesen, daß wir von der bevorstehenden Haager Konferenz einen — ich zitiere wörtlich — „mutigen Schritt nach vorne erwarten". Und es ist ja wohl kein Geheimnis in diesem Hohen Hause geblieben — auch nicht bei Ihnen, Herr Dr. Hallstein , daß sich für die Vorbereitung dieser Haager Konferenz Bundeskanzler Brandt, damals noch Außenminister, ein hervorragendes Verdienst erworben hat,

    (Beifall bei der SPD)

    indem er sich im Bundestagswahlkampf — das war zweifelsohne schon vom Timing her sehr schwierig — für diese Konferenz eingesetzt und mit den Außenministern unserer Partnerländer gesprochen hat.
    Es gibt auch die klare Aussage, daß wir aus dem europäischen Schlendrian heraus wollen, daß wir eine Lösung nach vorne wollen. Es gibt das klare Bekenntnis dazu, daß wir die Gemeinschaft nach innen festigen, daß wir sie ausbauen, d. h. erweitern wollen und daß wir auch Lösungen an-



    Dr. Apel
    streben müssen, die nicht beitrittsfähige Länder in eine innere Beziehung, in eine Handelsbeziehung zur Gemeinschaft bringen.
    Sie werden vielleicht beanstanden, daß das alles Tagespolitik ist, daß Sie die große europäische Vision vermissen. Nun, diese europäische Vision war auch in der Regierungserklärung von Herrn Kiesinger nicht enthalten. Es ist auch jetzt nicht die Zeit, europäische Visionen darzustellen, sondern es kommt darauf an, endlich aktiv europäisch zu handeln.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Da hat es keinen Zweck, hier große Deklamationen abzugeben, sondern es muß ernst genommen werden, was der Bundeskanzler dazu ausgesagt hat.
    Ich bin froh darüber, daß der Bundeskanzler auch zur politischen Union, die wir alle wollen und die wir anstreben, vorsichtige Formulierungen gefunden hat, indem er gesagt hat: Wir wollen die politische Zusammenarbeit in Europa mit dem Ziel fördern, eine gemeinsame Haltung dieser Staaten in weltpolitischen Fragen Schritt für Schritt aufzubauen. Gerade im Zusammenhang und in der Diskussion auch mit unseren französischen Partnern ist es doch notwendig, Schritt für Schritt, d. h. vorsichtig, bedacht und sachte vorzugehen.

    (Zuruf von der SPD: Und realistisch!)

    Denn in dieser Regierungserklärung finden wir das wieder, was wir in der Regierungserklärung von Herrn Kiesinger begrüßt haben, nämlich das ausdrückliche Unterstreichen der Bedeutung unseres Verhältnisses zu Frankreich. Frankreich praktiziert — Gott sei es geklagt — in der WEU immer noch den leeren Stuhl, so daß wir keinen Grund haben, hier großartige Fanfarenstöße von uns zu geben, sondern wirklich bedacht und sachte, aber in echter europäischer Überzeugung vorzugehen.
    Lassen Sie mich zu zwei besonderen Punkten etwas sagen, weil Sie sie auch besonders hervorgezogen haben. Erster Punkt: Handelspolitik. Sie haben moniert, daß hier nur eine Absichtserklärung für eine liberale Handelspolitik abgegeben worden ist. Sie haben aber vergessen, den Satz, der dann folgt, zu zitieren, der nämlich sagt: „Dazu tragen wir durch unsere eigenen Bemühungen und durch unsere Beteiligung an allen entsprechenden internationalen Organen bei." Das heißt, wir werden in der EWG und in den anderen internationalen Organisationen — wobei die EWG ganz besonders wichtig ist, das wissen wir, weil die Handelspolitik wesentlich von Europa, von der EWG geformt wird
    unseren politischen Willen zur liberalen Handelspolitik einbringen. Mehr soll hier nicht gesagt werden. Es gibt noch keine europäische Handelspolitik. Wir werden unseren Willen einbringen, um sie so liberal wie möglich zu machen. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich in diesem Hause sage, daß die gemeinsame Handelspolitik der EWG nicht zuletzt daran gescheitert ist, daß es Partner in der EWG gibt, die eben keine liberale Handelspolitik wollen, sondern eine protektionistische. Dann muß ich sagen: dann ist der Widerstand der vergangenen und dieser Bundesregierung gegen derartige gemeinsame Politiken völlig legitim.