Rede:
ID0506025800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Jaksch.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Dr. h. c. Jaksch . . . . . . . . . . 2927 A Fragestunde (Drucksache V/958) Fragen des Abg. Schmidt (Kempten) : Gefahr eines künftigen Mangels an Zahnärzten Bargatzky, Staatssekretär . . . . 2928 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 2928 B Dr. Meinecke (SPD) 2928 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Ausbau der B 27/243 von Herzberg bis Bad Lauterberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2929 A Bading (SPD) 2929 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . 2929 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Ausschreibungsstopp für Bauten an Bundesstraßen in Baden-Württemberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2929 D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2930 A Börner (SPD) . . . . . . . . . 2930 B Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . 2930 D Brück (Holz) (SPD) 2930 D Frage des Abg. Brück (Holz) : Verhinderung eines Exportauftrages der Saarbergwerke nach Schweden durch die Bundesregierung Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2931 A Brück (Holz) (SPD) 2931 A Hussong (SPD) 2931 C Frage des Abg. Dröscher: Aufstellung von Getränkeautomaten in Eil- und Nachtschnellzügen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2931 D Dröscher (SPD) . . . . . . . . 2932 A Frage des Abg. Kaffka: Zuschlag pro Frachtbriefsendung bei Güterabfertigungen mit geringem Stückgutverkehr Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2932 B Kaffka (SPD) 2932 C Frage des Abg. Kaffka: Zweckmäßige Aufstellung der Verkehrszeichen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2932 D Frage des Abg. Ollesch: Gefährdung der Sicherheit des Straßenverkehrs durch Auftragung von Lackfolien auf Bundesstraßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2933 A Borm (FDP) 2933 B Frage des Abg. Ollesch: Haftung für die Verkehrssicherheit der Straßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2933 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 Fragen des Abg. Jacobi (Köln) : Beziehungen zwischen der Verlagsgesellschaft mbH für Gegenwartskunde in Dinslaken und der Bundesregierung — Schrift „Zahlen Sie zuviel Miete?" von Hase, Staatssekretär 2933 C Jacobi (Köln) (SPD) 2934 A Dr. Schäfer (SPD) 2934 D Matthöfer (SPD) 2935 A Ott (CDU/CSU) 2935 B Sänger (SPD) . . . . . . . . 2935 B Büttner (SPD) . . . . . . . . 2935 C Frage des Abg. Borm: Berliner Fahne am deutschen Informationsstand in Brünn Dr. Schröder, Bundesminister . . 2935 C Borm (FDP) 2935 D Frage des Abg. Borm: Entfernung der Berliner Fahne vom Hotel des Berliner Bürgermeisters in New York Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 A Borm (FDP) 2936 B Wehner (SPD) . . . . . . . . 2936 B Fragen des Abg. Josten: Deutsch-japanischer Hochschulpraktikantenaustausch Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 D Josten (CDU/CSU) 2937 A Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Versorgungsschwierigkeiten für die Mitarbeiter deutscher Kultureinrichtungen in Krisengebieten Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2937 D Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 2938 A Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Haltung Bulgariens zu dem Antrag der SBZ auf Zulassung als Beobachternation bei der UNO Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2938 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2938 D Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Verletzung der Hoheitsrechte der Bundesrepublik durch sowjetische Hubschrauber Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Fragen des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Unterrichtung der NATO-Verbündeten über diese Vorfälle — Zu ergreifende Gegenmaßnahmen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Dr. Rutschke (FDP) 2939 B Frage des Abg. Folger: Kosten des Charterfluges des Bundeskanzlers nach Washington Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 C Folger (SPD) . . . . . . . . . 2939 D Frage des Abg. Folger: Politischer Nutzen der Reisebegleitung des Bundeskanzlers in die USA Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 D Folger (SPD) . . . . . . . . . 2940 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . . 2940 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundeskanzler . 2940 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 2944 B Wehner (SPD) 2949 A Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 2958 A Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2960 C Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 2964 D Dr. Barzel (CDU/CSU) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2970 C Dr. Schäfer (SPD) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2972 A Frau Dr. Probst, Vizepräsident . . . 2973 C von Hassel, Bundesminister . . . . 2973 D Blumenfeld (CDU/CSU) . . . . . 2977 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . . 2980 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 2982 C Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 2985 C Dr. h. c. Jaksch (SPD) . . . . . . 2986 C Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2987 A Majonica (CDU/CSU) . . . . . . 