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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Dr. h. c. Jaksch . . . . . . . . . . 2927 A Fragestunde (Drucksache V/958) Fragen des Abg. Schmidt (Kempten) : Gefahr eines künftigen Mangels an Zahnärzten Bargatzky, Staatssekretär . . . . 2928 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 2928 B Dr. Meinecke (SPD) 2928 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Ausbau der B 27/243 von Herzberg bis Bad Lauterberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2929 A Bading (SPD) 2929 C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . 2929 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Ausschreibungsstopp für Bauten an Bundesstraßen in Baden-Württemberg Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2929 D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2930 A Börner (SPD) . . . . . . . . . 2930 B Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . 2930 D Brück (Holz) (SPD) 2930 D Frage des Abg. Brück (Holz) : Verhinderung eines Exportauftrages der Saarbergwerke nach Schweden durch die Bundesregierung Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2931 A Brück (Holz) (SPD) 2931 A Hussong (SPD) 2931 C Frage des Abg. Dröscher: Aufstellung von Getränkeautomaten in Eil- und Nachtschnellzügen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2931 D Dröscher (SPD) . . . . . . . . 2932 A Frage des Abg. Kaffka: Zuschlag pro Frachtbriefsendung bei Güterabfertigungen mit geringem Stückgutverkehr Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2932 B Kaffka (SPD) 2932 C Frage des Abg. Kaffka: Zweckmäßige Aufstellung der Verkehrszeichen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2932 D Frage des Abg. Ollesch: Gefährdung der Sicherheit des Straßenverkehrs durch Auftragung von Lackfolien auf Bundesstraßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2933 A Borm (FDP) 2933 B Frage des Abg. Ollesch: Haftung für die Verkehrssicherheit der Straßen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2933 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 Fragen des Abg. Jacobi (Köln) : Beziehungen zwischen der Verlagsgesellschaft mbH für Gegenwartskunde in Dinslaken und der Bundesregierung — Schrift „Zahlen Sie zuviel Miete?" von Hase, Staatssekretär 2933 C Jacobi (Köln) (SPD) 2934 A Dr. Schäfer (SPD) 2934 D Matthöfer (SPD) 2935 A Ott (CDU/CSU) 2935 B Sänger (SPD) . . . . . . . . 2935 B Büttner (SPD) . . . . . . . . 2935 C Frage des Abg. Borm: Berliner Fahne am deutschen Informationsstand in Brünn Dr. Schröder, Bundesminister . . 2935 C Borm (FDP) 2935 D Frage des Abg. Borm: Entfernung der Berliner Fahne vom Hotel des Berliner Bürgermeisters in New York Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 A Borm (FDP) 2936 B Wehner (SPD) . . . . . . . . 2936 B Fragen des Abg. Josten: Deutsch-japanischer Hochschulpraktikantenaustausch Dr. Schröder, Bundesminister . . 2936 D Josten (CDU/CSU) 2937 A Frage des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) : Versorgungsschwierigkeiten für die Mitarbeiter deutscher Kultureinrichtungen in Krisengebieten Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2937 D Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 2938 A Fragen des Abg. Dr. Becher (Pullach) : Haltung Bulgariens zu dem Antrag der SBZ auf Zulassung als Beobachternation bei der UNO Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2938 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2938 D Frage des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Verletzung der Hoheitsrechte der Bundesrepublik durch sowjetische Hubschrauber Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Fragen des Abg. Schultz (Gau-Bischofsheim) : Unterrichtung der NATO-Verbündeten über diese Vorfälle — Zu ergreifende Gegenmaßnahmen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 A Dr. Rutschke (FDP) 2939 B Frage des Abg. Folger: Kosten des Charterfluges des Bundeskanzlers nach Washington Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 C Folger (SPD) . . . . . . . . . 2939 D Frage des Abg. Folger: Politischer Nutzen der Reisebegleitung des Bundeskanzlers in die USA Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2939 D Folger (SPD) . . . . . . . . . 2940 A Dr. Müller (München) (SPD) . . . . 2940 B Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundeskanzler . 2940 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 2944 B Wehner (SPD) 2949 A Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 2958 A Dr. Schröder, Bundesminister . . . 2960 C Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 2964 D Dr. Barzel (CDU/CSU) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2970 C Dr. Schäfer (SPD) Erklärung nach § 36 GO . . . . 2972 A Frau Dr. Probst, Vizepräsident . . . 2973 C von Hassel, Bundesminister . . . . 2973 D Blumenfeld (CDU/CSU) . . . . . 2977 D Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . . 2980 B Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller (SPD) 2982 C Leicht (CDU/CSU) . . . . . . . 2985 C Dr. h. c. Jaksch (SPD) . . . . . . 2986 C Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) . . 2987 A Majonica (CDU/CSU) . . . . . . 2988 C Antrag betr. Einrichtungshilfe für Sowjetzonenflüchtlinge (Abg. Frau Korspeter, Hirsch, Bartsch, Brünen, Hamacher, Kaffka, Dr. Kreutzmann, Lemper, Spillecke, Vit und Fraktion der SPD) (Drucksache V/772) 2989 A Nächste Sitzung 2989 C Anlagen 2991 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 2927 60. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 14.30 Uhr
