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    Deutscher Bundestag 224. Sitzung Bonn, den 26. März 1969 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Falke, Dr. Imle und Dr. Gradl . . 12237 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 12237 B Ergänzung der Tagesordnung 12237 D Amtliche Mitteilungen 12238 B Fragestunde (Drucksache V/4020) Fragen des Abg. Schmidt (Braunschweig) : Sitz der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt Dr. von Heppe, Staatssekretär . . . 12240 A Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 12240 A Frage des Abg. Dr. Marx (Kaiserslautern) : Änderung des Art. 53 der UNO-Charta 12240 D Fragen des Abg. Freiherr von Gemmingen: Schonung ziviler Ziele in Biafra — Berichte über die Hungersnot in Biafra Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 12241 A, D Freiherr von Gemmingen (FDP) . 12242 A Fragen der Abg. Frau Holzmeister: Einstellung von Angestellten im Auswärtigen Amt — Einfluß von Verbänden auf die Stellenbesetzung Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12242 B Frau Holzmeister (CDU/CSU) . . . 12242 C Fragen des Abg. Josten: Beitrag der Bundesregierung zur Beendigung des Kampfes in Ostnigeria — Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung 12242 C Frage des Abg. Porsch: Rückstellungsgesuche von Reservisten für Wehrübungen von Hase, Staatssekretär 12242 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 12243 A Frage des Abg. Dr. Nann: Beteiligung der Bundeswehr an den Kosten der Errichtung eines Hallenbades in Crailsheim von Hase, Staatssekretär 12243 B Fragen des Abg. Dr. Kreutzmann: Einrichtung eines Hubschraubersanitätsdienstes für die Bundeswehr von Hase, Staatssekretär 12243 C Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 12243 D Frage des Abg. Dröscher: Einberufung der Söhne von Kriegsgefallenen und Schwerbeschädigten von Hase, Staatssekretär 12244 A Dröscher (SPD) . . . . . . . 12244 B Haase (Kellinghusen) (SPD) . . . 12244 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 Frage des Abg. Dröscher: Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien als Institutionen der Berufsausbildung von Hase, Staatssekretär . . . . . 12244 D Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Ausbauplanung im Straßenverkehrsnetz Braunschweig—Wolfsburg--Salzgitter—Peine . . . . . . . . . . 12245 A Fragen des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Benennung ' von Rastplätzen nach ostdeutschen Städten . . . . . . . . 12245 A Fragen des Abg. Reichmann: Führerschein zum Führen von Ackerschleppern — Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12245 D Fragen des Abg. Kulawig: Ausbau der Flugsicherung des Flughafens Saarbrücken-Ensheim Börner, Parlamentarischer • Staatssekretär 12246 A, C Kulawig (SPD) . . . . . . . 12246 B Frage des Abg. Baier: Bundeszuwendungen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden — Herabsetzung der Bagatellgrenze Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12247 B Baier (CDU/CSU) . . . . . . . 12247 C Frage des Abg. Felder: Ausgangskontrolle im Hauptbahnhof Nürnberg Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 12248 B Felder (SPD) 12248 B Fragen des Abg. Dr. Nann: Autobahnteilstrecke SchwabbachHohebuch—Crailsheim Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 12248 B, C Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Autobahnlinie Köln—Olpe—Hersfeld Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12248 D Dr. Kreutzmann (SPD) 12248 D Frage des Abg. Genscher: Verhinderung von Selbstmordversuchen an der Blombachtalbrücke Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12249 A Genscher (FDP) . . . . . . . . 12249 A Ramms (FDP) . . , 12249 B Frage des Abg. Rainer: Auskünfte über die personelle Besetzung des Verkehrsausschusses Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12249 C Fragen des Abg. Dr. Enders: Jahresurlaub des Personals der Bundesbahn Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 12249 C, 12250 A Dr. Enders (SPD) . . . 12249 D, 12250 A, B Rawe (CDU/CSU) 12250 C Fragen des Abg. Ramms: Unfallforschung durch amerikanische Universitätskliniken und deutsche Automobilfirmen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12250 D Ramms (FDP) . . , 12251 B Frage des Abg. Ramms: Verlängerung des Wochenendfahrverbots für Lastkraftwagen über 7,5 t Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 12251 A Ramms (FDP) 12251 B Frage des Abg. Peters (Poppenbüll) : Einstellung des Expreß- und Stückgutverkehrs auf dem Bahnhof Büchen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12251 C Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . . 12251 D Fragen des Abg. Strohmayr: Ausstellung von Duplikaten der Kraftfahrzeugscheine Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 12252 A, B Strohmayr (SPD) 12252 C von Hassel, Präsident 12252 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März, 1969 III Fragen des Abg. Baron von Wrangel: Einbeziehung von Städten und Gemeinden des Zonenrandgebietes in das Hamburger Ortstelefonnetz Dr. Dollinger, Bundesminister . . 12253 A, B Baron von Wrangel (CDU/CSU) . . 12253 C Fragen des Abg. Dr. Häfele: Empfang des Fernsehprogramms „Südwest 3" in den Landkreisen Südbadens und Südwürttembergs Dr. Dollinger, Bundesminister . . 12254 A, B Fragen der Abg. Frau Freyh: Zunahme der Störungen im automatischen Fernsprechverkehr Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 12254 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1969 (Haushaltsgesetz 1969 (Drucksache V/3300); Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung — Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache V/3923) 12255 A Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache V/3938) . . . . . . 12255 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen (Drucksache V/3942) 12255 D Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen V/3931, zu V/3931) in Verbindung mit Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Vermögensbildungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache V/3402) — Erste Beratung — und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer (Drucksache V/3532) Erste Beratung — Krampe (CDU/CSU) . . . . . . 12255 D Katzer, Bundesminister . 12258 A, 12266 A Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . . . 12259 A Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 12260 B Dr. Schellenberg (SPD) 12262 B, 12264 B Ollesch (FDP) . . . . . . . . . 12265 B Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 12269 A Müller (Remscheid) (CDU/CSU) . . 12270 C Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Gesundheitswesen (Drucksache V/3935) Frau Dr. Heuser (FDP) 12271 D Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . 12273 C Dr. Meinecke (SPD) 12277 C Frau Strobel, Bundesminister . . 