2988 C Antrag betr. Einrichtungshilfe für Sowjetzonenflüchtlinge (Abg. Frau Korspeter, Hirsch, Bartsch, Brünen, Hamacher, Kaffka, Dr. Kreutzmann, Lemper, Spillecke, Vit und Fraktion der SPD) (Drucksache V/772) 2989 A Nächste Sitzung 2989 C Anlagen 2991 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 2927 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 14.30 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung Es ist zu lesen: 55. Sitzung, Seite 2654 A, Zeile 28 statt Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Gesundheitswesen mitberatend — usw.: Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — federführend —, an den Ausschuß für Gesundheitswesen — mitberatend — usw. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach *) 13. 10. Dr. Adenauer 8. 10. Dr. Aigner *) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 7. 10. Dr. Artzinger *) 7. 10. Bauer (Wasserburg) 11. 10. Bäuerle 31. 10. Prinz von Bayern 7. 10. Frau Berger-Heise 7. 10. Berlin 20. 10. Blachstein 10. 10. Blöcker 7. 10. Deringer *) 7. 10. Dichgans *) 7. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 5. 10. Dr. Dittrich *) 7. 10. Dr. Eckhardt 7. 10. Eisenmann 7. 10. Dr. Emde 6. 10. Dr. Eppler 7. 10. Erler 31. 10. Frieler 8. 10. Dr. Furler *) 7. 10. Haar (Stuttgart) 7. 10. Dr. Haas 6. 10. Hahn (Bielefeld) *) 7. 10. Frau Dr. Hubert 8. 10. Dr. Huys 5. 10. Illerhaus *) 7. 10. Kahn-Ackermann 5. 10. Klinker *) 7. 10. Dr. Koch 5. 10. Kriedemann *) 5. 10. Frau Kurlbaum-Beyer 8. 10. Lange 5. 10. Lenz (Brühl) *) 7. 10. Lenz (Trossingen) 31. 10. Lücker (München) *) 7. 10. Dr. Martin 5. 10. Mauk 7. 10. Memmel *) 7. 10. Frau Meermann 8. 10. Müller (Aachen-Land) *) 14. 10. 011esch 5. 10. Peters (Poppenbüll) 6.10. Frau Pitz-Savelsberg 7. 10. Raffert 5. 10. Frau Renger 12. 10. Riedel (Frankfurt) *) 7. 10. Saam 7. 10. Schlee 5. 10. Dr. Schmidt (Gellersen) 7. 10. *) Für die Teilnahme an Fraktions- bzw. Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Seibert 5. 10. Springorum *) 7. 10. Spitzmüller 5. 10. Frau Strobel *) 12. 10. Dr. Süsterhenn 8. 10. Teriete 20. 10. Dr. Verbeek 31. 10. Wächter 8. 10. Weimer 7. 10. Baron von Wrangel 15. 10. b) Urlaubsanträge Brand 15. 10. Burgemeister 31. 10. Köppler 21. 10. Richarts 14. 10. Anlage 2 Umdruck 100 Antrag der Fraktion der SPD zu der Erklärung der Bundesregierung vom 5. Oktober 1966. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Erklärung der Bundesregierung zu den außen- und sicherheitspolitischen Problemen im Rahmen des westlichen Bündnisses und seines Zusammenhalts ist unbefriedigend. 2. In der gegenwärtigen weltpolitischen Entwicklung ergeben sich besonders für die deutsche Politik neue Risiken. Es liegt im Interesse des wichtigsten Ziels der deutschen Politik, der Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit, die Entspannung in der Welt zu fördern. Zugleich ist die Aufrechterhaltung unserer Sicherheit, die gegenwärtig nur im Rahmen des westlichen Bündnisses gewährleistet ist, eines der wichtigsten Fundamente für jede Wiedervereinigungspolitik. Daher muß im Zuge der Überprüfung der Gesamtlage und der Stationierung verbündeter Truppen in Europa der Versuch gemacht werden, zwischen Ost und West Vereinbarungen über gleichwertige Truppenreduzierungen auf beiden Seiten zu treffen. Ein Vorschlag zur Rüstungsverminderung in Ost und West sollte zum Ansatzpunkt für Fortschritte in der Lösung der deutschen Frage werden. 3. Eingegangene Verpflichtungen zum Ausgleich der Devisenlasten unserer Verbündeten durch Truppenstationierungen in der Bundesrepublik Deutschland müssen eingehalten werden. Die Bundesregierung wird ersucht, dem Deutschen Bundestag den Wortlaut der mit den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Ver- 2992 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 einigten Königreich bisher abgeschlossenen Devisenausgleichsabkommen vorzulegen. Die Veränderungen auf dem Gebiet der Militärtechnik und der Beweglichkeit der Streitkräfte können es möglich machen, für den erforderlichen Devisenausgleich zusätzliche neue Wege zu gehen. 4. Bei den kommenden Verhandlungen über die Verteilung der Lasten zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland muß die Gewährleistung der Sicherheit im Vordergrund stehen. Aufgabenstellung und Verfahrensweisen dieser Dreierverhandlungen sind so zu wählen, daß die schon bestehenden Differenzen innnerhalb des nordatlantischen Bündnisses nicht noch mehr vertieft werden. 5. Die Partnerschaft zwischen Europa und Nordamerika erfordert es, daß die in Genf laufenden Verhandlungen über die Kennedy-Runde zu einem Erfolg werden. Die Bundesregierung muß, auch wegen der besonderen deutschen politischen und wirtschaftlichen Interessen, durch konstruktive Vorschläge zum Gelingen der Verhandlungen beitragen. Bonn, den 5. Oktober 1966 Erler und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Albert Leicht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Möller, Sie haben von der Wachsamkeit gesprochen, die Sie gegenüber der CDU haben müßten. Ich muß Ihnen sagen, Sie sollten die Wachsamkeit in andere Richtungen lenken und sich nicht um Dinge kümmern, die Sie, zumindest vordergründig, nichts angehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Schmid [Frankfurt] : Sie sind ein starker Mann!)