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    Berichtigung Es ist zu lesen: 55. Sitzung, Seite 2654 A, Zeile 28 statt Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Gesundheitswesen mitberatend — usw.: Überwiesen werden soll an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — federführend —, an den Ausschuß für Gesundheitswesen — mitberatend — usw. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach *) 13. 10. Dr. Adenauer 8. 10. Dr. Aigner *) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin) 7. 10. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 7. 10. Dr. Artzinger *) 7. 10. Bauer (Wasserburg) 11. 10. Bäuerle 31. 10. Prinz von Bayern 7. 10. Frau Berger-Heise 7. 10. Berlin 20. 10. Blachstein 10. 10. Blöcker 7. 10. Deringer *) 7. 10. Dichgans *) 7. 10. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 5. 10. Dr. Dittrich *) 7. 10. Dr. Eckhardt 7. 10. Eisenmann 7. 10. Dr. Emde 6. 10. Dr. Eppler 7. 10. Erler 31. 10. Frieler 8. 10. Dr. Furler *) 7. 10. Haar (Stuttgart) 7. 10. Dr. Haas 6. 10. Hahn (Bielefeld) *) 7. 10. Frau Dr. Hubert 8. 10. Dr. Huys 5. 10. Illerhaus *) 7. 10. Kahn-Ackermann 5. 10. Klinker *) 7. 10. Dr. Koch 5. 10. Kriedemann *) 5. 10. Frau Kurlbaum-Beyer 8. 10. Lange 5. 10. Lenz (Brühl) *) 7. 10. Lenz (Trossingen) 31. 10. Lücker (München) *) 7. 10. Dr. Martin 5. 10. Mauk 7. 10. Memmel *) 7. 10. Frau Meermann 8. 10. Müller (Aachen-Land) *) 14. 10. 011esch 5. 10. Peters (Poppenbüll) 6.10. Frau Pitz-Savelsberg 7. 10. Raffert 5. 10. Frau Renger 12. 10. Riedel (Frankfurt) *) 7. 10. Saam 7. 10. Schlee 5. 10. Dr. Schmidt (Gellersen) 7. 10. *) Für die Teilnahme an Fraktions- bzw. Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Seibert 5. 10. Springorum *) 7. 10. Spitzmüller 5. 10. Frau Strobel *) 12. 10. Dr. Süsterhenn 8. 10. Teriete 20. 10. Dr. Verbeek 31. 10. Wächter 8. 10. Weimer 7. 10. Baron von Wrangel 15. 10. b) Urlaubsanträge Brand 15. 10. Burgemeister 31. 10. Köppler 21. 10. Richarts 14. 10. Anlage 2 Umdruck 100 Antrag der Fraktion der SPD zu der Erklärung der Bundesregierung vom 5. Oktober 1966. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Erklärung der Bundesregierung zu den außen- und sicherheitspolitischen Problemen im Rahmen des westlichen Bündnisses und seines Zusammenhalts ist unbefriedigend. 2. In der gegenwärtigen weltpolitischen Entwicklung ergeben sich besonders für die deutsche Politik neue Risiken. Es liegt im Interesse des wichtigsten Ziels der deutschen Politik, der Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit, die Entspannung in der Welt zu fördern. Zugleich ist die Aufrechterhaltung unserer Sicherheit, die gegenwärtig nur im Rahmen des westlichen Bündnisses gewährleistet ist, eines der wichtigsten Fundamente für jede Wiedervereinigungspolitik. Daher muß im Zuge der Überprüfung der Gesamtlage und der Stationierung verbündeter Truppen in Europa der Versuch gemacht werden, zwischen Ost und West Vereinbarungen über gleichwertige Truppenreduzierungen auf beiden Seiten zu treffen. Ein Vorschlag zur Rüstungsverminderung in Ost und West sollte zum Ansatzpunkt für Fortschritte in der Lösung der deutschen Frage werden. 3. Eingegangene Verpflichtungen zum Ausgleich der Devisenlasten unserer Verbündeten durch Truppenstationierungen in der Bundesrepublik Deutschland müssen eingehalten werden. Die Bundesregierung wird ersucht, dem Deutschen Bundestag den Wortlaut der mit den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Ver- 2992 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 60. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 5. Oktober 1966 einigten Königreich bisher abgeschlossenen Devisenausgleichsabkommen vorzulegen. Die Veränderungen auf dem Gebiet der Militärtechnik und der Beweglichkeit der Streitkräfte können es möglich machen, für den erforderlichen Devisenausgleich zusätzliche neue Wege zu gehen. 4. Bei den kommenden Verhandlungen über die Verteilung der Lasten zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland muß die Gewährleistung der Sicherheit im Vordergrund stehen. Aufgabenstellung und Verfahrensweisen dieser Dreierverhandlungen sind so zu wählen, daß die schon bestehenden Differenzen innnerhalb des nordatlantischen Bündnisses nicht noch mehr vertieft werden. 5. Die Partnerschaft zwischen Europa und Nordamerika erfordert es, daß die in Genf laufenden Verhandlungen über die Kennedy-Runde zu einem Erfolg werden. Die Bundesregierung muß, auch wegen der besonderen deutschen politischen und wirtschaftlichen Interessen, durch konstruktive Vorschläge zum Gelingen der Verhandlungen beitragen. Bonn, den 5. Oktober 1966 Erler und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Bitte sehr!


