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ID0512428500

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    4. Frau: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Schanzenbach: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 124. Sitzung Bonn, den 11. Oktober 1967 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Reinholz 6227 A Abg. Dr. Lindenberg tritt in den Bundestag ein 6227 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Lindenberg, Regling und Dr Steinmetz 6227 C Überweisung von Vorlagen der Bundesregierung an Ausschüsse 6227 C Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6227 C Fragestunde (Drucksache V/2155) Frage des Abg. Moersch: Anzeigenwerbeaktion der Bundesregierung „Die Richtung stimmt" von Hase, Staatssekretär 6228 A Moersch (FDP) . . . . . . . 6228 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 6228 C Genscher (FDP) . . . . . . . 6229 A Fragen des Abg. Haar (Stuttgart) : Entschädigung für bei Hilfeleistung erlittene Schäden bzw. Verlust des Lebens Dr. Ehmke, Staatssekretär . . . 6229 B Haar (Stuttgart) (SPD) 6229 C Fragen des Abg. Dr. Wuermeling: Sondermaßnahmen gegen die Familie — Frage der Vereinbarkeit mit Art. 6 GG Dr. Barth, Staatssekretär 6230 B Dr. Wuermeling (CDU/CSU) . . 6230 B Frage des Abg. Brück (Holz) : Entlassung einer Sekretärin des deutsch-französischen Jugendwerks Dr. Barth, Staatssekretär 6231 C Brück (Holz) (SPD) 6232 A Fellermaier (SPD) 6232 B Ott (CDU/CSU) . . . . . . . 6232 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 Frage des Abg. Kubitza: Pläne zur Reform des Kindergeldrechts Dr. Barth, Staatssekretär . . . . . 6232 D Kubitza (FDP) . . . . . . . 6232 D Frau Freyh (SPD) 6233 A Baier (CDU/CSU) 6233 B Dr. Wuermeling (CDU/CSU) . . 6233 C Frage des Abg. Ertl: Atomsperrvertrag Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 6233 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . 6234 A Flämig (SPD) 6234 B Fragen des Abg. Flämig: Jugendbegegnungen im Rahmen von Städtepartnerschaften — Erhöhung der Mittel zur Förderung des interkommunalen Austausches Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6234 C Schoettle, Vizepräsident . . . . 6234 D Flämig (SPD) 6234 D Frage des Abg. Paul: Einseitige Aufhebung des Sichtvermerkzwangs für Besucher aus der Tschechoslowakei 6236 A Frage des Abg. Dr. Müller (München) : Amerikanische Rechte aus dem Mutual Defense Assistance Program . . . 6236 A Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Laufbahnvorschriften Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6236 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 6236 C Frage des Abg. Dr. Imle: Jubiläumsfeiern für Ministerien Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6236 D Dr. Imle (FDP) 6237 A Schoettle, Vizepräsident 6237 B Fragen des Abg. Cramer: Vermerk betr. militärgerichtliche Bestrafungen auf Bescheinigungen für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6237 C Cramer (SPD) 6237 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Ergebnis der Untersuchungen zur Frage des „Personenkennzeichens" Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6238 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 6238 C Fragen des Abg. Hofmann (Kronach) : Beteiligung des Bundesgrenzschutzes bei Geburtstagsgratulationen — Meldung über Verlegung einer Grenzschutzabteilung von Coburg nach Norddeutschland 6238 D Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Gleichstellung der Vorbereitungszeit zur Promotion mit der zweiten Staatsprüfung für Mitarbeiter in bestimmten Bundesforschungsanstalten Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6239 A Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 6239 B Fragen des Abg. Kubitza: Turn- und Sportstunden in den deutschen Schulen 6239 C Frage der Abg. Frau Freyh: Paßkontrollen für Fluggäste im Durchgangsverkehr Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6239 D Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 6239 D Sammelübersicht 22 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen (Drucksache V/2154) . . . . . . . . 6240 B Große Anfrage der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD betr. Entwicklungshilfepolitik der Bundesregierung (Drucksache V/1978) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. Entwicklungspolitik (Drucksache V/2144) Brück (Holz) (SPD) . . . . . . . 6240 C Ertl (FDP) . . . . . . . . . . 6244 A Wischnewski, Bundesminister . . . 6247 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . 6255 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 6258 A Gewandt (CDU/CSU) . . . . . . 6260 B Dr. Hellige (FDP) . . . . . . . 6262 C Frau Dr. Wolf (CDU/CSU) . . . . 6263 D Begrüßung einer Delegation des Parlaments der Republik Somalia . . . . . . . 6256 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 III Begrüßung einer Delegation des Parlaments von Indonesien 6271 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Familien- und Jugendfragen über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Jugend und über die Bestrebungen auf dem Gebiet der Jugendhilfe (Drucksachen V/302, V/1720) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes für Jugendwohlfahrt (Drucksache V/1723); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Familien-und Jugendfragen (Drucksache V/2148) — Zweite und dritte Beratung — Liehr (SPD) 6267 D Horstmeier (CDU/CSU) 6271 C Kubitza (FDP) 6272 A Burger (CDU/CSU) . . . . . . 6276 B Westphal (SPD) 6279 B Moersch (FDP) . . . . . . . 