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ID0518319800

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    Deutscher Bundestag 183. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1968 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 9901 A Fragestunde (Drucksachen V/3054, zu V/3054, V/3080) Fragen des Abg. Moersch: Einrichtung einer Bundeszentrale für Öffentlichkeitsarbeit — Frage der Leitung Diehl, Staatssekretär 9901 B Moersch (FDP) . . . . . . . 9902 A Dorn (FDP) 9903 A Ollesch (FDP) 9903 C Spitzmüller (FDP) . 9903 C, 9905 A Ertl (FDP) 9904 A Genscher (FDP) 9904 C Jung (FDP) 9905 B Schwabe (SPD) . . . . . . . 9905 B Freiherr von Gemmingen (FDP) . 9906 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9906 B Dr. Imle (FDP) 9907 A Rollmann (CDU/CSU) 9907 B Frage des Abg. Moersch: Pläne für neue Aufgabenstellung und Organisation der Bundeszentrale für politische Bildung Scheel, Vizepräsident 9907 C Diehl, Staatssekretär 9907 C Moersch (FDP) . . . 9907 C, 9908 A, B Köppler, Parlamentarischer Staatssekretär 9907 D Rasner (CDU/CSU), zur GO . . . 9908 B Genscher (FDP), zur GO 9908 C Fragen des Abg. Zebisch: Arbeitslosenquote in Nordbayern . . 9908 D Frage des Abg. Dr. Ritz: Zurverfügungstellung von Mitteln durch die Bundesanstalt und die nordrheinwestfälische Landesregierung für den Aufbau einer industriellen Geflügelhaltung Kattenstroth, Staatssekretär . . . 9909 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 9909 C Frage des Abg. Weigl: Ursache der niedrigen Wahlbeteiligung bei den Sozialwahlen Kattenstroth, Staatssekretär . . 9909 D Weigl (CDU/CSU) 9909 D Frage des Abg. Dr. Enders: Befreiung Wehrpflichtiger, die sich erst nach der Einziehung zum Grundwehrdienst für einen geistlichen Beruf ent- II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 scheiden, von der weiteren Ableistung des Wehrdienstes Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 9910 A Dr. Enders (SPD) . . . . . . . . 9910 B Fragen des Abg. Hirsch: Zahl und Entscheidung der von bereits dienenden Wehrpflichtigen seit 1966 gestellten Anträge auf Anerkennung als Wehrdienstverweigerer Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 9910 C Berkhan (SPD) . . . . . . . . 9910 C Frage des Abg. Rollmann: Zahl der von Wehrpflichtigen in der Auseinandersetzung um die Notstandsgesetzgebung zurückgeschickten Wehrpässe Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 9911 A Rollmann (CDU/CSU) . . . . . . 9911 A Fragen des Abg. Felder: Handbuch für „Innere Führung" —Neuausgabe Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 9911 B Felder (SPD) . . . . . . . . . 9911 D Berkhan (SPD) . . . . . . . . 9911 D Schulz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . . 9912 A Petersen (CDU/CSU) . . . . . . 9912 B Zur Geschäftsordnung Genscher (FDP) . . . . . . . . 9912 C Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 9912 C Aktuelle Stunde Einrichtung einer Bundeszentrale für Öffentlichkeitsarbeit Moersch (FDP) . . . . . . . . 9912 D Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 9913 D Raffert (SPD) . . . . . . . . . 9914 B Genscher (FDP) . . . . . . . . 9915 B Schwabe (SPD) . . . . . . . . 9915 D Frau Dr. Heuser (FDP) . . . . . . 9916 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 9916 D Dr. Kübler (SPD) 9917 C Mischnick (FDP) . . . . . . . 9918 A Schoettle (SPD) 9918 D Diehl, Staatssekretär . . . . . 9919 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Fortführung des sozialen Wohnungsbaues (Wohnungsbauänderungsgesetz 1968) (Drucksache V/3041) Dr. Reischl (SPD) . . . . . . . . 9919 D Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Gesetz zur Änderung strafrechtlicher Vorschriften der Reichsabgabenordnung und anderer Gesetze (Drucksache V/3042) Dr. Reischl (SPD) . . . . . . . . 9920 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EWG Getreide, Reis, Schweinefleisch, Eier und Geflügelfleisch sowie des Zuckergesetzes (Drucksache V/2907) Abstimmung in zweiter und dritter Beratung — . . . . . . . 9921 B Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Gesundheitspolitik (Drucksachen V/2675, V/3008) Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 9922 A, 9941 C Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . . 9922 A Frau Strobel, Bundesminister . . . 9923 D, 9957 A Frau Dr. Heuser (FDP) . 9926 C, 9961 C Frau Blohm (CDU/CSU) . . . . . 9930 A Dr. Bardens (SPD) . . . . . . . 9932 B Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 9935 D Kubitza (FDP) . . . . . . . . . 9940 B Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 9942 D Dr. Dittrich (CDU/CSU) . . . . . 9944 A Dr. Meinecke (SPD) . . . . . . 9947 A Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 9950 D Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . . 9952 C Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Beschleunigung der Erteilung von Sichtvermerken (Drucksachen V/2163, V/2915) Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 9963 A Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 9963 D Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU) . . 9964 C Schoettle, Vizepräsident . . . . . 9964 D Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Berlinhilfegesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache V/3019) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 III (Drucksache V/3067), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3064) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU), zur Abstimmung . . . 9964 C, 9965 B, D Spangenberg, Senator des Landes Berlin 9965 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Antrag betr. Lage und Erwartungen der Berliner Wirtschaft (Abg. Burgemeister, Gewandt, Illerhaus, Lampersbach, Müller [Berlin] u. Gen.) (Drucksachen V/2970, V/3063) 9966 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1968 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1968) (Drucksache V/2625) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen (Drucksachen V/2761, zu V/2761) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Frederichs (CDU/CSU) . . . . 9966 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des ERP-Investitionshilfegesetzes (Drucksache V/2626) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen (Drucksache V/2762) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Brenck (CDU/CSU) . . .. . . . 9968 A Entwurf eines Gesetzes über Straffreiheit (SPD) (Drucksache V/3028) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über Straffreiheit (FDP) (Drucksache V/3030) — Erste Beratung — 9968 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik über den Antrag betr. AkademieReife (Abg. Dr. Martin, Dr. Schober, Frau Geisendörfer, Dr. Hudak, Gottesleben, Dr. Hammans, Frau Dr. Wex, Dr. Huys und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksachen V/2804, V/3077) Moersch (FDP) . 9968 D, 9969 C, 9970 C Dr. Martin (CDU/CSU) 9969 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . 9970 B Frau Freyh (SPD) 9970 D Dr. Mommer, Vizepräsident . . . 