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    Deutscher Bundestag 182. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1968 Inhalt: Vorlage der jährlichen Übersicht des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung über die Beschäftigung Schwerbeschädigter bei den Bundesdienststellen nach dem Stand vom 1. Oktober . . . . 9833 A Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 9833 B Zur Tagesordnung Rasner (CDU/CSU) 9833 C Erweiterung der Tagesordnung 9833 D Fragestunde (Drucksachen V/3054, V/3070) Fragen des Abg. Dr. Imle: Verhaftung des Universitätsassistenten Dr. Burger Köppler, Parlamentarischer Staatssekretär 9834 A Dr. Imle (FDP) 9834 B Ertl (FDP) 9834 C Frage des Abg. Flämig: Beteiligung der Bundesregierung an der technischen Durchführung und der Finanzierung der Weltwetterwacht Wittrock, Staatssekretär . . . . 9834 D Flämig (SPD) 9835 A Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Möglichkeiten zur Belebung des Fremdenverkehrs im Zonenrandgebiet durch verstärkte Auslandswerbung Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9835 B Dr. Kreutzmann (SPD) 9835 B Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Zusätzliche Mittel zur Schaffung einer Sonderwerbung für das Zonenrandgebiet Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9835 D Dr. Kreutzmann (SPD) 9836 A Schwabe (SPD) 9836 B Dr. Enders (SPD) . . . . . . . 9836 B Frage des Abg. Dr. Kreutzmann: Zusätzliche Mittel für Maßnahmen der inneren Werbung in diesen Gebieten für die nächsten Haushaltsjahre Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9836 D Dr. Kreutzmann (SPD) 9837 A Fragen der Abg. Frau Holzmeister: Einbau einer Ampelanlage auf der Kreuzung der B 327/Rhein-Mosel-Straße in Emmelshausen (Hunsrück) Wittrock, Staatssekretär . . . . . 9837 B Frau Holzmeister (CDU/CSU) . . . 9837 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 Frage des Abg. Geldner: Erhöhung der Benutzungsgebühren für die italienischen Autobahnen Wittrock, Staatssekretär . . . . 9837 D Geldner (FDP) . 9837 D Frage des Abg. Geldner: Möglichkeit der Einführung entsprechender Gebühren auf den deutschen Autobahnen ' Wittrock, Staatssekretär 9838 A Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9838 B Frage des Abg. Geldner: Frage einer einheitlichen Regelung der Autobahngebühren innerhalb der EWG Wittrock, Staatssekretär 9838 C Geldner (FDP) 9838 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 9839 A Ertl (FDP) 9839 D Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 9840 A Frage des Abg. Seibert: Erfahrungen der Deutschen Bundesbahn mit der Sonderaktion für Reisende über 65 Jahre Wittrock, Staatssekretär 9840 C Frage des Abg. Seibert: Neues Sonderangebot der Deutschen Bundesbahn? Wittrock, Staatssekretär 9840 C Faller (SPD) 9840 D Frage des Abg. Ramms: Übliches Einpendeln auf der unteren Marge der Verkehrstarife Wittrock, Staatssekretär 9841 A Dr. Imle (FDP) . . . . . . . 9841 B Frage des Abg. Ramms: Einnahmeverluste bei Bundesbahn und Binnenschiffahrt trotz erhöhter Transportleistung Wittrock, Staatssekretär 9841 C Dr. Imle (FDP) 9841 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 9841 D Frage des Abg. Ramms: Meldung über einen Verzicht auf die Verbotsliste für Beförderungen im Straßenverkehr Wittrock, Staatssekretär 9842 A Dr. Imle (FDP) 9842 B Frage des Abg. Dr. Artzinger: Vereinfachung des Verfahrens für Ausnahmegenehmigungen vom Verbot des Lkw-Verkehrs an Sonn- und Feiertagen Wittrock, Staatssekretär 9842 C Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 9842 C Fragen des Abg. Dr. Artzinger: Vereinfachung des Anhörungsverfahrens bei Fahrten über den Bereich eines Bundeslandes hinaus — Kompetenz der Bundesregierung? Wittrock, Staatssekretär 9843 A Fragen des Abg. Baltes: Beabsichtigter Kohlenabbau im Südraum Saarbrückens in den Jahren 1990 bis 2000 Schmücker, Bundesminister . . . . 9843 C Fragen der Abg. Frau Mönikes: Freie Gutachtertätigkeit der beamteten Ärzte der staatlichen Gesundheitsämter Dr. von Manger-Koenig, Staatssekretär 9844 A Frau Mönikes (CDU/CSU) . . . 