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ID0506024600

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    Deutscher Bundestag 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Dr. h. c. Jaksch . . . . . . . . . . 2927 A Fragestunde (Drucksache V/958) Fragen des Abg. Schmidt (Kempten) : Gefahr eines künftigen Mangels an Zahnärzten Bargatzky, Staatssekretär . . . . 2928 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 2928 B Dr. Meinecke (SPD) 2928 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Ausbau der B 27/243 von Herzberg bis Bad Lauterberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2929 A Bading (SPD) 2929 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . 2929 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Ausschreibungsstopp für Bauten an Bundesstraßen in Baden-Württemberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2929 D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2930 A Börner (SPD) . . . . . . . . . 2930 B Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . 2930 D Brück (Holz) (SPD) 2930 D Frage des Abg. Brück (Holz) : Verhinderung eines Exportauftrages der Saarbergwerke nach Schweden durch die Bundesregierung Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2931 A Brück (Holz) (SPD) 2931 A Hussong (SPD) 2931 C Frage des Abg. Dröscher: Aufstellung von Getränkeautomaten in Eil- und Nachtschnellzügen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2931 D Dröscher (SPD) . . . . . . . . 2932 A Frage des Abg. Kaffka: Zuschlag pro Frachtbriefsendung bei Güterabfertigungen mit geringem Stückgutverkehr Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2932 B Kaffka (SPD) 2932 C Frage des Abg. Kaffka: Zweckmäßige Aufstellung der Verkehrszeichen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2932 D Frage des Abg. Ollesch: Gefährdung der Sicherheit des Straßenverkehrs durch Auftragung von Lackfolien auf Bundesstraßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2933 A Borm (FDP) 2933 B Frage des Abg. Ollesch: Haftung für die Verkehrssicherheit der Straßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2933 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 Fragen des Abg. Jacobi (Köln) : Beziehungen zwischen der Verlagsgesellschaft mbH für Gegenwartskunde in Dinslaken und der Bundesregierung — Schrift „Zahlen Sie zuviel Miete?" von Hase, Staatssekretär 2933 C Jacobi (Köln) (SPD) 2934 A Dr. Schäfer (SPD) 2934 D Matthöfer (SPD) 2935 A Ott (CDU/CSU) 2935 B Sänger (SPD) . . . . . . . . 2935 B Büttner (SPD) . . . . . . . . 2935 C Frage des Abg. Borm: Berliner Fahne am deutschen Informationsstand in Brünn Dr. Schröder, Bundesminister . . 2935 C Borm (FDP) 2935 D Frage des Abg. Borm: Entfernung der Berliner Fahne vom Hotel des Berliner Bürgermeisters in New York Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 A Borm (FDP) 2936 B Wehner (SPD) . . . . . . . . 2936 B Fragen des Abg. Josten: Deutsch-japanischer Hochschulpraktikantenaustausch Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 D Josten (CDU/CSU) 2937 A Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Versorgungsschwierigkeiten für die Mitarbeiter deutscher Kultureinrichtungen in Krisengebieten Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2937 D Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 2938 A Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Haltung Bulgariens zu dem Antrag der SBZ auf Zulassung als Beobachternation bei der UNO Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2938 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2938 D Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Verletzung der Hoheitsrechte der Bundesrepublik durch sowjetische Hubschrauber Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Fragen des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Unterrichtung der NATO-Verbündeten über diese Vorfälle — Zu ergreifende Gegenmaßnahmen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Dr. Rutschke (FDP) 2939 B Frage des Abg. Folger: Kosten des Charterfluges des Bundeskanzlers nach Washington Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 C Folger (SPD) . . . . . . . . . 2939 D Frage des Abg. Folger: Politischer Nutzen der Reisebegleitung des Bundeskanzlers in die USA Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 D Folger (SPD) . . . . . . . . . 2940 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . . 2940 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundeskanzler . 2940 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 2944 B Wehner (SPD) 2949 A Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 2958 A Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2960 C Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 2964 D Dr. Barzel (CDU/CSU) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2970 C Dr. Schäfer (SPD) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2972 A Frau Dr. Probst, Vizepräsident . . . 2973 C von Hassel, Bundesminister . . . . 2973 D Blumenfeld (CDU/CSU) . . . . . 2977 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . . 2980 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 2982 C Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 2985 C Dr. h. c. Jaksch (SPD) . . . . . . 