9971 A Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von bezahltem Urlaub für die Teilnahme an förderungswürdigen staats- bürgerlichen Bildungsveranstaltungen (SPD) (Drucksache V/2682) — Erste Beratung — 9971 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich unter den Ländern vom Rechnungsjahr 1965 an (Länderfinanzausgleichsgesetz 1965) (Drucksache V/2784); Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 GO (Drucksache V/3024), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/2984, zu V/2984) — Zweite und dritte Beratung — 9971 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen 1968 (Drucksache V/2906) ; Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3066), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3035) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9971 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Juli 1967 mit dem Königreich Thailand zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bei den Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache V/2629) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3058) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9972 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Krankenpflegegesetzes (Bundesrat) (Drucksache V/1896); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen (Drucksache V/2974) — Zweite und dritte Beratung — 9972 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Abg. Dr. Jungmann, Frau Dr. Hubert, Frau Blohm, Prinz zu Sayn- Wittgenstein- Hohenstein, Dr. Hammans, Dr. Schmidt [Offenbach], Lange, Dr. Meinecke u. Gen.) (Drucksache V/2572) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen (Drucksache V/2996) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9972 D Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (SPD) (Drucksache V/1724); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3068), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/3001) — Zweite und dritte Beratung — 9973 A Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache V/2979) — Erste Beratung — 9973 B IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 Entwurf eines Gesetzes über das Verfahren bei der Erteilung von Zollkontingentscheinen (Drucksache V/2980) — Erste Beratung — 9973 B Entwurf eines Gesetzes zur Überleitung gebührenrechtlicher Vorschriften (Drucksache V/2981) — Erste Beratung — . . . 9973 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 12. Juni 1965 zu dem Übereinkommen vom 20. März 1958 über die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände und Teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung (Drucksache V/2993) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 9973 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen (Drucksache V/3007) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 9973 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1967 mit dem Königreich Belgien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Regelung verschiedener anderer Fragen auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen einschließlich der Gewerbesteuer und der Grundsteuern (Drucksache V/3006) — Erste Beratung — 9973 D Entwurf eines Gesetzes über Maßnahmen zur Sicherung der Altölbeseitigung (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Mertes u. Gen.) (Drucksache V/3075) — Erste Beratung — 9973 D Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den von der Bundesregierung vorgelegten 6. Bericht über die Auswirkungen der EWG- Marktorganisationen auf dem Agrargebiet für die Zeit vom 1. Juli 1966 bis 30. Juni 1967 (Drucksachen V/2277, V/2952) 9974 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Lücke (Drucksache V/2975) . . . . 9974 A Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. militärische Ausrüstungs- und Ausbildungshilfe (Drucksachen V/535, V/2976) 9974 B Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der FDP eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 26 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Umdruck 421, Drucksache V/3046) 9974 B Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der FDP eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 26 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Umdruck 420, Drucksache V/3050) 9974 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Antrag des Bundesschatzministers betr. Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Erhöhung des Grundkapitals der Vereinigte Industrie-Unternehmungen AG und Überlassung der jungen Aktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Drucksachen V/2805, V/3055) 9974 C Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Entschließungsantrag der Abg. Burgemeister, Franke (Hannover), Graaff u. Gen. zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 12 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Umdruck 416, Drucksache V/3062) Burgemeister (CDU/CSU) . . . . 9974 D Haehser (SPD) . . . . . . 9975 B Frau Kalinke (CDU/CSU) . . . . . 9975 D Ravens (SPD) . . . . . . . . . 9976 A Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Bericht des Bundesministers des Innern betr. Internationale Polizeikonvention (Drucksachen V/2433, V/3039) Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 9976 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik über den Bericht der Bundesregierung über Internationale Organisationen (Drucksachen V/1635, V/3029) . . . . . 9976 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Bericht des Bundesschatzministers betr. Ergebnisse der Entbehrlichkeitsprüfung und der Veräußerung von Bundesgelände zu Zwecken des Wohnungsbaues und der Eigentumsbildung (Drucksachen V/2604, V/3059) 9977 A Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 V Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik über den Bericht der Bundesregierung über den Stand der Unfallverhütung und das Unfallgeschehen in der Bundesrepublik (Unfallverhütungsbericht 1965) (Drucksachen V/1470, V/3031) . . . 9977 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Bericht des Bundesministers des Innern betr. Rechtsstellung und Ausbildung der deutschen Beamten für internationale Aufgaben (Drucksachen V/2854, V/3061) Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . . 9977 B Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Dreiundvierzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2956, V/3037) 9977 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Vierunddreißigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen V/2834, V/3038) 9977 D Ubersicht 21 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache V/3045) . . . . . 9977 D Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP betr. Mitgliederzahl des Finanzausschusses (Drucksache V/3057) . . . . . 9977 D Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD betr. Verwaltungsrat der Lastenausgleichsbank (Drucksache V/2999) . .. . . 9978 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Bundeshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1966, hier: Nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben (Drucksache V/2925) 9978 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats über die Finanzierung der Schweinezählung in den Mitgliedstaaten eine Verordnung des Rats zur Festlegung der Grundregeln für die Intervenventionen auf dem Markt für Butter und Rahm eine Verordnung des Rats zur Festsetzung der Kriterien für die Ermittlung des Weltmarktpreises für Erdnüsse, Kopra, Palmnüsse und Palmkerne sowie Palmöl (Drucksachen V/2574, V/2691, V/2810, V/2997) 9978 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats zur Bestimmung von Erzeugnisgruppen und von besonderen Vorschriften für die Errechnung von Abschöpfungen auf dem Sektor Milch und Milcherzeugnisse eine Verordnung des Rats über die Grundregeln für die Gewährung von Erstattungen bei der Ausfuhr von Milch und Milcherzeugnissen und über die Kriterien für die Festsetzung des Erstattungsbetrages (Drucksachen V/2653, V/2998) 9978 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagenbediensteten der Gemeinsamen Kernforschungstelle, die in den Niederlanden dienstlich verwendet werden (Tabelle der Bezüge) Verordnung des Rats zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagenbediensteten der Gemeinsamen Kernforschungsstelle, die in den Niederlanden dienstlich verwendet werden (einmalige Zulage) (Drucksachen V/2812, V/3027) 9978 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats über das gemeinschaftliche Versandverfahren (Drucksachen V/2852, V/3056) 9978 D Nächste Sitzung 9978 D Anlagen 9979 A Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 9901 18 3. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Frau Albertz 28. 6. Arendt (Wattenscheid) 28. 6. Dr. Arndt (Berlin /Köln) 28. 6. Bading * 26. 6. Dr. Bucher 27. 6. van Delden 26. 6. Dr. Erhard 28. 6. Feuring 27. 6. Dr. Frey 30. 6. Gscheidle 28. 6. Haar (Stuttgart) 28. 6. Hamacher 1.7. Hösl ** 26. 6. Frau Dr. Hubert 1.7. Jahn (Marburg) 26. 6. Kaffka 26. 6. Frau Kleinert 28. 6. Klinker * 26. 6. Dr. Koch 26. 6. Koenen (Lippstadt) 30. 6. Kriedemann* 26. 6. Kunze 1.7. Lemmer 29. 6. Dr. Lindenberg 26. 6. Lücker (München) * 26. 6. Mauk * 26. 6. Missbach 26. 6. Müller (Aachen-Land) * 27. 