6283 C Frau Stommel (CDU/CSU) . . . 6286 D Frau Schimschok (SPD) . . . . 6288 D Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 6289 D Hauck (SPD) . . . . . . . . 6292 C Frau Funcke (FDP) . . . . . . 6295 D Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . 6297 D Dr. Meinecke (SPD) . . . . . 6298 D Frau Schroeder (Detmold) (CDU/CSU) 6300 C Reichmann (FDP) . . . . . . . 6301 D Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 6302 C Memmel (CDU/CSU) . . . . . . 6306 A Dr. Heck, Bundesminister . . . . 6306 B Entwurf eines Gesetzes über die Luftfahrtstatistik (Drucksache V/1702); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/2152), Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache V/2151) — Zweite und dritte Beratung — 6310 A Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes betr. Rechnung und Vermögensrechnung des Bundesrechnungshofes für das Rechnungsjahr 1964 — Einzelplan 20 — (Drucksachen V/1487, V/2137) 6310 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für a) eine Richtlinie des Rates über die Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit und des freien Dienstleistungsverkehrs für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten b) eine Richtlinie des Rates über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten c) eine Richtlinie des Rates über die Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten d) eine Empfehlung des Rates über die Staatsangehörigen des Großherzogtums Luxemburg, die Inhaber eines in einem Drittland ausgestellten Architektendiploms sind (Drucksachen V/1810, V/2153) Dorn (FDP) 6310 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Erste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Verlängerung der Zollaussetzungen für Waren der gewerblichen Wirtschaft) Neunte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Zweite Verlängerung der Zollaussetzungen für Waren der gewerblichen Wirtschaft) (Drucksachen V/2003, V/2058, V/2142) . . 6311 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Dritte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Zollaussetzungen für Spinnfäden aus Polytetrafluoräthylen) (Drucksachen V/2040, V/2141) . . . . . 6311 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Einunddreißigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Dreizehnte Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — (Drucksachen V/2019, V/2018, V/2140) . . 6311 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Zolltarif-Verordnung (Deutscher Zolltarif 1967) (Drucksachen V/2002, V/2139) . . . . . . . 6311 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Zollkontingent für Rohaluminium) (Drucksachen V/1965, V/2138) 6311 D Nächste Sitzung 6312 A Anlagen 6313 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 6227 124. Sitzung Bonn, den 11. Oktober 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.03 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 123. Sitzung, Seite 6221 A, Zeilen 13 und 14 statt „Press Independence und Critical Ability" in Genf: „Press Independence and Critical Ability" in Columbia/Missouri, Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 14. 10. Frau Albertz 14. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 20. 10. Dr. Artzinger 15. 10. Bading * 11. 10. Bauer (Wasserburg) 28. 10. Dr. Becher (Pullach) 11. 10. Bergmann * 12. 10. Blumenfeld 13. 10. Diekmann 13. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 11. 10. Dröscher * 11. 10. Dr. Elbrächter 11. 10. Dr. Erhard 11. 10. Erpenbeck 11. 10. Gerlach * 12. 10. Gibbert 27. 10. Dr. Gleissner 20. 10. Dr. Häfele 13. 10. Hahn (Bielefeld) * 11. 10. Höhne 31. 10. Hussong 13. 10. Dr. Ils 13. 10. Frau Jacobi (Marl) 11. 10. Jahn (Marburg) 13. 10. Dr. Jungmann 31. 10. Dr. Kempfler 13. 10. Frau Klee 11. 10. Klinker * 11. 10. Kriedemann * 13. 10. Freiherr von Kühlmann-Stumm 13. 10. Kunze 31. 10. Langebeck 31. 10. Lemmer 13. 10. Lenz (Brüht) 31. 10. Lücker (München) * 11. 10. Mauk * 11. 10. Frau Meermann 12. 10. Merten 31. 10. Metzger * 14. 10. Müller (Aachen-Land) * 12. 10. Paul 13. 10. Frau Renger 13. 10. Riedel (Frankfurt) * 11. 10. Ruf 13. 10. Schultz (Gau-Bischofsheim) 13. 10. Dr. Schulz (Berlin) 13. 10. Steinhoff 21. 10. Struve 11. 10. Weimer 11. 10. Wendelborn 13. 10. Wienand 20. 10. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht b) Urlaubsanträge Dr. Czaja 20. 10. Frau Dr. Krips 22. 10. Dr. von Merkatz 3. 11. Anlage 2 Umdruck 285 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der FDP betr. Entwicklungspolitik - Drucksache V/2144 -. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird aufgefordert, auch in Zukunft .mit Nachdruck dafür Sorge zu tragen, daß Entwicklungshilfe in erster Linie nach entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten vergeben wird. 2. Die Bundesregierung wird aufgefordert, an der Finanzierung eines dritten EWG-Entwicklungsfonds nur unter der Voraussetzung teilzunehmen, daß die Wirtschaft der Bundesrepublik an den zu vergebenden Aufträgen entsprechend dem deutschen Finanzanteil beteiligt wird. 3. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die deutsche Personalplanung für den Einsatz in internationalen Organisationen in einer Hand zu vereinigen und auf diese Weise dazu beizutragen, daß die Tätigkeit in diesen Organisationen für Deutsche attraktiver wird. Bonn, den 10. Oktober 1967 Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 286 Änderungsantrag des Abgeordneten Memmel zur Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Familien- und Jugendfragen (10. Ausschuß) über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Jugend und über die Bestrebungen auf dem Gebiet der Jugendhilfe - Drucksachen V/302. V/1720 -. Der Bundestag wolle beschließen: In Nummer 1 des Ausschußantrags — Drucksache V/1720 - werden die Worte „neben den Altersgruppen der 14- bis 25jährigen auch die die Unter-14jährigen" durch die Worte „sämtliche Altersgruppen bis zu 25 Jahren" ersetzt. Bonn, den 11. Oktober 1967 Memmel 6314 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Wittrock vom 6. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Prochazka (Drucksache V/2124 Frage 101): Hat nicht der deutsche Abnehmer ebenfalls einen Anspruch auf die technischen Neuerungen der nach den USA gelieferten neuen Typen 1600 und 1500 der Volkswagen AG, Wolfsburg, die aus Gründen der Reinhaltung der Luft mit erheblichem technischem Aufwand und einer elektronischen Einspritzpumpe zur Vernichtung der Abgase ausgestattet werden? Selbstverständlich hat der deutsche Abnehmer eines Kraftfahrzeugs einen Anspruch darauf, daß der heute erreichbare technische Fortschritt auf dem Gebiet der Abgasvernichtung auch ihm zugute kommt. Die Automobilindustrie in der Bundesrepublik wird schon in nächster Zukunft den zuständigen Ressorts ihre technischen Vorschläge unterbreiten. Die für die Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung erforderlichen Vorarbeiten sind abgeschlossen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Heck vom 6. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Moersch (Drucksache V/2124 Frage 126) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Äußerungen des Staatssekretärs Dr. Barth über ihre Familienpolitik, wie sie in der WAZ vom 27. September 1967 zitiert sind? Der Meldung der „Westdeutschen Allgemeinen" liegen Irrtümer und Mißverständnisse zugrunde. Es trifft nicht zu, daß Dr. Barth die Familienpolitik der Bundesregierung mißbilligt hat. Richtig ist, daß Dr. Barth in seinem Vortrag vor der Gemeindeakademie der Evangelischen Kirche in Essen die von der Bundesregierung zu Lasten kinderreicher Familien beschlossenen Maßnahmen bedauert hat. Dies ist jedoch mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf geschehen, daß diese beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung zum Ausgleich der hohen Defizite notwendig waren. Es trifft auch nicht zu, daß Dr. Barth aufgefordert haben soll, energisch gegen die Regierungspolitik zu protestieren. Richtig ist, daß Dr. Barth die Familienorganisationen aufgefordert hat, in der Öffentlichkeit stärker als bisher die Notwendigkeit einer systematischen Familienpolitik zu vertreten und sie gegen Angriffe auch publizistisch zu verteidigen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Reichmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Jugendbericht ist auch das Problem der Landjugend berücksichtigt. Mit Recht, denn sie ist ein Teil unserer Jugend. Die ursprüngliche ländliche Welt ist nicht mehr. Sie hat sich verändert, gewandelt zur modernen Gesellschaft. Dieser Wandlungsprozeß macht es der Landjugend schwer und kompliziert, die Probleme zu bewältigen. Sie muß heute mehr wissen und können als früher.
    Der Bildungswille der Landjugend zeigt sich im steigenden Besuch der weiterbildenden Schulen, der Landwirtschaftsschulen für die künftigen Betriebsleiter und auch in der starken Teilnahme an den Landjugendseminaren der Landjugendverbände.
    Die Einsatzbereitschaft der Landjugend für ihre Aufgaben offenbart sich in der starken Beteiligung an den Landjugendwettbewerben. 80 000 junge Menschen vom Land beteiligten sich am Landjugend-Berufswettkampf. Die Ergebnisse dieser Aktionen sollten besser ausgewertet und in der Landjugendarbeit ausgenützt werden.



    Reichmann
    Die Aufgeschlossenheit der Landjugend findet ihren Ausdruck in den Lehrfahrten in alle Länder, und der Landjugendaustausch erfolgt fast in die ganze Welt. Am guten Willen, der Strebsamkeit und dem fortschrittlichen Geist der Landjugend zur Bewältigung der Probleme von heute fehlt es also nicht.
    Aber die Ausbildung und die Ausrüstung für die gestiegenen beruflichen, kulturellen, gesellschaftspolitischen und staatspolitischen Aufgaben müssen weiter verbessert, verstärkt und erweitert werden. Dazu ist eine größere Unterstützung und Förderung der Landjugendarbeit im Sachlichen und im Personellen erforderlich. Die umfassende und vorzügliche Konzeption der ländlichen Bildungspolitik des Deutschen Bauernverbandes ist hier wegweisend. Das Gute und das Fortschrittliche dabei sollten in der Tat in der Zukunft verwirklicht werden.
    Das oft erwähnte Bildungsgefälle von der Stadt zum Land muß beseitigt werden, und der Landjugend müssen dieselben Bildungschancen zugebilligt und eingeräumt werden.
    Die vielseitige Landjugendarbeit, die im Bericht angeführt wird, ist dankbar anzuerkennen. Besondere Anerkennung verdient die Arbeit der drei Landjugendorganisationen. Ob raber die Dreiteilung in denselben Gesamtaufgabe der bestmögliche Weg ist, muß bezweifelt werden, denn bei aller Differenziertheit ergibt sich nach unserer Meinung doch die Feststellung, daß es hier bei dieser Gemeinschaftsaufgabe zuviel Nebeneinander und zuwenig Miteinander gibt. Mehr koordinieren und weniger konfessionalisieren ist ,das Gebot der heutigen Zeit für die Arbeit der Landjugendorganisationen. Das Mißlingen des Landjugendtages 1967 verpflichtet zur besseren Zusammenarbeit in der Landjugend.