12280 C Abwicklung der Tagesordnung 12285 B Eidesleistung des Bundesministers Dr Ehmke 12285 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Artikel 8 des Achten Strafrechtsänderungsgesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache V/3994) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen (Drucksache V/4044) — Zweite und dritte Beratung — Sänger (SPD) 12285 D Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1969 (Haushaltsgesetz 1969) (Drucksache V/3300); Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache V/3932) in Verbindung mit Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (aus Drucksache V/2494) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/4019), Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache V/3964) — Zweite und dritte Beratung und mit Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (aus Drucksache V/2494) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/4018), Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache V/4005) — Zweite und dritte Beratung — Haehser (SPD) . . . . . . . . 12286 C Dr. Imle (FDP) . . . . . . . 12289 C Rawe (CDU/CSU) 12296 B Leber, Bundesminister 12300 B Lemmrich (CDU/CSU) 12309 C Seifriz (SPD) . . . . 12313 D Seibert (SPD) . . . . . . . . 12316 D Ramms (FDP) 12319 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 12320 B IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 Jung (FDP) 12321 D Kulawig (SPD) 12322 C Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . 12323 C Draeger (CDU/CSU) 12323 D Matthes (SPD) 12324 C Jacobi (Köln) (SPD) 12325 C Wendelborn (CDU/CSU) 12326 A Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache V/3936) 12329 B Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache V/3937) 12329 B Einzelplan 24 Geschäftsbereich des Bundesschatzministers (Drucksache V/3939) . . 12329 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wohnungswesen und Städtebau (Drucksache V/3940) Frau Meermann (SPD) . . . . . 12329 C Porsch (FDP) . . . . . . . . 12330 D Baier (CDU/CSU) 12331 A Dr. Lauritzen, Bundesminister . . 12333 D Einzelplan 28 Geschäftsbereich des Bundesministers für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder (Drucksache V/3943) 12336 C Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksachen V/3946, zu V/3946) Röhner (CDU/CSU) 12336 D Einzelplan 33 Versorgung (Drucksache V/3947) 12337 D Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache V/3948) 12337 D Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksachen V/3950, zu V/3950) Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . . 12338 A Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . . 12338 C Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 12339 B Nächste Sitzung 12340 Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 12341 A Anlagen 2 und 3 Änderungsanträge Umdrucke 613 und 598 zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 (Drucksachen V/3300 Anlage, V/3932) . . . . . . 12341 C Anlagen 4 und 5 Entschließungsanträge Umdrucke 619 und 626 zur dritten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (Drucksachen V/2494, V/3964) . . . . . . 12342 A, B Anlagen 6 und 7 Änderungsanträge Umdrucke 615 und 617 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (Drucksachen V/2494, V/4005) 12342 C, 12343 A Anlage 8 Änderungsantrag Umdruck 618 zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (Drucksachen V/2494, V/4005) 12343 B Anlagen 9 und 10 Änderungsanträge Umdrucke 599 und 600 zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 (Drucksachen V/3300 Anlage, V/3950, V/3951) . . 12343 C, D Anlage 11 Schriftliche Erklärung der Abg. Frau Meermann (SPD) zu Punkt II 10 der Tagesordnung 12344 A Anlage 12 Schriftliche Erklärung des Abg. Wurbs (FDP) zu Punkt II 10 der Tagesordnung 12344 C Anlage 13 Schriftliche Erklärung des Abg. Röhner (CDU/CSU) zu Punkt II 15 der Tagesordnung 12345 A Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 12237 224. Sitzung Bonn, den 26. März 1969 Stenographischer Bericht Beginn: 8.59 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner * 12. 3. Frau Albertz 28. 3. Arendt (Wattenscheid) 28. 3. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 31. 3. Bading * 28. 3. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 15. 5. Dr. Becher (Pullach) 29. 3. Behrendt * 28. 3. Beuster 28. 3. Blumenfeld ** 31. 3. Dr. Brenck 29. 3. Corterier * 29. 3. van Delden 28. 3. Dichgans * 28. 3. Dr. Dittrich * 29. 3. Frau Dr. Elsner * 28. 3. Erhard (Bad Schwalbach) 26. 3. Dr. Even 29. 3. Faller * 29. 3. Fellermaier * 29. 3. Dr. Franz 28. 3. D. Dr. Gerstenmaier 28. 3. Glüsing 29. 3. Dr. Gradl 26. 3. Gscheidle 28. 3. Haage (München) 28. 3. Hansing 29. 3. Hamacher 31.3. Hellenbrock 31. 7. Hirsch 28. 3. Hölzle 28. 3. Hösl ** 28. 3. Horten 26. 3. Frau Dr. Hubert 28. 3. Illerhaus ** 28. 3. Dr. Jaeger 28. 3. Dr. Jahn (Braunschweig) 15. 6. Junghans 31.3. Kahn-Ackermann ** 26. 3. Dr. Kempfler ** 28. 3. Frau Klee 28. 3. Dr. Kliesing (Honnef)** 28. 3. Klinker * 29. 3. Koenen (Lippstadt) 26. 3. Dr. Kopf 28. 3. Krammig 26. 3. Kriedemann * 28. 3. Dr. Krone 28. 3. Freiherr von Kühlmann-Stumm 28. 3. Frau Kurlbaum-Baier 28. 3. Lenz (Brühl) * 28. 3. Lenze (Attendorn) 28. 3. Lücke 28. 3. Lücker (München) * 28. 3. Marx (München) 28. 3. Mauk * 27. 3. Memmel * 28. 3. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 26. 3. Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Metzger * 28. 3. Missbach 15. 4. Müller (Aachen-Land) ' 28. 3. Neemann 19. 4. Neumann (Stelle) 27. 3. Peters (Norden) 3. 5. Pöhler 28. 3. Richter ** 27. 3. Riedel (Frankfurt) * 28. 3. Dr. Rutschke ** 28. 3. Scheel 28. 3. Schmidt (Hamburg) 28. 3. Schmidt (Würgendorf) ** 28. 3. Dr. Schulz (Berlin) ** 28. 3. Dr. Stammberger 14. 4. Dr. Starke (Franken) * 28. 3. Steinhoff 30. 4. Freiherr von Vittinghoff-Schell 1. 4. Weigl 31.3. Frau Wessel 31.3. Winkelheide 31. 3. Frau Dr. Wolf 27. 3. Dr. Zimmermann 28. 3. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Umdruck 613 Änderungsantrag der Abgeordneten Lemmrich, Rawe, Wagner, Dr. Abelein und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Seifriz, Fellermaier und der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr Drucksachen V/3300 Anlage, V/3932 - Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 12 10 Tit. 883 01 werden in der Zweckbestimmung die Worte von mehr als 50 000 Einwohner gestrichen. Bonn, den 24. März 1969 Lemmrich Rawe Wagner Dr. Abelein Dr. Barzel und Fraktion Seifriz Fellermaier Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 3 Umdruck 598 Änderungsantrag der Abgeordneten Jung, Schultz (Gau-Bischofsheim), Ramms zur zweiten Be- 12342 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 ratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen V/3300 Anlage, V/3932 — Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 12 03 — Bundeswasser- und Schiffahrtsverwaltung, Bundeswasserstraßen — wird Tit. 719 06 — Überarbeitung der vorhandenen Entwürfe für den Saar-Pfalz-Rhein-Kanal, — in der Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt. Bonn, den 18. März 1969 Jung Schultz (Gau-Bischofsheim) Ramms Anlage 4 Umdruck 619 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes — aus Drucksache V/2494, Drucksache V/3964 — Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Deutschen Bundestag bis zum 30. Juni 1971 einen Bericht über die Erfahrungen im Zusammenhang mit der Neuregelung des § 8 Personenbeförderungsgesetz (PBefG) insbesondere bei der Verbesserung der Verkehrsbedienung in ländlichen Räumen vorzulegen. Bonn, den 26. März 1969 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 