Rede von Dr. Hans-Joachim von Merkatz
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Schmidt, Sie haben sich ja vielen Überlegungen unterzogen. Sind Sie wirklich der Meinung, daß bei der geographischen Lage Deutschlands und der NATO-Partner, die zu Mitteleuropa gehören, ein gleichgewichtiges Zurückziehen von Truppen überhaupt möglich ist? Sie haben sehr viele Ausführungen gemacht. Aber das war mir nicht ganz klar.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Daß das möglich ist, möchte ich ohne Einschränkung bejahen. Daß etwas ganz anderes zu befürchten ist, entnehme ich z. B. der Bewertung dieser Frage durch .Dr. Adenauer vor wenigen Tagen. Er hat im Zusammenhang mit dem Problem des Abzugs gesagt: Meine Besorgnisse in dieser Hinsicht sind durch den Besuch in Washington verstärkt. Darauf fragte der andere noch einmal nach: Verstärkt? Antwort: Jawohl, verstärkt! —Was er dann noch weiter sagte, will ich hier nicht vorlesen, weil ich es beinahe für schädlich für die deutsche Position gegenüber Washington hielte, wenn es hier in diesem Hause gesagt würde. Aber mit diesen Sorgen hat Herr Dr. Adenauer ja nun wirklich nicht unrecht. Was wir besorgen müssen, Herr von Merkatz, ist doch, daß eine einseitige Verschlechterung der Position eintreten könnte. Das jedenfalls hat der Altbundeskanzler hier gemeint.
    Ein paar Worte zu dem Devisenproblem. Herr Bundeskanzler, Sie haben am 23. Dezember 1965, heute vor noch nicht ganz zwölf Monaten, auch schon ein Gespräch mit Präsident Johnson gehabt.
    Sie haben damals in einem gemeinsamen Kommuniqué gesagt, Sie seien sich einig darüber gewesen, daß die Abmachungen für beide Regierungen von großem Wert seien, nämlich die Abmachungen über den Devisenausgleich, und „voll ausgeführt und fortgesetzt" werden sollten. Das haben Sie gesagt, nachdem in diesem Hause das Haushaltssicherungsgesetz bereits behandelt war und jeder wußte, wie unsere Haushaltslage ist. Es tut mir leid: das, was Sie im Dezember 1965 anläßlich des Weihnachtsbesuches mit Präsident Johnson besprochen und hinterher in dem gemeinsamen Kommuniqué veröffentlicht haben, entsprach nicht der tatsächlichen Haushaltslage, wie Sie sie diesem Hause öffentlich bei Gelegenheit der Einbringung und Verabschiedung des Haushaltssicherungsgesetzes unterbreitet haben. Man kann auch sagen, was Sie dort verabredet haben, war leichtfertig; es war leichtfertig, was Sie in Washington gemacht haben.

