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    Deutscher Bundestag 151. Sitzung Bonn, den 26. Januar 1968 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Marx (München) 7733 A Wahl des Abg. Dr. Rinderspacher als ordentliches Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates . . . . 7733A Wahl der Abg. Dr. Müller (München) und Dr. Schmidt (Offenbach) als stellvertretende Mitglieder der Beratenden Versammlung des Europarates 7733 A Wiederholung der Schlußabstimmung zu dem „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes EWG-Richtlinie Frisches Fleisch und ,des Fleischbeschaugesetzes" (Drucksache V/2477) in berichtigter Fassung 7733B Amtliche Mitteilung 7733 D Fragestunde (Drucksachen V/2492, zu V/2492, V/2507) Fragen des Abg. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) : Angebliche Ausreise Obdachloser aus dem typhusgefährdeten Katastrophen- gebiet Siziliens nach Deutschland — Gefahr des Einschleppens von Typhus Frau Strobel, Bundesminister . . . 7733 D, 7734 D Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 7734 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 7734 B Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 7735 A Maucher (CDU/CSU) . . . . . . 7 35 A Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Gutachten des obersten bayerischen Rechnungshofes über den Rhein-Main-Donau-Kanal Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7735 B Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 7735 C Dr. Haas (FDP) 7735:D Fragen des Abg. Dr. Wuermeling: Kürzungen von Familienausgleichsmaßnahmen 7735 D Frage des Abg. Dr. Wuermeling: Kabinettsbeschluß zur Vorbereitung der Reform des Familienlastenausgleichs 7736 A II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Höhe der Auslandszulagen für im Auftrag des Bundes im Ausland tätige Bedienstete Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 7736 B Kahn-Ackermann (SPD) . . . . 7736 C Dr. Kopf (CDU/CSU) . . . . . 7736 A Gscheidle (SPD) 7737 B Moersch (FPD) . . . . . . . 7737 C Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Nichtteilnahme des Leiters des GoetheInstituts in Stockholm an einer Sendung des schwedischen Rundfunks zusammen mit dem Leiter des Kulturinstituts der DDR Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 7737 'D Kahn-Ackermann (SPD) 7737 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Schwierigkeit der deutschen Sprache für Ausländer Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 7738 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 7738 B Kahn-Ackermann (SPD) 7738 C Frage des Abg. Gscheidle: Zukünftige Ausrüstung aller statistischen Ämter Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7738 D Frage des Abg. Raffert: Erläuterung einer Großrechenanlage unter Angabe der Namen der Lieferfirmen im Haushaltsplan Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7739B Raffert (SPD) . . . . . . . . . 7739 B Geiger (SPD) . . . . . . . . . 7739 D Frage des Abg. Dr. Lohmar: Auffassung des Bundesrechnungshofes hinsichtlich der bewährten Beschaffungsmethoden auch für die Beschaffung von Datenverarbeitungsanlagen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7740 A Raffert (SPD) 7740 B Geiger (SPD) . . . . . . . . 7740 B Frage des Abg. Bühler: Lenin-Friedens-Preis Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7740 D. Burger (CDU/CSU) . . . . . . 7741 A Frage des Abg. Bühler: Wiederaufnahme des Dienstes durch aus Gesundheitsrücksichten vorzeitig ausgeschiedene Beamte Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . 7741 A Bühler (CDU/CSU) 7741 B Weigl (CDU/CSU) 7741 C Dr. Kempfler (CDU/CSU) 7741 D Strohmayr (SPD) 7742 A Dr. Klepsch (CDU/CSU) 7742 B Frage des Abg. Kubitza: Verhandlungen über die endgültige Regelung des Rundfunkgebührenwesens Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7742 C. Kubitza (FDP) 7742 D Frage des Abg. Dröscher: Gesamteinnahmen an Branntweinsteuer 7742 D Fragen des Abg. Lenders: Erhöhung des gegenwärtigen Satzes von 1,50 DM für steuerfreie Essenszuschüsse 7743 A Fragen des Abg. Maucher: Erlaß von Kraftfahrzeugsteuer für Körperbehinderte — Härtefälle Leicht, Parlamentarischer Staatssekretär 7743 C Maucher (CDU/CSU) . . . . . 7743 D Burger (CDU/CSU) . . . . . . 7743 D Hilbert (CDU/CSU) . . . . . . 7744 A Fragen des Abg. Dr. Hofmann (Mainz) : Presseberichte betr. Nichtentschädigung der in der NS-Zeit zwangssterilisierten Menschen . . . . . . . . 