5 Umdruck 626 Entschließungsantrag der Abgeordneten Schmitt-Vockenhausen, Jacobi (Köln), Könen (Düsseldorf), Welslau und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes — aus Drucksache V/2494, Drucksache V/3964 — Der Bundestag wolle beschließen: Der Deutsche Bundestag würde es begrüßen, wenn Bundesbahn und Bundespost in Zusammenarbeit mit den anderen Verkehrsträgern ein oder mehrere Modellvorhaben auf dem Gebiete der regionalen Verkehrsbedienung durchführen würden. Der Deutsche Bundestag ersucht die Bundesregierung, über die Ergebnisse solcher Modellversuche zu berichten und auch die Möglichkeiten der Einführung einer Gebietsgenehmigung für den Regionalverkehr unter Berücksichtigung sozialer, steuerrechtlicher und gesellschaftsrechtlicher Gesichtspunkte weiterzuverfolgen. Bonn, den 26. März 1969 Schmitt-Vockenhausen Jacobi (Köln) Könen (Düsseldorf) Welslau Collet Frau Eilers Flämig Frau Herklotz Dr. Kübler Lautenschlager Dr. Müller (München) Dr. Rinderspacher Saxowski Schonhofen Schwabe Zebisch Anlage 6 Umdruck 615 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes — aus Drucksache V/2494, Drucksache V/4005 — Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 1 Nr. 3 wird in § 4 Abs. 1 folgende Nummer 6 angefügt: „6. Zubringer und Abholedienste zu und von den deutschen Verkehrsflughäfen." 2. In Artikel 1 Nr. 5 (§ 6 a) wird folgender Buchstabe vor a eingefügt: ,vor a) In Absatz 1 Nr. 3 wird das Wort und durch das Wort „oder" ersetzt.' 3. In Artikel 1 Nr. 10 werden in § 13 a Abs. 2 Satz 2 die Worte „Die Zustimmung ist zu versagen" durch die Worte „Die Zustimmung kann versagt werden" ersetzt. 4. In Artikel 1 wird Nr. 15 a (§ 22 a) gestrichen. 5. In Artikel 1 Nr. 18 (§ 49) wird folgender Buchstabe a1 eingefügt: a1) In Absatz 1 Nr. 3 werden die Worte „2 t Nutzlast" durch die Worte „4 t Nutzlast" ersetzt.' Bonn, den 25. März 1969 Mischnick und Fraktion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 12343 Anlage 7 Umdruck 617 Änderungsantrag der Abgeordneten Ravens, Haehser, Regling, Lange und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes — aus Drucksache V/2494, Drucksache V/4005 — Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 18 (§ 49) wird folgender Buchstabe ai eingefügt: a') Absatz 1 Nr. 3 erhält folgende Fassung: „3. ein Personenkraftwagen mit Anhänger oder ein Lastkraftwagen von nicht mehr als 4 t Nutzlast ohne Anhänger verwendet wird." Bonn, den 25. März 1969 Ravens Haehser Regling Lange Baltes Böhm Brück (Holz) Frau Eilers Gerlach Junker Kohlberger Kulawig Kurlbaum Lenders Liehr Müller (Worms) Saxowski Welslau Wilhelm Anlage 8 Umdruck 618 Änderungsantrag der Abgeordneten Gewandt, Wendelborn, Dr. Müller-Hermann, Lampersbach, Riedel (Frankfurt) und Genossen zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes — aus Drucksache V/2494, Drucksache V/4005 — Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 18 (§ 49) wird folgender Buchstabe a1 eingefügt: ,a1) In Absatz 1 Nr. 3 wird die Zahl „2" durch die Zahl „4" ersetzt. Bonn, den 27. März 1969 Gewandt Wendelborn Dr. Müller-Hermann Lampersbach Riedel (Frankfurt) Balkenhol Burgemeister Diebäcker Falke Fritz (Welzheim) Gierenstein Haase (Kassel) Dr. Hesberg Frau Holzmeister Dr. Luda Meister Ott Porten Rainer Rollmann Schlager Schmidhuber Schulhoff Dr. Schwörer Dr. Siemer Storm Weiland Wieninger Anlage 9 Umdruck 599 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 hier: Einzeplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksachen V/3300 Anlage, V/3950 — Der Bundestag wolle beschließen: Im Einzelplan 60 ist folgender neuer Titel auszubringen: „Minderausgabe im Bundeshaushalt 1969 1 800 000 000". Bonn, den 18. März 1969 Mischnick und Fraktion Anlage 10 Umdruck 600 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1969 hier: Haushaltsgesetz 1969 — Drucksachen V/3300, V/3951 -- Der Bundestag wolle beschließen: In § 19 Abs. 2 wird der Betrag „3 851 500 000" durch den Betrag „2 051 500 000" ersetzt. Bonn, den 18. März 1969 Mischnick und Fraktion 12344 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 Anlage 11 Schriftliche Erklärung der Abgeordneten Frau Meermann (SPD) zu Punkt II 10 der Tagesordnung. Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß es dem Herrn Bundeswohnungsbauminister gemeinsam mit dein Herrn Bundesfinanzminister und dem Haushaltsausschuß dieses Hohen Hauses gelingt, die Weichen der mittelfristigen Finanzplanung entsprechend zu stellen. Einige Anmerkungen noch zum Titel „Zuschüsse und andere Zuweisungen zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und der technischen Entwicklung auf dem Gebiete des Wohnungswesens usw." Dieser Titel hat sich erfreulicherweise in den letzten drei Jahren von 700 000 auf 1 700 000 DM entwickelt. Für die nächsten Jahre sind weitere Steigerungen vorgesehen. Im Verhältnis zu den Aufwendungen anderer Länder, unter denen sich wesentlich kleinere als die Bundesrepublik befinden, ist das zwar immer noch wenig. Aber es ist ein Fortschritt gegenüber dem Zustand, den der Herr Bundesminister für wissenschaftliche Forschung in seinem Bundesforschungsbericht II aus dem Jahre 1967 mit einer seiner negativsten Feststellungen charakterisiert hat. In den Zahlen, die wir jetzt im Haushalt 1969 finden, drückt sich aus, daß Wohnungswesen und Städtebau in ihrer gesellschaftspolitischen Aufgabenstellung immer deutlicher werden und daß das Parlament daraus die Konsequenzen zieht. Es wird in Zukunft seltener darum gehen, daß die Menschen überhaupt eine Wohnung haben, sondern vielmehr darum, daß sie eine ihrem individuellen Bedarf entsprechende Wohnung finden können. Daher muß das Wissen über die Bewohner und das Wohnen verstärkt werden, die Beziehung zwischen Mensch-Wohnung-Umwelt-Stadt, die in den letzten Jahren oft wenig berücksichtigt wurde und manche Fehlentwicklung im Städtebau zur Folge hatte, muß mehr vorausbedacht, muß näher erforscht werden. Verstärkt Rationalisierung und Industriealisierung müssen dazu beitragen, die Baukosten zu senken und zu stabilisieren. Bau- und Städtebauforschung, Rationalisierung und Industrialisierung sind langfristige, ja dauernde Aufgaben; denn bei dem schnellen Wandel unserer Umwelt werden sich auch die Anforderungen, die technischen Möglichkeiten und die Ziele im Wohnungsbau und im Städtebau ständig und schnell ändern. Dabei werden die elektronische Datenverarbeitung und ihre Anwendungsmöglichkeiten als Entscheidungshilfen besonderer Aufmerksamkeit, aber auch besonderer finanzieller Anstrengungen bedürfen. Ich möchte meiner Freude darüber Ausdruck geben, daß Sie, Herr Minister, den Aufgaben der Forschung und Rationalisierung Ihr besonderes Augenmerk widmen, wovon auch die Arbeiten der von Ihnen berufenen Beiräte zeugen. Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion haben Sie dabei auf Ihrer Seite. Anlage 12 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Wurbs (FDP) zu Punkt II 10 der Tagesordnung. Zum Haushaltsplan des Bundesministeriums für Wohnungswesen und Städtebau selbst läßt sich nur wenig sagen, da der Haushaltsrahmen nur wenig Spielraum bietet. Soweit erforderlich, wird ein Kollege aus dem Haushaltsausschuß hierzu noch einige Anmerkungen machen. Ich selbst möchte aber die Gelegenheit wahrnehmen, um dem Hohen Haus ein paar grundsätzliche Gedanken vorzutragen. Bereits in meinen Ausführungen zum Haushalt 1968 wies ich auf die Notwendigkeit hin, zu einer neuen, den veränderten Verhältnissen Rechnung tragenden Wohnungspolitik zu kommen. Seinerzeit führte ich ausdrücklich aus, daß die Sanierung und Modernisierung künftig Vorrang vor dem Wohnungsneubau erhalten müßten, wenn man nicht Gefahr laufen wolle, am Bedarf vorbeizubauen. In den Jahren seit Bestehen der Großen Koalition ist an Impulsen in dieser Richtung bisher nichts erfolgt. Wir alle sind uns über die Notwendigkeit, den sozialen Wohnungsbau auch künftig fortzuführen, sicher einig. Nur über die Art und Weise, wie derselbe betrieben werden und in welcher Größenordnung er künftig erfolgen soll, gehen die Meinungen auseinander. Überlegungen der verschiedensten Institutionen, ob man die bisherige Objektförderung beibehalten oder zu einer Individualförderung übergehen solle, sind bereits seit geraumer Zeit im Gange. Auf das Für und Wider beider Möglichkeiten möchte ich an dieser Stelle weiter nicht eingehen. Eingehende Erörterungen im zuständigen Ausschuß werden nötig sein. Meine Parteifreunde und ich sind der Meinung, man sollte künftig den Akzent auf die Individualförderung legen. Dabei sind wir uns jedoch darüber klar, daß man nicht ganz ohne die Objektförderung auskommen wird. Mit der Individualförderung würde jedem Konsumenten auch insoweit Hilfe gewährt, wie dies zur Erreichung einer tragbaren Miete unter Berücksichtigung der jeweiligen Einkommensverhältnisse notwendig ist. Damit wird erreicht, daß auch die Wohnung als Wirtschaftsgut entsprechend ihrer Lage, Größe und Ausstattung einen entsprechenden Preis erhält. Der politische Wille der Großen Koalition sei es, wie Minister Lauritzen bei der Einbringung des Städtebauförderungsgesetzes am 4. Dezember 1968 betonte, das Gesetz noch in diesr Legislaturperiode zu verabschieden. Alle Fraktionen sind sich wohl über die Notwendigkeit dieses Gesetzes mit gewissen unterschiedlichen Auffassungen einig. Mir erscheinen jedoch die Voraussetzungen einer baldmöglichen Verabschiedung nicht gegeben zu sein, solange nicht eine klare Aussage über Finanzierungsmöglichkeiten im Gesetz selbst gemacht wird. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, daß die Länder, so wie die Dinge jetzt liegen, nicht bereit sein werden, dem Gesetz zuzustimmen, sofern nicht dieser Forderung Rechnung getragen wird. Der Deutscher Bundestag, — 5. Wahlperiode — 224, Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 12345 Minister führte am 4. Dezember 1968 aus: „Die verlassungsrechtliche Grundlage für diese Mitfinanzierungskompetenz des Bundes soll durch das Finanzreformgesetz geschaffen werden." Nach dem Scheitern der Finanzreform ist zunächst die verfassungsmäßige Grundlage nicht mehr gegeben. Länder und Gemeinden werden allein nicht in der Lage sein, derartige Vorhaben selbst zu finanzieren, da dieselben meist die eigene Finanzkraft übersteigen. Um diese dringlichen Aufgaben erfüllen zu können, muß die Grundausstattung der Gemeinden verbessert werden. Ich bitte ferner zu erwägen, ob nicht künftig die Rückflüsse aus den Wohnungsbaumitteln oder zumindest ein Teil derselben - auch für Sanierungsvorhaben zur Verfügung gestellt werden sollten. Hierüber hätte ich gern etwas Näheres vom Herrn Minister erfahren. Zum Schluß möchte ich noch eine Frage an den Minister richten: Wann ist mit der Auswertung und Veröffentlichung der Wohnungszählung zu rechnen? Anlage 13 Schriftliche Erklärung des Abgeordnetens Röhner (CDU/CSU) zu Punkt II 15 der Tagesordnung Die Änderungen, die der Haushaltsausschuß bei ) der Beratung dieses Einzelplans beschlossen hat, beziehen sich auf zwei Schwerpunkte: Auf der Einnahmeseite waren die letzten Steuerschätzungen vom 16. 17. Februar 1969 zu berücksichtigen. Sie weisen ein Steuermehraufkommen von 620 Millionen DM aus. Auf der Ausgabenseite waren zusätzliche Ausgaben zu berücksichtigen, die erst nach Verabschiedung der Regierungsvorlage sichtbar und erforderlich wurden. A. Zu den Steuereinnahmen Im ursprünglichen Entwurf des Bundeshaushalts 1969 war von einem nominalen Zuwachs des Bruttosozialproduktes von 6,3 % oder von 73 580 Millionen DM ausgegangen worden. Demgegenüber hat der Arbeitskreis „Steuerschätzungen" in seiner Februarsitzung unter Berück9ichtigung der neuen Prognose für den nominalen Zuwachs des Bruttosozialprodukts in Höhe von 7 % — und der letzten Steuerrechtsänderungen (außenwirtschaftliches Absicherungsgesetz) das Steueraufkommen auf nunmehr 74 200 Millionen DM geschätzt. Gegenüber dem Istaufkommen des Jahres 1968 (rund 66 000 Millionen DM) bedeutet dies eine Mehreinnahme von rund 8200 'Millionen. B. Zu den Ausgabepositionen des Kap. 60 02 (Allgemeine Bewilligungen) Zu den hier vom Haushaltsausschuß durchgeführten Änderungs- und Ergänzungsbeschlüssen ist folgendes zu bemerken: 1. Zu den Personalverstärkungsmitteln (Tit. 461 01) Der Ansatz von 1634 Millionen DM setzt sich aus 740 Millionen DM für Fortführungsmaßnahmen aus dem Rechnungsjahr 1968 und aus 894 Millionen DM für neue besoldungs- und tarifpolitische Maßnahmen im Rechnungsjahr 1969 zusammen. Durch das Inkrafttreten des 2 BesNG am 1. April 1969 erhöht sich der Bedarf für neue Maßnahmen auf rund 1 066 Millionen DM. Dieser im Einzelplan 60 nicht gedeckte Mehrbedarf von rund 172 Millionen DM muß aus den Ansätzen der Personaltitel aller Ressorts gedeckt werden. 2. Ergänzungs- und Sonderzuweisungen an die Länder Das Länderfinanzausgleichsgesetz, das inzwischen am 6. März 1969 verkündet worden ist, beinhaltet Ergänzungszuweisungen an leistungsschwächere Länder in Höhe von 190 Millionen DM. Ein zusätzlicher Hinweis: neben diesen Zuweisungen erhalten die Länder Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und das Saarland zusätzlich Sonderzuweisungen von insgesamt 50 Millionen DM. 3. Finanzhilfe an das Saarland Wie im Vorjahr erhält das Saarland zum Ausgleich seines Haushaltes eine weitere zusätzliche Hilfe des Bundes. Sie setzt sich zusammen aus einem Zuschuß zur Durchführung der Hilfsmaßnahmen für den Kohlebergbau in Höhe von 18,5 Millionen DM (Vorjahr 33 Millionen), einem Darlehen zur Finanzierung von Investitionen in Höhe von 25 Millionen (Vorjahr 20 Millionen). Daneben soll der Schuldendienst aus dem vom Bund übernommenen Frankreichdarlehen in Höhe von 4 189 300 DM durch Umwandlung in einen Zuschuß erlassen werden. Im Vorjahr war dieser Betrag gestundet worden. 4. Die humanitäre Hilfe für Ostnigeria Im Rechnungsjahr 1968 wurde für diesen Zweck ein Betrag von 24,6 Millionen DM außerplanmäßig zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe soll nach den Beschlüssen des Haushaltsausschusses im Rechnungsjahr 1969 in Höhe von 30 Millionen DM fortgeführt werden. Dieser Betrag ist in Anbetracht der Leistungen anderer vergleichbarer Länder und der sonstigen Spenden aus der Bundesrepublik angemessen. 