2986 C Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2987 A Majonica (CDU/CSU) . . . . . . 2988 C Antrag betr. Einrichtungshilfe für Sowjetzonenflüchtlinge (Abg. Frau Korspeter, Hirsch, Bartsch, Brünen, Hamacher, Kaffka, Dr. Kreutzmann, Lemper, Spillecke, Vit und Fraktion der SPD) (Drucksache V/772) 2989 A Nächste Sitzung 2989 C Anlagen 2991 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 2927 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 14.30 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 55. Sitzung, Seite 2654 A, Zeile 28 statt Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Gesundheitswesen mitberatend — usw.: Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — federführend —, an den Ausschuß für Gesundheitswesen — mitberatend — usw. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach *) 13. 10. Dr. Adenauer 8. 10. Dr. Aigner *) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 7. 10. Dr. Artzinger *) 7. 10. Bauer (Wasserburg) 11. 10. Bäuerle 31. 10. Prinz von Bayern 7. 10. Frau Berger-Heise 7. 10. Berlin 20. 10. Blachstein 10. 10. Blöcker 7. 10. Deringer *) 7. 10. Dichgans *) 7. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 5. 10. Dr. Dittrich *) 7. 10. Dr. Eckhardt 7. 10. Eisenmann 7. 10. Dr. Emde 6. 10. Dr. Eppler 7. 10. Erler 31. 10. Frieler 8. 10. Dr. Furler *) 7. 10. Haar (Stuttgart) 7. 10. Dr. Haas 6. 10. Hahn (Bielefeld) *) 7. 10. Frau Dr. Hubert 8. 10. Dr. Huys 5. 10. Illerhaus *) 7. 10. Kahn-Ackermann 5. 10. Klinker *) 7. 10. Dr. Koch 5. 10. Kriedemann *) 5. 10. Frau Kurlbaum-Beyer 8. 10. Lange 5. 10. Lenz (Brühl) *) 7. 10. Lenz (Trossingen) 31. 10. Lücker (München) *) 7. 10. Dr. Martin 5. 10. Mauk 7. 10. Memmel *) 7. 10. Frau Meermann 8. 10. Müller (Aachen-Land) *) 14. 10. 011esch 5. 10. Peters (Poppenbüll) 6.10. Frau Pitz-Savelsberg 7. 10. Raffert 5. 10. Frau Renger 12. 10. Riedel (Frankfurt) *) 7. 10. Saam 7. 10. Schlee 5. 10. Dr. Schmidt (Gellersen) 7. 10. *) Für die Teilnahme an Fraktions- bzw. Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Seibert 5. 10. Springorum *) 7. 10. Spitzmüller 5. 10. Frau Strobel *) 12. 10. Dr. Süsterhenn 8. 10. Teriete 20. 10. Dr. Verbeek 31. 10. Wächter 8. 10. Weimer 7. 10. Baron von Wrangel 15. 10. b) Urlaubsanträge Brand 15. 10. Burgemeister 31. 10. Köppler 21. 10. Richarts 14. 10. Anlage 2 Umdruck 100 Antrag der Fraktion der SPD zu der Erklärung der Bundesregierung vom 5. Oktober 1966. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Erklärung der Bundesregierung zu den außen- und sicherheitspolitischen Problemen im Rahmen des westlichen Bündnisses und seines Zusammenhalts ist unbefriedigend. 2. In der gegenwärtigen weltpolitischen Entwicklung ergeben sich besonders für die deutsche Politik neue Risiken. Es liegt im Interesse des wichtigsten Ziels der deutschen Politik, der Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit, die Entspannung in der Welt zu fördern. Zugleich ist die Aufrechterhaltung unserer Sicherheit, die gegenwärtig nur im Rahmen des westlichen Bündnisses gewährleistet ist, eines der wichtigsten Fundamente für jede Wiedervereinigungspolitik. Daher muß im Zuge der Überprüfung der Gesamtlage und der Stationierung verbündeter Truppen in Europa der Versuch gemacht werden, zwischen Ost und West Vereinbarungen über gleichwertige Truppenreduzierungen auf beiden Seiten zu treffen. Ein Vorschlag zur Rüstungsverminderung in Ost und West sollte zum Ansatzpunkt für Fortschritte in der Lösung der deutschen Frage werden. 3. Eingegangene Verpflichtungen zum Ausgleich der Devisenlasten unserer Verbündeten durch Truppenstationierungen in der Bundesrepublik Deutschland müssen eingehalten werden. Die Bundesregierung wird ersucht, dem Deutschen Bundestag den Wortlaut der mit den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Ver- 2992 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 einigten Königreich bisher abgeschlossenen Devisenausgleichsabkommen vorzulegen. Die Veränderungen auf dem Gebiet der Militärtechnik und der Beweglichkeit der Streitkräfte können es möglich machen, für den erforderlichen Devisenausgleich zusätzliche neue Wege zu gehen. 4. Bei den kommenden Verhandlungen über die Verteilung der Lasten zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland muß die Gewährleistung der Sicherheit im Vordergrund stehen. Aufgabenstellung und Verfahrensweisen dieser Dreierverhandlungen sind so zu wählen, daß die schon bestehenden Differenzen innnerhalb des nordatlantischen Bündnisses nicht noch mehr vertieft werden. 5. Die Partnerschaft zwischen Europa und Nordamerika erfordert es, daß die in Genf laufenden Verhandlungen über die Kennedy-Runde zu einem Erfolg werden. Die Bundesregierung muß, auch wegen der besonderen deutschen politischen und wirtschaftlichen Interessen, durch konstruktive Vorschläge zum Gelingen der Verhandlungen beitragen. Bonn, den 5. Oktober 1966 Erler und Fraktion
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    Rede von Kai-Uwe von Hassel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich werde dem Verteidigungsausschuß und dem Haushaltsausschuß den Kerninhalt dieser Abkommen vortragen. Das ist ein dickes Bündel.