    Durch die enge Verbundenheit der Landjugend, die 'in der Landwirtschaft tätig ist, wird ihre Situation durch die Lage der Landwirtschaft im Guten und im Schwierigen entscheidend mitbestimmt. Trotz des Einsatzes der Technik müssen die in der Landwirtschaft Verbliebenen oft mehr leisten, alsihnen zuträglich ist. Davon ist auch die Landjugend betroffen. Arbeitsüberlastung bei unzureichenden Entspannungs- und Erholungsmöglichkeiten verursacht den unbefriedigenden Gesundheitszustand der Landjugend. Bessere Gesundheitsvorsorge für die Landjugend ist deshalb dringend geboten. Mangelnde Freizeit behindert die von der Landjugend erstrebte Fort- und Weiterbildung im Sport und die Pflege des kulturellen und geselligen Lebens.
    Infolge der sich jetzt abzeichnenden neuen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft besteht zudem die Gefahr, daß der Landjugend die Freude an der Landwirtschaft noch mehr verleidet wird und daß dadurch die Fortführung vieler Familienbetriebe gefährdet wird. Eine weitere Verschlechterung der Lage der Landwirtschaft muß deshalb auch mit Rücksicht auf die Landjugend unbedingt verhindert werden. Es ist ein Mangel des Jugendberichts, daß diese Probleme der Landjugend nicht stärker unter allen Gesichtspunkten und Aspekten beleuchtet und herausgestellt worden sind. Das Leben auf dem Lande ist auch in Zukunft von der Landjugend abhängig. Deshalb sollten wir der Landjugend die Voraussetzungen und Chancen geben, die sie braucht und verdient, um die ihr gestellten Aufgaben jetzt und morgen zu bewältigen.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Schanzenbach

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marta Schanzenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Rollmann hat in seinen Ausführungen zu dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Jugendwohlfahrtsgesetz Stellung genommen. Ich möchte auf seine Ausführungen jetzt nicht sehr eingehend antworten, sondern nur ganz 'global sagen, daß wir der Meinung sind, daß es in diesem Streit keine Sieger und keine Besiegte gegeben hat. Das Urteil ist ausgewogen und schafft die Möglichkeit zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Ich will auf die verschiedenen Thesen, die bei den Beratungen zum Jugendwohlfahrtsgesetz im Ausschuß und auch hier vorgetragen sind, nicht eingehen. Sie haben ja auch darauf verzichtet. Ich glaube, daß wir uns alle miteinander nur wünschen können, daß sich nach dem Spruch des Bundesverfassungsgerichts alle Beteiligten zu reiner sinnvollen Zusammenarbeit in allen Jugendfragen zusammenfinden. Ich glaube, das wäre das Vernünftigste, was uns nach diesem Urteilsspruch von Karlsruhe passieren könnte.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung sagt in ihrer Einleitung zu dem Bericht, über den wir heute diskutieren, daß er ein annähernd geschlossenes Bild von der Situation der deutschen Jugend in der modernen Gesellschaft geben will. Er soll eine sachliche Grundlage zur politischen Prüfung und Entscheidung der Frage bieten, wie Jugendpolitik zeitnah und wirksam gestaltet werden kann.
    Auf den Seiten 10 bis 12 behandelt der Bericht das Thema Jugend und Familie. Das ist gegenüber den Ausführungen zu verschiedenen anderen Problemen, die in dem Bericht angesprochen sind, verhältnismäßig kurz. Es ist aber selbstverständlich, daß in einem Jugendbericht über die Familie Aussagen gemacht werden müssen, weil auch heute noch die Familie den entscheidenden Beitrag zur Erziehung der Kinder leistet. Denn trotz aller gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen hat die Familie auch in unserer Zeit ihre innere Stabiltät bewahrt. In der hinter uns liegenden Zeit der Gewaltherrschaft und des Krieges und unter den Lasten der Kriegsfolgen bewahrte die Familie ihre Aufgabe als ideelle, natürliche, sittliche und wirtschaftliche Lebensgemeinschaft. Nirgendwo fanden und finden die Menschen eine stärkere persönliche Bindung als in ihrer Familie.
    Die Familie von heute sieht allerdings anders aus als die Großfamilie, die in ihrer Struktur heute nur noch teilweise auf dem Lande anzutreffen ist. Durch den Strukturwandel von der Groß- zur Kleinfamilie, die die Norm unserer Zeit ist, ist sie schweren Be-



    Frau Schanzenbach
    lastungen vielfältiger Art unterworfen, besonders durch die Schwächung der wirtschaftlichen Kraft und durch die Trennung von Heimstätte und Arbeitsplatz. Auch die erzieherische Leistungsfähigkeit hat sich durch diese Trennung vielfach vermindert, während andererseits die Anforderungen in der Schule und für den Beruf in der letzten Zeit gestiegen sind.
