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ID0506426300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 64. Sitzung Bonn, den 12. Oktober 1966 Inhalt: Fragestunde (Drucksachen V/970, V/980) Fragen des Abg. Geiger: Einheiten im Meßwesen — Kurzformen für Meßeinheiten — Notwendigkeit kostspieliger Um- und Neukonstruktionen 3061 C Frage der Abg. Frau Dr. Diemer-Nicolaus: Neuregelung der Vorschriften über die Berichtigung und Änderung von Steuerbescheiden Grund, Staatssekretär . . . . . . 3061 D Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 3062 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Einordnung der Zuwendungen zur Altershilfe für Landwirte usw. Grund, Staatssekretär . . . . . . 3062 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 3062 C Fragen des Abg. Börner: Erhöhung der Kfz- und Mineralölsteuer — Folgen einer Kürzung des Straßenbauhaushalts 1967 Grund, Staatssekretär . . . . . . 3063 A Börner (SPD) . . . . . . . . . 3063 C Fellermaier (SPD) . . . . . . . 3064 B Matthöfer (SPD) . . . . . . . . 3064 C Leber (SPD) . . . . . . . . . 3064 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 3064 A, 3065 A Picard (CDU/CSU) . . . . . . . 3065 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 3065 B Seifriz (SPD) . . . . . . . . . 3065 C Fragen des Abg. Matthöfer: Kürzung der Kilometer-Pauschale Grund, Staatssekretär 3065 D Matthöfer (SPD) 3066 B Frage des Abg. Kubitza: Förderung der Bildungsbemühungen von Fernschülern Kattenstroth, Staatssekretär . . . 3066 D Kubitza (FDP) . . . . . . . . 3067 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . 3067 C Fragen des Abg. Weigl: Anträge auf Befreiung von der Versicherungspflichtgrenze 3067 C Frage des Abg. Prochazka: Ratifizierung des Dritten deutsch-österreichischen Sozialversicherungsabkommens Kattenstroth, Staatssekretär . . . 3067 D Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Deutsches Kulturinstitut in Kyoto Dr. Schröder, Bundesminister . . . 3068 B Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Errichtung eines deutschen Kulturzentrums in Osaka/Kobe Dr. Schröder, Bundesminister . . . 3068 B Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 3068 C Frage des Abg. Ertl: Italienische Angriffe gegen angebliche Unterstützung der Anschläge in Südtirol aus der Bundesrepublik Dr. Schröder, Bundesminister . . . 3068 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . . 3068 D II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1966 Frage des Abg. Ertl: Wahrheitsgehalt der Dokumentation der Republikanischen Partei Italiens Dr. Schröder, Bundesminister . . 3069 A Ertl (FDP) 3069 B Frage des Abg. Ertl: Schritte der Bundesregierung zur Abwehr der italienischen Angriffe Dr. Schröder, Bundesminister . . 3069 C Prochazka (CDU/CSU) 3069 D Genscher (FDP) 3069 D Ertl (FDP) 3070 A Frage des Abg. Dr. Rutschke: Deutscher Finanzbeitrag zum Neubau der „Metropolitan Opera" in New York Dr. Schröder, Bundesminister . . . 3070 B Dr. Rutschke (FDP) 3070 B Fragen des Abg. Richter: Haushaltsmittel 1965 für nicht einkalkulierte Mängel und Fehler an Schiffen, Booten und sonstigem Marinegerät Gumbel, Staatssekretär . . . . . 3070 D Frage des Abg. Dr. Müller (München) : Förderung des Leistungssports durch die Bundeswehr Gumbel, Staatssekretär . . . . . 3071 B Dr. Müller (München) (SPD) . . . 3071 C Frage des Abg. Dr. Müller (München) : Leistungszentrum für bei der Bundeswehr dienende Hochleistungssportler Gumbel, Staatssekretär . . . . . 3071 D Dr. Müller (München) (SPD) . . . 3072 A Fragen des Abg. Schwabe: Technische Konsequenzen aus dem Triebwagenunglück im September 1966 bei Bensheim an der Bergstraße Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3072 B Fragen des Abg. Folger: Einführung von Schaffnerwagen an Stelle der Bahnsteigsperren im Nahverkehr der DB Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 3072 D Folger (SPD) 3073 A Frage des Abg. Schonhofen: Projektbearbeitung für die Autobahnquerverbindung Nordhessen–Bremen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3073 B Frage des Abg. Schonhofen: Erstellung des Teilstückes LahdeNeesen der B 482 Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3073 B Frage des Abg. Schonhofen: Bau einer Brücke über die Weser am südlichen Stadtrand von Minden Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3073 D Frage des Abg. Unertl: Trassenführung der Autobahn Regensburg–Passau Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3074 A Frage des Abg. Dr. Kempfler: Auswirkung des K-Zuschlages im Stückgutverkehr auf die Zonenrand- und Ausbaugebiete Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 3074 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) 3074 C Genscher (FDP) zur GO 3074 C Aktuelle Stunde Südtirol-Problem Borm (FDP) 3074 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 3075 C Ertl (FDP) 3075 D Unertl (CDU/CSU) 3076 C Prinz von Bayern (CDU/CSU) . . 3076 D Dr. h. c. Jaksch (SPD) . . . . . 3077 C Zoglmann (FDP) 3078 A Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . 3079 A Dr. Schröder, Bundesminister . . 3079 D Dr. Schulz (Berlin) (SPD) . . . . 3080 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 3081 D Große Anfrage betr. Förderung der Forschung zur wirtschaftlichen Nutzung von Kernenergie und der Weltraumforschung (CDU/CSU, FDP) (Drucksache V/788) Dr. Schober (CDU/CSU) . . . . . 3082 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister . . 3087 C Dr. Lohmar (SPD) . . . . . . . 