9844 A Mündlicher Bericht des Petitionsausschusses über seine Tätigkeit gemäß § 13 Abs. 1 GO in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 32 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen und systematische Ubersicht über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 18. Oktober 1965 bis 31. Mai 1968 eingegangenen Petitionen (Drucksache V/3014) Frau Jacobi (Marl) (CDU/CSU) . . 9844 C Frau Wessel (SPD) . . . . . . . 9846 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 15. Mai 1967 zur erneuten Verlängerung des Internationalen Weizen-Übereinkommens 1962 (Drucksache V/2837) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses ( Drucksache V/2595) — Zweite und dritte Beratung — in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EWG-Getreide, Reis, Schweinefleisch und Geflügelfleisch sowie des Zuckergesetzes (Drucksache V/2907) ; Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3049), Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2985) — Zweite und dritte Beratung —, mit Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 III Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Rindfleisch (Durchführungsgesetz EWG Milch und Milcherzeugnisse sowie Rindfleisch) (Abg. Bauknecht, Dr. Schmidt [Gellersen], Bauer [Wasserburg] u. Gen.) (Drucksache V/2937) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2992) — Zweite und dritte Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung futtermittelrechtlicher Vorschriften (Drucksache V/2850) ; Mündlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/3060) — Zweite und dritte Beratung —, mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 364, Drucksachen V/2893, zu V/2893), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 365, Drucksachen V/2894, zu V/2894) in Verbindung mit Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/3048), mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Getreidepreisausgleich (Drucksachen V/1968, V/2896, zu V/2896), mit Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Wegebauprogramm für ländliche Betriebe in Höhenlagen (Drucksache V/2813), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung gebührenrechtlicher Vorschriften der Schlachtviehmärkte, Schlachthäuser und Fleischgroßmärkte (Abg. Burgemeister, Dr. Siemer, Struve, Riedel [Frankfurt], Wieninger u. Gen.) (Drucksache V/2957) — Erste Beratung —, mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Fleischbeschaugesetzes (Abg. Burgemeister, Dr. Siemer, Wieninger u. Gen.) (Drucksache V/2958) — Erste Beratung — und mit Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gem. § 4 des Landwirtschaftsgesetzes und der Maßnahmen der Bundesregierung gem. Landwirtschaftsgesetz und EWG-Anpassungsgesetz (Umdruck 366, Drucksachen V/2540, V/2895) Höcherl, Bundesminister . 9849 A, 9884 C Bauknecht (CDU/CSU) 9854 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . 9857 B, 9893 A Ertl (FDP) 9859 B, 9896 C Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . 9866 B Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 9872 B Rehs (SPD) 9878 B Logemann (FDP) 9879 B Klinker (CDU/CSU) . . . . . . 9881 B Ehnes (CDU/CSU) . . . . . . 9882 A Dr. Giulini (CDU/CSU) 9883 A Peters (Poppenbüll) (FDP) 9883 D, 9897 D Wächter (FDP) . . . . . . . . 9895 B Dr. Brenck (CDU/CSU) . . . . . . 9866 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 9897 D Anlagen 9899 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 9833 182. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 14.30 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Frau Albertz 28. 6. Arendt (Wattenscheid) 28. 6. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 28. 6. Bading * 26. 6. Feuring 27. 6. Folger 25. 6. Dr. Frey 30. 6. Dr. Furler 25. 6. Gscheidle 28. 6. Hamacher 1. 7. Frau Dr. Hubert 1. 7. Jahn (Marburg) 25. 6. Kaffka 26. 6. Frau Kleinert 28. 6. Dr. Koch 26. 6. Koenen (Lippstadt) 30. 6. Kriedemann * 26. 6. Frau Dr. Krips 25. 6. Kunze 1. 7. Lemmer 29. 6. Dr. Lindenberg 26. 6. Dr. Löhr * 25. 6. Lücker (München) * 26. 6. Mauk * 26. 6. Missbach 26. 6. Müller (Aachen-Land) * 27. 6. Sander ** 27. 6. Schulhoff 25. 6. Dr. Sinn 30. 6. Stein (Honrath) 26. 6. Steinhoff 1. 7. Wolf 28. 6. Baron von Wrangel 25. 6. Wuwer 25. 6. Zebisch 28. 