5. Errichtung von Dienstgebäuden für 5 Ministerien in Bad Godesberg-Nord Die provisorische und unzureichende Unterbringung der Bundesministerien der Justiz, für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, für Arbeit und Sozialordnung, für Verkehr und für wissenschaftliche Forschung soll durch den Bau von neuen Dienstgebäuden auf einem Gelände in Bad Godes- 12346 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 berg-Nord beendet werden. Der Bund hat dieses Gelände im Laufe mehrerer Jahre für insgesamt 27,5 Millionen DM erworben. Die Gesamtkosten werden auf 143,5 Millionen DM geschätzt. Dieser Betrag wird in den Jahren 1969 bis einschließlich 1974 nach den jetzigen Planungen erforderlich werden. Ursprünglich waren die notwendigen Ansätze in den Etats der einzelnen Ressorts ausgebracht. Da der elastische Einsatz und eine einheitliche Bewirtschaftung dieser Haushaltsmittel die Durchführung dieses Großbauvorhabens wesentlich erleichtern, schien es zweckmäßig, eine zentrale Veranschlagung im Einzelplan 60 vorzunehmen. 6. Regionale Hilfsmaßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftskraft In der Phase eines zunehmenden Konjunkturaufschwungs ist die Steigerung von regionalen Strukturmaßnahmen besonders notwendig. Deshalb wurde der diesbezügliche Einsatz im Haushalt um 35 Millionen erhöht. Dieser Betrag war im Rechnungsjahr 1968 im ERP-Wirtschaftsplan enthalten und konnte deswegen jedoch nur zur Darlehensgewährung eingesetzt werden. Die Rückverlegung in den Bundeshaushalt erlaubt es, nunmehr den Gesamtbetrag von 173,8 Millionen zur Zuschußgewährung zu verwenden und damit die Förderung der strukturschwachen Gebiete zu intensivieren. Durch eine Änderung der Förderungsrichtlinien soll die Wirkung weiter verstärkt werden. So können z. B. in bestimmten Orten des Zonenrandgebietes mit Monostrukturen Investitionszuschüsse bis zu 25 % der Investitionskosten zugelassen werden (sonst 15 %). Auch die beabsichtigte Aufstellung von regionalen Aktionsprogrammen wird die Förderung besonderer Problemgebiete bestärken. Und schließlich werden im Rechnungsjahr 1969 erstmals die von der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bereitgestellten Darlehensmittel in das Programm eingeplant. 7. Gemeinsames Strukturprogramm Im Rechnungsjahr 1968 wurden für die Steinkohlengebiete Ruhr und Saar zusätzliche Strukturmaßnahmen beschlossen. Diese Hilfen sollen nunmehr auch auf das Zonenrandgebiet und die Bundesausbaugebiete und -orte ausgedehnt werden. Die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung beteiligt sich am Gesamtprogramm mit Darlehensmitteln in Höhe von rund 280 Millionen DM. Im Ruhrgebiet sollen zur Verbesserung der Mobilität der Arbeitskräfte schwerpunktmäßig VerkehrsInvestitionen gefördert werden. Im Saarland und in den angrenzenden Gebieten von Rheinland-Pfalz wird Industriegelände erschlossen und das Straßennetz verbessert. Im Zonenrandgebiet und den übrigen Bundesfördergebieten stehen Maßnahmen der kommunalen Infrastruktur im Vordergrund. Zeitlich vorgezogene Baumaßnahmen an Bundesfernstraßen sollen die Verbindung des Zonenrandgebietes mit dem übrigen Bundesgebiet verbessern. Die in Kap. 60 04 veranschlagten Sonderleistungen des Bundes sind im Schriftlichen Bericht entsprechend dargestellt. Zwei Schwerpunkte müssen zusätzlich angesprochen werden: 1. Die Leistungen nach dem Reparationsschädengesetz Das am 12. Februar 1969 verkündete Gesetz regelt die nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 und 2 vorbehaltene Entschädigung von Reparations-, Restitutions- und Rückerstattungsschäden. Der Gesamtaufwand der nach diesem Gesetz vorgesehenen Leistungen wird voraussichtlich 1375 Millionen DM erfordern. Für die Anlaufphase der Entschädigungszahlungen im Rechnungsjahr 1969 sind 10 Millionen DM veranschlagt. Danach steigen die Leistungen des Bundes nach der mehrjährigen Finanzplanung auf 60 Millionen DM in 1970, 80 Millionen DM in 1971 und 100 Millionen DM in den folgenden Rechnungsjahren (bis 1981). 2. Leistungen nach dem Sparprämiengesetz Gegenüber dem Vorjahr steigt der Ansatz in Anpassung an die Entwicklung der IstAusgaben in den vergangenen Jahren um 60 Millionen DM auf 740 Millionen DM. Wenn auch die Steigerungsrate von 1968 gegenüber 1967 um rund 190 Millionen DM (= 38 % im Rechnungsjahr 1969 nicht erreicht werden dürfte, so erscheint die Bemessung des Ansatzes, der einer Bewirtschaftung nicht unterliegt, mit gewissen Risiken behaftet. Einige kurze Bemerkungen zu den Beratungsergebnissen des Haushaltsausschusses bei Kap. 60 06. Die Änderungen gegenüber der Regierungsvorlage beruhen im wesentlichen darauf, daß die nunmehr verabschiedeten Haushalte der supranationalen Organisationen vorliegen und damit die deutschen Beiträge spitz berechnet werden konnten. Dabei ist bemerkenswert, daß der deutsche Beitrag für EURATOM um 44 Millionen DM zu kürzen war, weil sich der Rat für 1969 nur auf ein Einjahresprogramm in Höhe von 182 Millionen einigen konnte. Das 2. fünfjährige Forschungs- und Ausbildungsprogramm der Atomgemeinschaft lief Ende 1967 aus. Seitdem hat sich der Rat wegen der unterschiedlichen Interessen der Mitgliedsländer bisher nicht auf ein neues mehrjähriges Forschungs- und Ausbildungsprogramm einigen können. Für 1968 wurde deshalb ein Interimsprogramm in Höhe von rund 45 Millionen Rechnungseinheiten (= 180 Millionen DM) beschlossen, das keine neuen Aktionen vorsah, sondern lediglich der Erhaltung der gemeinsamen Kernforschungsstelle und der Fortführung der laufenden Forschungsarbeiten diente. Auch für 1969 konnte sich der Rat nur auf ein Einjahresprogramm in Höhe von rund 48 Millionen Rechnungseinheiten (_= 192 Millionen DM) einigen. Dieses Programm besteht zur Hälfte aus einem gemeinsamen Programm, an dem sich fast alle sechs Mitgliedstaaten beteiligen, und zur anderen Hälfte aus 15 Ergänzungsprogrammen, die jeweils nur von den interessierten Mitgliedstaaten finanziert werden. Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 224. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. März 1969 12347 Nach dem Ratsbeschluß vom 20. Dezember 1968 soll noch vor dem 1. Juli 1969 das übliche Mehrjahresprogramm aufgestellt werden. Ein letzter Hinweis noch auf den außerordentlichen Haushalt zu Kap. 60 04. Dort ist ein Betrag von 500 Millionen DM für besondere Zwecke im Zusammenhang mit dem Ausgleich von Kosten der Stationierung von Truppen und zur Stärkung der Verteidigungskraft neu ausgebracht worden. Dieser Betrag, der durch eine zusätzliche Kreditaufnahme gedeckt werden soll — ich machte dazu bereits Anmerkungen in meinem Bericht zum Einzelplan A 32 01 Tit. 325 13 — wird für die Durchführung der neu abzuschließenden Devisenausgleichsabkommen mit Großbritannien und den USA erforderlich. Der Abschluß neuer Abkommen wird nach den bisher geführten Sondierungsgesprächen nicht ohne die Aufnahme einer Anleihe möglich sein. Da im Rechnungsjahr 1969 mit der Verabschiedung eines Nachtragshaushaltes nicht gerechnet werden kann und da ferner die Laufzeit der in Aussicht genommenen Abkommen die Aufnahme der Anleihe innerhalb von drei Rechnungsjahren ermöglicht, hat der Haushaltsausschuß den Vorschlag der Bundesregierung, schon jetzt für diesen Zweck einen Betrag von 500 Millionen DM zu veranschlagen, gebilligt.
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    Rede von Georg Leber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte sehr!



