Rede:
ID0512424900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Frau: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Stommel.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 124. Sitzung Bonn, den 11. Oktober 1967 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Reinholz 6227 A Abg. Dr. Lindenberg tritt in den Bundestag ein 6227 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Lindenberg, Regling und Dr Steinmetz 6227 C Überweisung von Vorlagen der Bundesregierung an Ausschüsse 6227 C Amtliche Mitteilungen . . . . . . . 6227 C Fragestunde (Drucksache V/2155) Frage des Abg. Moersch: Anzeigenwerbeaktion der Bundesregierung „Die Richtung stimmt" von Hase, Staatssekretär 6228 A Moersch (FDP) . . . . . . . 6228 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) . 6228 C Genscher (FDP) . . . . . . . 6229 A Fragen des Abg. Haar (Stuttgart) : Entschädigung für bei Hilfeleistung erlittene Schäden bzw. Verlust des Lebens Dr. Ehmke, Staatssekretär . . . 6229 B Haar (Stuttgart) (SPD) 6229 C Fragen des Abg. Dr. Wuermeling: Sondermaßnahmen gegen die Familie — Frage der Vereinbarkeit mit Art. 6 GG Dr. Barth, Staatssekretär 6230 B Dr. Wuermeling (CDU/CSU) . . 6230 B Frage des Abg. Brück (Holz) : Entlassung einer Sekretärin des deutsch-französischen Jugendwerks Dr. Barth, Staatssekretär 6231 C Brück (Holz) (SPD) 6232 A Fellermaier (SPD) 6232 B Ott (CDU/CSU) . . . . . . . 6232 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 Frage des Abg. Kubitza: Pläne zur Reform des Kindergeldrechts Dr. Barth, Staatssekretär . . . . . 6232 D Kubitza (FDP) . . . . . . . 6232 D Frau Freyh (SPD) 6233 A Baier (CDU/CSU) 6233 B Dr. Wuermeling (CDU/CSU) . . 6233 C Frage des Abg. Ertl: Atomsperrvertrag Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 6233 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . 6234 A Flämig (SPD) 6234 B Fragen des Abg. Flämig: Jugendbegegnungen im Rahmen von Städtepartnerschaften — Erhöhung der Mittel zur Förderung des interkommunalen Austausches Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6234 C Schoettle, Vizepräsident . . . . 6234 D Flämig (SPD) 6234 D Frage des Abg. Paul: Einseitige Aufhebung des Sichtvermerkzwangs für Besucher aus der Tschechoslowakei 6236 A Frage des Abg. Dr. Müller (München) : Amerikanische Rechte aus dem Mutual Defense Assistance Program . . . 6236 A Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Laufbahnvorschriften Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6236 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 6236 C Frage des Abg. Dr. Imle: Jubiläumsfeiern für Ministerien Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6236 D Dr. Imle (FDP) 6237 A Schoettle, Vizepräsident 6237 B Fragen des Abg. Cramer: Vermerk betr. militärgerichtliche Bestrafungen auf Bescheinigungen für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 6237 C Cramer (SPD) 6237 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Ergebnis der Untersuchungen zur Frage des „Personenkennzeichens" Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6238 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 6238 C Fragen des Abg. Hofmann (Kronach) : Beteiligung des Bundesgrenzschutzes bei Geburtstagsgratulationen — Meldung über Verlegung einer Grenzschutzabteilung von Coburg nach Norddeutschland 6238 D Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Gleichstellung der Vorbereitungszeit zur Promotion mit der zweiten Staatsprüfung für Mitarbeiter in bestimmten Bundesforschungsanstalten Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6239 A Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 6239 B Fragen des Abg. Kubitza: Turn- und Sportstunden in den deutschen Schulen 6239 C Frage der Abg. Frau Freyh: Paßkontrollen für Fluggäste im Durchgangsverkehr Benda, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 6239 D Frau Freyh (SPD) . . . . . . . 6239 D Sammelübersicht 22 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages zu Petitionen (Drucksache V/2154) . . . . . . . . 6240 B Große Anfrage der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD betr. Entwicklungshilfepolitik der Bundesregierung (Drucksache V/1978) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. Entwicklungspolitik (Drucksache V/2144) Brück (Holz) (SPD) . . . . . . . 6240 C Ertl (FDP) . . . . . . . . . . 6244 A Wischnewski, Bundesminister . . . 6247 A Kiep (CDU/CSU) . . . . . . . 6255 D Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 6258 A Gewandt (CDU/CSU) . . . . . . 6260 B Dr. Hellige (FDP) . . . . . . . 6262 C Frau Dr. Wolf (CDU/CSU) . . . . 6263 D Begrüßung einer Delegation des Parlaments der Republik Somalia . . . . . . . 