Rede von
Dr.
Ewald
Bucher
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich bitte zunächst das Hohe Haus
*) Siehe 61. Sitzung, Seite 3005 D
um Nachsicht, wenn ich ausgerechnet in Anwesenheit unseres hohen englischen Gastes diese erste Frage etwas langatmig beantworte, was ich sonst zu vermeiden trachte. Die Frage ist aber sehr umfassend gestellt und läßt keine kurze Antwort zu.
Zur materiellen Förderung des Wohnungsbaus für alte Menschen hat die Bundesregierung bereits am 19. 3. 1964 erklärt, daß beabsichtigt sei, die Vorsorge für alte Menschen zu verstärken. Dies ist inzwischen geschehen durch 1. gesetzliche Verankerung der besonderen Förderung dieses Personenkreises —§ 19 a des Zweiten Wohnungsbaugesetzes —, 2. Erhöhung der bisherigen Förderungssätze durch die Richtlinien vom Oktober 1964 und 3. durch Bereitstellung zusätzlicher Haushaltsmittel aus Rückflüssen. Es wurden seit 1961 66 Millionen DM bereitgestellt, und zwar die Hälfte — 33 Millionen DM — in den Jahren 1961 bis 1965 und im Jahre 1966 allein ebenfalls 33 Millionen DM. Für das Rechnungsjahr 1967 ist ein Bewilligungsrahmen von 40 Millionen DM vorgesehen.
Zur ideellen Förderung ist zu sagen: Im Juli 1965 hat mein Haus in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsinstitut für Städtebau und Wohnungswesen in Nürnberg die Broschüre „Wohnungsbau für alte Menschen" herausgegeben. In ihr wird gezeigt, welche städtebaulichen und wohnungstechnischen Lösungen möglich sind. In einem besonderen Arbeitskreis „Wohnungsversorgung alter Menschen" wurden soziologische, planerische und bautechnische Fragen der Schaffung von Wohnraum für alte Menschen behandelt und hierbei auch ärztliche Überlegungen berücksichtigt. Das Institut für Bauforschung in Hannover ist beauftragt worden, Untersuchungen über Anforderungen an den Wohnungsbau für alte Menschen vorzunehmen. Zur Unterstützung des Forschungsinstituts ist eine beratende Arbeitsgruppe aus namhaften Fachleuten gebildet worden, in der auch das Bundeswohnungsministerium vertreten ist. Ein reger Gedankenaustausch findet mit verschiedenen europäischen und außereuropäischen Fachleuten statt.
Schließlich erlaube ich mir zu bemerken, daß ich, ebenso wie mein Amtsvorgänger es tat, bei fast jeder Gelegenheit darauf hinweise, wie besonders wichtig die Förderung von Wohnheimen für alte Menschen ist.