    Dazu kommt, daß nicht nur die Väter, sondern auch die Matter in immer stärkerem Maße eine außerhäusliche Berufstätigkeit ausüben. Die Gründe hierfür liegen zumeist in den wirtschaftlichen Verhältnissen der Familie, aber auch in dem volkswirtschaftlich und staatspolitisch stark vermehrten Bedarf an. Arbeitskräften. Die Gleichberechtigung der Frau verbesserte ihre Stellung in der Gesellschaft und gibt ihr die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung. Aber sie führte auch zu starken Belastungen, die sie nur — und das trifft insbesondere für ihre Aufgaben in der Familie zu — bewältigen kann, wenn ihr eine vielfältige Hilfe von außen, d. h. von der Gesellschaft, zuteil wird.
    Die veränderte Lage der Familie erfordert einen neuen und vermehrten Beistand durch Staat und Gesellschaft. Der Staat darf sich aber nicht in die Familie direkt einmischen. Art. 6 des Grundgesetzes stellt eindeutig fest, daß Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern sind. Es darf nur eingegriffen werden, wenn die Eltern versagen und die Kinder nicht anders vor Gefahren geschützt werden können.
    Da aber die Kleinfamilie von heute ihre Aufgaben in erzieherischer und wirtschaftlicher Hinsicht allein nicht mehr meistert, müssen Staat und Gesellschaft der Familie wirtschaftlich helfen und sie in einigen Bereichen ergänzen. Der Bericht stellt fest, daß die Familie für die leibliche und geistige Entwicklung des jungen Menschen sorgt und ihn in die Umwelt einführt. Aber diese Aufgabe kann sie nur bewältigen, wenn Schule, familienergänzende Einrichtungen, z. B. Kindertagesstätten, Spiel- und Sportplätze sowie gesundheitsfürsorgerische Maßnahmen und wirtschaftliche Hilfen der verschiedensten Art ihr dabei zur Verfügung stehen.
    Im Innern der Familie hat sich in bezug auf die Vater-Mutter-Rolle eine große Wandlung vollzogen. In der Großfamilie war der Vater der Tonangebende; er bestimmte, er war das große Vorbild. In unserer Gesellschaft, insbesondere in der Familie, tritt das väterliche Element immer mehr zurück, während die Stellung der Mutter wesentlich stärker geworden ist. Das Streben geht nach einer partnerschaftlichen Verhältnis in der Ehe. Aber es läßt sich nicht verleugnen, daß die Väter an der Erziehung der Kinder nicht den Anteil haben, der einen partnerschaftlichen Verhältnis entspricht; sie überlassen die Erziehung der Kinder weitgehend der Mutter. Der Vater ist für die Kinder nicht mehr der Patriarch, er ist ihr Kamerad geworden. Untersuchungen haben ergeben, daß der Vater an Autorität verliert, aber an Vertrauen bei seinen Kindern gewinnt.
    Im allgemeinen kann eine positive Haltung der heutigen Jugend zur Familie festgestellt werden. Der Bericht spricht davon, daß sich das Vertrauen zu den Eltern im Verlaufe der letzten zehn Jahre mehr und mehr gefestigt habe. Aus Befragungen geht hervor, daß von vier befragten Jugendlichen drei der Meinung sind, die Eltern kümmerten sich gerade richtig um ihre Angelegenheiten. 16 % finden, daß ihre Eltern zu viel in ihre eigenen Angelegenheiten hineinredeten. 4 % fühlen sich aber von den Eltern vernachlässigt. Die 18- bis 19jährigen beklagen sich allerdings in höherem Maße über eine Bevormundung durch ihre Eltern; sie fühlen sich zu stark überwacht und in der freien Wahl ihrer Freundschaften gehindert.
    Allgemein kann festgestellt werden, daß von der früher sehr stark autoritär geformten Erziehung in der Familie heute kaum noch etwas spürbar ist. Soweit sich die Familienstruktur und die Stellung der Frau in der Familie geändert haben, änderte sich auch das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. Die Lebens- und Umgangsformen in der Familie sind demokratischer geworden.
    Die Erziehung der Jugend stellt heute ganz allgemein höhere Anforderungen an die Eltern, Aber leider sind sie auf diese Aufgabe nicht oder nicht genügend vorbereitet. Sie stehen den Pflege- und Erziehungsfragen oft hilflos gegenüber. Früher bedeutete eine große Kinderschar Ansehen der Mutter. Auch das hat sich insofern geändert, als heute das Ansehen der Mutter mit dem Erfolg der Erziehung der Kinder verknüpft ist. Die Zahl der Kinder spielt keine Rolle mehr. Die Mutter gilt heute nicht mehr ohne weiteres als die beste Erzieherin der Kinder; sie muß sich diese Anerkennung erarbeiten.
    Wir, das heißt die Gesellschaft und der Staat, verlangen von den Eltern eine Erziehungsarbeit, auf die sie nicht vorbereitet sind. Der Erfahrungsschatz aus dem Elternhaus reicht nicht mehr aus, um die eigene Aufgabe in der jungen Familie zu bewältigen. Die Vorbereitungsjahre auf die junge Familie hin werden immer kürzer, denn die Eheschließung erfolgt immer mehr im jugendlichen Alter. Das durchschnittliche Heiratsalter der Männer hat sich von 28,3 im Jahre 1949 auf 25,8 Jahre im Jahre 1962 gesenkt. Bei den Frauen hat es sich in der gleichen Zeit von 25,4 auf 23,7 Jahre gesenkt. Die ausgesprochenen Frühehen sind selten. Die Kinderzahl in den Ehen nimmt wieder zu; die Ehen ohne Kinder haben in den letzten Jahren ständig abgenommen.