6256 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 III Begrüßung einer Delegation des Parlaments von Indonesien 6271 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Familien- und Jugendfragen über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Jugend und über die Bestrebungen auf dem Gebiet der Jugendhilfe (Drucksachen V/302, V/1720) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes für Jugendwohlfahrt (Drucksache V/1723); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Familien-und Jugendfragen (Drucksache V/2148) — Zweite und dritte Beratung — Liehr (SPD) 6267 D Horstmeier (CDU/CSU) 6271 C Kubitza (FDP) 6272 A Burger (CDU/CSU) . . . . . . 6276 B Westphal (SPD) 6279 B Moersch (FDP) . . . . . . . 6283 C Frau Stommel (CDU/CSU) . . . 6286 D Frau Schimschok (SPD) . . . . 6288 D Rollmann (CDU/CSU) . . . . . 6289 D Hauck (SPD) . . . . . . . . 6292 C Frau Funcke (FDP) . . . . . . 6295 D Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . 6297 D Dr. Meinecke (SPD) . . . . . 6298 D Frau Schroeder (Detmold) (CDU/CSU) 6300 C Reichmann (FDP) . . . . . . . 6301 D Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 6302 C Memmel (CDU/CSU) . . . . . . 6306 A Dr. Heck, Bundesminister . . . . 6306 B Entwurf eines Gesetzes über die Luftfahrtstatistik (Drucksache V/1702); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/2152), Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache V/2151) — Zweite und dritte Beratung — 6310 A Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes betr. Rechnung und Vermögensrechnung des Bundesrechnungshofes für das Rechnungsjahr 1964 — Einzelplan 20 — (Drucksachen V/1487, V/2137) 6310 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für a) eine Richtlinie des Rates über die Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit und des freien Dienstleistungsverkehrs für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten b) eine Richtlinie des Rates über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten c) eine Richtlinie des Rates über die Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die selbständigen Tätigkeiten des Architekten d) eine Empfehlung des Rates über die Staatsangehörigen des Großherzogtums Luxemburg, die Inhaber eines in einem Drittland ausgestellten Architektendiploms sind (Drucksachen V/1810, V/2153) Dorn (FDP) 6310 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Erste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Verlängerung der Zollaussetzungen für Waren der gewerblichen Wirtschaft) Neunte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Zweite Verlängerung der Zollaussetzungen für Waren der gewerblichen Wirtschaft) (Drucksachen V/2003, V/2058, V/2142) . . 6311 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Dritte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Zollaussetzungen für Spinnfäden aus Polytetrafluoräthylen) (Drucksachen V/2040, V/2141) . . . . . 6311 C Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Einunddreißigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Dreizehnte Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — (Drucksachen V/2019, V/2018, V/2140) . . 6311 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Zolltarif-Verordnung (Deutscher Zolltarif 1967) (Drucksachen V/2002, V/2139) . . . . . . . 6311 D Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1966 (Zollkontingent für Rohaluminium) (Drucksachen V/1965, V/2138) 6311 D Nächste Sitzung 6312 A Anlagen 6313 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 6227 124. Sitzung Bonn, den 11. Oktober 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.03 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung Es ist zu lesen: 123. Sitzung, Seite 6221 A, Zeilen 13 und 14 statt „Press Independence und Critical Ability" in Genf: „Press Independence and Critical Ability" in Columbia/Missouri, Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 14. 10. Frau Albertz 14. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 20. 10. Dr. Artzinger 15. 10. Bading * 11. 10. Bauer (Wasserburg) 28. 10. Dr. Becher (Pullach) 11. 10. Bergmann * 12. 10. Blumenfeld 13. 10. Diekmann 13. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 11. 10. Dröscher * 11. 10. Dr. Elbrächter 11. 10. Dr. Erhard 11. 10. Erpenbeck 11. 10. Gerlach * 12. 10. Gibbert 27. 10. Dr. Gleissner 20. 10. Dr. Häfele 13. 10. Hahn (Bielefeld) * 11. 10. Höhne 31. 10. Hussong 13. 10. Dr. Ils 13. 10. Frau Jacobi (Marl) 11. 10. Jahn (Marburg) 13. 10. Dr. Jungmann 31. 10. Dr. Kempfler 13. 10. Frau Klee 11. 10. Klinker * 11. 10. Kriedemann * 13. 10. Freiherr von Kühlmann-Stumm 13. 10. Kunze 31. 10. Langebeck 31. 10. Lemmer 13. 10. Lenz (Brüht) 31. 10. Lücker (München) * 11. 10. Mauk * 11. 10. Frau Meermann 12. 10. Merten 31. 10. Metzger * 14. 10. Müller (Aachen-Land) * 12. 10. Paul 13. 10. Frau Renger 13. 10. Riedel (Frankfurt) * 11. 10. Ruf 13. 10. Schultz (Gau-Bischofsheim) 13. 10. Dr. Schulz (Berlin) 13. 10. Steinhoff 21. 10. Struve 11. 