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    Deutscher Bundestag 182. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1968 Inhalt: Vorlage der jährlichen Übersicht des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung über die Beschäftigung Schwerbeschädigter bei den Bundesdienststellen nach dem Stand vom 1. Oktober . . . . 9833 A Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 9833 B Zur Tagesordnung Rasner (CDU/CSU) 9833 C Erweiterung der Tagesordnung 9833 D Fragestunde (Drucksachen V/3054, V/3070) Fragen des Abg. Dr. Imle: Verhaftung des Universitätsassistenten Dr. Burger Köppler, Parlamentarischer Staatssekretär 9834 A Dr. Imle (FDP) 9834 B Ertl (FDP) 9834 C Frage des Abg. Flämig: Beteiligung der Bundesregierung an der technischen Durchführung und der Finanzierung der Weltwetterwacht Wittrock, Staatssekretär . . . . 9834 D Flämig (SPD) 9835 A Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Möglichkeiten zur Belebung des Fremdenverkehrs im Zonenrandgebiet durch verstärkte Auslandswerbung Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9835 B Dr. Kreutzmann (SPD) 9835 B Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Zusätzliche Mittel zur Schaffung einer Sonderwerbung für das Zonenrandgebiet Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9835 D Dr. Kreutzmann (SPD) 9836 A Schwabe (SPD) 9836 B Dr. Enders (SPD) . . . . . . . 9836 B Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Zusätzliche Mittel für Maßnahmen der inneren Werbung in diesen Gebieten für die nächsten Haushaltsjahre Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9836 D Dr. Kreutzmann (SPD) 9837 A Fragen der Abg. Frau Holzmeister: Einbau einer Ampelanlage auf der Kreuzung der B 327/Rhein-Mosel-Straße in Emmelshausen (Hunsrück) Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9837 B Frau Holzmeister (CDU/CSU) . . . 9837 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 Frage des Abg. Geldner: Erhöhung der Benutzungsgebühren für die italienischen Autobahnen Wittrock, Staatssekretär . . . . 9837 D Geldner (FDP) . 9837 D Frage des Abg. Geldner: Möglichkeit der Einführung entsprechender Gebühren auf den deutschen Autobahnen ' Wittrock, Staatssekretär 9838 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9838 B Frage des Abg. Geldner: Frage einer einheitlichen Regelung der Autobahngebühren innerhalb der EWG Wittrock, Staatssekretär 9838 C Geldner (FDP) 9838 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9839 A Ertl (FDP) 9839 D Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 9840 A Frage des Abg. Seibert: Erfahrungen der Deutschen Bundesbahn mit der Sonderaktion für Reisende über 65 Jahre Wittrock, Staatssekretär 9840 C Frage des Abg. Seibert: Neues Sonderangebot der Deutschen Bundesbahn? Wittrock, Staatssekretär 9840 C Faller (SPD) 9840 D Frage des Abg. Ramms: Übliches Einpendeln auf der unteren Marge der Verkehrstarife Wittrock, Staatssekretär 9841 A Dr. Imle (FDP) . . . . . . . 9841 B Frage des Abg. Ramms: Einnahmeverluste bei Bundesbahn und Binnenschiffahrt trotz erhöhter Transportleistung Wittrock, Staatssekretär 9841 C Dr. Imle (FDP) 9841 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 9841 D Frage des Abg. Ramms: Meldung über einen Verzicht auf die Verbotsliste für Beförderungen im Straßenverkehr Wittrock, Staatssekretär 9842 A Dr. Imle (FDP) 9842 B Frage des Abg. Dr. Artzinger: Vereinfachung des Verfahrens für Ausnahmegenehmigungen vom Verbot des Lkw-Verkehrs an Sonn- und Feiertagen Wittrock, Staatssekretär 9842 C Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 9842 C Fragen des Abg. Dr. Artzinger: Vereinfachung des Anhörungsverfahrens bei Fahrten über den Bereich eines Bundeslandes hinaus — Kompetenz der Bundesregierung? Wittrock, Staatssekretär 9843 A Fragen des Abg. Baltes: Beabsichtigter Kohlenabbau im Südraum Saarbrückens in den Jahren 1990 bis 2000 Schmücker, Bundesminister . . . . 