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ID0518319600

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    Deutscher Bundestag 183. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1968 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 9901 A Fragestunde (Drucksachen V/3054, zu V/3054, V/3080) Fragen des Abg. Moersch: Einrichtung einer Bundeszentrale für Öffentlichkeitsarbeit — Frage der Leitung Diehl, Staatssekretär 9901 B Moersch (FDP) . . . . . . . 9902 A Dorn (FDP) 9903 A Ollesch (FDP) 9903 C Spitzmüller (FDP) . 9903 C, 9905 A Ertl (FDP) 9904 A Genscher (FDP) 9904 C Jung (FDP) 9905 B Schwabe (SPD) . . . . . . . 9905 B Freiherr von Gemmingen (FDP) . 9906 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9906 B Dr. Imle (FDP) 9907 A Rollmann (CDU/CSU) 9907 B Frage des Abg. Moersch: Pläne für neue Aufgabenstellung und Organisation der Bundeszentrale für politische Bildung Scheel, Vizepräsident 9907 C Diehl, Staatssekretär 9907 C Moersch (FDP) . . . 9907 C, 9908 A, B Köppler, Parlamentarischer Staatssekretär 9907 D Rasner (CDU/CSU), zur GO . . . 9908 B Genscher (FDP), zur GO 9908 C Fragen des Abg. Zebisch: Arbeitslosenquote in Nordbayern . . 9908 D Frage des Abg. Dr. Ritz: Zurverfügungstellung von Mitteln durch die Bundesanstalt und die nordrheinwestfälische Landesregierung für den Aufbau einer industriellen Geflügelhaltung Kattenstroth, Staatssekretär . . . 9909 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 9909 C Frage des Abg. Weigl: Ursache der niedrigen Wahlbeteiligung bei den Sozialwahlen Kattenstroth, Staatssekretär . . 9909 D Weigl (CDU/CSU) 9909 D Frage des Abg. Dr. Enders: Befreiung Wehrpflichtiger, die sich erst nach der Einziehung zum Grundwehrdienst für einen geistlichen Beruf ent- II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 scheiden, von der weiteren Ableistung des Wehrdienstes Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . 9910 A Dr. Enders (SPD) . . . . . . . . 9910 B Fragen des Abg. Hirsch: Zahl und Entscheidung der von bereits dienenden Wehrpflichtigen seit 1966 gestellten Anträge auf Anerkennung als Wehrdienstverweigerer Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 9910 C Berkhan (SPD) . . . . . . . . 9910 C Frage des Abg. Rollmann: Zahl der von Wehrpflichtigen in der Auseinandersetzung um die Notstandsgesetzgebung zurückgeschickten Wehrpässe Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 9911 A Rollmann (CDU/CSU) . . . . . . 9911 A Fragen des Abg. Felder: Handbuch für „Innere Führung" —Neuausgabe Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 9911 B Felder (SPD) . . . . . . . . . 9911 D Berkhan (SPD) . . . . . . . . 9911 D Schulz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . . 9912 A Petersen (CDU/CSU) . . . . . . 9912 B Zur Geschäftsordnung Genscher (FDP) . . . . . . . . 9912 C Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 9912 C Aktuelle Stunde Einrichtung einer Bundeszentrale für Öffentlichkeitsarbeit Moersch (FDP) . . . . . . . . 9912 D Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 9913 D Raffert (SPD) . . . . . . . . . 9914 B Genscher (FDP) . . . . . . . . 9915 B Schwabe (SPD) . . . . . . . . 9915 D Frau Dr. Heuser (FDP) . . . . . . 9916 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . . 9916 D Dr. Kübler (SPD) 9917 C Mischnick (FDP) . . . . . . . 9918 A Schoettle (SPD) 9918 D Diehl, Staatssekretär . . . . . 9919 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Fortführung des sozialen Wohnungsbaues (Wohnungsbauänderungsgesetz 1968) (Drucksache V/3041) Dr. Reischl (SPD) . . . . . . . . 9919 D Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Gesetz zur Änderung strafrechtlicher Vorschriften der Reichsabgabenordnung und anderer Gesetze (Drucksache V/3042) Dr. Reischl (SPD) . . . . . . . . 9920 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EWG Getreide, Reis, Schweinefleisch, Eier und Geflügelfleisch sowie des Zuckergesetzes (Drucksache V/2907) Abstimmung in zweiter und dritter Beratung — . . . . . . . 9921 B Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Gesundheitspolitik (Drucksachen V/2675, V/3008) Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 9922 A, 9941 C Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . . 9922 A Frau Strobel, Bundesminister . . . 9923 D, 9957 A Frau Dr. Heuser (FDP) . 9926 C, 9961 C Frau Blohm (CDU/CSU) . . . . . 9930 A Dr. Bardens (SPD) . . . . . . . 9932 B Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 9935 D Kubitza (FDP) . . . . . . . . . 9940 B Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 9942 D Dr. Dittrich (CDU/CSU) . . . . . 9944 A Dr. Meinecke (SPD) . . . . . . 9947 A Spitzmüller (FDP) . . . . . . . 9950 D Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . . 9952 C Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Beschleunigung der Erteilung von Sichtvermerken (Drucksachen V/2163, V/2915) Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 9963 A Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 9963 D Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU) . . 9964 C Schoettle, Vizepräsident . . . . . 9964 D Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Berlinhilfegesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache V/3019) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 III (Drucksache V/3067), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3064) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Hofmann (Mainz) (CDU/CSU), zur Abstimmung . . . 9964 C, 9965 B, D Spangenberg, Senator des Landes Berlin 9965 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Antrag betr. Lage und Erwartungen der Berliner Wirtschaft (Abg. Burgemeister, Gewandt, Illerhaus, Lampersbach, Müller [Berlin] u. Gen.) (Drucksachen V/2970, V/3063) 9966 A Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Rechnungsjahr 1968 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1968) (Drucksache V/2625) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen (Drucksachen V/2761, zu V/2761) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Frederichs (CDU/CSU) . . . . 9966 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des ERP-Investitionshilfegesetzes (Drucksache V/2626) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen (Drucksache V/2762) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Brenck (CDU/CSU) . . .. . . . 9968 A Entwurf eines Gesetzes über Straffreiheit (SPD) (Drucksache V/3028) — Erste Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über Straffreiheit (FDP) (Drucksache V/3030) — Erste Beratung — 9968 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik über den Antrag betr. AkademieReife (Abg. Dr. Martin, Dr. Schober, Frau Geisendörfer, Dr. Hudak, Gottesleben, Dr. Hammans, Frau Dr. Wex, Dr. Huys und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksachen V/2804, V/3077) Moersch (FDP) . 9968 D, 9969 C, 9970 C Dr. Martin (CDU/CSU) 9969 A Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . 9970 B Frau Freyh (SPD) 9970 D Dr. Mommer, Vizepräsident . . . 