7744 A Frage des Abg. Dr. Hofmann (Mainz) : Maßnahmen der Bundesregierung gegen einen starken Rückgang des amerikanischen Tourismus in Deutschland Dr. Arndt, Parlamentarischer Staatssekretär 7744 C Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 III Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 7744 D Rollmann (CDU/CSU) . . . . . . 7744 D Geldner (FDP) . . . . . . . . 7745 A Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . . 7745 A Fragen des Abg. Dr. Klepsch: Entscheidung des Bundessozialgerichts: Ausbildung zum Offizier nicht als Ausbildung für den späteren Lebensberuf anzusehen — Daraus folgende Benachteiligung von Bewerbern für den Offiziersberuf Kattenstroth, Staatssekretär . . . 7745 B Frage des Abg. Strohmayr: Einbeziehung von Altersgeld erhaltenden Landwirten in die Krankenversicherung nach der RVO Kattenstroth, Staatssekretär . . 7745 D Strohmayr (SPD) 7746 A Berberich (CDU/CSU) 7746 C Kohlberger (SPD) . . . . . . 7746 C Frage des Abg. Dr. Marx (Kaiserslautern): Versicherungsunterlagen ehemaliger Bewohner der SBZ 7746 D Entwurf eines Gesetzes zur Abgeltung von Reparation-, Restitutions-, Zerstärungs- und Rückerstattungsschäden (Reparationsschädengesetz) (Drucksache V/2432) — Erste Beratung — Dr. h. c. Strauß, Bundesminister . . . 7747 A Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 7750 D Hirsch (SPD) 7753 B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 7756 B Büttner (SPD) . . . . . . . . 7758 B Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 7759 C Schmidt (Kempten) (FDP) 7760 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres (Abg. Frau Pitz-Savelsberg, Frau Schanzenbach, Frau Funcke u. Gen.) (Drucksache V/2384) — Erste Beratung — Frau Pitz-Savelsberg (CDU/CSU) 7762 B Frau Funcke (FDP) 7762 D Frau Eilers (SPD) . . . . . . . 7763 C Nächste Sitzung 7764 C Anlagen 7765 151. Sitzung Bonn, den 26. Januar 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 26. 1. Dr. Aigner * 26. 1. Frau Albertz 26. 1. Dr. Apel * 26. 1. Arendt (Wattenscheid) 17. 2. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 26. 1. Dr. Artzinger * 26. 1. Bading * 26. 1. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 26. 1. Bauer (Wasserburg) 26. 1. Bauknecht 26. 1. Dr. Becher (Pullach) 31. 1. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) 26. 1. Behrendt * 26. 1. Bergmann * 26. 1. Berlin 26. 1. Bewerunge 26. 1. Blachstein 26. 1. Blöcker 26. 1. Blume 26. 1. Böhm 27. 1. Brese 26. 1. Buchstaller 26. 1. Dr. Burgbacher * 26. 1. Corterier * 26. 1. van Delden 26. 1. Deringer * 26. 1. Dichgans * 26. 1. Dr. Dittrich * 26. 1. Dröscher * 26. 1. Eckerland 16. 2. Ehnes 26. 1. Frau Dr. Elsner 15. 2. Enk 26. 1. Ertl 26. 1. Faller * 26. 1. Fellermaier * 26. 1. Dr. Frey 15. 2. Dr. Furler * 26. 1. Frau Geisendörfer 26. 1. Gerlach * 26. 1. Dr. Giulini 26. 1. Glüsing 26. 1. Graaff 26. 1. Frau Griesinger 26. 1. Haage (München) 26. 1. Haase (Kellinghusen) 26. 1. Hahn (Bielefeld) * 26. 1. Hamacher 3. 2. Hauck 26. 1. Hölzle 27. 1. Hörmann (Freiburg) 26. 1. Horten 26. 1. Dr. Hudak 26. 1. Illerhaus * 26. 1. Jürgensen 26. 1. Kiep 26. 1. Killat 2. 2. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Klinker * 26. 1. Dr. Koch 26. 1. Könen (Düsseldorf) 26. 1. Koenen (Lippstadt) 26. 1. Frau Korspeter 26. 1. Kriedemann * 26. 1. Frau Dr. Krips 26. 1. Krug 26. 1. Kulawig * 26. 1. Kunze 1. 6. Frau Kurlbaum-Beyer 26. 1. Langebeck 31. 1. Lautenschlager * 26. 1. Lemmrich 26. 1. Lemp 26. 1. Lenz (Brühl) 29.2. Liehr 26. 1. Dr. Löhr * 26. 1. Logemann 26. 1. Dr. Lohmar 26. 1. Dr. Luda 26. 1. Lücker (München) * 26. 1. Dr. Martin 26. 1. Matthöfer 26. 1. Mauk * 26. 1. Memmel * 26. 1. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 26. 1. Metzger * 26. 1. Michels 26. 1. Missbach 26. 1. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 16. 2. Dr. Mühlhan 26. 1. Müller (Aachen-Land) * 26. 1. Müller (Worms) 26. 1. Dr. Müller-Hermann 26. 1. Niederalt 26. 1 Dr. von Nordenskjöld 26. 1. Paul 26. 1. Petersen 26. 1. Dr. Pohle 26. 1. Prochazka 26. 1. Rasner 16. 2. Reichmann 26. 1. Dr. Reinhard 26. 1. Richarts * 26. 1. Riedel (Frankfurt) * 26. 1. Dr. Rinderspacher 26. 1. Ritz 26. 1. Röhner 26. 1. Saam 26. 1. Sander 26. 1. Saxowski 26. 1. Dr. Schmidt (Gellersen) 26. 1. Schmidt (Würgendorf) 3. 2. Dr. Schmidt (Wuppertal) 26. 1. Seibert 26. 1. Seither 26. 1. Dr. Siemer 26. 1. Springorum * 26. 1. Dr. Starke (Franken) * 26. 1. *) Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments 7766 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Stein (Honrath) 26. 1. Stooß 26. 1. Struve 26. 1. Dr. Süsterhenn 26. 1. Unertl 26. 1. Wächter 26. 1. Welslau 26. 1. Wendelborn 26. 1. Frau Dr. Wex 26. 1. Dr. Wörner 26. 1. Wurbs 26. 1. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. h. c. Strauß vom 17. Januar 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Giulini (Drucksache V/2464 Fragen 55, 56 und 57) : Was gedenkt die Bundesregierung nach Inkrafttreten der EWG bezüglich der Weiterverwendung der Zollbeamten zu tun, soweit sie mangels Dienstaufgaben an der Westgrenze oder z. T. im Zollbinnenland nicht mehr voll eingesetzt werden können? Welche Hilfsmaßnahmen kann die Bundesregierung den in Frage 55 erwähnten durch den Zollabbau nicht mehr einsetzbaren Zollbeamten gewähren? Kann die Bundesregierung Zahlenmaterial vorlegen, aus dem hervorgeht, in welcher Höhe Neueinstellungen von Zollbeamten vorgenommen wurden, obwohl voraussehbar war, daß durch Inkrafttreten der EWG-Verträge die Dienstaufgaben der Zollbeamten zumindest an der Westgrenze sich verringern? Zu Fragen 55 und 56. Es ist nicht zu befürchten, daß im Zuge der EWG-Entwicklung Zollbeamte in Ermangelung von Dienstaufgaben nicht mehr voll eingesetzt werden können oder sogar abgebaut werden müssen. Wenn am 1. Juli 1968 mit der Verwirklichung der Zollunion die Binnenzölle und innergemeinschaftlichen Abschöpfungen zwischen den EWG-Ländern entfallen, werden für die seit Jahren unter starkem Personalmangel leidende Zollverwaltung 'endlich gewisse dringend erwünschte Vereinfachungen eintreten. Sie werden sich auf den Personalbedarf auswirken. Dennoch sollten diese Einsparungsmöglichkeiten nicht überschätzt werden. Selbst jene Grenzzollämter an den EWG-Grenzen, deren Arbeitsanfall zu 100 % durch .die Abfertigung von EWG-Waren bestimmt wird (dies sind unter den 164 Zollämtern an ,den EWG-Grenzen etwa 20 größere Übergänge mit allen Befugnissen für die Warenabfertigung), können ihre Pforten nicht schließen. Solange ungeachtet eines einheitlichen Mehrwertsteuersystems innerhalb der EWG-Länder noch Unterschiede in den Steuersätzen bestehen, ist zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen auch noch ein Grenzausgleich notwendig. Dies geschieht durch die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer. Auf viele Waren müssen Verbrauchsteuern erhoben werden; eine Harmonisierung auf diesem Gebiet ist noch nicht abzusehen. Schließlich machen zahlreiche Einfuhr- und Durchfuhrverbote sowie -beschränkungen eine Behandlung der Waren an den Binnengrenzen erforderlich. Auch die statistische Behandlung der Aus- und Einfuhren bleibt unverändert. Auf dem Sektor der sog. Drittlandswaren, das sind Einfuhren aus Nicht-EWG-Ländern, ändert sich bei .der Zollabfertigung gegenüber dem jetzigen Zustand nichts. Möglicherweise werden diese Güter im kommunitären Zollgutversand in größerem Umfange als bisher zum innerdeutschen Bestimmungsort geleitet und folglich überwiegend bei den Binnenzollämtern abzufertigen sein. Um sichere Prognosen treffen zu können, kommt es weitgehend auf das Verhalten der Wirtschaft und nicht zuletzt des Speditionsgewerbes an. Es ist im gegenwärtigen Zeitpunkt leider noch nicht möglich, etwa zu erwartende Arbeitsverlagerungen von Grenzzollämtern zu Binnenzollämtern auch nur schätzungsweise zu umreißen. Auch darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Bundeszollverwaltung neue Aufgaben übernommen hat und möglicherweise noch übernehmen muß. So obliegen ihr ab 1. Februar 1968 die Erstattungen für Marktordnungswaren, die nach Drittländern exportiert werden. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Aufgabe ist außerordentlich hoch. Die bisher von den Einfuhr- und Vorratsstellen des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bearbeiteten Erstattungen werden sich schon im Jahre 1968 auf 400 bis 500 Mio DM belaufen. Das führt dazu, daß den Ausfuhrabfertigungen eine bisher ungeahnte Bedeutung zukommt. Die neuen Aufgaben werden vor allem bei den Binnenzollstellen zu einer Belastung führen, welche die Vereinfachungen durch die Zollunion voraussichtlich ausgleichen wird. Nur am Rande sei bemerkt, daß auch nach Verwirklichung der Zollunion keine Änderung bei der Reisendenabfertigung eintreten wird. Die Paßnachschau bleibt ebenso bestehen wie die Überwachung der von den Reisenden mitgeführten Waren. Auch außerhalb der Grenzübergangsstellen muß die sog. grüne Grenze künftig besetzt sein. Hier stehen gegenüber den EWG-Ländern zur Zeit rd. 1400 Beamte des Zollgrenzdienstes. Erst mit der Fortentwicklung der Zollunion zu einer Wirtschaftsunion wird auf eine Überwachung der Binnengrenzen, die heute als Steuer- und Staatsgrenzen ihre Bedeutung haben, verzichtet werden können. Dieser Zeitpunkt liegt aber — wie Ihnen bekannt ist — noch in weiter Ferne. Die