    0 Vizepräsident Schoettle: Herr Dr. Müller-Hermann, bitte!


Rede von Dr. Ernst Müller-Hermann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Minister, würden Sie uns vielleicht darüber Auskunft geben, wie es auf der Ausgabenseite aussieht? Würden Sie uns ferner darüber Auskunft geben, ob das verbesserte Betriebsergebnis der Bundesbahn auf der Einnahmeseite konjunkturbedingt ist oder schon ein Erfolg der konjunkturpolitischen Maßnahmen ist, die wir gemeinsam anstreben?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Leber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Müller-Hermann, ich werde darauf eingehen.

    (Abg. Dr. Imle: Saisonbedingt!)

    Mit dem Stoppen des weiteren Wachstums einer defizitären Eisenbahn und einer darüber hinausreichenden Verbesserung — Erhöhung des Ertrags — ist die Richtigkeit einer Politik bestätigt, die zunächst sehr umstritten war. Und nicht nur dies ist geschehen, sondern auch die vielfältigen Bemühungen und Anstrengungen, die bei und an der Eisenbahn unternommen worden sind, finden ihre reiche Belohnung. Unsere Eisenbahn fährt nicht mehr abwärts, sie fährt wieder auf eine gesündere Zukunft zu.
    Ich weiß, daß es Stimmen gibt — ich greife hier Ihre Frage auf, Sie haben ja keine Bemerkungen gemacht —, die die Bedeutung dieses Erfolges herunterspielen möchten, aus Gründen, mit denen ich mich hier gar nicht auseinandersetze. Es wird gesagt, das
    alles sei nicht das Ergebnis erfolgreicher Verkehrspolitik, sondern ganz einfach ein Ausfluß der Konjunktur. Wenn das so wäre, meine Damen und Herren, dann hätte die Eisenbahn von 1960 bis zum Sommer 1966 bei noch höherer Konjunktur nicht in ein solches Defizit von Milliarden hineinfahren müssen!

    (Beifall bei der SPD.)

    Wenn es jetzt die Konjunktur gewesen ist, dann war es bis zum Sommer 1966 schlechte Verkehrspolitik, die das Abgleiten der Eisenbahn auslöste. Das wird doch wohl hier in diesem Saal, Herr Kollege Müller-Hermann, nicht so ohne weiteres jemand behaupten wollen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Müller-Hermann.)

    Wir haben jetzt eine Konjunktur, die sich wieder dem Konjunkturstatus, den wir 1964, 1965 und 1966 hatten, nähert, und außerdem eine erfolgreiche Verkehrspolitik, die die Verbesserung der Situtation bei der Eisenbahn um rund dreiviertel Milliarden DM allein im Jahre 1968 bewirkt hat.

    (Beifall bei der SPD.)