    (Abg. Schmidt [Hamburg] : Sie müssen große Angst haben, das vorzuzeigen! — Abg. Matthöfer: Was geheim ist, wird jeweils nach dem Stand der Debatte bestimmt!)

    — Ich habe diese „Geheim"-Stempel nicht darauf gesetzt. Die wurden 1961 und in den Jahren danach draufgesetzt und nicht von mir mit Blickrichtung auf die heutige Debatte. Ich habe diese Debatte nicht zu fürchten. Ich glaube, bisher hat jeder anerkannt, daß durch die Art des deutsch-amerikanischen Devisenausgleichs dieses ausgezeichnete Verhältnis zwischen Deutschland und Amerika entstanden und gefestigt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Der Herr Kollege Schmidt und der Herr Kollege Wehner haben auf das Thema des atomaren Mitwirkens und des Mitbestimmens bei der atomaren Meinungsbildung verwiesen und geglaubt, innerhalb der Bundesregierung sei eine Dissonanz, gebe es drei Auffassungen. Bei Ihren Ausführungen, Herr Wehner, habe ich geglaubt, Sie sprächen davon, daß in der Regierung Unterschiede über etwas mehr oder etwas weniger nationale Verfügungsgewalt über atomare Waffen konstatiert werden müßten. Ich hoffe, daß ich mich geirrt habe und daß es anders gewesen ist. In der Bundesregierung gibt es keinen Zweifel darüber, daß wir keine atomare Waffen in eigener, nationaler Verfügungsgewalt haben wollen. Ich glaube, das muß hier festgehalten werden.
    Wenn Sie dann davon sprechen, daß es über die Frage eines physischen Mitbesitzes einen Unterschied in den Auffassungen geben könnte, so möchte ich Ihnen eines sagen: Die Regierung ist sich auch darüber völlig einig, daß es kein Abkommen über Non-proliferation geben darf, in dem nicht der NATO allein vorbehalten bleibt, was sie in der Zukunft an atomaren Regelungen für notwendig hält; daß also nicht etwa ein sechzehnter Partner, nämlich Sowjetrußland, am Tisch der NATO mit-