Zollverwaltung wird dafür Sorge tragen, daß Kräfteverschiebungen zwischen den EWG-Grenzzollämtern und den Binnenzollstellen mit Behutsamkeit und unter Vermeidung von Härten für die Bediensteten vonstatten gehen. Versetzungswellen von Westen nach Osten oder von Süden nach Norden werden für die Zollbeamten mit Sicherheit nicht in Frage kommen. Besondere Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für die Zollbeamten werden sich daher erübrigen. Zu Frage 57. Bindende Aussagen über den Personalbedarf der Zollverwaltung nach Verwirklichung .der Zollunion Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 7767 (1. Juli 1968) können zur Zeit noch nicht gemacht werden. Die Zollverwaltung als Einnahmeverwaltung darf sich bei ihren Planungen nicht der Gefahr aussetzen, eines Tages ihre Aufgaben aus Personalmangel nicht mehr voll erfüllen zu können. Sie hat durch Rationalisierung und Verfahrensvereinfachungen sowie unter dem Aspekt der künftigen EWG-Entwicklung seit 1962 bereits rd. 3000 Planstellen eingespart. Weitere Einsparungen von rd. 1500 Planstellen sind in ,den Haushalten 1968-1970 vorgesehen. Nachwuchskräfte sind nur in dem Umfang eingestellt worden, ,der. zur Deckung dieses verringerten Personalbedarfs notwendig ist. Im abgelaufenen Jahr 1967 wurden in den gehobenen Dienst 443 und in den mittleren Zolldienst 1109 Nachwuchskräfte eingestellt. Diese Neueinstellungen waren notwendig, weil bis zum Ende des Rechnungsjahres 1971 außergewöhnlich starke Altersabgänge eintreten. Dabei wurde der Nachwuchsbedarf schon so knapp berechnet, daß voraussichtlich der für die Zukunft zu erwartende Personalbedarf nicht voll gedeckt werden wird. Die Zollverwaltung dürfte daher im Stand sein, später noch notwendig werdende Personalverminderungen in verhältnismäßig kurzer Zeit durchzuführen. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Freyh (Drucksache zu V/2492 Frage 94) : Welche Auffassungen vertritt die Bundesregierung gegenüber Verlautbarungen, Fluggastgebühren auch für den Inlandsverkehr zu erheben? Die im Linienverkehr angeflogenen Verkehrsflughäfen der Bundesrepublik außer Berlin haben Antrag auf Genehmigung einer Änderung ihrer Gebührenordnung gestellt, nach der sie von den Luftfahrzeughaltern künftig neben der nach dem Gewicht des Luftfahrzeugs bemessenen Landegebühr eine nutzlastabhängige Zusatzgebühr erheben wollen. Diese Gebühr soll nach dem Antrag ab 1. April 1968 DM 3,— pro Fluggast im innerdeutschen Verkehr betragen und ab 1. April 1969 DM 5,— pro Fluggast im grenzüberschreitenden Verkehr. Die gegenwärtig vom Fluggast im grenzüberschreitenden Verkehr erhobene Fluggastgebühr von DM 5,— soll dann entfallen. Ich habe zusammen mit den obersten Landesverkehrsbehörden eine eingehende Prüfung des Antrages eingeleitet; hierbei habe ich zu den Auswirkungen einer derartigen Gebührenmaßnahme die Stellungnahme der hauptsächlich in Betracht kommenden Flughafenbenutzer angefordert und die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen um eingehende Begründung des Antrages ersucht. Diese Stellungnahmen liegen noch nicht vor. Ob oder inwieweit den Anträgen stattgegeben werden kann, ist im gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage der Ab- geordneten Frau Freyh (Drucksache zu V/2492 Frage 95) : Wie ist der Stand der Überlegungen bei der Bundesregierung, die geplante Nordweststraße in Frankfurt (Main) als Bundesstraße anzuerkennen? Die Frage, ob die geplante Nord-West-Straße in Frankfurt am Main als Bundesstraße anerkannt oder ob sie als Kreis- bzw. Kommunalstraße mit einem Zuschuß des Bundes gemäß Artikel 8 § 4 des Steueränderungsgesetzes 1966 gebaut werden soll, wird z. Z. im Einvernehmen mit dem Herrn Hessischen Minister für Wirtschaft und Verkehr hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten geprüft. Eine Entscheidung steht noch aus. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Freyh (Drucksache zu V/2492 Frage 96) : Welche Erfahrungen hat die Bundesregierung mit der Fahrpreissonderregelung für Fahrgäste über 65 Jahre bisher gemacht? Für einen Erfahrungsbericht über den neuen Tarif für Fahrgäste über 65 Jahre ist es noch zu früh. Ich kann dazu nur sagen, daß die Inanspruchnahme während der ersten Tage rege war, und daß sich in den seit der Einführung des Tarifs vergangenen zwei Wochen die Erwartungen der Deutschen Bundesbahn erfüllt haben. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Rollmann (Drucksache zu V/2492 Frage 97): Was hat den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister dazu veranlaßt, vor der sozialdemokratischen Fraktion des Landtages von Schleswig-Holstein zu erklären, daß bei der Elektrifizierung von Strecken der Deutschen Bundesbahn der Abschnitt Pinneberg—Elmshorn Vorrang vor dem Abschnitt Bergedorf—Reinbek—Wohltorf—Aumühle genießen müsse? Ich habe vor der sozialdemokratischen Fraktion des Landtages von Schleswig-Holstein keineswegs eine Erklärung abgegeben, die ein Werturteil über die Elektrifizierung der Strecke Bergedorf-Aumtihle gegenüber der Strecke Pinneberg-Elmshorn darstellen könnte. Im übrigen werden die im Jahr 1967 begonnenen Elektrifizierungsarbeiten auf dem Strekkenabschnitt Bergedorf-Aumühle so zügig fortge- 7768 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 setzt, daß nach .Mitteilung der Deutschen Bundesbahn voraussichtlich zum Fahrplanwechsel Sommer 1969 der elektrifizierte Betrieb biss Aumühle aufgenommen werden kann. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 25. Januar 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Biechele (Drucksache zu V/2492 Fragen 98, 99 und 100) : Wie ist der Stand des Rationalisierungsvorhabens der Deutschen Bundesbahn auf der Nebenstrecke Schwackenreute—Pfullendorf—Altshausen? Ist immer noch beabsichtigt, den Streckenabschnitt Pfullendorf—Ostrach ganz stillzulegen trotz der schwerwiegenden Folgen für das Fördergebiet um Pfullendorf und trotz des Einspruchs des Bundesverteidigungsministers im Hinblick auf die Notwendigkeiten der Garnison Pfullendorf? Werden bei den Rationalisierungsüberlegungen für die in Frage 98 erwähnte Nebenstrecke die Gesichtspunkte beachtet, auf die bei Korrekturen im Streckennetz Bundesverkehrsminister Leber in seiner Pressekonferenz am 22. September 1967 nachdrücklich hingewiesen hat, daß „raumordnerische und damit in Verbindung stehende wirtschaftsstrukturbedingte Interessen in den entsprechenden Gebieten unter allen Umständen zu beachten" seien und daß „in jedem Falle für ausreichenden Ersatzverkehr zu sorgen" sei? Zu Frage 98 Die Deutsche Bundesbahn hat ihre ersten Vorschläge für Rationalisierungsmaßnahmen inzwischen dahingehend modifiziert, daß sie nunmehr anstrebt, auf dem Streckenabschnitt Pfullendorf—Altshausen den Reiseverkehr und auf dem Abschnitt Schwackenreute—Pfullendorf den Gesamtbetrieb einzustellen. Die Deutsche Bundesbahn muß allerdings hierfür noch für ausreichende Beurteilung ergänzende Angaben zu den Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorlegen. Für die Einstellung auch des Güterverkehrs auf dem Abschnitt Pfullendorf—Schwackenreute liegt dem Bundesminister für Verkehr noch kein Antrag vor. Zu. Frage 99 Wie aus der Antwort zu Frage 98 hervorgeht, beabsichtigt die Deutsche Bundesbahn nicht mehr, den Güterverkehr auf dem Streckenabschnitt Pfullendorf—Ostrach einzustellen. Zu Frage 100 Bei der Beurteilung eines Antrages auf Genehmigung von Rationalisierungsmaßnahmen wird dieser unter Würdigung der örtlichen und regionalen Interessen, die auch in der nach § 44 Bundesbahngesetz einzuholenden Stellungnahme von der obersten Landesverkehrsbehörde vertreten werden, eingehend geprüft, ehe darüber entschieden wird. Der Herr Bundesminister für Verkehr wird seine besondere Aufmerksamkeit der Frage zuwenden, ob nach Durchführung einer Stillegungsmaßnahme die noch vorhandenen Verkehrsbedürfnisse auf wirtschaftlich günstigere Weise befriedigend erfüllt werden können. In allen Fällen, in denen raumordnungspolitische Gesichtspunkte durch die Absichten der Bundesbahn berührt werden, wird der für die Raumordnung zuständige Bundesminister des Innern eingeschaltet. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ramms (Drucksache zu V/2492 Frage 101) : Hält die Bundesregierung die gegenwärtige Form der Straßenbaufinanzierung auf die Dauer für ausreichend? Für die Durchführung des gegenwärtig laufenden 3. Vierjahresplanes für den Ausbau der Bundesfernstraßen hält die Bundesregierung den verfügbaren Deckungsrahmen für ausreichend. Dieser Plan soll mit seinem Volumen von 18 Milliarden DM ungekürzt verwirklicht werden; soweit ein Teil der zweckgebundenen Mittel aus der Mineralölsteuer im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung freigestellt werden mußte, wird die entstandene Lücke durch Kredite geschlossen werden können. Ob die gegenwärtige Straßenbaufinanzierung auf die Dauer, d. h. auch nach dem Abschluß des ersten Ausbauplanes ausreichen wird, kann endgültig erst ermittelt werden, wenn der tatsächliche künftige Bundesfernstraßenbedarf bekannt ist, für dessen Feststellung bereits jetzt eingehende Untersuchungen sowohl in ökonomischer als auch in werkehrlicher Hinsicht eingeleitet