6. Sander ** 27. 6. Dr. Sinn 30. 6. Dr. Starke (Franken) 26. 6. Stein (Honrath) 26. 6. Steinhoff 1.7. Storm 26. 6. Wolf 28. 6. Zebisch 28. 6. Anlage 2 Umdruck 497 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Gesundheitspolitik - Drucksache V/2675 -. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bei den Landesregierungen darauf hinzuwirken: 1. Institute für Sportmedizin an allen Universitäten und Hochschulen, verbunden mit ordentlichen Lehrstühlen für Sportmedizin, einzurichten. 2. Die Ausbildung der Leibeserzieher in den biologisch-medizinischen Grundlagen der Leibeser* Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht ziehung und der Gesundheitserziehung zu verbessern. 3. Eine sport- und leistungsmedizinische Befunddokumentation aufzubauen. 4. Die Möglichkeiten für sportärztliche Untersuchungen stärker als bisher zu fördern. Bonn, den 20. Juni 1968 Mischnick und Fraktion Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Müller (Worms) (SPD) zu Punkt 8 der Tagesordnung.*) Die Ausschüsse für Ernährung- Landwirtschaft und Forsten und für Gesundheitswesen haben in ihren Sitzungen am Freitag, dem 21. Juni 1968, den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung futtermittelrechtlicher Vorschriften beraten. Die Beschlüsse des federführenden Ausschusses (17. Ausschuß) sind in der Drucksache V/3060 enthalten. Sie entsprechen teilweise den Vorschlägen des Gesundheitsausschusses und hinsichtlich des Art. 3 Abs. 3 einem von der Bundesregierung angenommenen Beschluß des Bundesrates die französischen Saarlieferungen betreffend. Allerdings ist der Art. 3 Abs. 3 wie folgt zu berichtigen. An Stelle der Worte: „die im Rahmen des Kapitels II des Saarvertrages vom 27. Oktober 1962" muß es heißen: „die im Rahmen des Kapitels IV des Saarvertrages vom 27. Oktober 1956". Der vorliegende Gesetzentwurf ist ein erster Schritt auf dem Weg zur Neuordnung des Futtermittelrechts. Er ist dringend erforderlich. Ich bitte deshalb im Namen des Ausschusses, dem Gesetzentwurf - Drucksache V/2850 - in der Zusammenstellung des Ausschusses gemäß Drucksache V/3060 zuzustimmen. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dichgans (CDU/CSU) zum Zusatzpunkt der Tagesordnung betr.: Akademiereife. **) Bei meiner Zustimmung nehme ich an, daß die Prüfung der Bundesregierung von Zielvorstellungen für unser gesamtes Schulwesen ausgeht, die die in diesem Punkt übereinstimmenden Entschließungsanträge der Fraktionen der CDU/CSU und SPD vom 16. November 1967 (Umdrucke 302 und 303), die Forderung „Abitur mit 18 Jahren" berücksichtigen und den Zugang zu den Fachhochschulen aus sämtlichen Schularten sinnvoll aufeinander abstimmen. *) Siehe 182. Sitzung, Seite 9897 A, Zeile 20 **) Siehe Seite 9968 C
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    Rede von Kurt Spitzmüller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Zunächst ein Wort zu Ihnen, Herr Dr. Schmidt (Offenbach). Ich glaube, wir Freie Demokraten waren schon richtig beraten, und das, was Herr Kubitza vorgetragen hat, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihrer großen Anfrage. Denn wenn Sie fragen, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen hält die Bundesregierung für vordringlich, um Gesundheitsvorsorge für alle auf einen den Erkenntnissen der Wissenschaft usw. entsprechenden Stand zu bringen, dann hat nicht nur die Arbeitsmedizin dahinzugehören, sondern dann gehört als Farbtupfer — wenn ich an die Debatte von gestern abend erinnern darf—auch die Sportmedizin hinein, daß auch ihr eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Darum geht es uns, daß dieser fehlende Farbtupfer auch noch in die Debatte eingeführt wurde.
    Herr Kollege Dr. Bardens hat es freundlicherweise unternommen, über die schwierige Situation der deutschen Krankenhäuser hier bereits tiefschürfende Ausführungen zu machen und das mit Zahlen zu belegen. Herr Dr. Dittrich ist ebenfalls sehr eingehend in diese Fragen eingestiegen. Ich glaube, daß ich mich deshalb kurz fassen kann.
    Wer nun die Seiten 11 und 12 dieser Antwort durchliest, dem wird, wenn er schon länger als Abgeordneter hier im Hause tätig ist, eines deutlich: Die Krankenhausversorgung ist bei uns nicht gut geregelt. Die finanzielle Situation der Krankenhäuser verlangt Änderungen, verlangt Abhilfe. Nun hat die Regierung eine Grundgesetzänderung vorgeschlagen, aber gleichzeitig muß die Bundesregierung zugeben, daß sie noch nicht weiß, ob diese



    Spitzmüller
    Grundgesetzänderung auch so aussehen wird, daß sich daraus finanzielle Konsequenzen für den Bund ergeben. Das sind dann wieder Fragen, die mit der Finanzreform im Zusammenhang stehen.
    Es bleibt also für uns die Frage: Was geschieht auf dem Wege der Krankenhausversorgung und der finanziellen Verbesserung der Lage der Krankenanstalten? Nach dem geltenden Recht haben wir nur die Möglichkeit, den Krankenhäusern über das Preisrecht zu helfen. Nun hat dieser Deutsche Bundestag im März 1966 über diese Frage debattiert, und es lagen zwei Anträge vor, einer von der SPD und ein etwas abgemilderter oder, wenn Sie so sagen wollen, nicht so weitgehender der damaligen Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP. Verabschiedet wurde dann am 1. Juli 1966 eine Fassung des Wirtschaftsausschusses, die eigentlich, so wie ich es übersehe, dem Ministerium die Hände bindet, überhaupt etwas auf dem Wege des Preisrechts zu tun, bevor der vom Bundestag angeforderte Bericht vorliegt.
    Wir haben also keinerlei Veranlassung, dem Ministerium hier irgendwelche Vorwürfe hinsichtlich der schwierigen Finanzlage der Krankenanstalten zu machen. Wir haben klug und weise, wie wir gelegentlich sind, dem Ministerium einen Auftrag erteilt, aber wir waren nicht so klug und weise,, überblicken zu können, daß es bis zur Erfüllung dieses Auftrages zwei- oder zweieinhalb Jahre dauern würde und wir uns und dem Ministerium damit selbst mit den Möglichkeiten, die uns gesetzlich gegeben sind, den Weg versperren.
    Es ergibt sich für uns als Freie Demokraten aber nun die sorgenvolle Betrachtung: Das geltende Recht können wir, wenn wir nicht über unseren eigenen Schatten vom Juli 1966 springen wollen, gar nicht anwenden, über das Preisrecht noch einmal irgendwie ein bißchen regulierend einzugreifen. Wir wissen nicht, wann wir das neue Recht bekommen. Selbst wenn wir es bekommen, wird es sicherlich eine geraume Zeit von Monaten — hoffentlich nicht zweieinhalb Jahre wie die Befragungsaktion — dauern, bis es angelaufen ist. In dieser Zeit kann also auch nichts geschehen. Wenn finanzielle Verpflichtungen des Bundes im Rahmen der Änderung der Finanzverfassung damit verbunden sind, wird bis 1972 auch nichts geschehen können, weil in der mittelfristigen Finanzplanung nichts vorgesehen ist.
    Es stellt sich deshalb, Frau Ministerin, die Frage, wie bei dieser Zwickmühle, in die wir uns eigentlich ein bißchen durch eigenes Verschulden hineinbewegt haben, den Krankenhäusern in den nächsten drei oder vier Jahren geholfen werden kann. Ich sehe die Gefahr, daß hier tatsächlich unter Umständen in den nächsten zwei, drei, vier Jahren nichts geschieht. Ob über das Preisrecht oder über die Grundgesetzänderung etwas geschehen soll, ist eine offene Frage, denn offensichtlich, Frau Ministerin, haben Sie nicht den Wunsch oder den Willen, falls die Grundgesetzänderung fällt oder falls der Bericht, den der Bundestag angefordert hat, im Dezember hier vorliegt, dann über das Preisrecht, was möglich wäre, noch etwas zu regulieren. Wir wären sehr dankbar, wenn Sie sich zu dieser verzwickten Fragestellung, wie — nach Ihrer Meinung — in den nächsten drei, vier Jahren hier überhaupt etwas geschehen kann, auslassen würden. Was Sie zu der Frage der Krankenhausversorgung auf Seite 11 sagen konnten, konnte sich natürlich nur mehr oder weniger in allgemeinen Feststellungen erschöpfen. Ich fürchte, daß genauere, detaillierte Zahlen Ihnen auch nicht vorliegen oder nicht in ausreichendem Maße vorliegen und Sie sich erhoffen, daß durch die Auswertung der Fragebogenaktion hier einiges deutlicher werden wird.