    (Beifall bei der SPD.)

    Jemand, der meint, daß er alle diese Probleme selbst im Kopf habe und den Bundesfinanzminister zu so etwas nicht brauche, der darf sich allerdings nicht wundern, wenn er dann in eine solche Lage gerät.

    (Beifall bei der SPD.)

    Es ist doch eine schlimme Sache, wenn in der ganzen Welt heute darüber gerätselt wird, ob Abkommen, die unsere Regierung unterschreibt, hinterher auch honoriert werden.



    Schmidt (Hamburg)

    Wir haben Ihnen vor der Reise nach Washington gesagt, Herr Bundeskanzler, wir seien der Meinung, daß wir das, was Sie unterschrieben hätten, auch bezahlen müßten, ob es klug sei oder nicht. Das haben wir Ihnen vorher gesagt. So ist es jetzt auch gekommen. Sie haben Johnson versprochen, Sie wollten ihr Bestes tun. Sie wissen aber gar nicht, wo Sie es hernehmen sollen. Sie müssen also jetzt den Bundesbankpräsidenten und den Zentralbankrat zu etwas bringen, ,wozu Sie sie nicht zwingen können. Selbst wenn der Zentralbankrat so etwas beschließt, nämlich amerikanische Offenmarktpapiere zu kaufen oder von kurzfristigen in mittelfristige umzusteigen, fehlt Ihnen aber immer noch eine Milliarde. Wo nehmen Sie die eigentlich her?
    Herr Blessing hat, soviel ich höre, zu Ihnen gesagt, er sei bereit, Ihnen zu helfen, aber nur, wenn Sie die eine Milliarde aus dem Haushalt bringen. Da sitzt Herr Blumenfeld; ich höre, daß er nach mir sprechen wird. Er hat nach Pressemeldungen gesagt, wir müßten die Steuern erhöhen, um die Milliarde zu bekommen. Das mag alles sein; da mag es vielerlei Schwierigkeiten geben, und „Opfer" darf man ja dann in diesem Zusammenhang vielleicht sagen, weil es „bloß" 1 Milliarde ist. Aber ob Opfer hier notwendig sein werden, darüber haben Sie hier nichts gesagt. Sie tun so, als ob alles in Ordnung wäre, und lassen durch den Herrn Bundesfinanzminister vor der deutschen Presse einen Haushalt vorstellen, den Sie im Kabinett verabschiedet haben, wo das Ganze gar nicht drin ist. Es ist doch völlig klar, daß Sie hier einen Nachtragshaushalt gleichzeitig einbringen müssen — der Herr Bundesfinanzminister ist nicht mehr da —, Herr Grund. Das sagen Sie doch mal bitte laut, daß dieser Haushalt nicht geht. Der ist an verschiedenen anderen Stellen nicht in Ordnung; an dieser Stelle ist er auf keinen Fall in Ordnung!

