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    Deutscher Bundestag 31. Sitzung Bonn, den 17. März 1966 Inhalt: Gutachten der Sachverständigen-Kommission für die Deutsche Bundespost vom 6. November 1965 sowie Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksachen V/203, zu V/203) Stücklen, Bundesminister 1393 B, 1421 B Dr. Besold (CDU/CSU) . . . . 1399 B Gscheidle (SPD) 1404 C Dr. Miessner (FDP) . . . . . . 1411 D Dr. Conring (CDU/CSU) . . . . 1414 D Dr. Häfele (CDU/CSU) 1418 D Moersch (FDP) 1419 B Schulhoff (CDU/CSU) 1419 C Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 1420 D Berichte des Ausschusses für Wahlprülung, Immunität und Geschäftsordnung — Wahlprüfungsangelegenheiten — über Wahleinsprüche gegen die Gültigkeit der Wahl zum 5. Deutschen Bundestag vom 19. September 1965: über den Wahleinspruch des Gottfried Winkler, Minden (Drucksache V/420) . . . . . . . 1424 B Wahleinspruch des Winfried Traub, Würzburg (Drucksache V/421) 1424 C Wahleinspruch des Werner Hille, Leer (Ostfriesland) (Drucksache V/422) . . . 1424 C Wahleinspruch des Hans Spranger, Nürnberg (Drucksache V/423) 1424 D Wahleinspruch des Herbert Schulz, Bergisch Gladbach (Drucksache V/424) . . . 1424 D Wahleinspruch des Dr. Arthur Gierke, Waldmichelbach (Drucksache V/425) . . 1425 A Fragestunde (Drucksache V/426) Fragen der Abg. Frau Meermann: Sozialklausel im Mietrecht — Schutz vor Kündigung des Mietverhältnisses Dr. Jaeger, Bundesminister . . . 1425 B Jacobi (Köln) (SPD) 1425 D Fragen der Abg. Frau Dr .Elsner: Umschulung selbständiger Landwirte Kattenstroth, Staatssekretär . . . 1426 D Frau Dr. Elsner (SPD) 1427 C Dr. Rinderspacher (SPD) 1427 D Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 1428 B Fragen des Abg. Josten: Offiziersnachwuchs aus den Reihen der Unteroffiziere Gumbel, Staatssekretär 1428 C Brück (Köln) (CDU/CSU) 1429 A Dröscher (SPD) . . . . . . . 1429 B Sänger (SPD) 1430 A Fragen des Abg. Dr. Rinderspacher: Rhein-Main-Pressedienst Gumbel, Staatssekretär 1430 B Dr. Rinderspacher (SPD) 1430 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 Fragen des Abg. Richter: Umgehungsstraße zur B 292 im Bereich der Gemeinde Obrigheim — Verbreiterung der Neckarbrücke der B 292 . . 1431 A Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Eisenbahngrenzübergang Bayerisch Eisenstein Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1431 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1431 B Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Zustand der B 388 Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1431 C Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1431 C Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Bundesbahnstrecke Erlau—Obernzell bei Passau Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1432 A Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1432 A Fragen des Abg. Dr. Wörner: Verkehrsverhältnisse am Bahnübergang Eislingen (Fils) . . . . . . 1432 B Fragen des Abg. Müller (Ravensburg) : Vorschlag des Internationalen Bodensee-Verkehrs-Vereins 1432 D Frage des Abg. Dröscher: Verbilligung des Taxi- und Mietwagenverkehrs zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1433 A Dröscher (SPD) . . . . . . . . 1433 B Fragen des Abg. Schonhofen: Stillegung von Bundesbahnstrecken — Finanzhilfe für Ausbau anderer Verkehrswege Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1433 C Schonhofen (SPD) . . . . . . . 1433 D Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . 1434 C Unertl (CDU/CSU) 1434 C Fragen des Abg. Zerbe: Sonderregelung für das Zonenrandgebiet bei Einführung von K-Zuschlägen im Stückgutverkehr Schoettle, Vizepräsident 1434 D Fellermaier (SPD) 1434 D Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1434 D Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1435 B Dr. Kreutzmann (SPD-Gast) . . . . 