9843 C Fragen der Abg. Frau Mönikes: Freie Gutachtertätigkeit der beamteten Ärzte der staatlichen Gesundheitsämter Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 9844 A Frau Mönikes (CDU/CSU) . . . 9844 A Mündlicher Bericht des Petitionsausschusses über seine Tätigkeit gemäß § 13 Abs. 1 GO in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 32 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen und systematische Ubersicht über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 18. Oktober 1965 bis 31. Mai 1968 eingegangenen Petitionen (Drucksache V/3014) Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 9844 C Frau Wessel (SPD) . . . . . . . 9846 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 15. Mai 1967 zur erneuten Verlängerung des Internationalen Weizen-Übereinkommens 1962 (Drucksache V/2837) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses ( Drucksache V/2595) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EWG-Getreide, Reis, Schweinefleisch und Geflügelfleisch sowie des Zuckergesetzes (Drucksache V/2907) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3049), Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2985) — Zweite und dritte Beratung —, mit Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 III Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Rindfleisch (Durchführungsgesetz EWG Milch und Milcherzeugnisse sowie Rindfleisch) (Abg. Bauknecht, Dr. Schmidt [Gellersen], Bauer [Wasserburg] u. Gen.) (Drucksache V/2937) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2992) — Zweite und dritte Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung futtermittelrechtlicher Vorschriften (Drucksache V/2850) ; Mündlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/3060) — Zweite und dritte Beratung —, mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 364, Drucksachen V/2893, zu V/2893), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 365, Drucksachen V/2894, zu V/2894) in Verbindung mit Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3048), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Getreidepreisausgleich (Drucksachen V/1968, V/2896, zu V/2896), mit Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Wegebauprogramm für ländliche Betriebe in Höhenlagen (Drucksache V/2813), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung gebührenrechtlicher Vorschriften der Schlachtviehmärkte, Schlachthäuser und Fleischgroßmärkte (Abg. Burgemeister, Dr. Siemer, Struve, Riedel [Frankfurt], Wieninger u. Gen.) (Drucksache V/2957) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes (Abg. Burgemeister, Dr. Siemer, Wieninger u. Gen.) (Drucksache V/2958) — Erste Beratung — und mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und der Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 366, Drucksachen V/2540, V/2895) Höcherl, Bundesminister . 9849 A, 9884 C Bauknecht (CDU/CSU) 9854 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 9857 B, 9893 A Ertl (FDP) 9859 B, 9896 C Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 9866 B Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 9872 B Rehs (SPD) 9878 B Logemann (FDP) 9879 B Klinker (CDU/CSU) . . . . . . 9881 B Ehnes (CDU/CSU) . . . . . . 9882 A Dr. Giulini (CDU/CSU) 9883 A Peters (Poppenbüll) (FDP) 9883 D, 9897 D Wächter (FDP) . . . . . . . . 9895 B Dr. Brenck (CDU/CSU) . . . . . . 9866 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 9897 D Anlagen 9899 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 9833 182. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 14.