    — Ach, Herr Professor Schmid, kümmern Sie sich doch mal um die Auseinandersetzungen in Ihren eigenen Reihen

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    und sorgen Sie dort für Ordnung; um diese Streitigkeiten, die zwar nicht so an die Öffentlichkeit dringen, aber doch da sind.

    (Zurufe von der SPD.)

    Es ist schon einmal gesagt worden, ich will das Beispiel nicht immer wiederholen, wie es in Ihren Reihen zugeht, wenn einer einmal den Mut hat, einem Ihrer führenden Herren entgegenzutreten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Peinliche Verhöre!)

    Ich muß eine zweite Feststellung treffen, Herr Kollege Möller. Allmählich wird es peinlich, daß Sie immer dasselbe sagen und daß dann ich — es ist jetzt zum drittenmal — auch wiederum dasselbe sagen muß. Wenn Sie von Wahlgeschenken sprechen, dann greifen Sie doch bitte an die eigene Nase und bekennen Sie wenigstens, daß Sie sie mitverschuldet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Wir bekennen uns dazu und sorgen dafür, daß jetzt wenigstens einige Dinge wieder in Ordnung gebracht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Eine dritte Feststellung. Ich habe das Bulletin Nr. 33 jetzt nicht genau lesen können. Aber zumindest wäre es notwendig gewesen, daß Sie sich genauer mit ,den Dingen befaßt hätten. Es mag sein, daß das so im Bulletin steht — ich weiß es nicht —, aber Sie müßten es besser wissen. Sie haben nicht unterschieden zwischen der Auftragsseite des Abkommens mit Amerika und der Zahlungsseite. Erstens sehen die Zahlungen anders aus, zweitens sind die Laufzeiten andere, drittens ist es gelungen, zumindest auf der Auftragsseite bei den Besprechungen in Amerika um ein halbes Jahr zu verlängern — das ist schon geschehen —, und viertens wird, und das sollten Sie mit anerkennen, der Versuch unternommen, das, was unter Umständen jetzt nicht möglich ist, durch Streckung des Programms zu erreichen.
    Eine vierte Feststellung. Etliche Male wurde heute abend der Haushaltsentwurf für das Jahr 1967 zitiert. Meiner persönlichen Meinung nach hat Herr Wehner in diesem Falle das Richtige gesagt, indem er sagte, daß noch nichts bekannt ist. Wir kennen die Endzahl des Etats, wir kennen aus dem Bulletin einige große Brocken des Etats, wir kennen aber keine Einzelheiten. Wir wissen z. B., daß der Ver-
    2986 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966
    Leicht
    teidigungsetat um rund 1,2 Milliarden DM aufgestockt werden soll; wir wissen aber noch nicht, wie hoch bei dem Gesamtetat der Verteidigung von 18,5 Milliarden DM die Höhe der Investitionen ist, und wir wissen nicht, wie hoch die Beträge sind, die von diesen Investitionen nach Amerika gehen. — Man sollte also nicht über Dinge in allen Einzelheiten sprechen, über die man noch gar nicht richtig reden kann. Man muß zumindest einige Dinge kennen, bevor man sich ein endgültiges Urteil bildet.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein allerletztes. Es wäre noch viel zu sagen; auch Sie hätten wahrscheinlich noch viel zu sagen.