6. Anlage 2 Umdruck 503 Änderungsantrag der Abgeordneten Bauknecht, Dr. Schmidt (Gellersen) zur zweiten Beratung des von den Abgeordneten Bauknecht, Dr. Schmidt (Gellersen), Bauer (Wasserburg) und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Rindfleisch (Durchführungsgesetz EWG Milch und Milcherzeugnisse sowie Rindfleisch) - Drucksachen V/2937, V/2992 -. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 14 Abs. 1 wird ,a) Nummer 1 wie folgt gefaßt: „1. vorsätzlich oder leichtfertig unrichtige oder unvollständige Angaben tatsächlicher Art über a) die Beschaffenheit, Zusammensetzung oder Menge einer Ware oder b) den Ursprung oder das Bestimmungsland einer Ware macht oder benutzt und dadurch wenigstens leichtfertig bewirkt, daß Subventionen oder Vergünstigungen auf Grund von Verordnungen des Rates oder der Kommission oder auf Grund einer zur Durchführung dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung zu Unrecht gewährt werden;" b) in Nummer 4 hinter den Worten „Vorschriften obliegt," das Wort „nicht" eingefügt. 2. In § 19 Satz 1 werden die Worte „der in § 14 mit Geldbuße bedrohten Handlungen" durch die „Ordnungswidrigkeit nach § 14" ersetzt. 3. Der bisherige Wortlaut des § 23 wird Absatz 1; folgender Absatz 2 wird angefügt: „ (2) Die §§ 15 bis 18 und § 19 Satz 2 treten am 30. September 1968 außer Kraft." Bonn, den 21. Juni 1968 Bauknecht Dr. Schmidt (Gellersen) Anlage 3 Umdruck 504 Änderungsantrag der Abgeordneten Logemann, Ertl, Wächter, Reichmann, Peters (Poppenbüll), Dr. Achenbach, Dr. Staratzke und der Fraktion der FDP zu dem Antrag des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (17. Ausschuß) - Drucksache V/2893 -. Der Bundestag wolle beschließen: Der Ausschußantrag wird wie folgt geändert und ergänzt: 1. Nummer 2 erhält folgende Fassung: „2. die im EWG-Vertrag vereinbarten Präferenzen durch Einflußnahme auf die Verwendung der Mittel des Garantiefonds sicherzustellen und dadurch zugleich Agrareinfuhren 9900 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 182. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 25. Juni 1968 in die EWG über den Marktbedarf hinaus zu verhindern;". 2. Folgende Nummer 3 wird angefügt: „3. Maßnahmen vorzuschlagen, die die Veredelung in bäuerlichen Familienbetrieben fördern und eine Einengung ihrer Produktionschancen durch industrielle Massentierhaltungen verhindern;". 3. Folgende Nummer 4 wird angefügt: „4. sicherzustellen, daß der rationell bewirtschaftete bäuerliche Familienbetrieb, der zwei familieneigenen Arbeitskräften ein gewerbegleiches Einkommen sichert, Leitbild der nationalen und europäischen Agrarpolitik bleibt und nicht an Viehbesatzzahlen oder Nutzfläche ausgerichtet wird." Bonn, den 25. Juni 1968 Logemann Ertl Wächter Reichmann Peters (Poppenbüll) Dr. Achenbach Dr. Staratzke Geldner Freiherr von Gemmingen Graaff Dr. Haas Kubitza Mauk Opitz Porsch Ramms Dr. Rutschke Saam Sander Schultz (Gau-Bischofsheim) Dr. Starke (Franken) Walter Mischnick und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich zunächst beim Herrn Minister bedanken, ,daß er auf meine Bitte hin — allerdings als ich schon beinahe drohen mußte, eine Presseerklärung abzugeben — mir ein Exemplar seines Entwurfs vorgelegt hat. Wir hätten es begrüßt, wenn alle Kollegen des Ernährungsausschusses rechtzeitig über die Planungen informiert worden wären. Aber wir sehen ja auch, daß der kreißende Berg nur ein Mäuschen geboren hat; denn das Kabinett hat ja vielmodifiziert, und das, was wir heute hörten, ist ja schon eine große Variante in Minusform zu der ursprünglichen Konzeption. Das sei vorweg gesagt. Nachdem ich mir die beiden Beiträge der Koalitionspartner dieser Regierung angehört habe, bin ich auf die Beratungen im Ausschuß sehr gespannt. Die werden ja sehr interessant werden. Da wird es in der Agrarpolitik sicherlich viele wechselnde Mehrheiten geben, denn offensichtlich ist die Koalition in dieser Frage nicht einer Meinung. Das soll gar kein Vorwurf sein; es ist eine Selbstverständlichkeit und darf ruhig so sein. Es soll ja auch im Kabinett so gewesen sein, wenn man all das glauben darf, was man in den letzten Tagen so gehört hat und lesen konnte.