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Frau Albertz 28. 6. Arendt (Wattenscheid) 28. 6. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 28. 6. Bading * 26. 6. Feuring 27. 6. Folger 25. 6. Dr. Frey 30. 6. Dr. Furler 25. 6. Gscheidle 28. 6. Hamacher 1. 7. Frau Dr. Hubert 1. 7. Jahn (Marburg) 25. 6. Kaffka 26. 6. Frau Kleinert 28. 6. Dr. Koch 26. 6. Koenen (Lippstadt) 30. 6. Kriedemann * 26. 6. Frau Dr. Krips 25. 6. Kunze 1. 7. Lemmer 29. 6. Dr. Lindenberg 26. 6. Dr. Löhr * 25. 6. Lücker (München) * 26. 6. Mauk * 26. 6. Missbach 26. 6. Müller (Aachen-Land) * 27. 6. Sander ** 27. 6. Schulhoff 25. 6. Dr. Sinn 30. 6. Stein (Honrath) 26. 6. Steinhoff 1. 7. Wolf 28. 6. Baron von Wrangel 25. 6. Wuwer 25. 6. Zebisch 28. 6. Anlage 2 Umdruck 503 Änderungsantrag der Abgeordneten Bauknecht, Dr. Schmidt (Gellersen) zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Bauknecht, Dr. Schmidt (Gellersen), Bauer (Wasserburg) und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Rindfleisch (Durchführungsgesetz EWG Milch und Milcherzeugnisse sowie Rindfleisch) - Drucksachen V/2937, V/2992 -. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 14 Abs. 1 wird ,a) Nummer 1 wie folgt gefaßt: „1. vorsätzlich oder leichtfertig unrichtige oder unvollständige Angaben tatsächlicher Art über a) die Beschaffenheit, Zusammensetzung oder Menge einer Ware oder b) den Ursprung oder das Bestimmungsland einer Ware macht oder benutzt und dadurch wenigstens leichtfertig bewirkt, daß Subventionen oder Vergünstigungen auf Grund von Verordnungen des Rates oder der Kommission oder auf Grund einer zur Durchführung dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung zu Unrecht gewährt werden;" b) in Nummer 4 hinter den Worten „Vorschriften obliegt," das Wort „nicht" eingefügt. 2. In § 19 Satz 1 werden die Worte „der in § 14 mit Geldbuße bedrohten Handlungen" durch die „Ordnungswidrigkeit nach § 14" ersetzt. 3. Der bisherige Wortlaut des § 23 wird Absatz 1; folgender Absatz 2 wird angefügt: „ (2) Die §§ 15 bis 18 und § 19 Satz 2 treten am 30. September 1968 außer Kraft." Bonn, den 21. Juni 1968 Bauknecht Dr. Schmidt (Gellersen) Anlage 3 Umdruck 504 Änderungsantrag der Abgeordneten Logemann, Ertl, Wächter, Reichmann, Peters (Poppenbüll), Dr. Achenbach, Dr. Staratzke und der Fraktion der FDP zu dem Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (17. Ausschuß) - Drucksache V/2893 -. Der Bundestag wolle beschließen: Der Ausschußantrag wird wie folgt geändert und ergänzt: 1. Nummer 2 erhält folgende Fassung: „2. die im EWG-Vertrag vereinbarten Präferenzen durch Einflußnahme auf die Verwendung der Mittel des Garantiefonds sicherzustellen und dadurch zugleich Agrareinfuhren 9900 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 in die EWG über den Marktbedarf hinaus zu verhindern;". 2. Folgende Nummer 3 wird angefügt: „3. Maßnahmen vorzuschlagen, die die Veredelung in bäuerlichen Familienbetrieben fördern und eine Einengung ihrer Produktionschancen durch industrielle Massentierhaltungen verhindern;". 3. Folgende Nummer 4 wird angefügt: „4. sicherzustellen, daß der rationell bewirtschaftete bäuerliche Familienbetrieb, der zwei familieneigenen Arbeitskräften ein gewerbegleiches Einkommen sichert, Leitbild der nationalen und europäischen Agrarpolitik bleibt und nicht an Viehbesatzzahlen oder Nutzfläche ausgerichtet wird." Bonn, den 25. Juni 1968 Logemann Ertl Wächter Reichmann Peters (Poppenbüll) Dr. Achenbach Dr. Staratzke Geldner Freiherr von Gemmingen Graaff Dr. Haas Kubitza Mauk Opitz Porsch Ramms Dr. Rutschke Saam Sander Schultz (Gau-Bischofsheim) Dr. Starke (Franken) Walter Mischnick und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Unsere Diskussionen waren immer spannungsreich und fruchtbar.