10. Weimer 11. 10. Wendelborn 13. 10. Wienand 20. 10. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht b) Urlaubsanträge Dr. Czaja 20. 10. Frau Dr. Krips 22. 10. Dr. von Merkatz 3. 11. Anlage 2 Umdruck 285 Antrag der Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der FDP betr. Entwicklungspolitik - Drucksache V/2144 -. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird aufgefordert, auch in Zukunft .mit Nachdruck dafür Sorge zu tragen, daß Entwicklungshilfe in erster Linie nach entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten vergeben wird. 2. Die Bundesregierung wird aufgefordert, an der Finanzierung eines dritten EWG-Entwicklungsfonds nur unter der Voraussetzung teilzunehmen, daß die Wirtschaft der Bundesrepublik an den zu vergebenden Aufträgen entsprechend dem deutschen Finanzanteil beteiligt wird. 3. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die deutsche Personalplanung für den Einsatz in internationalen Organisationen in einer Hand zu vereinigen und auf diese Weise dazu beizutragen, daß die Tätigkeit in diesen Organisationen für Deutsche attraktiver wird. Bonn, den 10. Oktober 1967 Mischnick und Fraktion Anlage 3 Umdruck 286 Änderungsantrag des Abgeordneten Memmel zur Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Familien- und Jugendfragen (10. Ausschuß) über den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Jugend und über die Bestrebungen auf dem Gebiet der Jugendhilfe - Drucksachen V/302. V/1720 -. Der Bundestag wolle beschließen: In Nummer 1 des Ausschußantrags — Drucksache V/1720 - werden die Worte „neben den Altersgruppen der 14- bis 25jährigen auch die die Unter-14jährigen" durch die Worte „sämtliche Altersgruppen bis zu 25 Jahren" ersetzt. Bonn, den 11. Oktober 1967 Memmel 6314 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. Oktober 1967 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Wittrock vom 6. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Prochazka (Drucksache V/2124 Frage 101): Hat nicht der deutsche Abnehmer ebenfalls einen Anspruch auf die technischen Neuerungen der nach den USA gelieferten neuen Typen 1600 und 1500 der Volkswagen AG, Wolfsburg, die aus Gründen der Reinhaltung der Luft mit erheblichem technischem Aufwand und einer elektronischen Einspritzpumpe zur Vernichtung der Abgase ausgestattet werden? Selbstverständlich hat der deutsche Abnehmer eines Kraftfahrzeugs einen Anspruch darauf, daß der heute erreichbare technische Fortschritt auf dem Gebiet der Abgasvernichtung auch ihm zugute kommt. Die Automobilindustrie in der Bundesrepublik wird schon in nächster Zukunft den zuständigen Ressorts ihre technischen Vorschläge unterbreiten. Die für die Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung erforderlichen Vorarbeiten sind abgeschlossen. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr. Heck vom 6. Oktober 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Moersch (Drucksache V/2124 Frage 126) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Äußerungen des Staatssekretärs Dr. Barth über ihre Familienpolitik, wie sie in der WAZ vom 27. September 1967 zitiert sind? Der Meldung der „Westdeutschen Allgemeinen" liegen Irrtümer und Mißverständnisse zugrunde. Es trifft nicht zu, daß Dr. Barth die Familienpolitik der Bundesregierung mißbilligt hat. Richtig ist, daß Dr. Barth in seinem Vortrag vor der Gemeindeakademie der Evangelischen Kirche in Essen die von der Bundesregierung zu Lasten kinderreicher Familien beschlossenen Maßnahmen bedauert hat. Dies ist jedoch mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf geschehen, daß diese beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung zum Ausgleich der hohen Defizite notwendig waren. Es trifft auch nicht zu, daß Dr. Barth aufgefordert haben soll, energisch gegen die Regierungspolitik zu protestieren. Richtig ist, daß Dr. Barth die Familienorganisationen aufgefordert hat, in der Öffentlichkeit stärker als bisher die Notwendigkeit einer systematischen Familienpolitik zu vertreten und sie gegen Angriffe auch publizistisch zu verteidigen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Moersch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Rollmann, das ist mir durchaus bewußt. Ich habe diese Zwischenfrage schon lange erwartet. — Der Ressortminister ist nun einmal der ,Bundesfamilienminister, und in der Verfassung steht, die Minister führen ihren Geschäftsbereich selbständig. Ich habe nicht gehört, daß in einem solchen Falle im Kabinett etwa eine Redaktionskommission gebildet wurde, denn es handelt sich nicht urn Empfehlungen — dann müßte das Kabinett darüber befunden haben —, sondern es handelt .sich hier um ein Gemenge von Tatsachen, Feststellungen und Wertungen, die meiner Ansicht nach nicht in jedem Einzelfalle 'der Überprüfung durch das Kabinett unterlegen haben.