    Sie haben einige Fragen angesprochen, aber es drängen sich neue, zusätzliche Fragen auf. Wir hätten die Bitte an Sie, Frau Gesundheitsministerin, uns vielleicht einmal im Ausschuß über die regionale Verteilung der als überaltert bezeichneten Krankenhäuser unter Berücksichtigung der Bettenzahl etwas Näheres mitzuteilen. Vielleicht gibt es da sogar Hinweise auf Gründe für die Konzentration überalterter Krankenhäuser in bestimmten Regionen. Es wäre sicherlich interessant, das auch einmal amtlich zu bekommen, unter Umständen auch mit den Hinweisen, aus welchen historischen oder sonstigen Gründen sich die Verhältnisse so entwickelt haben. Wir hätten die Bitte, uns detailliertere Hinweise über die Regionen zu geben, in denen die Bettenkapazität nicht dem Bedarf des Einzugsgebietes entspricht.
    Sehr verehrte Frau Ministerin, daran möchte ich noch folgendes anschließen. Es ist eigentlich ein Widerspruch in sich, daß Sie in der Vorlage festlegen, daß die Krankenhäuser, die älter als 40 Jahre sind, nämlich vor 1920 gebaut worden sind, als überaltert bezeichnet werden. In der Pflegesatzverordnung werden aber keineswegs Abschreibungssätze anerkannt, die davon ausgehen, daß Krankenhäuser nach 40 Jahren überaltert sind. Auf diesen Widerspruch möchte ich in dem Zusammenhang in aller Freundlichkeit hingewiesen haben.
    Wir stellen die Frage: Auf welchem Wege beabsichtigt die Bundesregierung das, wie Sie es nennen gesundheitspolitisch nicht zu vertretende Gefälle in der Krankenhausversorgung zu beseitigen? Herr Kollege Dr. Bardens hat hier ein instruktives Beispiel dafür gegeben, welche Wirkungen auftreten können, wenn man dieses Gefälle beseitigen will. Sie haben gesagt: Ludwigshafen baut mit 10% Zuschuß von Landesmitteln, der ohnehin noch ein bißchen in den Sternen steht; Mannheim hat mit 50 % Zuschuß gebaut, der schon ausgezahlt ist oder mindestens teilweise schon fließt. Wenn Sie das Gefälle beseitigen wollen, fragen wir Sie: Wie wollen Sie es beseitigen, etwa so, daß Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen, die sich bisher angestrengt haben, sicherlich aufgeschreckt auch durch die Haltung des Bundestages in den verschiedensten Debatten, dafür bestraft werden, daß sie rechtzeitig aufgewacht sind, und daß die anderen das nachgeholt bekommen? Oder wie? Hier sind die Probleme zwar aufgezeigt. Aber die Wege, wie sie sinnvoll und gerecht gelöst werden können, werden nicht ganz leicht aufzuzeigen sein.
    Welche realen Möglichkeiten sehen Sie, Frau Ministerin, Fehlinvestitionen zu vermeiden, wenn Sie die Auffassung vertreten, daß der vollkostendeckende Pflegesatz eine Gefahr bedeuten würde?



    Spitzmüller
    Haben Sie irgendwelche Fakten, auf Grund deren Sie zu dem Ergebnis kommen können, daß die Gefahr von Fehlinvestitionen bei einem vollkostendeckenden Pflegesatz größer ist als bei allen anderen denkbaren Lösungen? Das ist eine Frage, die ebenfalls beantwortet werden sollte.
    Wir fragen auch: Welche Untersuchungen und Vorstellungen sind überhaupt vorhanden, um, wie Sie es nennen, die notwendige langfristige, ordnende und koordinierende Planung der Länder bedarfsgerecht durchzuführen?
    Eine Fülle von Fragen, die sich anschließen würden, will ich zurückstellen. Wir werden sie im Ausschuß vorbringen. Aber noch ein Wort zur Verweildauer. Wie soll die Verweildauer eigentlich verkürzt werden? Welche anderweitigen Versorgungsmöglichkeiten sieht die Bundesregierung gerade im Hinblick auf alte oder alleinstehende Menschen, die zwar nicht mehr unbedingt krankenhauspflegebedürftig sind, aber die doch einer Pflege und Versorgung durch andere bedürfen?
    Herr Dr. Bardens hat hier sogar die Forderung erhoben, die Lenkung oder Koordinierung des Personalbedarfs ins Auge zu fassen. Herr Kollege Bardens, wir sind uns einig, daß versucht werden soll, sicherzustellen, daß in den besten Institutionen auch die bestausgebildeten Leute sind. Sie haben das Wort „Lenkung" nicht gebraucht. Aber die Gefahr ist immer groß, daß aus der Koordinierung gleich eine Bedarfslenkung entsteht. Wir sind uns einig, daß hier vieles noch zu tun ist. Aber wir geben der Hoffnung Ausdruck — das möchten wir klarstellen —, daß das Wort „Koordinierung" nicht anders auszulegen ist, wenn Sie es verwenden. Wir wollen versuchen, durch Koordinierung Hilfestellung zu geben, zu besseren Lösungen zu kommen, denken aber keineswegs an eine Planung oder Lenkung in schon einmal dagewesenem Sinne.
    Zum Schluß darf ich zur Lage der Krankenhäuser vielleicht eines feststellen: die deutschen Krankenhäuser leben von der Hand in den Mund. Wenn nicht bald Abhilfe geschaffen wird, dann ist die Folge die, daß wir in unseren Krankenhäusern mit dem Leistungsstand unter das Niveau eines modernen Industriestaates absinken. Die jetzige Lage, die durch die Bundespflegesatzverordnung und die zusätzliche Situation, die der Bundestag geschaffen hat, markiert ist, führt dazu, daß den . Krankenhausträgern, vor allem den frei-gemeinnützigen und den privaten Krankenhausträgern, wie bei einer Strangulation langsam, aber sicher die Luft ausgeht. Aber auch den neuen modernen Krankenhäusern, die allen Anforderungen der medizinischen Erkenntnisse und Erfordernisse entsprechen, die also kostenintensiv eingerichtet worden sind, geht früher oder später die Luft aus, wenn nicht in den nächsten Monaten hier etwas geschieht, wenn durch diesen Bundestag nicht noch im Sinne einer Stützung der Krankenhäuser in ihrer Finanzlage etwas unternommen wird.
    Und noch eine letzte Frage muß ich anschließen, Frau Ministerin: Sie sprechen bei den Finanzierungsfragen von den kommunalen und von den freigemeinnützigen Krankenhäusern, und Sie erwähnen die Privatkrankenanstalten nicht; diese sind ausgeklammert. Was soll mit ihnen werden? Sind sie nur versehentlich nicht genannt, weil es eine dritte kleine Säule ist, die nur 8% der Betten stellt, oder ist gedacht, daß sie abgeschafft werden und zum Aussterben verurteilt sind? Es wäre gut, wenn Sie auch dazu noch eine Antwort geben könnten.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Ministerin, Sie haben angekündigt, daß das Kabinett eine Grundgesetzänderung wünscht. Wie schwer es sein wird, im Bundesrat eine Mehrheit zu finden, ist schon ausgeführt worden. Unsere Zustimmung zu einer solchen Änderung können Sie aber erst dann erhalten, wenn wir klar und deutlich erkennen können, was Sie mit den neuen Zuständigkeiten tatsächlich anfangen wollen, welche Entwicklung im Krankenhauswesen, in der Gesundheitspolitik Sie mit so veränderten Zuständigkeiten dann tatsächlich einleiten. Das ist aus der Beantwortung der Großen Anfrage für uns noch nicht so deutlich geworden, daß wir uns heute schon in irgendeiner Richtung bindend festlegen können.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Jungmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Jungmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Schmidt hat eingangs dieser unerwartet langen Diskussion gesagt, daß sie seiner Meinung nach dringend nötig sei und daß sie schon längst einmal hätte geführt werden müssen. Nun, Sie sehen, daß hier auch ein gewisser Nachholbedarf zu erfüllen war, und- für manchen Kollegen mag es ein wenig langweilig sein, nun diesen Überlegungen im einzelnen folgen und manche Wiederholungen über sich ergehen lassen zu müssen.