9971 A Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von bezahltem Urlaub für die Teilnahme an förderungswürdigen staats- bürgerlichen Bildungsveranstaltungen (SPD) (Drucksache V/2682) — Erste Beratung — 9971 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Finanzausgleich unter den Ländern vom Rechnungsjahr 1965 an (Länderfinanzausgleichsgesetz 1965) (Drucksache V/2784); Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 GO (Drucksache V/3024), Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen V/2984, zu V/2984) — Zweite und dritte Beratung — 9971 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Kaffee-Übereinkommen 1968 (Drucksache V/2906) ; Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3066), Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen (Drucksache V/3035) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9971 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 10. Juli 1967 mit dem Königreich Thailand zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bei den Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache V/2629) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache V/3058) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9972 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Krankenpflegegesetzes (Bundesrat) (Drucksache V/1896); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen (Drucksache V/2974) — Zweite und dritte Beratung — 9972 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Abg. Dr. Jungmann, Frau Dr. Hubert, Frau Blohm, Prinz zu Sayn- Wittgenstein- Hohenstein, Dr. Hammans, Dr. Schmidt [Offenbach], Lange, Dr. Meinecke u. Gen.) (Drucksache V/2572) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen (Drucksache V/2996) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 9972 D Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (SPD) (Drucksache V/1724); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3068), Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses (Drucksache V/3001) — Zweite und dritte Beratung — 9973 A Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache V/2979) — Erste Beratung — 9973 B IV Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 Entwurf eines Gesetzes über das Verfahren bei der Erteilung von Zollkontingentscheinen (Drucksache V/2980) — Erste Beratung — 9973 B Entwurf eines Gesetzes zur Überleitung gebührenrechtlicher Vorschriften (Drucksache V/2981) — Erste Beratung — . . . 9973 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 12. Juni 1965 zu dem Übereinkommen vom 20. März 1958 über die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände und Teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung (Drucksache V/2993) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 9973 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Ermittlung des Gewinns aus Land- und Forstwirtschaft nach Durchschnittssätzen (Drucksache V/3007) — Erste Beratung — . . . . . . . . . 9973 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1967 mit dem Königreich Belgien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Regelung verschiedener anderer Fragen auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen einschließlich der Gewerbesteuer und der Grundsteuern (Drucksache V/3006) — Erste Beratung — 9973 D Entwurf eines Gesetzes über Maßnahmen zur Sicherung der Altölbeseitigung (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Bading, Mertes u. Gen.) (Drucksache V/3075) — Erste Beratung — 9973 D Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den von der Bundesregierung vorgelegten 6. Bericht über die Auswirkungen der EWG- Marktorganisationen auf dem Agrargebiet für die Zeit vom 1. Juli 1966 bis 30. Juni 1967 (Drucksachen V/2277, V/2952) 9974 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Lücke (Drucksache V/2975) . . . . 9974 A Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. militärische Ausrüstungs- und Ausbildungshilfe (Drucksachen V/535, V/2976) 9974 B Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der FDP eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 26 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Umdruck 421, Drucksache V/3046) 9974 B Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den von der Fraktion der FDP eingebrachten Entschließungsantrag zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 26 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Umdruck 420, Drucksache V/3050) 9974 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Antrag des Bundesschatzministers betr. Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Erhöhung des Grundkapitals der Vereinigte Industrie-Unternehmungen AG und Überlassung der jungen Aktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Drucksachen V/2805, V/3055) 9974 C Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Entschließungsantrag der Abg. Burgemeister, Franke (Hannover), Graaff u. Gen. zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1968, hier: Einzelplan 12 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Umdruck 416, Drucksache V/3062) Burgemeister (CDU/CSU) . . . . 9974 D Haehser (SPD) . . . . . . 9975 B Frau Kalinke (CDU/CSU) . . . . . 9975 D Ravens (SPD) . . . . . . . . . 9976 A Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Bericht des Bundesministers des Innern betr. Internationale Polizeikonvention (Drucksachen V/2433, V/3039) Dr. Kempfler (CDU/CSU) . . . . . 9976 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik über den Bericht der Bundesregierung über Internationale Organisationen (Drucksachen V/1635, V/3029) . . . . . 9976 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Bericht des Bundesschatzministers betr. Ergebnisse der Entbehrlichkeitsprüfung und der Veräußerung von Bundesgelände zu Zwecken des Wohnungsbaues und der Eigentumsbildung (Drucksachen V/2604, V/3059) 9977 A Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 V Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik über den Bericht der Bundesregierung über den Stand der Unfallverhütung und das Unfallgeschehen in der Bundesrepublik (Unfallverhütungsbericht 1965) (Drucksachen V/1470, V/3031) . . . 9977 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Bericht des Bundesministers des Innern betr. Rechtsstellung und Ausbildung der deutschen Beamten für internationale Aufgaben (Drucksachen V/2854, V/3061) Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . . 9977 B Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Dreiundvierzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2956, V/3037) 9977 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Vierunddreißigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen V/2834, V/3038) 9977 D Ubersicht 21 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache V/3045) . . . . . 9977 D Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP betr. Mitgliederzahl des Finanzausschusses (Drucksache V/3057) . . . . . 9977 D Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD betr. Verwaltungsrat der Lastenausgleichsbank (Drucksache V/2999) . .. . . 