    (Zuruf der Abg. Frau Kalinke.)

    — Frau Kalinke möchte offensichtlich in die Diskussion mit eingreifen. Ich freue mich darauf. Wir werden dann über die Krankenversicherungspflicht mit Ihnen diskutieren. Aber das sei nur so vorweg bemerkt.
    Für mich war sehr interessant der KoalitionsLeberhaken von Schmidt (Gellersen) im jetzigen Zeitpunkt. Der war deutlich vernehmbar, und ich nehme an, daß er beim Bundesernährungsminister auch punktweise zu spüren sein wird. Es gibt hier offensichtlich über den Weg dieser Agrarpolitik doch schon ganz, ganz große Differenzen in der Koalition. Der Kollege Bauknecht hat nun noch den Versuch gemacht, das als alte Agrarpolitik zu erklären, allerdings mit einem zusätzlichen Punkt, nämlich plus Preispolitik. Dieser Punkt ist allerdings in der Regierungserklärung nicht drin, Herr Kollege Bauknecht, und ich bin nun neugierig, wie Sie diese Frage — —

    (Zuruf des Abg. Bauer [Wasserburg].)

    — Na, wir werden uns ja darüber unterhalten, Herr Kollege Bauer. Sie brauchen sich gar nicht so aufzuregen. Auch ich habe hier bei meinen Unterlagen Ihren Entschließungsantrag, und ich weiß doch sehr genau, wie ,der Kollege Schmidt (Gellersen)

    — ich muß ihn dafür sehr loben — in weiser Vorausschau sagte: Dieser Entschließungsantrag ist ein beispielhaftes CDU-Wahlkampfpapier für Baden-Württemberg.

    (Beifall bei der FDP und Zurufe von der CDU/CSU.)

    Das war es, und mehr war es noch nie. Der Zweck ist aber nicht erreicht worden, denn trotzdem hat es mit der absoluten Mehrheit nicht geklappt, weil man nämlich langsam gemerkt hat, daß man mit dieser Art und mit dieser Methode auf die Dauer an der Nase herumgeführt wird. Das hier ist das einzige, was aus dem Entschließungsantrag noch übriggeblieben ist, denn er hat sicherlich nicht in die Überlegungen .des Kabinetts und auch noch nicht einmal in die Überlegungen des Ministers Eingang gefunden.



    Ertl
    Es stellte sich alles — das darf ich hier noch einmal sagen — das heraus, was Schmidt (Gellersen) soeben kritisch bemerkt hat — das muß ich unterstreichen —, daß nämlich sowohl der Finanzminister als auch der Ernährungsminister gesagt hat: Für die Vorhaben dieses Antrages gibt es kein Geld, das ist gar nicht da. Das muß ich allerdings sagen, meine Herren von der größten Fraktion dieses Hauses, das können Sie auf die Dauer nicht machen, wenn Sie draußen nicht die Glaubwürdigkeit des Parlaments in einen permanenten Zweifel ziehen wollen.

    (Beifall bei der FDP. — Zuruf von der CDU/CSU: Nicht so nervös!)

    — Ich bin gar nicht nervös. Ich wollte Ihnen das nur einmal ins Stammbuch schreiben, meine sehr verehrten Herren, weil das auch ein Stückchen parlamentarischer Verhaltensweise darstellt. Ich kann nur sagen, wenn wir uns das zu der Zeit, wo wir noch im Kabinett beteiligt waren und den Finanzminister gestellt haben, erlaubt hätten, was wäre da alles mit uns passiert!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Da haben Sie sich noch ganz anderes erlaubt! — Zuruf von der SPD: Sie haben aber die Zeit gut überstanden!)

    — Gott sei Dank. Wir sind sogar wieder im Aufstieg, wie Sie feststellen, Herr Kollege Möller, in einem ganz beachtlichen Aufstieg, was Ihnen offensichtlich Sorge bereitet. Aber dafür können wir nichts.
    Aber diese Erklärung hier hat ja eine eigene Feder. Ich würde sagen, man merkt den Wechsel des Ghostwriters im Bundesernährungsministerium. Und nicht umsonst ist der neue Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium gekommen. Dessen Feder ist offensichtlich hier in den Schriftzügen sehr kräftig zu sehen. Das ist sicherlich eine sehr konsequente Feder. Was dabei allerdings von der bisherigen Agrarpolitik übrigbleibt, ist sehr zweifelhaft. Das sollte man auch offen sagen.
    Und weil wir schon dabei sind, noch einmal zu der bisherigen Agrarpolitik! Ich habe den Bericht des Haushaltsausschusses vor mir. Dort steht folgendes
    Die für die Haushaltsjahre von 1969 an für den Bundeshaushalt eintretenden Mehrbelastungen aus dem CDU-Antrag sind bisher in der mittelfristigen Finanzplanung nicht berücksichtigt.
    Ich frage Sie, meine sehr verehrten Kollegen: Werden Sie dafür sorgen, daß das in der mittelfristigen Finanzplanung berücksichtigt wird?

    (Abg. Bauknecht: Selbstverständlich!)

    — Dann werden wir Sie beim Wort nehmen, Herr Kollege Bauknecht; wir werden sehen, was Sie davon erfüllen können.

    (Abg. Bauknecht: Wir können doch was Neues vorlegen!)

    — Wir werden uns zu gegebener Zeit darüber unterhalten.


Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Gestatten Sie eine Zwischenfrage, Herr Abgeordneter Ertl?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Ertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Bitte sehr!