    Bundesminister von Hassel
    bestimmt über das, was die NATO zu kollektiver Sicherheit für erforderlich hält.
    Ihre Bemerkung, Herr Kollege Schmidt, über Rapacki ist von mir mit Aufmerksamkeit gehört worden. Darf ich es wiederholen: Sie sagen, Rapacki biete keine Grundlage für das Gespräch, aber es gebe Elemente darin, die interessant seien, die man durchdenken müsse; zum Beispiel, wenn man das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und als Äquivalent dazu die SBZ, die CSSR und Polen einbezöge, dann könne man darüber reden. Meine Damen und Herren, ich darf darauf hinweisen, daß die Waffen, die uns am ärgsten Sorgen machen, Mittelstreckenraketen sind, die außerhalb dieses soeben genannten Gebietes stehen. Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß bei einer verdünnten Zone die Sowjets durch Polen und die Tschechoslowakei oder die SBZ hindurch über modernst ausgebaute Verkehrsverbindungen pro Tag fünf Divisionen zuführen können, ohne daß wir es merken.
    Ich darf Sie weiter daran erinnern, Herr Kollege Schmidt, daß fast auf den Tag genau vor sieben Jahren — einige der hier Anwesenden sind dabeigewesen — auf der ersten deutsch-amerikanischen Konferenz in Bad Godesberg die Frage Rapacki und die Frage des damaligen Deutschland-Plans behandelt wurde. In dem Deutschland-Plan war, wenn ich mich nicht sehr irre, Herr Kollege Schmidt, dieses Gebiet in der Form abgegrenzt, wie Sie es hier vorhin als Idee Rapackis vorgetragen haben.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU.)

    Damals hat Ihr Vorsitzender Ollenhauer den Deutschland-Plan erläutert, und ein ,anderes prominentes Mitglied dieser Konferenz, ein Deutscher, hat die Amerikanergefragt: „Wenn das Grundsatz wird, daß man uns" — Deutschland — „denuklearisiert — was werdet Ihr Amerikaner dann tun?" Antwort: „Ohne nukleare Waffen ist Europa nicht zu verteidigen, und wenn die herausgenommen werden müssen, werden wir Deutschland räumen." Die Frage war ,dann: „Bis wohin werdet ihr dann zurückgehen? Bis zum Rhein? Bis zu den Vogesen? Bis zu den Pyrenäen?" „Nein, wir werden Europa verlassen, weil man ohne das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Europa nicht verteidigen kann." Herr Kollege Schmidt, ich wollte Ihnen das nur sagen, damit hier nicht irgendwo wieder angefangen wird, — —

    (Abg. Schmidt [Hamburg] : Das brauchen Sie uns doch nicht zu sagen! Dummes Zeug! — Lebhafte weitere Zurufe von der SPD.)

    Ich will Ihnen etwas sagen. Ihre Herren sind dabeigewesen. Der Herr Kollege Mommer hat neben mir gesessen. Bei diesem Gespräch hat dann der deutsche Diskussionspartner Herrn Ollenhauer gefragt: „Halten Sie in Kenntnis dieser Antwort an Ihrem Deutschland-Plan fest?" Er hat gesagt: „In Kenntnis dieser amerikanischen Haltung halten wir daran fest."
    Also ich glaube, Sie müßten uns zugestehen, daß wir in der Regierung uns mit ?solchen Fragen, Fragen
    der Abrüstung, Fragen der Entspannung, weiß Gott beschäftigen,

    (Sehr gut! bei ,der CDU/CSU)

    und es gibt niemanden, ,der froher wäre über eine Abrüstung als der Verteidigungsminister; denn er weiß, was es bedeuten würde, er kennt die Kriterien der Massenvernichtungswaffen, er kennt die Gefahren des Krieges, er kennt die 'Gefahr der Vernichtung; und er hat, nebenbei, den Ärger mit dem Haushalt.

    (Zurufe von der SPD.)

    — Ja, sind Sie eigentlich die einzigen, die für Abrüstung sind? Sind Sie die einzigen, die das Thema Abrüstung für sich in Anspruch nehmen?

    (Zuruf von der SPD: Tun Sie Ihre Pflicht zu Hause und werden Sie hier nicht polemisch!)

    — Wenn es jemanden gibt, der polemisch wird, dann sind es die beiden Kampfgenossen da vorn.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Wehner: Tun Sie Ihre Aufgabe! Geradezu lächerlich!)

    — Herr Kollege Wehner, wenn Ihnen eine Antwort unbequem ist, dann antworten Sie in der Form, wie Sie es heute nachmittag wieder getan haben. Ich möchten Ihnen nur eines sagen. Wer Kritik übt an der bisherigen Offset-Politik, wer Kritik übt an einem vernünftigen Devisenausgleich zwischen Deutschland und Amerika, der soll sich auch einmal ein wenig in die Lage der anderen Seite auf dem anderen Ufer des Atlantik versetzen, um zu sehen, was ,es bedeutet, zwanzig Jahre hier in Bayreuth oder in Fürth zu stehen; dann wird er begreifen, daß man das nur dann tut, wenn auf dieser Seite ein gemeinsamen Verständnis für die Gesamtlage aufgebracht wird. Das haben wir bisher bewiesen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Maria Probst
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Blumenfeld.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erik Bernhard Blumenfeld