    Aber es ist in der Tat so, daß dies .die erste gesundheitspolitische Aussprache im Deutschen Bundestag ist, die nun durch die Große Anfrage der SPD ausgelöst worden ist. Wir begrüßen das und sind deshalb nicht nur in der Lage, sondern auch gezwungen, unsere Auffassungen hier vorzutragen.
    Herr Kollege Schmidt hat dann später gesagt, daß es ihm nicht richtig erscheine, daß hier Einzelfälle oder Detailprobleme behandelt werden sollten, aber wohl alle Redner haben solche Detailfragen angesprochen. Das Ganze besteht eben aus Einzelheiten, und wenn man vernünftig argumentieren will, kann man sich ja nicht nur in allgemeinen Thesen ergehen, dann muß man schon etwas Konkretes zur Sache sagen.
    Ich hoffe nun, daß es mir jetzt am Ende dieser langen Debatte möglich ist, noch etwas Konkretes beizutragen, und daß ich mir nicht auch den Vorwurf zuziehen werde, daß ich mich in allgemeinen Überlegungen ergangen hätte. Aber die Große Anfrage hat ja den Sinn, hier einmal die Grundlagen und die Grundpositionen der Gesundheitspolitik des Bundes zu erörtern und festzustellen, wo sie liegen, ob sie gegeben sind und in welchem Umfang sie gegeben sind.



    Dr. Jungmann
    Hier ist schon .an ,den ersten Gesundheitsminister, Frau Dr. Schwarzhaupt, erinnert worden. Ich möchte das auch noch einmal im Namen meiner Fraktion in voller Anerkennung ihrer Arbeit tun. Ich glaube, es ist auch angebracht, hier noch einmal an die Gründe zu erinnern, die ,den damaligen Bundeskanzler Adenauer veranlaßt haben, das Bundesgesundheitsministerium gegen viele Widerstände ins Leben zu rufen. Ihm als Realpolitiker war klargeworden, .daß eine Reihe von .drängenden Problemen für unser Leben, z. B. das Lebensmittelrecht, aber auch das Wasserrecht — von der Reinhaltung der Luft, vom „blauen Himmel", war auch .damals in politischen Kreisen ja schon sehr viel die Rede —, nur dann zu lösen sind, wenn man das Interesse der Bevölkerung an Fragen der Gesundheit als Motor einspannt und dafür sorgt, daß hier die Akzente richtig gesetzt werden. Der „blaue Himmel" wird ja nicht nur zum Spaß gefordert, reine Luft und reines Wasser sind notwendig, damit die Menschen in dieser idurch Technik und Zivilisation veränderten Welt Lebensbedingungen finden, die sie nicht krank machen.
    Die Initiatoren des Gesundheitsministeriums hatten, als es gegründet wurde, eine Absicht 'sicher nicht, nämlich eine Gesundheitsfürsorge von der Wiege bis zur Bahre ins Leben zu rufen; unid das ist auch oft genug zum Ausdruck gekommen.
    Hinter den Einzelheiten steht .die Frage einer Änderung des Grundgesetzes, mit der wir uns jetzt auseinandersetzen müssen. In diesem Zusammenhang muß man sich ein .der Tat .die Fragestellen: Wo liegen denn eigentlich die Aufgaben des Gesundheitsministeriums, noch allgemeiner ausgedrückt: wo liegen die Aufgaben der Gesundheitspolitik des Staates? Eine weitere Frage dabei ist, wie diese Aufgaben dann im einzelnen zwischen Bund, Ländern, Gemeinden und anderen Instanzen zu verteilen sind.
    Ich möchte gleich im voraus zum Ausdruck bringen, ,daß die Gesundheitsvorsorge meiner Meinung nach in der Tat der eigentliche Inhalt ,der Gesundheitspolitik ist. Gesundheitsvonsorge ist aber ein Begriff, der mit Inhalt gefüllt werden muß. Unserer Auffassung nach gehört zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge all das, was der moderne Staat Sinne der Daseinsvonsorge für seine Bürger tun muß. Nicht dazu gehört aber .der persönliche, immer größer wendende individuelle Bereich, der die Gesundheit des .einzelnen Menschen, seiner Familie, ,seines, engsten Lebenskreises, betrifft. Dazwischen gibt esselbstverständlich Übergänge, .die jeder denkende Mensch sieht. Das muß man, glaube ich, auseinanderhalten, wenn man nicht in .die Irre geraten
    will.
    Es ist auch klar, daß die großen Seuchen, die in der Vergangenheit, jahrhundertelang, das Schicksal der Menschheit bestimmt haben, heute glücklicherweise beseitigt sind und daß andere gesundheitspolitische Probleme in den Vordergrund getreten sind. Das sind die, die durch die Zivilisation, durch die Umwelt, in der wir leben, hervorgerufen worden sind.
    Ich glaube aber, daß es auch nötig ist, bei dieser Gelegenheit gleich einen anderen Irrtum auszuräumen, einen Irrtum, in den man leicht verfällt: daß es ein Erfolg der Gesundheitspolitik vergangener Zeiten gewesen sei, daß die Seuchen ausgerottet worden sind. Es ist aber doch wohl so, daß die Ursache dafür in den Erfolgen der Medizin zu sehen ist, wobei der Staat allenfalls beigetragen hat, was er dazu beitragen konnte. Da die gesundheitspolitischen Aufgaben des Staats in den vergangenen Jahrzehnten aber noch nicht so wie heute gestellt waren, muß man sagen, daß es in der Tat überwiegend die Leistung der modernen Medizin gewesen ist, die zu der Ausrottung von Seuchen geführt hat.
    Dieser Gesichtspunkt ist wichtig, weil wir deshalb auch jetzt nicht glauben sollten, alles dem Staat anvertrauen und vom Staat erwarten zu müssen, wenn wir mit den anderen Gefahren unseres Lebens heute und morgen fertig werden wollen.
    Es gibt noch ein anderes gesundheitspolitisches Problem, das im Vordergrund des öffentlichen Interesses steht — das hat auch diese Debatte ergeben —: das ist das Krankenhauswesen.
    Immer dann, wenn irgendwo in Deutschland etwas nicht funktioniert, und immer, wenn sich da und dort Beanstandungen ergeben oder Schwierigkeiten auftreten, ruft man nach dem „großen Bruder", nach dem Bund, der diese Dinge, sei es finanziell oder durch seine planende oder ordnende Hand, in Ordnung bringen soll. Das ist beliebt, das kommt an. Aber es ist doch sehr oft eigentlich nur das Feigenblatt für eigene Unzulänglichkeit; denn was soll der Bund denn anderes tun, als finanzieren, planen oder regeln.
    Hier habe ich, nachdem ich ursprünglich auch einmal anderer Meinung gewesen bin, je länger, desto mehr eingesehen, daß die Länder nicht mit Unrecht sagen, daß das ihre Aufgabe ist, und zwar nicht im Sinne von Kompetenzen und Verwaltungsabgrenzungen, sondern einfach von der Aufgabe her, in ihrem Bereich die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern oder so gut wie möglich zu gestalten.