    (Abg. Rollmann: Das ist ein Bericht der Regierung, nicht ein Bericht des Ministers!)

    — Herr Rollmann, nehmen Sie die Dinge dochetwas genauer. Ich möchte Sie wirklich darum bitten. Sie sind doch .sonst auch in der Lage, genau zu unterscheiden. Im Grundgesetz steht, .daß die Minister ihren Geschäftsbereich selbständig führen. Weil Erhard in diesen Dingen mindestens ein sehr liberaler Mann im Kabinett war, ist die Praxis in 'der Regierung Erhard so gewesen, daß man eben auch die einzelnen Minister ihren Geschäftsbereich selbständig führen ließ und dann einen solchen Bericht vom Kabinett zwar verabschiedet hat, derBericht jedoch in oder vollen Verantwortung des Ressortministers stand. Das ist vielleicht der Unterschied zu früheren Zeiten, auf die Sie anspielen. Mir ist jedenfalls in vielen Fällen aufgefallen, daß in der Regierung Erhard der einzelne Ressortminister mehr oder weniger frei Entscheidungen in seinem Sachgebiet treffen konnte. Das ist auch durchaus im Sinne des Grundgesetzes.

    (Abg. Rollmann: Das ist doch dm Kabinett gewesen, Herr Moersch!)

    — Herr Rollmann, .ich sage Ihnen noch einmal — hören Sie ganz genau zu —: Es handelt sich bei der Kritik nicht darum, daß hier Vorschläge deis Kabinetts von mir kritisiert werden müßten, sondern es handelt sich darum, daß in die sprachliche Fassung einer Tatsachenfeststellung Begriffe und Wertungen hineingerutscht sind, die nicht ganz deutlich werden, die aber insgesamt eben zu Bedenken Anlaß geben, ,daß sie also 'deshalb — weil ja sprachliche Fassungen im allgemeinen nicht im Kabinett beraten wenden, sondern nur Ergebnisse — nicht vom Kabinett kritisch bewertet worden sind. Sie sind doch sicherlich nicht ein so großer Illusionist, daß Sie glauben, 'das frühere Bundeskabinett hätte neben seiner vielen sonstigen Arbeit mehrere hundert Sei- ten Jugendbericht Wort für Wort durchgehen können. Die Verabschiedung dieses Jugendberichts hat auch, glaube ich, wenige Wochen vor der Bundestagswahl während der Sommerzeit gedrängt. Der Bericht wurde sehr spät vorgelegt, so daß kaum die Möglichkeit bestand, den Bericht noch einmal 'zur kritischen Überarbeitung zurückzugeben.
    Es wäre in der Tat nicht schlecht gewesen — das gebe ich Ihnen zu —, wenn man im Kabinett über diese Punkte schon einmal diskutiert hätte. Dann wäre nämlich möglicherweise klargeworden, daß z. B. Ihre Parteifreunde im Kabinett — hoffentlich nicht samt und sonders — den Standpunkt geteilt 'hätten, der hier drinsteht. Ich möchte das gar nicht von vornherein unterstellen; aber die Mehrheit Ihrer Kabinettsmitglieder und Ihrer Fraktion scheint mir nach dem, was ich heute gehört habe, ungefähr mit dieser Richtung übereinzustimmen. Das ist auch schon in anderen Fragen deutlich geworden.
    Das Parlament hat aber die 'Pflicht — gerade wenn es sich um eine höhere Effektivität der politischen Bildung zu bemühen hat, und das haben wir auch in der Zukunft zu tun —, ganz besonders einmal diesen Teil zu durchleuchten, der sich mit der Jugend befaßt. Daß ein wesentlicher Teil der Jugend, nämlich 'etwa die Bundeswehrangehörigen, 'die Wehrpflichtigen, hier fehlen, ist sicherlich ein großes Versäumnis. Wir Liberalen stehen mit den Bedenken



    Moersch
    nicht ,allein, . welches Verhältnis zur Demokratie Jugendliche eigentlich gewinnen sollten, die von Menschen gefördert und erzogen werden, die ,offensichtlich doch sehr stark das Irrationale betonen und der Ratio keine große Chance geben, die sich hier also durchaus in einem, ich möchte sagen, ungebrochenen Verhältnis zu gewissen Teilen der deutschen Geschichte befinden. Deshalb freut es uns ganz besonders, daß zwei Kommentatoren des Berichts, nämlich die Professoren Messerschmidt und Ellwein, hier die kritische Sonde angelegt haben, obwohl beide — das muß sich sagen — nicht Parteigänger der FDP sind, nicht der liberalen Partei angehören.