    Viele der jungen Ehefrauen sind erwerbstätig. Sie scheiden in großer Zahl aus dem Erwerbsleben aus, wenn das erste oder zweite Kind geboren wird. Im ganzen gesehen ist die Berufstätigkeit von Müttern nicht so stark verbreitet, wie man in der Offentlichkeit meint. Jede siebte Mutter mit Kindern unter 18 Jahren ist außer Haus berufstätig. Leider ist festgestellt worden, daß in der letzten Zeit immer mehr Mütter mit drei und mehr Kindern eine Erwerbsarbeit aufnehmen. Es ist eine bedauerliche Tatsache, daß etwa ein Viertel aller Mehrkinderfamilien am Rande des Existenzminimums leben müssen. Nach einer Erhebung von 1959 tragen erwerbstätige Mütter in folgendem Umfang zum Familieneinkommen bei: 3 % der erwerbstätigen Mütter tragen etwa 25 % zum Familieneinkommen bei,



    Frau Schanzenbach
    72 % der Mütter 25 bis 50 %, 23 % der erwerbstätigen Mütter tragen 50 bis 75 % und 2,2 °/o tragen über 75 %. zum Familieneinkommen bei. Diese Zahlen stammen zwar aus dem Jahre 1959; sie werden sich aber bis heute kaum verändert haben. Diese Zahlen sind eine klare Antwort auf die Frage, warum Mütter mitarbeiten müssen.
    Ziel aller familienpolitischen Maßnahmen muß es aber sein, daß keine Mutter, die kleine Kinder hat, aus wirtschaftlicher Not gezwungen ist, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Vom Staat und der 'Gesellschaft sind die Voraussetzungen zu schaffen, daß so weit wie möglich alle Kleinkinder in ihrer Familie die Pflege, Erziehung und Geborgenheit finden, die sie brauchen, um gesund 'in Idas Leben hineinzuwachsen. Das bedeuttet nicht, daß den Eltern die Verantwortung für ihre Kinder abgenommen werden kann. Hilfen müssen ihnen aber gegeben werden.
    So brauchen wir dringend ein besseres Kindergeldgestetz. Die diesbezügliche Regelung, die wir haben, ist unzureichend. An einer hessaren Lösung, wie sie beispielsweise in der Sozialenquete niedergelegt ist, muß gearbeitet werden. Der Familienlastenausgleich ist in eine Sackgasse geraten. Genauso wichtig wie ieine bessere Regelung des Kinde rge des ist das Ausbildungsförderungsgesetz, das seit 'einigen Jahren in .diesem Haase immer wieder von ,der SPD gefordert wurde. Nur wenn dieses Gesetz vorliegt, sind die Ausbildungschancen für alle jungen Menschen von der Wirtschaftlichen Seite hier gesichert. Das zu schaffen, sollte auch in dieser finanzpolitisch schwierigen Zeit doch möglich sein; denn auch hier handelt es sich um Investitionen.

    (Zuruf: Die Länder!)

    — Ich weiß! —
    Der Bericht weist idarauf hin, daß die Familienstruktur auf dem Lande noch weitgehend konservativ und patriarchalisch geblieben ist. Hier zeigt sich, daß durch dieses Verhalten die Sorge für die nichterbenden Kinder unzureichend ist. 24 % dieser Kinder sagen aus, daß die Eltern noch niemals mit ihnen über ihre berufliche Zukunft gesprochen haben.
    Bei Arbeiterfamilien ist dagegen nachgewiesen, daß intakte Familien für ein solides Lehr- und Arbeitsverhältnis für ihre Kinder sorgen.
    Die Kinder aus gestörten oder unvollständigen Familien erhalten oft keine Ausbildung. Eine Ausnahme machen hier die Kriegerwalisen. Die Kriegerwitwen haben von den Möglichkeiten des Bundesversorgngsgesetzes Gebrauch gemacht und in überwiegendem Maße ihren Kinderneine gute Erziehung und eine qualifizierte Berufsausbildung zukommen Lassen.

