Rede von
Dr.
Udo
Hein
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Die Bundesregierung leistet zur Zeit zum Welternährungsprogramm mit 10,6 Millionen DM jährlich den vierthöchsten Beitrag nach den Vereinigten Staaten, Kanada und Schweden. Der deutsche Beitrag übertrifft die Leistungen anderer vergleichbarer Länder wie Frankreich und Großbritannien erheblich. Die Bundesregierung beabsichtigt, ihre Leistungen an das Welternährungsprogramm ab 1969 zu erhöhen. Sie hat bereits auf der Beitragskonferenz im Januar dieses Jahres eine Erhöhung ihres Beitrages auf 12 Millionen DM jährlich für die Beitragsperiode 1969/70 angekündigt.
Die Bundesregierung hätte keine Bedenken, daß denjenigen Ländern, die im Rahmen des Welternährungsprogramms landwirtschaftliche Produktionsmittel bereitstellen wollen, eine solche Möglichkeit eingeräumt wird. Soweit Produktionsmittellieferungen der Bundesrepublik an das Welternährungsprogramm überhaupt in Frage kommen, dürfen sie nicht zu Lasten der Ernährungsmittellieferungen gehen. In Anbetracht der landwirtschaftlichen Lage im Bundesgebiet und in der EWG insgesamt sieht sich die Bundesregierung im Gegenteil sogar gezwungen, zu prüfen, inwieweit die Nahrungsmittellieferungen an die Entwicklungsländer im Sinne einer wirksamen Überschußverwertung ausgeweitet werden können. Die Bundesregierung gibt bei den Produktionsmittellieferungen im allgemeinen ihren bilateralen Hilfen für die Entwicklungsländer den Vorzug.
Was die Produktionsmittellieferungen betrifft, so hat die Bundesregierung bereits bisher landwirtschaftliche Produktionsmittel, vor allem Düngemittel, Saatgut, landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, jährlich in steigendem Umfang zur Verfügung gestellt: so 1966 in Höhe von 11 Millionen DM, 1967 15 Millionen DM, und 1968 werden es wahrscheinlich 18,5 Millionen DM werden.
Aus diesen Mitteln werden landwirtschaftliche Produktionsmittel auch in Projekten eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit der FAO geplant und durchgeführt werden. Die Beteiligung der Bundesregierung an diesem Produktionsmitteleinsatz im Rahmen der FAO-Programme mit jährlich zirka 1 Million DM stellt den höchsten Beitrag aller Geberländer dar.