9978 A Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Bundeshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1966, hier: Nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben (Drucksache V/2925) 9978 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats über die Finanzierung der Schweinezählung in den Mitgliedstaaten eine Verordnung des Rats zur Festlegung der Grundregeln für die Intervenventionen auf dem Markt für Butter und Rahm eine Verordnung des Rats zur Festsetzung der Kriterien für die Ermittlung des Weltmarktpreises für Erdnüsse, Kopra, Palmnüsse und Palmkerne sowie Palmöl (Drucksachen V/2574, V/2691, V/2810, V/2997) 9978 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats zur Bestimmung von Erzeugnisgruppen und von besonderen Vorschriften für die Errechnung von Abschöpfungen auf dem Sektor Milch und Milcherzeugnisse eine Verordnung des Rats über die Grundregeln für die Gewährung von Erstattungen bei der Ausfuhr von Milch und Milcherzeugnissen und über die Kriterien für die Festsetzung des Erstattungsbetrages (Drucksachen V/2653, V/2998) 9978 B Mündlicher Bericht des Innenausschusses über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagenbediensteten der Gemeinsamen Kernforschungstelle, die in den Niederlanden dienstlich verwendet werden (Tabelle der Bezüge) Verordnung des Rats zur Änderung der Regelung der Bezüge und der sozialen Sicherheit der Atomanlagenbediensteten der Gemeinsamen Kernforschungsstelle, die in den Niederlanden dienstlich verwendet werden (einmalige Zulage) (Drucksachen V/2812, V/3027) 9978 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rats über das gemeinschaftliche Versandverfahren (Drucksachen V/2852, V/3056) 9978 D Nächste Sitzung 9978 D Anlagen 9979 A Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 183. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 26. Juni 1968 9901 18 3. Sitzung Bonn, den 26. Juni 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Frau Albertz 28. 6. Arendt (Wattenscheid) 28. 6. Dr. Arndt (Berlin /Köln) 28. 6. Bading * 26. 6. Dr. Bucher 27. 6. van Delden 26. 6. Dr. Erhard 28. 6. Feuring 27. 6. Dr. Frey 30. 6. Gscheidle 28. 6. Haar (Stuttgart) 28. 6. Hamacher 1.7. Hösl ** 26. 6. Frau Dr. Hubert 1.7. Jahn (Marburg) 26. 6. Kaffka 26. 6. Frau Kleinert 28. 6. Klinker * 26. 6. Dr. Koch 26. 6. Koenen (Lippstadt) 30. 6. Kriedemann* 26. 6. Kunze 1.7. Lemmer 29. 6. Dr. Lindenberg 26. 6. Lücker (München) * 26. 6. Mauk * 26. 6. Missbach 26. 6. Müller (Aachen-Land) * 27. 6. Sander ** 27. 6. Dr. Sinn 30. 6. Dr. Starke (Franken) 26. 6. Stein (Honrath) 26. 6. Steinhoff 1.7. Storm 26. 6. Wolf 28. 6. Zebisch 28. 6. Anlage 2 Umdruck 497 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Gesundheitspolitik - Drucksache V/2675 -. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bei den Landesregierungen darauf hinzuwirken: 1. Institute für Sportmedizin an allen Universitäten und Hochschulen, verbunden mit ordentlichen Lehrstühlen für Sportmedizin, einzurichten. 2. Die Ausbildung der Leibeserzieher in den biologisch-medizinischen Grundlagen der Leibeser* Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht ziehung und der Gesundheitserziehung zu verbessern. 3. Eine sport- und leistungsmedizinische Befunddokumentation aufzubauen. 4. Die Möglichkeiten für sportärztliche Untersuchungen stärker als bisher zu fördern. Bonn, den 20. Juni 1968 Mischnick und Fraktion Anlage 3 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Müller (Worms) (SPD) zu Punkt 8 der Tagesordnung.*) Die Ausschüsse für Ernährung- Landwirtschaft und Forsten und für Gesundheitswesen haben in ihren Sitzungen am Freitag, dem 21. Juni 1968, den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung futtermittelrechtlicher Vorschriften beraten. Die Beschlüsse des federführenden Ausschusses (17. Ausschuß) sind in der Drucksache V/3060 enthalten. Sie entsprechen teilweise den Vorschlägen des Gesundheitsausschusses und hinsichtlich des Art. 3 Abs. 3 einem von der Bundesregierung angenommenen Beschluß des Bundesrates die französischen Saarlieferungen betreffend. Allerdings ist der Art. 3 Abs. 3 wie folgt zu berichtigen. An Stelle der Worte: „die im Rahmen des Kapitels II des Saarvertrages vom 27. Oktober 1962" muß es heißen: „die im Rahmen des Kapitels IV des Saarvertrages vom 27. Oktober 1956". Der vorliegende Gesetzentwurf ist ein erster Schritt auf dem Weg zur Neuordnung des Futtermittelrechts. Er ist dringend erforderlich. Ich bitte deshalb im Namen des Ausschusses, dem Gesetzentwurf - Drucksache V/2850 - in der Zusammenstellung des Ausschusses gemäß Drucksache V/3060 zuzustimmen. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dichgans (CDU/CSU) zum Zusatzpunkt der Tagesordnung betr.: Akademiereife. **) Bei meiner Zustimmung nehme ich an, daß die Prüfung der Bundesregierung von Zielvorstellungen für unser gesamtes Schulwesen ausgeht, die die in diesem Punkt übereinstimmenden Entschließungsanträge der Fraktionen der CDU/CSU und SPD vom 16. November 1967 (Umdrucke 302 und 303), die Forderung „Abitur mit 18 Jahren" berücksichtigen und den Zugang zu den Fachhochschulen aus sämtlichen Schularten sinnvoll aufeinander abstimmen. *) Siehe 182. Sitzung, Seite 9897 A, Zeile 20 **) Siehe Seite 9968 C
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    Rede von Dr. Rolf Meinecke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dais Beispiel .des Jugendzahnpflegegesetzes war in einer Debatte über die Änderung des Grundgesetzes ein absolut schlechtes! Denn ich kann mich noch sehr gut an das Hohngelächter der deutschen Zahnärzteschaft ,erinnern, als damals die gute, allgemein verbindliche Regelung, die dieser Bundestag vorhatte, von den Ländern torpediert wurde. Die kariösen Zähne wurden dann gewissermaßen subsidiär gezogen und werden heute noch subsidiär gezogen. Nach wie vor seht fest, daß 80 % aller schulpflichtigen Kinder an kariösen Zähnen leiden und daß die Vorsorgeuntersuchungen, die dem abhelfen könnten, durch dieses Versagen der Länder in einem gewissen Länderegoismus verhindert wurden.

    (Abg. Dr. Dittrich: Verzeihung, in Bayern isst eine sehr geordnete Jugendzahnpflege!)

    — Ich kenne die Zahlen von Bayern nicht. Aber ich bin bereit, sie mir durchzulesen, wenn Sie mir eines Tages einmal geben werden.
    Eis gibt ,sehr viele verfassungsrechtliche Veröffentlichungen der letzten Zeit gerade über eventuell notwendige Grundgesetzänderungen, z. B. eine unter dem Titel „Das antiquierte Grundgesetz". Übereinstimmend wird von diesen Kommentatoren dargelegt, daß sich gerade auf dem Gebiet des Gesundheitswesens wie auf dem Gebiet des Bildungswesens !seine Unzulänglichkeit zeigt. Die Tatsache, daß Tatbestände und Entwicklungstendenzen die Situation des. Jahres 1949 überholt haben, sollte dazu führen, ,daß man heute ,dieses Grundgesetz sine ira et studio dahin gehend betrachtet, wo vernünftige Änderungen durchgeführt werden sollten. Darüber zu reden, ist auch eigentlich der Sinn und der Zweck dieser heutigen Debatte. Es ist durchaus legitim, daß die kontroversen Meinungen hier quer durch das Haus gehen. Ich meine nicht einmal, daß .das landsmannschaftlich begründet ist.
    Ich persönlich bin der Meinung, ,daß man den Art. 74 Nr. 19 vielleicht ein klein wenig anders formulieren könnte. Es ist natürlich nicht gemeint, daß die Bundesregierung ermächtigt werden soll, Maßnahmen zur Bekämpfung von solchen Krankheiten zu ergreifen, .die „normaler" Art sind. Es kommt darauf an, daß Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten gemeint sind, ,die für große Gruppen der Bevölkerung von Bedeutung sind. Die Epidemiologie der Krankheiten, die für .große Gruppen von Bedeutung sind, hat sich in den letzten zwanzig, dreißig Jahren geändert. Die Infektionskrankheiten ,der damaligen Zeit spielen heute nicht mehr jene Rolle. Ganz andere Krankheiten treten in den Vordergrund. Von vielen dieser wichtigen und bedeutenden Leiden weiß man nicht in jedem Fall genau die Ursache. Das war ,der Sinn des Vorschlags, dieses Ministerium zu ermächtigen, auf Grund von Untersuchungen zu Möglichkeiten einer vernünftigen Vorsorge zu kommen.