    (besonders an Jugendlichen, die tin Heimen heranwachsen. Die vorhandenen Untersuchungen beweisen, daß Fehlhaltungen bei Heimkindern weit mehr auftreten als bei Kindern, die in Familien aufwachsen. Die Heimkinder sind auch in unserer Zeit immer noch die Stiefkinder der Gesellschaft. Sie sind in ihrer Entwicklung im Vergleich mit Familienkindern um Jahre zurück. Es sollte für uns ein ernstes Problem sein, diesen Kindern die Lebenschancen zu verbessern. Nachdem nun ein Entwurf eines Gesetzes über die rechtliche Stellung der unehelichen Kinder dem Bundestag vorgelegt wird, können wir hoffen, daß sich die Situation dieser Kinder verbessert. Das wird aber nur dann der Fall sein, wenn die Gesellschaft von der rechtlichen Stellung Kenntnis nimmt und alle Vorurteile abwirft. Es ist zu hoffen, daß die junge Generation diesen Fragen wirklichkeitsnäher gegenübersteht. Wenn Jugendpolitik zeitnah und wirksam — so wie es in der Einleitung des Jugendberichts heißt — entwickelt werden soll, dann muß u. a. eine aktive Familienpolitik betrieben werden, die neben den ausreichenden wirtschaftlichen Hilfen familienergänzende Einrichtungen und soziale Dienste zur Verfügung stellt, außerdem durch Eheberatung, Mütterberatung und Erziehungsberatung sowie durch Hilfen zur Familienplanung und durch den sozialen Wohnungsbau den Familien, insbesondere den jungen Familien, hilft, ihre wichtige Aufgabe für die Kinder, für die eigene Familie, aber auch für die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu begreifen und zu bewältigen. Ich hoffe, daß diese Jugenddebatte dazu beiträgt, die Probleme deutlicher zu sehen und rascher an ihre Bewältigung auf allen zuständigen Ebenen heranzugehen. Wir fahren in der Rednerliste fort. Das Wort hat der Abgeordnete Horstmeier. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte mich in meinem Beitrag insbesondere dem Abschnitt „Bildung der Landjugend" im zweiten Teil des Jugendberichts zuwenden. Wer die ländlichen Verhältnisse kennt, weiß, welch hohe Bedeutung Bildung und Ausbildung auf dem. Lande heute haben. Die großen Umstellungsprozesse, die in vollem Gange sind, erfordern ein hohes Maß an Umdenken, erfordern eine geistige Durchdringung und Bewältigung der Probleme. Unter Bildung in diesem Sinne ist das ständige, lebenslängliche Bemühen zu verstehen, sich selbst und die Welt zu begreifen und danach zu handeln. Hier treffen sich gesellschaftliche, politische und soziale Aspekte im engen Raum, die beherrscht werden wollen. Es geht also in den Bildungsbemühungen von heute nicht so sehr — jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang — um Begründung völlig neuer Bildungskonzeptionen, vielmehr geht es um die beschleunigte Anpassung an die Erfordernisse unserer Zeit; dies um so mehr, da sich die technische und ökonomische Entwicklung auf dem Lande und in der Landwirtschaft noch schneller vollzieht als in anderen Bereichen. Diese soeben geschilderten Notwendigkeiten sind mit schulischer Bildung allein nicht mehr zu bewälHorstmeier tigen; hier kommt einer flexibel gestalteten außerschulischen Bildung eine entscheidende Bedeutung zu. Ein weiterer Umstand verdient Erwähnung, nämlich der, daß auf Grund der dezentralen Lage des Landes das. Bildungsangebot für den einzelnen nicht so umfassend und intensiv möglich ist. Die verschiedenen Träger der außerschulischen Bildungsarbeit, die Heimvolkshochschulen, Jugendorganisationen und anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, haben sich bisher dieser Aufgabe in dankenswerter Weise angenommen. So sind z. B. von den Jugendorganisationen unzählige Kursreihen und Seminare durchgeführt worden, die den Vorteil haben, daß sie den örtlichen Gegebenheiten zeitlich und thematisch angepaßt werden können. Diese Aufgaben können die Jugendorganisationen aber nur wahrnehmen, wenn genügend Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Daran mangelt es überall sehr. Ohne ihren Einsatz wäre die Arbeit in der Vergangenheit gar nicht möglich gewesen. Dieses. Problem der Mitarbeiter stellt sich ganz besonders auf dem Lande, und ich begrüße es sehr, daß der nächste Bericht den Schwerpunkt „Mitarbeiter in der Jugendarbeit" behandeln soll. Die bisherigen Richtlinien des Bundesjugendplans sahen bei 100 durchgeführten Seminaren die Zuschußmöglichkeit für einen Bildungsreferenten vor. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß die Richtzahl 100 zu hoch ist. Eine intensive Vorbereitung und eine wirkungsvolle Durchführung sind bei der hohen Bearbeitungszahl nicht gewährleistet. Sie müßte wesentlich herabgesetzt werden. Ein anderes Problem bei der Durchführung der Seminare stellt sich in der Raumfrage. Gaststätten, in denen immerhin auf dem Lande noch 60 bis 70 % der Seminare durchgeführt werden, sind nicht immer geeignet. Hier muß Abhilfe geschaffen werden. Ein Lösungsvorschlag wäre, in neu zu erstellenden öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Reithallen und anderen Gemeinschaftshäusern Jugendräume mit einzuplanen. Eine zweite Möglichkeit ergäbe sich heute vielerorts dadurch, daß man durch die Schulreform freigewordene Räume in Jugendräume umwandeln würde. Auf diese Weise würde man auch dem