    Das, was erreicht worden ist, darf nicht alles sein. Die Voraussetzungen zu mehr sind eingeleitet und beginnen bereits zu greifen. Die erste Rate des Investitionsprogrammes bis 1972 mit rund 2,5 Milliarden DM wird voll realisiert; das ergibt sich aus der Finanzplanung der Bundesregierung. Die Maßnahmen zur Reorganisation, Konzentration und Rationalisierung der Bundesbahn werden zügig durchgeführt. 1967/68 konnte der Personalstand ohne Personalentlassungen und Spannungen um rund 38 000 Kräfte bei gestiegenen Verkehrsleistungen und gestiegenen Erträgen vermindert werden.
    Die Anträge der Deutschen Bundesbahn zur Neuabgrenzung der Direktionsbezirke und zur Neuordnung der zentralen Stellen liegen nach Zustimmung des Verwaltungsrates der Deutschen Bundesbahn der Bundesregierung zur Entscheidung vor. Einige Länder haben gegen diese Entscheidungen des Verwaltungsrates Einspruch eingelegt. Demgemäß ist nach § 52 des Bundesbahngesetzes die alleinige Zuständigkeit des Bundesministers für Verkehr, in der Sache zu entscheiden, nicht mehr gegeben, sondern die Entscheidung liegt nun bei der Bundesregierung als Gesamtheit. Ich werde sofort nach Prüfung der Entscheidung des Verwaltungsrates — die Entscheidungsgründe habe ich erst seit 19. März im Besitz —der Bundesregierung eine entsprechende Vorlage unterbreiten, und die Bundesregierung wird nach eigener Prüfung dieses Vorganges dann meiner Auffassung nach im Monat Mai in der Lage sein, von sich aus eine Entscheidung in dieser sehr wichtigen und die Bahn im ganzen betreffenden Frage zu treffen. Wie die Entscheidung aussehen wird, kann ich heute nicht voraussagen; das kommt auf viele Überlegungen an, die dabei anzustellen sind.
    Dem Antrag, ein zentrales Tarifamt zu errichten und die Zentralstelle für Betriebswirtschaft und Datenverarbeitung zu verselbständigen, habe ich bereits entsprochen.
    Von den zur teilweisen oder vollständigen Stilllegung vorgesehenen 6500 Streckenkilometern sind in der Zwischenzeit rund 2000 Streckenkilometer von mir zur Stillegung genehmigt worden. Dies war im einzelnen ein sehr mühsames Unterfangen. Weitere 1900 Streckenkilometer liegen im Zonenrandgebiet. Dort wird es noch schwieriger. Für sie ist ein besonderes Verfahren vorgesehen. Der im Verkehrspolitischen Programm vorgesehene interministerielle Ausschuß wird seine Arbeit aufnehmen und dem Bundeskabinett zu den einzelnen Strecken im Zonenrandgebiet jeweils einen auch politisch begründeten Entscheidungsvorschlag machen.
    Die Umwandlung der Verkehrsämter in Generalvertretungen ist seit dem 1. Oktober 1968 im Gange. Die Maßnahmen führen zu einer verstärkten kaufmännischen Beweglichkeit der Deutschen Bundesbahn. Wir spüren einen stärkeren Auftragsfluß, und ein besserer Kontakt mit den Kunden der Eisenbahn hängt von dieser Maßnahme im besonderen ab.
    Die Bundesbahn hat sich auf den rasch zunehmenden Containerverkehr durch Einrichtung von bereits hergerichteten 27 Container-Terminals und Umschlagplätzen eingestellt. Weitere Terminals sind geplant und im Bau. Die Verbindungen durch schnelle Güterzüge sowohl mit deutschen Seehäfen als auch für internationale Verbindungen sind eingeleitet oder noch im Entstehen. Durch ein leistungsfähiges Angebot hat die Bundesbahn ihren Anteil an der Container-Zu- und -Abfuhr im deutschen Seehafenverkehr auf fast 70 % des gesamten Anteils gesteigert.



    Bundesminister Leber
    Zur Förderung des kombinierten Verkehrs Schiene/Straße wurde auf meine Initiative unter Beteiligung der Bundesbahn, des Güterfernverkehrsgewerbes und der Kraftwagenspedition die ,,Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr" gegründet. Ich setze gerade in diese Gründung starke Hoffnungen, da durch die gemeinsame Tätigkeit und das Zusammenwirken aller drei Beteiligten die Vertrauensbasis geschaffen werden kann, die für eine Ausweitung des kombinierten Verkehrs von Schiene und Straße so dringend erforderlich ist.
    Daneben haben die europäischen Eisenbahnverwaltungen für die Durchführung des ContainerSchienenverkehrs eine eigene Gesellschaft gegründet, die den Namen „Intercontainer" trägt. Sie wissen, daß die Richtlinien für das 250-Millionen-DMProgramm, mit dem der Übergang von der Straße zur Schiene besonders gefördert werden soll, erarbeitet sind. Sie liegen der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel vor. Ich hoffe, daß sie in den nächsten Tagen genehmigt und ohne Einwände der Kommission zurückkommen werden.
    Meine Damen und Herren, ich weiß, daß alles, was geschehen ist — und dies ist nur ein kleiner Teilausschnitt von vielen technischen und organisatorischen Dingen, die im einzelnen ungeheuer viel Mühe gemacht haben —, nur möglich war, weil nicht nur der Vorstand der Deutschen Bundesbahn, sondern auch alle Eisenbahner die zum Teil belastenden und unbequemen Maßnahmen auf dem Wege 3) zur Gesundung ihrer Eisenbahn nicht nur toleriert, sondern auch mitgetragen haben. Ich weiß, daß gerade jetzt nach Verringerung der Personalstärke im Körper der Eisenbahn und angesichts des größeren Verkehrs von den Eisenbahnern große Anstrengungen verlangt werden. Für diese von Einsicht und Verantwortungsbewußtsein zeugende Haltung möchte ich mich ganz einfach bedanken.

    (Beifall bei der SPD und Abgeordneten der CDU/CSU.)

    Wir sollten auf dem begonnen Weg, der, wie die Entwicklung zeigt, zur Gesundung der Eisenbahn führt, auch wenn er die Kräfte hart anspannt, gemeinsam weiter voranschreiten. Wir dürfen uns nicht damit begnügen, daß das Defizit der Deutschen Bundesbahn gestoppt wird. Wir müssen dieses Defizit verringern und müssen auf eine Sanierung der Deutschen Bundesbahn hinaus.
    Deshalb muß nun neben allen Maßnahmen, die im Gange sind, die dritte Operation bei der Deutschen Bundesbahn eingeleitet werden, für die ich in Kürze der Bundesregierung Vorschläge unterbreiten werde. Eine Bundesbahn, die sich auf einen neuen Weg begeben hat, der bereits Erfolge aufweist und nach oben führt, kann erwarten, daß der Bund als Eigentümer nun auch von sich aus die Fragen aufgreift, die im Aufwärtstrend der Eisenbahn reif genug sind, beantwortet zu werden.
    Ich will hier als Beispiel vor allem die drückende und zum Teil auf Kriegs- und Nachkriegsfolgen beruhende Schuldenlast und den Schuldendienst für die Deutsche Bundesbahn nennen. Mit dem Anpacken dieses Problems, bei dem es nicht um Geldansprüche, sondern um die Buchung von Schulden auf das richtige Konto geht, würde nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit gegenüber einem einseitig damit belasteten Verkehrsträger vollzogen, sondern das Unternehmen selbst würde im symbolischen Sinne vor sich selber kreditwürdiger werden und würde auch psychologisch in seiner ganzen Kraft einen neuen Aufschwung bekommen, der wiederum auf eine bessere und wirkungsvollere Zusammenarbeit und ein besseres Ergebnis gerichtet wäre.

    (Beifall bei der SDP.)

    Meine Damen und Herren, ich weiß, das ist ein sehr schwieriges Problem, und darüber muß dann auch noch mit dem Herrn Bundesminister der Finanzen gesprochen werden. Es ist kein Geldproblem, sondern es ist eine Frage der Ordnung der Konten untereinander.
    Gestatten Sie, daß ich nun etwas zur internationalen Verkehrspolitik berichte. Es ist meiner Ansicht nach eine schwere Unterlassung, daß in den Römischen Verträgen kaum etwas über den Verkehr festgelegt worden ist. Das war mindestens eine der Ursachen dafür, daß zehn Jahre lang, von wohlklingenden Grundsatzbeschlüssen und Resolutionen abgesehen, in Brüssel nichts weiter geschehen ist. Diese Zeit der Sterilität ist vorbei. Wir sind auch in Fragen des Verkehrs in Europa vorangekommen und dürfen für uns in Anspruch nehmen, durch unsere nationalen politischen Entscheidungen hier auch die europäische Entwicklung in Gang gebracht zu haben.
    Ich möchte uns gemeinsam ersparen, das, was in der Zwischenzeit in Brüssel geschehen ist, nun katalogartig aufzuzählen. Dazu vielleicht nur folgendes. Die zwölfjährige Übergangszeit, die der EWG-Vertrag für die Errichtung des Gemeinsamen Marktes vorsieht, endet am 31. Dezember 1969. Ich habe heute, obwohl zehn Jahre vergangen sind, ohne daß etwas geschah, und obwohl eigentlich erst seit dem letzten Jahr etwas geschehen ist und nur noch wenige Monate bis zum Ende des Jahres 1969 vor uns liegen, nach all dem, was in Gang gekommen ist, die Hoffnung, daß bis zum Ende dieses Jahres die Fundamente der gemeinsamen europäischen Verkehrspolitik errichtet sein werden.
    Nach Veröffentlichung unserer verkehrspolitischen Konzeption wurde geunkt, dadurch werde die europäische Verkehrspolitik endgültig torpediert. Das Gegenteil ist eingetreten. Es wurde aber auch wiederholt die Befürchtung geäußert, daß die EWG-Verkehrspolitik durch bilaterale deutsch-niederländische Meinungsverschiedenheiten belastet sei und deshalb nicht vorankomme. Ich bin mir sehr bewußt, daß schwerwiegende bilaterale Dissense ein großes Hindernis auf dem Wege zu multilateraler Verständigung sein können. Deshalb habe ich mich von Anfang an auch besonders um einen Ausgleich mit den Niederlanden bemüht. Dem in monatelangen Verhandlungen erzielten Ergebnis haben wir am 17. März mit der Unterzeichnung eines Schlußprotokolls ein Ende setzen können.