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich hatte den Eindruck, daß ich schon vor anderthalb Stunden gleich im Anschluß an den Herrn Kollegen Schmidt das Wort würde ergreifen können. Es kam nicht so. Aber ich muß mich gleich mit ihm beschäftigen. Herr Kollege Schmidt, wir beide kennen uns ja vielleicht schon länger als die meisten in diesem Hause. Wir stammen aus derselben Stadt, und ich fühle mich verpflichtet, lieber Herr Kollege Schmidt, den durch Sie etwas ramponierten Ruf unserer gemeinsamen Heimatstadt Hamburg wiederherzustellen.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU. — Lachen und Unruhe bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren auf den sozialdemokratischen Bänken, seit zwanzig Jahren bin ich nun in Hamburg den Umgang mit der SPD reichlich gewohnt, und ich kenne Ihre neuralgischen Punkte. Ich weiß sehr genau, daß Sie es nicht vertragen können, wenn Ihnen in genau derselben Sprache geantwortet



    Blumenfeld
    wird, mit der Sie belieben Ihre politischen Gegner anzugreifen.

    (Sehr gut! und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Das weiß Herr Kollege Schmidt sehr genau, auch Herr Kollege Wehner; wir brauchen uns nichts vorzumachen. Dieser parlamentarische Stil, der uns hier heute abend von Herrn Kollegen Schmidt vorgeführt worden ist — uns allen und der deutschen Öffentlichkeit —, ist nicht der parlamentarische Stil,

    (Abg. Schmidt [Hamburg] : Was hat Ihnen denn nicht gepaßt?)

    den wir von einem anscheinend herausragenden Repräsentanten der Opposition erwarten.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Schmidt [Hamburg] : Sagen Sie einmal genau, was Ihnen nicht paßt!)

    — Herr Kollege Schmidt, Sie hatten schon einmal staatsmännische Züge; aber die sind inzwischen reichlich verloren gegangen. Jedenfalls muß ich Ihnen in aller Freundschaft sagen, daß wir den Stil, den Sie heute abend hier eingeführt haben, jedenfalls aus hamburgischer Sicht, aber auch für die CDU/CSU insgesamt etwas zurückweisen müssen.

    (Zuruf von der SPD: Etwas?)

    Herr Kollege Schmidt, Sie haben — und auch Herr Kollege Wehner hat das hier vorgetragen — die Reise des Bundeskanzlers für unbefriedigend erklärt. Sie haben das Ergebnis schlechthin sozusagen mit einer Handbewegung vom Pult oder vom Tisch gewischt. Ich gebe Ihnen natürlich zu — ich sage das hier ganz offen, wie es meine Art ist, Herr Kollege Schmidt —, daß wir Ihnen in diesen Zeiten zweifelsohne reichlich Gelegenheit bieten, um neben einer Sachdebatte gewisse Angriffe zu starten bzw. sich sozusagen in unseren Reigen mit einzureihen und zu versuchen, bei uns etwas mitzumischen. Überlassen Sie das bitte uns selber, Herr Kollege Schmidt und Herr Kollege Wehner.

    (Lachen bei der SPD.)

    Wir sind in dieser Hinsicht eine recht liebenswerte Partei; denn wir pflegen unsere Ansichten in aller Öffentlichkeit zu diskutieren,

    (Lachen bei der SPD)

    im Gegensatz zu Ihnen, meine Damen und Herren der SPD.

    (Sehr gut! und Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ich erinnere mich noch sehr genau. Anscheinend ist es ja bei Ihnen jetzt so, daß nur zwei Herren sprechen, die Kollegen Wehner und Schmidt, bei Wirtschaftsfragen noch der Kollege Schiller. Aber wie war es denn? Wir wären beinahe versucht, nach dem Stil, mit dem Sie heute mit uns umzugehen versucht haben, einmal ein bißchen nachzubohren — aber wir tun es nicht —: Wie war es denn vor anderthalb Jahren, als bei Ihnen die Dinge etwas schwierig waren, meine Damen und Herren der SPD, im Hinblick auf die Einsetzung von parteiinternen Untersuchungsausschüssen?