    (Abg. Ott: Sie .sehen, daß ,es noch mehr Liberale gibt als Sie!)

    — Das sind kritische Demokraten, Herr Ott. Das ist vielleicht ein gewisser Unterschied. Ich möchte diesen Unterschied jedenfalls in diesem Fall betonen.
    Hier geht es in Wahrheit gar nicht so sehr um das Liberale; das halben Sie vielleicht bei Herrn Kollegen Westphal nicht recht verstanden. Wir sind in vielen Dingen anderer Meinung. Aber in der Frage Demokratie sind wir einer Meinung. Dagegen lese ich hier in diesem Bericht eben .eine obrigkeitsstaatliche Haltung aus gewissen Passagen heraus. Das Irrationale und das Obrigkeitsstaatliche gehören traditionell durchaus zusammen, und das ist das Beunruhigende an der ganzen 'Sache. Deswegen haben die beiden Professoren gerade auf diesen Punkt ganz besonders hingewiesen.
    Nun kommt ,das, was eigentlich die meiste Beachtung in diesem findet. In dem Bericht 'list ein bemerkenswerter ,Satz enthalten, der lautet — nachdem man sich über alle Möglichkeiten der politischen Bildung ausgelassen hat —: „Die gesamte Offentlichkeit ist der stärkste Erziehungs- und Bildungsfaktor." Das ist sicher ein wahres Wort. Aber gerade weil es so wahr ist, ist es so bedenklich, daß' es in wichtigen Ressorts dieser Bundesregierung Personen gibt, die vom obrigkeitsstaatlichen Denken geprägt sind. Sie prägen nämlich dann und erziehen ,damit auch die Jugend und die Offentlichkeit in einer Richtung, die unseren demokratischen Vorstellungen nicht entspricht.

    (Beifall bei der FDP. — Zurufe von der CDU/CSU.)

    Herr Ott, Sie können sich ja damit auseinandersetzen. Das ist unsere Ansicht, das ist unsere Meinung 2u den Dingen. Sie haben vorhin einige andere kritische Beiträge von anderer Seite gehört. Es wäre doch wirklich nützlich, sich damit zu beschäftigen. Oder wollen Sie etwa behaupten, daß der von Ihren Fraktionskollegen angeführte Kronzeuge Armin Mohler etwa kein Vertreter obrigkeitsstaatlicher Ideen und Gedanken sei? Das ändert sich auch dadurch nicht, daß ihm ein Adenauer-Preis verliehen worden 'ist, sondern bestätigt dm Gegenteil eher meine Befürchtungen, auch wenn Sie das nicht so gemeint 'haben sollten.

    ('Beifall bei der FDP.)

    Nein, hier geht es ganz einfach um folgendes: Wenn man den Satz anerkennt, daß das, was die
    Politiker tun, außerordentlich prägend wirkt, haben die Politiker allen Anlaß, ihr Verhalten einmal rational zu untersuchen. Ihre Zurufe (zur CDU/CSU) beweisen mir geradezu, wie notwendig es ist, daß Sie das rational untersuchen, daß sie sich klar über das werden, was Sie hier sprachlich ausdrücken, was da an Gefühlen, an Irrationalem dahintersteckt. Wenn Sie einmal über diese Zusammenhänge kritisch nachgedacht haben, sich dieser Dinge bewußt geworden sind und überprüfen, was Demokratie eigentlich erfordert, dann werden wir, wie ich glaube, in diesem Hause besseren Zeiten ,entgegengehen. Ich meine, das wäre für Sie sein guter Anlaß, hier einmal anzusetzen. 'Es wird doch ausdrücklich betont, daß gerade für die Jugend das Vorbild ganz wesentlich sei; das ist unbestritten.
    Wir Liberalen in diesem Hause wünschen uns eine Jugenderziehung und eine politische Bildung, die zu urteilsfähigen kritischen Demokraten führt. Das wünschen wir uns, und das sollten Sie alle sich wünschen. Wenn Sie diesen Bericht lesen und in seinen einzelnen Passagen genau 'studieren, kommen Sie hoffentlich mit uns zu der Meinung, daß die demokratische Erziehungs- und Bildungsaufgabe gar nicht sosehr bei .der Jugend beginnt als vielmehr bei denen, die ihr Vorbild zu sein hätten.

    (Beifall bei !der FDP.)



Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Stommel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Maria Stommel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich komme nun zu einem ganz anderen Thema. Aber zuerst möchte ich einmal Blumen überreichen, keine Rosen mit Domen, wie Herr Westphal das tat. Es soll vielmehr ein Dank an das Ministerium, an den Herrn Minister und seine Mitarbeiter für die wertvolle Arbeit sein, die er uns zur Verfügung gestellt hat.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Diese Arbeit ist eine Grundlage für weitere schriftliche Ausarbeitungen. Wir sind sehr froh, daß wir auf dieser Arbeit weiter aufbauen können.
    Lassen Sie mich in der Debatte über den Jugendbericht auch noch einiges über die Lage der Jugend in Mitteldeutschland sagen. Es handelt sich, wie wir gehört haben, um den ersten Jugendbericht der Bundesregierung, den sie dem Bundestag vorlegte. Die Bundesregierung hat versucht, den § 25 Abs. 2 des Jugendwohlfahrtsgesetzes, auf den sich der ganze Jugendbericht stützt, so auszulegen, daß auch die mitteldeutsche Jugend einbezogen werden konnte. Das ist nicht ganz selbstverständlich, weil man auf dem Standpunkt stehen kann, daß Gesetze nur im Geltungsbereich des Grundgesetzes Gültigkeit haben. So ist es auch zu verstehen, daß in dem Bericht die Ausführungen über die mitteldeutsche Jugend nicht den Umfang haben wie die Ausführungen über die Jugend in der Bundesrepublik.
    Vergleiche zwischen den Jugendorganisationen hüben und drüben anzustellen, dürfte sehr schwer und auch nicht wirklichkeitsnah sein. In weiten Be-