    Es ist doch nur e i n Prinzip unserer Gesundheitspolitik, Herr Kollege Dittrich, die Selbstvorsorge über den praktischen Arzt zu fördern und nur dann subsidiär einzugreifen, wenn es nötig sein sollte. Wir wissen doch gar nicht, ob die Selbstvorsorge
    des einzelnen Menschen, die Erkenntnis dazu, die Verpflichtung dazu und die Untersuchungsmethoden deis praktischen Arztes das Ergebnis erzielen werden, welches wir für die Gesamtbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten wünschen, weil wir weder über die' Kausalität solcher Volks- und Zivilisationskrankheiten, noch über ihre Verteilung noch über vernünftige und auch kostenintensive Maßnahmen der Bekämpfung etwas wissen.
    Darum wollten wir gern, daß das Bundesgesundheitsamt und' das Ministerium epidemiologische Untersuchungen anregen, um einmal herauszufinden: Was ist denn nun eigentlich so eine Vorsorgeuntersuchung? Welches sind vernünftige Maßnahmen für größere Gruppen der Bevölkerung in Abhängigkeit von 'den jeweiligen Daten, Geschlecht, Alter, Beruf und .sonstigen Beanspruchungen sowie erblichen Belastungen, und in welchen Fällen ist es mit einer Beratung auf gar keinen Fall zu machen? Da werden möglicherweise Apparaturen und technische Hilfsmittel notwendig werden, so daß man am Anfang nicht unbedingt von einer nur „ärztlichen" Vorsorgeuntersuchung sprechen muß. Das wäre dann möglicherweise der nächste Schritt. So etwas muß man einmal ;in diesm Hause diskutieren können, ohne daß man sofort auf die Aggression bestimmter Berufs- und Standesgruppen stößt, die meinen, das sei ausschließlich ihre Sache.
    Wir halten nach wie vor die Verantwortung des Staates und damit der Gemeinschaft für die Vorsorge und damit für die Erhaltung der Gesundheit der Gesamtbevölkerung für gegeben. Dabei meine ich allerdings einen Staat, der wir alle gemeinsam sind, den wir gemeinsam kontrollieren und den wir gemeinsam bilden. Das heißt, ich meine mit diesem Staat eine moderne Gesellschaft, die sich dieser Verantwortung bewußt ist, und nicht irgendeine Institution, die hier den Menschen seiner Individualität berauben, ihn gewissermaßen in einen Mechanismus moderner Massenapparaturen hineinzwängen und ihn seiner Eigeninitiative entleeren will. Das verstehe ich auch unter solchen Untersuchungen, und ich meine, das sei nützlich.
    In dem Zusammenhang dürfte man doch wohl zugeben müssen, daß das Ausmaß, gewissermaßen die methodisch vernünftig durchgeführte Vorsorgeuntersuchung noch nicht entwickelt wurde und daß heute noch keiner weiß, welche Kosten diese Untersuchungen verursachen und in welchem Ausmaß die sozialen Krankenversicherungen durch solche Untersuchungen belastet werden. Ehe man aber den nächsten Schritt tut und dies den Krankenkassen anlastet, müßte man, meine ich, über die Kosten und über die zusätzlichen Belastungen einiges wissen.
    Ich spreche mich persönlich auch für die beiden anderen vorgeschlagenen Grundgesetzänderungen des Art. 74 in den Ziffern 19 a und 19 b aus. Ich meine, daß das ja nicht unbedingt den Zwang für die Bundesregierung bedeutet, nun gesetzgeberisch die Länder in Einzelmaßnahmen zu bremsen; aber es verpflichtet, es zwingt zum gemeinsamen Gespräch mit den Ländern, es zwingt und verpflichtet zu vernünftig abgestimmten, dem Inhalt nach einigermaßen gleichgeregelten gesetzlichen Lösungen in



    Dr. Meinecke
    den Ländern und es ermöglicht, im Notfall auch einmal gesetzgeberisch sehr rasch tätig zu werden, wenn die Entwicklung dies notwendig erscheinen lassen sollte.
    In der Begründung des Deutschen Ärztetages zur Ablehnung der Grundgesetzänderungen, Herr Kollege Dittrich, heißt es:
    Der Deutsche Ärztetag ist der Ansicht, daß das Gesundheitswesen insbesondere im Bereich der Bekämpfung von Krankheiten durch eine sinnvolle Aufteilung der Kompetenzen von Bund und Ländern, so wie sie derzeit im Grundgesetz geregelt ist, nachhaltiger gefördert wird, als das bei einer noch stärkeren Verlagerung der Zuständigkeiten auf den Bund durch die geplante Änderung des Grundgesetzes der Fall sein würde.
    Ich meine, von einer stärkeren Verlagerung oder überhaupt einer Verlagerung der Zuständigkeiten auf den Bund kann doch im Augenblick gar keine Rede sein.
    Es wurde heute morgen hier angezweifelt, ob es vernünftig sei, daß das Bundesgesundheitsministerium und damit die Regierung gewisse Modelleinrichtungen, gewisse Modellkliniken, gewisse Modellzentren zur Behandlung bestimmter Krankheitsgruppen fördern sollte oder nicht. Nun, diese Dinge werden in den Haushaltsplänen des Ministeriums seit Jahren gefördert. Es geht um bestimmte Krankengruppen. Dazu gehören natürlich „Leberkranke", gehören Herzkranke, aber auch Psychopathen und Süchtige sowie Gelähmte. Es war doch die Ärzteschaft selbst, die früher immer nach solchen Zentren, nach solchen Kliniken überregionaler Struktur gerufen hat, um einmal festzustellen, wie solche Kliniken arbeiten sollten und wie sie effektiv wirksam werden könnten, um bestimmte Menschengruppen nicht nur zu behandeln, sondern am Ende einer solchen Behandlung auch wieder in die soziale Gemeinschaft und die Familie einzugliedern. Wenn man diese Untersuchungen weiterhin machen will, dann, meine ich, ist hier letzten Endes auch eine gewisse Übertragung der Verantwortung durch eine Grundgesetzänderung notwendig.
    Meine Damen und Herren, ich möchte noch einige wenige Worte zur Frage ,der Reform des Medizinstudiums sagen. Wir sind persönlich dankbar für die Antwort, die die Bundesregierung gegeben hat. Wir bitten die Regierung, auch diesem Sachverständigengremium unseren Dank zu übermitteln für eine außerordentlich intensive Beratung in den letzten zwei Jahren in zehn bis zwölf Sitzungen, wobei man in den wesentlichen Fragen zur Übereinstimmung gekommen ist. Wir begrüßen auch, daß diese Übereinstimmung so weit reicht, daß im Prinzip — und nur im Prinzip kann das ja der Wissenschaftsrat erwarten — die grundlegenden Gedankengänge und Vorschläge des Wissenschaftsrats berücksichtigt werden sollen.
    Nach wie vor bleiben einige Dinge strittig und müssen überlegt werden: Strittig bleibt, ob Studiengänge mit differenzierten Ausbildungszielen in Anbetracht der modernen Entwicklung vernünftig und notwendig sind, und strittig bleibt, wie man das Problem der Promotion und des Doktortitels künftig regeln soll. Wenngleich wir hier nicht gezwungen sind, das bei der Kontrolle der Bundesregierung — wenn diese Rechtsverordnungen erlassen werden — und bei der Änderung der Bundesärzteordnung zu entscheiden, so stimme ich doch mit meinem Kollegen Dichgans darin überein, daß wir uns hierzu politisch äußern sollten.