dezentralen Bedarf des Landes an Jugendräumen gerecht. Ein paar Worte möchte ich noch den Hilfen aus dem Einzelplan 10 für die fachliche Weiterbildung der Landjugend widmen. Ich danke in diesem Zusammenhang dem Haushaltsausschuß dafür, daß er bei den letzten Haushaltsberatungen für die Hilfen zur fachlichen Weiterbildung der Landjugend eine Prioritätgesetzt hat. Mit (der weiteren Verwirklichung der EWG dürfen die Anstrengungen auf diesem Gebiet der fachlichen Weiterbildung nicht gemindert werden; denn der fachliche Bildungsstand wird ein entscheidender Faktor im .EWG-Wettbewerb sein. Die gezielte Förderung der fachlichen Weiterbildung muß auch in den nächsten Jahren sichergestellt bleiben. Gerade auf diesem Gebiet kann man mit geringen Mitteln einen hohen Wirkungsgrad erreichen. Jugendarbeit ist heute Bildungsarbeit im weitesten Sinne. Jugendarbeit heißt Bildung der Persönlichkeit. Da Persönlichkeiten zu den staatstragenden Kräften gehören, muß der Persönlichkeitsbildung überall, wo sie sich vollzieht, ein besonderes Augenmerk ,gewidmet werden. Auch die Auswirkungen des Karlsruher Urteils betreffend ,das Jugendwohlfahrtsgesetz dürfen —das möchte ich an dieser Stelle auch einmal sagen — nicht dazu führen, daß die direkten Hilfen für die Jugendarbeit auf unterster Ebene nicht mehr gewährleistet sind. Kernstück der freien Jugendarbeit ist und bleibt ,die Gruppenarbeit. Wenn da keine Hilfen mehr möglich sind, verlieren auch die überregionalen Bemühungen an Bedeutung. Bildungshilfen sind in die Zukunft gerichtete Investitionen. Sie müssen deshalb auch als solche eingeordnet und bewertet werden. Ich möchte nun zu 'dem viel besprochenen Thema der politischen Bildung noch ein paar Worte sagen. Dieses Thema ist deshalb bedeutungsvoll, weil die Jugend von heute die Politik von morgen beistimmen wird. Diese Tatsache führt zu der Notwendigkeit, beim jungen Menschen schon heute 'die Gleise für die spätere Verantwortungsübernahme zu legen. Ich möchte einmal feststellen, daß die Jugend heute ein waches Interesse für alle Zeiterscheinungen hat. Nur verharrt die Mehrzahl nach meiner Meinung in passiver Interessiertheit. Genau 'an dieser Stelle muß der Hebel angesetzt werden. Politische Bildung erfordert immer, daß der junge Mensch auch ,den Weg zu seinem persönlichen Engagement gewiesen bekommt. Er soll nicht nur theoretisch lernen, wie die Wahrnehmung demokratischer Verantwortung aussieht, sondern er soll seinen Platz finden, an dem er diese Verantwortung praktisch ausüben kann. Denn in jeder kleinen Aufgabe steckt ein Wert. Nur wer es gelernt hat, in kleinen Dingen Verantwortung zu tragen, wird nachher auch in der Lage und bereit sein, auf höherer Ebene Verantwortung zu übernehmen. Der Jugend Aufgaben geben und ihr Verantwortung übertragen ist die eine Komponente der politischen Bildungsarbeit, Information und das persönliche Gespräch sind die andere. Wir müssen der Jugend 'durch Information und persönliche Gespräche die Verfassungswirklichkeit mit ihren Schwächen und mit ihren Stärken, ,die das Leben einer modernen Demokratie ausmacht, nahebringen. Sie muß wissen, daß auch in der Politik nicht alles „machbar" ist. Es genügt nicht, daß der junge Mensch heute auswendig lernt, welche Funktionen und Institutionen es 'in der Demokratie gibt; man muß ihm 'deutlich machen, nach welchen Realitäten sich heute politische Willensbildung vollzieht. Politische Bildung, meine Damen und Herren, ist mit Geld allein nicht zu erreichen. Der Geldaufwand steht erst an zweiter Stelle. An erster Stelle müssen der persönliche Einsatz und das gute Beispiel der Verantwortung tragenden Politiker stehen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die verantwortungsvolle Mitarbeit der Meinungsbildner. Nur Horstmeier so entsteht eine Vertrauenssphäre zwischen Jugend und Staat, die durch nichts zu ersetzen ist. Wenn wir uns heute über mangelnde politische Bildung beklagen, so wird man sicherlich viele Gründe aus der Entwicklung aufzeigen können. Wir sollten uns aber auch fragen, ob wir in der Vergangenheit alle Möglichkeiten der Kontaktnahme mit jungen Menschen genutzt haben, um sie im guten Sinne zu beeinflussen. Leitgedanke der politischen Bildungsarbeit wird sein, den Umgang mit der Freiheit zu lernen. Hier liegt ein jugendpolitisches Arbeitsfeld für uns alle vor uns, auf dem nach meiner Meinung der Fortbestand der freiheitlichen demokratischen Ordnung entschieden wird. Das Wort hat der Abgeordnete Memmel. Ich spreche nicht zum Jugendbericht. Ich widerstehe dieser Versuchung. Ich spreche auch nicht zu dem Beitrag .der verehrten Frau Kollegin Schimschok, obwohl mir dieser Verzicht sehr schwer fällt, weil ich ja in den letzten dreieinhalb Jahren, bevor ich in dieses Haus kam, immerhin als Jugendrichter tätig war. Der Beitrag der Kollegin Schimschok war in einigen Punkten so bedeutungsvoll, daß er eigentlich eine Würdigung in diesem Hause verdient hätte. Das gilt besonders für den Gedanken der Begrenzung der Höchststrafe bei Jugendlichen und für den Gedanken, über Heranwachsende grundsätzlich nach Jugendrecht zu urteilen. Nun, ich spreche lediglich zu ,dem Antrag Umdruck 286 *)


    (Beifall bei den Regierungsparteien.)