    Bundesminister Leber
    Nach langen und schwierigen Verhandlungen wurden folgende Vereinbarungen mit den Niederlanden geschlossen
    Erstens. Es bleibt bei dem früher bereits ausgehandelten Kontingent von 1950 Genehmigungen. Ich habe mich damit einverstanden erklärt, Maßnahmen zu unterstützen, mit denen eine optimale Ausnutzung dieses Kontingents für unsere holländischen Nachbarn erreicht wird.
    Zweitens. In der Frage der Rheinschiffahrt haben wir uns erfreulicherweise geeinigt, daß gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, um durch Stillegungsregelungen und Abwrackmaßnahmen die Marktlage auf dem Rhein zu verbessern. Außerdem sollen bilateral wie multilateral gemeinsam alle geeigneten Schritte unternommen werden, um das Frachtenniveau zu stabilisieren.
    Unter diesen Voraussetzungen können wir davon absehen, die im Verkehrspolitischen Programm vorgesehene Anwendung obligatorischer Tarife im grenzüberschreitenden Binnenschiffsverkehr weiter zu verfolgen. Eine multilaterale Lösung ist mir lieber als nationale Lösungen, denen sich alle anderen, die den Streckenanteil Deutschlands bereisen, dann zu unterwerfen hätten.
    Die niederländische Seite hat sich ferner damit einverstanden erklärt, allen Maßnahmen, die der Förderung des kombinierten Verkehrs dienen, besonderes Interesse zu widmen und die dafür erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen. Dies ist eine Übereinkunft, die nach vorn führt, die nicht nur die Spannungen zwischen der Bundesrepublik und den Niederlanden beseitigt, sondern die sich darüber hinaus auch auf andere politische Tatbestände auswirkt und die gleichzeitig einen neuen zusätzlichen Ansatzpunkt für Einigungen und Verständigungen in Europa bilden wird.
    Das Thema Verkehrsinfrastruktur ist vorhin in der Debatte schon berührt worden. Wir stehen vor einem ungeheuren Nachholbedarf und außerdem vor der Frage, wie wir Antwort geben sollen auf die Entwicklung des wachsenden Kraftfahrzeugbestandes, der sich von jetzt 12,5 Millionen Fahrzeugen bis zum Jahre 1980 auf 20 Millionen Fahrzeuge erhöhen wird. Wir sind dabei, in enger Zusammenarbeit mit allen Bundesressorts einen Plan zu erarbeiten, der in den nächsten 15 Jahren nach 1970 verwirklich werden soll. Der Plan, meine Damen und Herren, geht allerdings davon aus — wenn das nicht gesichert wäre, würde jede Planung in der Luft hängen —, daß der Deutsche Bundestag bei seinem Beschluß bleibt, 50 % des Mineralölsteueraufkommens für den Bau von Bundesfernstraßen zur Verfügung zu stellen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Dies ist in den Jahren 1971 bis 1985 eine Summe von 93 Milliarden DM. Wer an diesem Punkte sparen will, der verschließt der Bevölkerung den Weg in eine glückliche Zukunft, vor allen Dingen auch im Wettbewerb mit anderen Völkern. Dies ist ein Punkt, an dem nicht gespart werden darf.
    Die Bauleistungen sind in den letzten Jahren erheblich gesteigert worden. Der dritte Vierjahresplan enthält ein Bauvolumen, das höher ist als das der beiden vorangegangenen Vierjahrespläne zusammengenommen. Dies alles macht ungeheure Arbeit nötig, und es sind nicht nur moderne Methoden, die wir nötig haben, um die Vorfragen zu lösen, die zu dieser Großplanung gehören, sondern es ist insbesondere auch nötig, daß wir mehr Durchschaubarkeit in das Zwielicht mancher Entwicklungen in der Zukunft bringen. Dabei gibt es einige Fragen, die wir ohnehin nicht behandeln können.
    Herr Kollege Rawe, Sie haben vorhin kritisiert, daß der Bundesverkehrsminister Ihnen in diesem Jahr die Zustimmung zum Haushalt schwerer gemacht habe als im vergangenen .Jahr, weil er dieses Mal mit Personalnachforderungen gekommen sei, die es voriges Jahr nicht gab. Ich muß Ihnen ehrlicherweise sagen: Dann habe ich Ihre Zustimmung auf eine Weise erreicht, die mich gar nicht so sehr freut. Wir haben nämlich das Personal unseres Hauses bei den Maßnahmen, die 1967 angelaufen sind, in einem Maße strapazieren müssen, daß das auch für einen Dienstherrn, der Minister ist, nicht weiter verantwortbar gewesen wäre. Ich darf Ihnen hier sagen: Dieses Haus war wahrscheinlich schon vorher bei meinen Vorgänger voll ausgelastet. Das müssen Sie eigentlich besser wissen als ich.
    Die personelle Besetzung dieses Hauses hat gerade ausgereicht, um beispielsweise die Aufsicht über eine Eisenbahn auszuüben, die ins Defizit fuhr. Es ist aber erforderlich, darüber nachzudenken, ob man nicht einen Mann an der Spitze dieser Eisenbahnabteilung vom Ministerialdirigenten zum Direktor befördert, damit er auch mit der Eisenbahn etwas mehr auf pari reden kann in den Jahren, in denen die Eisenbahn gesund und saniert werden soll. Dadurch ist meine Nachforderung beispielsweise auf dem Gebiet entstanden.

    (Beifall bei der SPD.)

    Alles andere bezieht sich auf die Planungsaufgaben, vor denen wir stehen. Dort brauchen wir neues, spezifisch ausgebildetes Personal. Das können Sie nicht mehr mit älter gewordenen Mitarbeitern machen, sondern nur mit jüngerem, technisch geschultem Personal, das sich nicht nur in modernen Planungstechniken auskennt, sondern auch die ganze moderne Maschinerie beherrscht, die ganz einfach dazugehört. Dazu habe ich ein paar Planstellen beantragt. — Bitte schön!