1435 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1435 D Frage des Abg. Dr. Tamblé: Führerschein für Motorbootfahrer Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 A Frage des Abg. Dr. Tamblé: Abnahme der Motorboot-Führerscheinprüfung Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 A Frage des Abg. Dr. Tamblé: Zahl der durch Motorbootfahrer verursachten Unfälle Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 B Dr. Tamblé (SPD) 1436 B Dr. Mommer (SPD) 1436 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Flugverkehr auf dem Militärflughafen Rhein-Main Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1437 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 1437 A Picard (CDU/CSU) 1437 C Fragen des Abg. Strohmayr: „Huckepack-Verkehr" — Förderung des Ferntransports von Lastzügen mit der Bundesbahn Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1437 D Strohmayr (SPD) 1438 B Erklärung des Bundesministers des Auswärtigen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 1438 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 1440 C Erler (SPD) 1443 B Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 1446 B Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 1448 B Majonica (CDU/CSU) 1451 B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1452 D Genscher (FDP) 1458 A Dr. Birrenbach (CDU/CSU) . . . 1459 D Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) 1461 D Borm (FDP) 1464 C Wehner (SPD) 1466 C Nächste Sitzung 1472 D Anlagen 1473 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 1393 31. Sitzung Bonn, den 17. März 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Arndt (Berlin/Köln) 19. 3. Bading *) 18. 3. Baier 17. 3. Dr.-Ing. Balke 26. 3. Bauer (Wasserburg) 26. 3. Blachstein 1.8. 3. Frau Blohm 31. 3. Blumenfeld 27. 3. Burger 10. 4. Cramer 18. 3. Dr. Dittrich *) 18. 3. Felder 22. 3. Figgen 8. 4. Flämig 18. 3. Frieler 31. 3. Fritz (Wiesbaden) 31. 3. Dr. Furler 19. 3. Frau Geisendörfer 18. 3. Haar (Stuttgart) 18. 3. Hamacher 31. 3. Dr. Dr. Heinemann 18. 3. Herberts 7. 4. Hirsch 25. 3. Dr. Hofmann (Mainz) 18. 3. Dr. Jungmann 31. 3. Kaffka 19. 3. Frau Krappe 31. 3. Kriedemann*) 18. 3. Leber 17. 3. Lemmer 18. 3. Liedtke 15. 4. Dr. Lohmar 18. 3. Dr. Martin 18. 3. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 18. 3. Metzger 18. 3. Missbach 22. 3. Dr. Morgenstern 25. 3. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 18. 3. Müller (Aachen-Land) *) 18. 3. Richarts*) 18. 3. Riedel (Frankfurt) 19. 3. Dr. Schäfer 25. 3. Dr. Schiller 26. 3. Frau Schimschok 18. 3. Schultz (Gau-Bischofsheim) 17. 3. Stahlberg 31. 3. Frau Stommel 18. 3. • Frau Strobel *) 17. 3. Teriete 26. 3. Dr. Wilhelmi 17. 3. Zerbe 18. 3. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 14. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Hauser (Sasbach) (Drucksache V/386, Frage XV/4, XV/5 und XV/6) : Sind der Bundesregierung die Schwierigkeiten bekannt, die in . der Praxis nach dem allgemeinen Bewilligungsstopp für die Mittel zur Förderung von Aufstockungen und Aussiedlungen landwirtschaftlicher Betriebe aufgetreten sind? Hat die Bundesregierung bereits einen Überblick über das Ausmaß der Härtefälle, die durch den Bewilligungsstopp für die Mittel in Kapitel 10 02 Titel 573 des Bundeshaushaltsplans aufgetreten sind? Ist die Bundesregierung bereit, eine Überbrückungsregelung zu treffen für schon genehmigte, in der Bearbeitung weit vorangeschrittene oder bereits angefangene Aussiedlungs- und Althofsanierungsverfahren sowie für solche Verfahren, für die der Bewilligungsstopp eine außerordentliche Härte - so etwa in Brandfällen - bedeutet? Zu 1: Die in der Frage genannten Schwierigkeiten sind mir bekannt. Zu 2: Die Zahl der Härtefälle ist in den letzten Tagen genau ermittelt worden. Danach sind ca. 1 000 Vorhaben wegen unabwendbarer Ereignisse (z. B. Brand, Einsturzgefahr bei Gebäuden) besonders dringend und ca. 1 000 Vorhaben wegen eingegangener vertraglicher Verpflichtungen (z. B. Abnahme von Fertigbauteilen, Räumung des Wohnhauses). in den Fällen werden ca. 150 Mill. DM Förderungsmittel des Bundes erbeten. Zu 3: Wie ich bereits in der Fragestunde am 18. 2. 1966 ausgeführt habe, ist Vorsorge getroffen, daß die beantragten Bundesmittel in besonders dringenden Fällen, soweit diese bei den beiden zentralen Kreditinstituten vorliegen, bewilligt werden können. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 14. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Prassler (Drucksache V/386, Frage XV/7) : Ist damit zu rechnen, daß die Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1967 und folgende entsprechend den Ausführungen des Bundesernährungsministers vom 18. Februar und 2. März 1966 nach dem Beispiel der Vierjahrespläne für die Verkehrsgesetzgebung die Finanzierung der Agrarstrukturpolitik sicherstellt? Ich werde mich für die Aufstellung eines Mehrjahresprogramms zur Finanzierung der Agrarstrukturmaßnahmen einsetzen. Als Vorbild könnte der Fünfjahresplan für die Eingliederung der Heimatvertriebenen dienen. Eine solche langfristige Regelung müßte jedoch vorweg in ihren Einzelheiten noch mit den beteiligten Bundesressorts abgestimmt werden. 