3095 B Moersch (FDP) . . . . . . . . 3099 B Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke (CDU/CSU) 3101 B Flämig (SPD) 3107 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3112 D Dr. Althammer (CDU/CSU) . . . 3114 A Raffert (SPD) . . . . . . . . 3115 D Frau Geisendörfer (CDU/CSU) . . 3118 C Entwurf eines Tierschutzgesetzes (Abg. Dr Schmidt [Wuppertal], Bading, Mertes, Rollmann u. Gen.) (Drucksache V/934) — Erste Beratung — Rollmann (CDU/CSU) 3121 C Büttner (SPD) . . . . . . . . 3123 C Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3124 C Dr. Hammans (CDU/CSU) . . . 3125 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 3127 C Anlagen 3129 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1966 3061 64. Sitzung Bonn, den 12. Oktober 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 14.32 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dr. Achenbach *) 13. 10. Dr. Adenauer 12. 10. Dr. Aigner *) 13. 10. Frau Albertz 12. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 14. 10. Bading *) 14. 10. Bauer (Wasserburg) 14. 10. Bäuerle 31. 10. Berlin 20. 10. Beuster 14. 10. Dr. Birrenbach 19. 10. Blachstein 20. 10. Blumenfeld 14. 10. Buchstaller 14. 10. Burgemeister 31. 10. Dröscher *) 12. 10. Eisenmann 31. 10. Erler 31. 10. Faller *) 12. 10. Hahn (Bielefeld) *) 14. 10. Illerhaus 12. 10. Dr. Jungmann 21. 10. Klinker *) 14. 10. Könen (Düsseldorf) 22. 10. Köppler 21. 10. Kriedemann *) 12. 10. Freiherr von Kühlmann-Stumm 20.10. Lamperspach 14. 10. Lenz (Trossingen) 31. 10. Lücker (München) *) 14. 10. Mauk *) 13. 10. Michels 14. 10. Missbach 14. 10. Dr. Mühlhan 14. 10. Müller (Aachen-Land) *) 14. 10. Frau Pitz-Savelsberg 31. 10. Porzner 14. 10. Frau Renger 14. 10. Richarts 14. 10. Dr. Schmid (Frankfurt) 14. 10. Dr. Staratzke 14. 10. Frau Strobel*) 12. 10. Strohmayr 31. 10. Teriete 20. 10. Dr. Verbeek 31. 10. Weimer 31. 10. Wurbs 14. 10. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 101 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. Förderung der Forschung zur wirtschaftlichen Nutzung von Kernenergie und Weltraumforschung - Drucksache V/788 - Anlagen zum Stenographischen Bericht Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, 1. innerhalb des Bundesministeriums für wissenschaftliche Forschung in sachlicher und organisatorischer Hinsicht dafür Sorge zu tragen, daß die staatliche Wissenschaftspolitik mit der technologischen Entwicklung abgestimmt und koordiniert wird; 2. auf eine engere Zusammenarbeit zwischen industrieller Gemeinschaftsforschung, wissenschaftlichen Forschungsarbeiten an Hochschulen und Instituten und staatlicher Forschungsförderung zu drängen; 3. die Forschungsplanung zu einem Arbeitsprogramm zusammenzufassen, die diese verschiedenen Bereiche der Forschung aufeinander abstimmt; 4. dafür Sorge zu tragen, ,daß eine einseitige Beratung der Bundesregierung in den Fragen der Weltraumforschung und der AtomkernenergieEntwicklung vermieden wird: 5. zu prüfen, ob durch ein engeres Zusammenwirken bzw. durch den Zusammenschluß von ELDO und ESRO die Koordination im europäischen Maßstab effektiver gestaltet werden kann; 6. Vorschläge für ein langfristiges Arbeitsprogramm für EURATOM zu machen; 7. zu prüfen, mit welchen Ländern Abkommen über gemeinsame Anstrengungen auf den Gebieten der Ausbildung, der Forschung und der Entwicklung abgeschlossen werden sollten. Bonn, den 12. Oktober 1966 Erler und Fraktion Anlage 3 Umdruck 102 Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur Großen Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. Förderung der Forschung zur wirtschaftlichen Nutzung von Kernenergie und der Weltraumforschung - Drucksache V/788 - Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß 1. der nationale Anteil an der internationalen Weltraumforschung und Weltraumtechnik verstärkt wird; 2. für die internationale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung eine noch wirkungsvollere Koordination der bestehenden deutschen Einrichtung der Wirtschaft und des Staates erreicht wird; 3. die Zusammenarbeit der Selbstverwaltungsorganisationen der Wissenschaft im gesamten europäischen Bereich erleichtert und verbessert wird; 3130 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode 64. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1966 4. die deutsche bzw. europäische Energiepolitik so gestaltet wird, daß die Energieerzeugung aus Kernkraftwerken neben den herkömmlichen Energieträgern zur Deckung des steigenden Energiebedarfs der Zukunft in angemessenem Umfang beitragen kann; 5. Prospektierung und Erschließung der Uranerzvorkommen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland verstärkt und beschleunigt werden. Bonn, den 12. Oktober 1966 Dr. Barzel und Fraktion Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 4 Schriftliche Ausführungen der Abgeordneten Frau Geisendörfer zu Punkt 2 der Tagesordnung. Auf dem Raumfahrtkongreß in Bad Godesberg wurde neulich davon gesprochen, daß man „ein Wort der Ermunterung" vom Bundestag erwarte. Ich hoffe, daß alle Mitarbeiter an den Aufgaben, von denen heute die Rede war, Wissenschaftler und Techniker, dieses Wort der Ermunterung für eine Arbeit, die in der Öffentlichkeit noch nicht immer das nötige Verständnis findet und vielleicht auch noch nicht finden kann, herausgehört haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Dehler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Geisendörfer möchte eine Frage stellen.