    Auch die Kommunen spielen dabei eine große Rolle, und auch das ist in erster Linie eine Frage der Finanzierung. Die Planungsaufgaben sind von den Ländern schon weitgehend gelöst worden. Daß es gewisse Koordinationsprobleme an den Ländergrenzen gibt, ist eine sekundäre Frage. Aber daß der Bund nun über die Finanzierung auch die Planung in die Hand nehmen soll, das gefällt den Ländern nicht — ich glaube, man kann das verstehen —, und sie sind deshalb der Meinung, daß das eine unzweckmäßige und aus ihrer Sicht nicht wünschenswerte Entwicklung ist.
    Ich sage ausdrücklich, daß hier die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist. Aber es dreht sich ja letzten Endes darum, wie man z. B. bei 'der vor uns stehenden großen Finanzreform die Aufgaben verteilt und daß mit den Aufgaben natürlich auch die Mittel so zugeteilt werden sollen, daß die Aufgaben erfüllt werden können. Dabei könnte man natürlich sagen: .es ist unberechtigt, den Ländern zu miß-



    Dr. Jungmann
    trauen und anzunehmen, daß sie das Geld, das ihnen dann sozusagen für bestimmte Aufgaben, z. B. für die Krankenhäuser, zugewiesen wäre, für andere Zwecke verbrauchen würden, wie umgekehrt auch der Vorwurf unberechtigt wäre, daß der Bund diese Dinge lieber von sich aus regeln und den Ländern die Verantwortung dafür wegnehmen wolle.
    Das klingt für den Staatsbürger vielleicht nicht sehr überzeugend. Sie sind vielfach der Meinung, daß alles gut geregelt ist, wenn es möglichst einheitlich und möchlichst zentral geregelt ist. Je länger man im politischen Leben steht, desto mehr lernt man, daß diese Meinung nicht den Tatsachen entspricht.
    Nun könnte hier der Eindruck entstanden sein, daß unser Krankenhauswesen doch sehr verbesserungswürdig sei. Ich will Ihnen hier nicht neue Zahlen auftischen, zumal die Zahlen, die hier genannt worden sind, alle richtig sind. Aber es wurde schon gesagt, daß Zahlen allein noch nichts darüber aussagen, wie die Krankenhausversorgung in diesem oder jenem Lande tatsächlich ist, ob sie gut ist, ob sie ausreichend ist, ob sie schlecht ist.
    Ich möchte deshalb feststellen, daß sich unser deutsches Krankenhauswesen verglichen mit ausländischen Krankenhauswesen nicht nur sehen lassen kann, sondern daß unsere Krankenhäuser im internationalen Vergleich sogar einen guten Platz einnehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Natürlich gibt es auch alte Krankenhäuser, natürlich gibt es Nachholbedarf. Wer wollte das bestreiten? Natürlich gibt es Finanzierungsschwierigkeiten! Das ist unvermeidlich. Aber es bleibt doch die Tatsache, daß unsere Krankenhäuser im ganzen gesehen gut sind, und wir sollten in unserer Bevölkerung nicht immer wieder den Eindruck erwecken, als ob es anders wäre, als ob es mit unseren Krankenhäusern schlecht bestellt wäre.
    Vorhin hat mir ein Kollege zutreffend gesagt, daß es in Deutschland Kliniken gibt, die jeden Vergleich zwischen Wladiwostok und San Franzisko aushalten. Wir haben ganz hervorragende psychiatrische Krankenhäuser, besser müßte man wohl sagen, Kliniken. Und wir haben ganz erstklassige gefäß- und herzchirurgische Kliniken. Wenn wir uns bei dem internationalen Wettbewerb der Herzverpflanzungen noch nicht beteiligt haben, so bedeutet das nicht, daß wir auf diesem Gebiet rückständig seien. Ich kann Ihnen im Gegenteil nach bestem Wissen und Gewissen versichern, daß wir die internationale Spitzengruppe auch hier wieder erreicht haben.
    Ich will noch ein anderes Stichwort aufgreifen, das Stichwort von dem gesundheitlichen Gefälle. Ich glaube, daß es vor allem unberechtigt ist, hier von einem Gefälle zwischen armen und reichen Ländern zu sprechen, obwohl das ja nahe läge. Die Erfahrung zeigt, daß bei aller Knappheit der Mittel überall in Deutschland die Länder und Gemeinden und die freien gemeinnützigen Träger nach dem Kriege außerordentlich viel geleistet haben, um das deutsche Krankenhauswesen auf einen international anerkannt guten Stand zu bringen. Das sage ich nicht, um damit zum Ausdruck zu bringen, nun brauchten wir nichts mehr zu tun. Ich glaube aber, daß das nach dieser Diskussion an dieser Stelle gesagt werden muß.

    (Zustimmung bei Abgeordneten in der Mitte.)

    Ich meine, daß die ständig notwendige Verbesserung des Krankenhauswesens auf verschiedenen Wegen erreicht werden kann und daß eine Grundgesetzänderung sicherlich nicht der einzige Weg ist, der sich da anbietet. Ich möchte nur an das Stichwort vom „kooperativen Föderalismus" erinnern, zu dem wir alle miteinander allerdings noch einiges beitragen könnten.
    Von meinen Vorrednern ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß die Beantwortung der Großen Anfrage der SPD nicht eigentlich die Antwort der Bundesregierung, sondern mehr die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums darstellt und daß sich dabei der Gedanke einschleicht, inwieweit hierbei doch auch gewisse parteipolitische Überlegungen eine Rolle spielen. Ich sage das ganz offen, nicht als Angriff, nicht als Kritik, lediglich als Feststellung. Ich bin nicht der Meinung, daß es in einer politischen Diskussion verfehlt wäre, wenn verschiedene Auffassungen und Zielsetzungen einander gegenübergestellt werden. Ich meine, daß man in einer freien Aussprache auch abweichende Meinungen vortragen kann, ohne daß sich daraus feindselige Kontroversen ergeben.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich weiß mich mit meinem Kollegen im Gesundheitsausschuß — aus allen Fraktionen — darin einig, daß die gesundheitspolitische Diskussion aus dem bloßen Behandeln von Sachfragen und Detailfragen herausgeführt werden sollte und daß wir uns auch mit grundsätzlichen Fragen auseinandersetzen müssen.
    Die Frage der Gesundheitsvorsorge ist vom Bundesgesundheitsminister im Namen der Bundesregierung als eine Frage der Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten aufgefaßt und interpretiert worden. Es ist schon kritisiert worden, daß die Bundesregierung in ihrer Antwort eigentlich nur das vorgetragen hat, was zum Ressort des Bundesgesundheitsministeriums gehört, einem Ressort, das sich jetzt um größere Kompetenzen bemüht, das mit seinen heutigen Kompetenzen nicht zufrieden ist, verständlicherweise, wie ich ausdrücklich sagen möchte. Viele andere Fragen, die die Bundesregierung insgesamt angehen und die Bevölkerung insgesamt interessieren, sind dabei weitgehend außer acht gelassen worden. Ich meine die Fragen der gesetzlichen Krankenversicherung, die Fragen des Wohnungsbaus, die Fragen des Sports — die hier schon stark angeschnitten worden sind —, die Fragen der arbeitsmedizinischen Betreuung. Sie alle sind allenfalls am Rande erwähnt worden, aber sie spielen bei der Beantwortung einer Anfrage über die Gesundheitspolitik der Bundesregierung doch alle miteinander eine große Rolle. Man muß diese Dinge doch im ganzen sehen und darf sie nicht nur unter dem Blickwinkel der Kompetenz eines Ressorts sehen und behandeln.