worden sind. Anlage 9 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ramms (Drucksache zu V/2492 Frage 102) : Wie viele der 17 500 Verkehrstoten des Jahres 1967 sind in geschlossenen Ortschaften, wie viele auf Land- und Bundesstraßen oder auf Autobahnen ums Leben gekommen? Einzelheiten der Straßenverkehrsunfälle des Jahres 1967 über die Unfallfolgen nach Ortslage und Straßenarten liegen mir bisher nur für die Monate Januar bis August vor. In diesen 8 Monaten wurden innerhalb geschlossener Ortschaften 4685 und außerhalb geschlossener Ortschaften 6099 Menschen getötet. Auf die einzelnen Straßenarten verteilt wurden auf Bundesautobahnen 558 Personen, auf Bundesstraßen 4168, auf Landstraßen (LIO), Kreisstraßen (LIIO) und anderen Straßen zusammen 6058 Menschen ein Opfer des Straßenverkehrs. Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 7769 Anlage 10 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Ramms (Drucksache zu V/2492 Frage 103) : An wie vielen der 17 500 tödlichen Verkehrsunfälle des Jahres 1967 waren Personenwagen und Lastwagen beteiligt? Die gestellte Frage kann z. Z. nur für die Zeit vom Januar bis August 1967 beantwortet werden. In dieser Zeit waren an Unfällen mit Personenschaden (Getötete und Verletzte) 255 910 Personenkraftwagen einschließlich Kombinationskraftwagen und 34 188 Lkw, Omnibusse, Sattelschlepper, Zugmaschinen und Sonderkraftfahrzeuge beteiligt. Anlage 11 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kubitza (Drucksache zu V/2492 Frage 104) : Worauf ist nach Ansicht der Bundesregierung der 15%ige Anstieg der Zahl der Verkehrsunfälle auf der Autobahn Frankfurt—Würzburg im Jahre 1967 gegenüber 1966 zurückzuführen? Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Hessen haben die Unfälle mit Personenschaden auf dem Bundesautobahn-Abschnitt Frankfurt/Main—Würzburg von Januar bis November 1967 um 67 Unfälle (auf 226) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1966 zugenommen (+20,2 %). Dabei wurden 11 Personen getötet gegenüber 7 im Vorjahreszeitraum und 402 verletzt (1966 waren es 328). Amtliches Zahlenmaterial über das gesamte Jahr 1967 liegt noch nicht vor. Ebenfalls sind nähere Einzelangaben über Unfallursachen, Beteiligung der Verkehrsteilnehmer und dergleichen noch nicht bekannt, so daß über die Gründe des Anstiegs der Zahl der Verkehrsunfälle im Augenblick noch nichts gesagt werden kann. Anlage 12 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Ab- geordneten Wiefel (Drucksache zu V/2492 Frage 105) : Ist die Bundesregierung mit mir der Ansicht, daß die Abtrennung eines Amtsbezirks und Angliederung an eine andere Bundesbahndirektion eine wesentliche organisatorische Änderung einer Bundesbahndirektion darstellt und mithin der Genehmigung des Bundesverkehrsministers und der Stellungnahme der obersten Landesverkehrsbehörde bedarf? Nach § 14 Abs. 4 Buchstabe e) des Bundesbahngesetzes ist u. a. die Genehmigung des Bundesministers für Verkehr erforderlich, wenn eine wesentliche räumliche Veränderung des Bezirks einer Bundesbahndirektion oder eines zentralen Amtes vorgesehen wird. Ob die Abtrennung eines einzelnen Amtsbezirks vom Bezirk einer Bundesbahndirektion und dessen Angliederung an den Bezirk einer anderen Bundesbahndirektion bereits eine wesentliche Veränderung der Bezirke der beiden betroffenen Bundesbahndirektionen darstellt, hängt von der konkreten Sachlage ab. Es wird immer darauf ankommen, welche eisenbahnbetriebliche oder eisenbahnverkehrliche Bedeutung der abgetretene Bezirk für eine Bundesbahndirektion hat. Anlage 13 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Wiefel (Drucksache zu V/2492 Frage 106) : Entspricht es den Tatsachen, daß zum 1. Juli 1968 die Bundesbahndirektion Augsburg aufgelöst und gegenwärtig die Verlegung des Bundesbahnzentralamtes Minden (Westfalen) nach Augsburg sowie die Zusammenlegung der Oberbetriebsleitungen in Mainz eingeleitet werden? Die von Ihnen gestellte Frage kann im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden, da bisher die für etwaige Maßnahmen der von Ihnen genannten Art erforderlichen gesetzlichen Schritte bisher nicht eingeleitet worden sind. Anlage 14 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Wiefel (Drucksache zu V/2492 Frage 107) : Hat der Bundesverkehrsminister für die in Frage 106 genannten Vorhaben oder für andere Begehren gemäß § 14 Abs. 3 Buchstabe e des Bundesbahngesetzes mit Stellungnahme der obersten Landesverkehrsbehörden (§ 44 des Bundesbahngesetzes) weitere Anträge vorliegen? Wie Sie wissen, Herr Kollege, geht die Initiative für