    (Abg. Raffert: Bitte schön!)



Rede von Ingeborg Geisendörfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege, haben Sie nicht bemerkt, ,daß der Herr Minister in seiner Rede bereits die Antwort auf Ihre berechtigten Fragen vorausgenommen hat, wenn er einer Vereinheitlichung und einer organisatorischen Änderung das Wort geredet hat?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Raffert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Er hat organisatorische Änderungen für notwendig gehalten. Nur wie er die vollziehen wird, hat er nicht gesagt. Wie das aussehen soll, hat er nicht gesagt. Er hat z. B. nicht gesagt, wie es besser gemacht werden soll. Die Weltraumkommission hat bei uns hundert Mitglieder oder fast so viel. Wie soll man das richtig konsolidieren, und wo ist da das Gremium, das in der Regierung die Entscheidungen herbeiführt, wer hat sie herbeigeführt in der letzten Zeit?
    Ich habe nicht das Gefühl, daß der Herr Minister Ihre Anfrage befriedigend beantwortet hat. Hätte ich auf Ihren Plätzen gesessen und Ihre Anfrage gestellt, dann wäre mir dazu eine Menge eingefallen.

    (Heiterkeit.)

    — Sie freuen sich darüber, daß ich das nicht tue? Eben!

    (Abg. Dr. Schober: Wir waren zufrieden!)

    — Sie waren zufrieden? Da sind Sie sehr bescheiden, Herr Dr. Schober! Nach Ihrer guten Rede heute mittag könnten Sie eigentlich höhere Ansprüche stellen.

    (Heiterkeit.)

    Ich sagte, die Antwort des Bundeswissenschaftsministers hat in dieser Richtung, was die Organisation angeht, nicht befriedigt. Mich hat sie auch nicht befriedigt in bezug auf die Rolle, die die Bundesrepublik und die Weltraumforschung sowie die Raumfahrtindustrie der Bundesrepublik im Rahmen der internationalen Organisationen ESRO, ELDO, CETS usw. spielen. Da ist nicht klargeworden, ob sich das, was wir dort investieren an Geld, an gutem Willen, an Fachwissen, an Unternehmungslust — alles das investieren wir in diesen Organisationen , für uns wirklich in der Weise auszahlt, die notwendig wäre. Wir wissen, daß aus der ELDO für uns auch an Rückflüssen, an Aufträgen, eine ganze Menge kommt. Wir wissen aber z. B., daß das bei der ESRO keineswegs der Fall ist, obwohl wir den Heos-Satelliten bauen, wobei wir so viele Unteraufträge wieder an andere Länder geben müssen, daß das nur ein optischer, aber kein praktischer Erfolg ist.
    Dazu hat der Herr Minister gar nichts gesagt. Dem ist er, ich will nicht sagen, bewußt ausgewichen, aber ich verstehe, daß es ihm nicht eingefallen ist, darauf einzugehen, ob unser Einfluß und ob unser Effekt, den wir bei diesen Organisationen erzielen, wirklich der Mühe entspricht, die wir da einsetzen. Es ist eine ganze Reihe von Organisatio-