    (Lachen und Oho-Rufe bei der SPD.)

    Damals haben Sie von unserer Seite keine heuchlerischen Beileidsbezeugungen gehört, sondern wir waren mit Ihnen der Meinung, daß das nicht der Stil ist, eine hervorragende Persönlichkeit aus der eigenen Partei anzugreifen. Das war damals unsere Meinung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Herr Kollege Schmidt, Sie haben den Vorzug, hier vor die Öffentlichkeit zu treten und im Brustton der Überzeugung und aus staatsmännischer Einsicht und Weitsicht die Ergebnisse der Reise des Bundeskanzlers und seiner Delegation zu kommentieren. Ich kenne Ihre englischen Sprachkenntnisse, ich kenne nicht Ihre französischen. Aber Sie haben zweifelsohne die Auslandspresse gelesen. Herr Kollege Schmidt, ich hatte unverdientermaßen die Möglichkeit, als direkter und unvoreingenommener Beobachter in Washington nicht nur die ausländischen Zeitungen, die dort noch im Andruck zu kaufen waren, hinsichtlich der laufenden Ergebnisse der Beratungen zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dem deutschen Bundeskanzler zu lesen, sondern ich hatte auch Gelegenheit, im engsten Kreise an Beratungen teilzunehmen, obwohl ich mir, wie Sie wissen, das Recht zur Kritik offengehalten habe und dies auch weiterhin tun werde.
    Herr Kollege Schmidt, Ihrer Feststellung, daß die Reise des Bundeskanzlers das Verhältnis zwischen den USA und der Bundesrepublik nicht verbessert habe, muß ich rundheraus widersprechen, und zwar aus Kenntnis der wahren Zusammenhänge und auf Grund der Gespräche, die ich mit all den Gesprächspartnern geführt habe, mit denen sicher auch Sie in diesen Tagen gern Gespräche geführt hätten; aber Sie haben es nicht getan.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zuruf von der SPD: Überheblicher geht es nicht! — Abg. Wehner: Herr Kollege Klotz! Herr Klotz! — Große Heiterkeit bei der SPD.)

    — Ich heiße immer noch Blumenfeld, Herr Abgeordneter Wehner, und nicht Klotz. Das ist mir unverständlich.

    (Anhaltende Heiterkeit bei der SPD.)

    Herr Kollege Schmidt und ebenso Herr Wehner, Sie haben die Ergebnisse der Reise des Bundeskanzlers als unbefriedigend bezeichnet. Ich möchte Ihnen sagen — und ich sage das so, wie ich es meine —, daß das Resultat dieser Reise nicht nur kurzfristig, sondern vor allen Dingen langfristig ein Erfolg für die deutsche Politik ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich will Ihnen das auch an einigen wenigen Beispielen, die ich jetzt in der Kürze der Zeit nicht vertiefen will — aber ich bin gern dazu bereit —, dokumentieren.
    Obwohl Sie sich vor der Reise in der außenpolitischen Debatte hier als Opposition, ich kann nicht gerade sagen besonders hilfreich, bemüht haben, die Reise des deutschen Bundeskanzlers zu unterstützen, obwohl Sie, Herr Kollege Schmidt, in Ihrem damaligen Beitrag in der Frage der Nichtverbreitung von Nuklearwaffen einige Aufhänger



    Blumenfeld
    geliefert haben, obwohl ich nicht weiß, von wie vielen damals diese Nichtverbreitungsfrage als ein sehr schwerwiegender, ein sehr dunkler Punkt bezeichnet worden ist, als eine Wolke, die über der Reise und über dem Erfolg dieser Reise hängen würde, ist diese Frage der Nichtverbreitung bei den Besprechungen überhaupt nicht in einem negativen Sinne behandelt worden, sondern im Sinne einer positiven Lösung, sowie sie hier in diesem Hause an jenem Freitag insbesondere von der Bundesregierung und von der CDU/CSU-Fraktion vertreten worden ist und wie in Wirklichkeit ja auch Sie sie wünschen.
    Allerdings muß ich sagen, Herr Kollege Schmidt, daß ich Ihnen nun wirklich nicht folgen kann,

    (Abg. Jahn [Marburg] : Das merkt man!)