Aufhebung, Zusammenlegung oder Neugliederung von Mittelbehörden der Deutschen Bundesbahn nach dem Bundesbahngesetz von der Geschäftsleitung des Unternehmens, also vom Vorstand der Deutschen Bundesbahn aus. Dieser hat auch die Stellungnahme der betroffenen obersten Landesverkehrsbehörden einzuholen und danach die Anträge dem Verwaltungsrat der Deutschen Bundesbahn zur Beschlußfassung vorzulegen. Ich verweise insoweit auf die Bestimmungen der §§ 44 und 12 des Bundesbahngesetzes. Z. Z. hat der Vorstand der Deutschen Bundesbahn weder wegen einer Bundesbahndirektion noch wegen eines zentralen Amtes das Anhörungsverfahren nach § 44 Bundesbahngesetz eingeleitet. Es liegen dem Herrn Bundesminister für Verkehr daher z. Z. auch noch keine Anträge auf Genehmigung gemäß § 14 Abs. 4 Buchstabe e) Bundesbahngesetz vor. 7770 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 Anlage 15 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 23. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dröscher (Drucksache zu V/2492 Frage 108) : Welche Gründe haben das Bundespostministerium veranlaßt, den Aushang des Bildplakates des Deutschen Roten Kreuzes, Suchdienst Hamburg, fur den Kindersuchdienst nicht zu genehmigen, wie dies im Rundschreiben des Suchdienstes vom 31. Oktober 1967 mitgeteilt wird? Wie bereits Herrn Kollegen Dr. Huys auf seine mündliche Anfrage (Drucksache V/2299 Frage 107) am 1. Dezember 1967 in der schriftlichen Antwort mitgeteilt wurde, hat die Deutsche Bundespost für den kostenlosen Plakataushang in den Schalterräumen der Deutschen Bundespost zentrale Richtlinien erlassen, um allen berechtigten Interessen entsprechen zu können. Danach können Plakate von Behörden und Organisationen ausgehängt werden, die staatspolitischen, kirchlichen oder karitativen Zwecken ,dienen. Das Format dieser Plakate soll nicht größer sein als DIN A 4; Auf den für den kostenlosen Plakataushang vorgesehenen Flächen eines Postamts lassen sich im Durchschnitt gleichzeitig nur 3 Plakate DIN A 4 aushängen. Über andere noch vorhandene Aushangflächen kann die Deutsche Bundespost nicht verfügen, weil sie der Deutschen Postreklame GmbH. vertraglich überlassen sind. Ein weiterer Teil der Flächen wird für eigene amtliche Mitteilungen an die Postbenutzer benötigt. Das in Frage stehende Plakat für den Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes entsprach den Voraussetzungen für den kostenlosen Plakataushang nicht. Es hatte 'das Format DIN A 2, d. h. eine Größe von 4 X DIN A 4, hätte also selbst bei Entfernung aller bereits vorhandenen Plakate anderer Organisationen im Wege ,des kostenlosen Aushangs nicht untergebracht werden können. Die Gründe für die Ablehnung sind der Suchdienstleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes s. Z. mitgeteilt worden. Darüber hinaus sind die Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes bei gegebenem Anlaß in den letzten Jahren immer wieder gebeten worden, nur Plakate im Format DIN A 4 zu verwenden; dabei wurde wiederholt darauf hingewiesen, ,daß nur in Ausnahmefällen das Format DIN A 3 genehmigt werden könne. Ich darf hervorheben, daß die Deutsche Bundespost dem Deutschen Roten Kreuz bei all seinen Aushangwünschen stets großzügig entgegengekommen ist und verschiedentlich sogar das Format DIN A 3 zum Aushang entgegengenommen hat. Für die Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes wurden im Jahre 1967 etwa 6000 Plakate, davon etwa 2000 im Format DIN A 3 ausgehängt. Anlage 16 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 25. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kubitza (Drucksache zu V/2492 Frage 109) : Woran scheitert im Inlandsverkehr die Zulassung der sogenannten Phonopost, die man ja wohl ins Ausland schicken darf? Die Phonopost ist eine verbilligte Sendungsart des internationalen Postdienstes. Sie wurde eingeführt, damit die Versender nicht gezwungen werden, Tonaufnahmen zur teuren Briefgebühr einzuliefern. Im Inlandsdienst dagegen können Tonaufnahmen im Gegensatz zum Auslandsdienst zur noch billigeren Gebühr als• „Warensendung" eingeliefert werden. Einer besonderen Sendungsart Phonopost bedarf es daher im Inlandsdienst nicht. Anlage 17 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Dollinger vom 25. Januar 1968 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Marx (Kaiserslautern) (Drucksache zu V/2492 Fragen 110 und 111) : Was hat das Bundespostministerium in seinen Verhandlungen mit der PTT gemäß der mir am 17. Februar 1967 (Drucksache V/1399) erteilten Antwort erreicht, uni eine baldige Schaltung des Selbstwählverkehrs