    (Abg. Dr. Schmid [Frankfurt] : Wäre es dann nicht für die Regierung einfacher gewesen, hier Aufschlüsse darüber zu geben? — Gegenruf von der CDU/CSU: Wir haben hier keine Haushaltsdebatte!)

    — Ich darf dazu feststellen, Herr Kollege Schmid, daß selbstverständlich auch wir daran interessiert sind, Aufschlüsse zu haben. Wir haben heute einige Aufschlüsse bekommen; das ist ja auch von Ihnen anerkannt worden.

    (Abg. Dr. Schmid [Frankfurt] : Genügen Ihnen die?)

    — Herr Professor Schmid, mir genügt zumindest bis zum Beweise des Gegenteils das, was der Herr Bundesverteidigungsminister hier gesagt hat: daß zwar keine Bemühensklausel in seinem Abkommen stand, daß aber gewisse andere, in gewisse Form gegossene Dinge — er hat sie hier vorgelesen — in dem Abkommen enthalten sind.

    (Abg. Dr. Schmid [Frankfurt] : Das Wort „gewisse" ist reichlich unbestimmt!)

    — Dann müssen Sie bestreiten, was er hier wörtlich vorgelesen hat.

    (Abg. Dr. Schmid [Frankfurt] : Nein, ich frage, ob es Ihnen genügt, daß man von „gewissen" Dingen spricht!)