    wenn Sie damals in der Freitagsdebatte im Deutschen Bundestag dem Bundeskanzler empfohlen halben — ich habe das Protokoll der Sitzung hier —, er möge doch, wenn er nach Washington gehe, dem Präsidenten sagen: Ich verzichte. Sie haben gesagt, er solle erklären: Ich gebe es nicht „for nothing", sondern ich möchte dafür die Institutionalisierung deutscher Mitwirkung in der Planung im Bündnis und das deutsche Vetorecht haben. — Dann, haben Sie dem Bundeskanzler gesagt, könne er einen Erfolg erzielen.
    Herr Kollege Schmidt, Sie kommen zwar aus einer Kaufmannsstadt, aus Hamburg. Aber ich muß Ihnen sagen, daß Ihre — —

    (Abg. Schmidt [Hamburg] : Nun sagen Sie bloß noch, daß Sie der bessere Kaufmann sind! — Stürmische Heiterkeit bei der SPD.)

    — Gegenüber Ihnen ja. Ich habe, glaube ich, mehr Sinn für Proportionen bei Verhandlungen, als Sie es bisher in der Theorie unter Beweis gestellt haben. Denn, Herr Kollege Schmidt, Ihre Informationen müßten Ihnen doch eigentlich sagen, daß es gar nicht notwendig gewesen wäre, überhaupt eine solche Offerte auf den Tisch zu legen. Die Institutionalisierung wird doch, na, ich will nicht sagen, in •kurzer Zeit, aber in sehr absehbarer Zeit Praxis sein, Kollege Schmidt, und damit wird das erreicht sein, was dieses Hohe Haus in seinen großen Debatten zur Sicherheitspolitik immer wieder als eines der wesentlichen ersten Ergebnisse auf dem Wege in eine schwierige Zukunft gefordert hat.
    Ich will Ihnen etwas sagen, meine Damen und Herren von der sozialdemokratischen Fraktion: wir werden, wie wir eben aus den Darlegungen des Verteidigungsministers und auch vom Bundeskanzler gehört haben, in Zukunft keinen vollen Ausgleich für die Stationierung der US-Truppen in Deutschland zahlen müssen. Wir haben klargemacht, daß es in Zukunft kein Quidproquo geben kann. Die Tatsache, daß eine neue Lage entstanden ist, werte ich in der Tat als einen Erfolg; denn, Herr Kollege Schmidt, das ist ja genau das, was Sie in der Debatte an jenem Freitag vor der Abreise des Bundeskanzlers gefordert haben. Die Tatsache, daß
    ein Truppenabzug seitens der Vereinigten Staaten, obwohl er von ich weiß nicht wie vielen Politikern und auch von der in- und ausländischen Presse beschworen worden ist, in den Verhandlungen der amerikanischen Seite überhaupt nicht erwähnt und auch nicht gefordert worden ist, ist ja wohl auch ein Erfolg der Haltung des Bundeskanzlers und der Mitglieder seiner Delegation bei den schwierigen Gesprächen in Washington.
    Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen sagen, daß ich auch die Institution der Dreiergruppe, die Herr Kollege Wehner angesprochen hat, als einen Erfolg bezeichnen möchte, einen Erfolg, den es für die deutsche Politik zu nutzen gilt.
    Herr Kollege Wehner, Sie haben das Wort „Direktorium" in den Begriff der Dreiergruppe eingeführt. Ich weiß, Sie haben es heute nur im Zusammenhang mit der von Ihnen gestellten Frage, wie es denn damit stehe und ob irgend etwas in dieser Richtung damit gemeint sei, eingeführt. Dazu möchte ich Ihnen sagen, Herr Kollege Wehner, daß diejenigen, die das Wort „Direktorium" in diesem Sinne eingeführt haben und jetzt im Munde führen, in Wirklichkeit diejenigen sind, die Sand ins Getriebe bringen wollen. Damit meine ich nicht Sie, sondern ich meine diejenigen, die das im Munde führen; und nichts weniger wäre wahr. Ich kann Ihnen sagen, daß ich aus allen Besprechungen in Washington, an denen ich, wie gesagt, teilgenommen habe, sowohl von deutscher wie von amerikanischer Seite weiß, daß von Anfang an klar war, daß nicht nur die Tür für die übrigen Partner des Bündnisses offensteht und der Stuhl für sie bereit ist, sondern daß man selbstverständlich, ganz selbstverständlich, die übrigen NATO-Partner und auch Frankreich an den Überlegungen in diesem Dreiergremium beteiligen will.
    Es ist aber doch ebenso selbstverständlich, daß sich zunächst einmal diejenigen, die finanziell, materiell und mit ihren Truppen am meisten zum Schutze des Bündnisses beitragen — damit will ich den Beitrag der übrigen nicht verkleinern; aber es geht doch zuerst um unsere Sicherheit —, über die schwerwiegenden Fragen abstimmen, die jetzt aufgetaucht sind. Ich meine damit nicht nur die Devisenzahlungen, die Zahlungsbilanz, nicht nur das Budget und die Haushaltsbelastungen in beiden Ländern oder in allen dreien; Großbritannien müssen wir selbstverständlich einbeziehen. Darüber hinaus müssen wir auch einmal die großen strategischen Fragen ansprechen und sie gemeinsam mit den übrigen Partnern erörtern.
    Was soll das Resultat dieser Gespräche in der Dreiergruppe sein? Das Resultat — ich sage das hier ganz klar, meine Damen und Herren — soll erstens so sein, daß das Bündnis der nordatlantischen Verteidigungsgemeinschaft gestärkt wird. Zweitens wollen wir auch die Position des amerikanischen Präsidenten in dieser Frage, in dieser Situation und zu diesem Zeitpunkt stärken, gerade gegenüber seinen Kritikern im In- und Ausland, d. h. in den Vereinigten Staaten und außerhalb der Vereinigten Staaten, die in Wahrheit auf einen großen Truppenabzug, der unsere Sicherheit in Deutschland gefähr-