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Wehner: Es ist eine Fiktion!)

    Wenn wir uns als Parlament auf den Standpunkt stellen, daß das, was die deutsche Bundesregierung für diesen Staat unterschrieben hat, von diesem Staat auch bezahlt werden muß, ob es klug oder weniger klug ist, so ist das eigentlich schon ein ziemliches Maß von Fairneß; denn dieses Parlament kennt kein einziges der Devisenausgleichsabkommen zwischen uns und den Amerikanern. Das ist jetzt das dritte.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich habe Gelegenheit gehabt, in eines dieser Dokumente Einsicht nehmen zu dürfen. Es war mit dem Stempel „geheim" versehen. Ich kann es hier ja wohl offenbaren, wenn ich nicht erzähle, was drinstand. Was drinsteht, das weiß inzwischen jeder aus den Zeitungen. Aber ob es genauso stimmt, wie es in den Zeitungen steht, das wissen wir nicht. Es sind diesem Parlament und seinem Haushaltsausschuß — und ich vermute, auch dem Auswärtigen Ausschuß; aber das weiß ich nicht, denn ich habe ihm damals nicht angehört —, es sind keinem der Ausschüsse jemals diese Papiere gezeigt worden.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr! Leider wahr!)

    Wir wissen aus den Zeitungen — vielleicht stimmt es —, daß von der vorigen Regierung noch unter dem Bundeskanzler Adenauer die Abkommen abgeschlossen worden sind, und zwar mit einer Vorbehaltsklausel, die ausdrücklich Bestandteil der Abkommen war, wonach wir zahlen würden, wenn das im Rahmen unserer haushaltsmäßigen Leistungsfähigkeit möglich sei.
    Wir wissen auch, daß Sie bei dem Abkommen, das Sie, Herr Bundeskanzler, Ende 1963 geschlossen haben und das dann später durch Verhandlungen des Verteidigungsministers Anfang 1964 etwas gemildert werden konnte, auf diese Klausel keinen Wert mehr gelegt haben.

    (Bundeskanzler Dr. Erhard: Das stimmt nicht!)

    Ja, wenn es nicht stimmt, dann legen Sie endlich Ihre Papiere auf den Tisch, damit wir es nachprüfen können.

    (Beifall bei der SPD.)

    Dann sorgen Sie endlich dafür, daß der Geheimstempel herunterkommt und jeder Abgeordnete dieses Papier prüfen kann, wenn es nicht stimmt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Sie haben sich doch bisher geweigert, uns diese Abkommen auf den Tisch zu legen. Wir haben hier im Juni in der Fragestunde eine Batterie von kleinen Fragen vorgeführt und haben dann immer die Antwort gekriegt — teils von Herrn Staatssekretär Grund, teils vom Verteidigungsminister —, es sei nicht tunlich, das zu beantworten, denn da seien gerade Verhandlungen im Gange.
    Das mag ja sein. Aber das war die einzige Möglichkeit, die wir noch hatten, um herauszufinden, was denn nun die Wirklichkeit ist.
    Vielleicht verspricht der Bundeskanzler jetzt, daß das Parlament nun, nachdem die Abkommen — das erste ist, glaube ich, 1961 geschlossen worden — insgesamt fünf oder sechs Jahre laufen, endlich einmal Aufschluß kriegen wird. Sie müssen dem Parlament Aufschluß geben. Sie kommen aus der Finanzklemme gar nicht heraus, „das Beste" versprochen zu haben, während Ihnen die Milliarden fehlen. Sie brauchen doch den Beschluß des Parlaments, wenn Sie erfüllen wollen, was Sie Präsident Johnson versprochen haben.