    Wenn ich mich dazu politisch äußern darf: Ich meine, daß Studiengänge mit differenziertem Ausbildungsziel, soweit es sich um Dozenten und Lehrpersonen an den Hochschulen handelt, unumgänglich sind und ,die Entwicklung schon selbst dazu führen wird. Wir sollten das nicht bremsen, sondern der Entwicklung überlassen. Ich sehe keine Zersplitterung der Einheitlichkeit des ärztlichen Berufsstandes durch solche speziellen Ausbildungswege mit einem bestimmten Ausbildungsziel und einer bestimmten Qualifikation. Ich sehe keine Beeinträchtigung eines einheitlichen Berufsbildes darin, daß solche akademischen Grade an -den Universitäten selbst später verliehen werden.
    Die Frage der Promotion ist nicht ganz unwichtig. Ich meine, man sollte einen Mittelweg finden zwischen den Vorschlägen des Wissenschaftsrats und den berechtigten Wünschen der Ärzteschaft, doch einen Doktortitel und eine Qualifikation hierzu zu verlangen. Man müßte sich überlegen, in welchen Zeitabschnitt des Studiums eine solche Arbeit einzubauen wäre. Dann hätte der Examenskandidat die Möglichkeit, eine solche Doktorarbeit zu erstellen. Man müßte sich überlegen, wie groß der Zeitaufwand dafür zu veranschlagen wäre und welche Ansprüche daran zu stellen wären.

    (Zustimmung des Abg. Dichgans.)

    Was ist neu an der Antwort der Bundesregierung auf die Frage zur Reform des Medizinstudiums? Für mich ist neu das Bekenntnis dazu, daß die Sozialmedizin und auch die Arbeitsmedizin besonders wichtige Grundlagen der ärztlichen Tätigkeiten sind — ich meine, daß sie in den kommenden Jahrzehnten noch sehr viel größere Bedeutung erreichen werden — und bei der Ausbildung des jungen Arztes mehr berücksichtigt werden sollen als bisher. Insofern halte ich die hier heute etwas zwangsweise hergestellte Parallelität zur Ausbildung der Ärzte auch in der Sportmedizin nicht ganz für gegeben. Es ist eben doch etwas anderes, ob eine Individualmedizin mit dem Schwerpunkt auf Individualbehandlung und Individualkausalität unterrichtet wird, ob .es — wie der Wissenschaftsrat betont — im wesentlichen darauf ankommt, daß der junge Studierende sich mit den Problemen der klinischen Medizin zu beschäftigen habe, oder aber ob für kommende Jahrzehnte — und für diese bilden wir die Ärzte heute aus — die Fragen der Relation zwischen Einzelwesen und Gemeinschaft und Gesellschaft, die Fragen des körperlich Krankseins oder des körperlich Gesundseins in Abhängigkeit auch von geistigen oder psychischen Fehlhaltungen oder auch besonders positiven Einstellungen, die Fragen der Relation zwischen Gesellschaft und dem einzelnen Menschen überhaupt — auch als Krankheits-



    Dr. Meinecke
    faktor der Beruf oder vielleicht sogar unserer gesamten Lebensweise — mehr als bisher in den Mittelpunkt sowohl kausaler als auch therapeutischer Betrachtung gestellt werden sollten! Das ist letzten Endes das, was wir uns unter sozialer Medizin vorstellen. Das steht denn auch mit den Vorschlägen des Wissenschaftsrats nicht in Widerspruch, weil es sich hier nicht um einen Nebenfall oder um einen Einzelfall handelt, sondern um ein Prinzip der gesamtmedizinischen Betrachtung.
    Anläßlich der Protesaktionen der deutschen Studentenschaften haben wir eine interessante Erfahrung gemacht. Ich bin mit Ihnen wahrscheinlich einer Meinung, wenn ich sage: ich lehne eine Politisierung der Wissenschaft ab. In einigen Fakultäten und Disziplinen schien es so, als ob besonders radikale oder linksgerichtete oder sich für fortschrittlich haltende Gruppen der Studentenschaft für solch eine Politisierung der Wissenschaften plädierten. Das war aber nur ein vorübergehendes Stadium. Aus dieser vorübergehenden Politisierung ist doch bald herausgekommen, zumindest für den Bereich, über den wir heute diskutieren: klarzumachen, daß Wissenschaft in jedem Fall eine Seite hat, die politik-, gesellschafts- und gemeinschaftsbezogen ist. Das veranlaßte den VDS damals, anläßlich des Jubiläums des Wissenschaftsrats zu betonen, daß gerade die Behandlung der Forderungen der Gesellschaft an die Individualmedizin, aile ökologischen Fragen, die Sozialmedizin und die Arbeitsmedizin, in einem weitaus größeren Maße als bisher gefördert werden sollten. Ich meine, dies-er Beitrag des Protestes der deutschen Studentenschaften sollte von uns heute positiv bewertet werden.
    Was steht denn hinter dem Ausbildungsziel der Ärzte, hinter einer Studienreform und letzten Endes hinter der Kardinalfrage der ausreichenden Versorgung unserer Bevölkerung durch Ärzte? Wir geben zu, daß ohne diese Ärzte, ohne gute und modern ausgebildete Ärzte keine moderne Gesundheitspolitik, aber auch keine Vorsorge, auch keine moderne Individualtherapie betrieben werden kann. Ich glaube, es steht dahinter — und ich wäre dankbar, wenn das Ministerium dazu nachher noch einige Worte sagen könnte — das bedeutsame Problem: Haben wir nun eigentlich zuviel Ärzte? Haben wir zuwenig Ärzte? Sollen wir restriktive Maßnahmen ergreifen oder nicht? Wie stellt sich dieses Problem heute?
    Es sind hier bittere Vorwürfe gefallen, -daß gerade zu einem Zeitpunkt, als die deutsche Ärzteschaft vor der Ergreifung des Medizinstudiums gewarnt habe, staatliche Stellen dazu animiert hätten. Nun, meine Damen und Herren, -das ist unwahr. Es hat niemand animiert, es hat nur jemand gewarnt, von der Ergreifung eines Studiums, eines Berufs abzuraten, ohne daß man in der Lage gewesen wäre, klare Zahlen darzulegen über den künftigen Bedarf an Ärzten, an im Gesundheitswesen tätigen Menschen, und über die Ausbildungskapazitäten auf der anderen Seite sowie über -das Ausmaß, auf das diese Ausbildungskapazitäten heraufzuschrauben oder eventuell nicht heraufzuschrauben sind. Das lesen Sie doch im Bericht der Bundesregierung über den Stand der Bildungsplanung, daß solche Zahlen in Wirklichkeit eben leider nicht vorliegen.
    Wir haben Zahlen, und wir wissen, daß wir heute mit der Flut von Jungakademikern nicht so richtig fertig werden. Wir erleben jetzt die Flut junger Ärzte, die aus den Jahren 1961 und 1962 stammen, als sich der Anteil der Medizinstudenten an der Gesamtzahl der Studieren-den plötzlich von 8,4 auf 12,6 % erhöht hat. Bis 1966 ist dieser Anteil wieder auf 7,9 % heruntergegangen, so daß es ja gar nicht heraus ist, ob dieser Ausstoß aus den Universitäten in den kommenden Jahren noch bleibt. In der gleichen Zeit hat sich übrigens der Anteil der Studierenden für Mathematik und Naturwissenschaften von 16 % auf 24 % erhöht. Dièse Entwicklung wird auch weitergehen.