    Frau Stommel
    reichen wäre zwar eine Gegenüberstellung möglich; die Schwierigkeit liegt aber darin, daß alle Berichte, wenn sie an uns gelangen, schon überholt sind. Das trifft besonders auf unsere Informationen aus Mitteldeutschland zu.
    Ein Vergleich zwischen den Jugendorganisationen ist schon deshalb schwer, weil das, was man hier unter Jugendorganisation versteht, drüben gar nicht zugelassen ist. Die FDJ ist keine freie Jugendorganisation, sondern das Gegenbild. Wenn man untersucht, wie sich die Jugend in der Zone in Gesellungsformen zusammenfindet, stellt man fest, daß es hierfür keine Parallelen gibt. Hier muß man mit in Betracht ziehen, daß sich viele Jugendlichen organisieren müssen, um für ihre Ausbildung oder Berufsfindung eine gesellschaftliche Betätigung nachweisen zu können. Sie begehen hier Ausweichhandlungen, indem sie in den FDGB gehen. Im Schnitt ist drüben jeder zweite Jugendliche in der FDJ organisiert. Bei den Schülern liegt der Prozentsatz aber beträchtlich höher, etwa bei 80 %. Der FDJ ist es so gut wie nicht gelungen, in den Betrieben bei den Werktätigen Boden zu gewinnen; deswegen wird der FDGB für die Bewußtseinsbildung der Jugend mit eingespannt.
    Hier wäre auch die gesellschaftliche Integration der jungen Generation in Mitteldeutschland zu beleuchten. Hier geht es auch zunächst um die Zugehörigkeit zu den Organisationen, besonders der FDJ, vor allem um die soziologische Gliederung in der Mitgliedschaft. Es ist hochinteressant, darüber in den Berichten zu lesen, die uns zugänglich geworden sind. Man stellt hier fest, daß die Organisationsdichte dort am stärksten ist, wo erstens starke Abhängigkeit existiert und zweitens besonders große Aufstiegschancen gegeben sind. An der Spitze stehen die Offiziere der Volksarmee, die Jungakademiker und die Studenten. Trotzdem scheinen die Studenten dem Regime dort am kritischsten gegenüberzustehen. Die jungen Arbeiter, die Facharbeiter und die Hilfsarbeiter sind am wenigsten organisiert.
    Im übrigen sollten wir nicht glauben, daß die Jugend in Mitteldeutschland dem System positiv gegenübersteht, vielmehr muß man auch nach neueren Berichten feststellen, daß sich die jungen Leute gezwungenermaßen mit dem System arrangiert haben, um vorwärtszukommen. Das Engagement habe, wie man hört, dagegen eher abgenommen als zugenommen. In Briefen kann man immer wieder feststellen, mit welch erstaunlicher Offenheit von Jugendlichen aus Mitteldeutschland Kritik am System geübt und wie Stellung bezogen wird. Es gibt auch heute noch viele Informationen über die mitteldeutsche Jugend, die, wenn man sie regelmäßig verfolgt, ein gutes Bild vermitteln.
    Hier läßt auch der Brief eines jugendlichen Hörers an den Sender RIAS aufhorchen. Dieser Jugendliche schreibt:
    Wir selbst kaufen keine Zeitung und beteiligen uns an nichts. Natürlich fällt auch keine Prämie und so weiter für uns ab. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, dafür brauchen wir
    auch nicht zu heucheln. Uns ärgert es immer ganz besonders, wenn wir mit Bekannten ins Gespräch kommen, deren westliche Einstellung wir genau kennen und die sich immer damit herausreden, lindem sie sagen: wir müssen. Daß es nicht so ist, sehen Sie an uns.
    Soweit aus einem Brief eines Jugendlichen aus Mitteldeutschland an den Sender RIAS.
    Wenn wir hören, daß sechs Millionen junge Deutsche im Alter bis zu 25 Jahren in Mitteldeutschland unter kommunistischem Einfluß aufwachsen, also an der freien 'Entfaltung ihrer Persönlichkeit behindert sind, so müssen wir uns fragen: Spricht die Jugend hüben und drüben noch die gleiche Sprache?
    Wir haben Kenntnis davon erlangt, daß die Kinderferienlager in der Sowjetzone sich verstärkt der Schießausbildung der Kinder widmen. Es heißt in einem Bericht, daß die Kinder einen Teil der Freizeit dafür opfern müssen. Laut „Schweriner Volkszeitung" haben beispielsweise Kinder aus Schwerin in einem zentralen Pionierlager bei Waren „298 Aufbaustunden am Schießstand geleistet". Den besten Schützen wird ein Schießleistungsabzeichen verliehen. Sogar goldene Schießabzeichen sind bereits an Kinder vergeben worden.
    Doch nicht nur bei schulpflichtigen Kindern, sondern auch im Kindergarten wird die Intensivierung der, wie es heißt, „sozialistischen Erziehung" betrieben. Über die Möglichkeiten einer Intensivierung der sozialistischen Erziehung bereits im Kindergarten wird diskutiert bzw. ist schon — nämlich auf dem IV. Internationalen Seminar zu Fragen der Vorschulpädagogik im September in Ost-Berlin — beraten worden. Wie die Leiterin des Vorbereitungskomitees dazu erklärte, werden in diesem Jahr Fragen der „gesellschaftlichen Verantwortung des Kindergartens für die sozialistische Erziehung der Kinder" und die „Rolle der sozialistischen Erzieherpersönlichkeit" im Mittelpunkt der Erörterungen stehen. Sie merken schon, meine Damen und Herren, wie schlecht uns eigentlich die Vokabeln über die Lippen gehen. Es heißt hier:
    Wir gehen davon aus, daß der Kindergarten als eine ganztägige Erziehungseinrichtung durch die Art und Weise der Gestaltung des Lebens im Gruppenkollektiv Möglichkeiten besitzt, seinen Anteil an der Persönlichkeitsbildung des sozialistischen Menschen wesentlich zu erhöhen.
    Aber das Regime drüben hat auch seine großen Sorgen über die Haltung der Jugend. Die Abteilung für Volksbildung hat erklärt, daß die FDJ an den Berufsschulen bisher nicht die ihr zugedachte führende Rolle hat:
    Es wurde offensichtlich, daß der natürliche Verbündete im Bildungs- und Erziehungsprozeß, der sozialistische Jugendverband, an den Berufsschulen ungenügend wirksam wurde.
    Ferner wurde festgestellt, daß der sozialistische Jugendverband in vielen Schulen und Klassen nicht



