Rede von: Unbekanntinfo_outline
Ich darf wiederholen, Herr Abgeordneter, was ich im Mai vorigen Jahres in einer Fragestunde auf eine von Ihnen gestellte Frage geantwortet habe.
Wir haben einwandfreie Unterlagen darüber, daß aus dem sowjetisch besetzten Teil Deutschlands folgende Waffen nach Nordvietnam geliefert worden sind: Karabiner, Sturmgewehre, Maschinengewehre und dazugehörige Munition. Inzwischen ist festgestellt worden, daß auch optisches und fernmeldetechnisches Gerät, Fahrräder, medizinische Geräte, Arzneien und Lkws — Fünftonner — geliefert wurden. Die Lieferungen sind zum Teil noch im Gange.
Ich kann ferner bestätigen, daß hohe Offiziere, insbesondere Ausbildungsoffiziere, der Nationalen Volksarmee aus dem sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, darunter der Leiter der Ausbildungsabteilung im dortigen Kriegsministerium, der Generaloberst Wagner, militärische Dienststellen in Nordvietnam besucht haben.
Am 10. Oktober 1966 schloß die sowjetisch besetzte Zone Deutschlands mit der Demokratischen Republik Vietnam einen Wirtschaftshilfevertrag ab, in dem nichtrückzahlbare Zuwendungen und auch langfristige Kredite für Waffenlieferungen und Leistungen für die Zeit von 1967 bis 1970 zugesagt wurden.
In der Nationalen Volksarmee werden schließlich Geldsammlungen und Blutspendeaktionen zugunsten der nordvietnamesischen Armee durchgeführt.
Ich habe im übrigen veranlaßt, daß die detaillierten Meldungen in der „Welt„ vom 10. Januar, auf die sich Ihre Frage bezieht, noch im einzelnen geprüft werden. Von dem Ergebnis werde ich Sie unterrichten.