    Raffert
    nen, und die Frage taucht immer wieder auf, ob man sie nicht zu einer zusammenschließen sollte. Da bin ich mit dem Minister einer Meinung: das ist schwer, das ist nicht einfach. Aber die Frage ist, ob wir da wirklich schon genug getan haben, ob z. B. die Bundesregierung von sich aus schon genügend und klare Vorschläge gemacht hat, wie man diese drei Organisationen, von denen wir jetzt sprechen, zusammenfassen kann.
    Nun noch Leinmal von Europa weg nach Hause in die Bundesrepublik! Wir wissen, daß unsere Raumfahrtindustrie und daß unsere Wissenschaftler auf diesem Gebiet uns Programme anbieten können, Programme, die wissenschaftlich und wirtschaftlich sinnvolle Forschungsergebnisse zur Folge haben würden, die weit über den Bereich der finanziellen Möglichkeiten hinausgehen, die wir haben. Das wissen wir.
    Die Frage ist: was wollen wir aber eigentlich mit den geringen Mitteln machen? Hier müssen wir uns entscheiden. Was wollen wir tun? Wir können nicht die riesigen Möglichkeiten ausschöpfen, die uns angeboten werden. Wir haben vermißt, daß sich der Wissenschaftsminister über die Größenordnungen geäußert hat, die in den nächsten Jahren nach Meinung der Regierung finanziell in diesem Bereich vorhanden sein werden. Weder die Wissenschaftler noch die Industrie werden nach dieser Debatte wissen, was sie von dieser Regierung finanziell zu erwarten haben. Er hat auch nicht gesagt, wie und auf welchen Bereich man sich mit den möglichen Mitteln — über .deren Höhe per auch nichts gesagt hat — beschränken kann.
    Es spukt in vielen Köpfen ich will offen sagen:
    auch bei einer Reihe unserer Raumfahrtwissenschaftler, besonders den älteren — noch die Vorstellung, wir könnten ein allumfassendes deutsches Weltraumprogramm machen. — Eine Randbemerkung: der Herr Minister hat in einem Lapsus linguae von der Erforschung des deutschen Weltraumes gesprochen. Das habe ich mir extra gemerkt, weil es nicht in dem gedruckten Manuskript steht, das wir ja auch vorher hatten.

    (Heiterkeit.)

    Es mag vielleicht mit daher kommen, daß er gelegentlich mit solchen Herren sprechen muß, die glauben, wir könnten auf diesem Gebiet noch alles machen.

    (Heiterkeit und Beifall.)

    Das können wir tatsächlich nicht. Wir müssen uns überlegen, was wir machen. Wir müssen uns auf bestimmte Dinge beschränken.
    Ich bin Politiker, kein Wissenschaftler. Ich werde nicht sagen, auf welche Dinge man sich beschränken muß. Als Mitglied des Haushaltsausschusses würde ich vielleicht sagen: wir sollten mit aller Gewalt die Entwicklung rückführbarer Höhenraketen fördern, die kommen nämlich wieder zurück, dann kann man sie wieder benutzen,

    (Heiterkeit)

    und vom Haushaltsausschuß aus besteht, Herr Präsident und Vorsitzender Schoettle, keine Notwendigkeit, wieder so viel zu investieren. Das ist nicht nur ein Scherz, ich glaube, das ist eine wichtige Sache. Denn die Höhenraketen sind ein Gebiet, auf dem wir viel geleistet haben, ein Gebiet, auf dem wir schon etwas aufzuweisen haben. In diesem Bereich ist wissenschaftlich wie wirtschaftlich für uns etwas drin. Aber ich kann nicht endgültig entscheiden, ob das das Richtige ist. Ich will nur Hinweise geben.
    Ich will sagen - und damit knüpfe ich an das an, was auch der Kollege Althammer mit Recht gesagt hat —: wir können mit der Sowjetunion und mit den USA nicht konkurrieren. Aber wir müssen in der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ein wichtiges Glied darstellen in dieser Kette, an der die Sowjetunion auch hängt. Der Ansatz mit den Franzosen ist da nur ein Anfang. Das ist doch eine Entwicklung, die hochinteressant wird. In dieser Kette müssen wir unersetzbare Glieder bilden. Das hat vor kurzem Professor Koelle gesagt, der das Institut für Raketentechnik an der Technischen Hochschule in Berlin hat, wenn ich mich recht erinnere; ich finde durch die vielen Institute gar nicht mehr durch, die es da gibt.

    (Abg. Dr. Althammer meldet sich zu einer Zwischenfrage.)