    Blumenfeld
    den würde, hinauswollen. Ich brauche gar keine Namen zu nennen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Aber das ist eines der wesentlichen Motive, die die Bundesregierung, wie ich weiß, geleitet hatten bei den Überlegungen, die dahin führten, daß sie zu dieser Dreiergruppe ja sagte. Daß sie es getan hat, ist ein positives Zeichen in unserer Politik und auch der Tatsache, Herr Kollege Schmidt, daß wir immer — und zwar jede Woche und jeden Monat angesichts der sich verändernden Situation in der Welt — Überlegungen anstellen und nicht etwa wie die letzten kalten Krieger in einem Schützengraben herumsitzen, der vor zehn oder sechs oder gar zwei Jahren gezogen worden ist.
    Ich stelle fest, meine Damen und Herren — damit möchte ich noch einmal zu den Ausführungen des Kollegen Wehner zurückkehren —, daß die Frage, die der Fraktionsvorsitzende Dr. Barzel Herrn Wehner gestellt hat, nicht beantwortet worden ist. Er hat sie nicht beantwortet.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Auch vom Kollegen Schmidt — ich verstehe, daß das für ihn in dieser Situation nicht ganz einfach ist — ist keine klare Antwort gekommen, sondern nur die Antwort: 24 Monate später sieht es eben etwas anders aus. Ja, Herr Kollege Schmidt, natürlich sieht es etwas anders aus. Nur hätten wir gehofft, daß wir von Ihnen eine etwas klarere Stellungnahme erhalten als die, die Sie heute abend gegeben haben. Ich frage mich — das ist eine sehr ernste Frage, die wir zweifelsohne noch einmal diskutieren sollten —, ob Sie sich überlegt haben, welche psychologischen Auswirkungen Ihre Insistenz auf dem deutschen Vetorecht, das Sie hier immer wieder vortragen, auf die kontinuierliche Präsenz der USA-Truppen in Europa und in Deutschland haben würde. Herr Kollege Schmidt, wir wollen es hier heute abend wahrscheinlich nicht ausdiskutieren. Aber ich bitte Sie, doch einmal darüber nachzudenken, ob Sie diese Formel so ungeschützt stehen lassen können und wollen. Ich beziehe mich dabei auch auf die Frage, die Ihnen mein Kollege Merkatz in diesem Zusammenhang vorhin gestellt hat.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben in diesem Hohen Hause heute abend von der Bundesregierung eine nach meiner Auffassung und nach der Überzeugung meiner Freunde so absolut klare, vollständige Antwort auf die keineswegs immer sehr klaren Fragen der Opposition gehört, daß ich für mein Teil nur sagen kann: ich kann dieser Bundesregierung für die heutigen Stunden in diesem Parlament, für die Antworten, für ihre Stellungnahme und für die Zurückweisung der Angriffe der Opposition im Namen der CDU/CSU-Fraktion nur danken.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)