    — Mir genügt es zunächst einmal. Ich sage noch einmal, es ist nicht die Bemühensklausel — wir wissen, was das bedeutet —, aber es gibt die Möglichkeit, wie ,der Herr Bundeskanzler festgestellt hat, daß wir den Amerikanern gegenüber auch um Verständnis dafür bitten, daß wir die Zahlungen, die dieses Abkommen von uns verlangt, unter Umständen in einer gewissen Reihenfolge strecken und dann erst leisten.
    Lassen Sie mich eine letzte Feststellung treffen. Alle Ihre Redner und auch unsere Redner haben davon gesprochen, daß Verträge gehalten werden müssen, daß dieses Abkommen erfüllt werden muß. Ich meine, daran sollten wir uns alle halten, und wenn es nottut, meine Damen und Herren, sollten wir dann, wenn wir die Möglichkeit dazu haben, nämlich bei der Beratung des Haushalts 1967, gemeinsam dafür sorgen, daß dieses Abkommen, zumindest falls es nicht gelingt, eine Verlängerung zu erreichen, auch erfüllt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Jaksch.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wenzel Jaksch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte in diesem Stadium der Beanspruchung des Hauses nur noch eine kurze Intervention beisteuern. Dazu geben mir die Ausführungen des Bundesverteidigungsministers, Herrn von Hassel, Anlaß, der uns hier daran erinnerte, daß die Standardanteile der Mitgliedsländer des Nordatlantikpakts nach einer bestimmten Meßziffer vom Sozialprodukt festgesetzt werden. Ich würde in diesem Zusammenhang doch einmal die Frage aufwerfen, ob bei diesen Regelungen die Sonderbelastungen der Bundesrepublik, die sich aus der Not eines gespaltenen und verstümmelten Landes ergeben, in ausreichendem Maße berücksichtigt wurden. Ich meine Sonderbelastungen, die nicht allein auf die Politik Hitters zurückzuführen sind, sondern auch auf die Fehleinschätzungen der westlichen Nachkriegspolitik. Die Lage in Europa — .auch die militärische Situation in Europa — wäre bestimmt anders, wenn nicht die Panzerspitzen von General Patton vor den Toren von Prag zur Umkehr gezwungen worden wären. Damit ist das Schlüsselland Böhmen in die Hände der Russen gespielt worden. Ich meine aber auch ,die Auswirkungen des Potsdamer Abkommens, das die größte Völkerwanderung aller Zeiten sanktioniert und legalisiert hat. Wissen denn die amerikanischen Unterhändler, mit denen wir es zu tun haben, daß in der Bundesrepublik ein Viertel der Bevölkerung alles verloren hat? Weiß man denn, daß in unserer Mitte 500 000 expropriierte Bauernfamilien leben, die im Durchschnitt für ihre Vermögensverluste mit genau 6,5 % ,entschädigt werden? Welch ein idealer Boden für Radikalisierungstendenzen!
    Warum sprechen wir nicht von der Solidaritätspflicht gegenüber einer abgeschnittenen Hauptstadt Berlin, die auf den finanziellen Rückhalt der Bundesrepublik angewiesen ist? Warum sprechen wir in diesem Zusammenhang nicht von der Solidaritätspflicht gegenüber 17 Millionen unfreier Deutscher, die uns offenkundige Nachteile im Interzonenhandel in Kauf nehmen läßt? Warum sprechen wir schließlich nicht von der Solidarität gegenüber den Spätaussiedlern, die Woche für Woche im Lager Friedland eintreffen, diese Nachzügler der großen Völkerwanderung? Das spielt sich völlig außerhalb ides Scheinwerferlichts der öffentlichen Betrachtungen ab. Nicht zu vergessen ist auch .die Solidaritätspflicht gegenüber jungen Menschen, die durch die Minenfelder und Stacheldrähte der Zonengrenze den Weg in ,die Freiheit suchen.
    Hier wird von Milliardenbeträgen gesprochen, und, weiß Gott, Idas ist eine ernste Sache, die man nicht mit kleinlichen Argumenten aus der Welt schaffen kann. Aber innenpolitisch gesehen, stehen wir eben vor der Tatsache, daß wir nicht wissen, wo die Wohnungsbaumittel für die Spätaussiedler und für die Menschen herkommen sollen, die unter Lebensgefahr aus der Sowjetzone zu uns kommen.
    Nun frage ich, meine Damen und Herren: Warum soll all dies bei internationalen Verhandlungen un-



    Dr. h. c. Jaksch
    ter den Tisch fallen? Warum wird nicht auch von dem unsichtbaren Verteidigungsbeitrag gesprochen, den die Disziplin der Vertriebenen und der Flüchtlinge aus Mitteldeutschland zur Stabilität der Bundesrepublik und der westeuropäischen Position beisteuert? Ich darf meine Ausführungen in die Frage münden lassen, ob in dieser auf das Sozial- produkt bezogenen Meßziffer, die dem NATO-Beitrag zugrunde gelegt wird, diese Leistungen mit in-' begriffen sind. Wenn das nicht der Fall ist, wäre es höchste Zeit, auch einmal das deutsche Vertriebenenproblem mit seinen finanziellen und sozialen Auswirkungen in den Verhandlungen zur Sprache zu bringen. Man könnte auch den amerikanischen Freunden einmal das Beispiel der schlesischen Försterswitwe in Erinnerung bringen, die von 190 DM Unterhaltshilfe leben muß und es nicht wagt, am Abend das Radio anzudrehen, weil die dadurch bewirkte Erhöhung der Lichtrechnung für sie nicht mehr tragbar wäre.

    (Beifall bei der SPD.)