    Frau Stommel
    die Rolle als Partner der Lehrer und Erzieher spielt, die ihm als Erziehungsträger zukommt.
    Eine stärkere Politisierung des Unterrichts an den Volksschulen in der Sowjetzone wird in einer der letzten Ausgaben der in Ost-Berlin erscheinenden „Deutschen Lehrerzeitung" gefordert. Ideologische Fragen und Probleme müßten stärker in den Mittelpunkt des Unterrichts gestellt werden, heißt es in dem Organ des Ministeriums für Volksbildung. Gegenwärtig komme die politisch-ideologische Bildung und Erziehung der jungen Menschen zur Erhöhung ihres sozialistischen Bewußtseins an den Schulen generell zu kurz. Wenn ich hier an die Debatte denke, die wir bisher geführt haben und in der wir über die Freiheit unserer Jugenderziehung diskutieren konnten, so gibt dies ein wirkungsvolles Bild.
    Und wenn uns Ende Juli dieses Jahres Nachrichten zukommen, daß Kinder in den Ferienlägern aufgefordert werden, „Mauerbau" zu spielen, muß auch das uns aufhorchen lassen. Hier sollen Kinder in der Zone aus Anlaß des Jahrestages des Mauerbaus in Berlin am 13. August an Nachtübungen der Ferienläger teilnehmen und „Mauerbau" spielen. Dazu hat das Organ der FDJ-Funktionäre aufgefordert. Das nächtliche Übungsspiel, so heißt es in dem Funktionärsorgan, soll „dem beispielhaften Einsatz unserer Genossen Kämpfer gewidmet" sein.
    Das sind einige Auszüge von Nachrichten, die uns erreichten, und hier gilt wirklich die Frage: Sprechen die Jugendlichen hüben und drüben noch die gleiche Sprache, und wie weit reicht der Einfluß der Funktionäre? Von da her befindet sich die SED heute in der Situation, daß sie die Jugend in einer äußeren Weise im Griff hat und deshalb alles daransetzt, die junge Generation auch psychologisch zu gewinnen. Das ist die Situation, wo ein künftiger Jugendbericht neue Akzente setzen müßte. Wir finden in Mitteldeutschland heute im Gegensatz zu manchen Ostblockländern die Tatsache vor, daß die ideologische Beeinflussung, wie ich schon aufzeigte, nicht schwächer, sondern viel stärker geworden ist. Die Erziehung zum Haß z. B. ist wieder eingeflossen in die neuen Richtlinien über die staatsbürgerliche Erziehung der Schuljugend.
    Wie stellt sich nun die Jugend dort drüben zu all diesen Einflüssen, und wie sind ihre Beziehungen zum Elternhaus? In der Praxis versucht der Staat allerhand Maßnahmen, die auf eine Zerstörung der Familie hindrängen. Hierzu gehört besonders die rücksichtslose Anwendung des Gleichberechtigungsgrundsatzes der Verfassung, durch die auch die Mütter selbst kleiner Kinder dazu gebracht werden, eine Berufsarbeit aufzunehmen. Auf diese Weise sind viele junge Menschen in Mitteldeutschland heute in der schwierigen Lage, daß das Familienleben erheblich behindert ist. Trotzdem haben sich gerade die familiären Bindungen als eine große Kraftreserve im inneren Widerstand gegen die „sozialistische Bewußtseinsbildung" erwiesen. Da es kaum freie unpolitische Gesellschaftsformen gibt, denen sich die Jugendlichen zugesellen können, wird die Familie praktisch zum wesentlichen Raum des Privaten. Die sozialen Kräfte der Jugendlichen drängen gerade hier zur Entfaltung.
    Was hier für die Familie gesagt ist, trifft auch auf den Raum der Kirche zu, da auch den Kirchen das öffentliche Wirken weitgehend versagt ist. Aber auch hier zeigt sich z. B. am Wirken und an der Wirksamkeit der Jungen Gemeinde im Bereich der evangelischen Kirche, daß sich gerade auch die Jugend am inneren Widerstand gegen den Atheismus beteiligt.
    Die massenhafte Flucht der Jugendlichen bis zum 13. August 1961 — fast die Hälfte der Flüchtlinge waren Jugendliche bis zu 24 Jahren — ist ein genaues Kennzeichen für die tatsächlichen Ergebnisse der kommunistischen Politik, wie sie nun bereits seit zwei Jahrzehnten in Mitteldeutschland herrscht. Heute, da die Grenzen hermetisch abgeschlossen sind und schwer bewacht werden, muß die junge Generation das dirigistische Erziehungssystem wohl oder übel über sich ergehen lassen. Aber sie läßt sich offensichtlich nicht so formen, wie die Partei es anstrebt.
    Nun sollten wir uns fragen: Was bleibt hier zu tun? Anstreben sollte man in verstärktem Maße den Kontakt Jugendlicher zwischen hüben und drüben, und formalistische Schwierigkeiten dürfen uns hier nicht mutlos machen. Wir sollten auch hier nur das gemeinsam Verbindende sehen. Fördern sollte man auch wieder den Briefwechsel zwischen Schulklassen, hier besonders mit Oberschülern. Es hat immer schon Briefwechsel zwischen Schülerklassen der SBZ und der Bundesrepublik gegeben, doch ist von drüben versucht worden, den individuellen Charakter des Briefverkehrs aufzuheben. Heute ist diese Form des Schriftwechsels weitgehend eingeschlafen. Er sollte wieder intensiviert werden.
    Abschließend noch ein Hinweis. Der Deutsche Bundestag hat vor kurzem die Bundesregierung aufgefordert, jedes Jahr einen Bericht über die Lage der Nation vorzulegen. Ich meine, es wäre sinnvoll, daß gerade auch in dem Bericht über die Lage der Nation über die Situation und die Probleme der jungen Generation im geteilten Deutschland berichtet wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)