    Es gibt also Trends, es gibt beliebte Berufe, und es gibt dann wieder die Neigung, andere Berufe zu ergreifen. Wir wollten damals nicht gerne, daß man etwas tut, ohne diesen Bedarf an Akademikern zu kennen, wobei dann natürlich einzubeziehen wären Fragen der internationalen Erwartungen anderer Länder an uns, Fragen des Engagements der Bundesrepublik in anderen Ländern, vielleicht auch mit menschlichen Hilfs- und Arbeitskräften, Fragen des Bedarfs an Ärzten, die allgemein „gesellschaftsbezogen", z. B. im öffentlichen Gesundheitsdienst, aber auch bei der Bundeswehr, zu beschäftigen sind. Diese Zahlen lagen nicht vor. Wir hörten nur immer wieder von einer Mangellage. Die-se Mangellage wollten wir aber nicht sich verschärfen lassen. Darum haben wir damals gesagt, man sollte nicht einseitig — nur aus standespolitischen Gründen — vor der Ergreifung eines Studiums warnen, ehe man es mit Zahlen belegen kann. Nun liegen ja jetzt Zahlen vor, und man kann dankbar sag-en, daß sich das Gesundheitsministerium um die Frage des künftigen Akademikerbedarfs bemüht. Hier geht es speziell um die Ärzteschaft, aber das kann .ein sehr vernünftiger Modellfall für solche Betrachtungen werden, die wir auf allen Gebieten anstellen müssen. Ich wäre dankbar, wenn das Ministerium der deutschen Öffentlichkeit bald über -die Gutachten, die in seinem Auftrage erstellt worden sind, eine Information gibt, damit man auf -dem Gebiet der Bildungsplanung die entsprechen-den Konsequenzen ziehen kann.
    Die Frage, ob es zuviel oder zuwenig Ärzte gibt, klärt sich ja sehr rasch an unseren Grenzen. Natürbin ich der Meinung, daß die Länder jetzt sehr rasch und sehr flexibel den Medizinalassistenten Plätze in ihren Ausbildungsstätten gewähren sollten und daß sie sehr rasch flexibel in der Anrechnung der verschiedenen Disziplinen verfahren sollten. Hamburg hat da ein Beispiel gegeben; wir haben das Problem in meiner Vaterstadt nicht mehr. Schauen wir aber über die Grenzen unseres Landes, so stellen wir fest, daß wir — das wird durch eine Feststellung der Weltgesundheitsorganisation bestätigt — in der gesamten Welt viel zuwenig Ärzte haben. Ich weiß nicht, wie in den nächsten 10 oder 20 Jahren unser Arrangement aussehen wird, aber es könnte sein, daß man jungen Ärzten stärker als bisher sagen wird, sie sollten in ihre Zukunftsbetrachtungen auch



    Dr. Meinecke
    einmal einbeziehen, daß ein mehrjähriger Dienst in deutschen Hospitälern im Ausland oder auch bei fremden Nationen als deutscher Arzt mit dem Erfahrungsgut, das sie an unseren Universitäten gesammelt haben, nützlich sein könnte.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD.)

    Man sollte den jungen Ärzten aber auch sagen, daß sie es sich auch bei ihrem Berufsbild gefallen lassen müssen, daß das Schwergewicht in der ärztlichen Arbeit von der individuellen Behandlung verschoben wird zu Vorsorgeuntersuchungen, d. h. zu Untersuchungen an Menschen, die eben noch nicht krank sind, daß so etwas vielleicht wesentlich langweiliger und uninteressanter sein kann, aber doch auch eine hohe Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft und der Gesllschaft bedeutet. Man sollte betonen, daß allgemein-soziale Aspekte in Zukunft bedeutsamer werden, als sie es bisher waren, und man sollte sagen, daß sich damit die Felder und die Gebiete ärztlicher Betätigung in den kommenden Jahrzehnten verlagern werden. Man sollte auch sagen, daß derjenige, der einen freien Beruf erwählt, natürlich auch ein gewisses Risiko tragen muß.
    Ich möchte zum Schluß noch sehr weniges sagen über die Frage der Umweltschäden und nicht speziell noch einmal auf Luft, Wasser und Lärm eingehen. Ich möchte nur ganz gern andeuten, daß wir, wenn wir die Aufwendungen des Gesundheitsministeriums für das gesamte Gebiet der Ressortforschung betrachten, hier heute dankenswerterweise feststellen können, daß sich in den Jahren 1965 bis 1968 dieser Betrag fast verdoppelt hat und daß die Aufwendungen in anderen Ressorts hier in einer anderen Weise gestiegen sind, nämlich nicht in dem gleichen Ausmaß. Das ist eine durchaus vernünftige und moderne Entwicklung, und wer einen Blick über die Grenzen wirft, wird feststellen, daß es in allen Kulturnationen im Augenblick so aussieht. Wir haben anläßlich einer Informationsreise sehr exakt den Berater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Mr. Horning — Herr Dr. Schmidt hat ja vorhin diese Institution angeführt —, gefragt: Wie hat sich denn nun eigentlich in einem solchen Land, das gewohnt ist, zukunftsbezogen auch in der Forschung zu denken, das Schwergewicht in der Forschung und die Aufwendung der Mittel hierfür in den letzten zehn Jahren verändert? Da kann man feststellen, daß eindeutig betont wird: Immer mehr rücken die Probleme der Forschung in den Vordergrund und werden auch die entsprechenden Mittel dafür bewilligt, die sich mit dem Menschen in seiner Umwelt, mit Auswirkungen der Umwelt, der Technik, der Zivilisation auf den Menschen, mit der Reaktion des Menschen und damit beschäftigen, wie man hier eine schadhafte und krankhafte Entwicklung vermeiden kann. Ich bin kein Futurologe. Aber es gibt da Sitzungen, internationale Tagungen — ich erinnere an den Bericht über die Ciba-Foundation im Jahre 1962 in London —, die übereinstimmend ein sehr deutliches Bild der Entwicklung der nächsten 10 oder 20 Jahre abzeichnen. Das geht von persönlichkeitsverändernden Drogen, das geht über die Beeinflussung der Intelligenz durch Drogen, das geht von automatischen und elektronischen Prothesen in einem Ausmaß, wie wir es uns nicht träumen lassen, aus. Da kommen viele Dinge auf uns zu, deren Gefährdung wir heute nicht ahnen können und hinsichtlich deren wir auch nicht über vernünftige Daten verfügen. Von daher muß ich auch sagen, daß das Verharren bei einer subsidiären Betrachtungsweise dieser Entwicklung nicht Rechnung trägt. Ich würde mir ein Ministerium wünschen, das zur gegebenen Zeit, wenn solche Schäden einmal auftreten, auch die Möglichkeiten hätte, sehr rasch gesetzgeberisch aktiv zu werden. Ich würde mir ein Ministerium wünschen, das hier gewissermaßen den Finger am Puls der Zeitgeschichte hat bei einer Entwicklung, die immer rascher und rasanter und gewissermaßen aus einer Eigengesetzlichkeit der Technik selbst verläuft. Die Amerikaner haben das erkannt, und im allgemeinen vollziehen wir wenige Jahre später die dort beobachtete Entwicklung nach.