    (Beifall bei der FDP. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Nun, Herr Minister, Sie hätten Ihre programmatischen Ghostwriter ein klein wenig durch Europa schicken müssen — das können Sie beispielsweise im Lexikon nachlesen, Frau Kalinke; es ist nützlich —, nach Schottland, nach Italien, nach Südtirol, nach Österreich, in die Schweiz. Dann hätten Sie kennenlernen müssen, daß es mit der Parklandschaft so einfach eben nicht geht. Wenn Sie dort die Erholungslandschaft sichern wollen, die notwendig ist, damit der geplagte Städter von heute Urlaub und Ruhe findet, müssen Sie zunächst eine funktionsfähige bäuerliche Landwirtschaft sichern.

    (Beifall bei der FDP.)

    Das ist die Frage, vor der Sie stehen. Sie ist ganz diametral entgegengesetzt zu den modernen Ökonomen, die meinen, man müsse mit dem Lineal Raumordnungs- und Infrastrukturpolitik machen. Hier müssen Sie reinen Tisch machen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Ich bin gern bereit, im Ausschuß in einen sachlichen Dialog einzutreten. Aber, meine Damen und Herren, wer glaubt, mit Parklandschaften, womöglich mit Parklandschaften für Bären heute die Agrarprobleme auf dem Lande zu lösen, dem möchte ich sagen, daß ihm Erholungsurlaub in einer freien geordneten Landschaft dringend anzuraten ist, damit



    Ertl
    er aus der verstaubten Stube zu klaren Gedanken kommt.

    (Beifall bei der FDP. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Nun ein Letztes; es kommen einige Kollegen von mir noch nach. Ich habe von der Absatzförderung schon gesprochen. Wir werden diese Frage auch ernsthaft prüfen müssen. Ich teile hier die Auffassung des Kollegen Schmidt (Gellersen). Hier wollen wir mal wissen, welche organisatorische Form vorgestellt ist. Die Länder sollen sich beteiligen. Werden die Länder überhaupt mitmachen? Das ist eine Frage auch des föderativen Verhältnisses; ich muß nachher auch noch ein Wort zur Bildungspolitik sagen, weil ja auch diese Frage angeschnitten ist. Aber wir wollen auf die Dauer auch die Wettbewerbsverhältnisse zwischen Genossenschaft und Landhandel nicht einseitig verändern lassen. Wir sind auch der Meinung, daß man nicht unbedingt alles in einen Einheitstopf packen muß. Ich muß ein klein wenig auch für den Kollegen Bauer, für seine Privatmolkerei tun. Er tut sich ja hart hier. Er wird fast erdrückt in seiner Existenz. Ich will den armen Mann ja am Leben erhalten.

    (Beifall rechts. — Lachen, Unruhe und Zurufe bei den Regierungsparteien.)

    Wir haben bereits nützliche Einrichtungen, Agrarexport, GaL für Absatzwerbung. Soll das alles plötzlich wieder aufgelöst werden? Ich meine, man muß der Privatinitiative so viel überlassen wie nur gerade möglich und die Staatsinitiative nur auf das Unterstützende, auf die Mithilfe richten.
    Ein weiterer Punkt! In Ihrer Vorstellung heißt es, daß sich der Bund nach einer Anlaufzeit zurückzieht. Wie hoch sind dann die Beiträge, die die Landwirtschaft zu tragen hat? Auch das muß doch die Landwirtschaft wissen, damit sie sich von der Kostenseite her einrichten kann. Denn die Preise werden eingefroren, und die Kosten werden nicht eingefroren. Das stimmt doch nicht.
    Nun noch ein Wort zur Umschulung. Auch das ist eine Angelegenheit, die sicherlich vom Grundsätzlichen her zu unterstützen ist, und sie wird hier unsere Unterstützung finden. Aber ich frage Sie: haben Sie bereits genaue Angaben darüber, wieviele mögliche freie Arbeitsplätze Sie haben? Sind das Facharbeiterarbeitsplätze? Wo sind die? Sie haben gesagt, daß mit wissenschaftlicher Genauigkeit die Vorausschau erarbeitet wurde. Haben Sie eine Untersuchung, wie viele Arbeitsplätze in der Zukunft als Dauer- und Facharbeiterarbeitsplätze frei werden? Oder sollen die ausscheidenden Bauern Fremdarbeiterersatz bei der Müllabfuhr machen? Das ist eine Frage, die sehr ernsthaft diskutiert werden muß.

    (Beifall bei der FDP. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Und wo sollen die hingehen? Haben Sie überhaupt die Mittel, um dieses Programm durchzuziehen? Schaffen Sie in deren Wohnnähe die zusätzlichen Arbeitsplätze? Wie bekommen Sie hier die Zustimmung der Länder? Ich könnte ein ganzes Bukett hier noch auftun.
    Aber noch ein sehr wichtiger Gesichtspunkt, wenn es darum geht, den Menschen in der Landwirtschaft nicht weiter sozial zu deklassieren und ihm zu sagen: „Deine Endphase ist der Hilfsarbeiter". Wir wollen ihn als gleichwertige Arbeitskraft erhalten.