    Dr. Jungmann
    Ich habe den Eindruck, daß bei der Beantwortung der Anfrage und bei den Wünschen nach Grundgesetzänderung etwas zu sehr der Gedanke Pate gestanden hat, daß der Staat viel mehr Verantwortung für sich in Anspruch nehmen will, und das auch auf Gebieten, auf denen er nach unserer Meinung keine übernehmen sollte, und sei es nur, daß der Schwerpunkt der staatlichen Mitverantwortung sehr viel stärker als bisher auf den Bereich der individuellen und persönlichen Verantwortung, in diesem Falle auf die individuelle und persönliche Gesundheitsvorsorge verlagert werden soll.
    Frau Minister Strobel und die Kollegen von der SPD haben immer wieder — ich bin überzeugt: aus ehrlicher Überzeugung — vorgetragen, daß sie gar nicht daran dächten, einer Staatsmedizin oder einer Sozialisierung, sei es der Medizin, sei es der Ärzteschaft, das Wort zu reden, während auf der anderen Seite diese Befürchtungen immer wieder geäußert worden sind. Ich möchte ganz offen zum Ausdruck bringen, daß auch ich solche Sorgen habe.
    Der Begriff der Gesundheitsvorsorge ist hier nicht mit der nötigen Klarheit umschrieben worden. Die allgemeine Gesundheitsvorsorge, die eine Aufgabe der Gesundheitpolitik des Staates ist, ist zurückgetreten gegenüber den vordergründigen Wunschvorstellungen in Richtung auf die Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten. Ich glaube, daß dieser Gedankengang in seiner Zielrichtung nicht richtig ist. Frau Minister Strobel hatte sich ja schon seit langem zu diesen Themen geäußert. Wir kritisieren das gar nicht. Wir freuen uns, daß dadurch die gesundheitspolitische Debatte in einer bisher nicht dagewesenen Weise in Gang gekommen und lebendig geworden ist, daß Meinungen gegen Meinungen gestellt worden sind. Frau Strobel hat an vielen Stellen gesagt, daß die vorbeugende Medizin die Medizin der Zukunft sei. Das stimmt zweifellos. Die Entwicklung geht nicht nur in Richtung auf eine ständige Verbesserung von Diagnostik und Therapie, sie geht mindestens ebensosehr in Richtung auf eine Verbesserung der Früherkennung und Verhütung von Krankheiten. Die Frage ist nur, ob es sich hierbei um eine Aufgabe des Staates handelt oder ob diese Ziele auch dann erreicht werden können, wenn sich der Staat ihrer nicht annimmt. Ich bin der Meinung, daß es weder nötig noch richtig ist, wenn der Staat sich hier zum Motor, zum Führer, zum Verantwortlichen machen will. Ich bin vielmehr der Auffassung, daß diese Aufgabe wie seit eh und je so auch in Zukunft von der Medizin in Wissenschaft und Praxis gelöst werden muß.
    Ich weiß, daß es in der öffentlichen Diskussion unausgesprochen oder offen ausgesprochen — die Presse leidet ja nicht an Hemmungen und spricht diese Frage ganz deutlich aus — um die Frage geht, ob die Ärzte aus irgendwelchen egoistischen Standesinteressen oder ähnlichen verfehlten Vorstellungen gegen eine solche Entwicklung seien. Ich. fühle mich als Artz berechtigt und verpflichtet, hier ganz unzweideutig zu sagen, daß die Aufgaben des Arztes von niemandem abgenommen werden können. Ich bin der Ansicht, daß der Staat seine Aufgabe darin sehen sollte, den Arzt in der Erfüllung seiner Aufgaben so weit wie möglich zu unterstützen. Ich kann mir denken, daß Frau Minister Strobel nachher sagen wird, genau das sei ihre Absicht, sie wolle dem Arzt ja nur die nötigen Mittel und Instrumente dazu in die Hand geben. Warum soll das aber mit einem Institut geschehen, das sich erst alle Grundlagen erarbeiten muß? Ich bin überzeugt und glaube es sicher zu wissen, daß sich die wissenschaftliche Medizin nicht in Deutschland allein, sondern in der ganzen Welt ständig um diese Fragen. bemüht und daß wir hier nicht ein mehr oder weniger politisches, amtliches Institut brauchen, mit dem obendrein eine Entwicklung eingeleitet werden soll, von der man nicht weiß, in welche Richtung sie gehen wird.
    Frau Minister Strobel hat vor wenigen Tagen laut Pressemeldungen — ich hoffe, daß sie richtig waren: besser gesagt, ich hoffe daß sie nicht richtig waren — gesagt, es würden Greuelmärchen verbreitet, wenn behautet werde. daß sie eine Staatsmedizin ansteuern würde. Ich habe Ihnen. verehrte Frau Minister. schon lange vor dieser Debatte gesagt und darf es hier wiederholen, daß es ja nicht darauf ankommt. was Sie wollen oder was wir wollen, sondern darauf, wie die Schienen in die Zukunft gelegt werden. welche Ziele gesteckt werden, welche Bahnen eingeschlagen werden. Von einem bestimmten Punkt an nimmt die Entwicklung bekanntlich doch dann ihren eigenen Tauf, und wir können sie dann nicht mehr beeinflussen.
    Ich will Sie nicht mehr lange mit dem aufhalten, was zu dem Thema der Gesundheitsvorsorge noch im einzelnen zu sagen wäre. Nur soviel: Prinz Savn Wittgrenstein hat schon zum Ausdruck gebracht, daß wir enttäuscht sind über das, was in dem Institut zur Frforschung der Umwelt- und Zivillisationsgefahren jetzt geplant wird. Wir hatten uns etwas anderes vorgestellt. als wir unsere Unterschrift darunter setzten. Wir hoffen. daß es noch gelingen wird, die Meinungen darüber zur Übereinstimmung zu bringen.
    Zu der Frage der gesundheitspolitischen Kompetenz kann ich mich ganz kurz fassen. Die ,.Krankheitskompetenz" ist das, was wir nicht wünschen und was wir auch für einen Denkfehler halten. Wir sind der Meinung, daß die Bekämpfung von Krankheiten nicht die Aufgabe des Staates ist, obwohl das vielleicht mancher denken mag, weil er glaubt, das cringe ohne den Staat gar nicht. Wir glauben, daß das die Aufgabe des Staates Schutz und Förderung der Gesundheit ist. Genau das ist die Konzeption, mit der das Gesundheitsministerium vor sieben Jahren ins Leben gerufen worden ist. Das ist auch heute noch unsere Auffassung. Eine unbegrenzte, unklare Kompetenz für die Bekämpfung und Verhütung von Krankheiten erscheint uns dagegen außerordentlich bedenklich. Ich glaube, daß wir unsere Zustimmnng dazu nicht geben können.
    Wir haben inzwischen auch erfahren, daß unsere Auffassung nicht etwa einseitig, sei es parteipolitisch, sei es sonstwie gefärbt ist. Auch im Bundesrat hat sich diese Meinung jedenfalls in einem so erheblichen Maße durchgesetzt, daß mit der notwen-



    Dr. Jungmann
    digen Mehrheit für die Annahme einer so formulierten Grundgesetzänderung bisher nicht zu rechnen sein dürfte.
    Die wirtschaftliche Sicherstellung der Krankenhäuser ist ein Problem, über das sich alle Beteiligten tatsächlich noch einmal auseinandersetzen müssen, um zu sehen, wie man diese Frage am besten regeln kann.