    Frau Minister, wir leben in einer sehr männlichen Welt, und es wird gesagt und mit Recht wohl behauptet, daß diese sehr männliche Welt keine sehr humane Welt sei! Sie arbeiten in einem sehr männlichen Kabinett, Frau Minister, -- und ich möchte Ihnen viel Erfolg wünschen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Spitzmüller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Spitzmüller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Zunächst ein Wort zu Ihnen, Herr Dr. Schmidt (Offenbach). Ich glaube, wir Freie Demokraten waren schon richtig beraten, und das, was Herr Kubitza vorgetragen hat, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihrer großen Anfrage. Denn wenn Sie fragen, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen hält die Bundesregierung für vordringlich, um Gesundheitsvorsorge für alle auf einen den Erkenntnissen der Wissenschaft usw. entsprechenden Stand zu bringen, dann hat nicht nur die Arbeitsmedizin dahinzugehören, sondern dann gehört als Farbtupfer — wenn ich an die Debatte von gestern abend erinnern darf—auch die Sportmedizin hinein, daß auch ihr eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Darum geht es uns, daß dieser fehlende Farbtupfer auch noch in die Debatte eingeführt wurde.
    Herr Kollege Dr. Bardens hat es freundlicherweise unternommen, über die schwierige Situation der deutschen Krankenhäuser hier bereits tiefschürfende Ausführungen zu machen und das mit Zahlen zu belegen. Herr Dr. Dittrich ist ebenfalls sehr eingehend in diese Fragen eingestiegen. Ich glaube, daß ich mich deshalb kurz fassen kann.
    Wer nun die Seiten 11 und 12 dieser Antwort durchliest, dem wird, wenn er schon länger als Abgeordneter hier im Hause tätig ist, eines deutlich: Die Krankenhausversorgung ist bei uns nicht gut geregelt. Die finanzielle Situation der Krankenhäuser verlangt Änderungen, verlangt Abhilfe. Nun hat die Regierung eine Grundgesetzänderung vorgeschlagen, aber gleichzeitig muß die Bundesregierung zugeben, daß sie noch nicht weiß, ob diese



    Spitzmüller
    Grundgesetzänderung auch so aussehen wird, daß sich daraus finanzielle Konsequenzen für den Bund ergeben. Das sind dann wieder Fragen, die mit der Finanzreform im Zusammenhang stehen.
    Es bleibt also für uns die Frage: Was geschieht auf dem Wege der Krankenhausversorgung und der finanziellen Verbesserung der Lage der Krankenanstalten? Nach dem geltenden Recht haben wir nur die Möglichkeit, den Krankenhäusern über das Preisrecht zu helfen. Nun hat dieser Deutsche Bundestag im März 1966 über diese Frage debattiert, und es lagen zwei Anträge vor, einer von der SPD und ein etwas abgemilderter oder, wenn Sie so sagen wollen, nicht so weitgehender der damaligen Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP. Verabschiedet wurde dann am 1. Juli 1966 eine Fassung des Wirtschaftsausschusses, die eigentlich, so wie ich es übersehe, dem Ministerium die Hände bindet, überhaupt etwas auf dem Wege des Preisrechts zu tun, bevor der vom Bundestag angeforderte Bericht vorliegt.
    Wir haben also keinerlei Veranlassung, dem Ministerium hier irgendwelche Vorwürfe hinsichtlich der schwierigen Finanzlage der Krankenanstalten zu machen. Wir haben klug und weise, wie wir gelegentlich sind, dem Ministerium einen Auftrag erteilt, aber wir waren nicht so klug und weise,, überblicken zu können, daß es bis zur Erfüllung dieses Auftrages zwei- oder zweieinhalb Jahre dauern würde und wir uns und dem Ministerium damit selbst mit den Möglichkeiten, die uns gesetzlich gegeben sind, den Weg versperren.
    Es ergibt sich für uns als Freie Demokraten aber nun die sorgenvolle Betrachtung: Das geltende Recht können wir, wenn wir nicht über unseren eigenen Schatten vom Juli 1966 springen wollen, gar nicht anwenden, über das Preisrecht noch einmal irgendwie ein bißchen regulierend einzugreifen. Wir wissen nicht, wann wir das neue Recht bekommen. Selbst wenn wir es bekommen, wird es sicherlich eine geraume Zeit von Monaten — hoffentlich nicht zweieinhalb Jahre wie die Befragungsaktion — dauern, bis es angelaufen ist. In dieser Zeit kann also auch nichts geschehen. Wenn finanzielle Verpflichtungen des Bundes im Rahmen der Änderung der Finanzverfassung damit verbunden sind, wird bis 1972 auch nichts geschehen können, weil in der mittelfristigen Finanzplanung nichts vorgesehen ist.
    Es stellt sich deshalb, Frau Ministerin, die Frage, wie bei dieser Zwickmühle, in die wir uns eigentlich ein bißchen durch eigenes Verschulden hineinbewegt haben, den Krankenhäusern in den nächsten drei oder vier Jahren geholfen werden kann. Ich sehe die Gefahr, daß hier tatsächlich unter Umständen in den nächsten zwei, drei, vier Jahren nichts geschieht. Ob über das Preisrecht oder über die Grundgesetzänderung etwas geschehen soll, ist eine offene Frage, denn offensichtlich, Frau Ministerin, haben Sie nicht den Wunsch oder den Willen, falls die Grundgesetzänderung fällt oder falls der Bericht, den der Bundestag angefordert hat, im Dezember hier vorliegt, dann über das Preisrecht, was möglich wäre, noch etwas zu regulieren. Wir wären sehr dankbar, wenn Sie sich zu dieser verzwickten Fragestellung, wie — nach Ihrer Meinung — in den nächsten drei, vier Jahren hier überhaupt etwas geschehen kann, auslassen würden. Was Sie zu der Frage der Krankenhausversorgung auf Seite 11 sagen konnten, konnte sich natürlich nur mehr oder weniger in allgemeinen Feststellungen erschöpfen. Ich fürchte, daß genauere, detaillierte Zahlen Ihnen auch nicht vorliegen oder nicht in ausreichendem Maße vorliegen und Sie sich erhoffen, daß durch die Auswertung der Fragebogenaktion hier einiges deutlicher werden wird.
    Sie haben einige Fragen angesprochen, aber es drängen sich neue, zusätzliche Fragen auf. Wir hätten die Bitte an Sie, Frau Gesundheitsministerin, uns vielleicht einmal im Ausschuß über die regionale Verteilung der als überaltert bezeichneten Krankenhäuser unter Berücksichtigung der Bettenzahl etwas Näheres mitzuteilen. Vielleicht gibt es da sogar Hinweise auf Gründe für die Konzentration überalterter Krankenhäuser in bestimmten Regionen. Es wäre sicherlich interessant, das auch einmal amtlich zu bekommen, unter Umständen auch mit den Hinweisen, aus welchen historischen oder sonstigen Gründen sich die Verhältnisse so entwickelt haben. Wir hätten die Bitte, uns detailliertere Hinweise über die Regionen zu geben, in denen die Bettenkapazität nicht dem Bedarf des Einzugsgebietes entspricht.