    (Zustimmung bei der FDP.)

    Damit noch ein Wort zur Bildungspolitik! Ich finde es nützlich, was darin steht. Ich möchte beinahe sagen: das ist die Empfehlung des Landwirtschaftsministers in Bonn an den Kultusminister Huber in München. Wir wären natürlich viel weiter, Herr Minister: wenn wir beispielsweise in der Gemeinschaftsschule in Bayern schon viel früher angefangen hätten, wäre das Landschulproblem in Bayern heute schon in einem viel weiteren Stadium.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Na ja, in Baden-Württemberg ist es genauso. Wir wissen ja, wer bei den ganzen konfessionellen Schulproblemen, bei der konfessionellen Lehrerbildung gebremst hat. Das sind ja alles Probleme für das Land. Da hätte man mit mehr Fortschrittswillen längst bessere Lösungen schaffen können. Da haben Sie gebremst, meine Herren von der CDU; da standen Sie in den letzten Jahren ständig im Bremserhäuschen der Länderpolitik.

    (Beifall bei der FDP.)

    Das ist eine Frage, die selbstverständlich ist.
    Den Bauern wird der Rat gegeben, gegebenenfalls ihre Höfe zu verkaufen. In die Beratung wird nun auch die Immobilienberatung aufgenommen. Hier darf ich als früherer Berater Ihnen einen Rat geben: lassen Sie das die Berater lieber auf privatwirtschaftlicher Ebene machen, dann verdienen sie wenigstens mehr. Bei 7 % Provision in der Immobilienberatung kann man am Tegernsee mit dem Verkaufen von Bauernhöfen sehr viel verdienen.
    Aber, Herr Minister, ich gehöre zu denen, die jahrelang für eine richtige Anwendung des § 35 des Bundesbaugesetzes kämpfen, nämlich im Hinblick auf die nachgeborenen Bauernsöhne und Alienen. Aber wenn Sie das Tor öffnen wollen, daß jeder, der Geld hat, in Zukunft nach Belieben Grundstücke kaufen kann, um diese Grundstücke dann an die übrige Bevölkerung abzugeben, so schaffen Sie viel Unruhe.

    (Beifall bei der FDP und CSU.)

    Dann werden Sie erleben, daß die Erholungssuchenden sagen: Ich will mich nicht dauernd durch Drahtzäune aussperren lassen, sondern über Naturwiesen wandern und nicht an Hecken vorbeiziehen!
    Wir begrüßen Ihre Vorschläge zur Forschung. Wir begrüßen, daß Sie in Ihr Programm die Fischereiwirtschaft und die Holzwirtschaft aufnehmen. Zur Holzwirtschaft darf ich sagen: auch hier helfen Sie am besten, wenn Sie zur Verbesserung der Preise beitragen.
    Zusammenfassend: Wir sind für eine langfristige Agrarpolitik, auch für Prioritäten wie Struktur- und Marktpolitik, Investitionspolitik und ergänzende soziale Maßnahmen. Wir sind weiter dafür, daß die Bildungspolitik als ein wesentlicher Bestandteil



    Ertl
    einer fortschrittlichen Agrarförderungspolitik betrachtet wird. Aber unser Ziel ist — und hier unterscheiden wir uns — die Erhaltung einer großen Zahl lebensfähiger Betriebe. In diesem Programm sehen wir zu sehr den Geist der Liquidierung. Sie waren sehr böse, Herr Minister, als ich Ihnen sagte: ich warne Sie davor. Ich muß Ihnen leider sagen, ich befürchte, daß ich mit meinen Warnungen beinahe recht habe. Mein sehnlichster Wunsch wäre, daß ich mich in diesem Punkt täusche, weil es mir viel zu wichtig und zu ernst ist — da teile ich die Meinung des Kollegen Schmidt —, daß unsere Landwirtschaft erhalten bleibt.


Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
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    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Bitte!