    Ich bin allerdings mit Prinz zu Sayn-Wittgenstein der Meinung, daß eine Kompetenz des Bundes für die Reinhaltung der Gewässer, die Reinhaltung der Luft, die Bekämpfung des Lärms und, man könnte sagen: auch der anderen Umweltgefahren, die auf den Menschen zukommen — ich denke nur an die Radioaktivität, die zufällig schon im Grundgesetz verankert ist; ich sage „zufällig", weil das der Grundgesetzgeber damals in dieser Form wohl noch gar nicht hat übersehen können —, berechtigt wäre, weil diese Probleme nicht an den Landesgrenzen halt machen. Denken Sie nur an den Lärm, denken Sie an den Fluglärm! Hier stehen wir vor dem Problem internationaler Lösungen. Ich glaube, daß wir uns da von Zuständigkeitsfragen innerhalb Deutschlands freimachen müssen.
    Damit Sie .mir nicht den Vorwurf machen können, daß ich hier unterschiedlich argumentiere, einmal für und einmal gegen die Bundeskompetenz spreche, möchte ich sagen, daß es ganz auf den Gegenstand ankommt, um den es sich handelt. Es gibt Fragen, bei denen sich eine allgemeine Kompetenz anbietet, und andere, bei denen von ihr keine Vorteile, sondern eher Nachteile zu erwarten sind.
    Es ist mit Recht schon darauf hingewiesen worden, daß das nicht nur eine Frage des Föderalismus ist. Das ist nicht zuletzt auch ein großes wirtschaftliches Problem, weil mit diesen Aufgaben sehr große Kosten verbunden sind, die sich wettbewerbsverzerrend in der gewerblichen Wirtschaft auswirken können. Auch die Wirtschaft hat ein großes Interesse daran, daß sie nicht an der einen Stelle Deutschlands stärker belastet wird als an einer anderen.
    Über alle diese Fragen werden wir in einer zweiten gesundheitspolitischen Runde anläßlich der Beratung der Grundgesetzänderung reden müssen. Der Vorschlag der Bundesregierung zur Änderung des Grundgesetzes ist uns schon bekannt, er liegt aber noch nicht auf unserem Tisch. Erst dann, wenn er auf dem Tisch liegt, können wir uns endgültig und. abschließend mit diesen Dingen auseinandersetzen.
    Ich möchte abschließend noch zu zwei Dingen einige Worte sagen. Einmal zu den Fragen der Ausbildung der künftigen Ärzte. Sie wissen, daß es eine große Aufregung hervorgerufen hat, daß die Medizinalassistenten, die sich ja noch in ihrer Ausbildung befinden, nicht die notwendigen Ausbildungsplätze finden können. Ich möchte hier einen Gedanken äußern, den ich schon mit vielen Kollegen aller Fraktionen besprochen habe und der meines Erachtens durchaus erörternswert ist. Das ist die Frage, ob wir eigentlich bei den zwei Medizinalassistentenjahren, die erst 1953 eingeführt worden sind, bleiben müssen oder ob wir nicht jetzt schon diese Zeit heruntersetzen können.

    (Zustimmung des Abg. Dichgans)

    — Ja, Herr Kollege Dichgans, wenn man heute jemand fragt, warum das zweite praktische Ausbildungsjahr 1953 eingeführt worden ist, nachdem es das vorher nie gegeben hat, bekommt man keine klaren Auskünfte. Selbst in der Literatur wird nur historisch feststellend beschrieben, warum man damals von der Pflichtassistentenzeit zu der Medizinalissistentenzeit übergegangen ist. Auf einen Teil dieser zwei Jahre könnte man, glaube ich, verzichten, und das um so mehr, als die Medizinalassistenten aller Erfahrung nach heute in allen Krankenhäusern Planstellen einnehmen und mindestens im zweiten Jahr voll bezahlt werden. Eigentlich muß ich sagen, daß sie bisher voll bezahlt worden sind; denn wenn demnächst mehr und mehr junge Mediziner kommen, werden die Krankenhäuser diese Notwendigkeit nicht mehr sehen und diese jungen Mediziner nur noch als Medizinalassistenten bezahlen, aber nach wie vor wie Assistenten einsetzen. Ich glaube, das wäre keine gute Entwicklung.
    Ein zweites: Da keiner meiner Vorredner auf die mit dem sogenannten Contergan- Prozeß zusammenhängenden gesundheitspolitischen Fragen eingegangen ist, darf ich mir erlauben, auch dazu noch mit einigen Worten Stellung zu nehmen.
    Im Zusammenhang mit diesem Prozeß ist in letzter Zeit besonders in der Presse die Frage gestellt worden, ob der Staat — in diesem Falle der Gesetzgeber — nicht verpflichtet wäre, zum Schutze der Gesundheit seiner Bürger die Kontrolle und mit der Kontrolle auch die volle Verantwortung für die Unschädlichkeit von Arzneimitteln zu übernehmen.
    Dazu ist zunächst einmal festzustellen, daß das Contergan schon vor dem Arzneimittelgesetz von 1961 seine enorme Verbreitung gefunden hatte und daß mit der Novelle zum Arzneimittelgesetz von 1964 der Gesetzgeber die Bestimmungen über die Arzneimittelprüfung und die Verantwortlichkeit des Herstellers wesentlich verschärft hat. Wir werden das Ergebnis des 'laufenden Prozesses abwarten müssen. Wir können aber heute und hier schon feststellen, daß die Übernahme der Kontrolle durch den Staat keine Lösung der alten Probleme, dafür aber neue Probleme bringen würde. Die Entwicklung neuer Arzneimittel ist nun einmal zwangsläufig auch mit neuen und mehr und weniger unübersehbaren Risiken verbunden. Diese Risiken so klein wie möglich zu halten, ist die gemeinsame Aufgabe von Legislative und Exekutive.
    Ich darf hier der Meinung Ausdruck geben, daß sich das deutsche Arzneimittelgesetz bewährt hat. Das einzige, was unserer Meinung und unserer Erfahrung nach nicht klappt, das ist die ordnungsmäßige, vorschriftsmäßige Registrierung der Arzneimittel, ,die ja auch eine gewisse Prüfung in sich schließt. In dem Bericht der Bundesregierung habe ich darüber nichts gefunden. Ich glaube, deshalb die Hoffnung ausdrücken zu dürfen, .daß es dem Bundesministerium für Gesundheitswesen bald gelingen wird, diesem Mißstand ein Ende zu machen,




    Dr. Jungmann
    Damit mag es für heute genug sein. Meine Damen und Herren, ich sehe an Ihrer Aufmerksamkeit und an Ihrer Zahl, daß es doch nicht langweiliger ist als bei Agrardebatten, Sozialdebatten oder auch bei Kulturdebatten, bei denen das Haus manchmal noch schlechter besetzt ist. Wir müssen .eben gemeinsam unsere Lasten tragen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Mommer.)

    — Ja, man soll einmal mit den guten Beispielen anfangen. Wir werden ja in Zukunft öfter Gelegenheit haben, hier über solche Fragen zu sprechen, und ich glaube, daß die Diskussionen dann auch kürzer sein werden.
    Am Ende meiner Ausführungen darf ich zugleich im Namen meiner politischen Freunde Frau Minister Strobel ,aufrichtig dafür danken, daß sie in die Gesundheitspolitik sehr viel Leben und sehr viele Kontroversen hineingebracht hat. Ich bin der Meinung, daß das gut und richtig ist; denn es handelt sich hier nicht um irgendeine Wohltätigkeitsveranstaltung, sondern um die Gesundheitspolitik von heute und morgen. Es ist des Streits der Edlen und des Schweißes der Edlen — den wir heute hier auch infolge der Wärme vergießen müssen — wohl wert, diese Mühe auf sich genommen zu haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)