    Sehr verehrte Frau Ministerin, daran möchte ich noch folgendes anschließen. Es ist eigentlich ein Widerspruch in sich, daß Sie in der Vorlage festlegen, daß die Krankenhäuser, die älter als 40 Jahre sind, nämlich vor 1920 gebaut worden sind, als überaltert bezeichnet werden. In der Pflegesatzverordnung werden aber keineswegs Abschreibungssätze anerkannt, die davon ausgehen, daß Krankenhäuser nach 40 Jahren überaltert sind. Auf diesen Widerspruch möchte ich in dem Zusammenhang in aller Freundlichkeit hingewiesen haben.
    Wir stellen die Frage: Auf welchem Wege beabsichtigt die Bundesregierung das, wie Sie es nennen gesundheitspolitisch nicht zu vertretende Gefälle in der Krankenhausversorgung zu beseitigen? Herr Kollege Dr. Bardens hat hier ein instruktives Beispiel dafür gegeben, welche Wirkungen auftreten können, wenn man dieses Gefälle beseitigen will. Sie haben gesagt: Ludwigshafen baut mit 10% Zuschuß von Landesmitteln, der ohnehin noch ein bißchen in den Sternen steht; Mannheim hat mit 50 % Zuschuß gebaut, der schon ausgezahlt ist oder mindestens teilweise schon fließt. Wenn Sie das Gefälle beseitigen wollen, fragen wir Sie: Wie wollen Sie es beseitigen, etwa so, daß Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen, die sich bisher angestrengt haben, sicherlich aufgeschreckt auch durch die Haltung des Bundestages in den verschiedensten Debatten, dafür bestraft werden, daß sie rechtzeitig aufgewacht sind, und daß die anderen das nachgeholt bekommen? Oder wie? Hier sind die Probleme zwar aufgezeigt. Aber die Wege, wie sie sinnvoll und gerecht gelöst werden können, werden nicht ganz leicht aufzuzeigen sein.
    Welche realen Möglichkeiten sehen Sie, Frau Ministerin, Fehlinvestitionen zu vermeiden, wenn Sie die Auffassung vertreten, daß der vollkostendeckende Pflegesatz eine Gefahr bedeuten würde?



    Spitzmüller
    Haben Sie irgendwelche Fakten, auf Grund deren Sie zu dem Ergebnis kommen können, daß die Gefahr von Fehlinvestitionen bei einem vollkostendeckenden Pflegesatz größer ist als bei allen anderen denkbaren Lösungen? Das ist eine Frage, die ebenfalls beantwortet werden sollte.
    Wir fragen auch: Welche Untersuchungen und Vorstellungen sind überhaupt vorhanden, um, wie Sie es nennen, die notwendige langfristige, ordnende und koordinierende Planung der Länder bedarfsgerecht durchzuführen?
    Eine Fülle von Fragen, die sich anschließen würden, will ich zurückstellen. Wir werden sie im Ausschuß vorbringen. Aber noch ein Wort zur Verweildauer. Wie soll die Verweildauer eigentlich verkürzt werden? Welche anderweitigen Versorgungsmöglichkeiten sieht die Bundesregierung gerade im Hinblick auf alte oder alleinstehende Menschen, die zwar nicht mehr unbedingt krankenhauspflegebedürftig sind, aber die doch einer Pflege und Versorgung durch andere bedürfen?
    Herr Dr. Bardens hat hier sogar die Forderung erhoben, die Lenkung oder Koordinierung des Personalbedarfs ins Auge zu fassen. Herr Kollege Bardens, wir sind uns einig, daß versucht werden soll, sicherzustellen, daß in den besten Institutionen auch die bestausgebildeten Leute sind. Sie haben das Wort „Lenkung" nicht gebraucht. Aber die Gefahr ist immer groß, daß aus der Koordinierung gleich eine Bedarfslenkung entsteht. Wir sind uns einig, daß hier vieles noch zu tun ist. Aber wir geben der Hoffnung Ausdruck — das möchten wir klarstellen —, daß das Wort „Koordinierung" nicht anders auszulegen ist, wenn Sie es verwenden. Wir wollen versuchen, durch Koordinierung Hilfestellung zu geben, zu besseren Lösungen zu kommen, denken aber keineswegs an eine Planung oder Lenkung in schon einmal dagewesenem Sinne.
    Zum Schluß darf ich zur Lage der Krankenhäuser vielleicht eines feststellen: die deutschen Krankenhäuser leben von der Hand in den Mund. Wenn nicht bald Abhilfe geschaffen wird, dann ist die Folge die, daß wir in unseren Krankenhäusern mit dem Leistungsstand unter das Niveau eines modernen Industriestaates absinken. Die jetzige Lage, die durch die Bundespflegesatzverordnung und die zusätzliche Situation, die der Bundestag geschaffen hat, markiert ist, führt dazu, daß den . Krankenhausträgern, vor allem den frei-gemeinnützigen und den privaten Krankenhausträgern, wie bei einer Strangulation langsam, aber sicher die Luft ausgeht. Aber auch den neuen modernen Krankenhäusern, die allen Anforderungen der medizinischen Erkenntnisse und Erfordernisse entsprechen, die also kostenintensiv eingerichtet worden sind, geht früher oder später die Luft aus, wenn nicht in den nächsten Monaten hier etwas geschieht, wenn durch diesen Bundestag nicht noch im Sinne einer Stützung der Krankenhäuser in ihrer Finanzlage etwas unternommen wird.
    Und noch eine letzte Frage muß ich anschließen, Frau Ministerin: Sie sprechen bei den Finanzierungsfragen von den kommunalen und von den freigemeinnützigen Krankenhäusern, und Sie erwähnen die Privatkrankenanstalten nicht; diese sind ausgeklammert. Was soll mit ihnen werden? Sind sie nur versehentlich nicht genannt, weil es eine dritte kleine Säule ist, die nur 8% der Betten stellt, oder ist gedacht, daß sie abgeschafft werden und zum Aussterben verurteilt sind? Es wäre gut, wenn Sie auch dazu noch eine Antwort geben könnten.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Ministerin, Sie haben angekündigt, daß das Kabinett eine Grundgesetzänderung wünscht. Wie schwer es sein wird, im Bundesrat eine Mehrheit zu finden, ist schon ausgeführt worden. Unsere Zustimmung zu einer solchen Änderung können Sie aber erst dann erhalten, wenn wir klar und deutlich erkennen können, was Sie mit den neuen Zuständigkeiten tatsächlich anfangen wollen, welche Entwicklung im Krankenhauswesen, in der Gesundheitspolitik Sie mit so veränderten Zuständigkeiten dann tatsächlich einleiten. Das ist aus der Beantwortung der Großen Anfrage für uns noch nicht so deutlich geworden, daß wir uns heute schon in irgendeiner Richtung bindend festlegen können.

    (Beifall bei der FDP.)