    (Abg. Wehner: Sehr richtig!)

    Lassen Sie mich eine Frage aufwerfen. Ich habe in den Zeitungen gelesen — und ich weiß es von einigen Kollegien der Rechten in diesem Saal —, daß — nicht heute, sondern gestern — die außenpolitische und die strategische Substanz dessen, was mit diesem Washingtoner Besuch umschrieben sein möge, umstritten gewesen ist. Wir haben in den Zeitungen gelesen, daß es auch schwere Vorwürfe an die Adresse ides Bundeskanzlers gegeben hat. Wir haben auch Zitate darüber gelesen.
    Da die 'nächste Wahl erst 1969 sein kann und die eigentlich fällige Ablösung dieser Regierung durch eine Neuwahl nach den Vorschriften des Grundgesetzes technisch im Augenblick nicht möglich ist,

    (Abg. Wehner: Sie fault in sich zusammen!)




    Schmidt (Hamburg)

    frage ich mich, ob Sie wirklich glauben, daß Sie die Lebensfragen der Nation ausschließlich hinter den verschlossenen Türen der CDU/CSU verhandeln können.

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf des Abg. Wehner.)

    Ich habe volles Verständnis für das Dilemma, in ,dem Sie stecken. Aber dieses ist der Ort, an dem ausgesprochen werden muß, was ist.

    (Abg. Wehner: Die Hosen herunter! — Zuruf ides Abg. Rasner.)

    Warum ist der verdiente Altbundeskanzler Adenauer heute nicht hier, um zu sagen, was er in Ihrer Fraktion und gegenüber Ihren Freunden — —

    (Abg. Wehner: In der Stunde der Not des Vaterlandes, wie hier immer gesagt worden ist! Das ist doch der große Schwindel! — Zuruf von der Mitte: Er hat volle Freiheit zu sprechen!)

    Warum ist Herr Strauß heute nicht hier, der gestern in seiner Fraktion — —

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Wehner: Wo sind die Helden?!)

    Warum spricht der Abgeordnete Gerstenmaier nicht von diesem Platz?

    (Lebhafter Beifall bei der SPD. — Abg. Wehner: „Das Vaterland verlangt es!")

    Meine Herren von der CDU/CSU-Fraktion, dadurch, daß Sie, was ich verstehe, den Versuch machen zu verabreden, daß in Zukunft Interviews nicht mehr gegeben werden können — und vielleicht wird das eine Zeitlang gehalten —, wird doch das, was in diesen Interviews behandelt worden ist — und das sind Lebensfragen dieses Staates —, nun nicht plötzlich zu einer Sache, über die überhaupt nicht mehr zu reden sei.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Wehner: Da kann man .doch nicht mit einem Bruchband arbeiten!)

    Ich wollte in diesen letzten fünf Minuten, Herr Barzel, nicht polemisch sein. Ich habe auf Sie offenbar persönlich auch nicht polemisch gewirkt.

    (Abg. van Delden: Die ganze Rede war polemisch!)

    Ja, am Anfang; das hat Herr Barzel auch verdient, trotz seines blauen Hemdes heute.

    (Heiterkeit bei der SPD.)

    Wissen Sie, Herr Barzel, das meine ich nun ganz persönlich —, mir fällt auf, daß Sie bei den Plenarsitzungen in letzter Zeit immer ein blaues Hemd anhaben.

    (Abg. van Delden: Er wechselt aber nicht die Religion!)

    — Das hat mit der Religion nichts zu tun, das hat
    etwas mit dem Fernsehen zu tun, Herr van Delden.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD.)

    Aber ich nehme an, daß das nächste Mal vielleicht
    die weiße Farbe wieder zurückkehrt und zu Ehren
    kommt. Die Unschuld wird damit nicht unbedingt bewiesen sein, Herr Barzel.

    (Erneute Heiterkeit und Beifall bei der SPD. — Buh-Rufe von der Mitte.—Unruhe.)