für Ferngespräche zwischen deutschen Fernsprechteilnehmern und Straßburg durchführen zu können? Kann damit gerechnet werden, daß nun — entsprechend der damaligen in Frage 110 erwähnten Antwort, die von der Aufnahme des Selbstwählferndienstes nach Straßburg „im Laufe der nächsten Monate" sprach — der Selbstwählverkehr bis zu den nächsten Tagungen des Europarates und der Beratenden Versammlung geschaltet ist? Zwischen denjenigen Fernsprechortsnetzen in der Bundesrepublik einschließlich Berlin-West, von denen bislang der Selbstwählferndienst nach dem Ausland technisch möglich ist, und der Wählzone Straßburg wurde der Selbstwählfernverkehr am 30. November 1967 aufgenommen. Soweit mir bekannt ist, beabsichtigt die französische Verwaltung, den Selbstwählfernverkehr von Straßburg nach dem Bundesgebiet einschließlich Berlin-West voraussichtlich noch in der zweiten Hälfte des Jahres 196B aufzunehmen. Anlage 18 Schriftliche Antwort ,des Parlamentarischen Staatssekretärs Leicht vom 26.. Januar 1968 auf .die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Weigl (Drucksache Nachtrag zu V/2492 Frage 1,12) : Sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen der Regulierung von Reparationsschäden und der Erbringung von Reparationsleistungen durch Millionen ehemaliger deutscher Kriegsgefangener? Durch die Entschädigungen, die das Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz gewährt, sind Arbeitsleistungen ehemaliger Kriegsgefangner, soweit aus ihnen Ansprüche gegen die Bundesrepublik hergeleitet werden, abgegolten. Das ist in § 3 Abs. 1 des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes ausdrücklich bestimmt. Das im Bundestag heute zur ersten Lesung anstehende Gesetz zur Abgeltung der Reparations-, Restitutions-, Zerstörungs- und Rückerstattungsschäden regelt nur Vermögensschäden. Deutscher Bundestag - 5. Wahlperiode — 151. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Januar 1968 7774 Anlage 19 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Weigl (Drucksache Nachtrag zu V/2492 Frage 116) : Erwägt die Deutsche Bundesbahn im Zusammenhang mit der Einführung von Fahrpreisvergünstigungen für unsere älteren Mitbürger auch einen Ausbau der Fahrpreisermäßigungen für kinderreiche Familien? Die Deutsche Bundesbahn beabsichtigt z. Z. nicht, neue Fahrpreisermäßigungen einzuführen oder die vorhandenen Sozialtarife zu erweitern. Anlage 20 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Weigl (Drucksache Nachtrag zu V/2492 Frage 117) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Inanspruchnahme der Fahrpreisermäßigung für über 65 Jahre alte Mitbürger aus finanziellen Gründen oftmals daran scheitert, daß die im Normalfall jüngere Ehefrau den vollen Fahrpreis bezahlen muß? Der Bundesregierung ist bekannt, daß zahlreiche Wünsche auf Erweiterung des Tarifs für Reisende im Alter von mehr als 65 Jahren bestehen und .daß u. a. die Einbeziehung jüngerer Ehefrauen in die Fahrpreisermäßigung häufig gefordert wird. Sie ist jedoch mit der Deutschen Bundesbahn der Ansicht, daß zunächst die Ergebnisse der am 30. April dieses Jahres auslaufenden Erprobungszeit abgewartet werden sollten, ehe über die Weiterführung des Tarifs und über dessen künftigen Inhalt entschieden wird. Anlage 21 Schriftliche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Börner vom 26. Januar 1968 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dorn (Drucksache Nachtrag -zu V/2492 Frage 118) : In welcher Form ist — entsprechend der Ankündigung der Bundesregierung in der 95. Sitzung des Deutschen Bundestages - im Jahre 1967 mit dem Bau der Bonner Südbrücke begonnen worden? Mit der im Oktober 1967 erfolgten Ausschreibung der Südbrücke Bonn ist die Verwirklichung der Maßnahme eingeleitet worden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Walter Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Zusatzfrage, Abgeordneter Dr. Haas.


Rede von Dr. Christian Albrecht Haas
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Staatssekretär, ich hätte als weitere Zusatzfrage, ob Ihnen bekannt ist, daß auch der Bund der Steuerzahler behauptet, daß die Durchführung dieses Rhein-Main-Donau-Kanals ein finanziell untragbares Unternehmen sein wird.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Holger Börner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege, wenn ich Ihnen als Verkehrspolitiker dazu etwas sagen darf: Ich messe der Fachkenntnis der EWG und der OECD und ähnlichen Gremien mehr zu als dem Präsidium des Bundes der Steuerzahler.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)