Rede von: Unbekanntinfo_outline
Im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Bundesminister für Gesundheitswesen beantworte ich Ihre Frage wie folgt:
Das Gebiet für die Verklappung der bei der Titanherstellung anfallenden Dünnsäure 15 Seemeilen nordwestlich Helgoland ist vom Deutschen Hydrographischen Institut und der Bundesforschungsanstalt für Fischerei ausgewählt worden, da es dort am wenigsten die Fischerei beeinträchtigt, keine auflandigen Strömungen herrschen, die Bodenbedekkung nicht ungünstig ist und das Gebiet von einem Säuretanker in einem Tag von Nordenham aus erreicht werden kann. Diese sogenannte Dünnsäure besteht aus 18- bis 19%iger Schwefelsäure. Das bei der Produktion des Titandioxyds als kristallines Salz anfallende „Grünsalz" wird der Dünnsäure beigemengt.
Im Gutachten der Bundesforschungsanstalt für Fischerei und des Deutschen Hydrographischen Instituts vom 7. Juni 1966 ist außerdem erklärt, daß 1. die Zustimmung zur Abgabe der Dünnsäure nur vorläufig ist, 2. die rasche Vermischung mit dem Meerwasser durch Einleitung in das Schraubenwasser gefördert werden muß und 3. andere Maßnahmen getroffen werden müssen, falls biologische Folgeschäden erkennbar werden oder internationale Vereinbarungen das Einbringen derartiger Abfallstoffe verbieten ,sollten. — Zur Frage etwaiger biologischer Folgeschäden laufen zur Zeit Untersuchungen in der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, der biologischen Anstalt Helgoland und anderen Instituten.