1474 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Hüttebräuker vom 16. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Sander (Drucksache V/386 Frage XV/8) : Entspricht es den Tatsachen, wenn in der landwirtschaftlichen Fachpresse (z. B. „Deutsche Landwirtschaftliche Presse" Nr. 9 vom 26. Februar 1966) behauptet wird, daß im Etat des Bundesernährungsministeriums für 1965 Ausgabenreste in einer Höhe von 370 Millionen DM entstanden seien? Die Summe der Ausgabereste, die im Einzelplan 10 aus dem Haushaltsjahr 1965 in das Haushaltsjahr 1966 übernommen worden sind, beträgt — nach Ausschaltung der nur durchlaufenden Posten — rund 325,8 Mill. DM. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Verminderung um rd. 40,8 Mill. DM. In dieser Höhe sind also Reste abgebaut worden. Im Einzelplan 10 muß stets mit beträchtlichen Ausgaberesten gerechnet werden. Das erklärt sich dadurch, daß viele der aus übertragbaren Mitteln geförderten Maßnahmen im Bereiche der Land- und Ernährungswirtschaft sich von der Bewilligung bis zur Auszahlung über einen größeren Zeitraum erstrecken. Einerseits sind im laufenden Rechnungsjahr hohe Bewilligungen aus Vorjahren durch Zahlungen zu erfüllen, und andererseits werden Bewilligungen in ähnlicher Höhe neu ausgesprochen, die sich erst in den folgenden Rechnungsjahren in Form von Zahlungen niederschlagen. Zum größten Teil entfallen die Ausgabereste auf die bei Kapitel 10 02 Titel 573 veranschlagten Maßnahmen der Aussiedlung, Aufstockung usw. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 15. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Geiger (Drucksache V/386 Fragen XV/9, XV/10 und XV/11) : Ist die Bundesregierung bereit, Sonderbestimmungen zum Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete der Weinwirtschaft und zu den entsprechenden Verordnungen in der Weise zu erlassen, daß Gemeinden, in denen ein Rebflurbereinigungsverfahren läuft oder im Anlaufen ist, erst nach der Flurbereinigung das endgültige Weinbaukataster anlegen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß es in Gemeinden mit nicht abgeschlossenen Rebumlegungsverfahren zunächst genügt, wenn die Bürgermeisterämter die vorhandenen Weinanbauflächen erfassen und den Statistischen Landesämtern mitteilen? ist die Bundesregierung der Ansicht, daß es eine Gesetzesverletzung darstellt, wenn Gemeinden von sich aus die Anlage des Weinbaukatasters bis zur Beendigung der Flurbereinigung zurückstellen und sich auf die in Frage XV/10 genannte Maßnahme beschränken wollen? Das Weinbaukataster war gemäß der Verordnung 92/63 des Rates der EWG nach dem Stand des Jahres 1964 einzurichten und bis zum 31. Dezember 1964 abzuschließen. Die Rechtsvorschrift ist inzwischen für etwa 95% der einzubeziehenden Rebfläche erfüllt worden. Es liegen bereits Zusammenstellungen von Ergebnissen vom Statistischen Bundesamt vor; zur Zeit werden schon weitere Überlegungen für eine Fortschreibung und Ergänzung des Katasters getroffen. Bei der Beurteilung des Vorgehens bei anstehenden Flurbereinigungsverfahren ist der Grundsatz der Rechtsvorschrift maßgebend, daß die bepflanzten Rebflächen nach dem Stand von 1964 zu melden sind, ohne Berücksichtigung einer zukünftigen Entwicklung; diese würde im Laufe späterer Fortschreibungen und Ergänzungen zu erfassen sein. In allen Weinbau treibenden Ländern der Bundesrepublik ist entsprechend verfahren worden. Eine Sonderregelung für Flurbereinigungsverfahren ist nicht in Erwägung gezogen worden und erübrigt sich auch zukünftig, da die Einrichtung des Weinbaukatasters praktisch abgeschlossen ist. Wesentlich ist jedoch, daß nunmehr auch die säumigen Betriebe schnellstmöglich die vorgeschriebenen Meldungen abgeben. Diese Auffassung kann von der Bundesregierung nicht geteilt werden. Die aus der Gemeindesumme zu erstellenden Unterlagen reichen nicht aus, um den erforderlichen Überblick über die Verhältnisse im Weinbau zu bekommen; dazu werden betriebsweise Gliederungen benötigt. Auch für die an die EWG nach den Rechtsvorschriften zu erstattenden Meldungen sind als Grundlage betriebsweise Unterlagen erforderlich. Die Meldungen liegen im Interesse der Winzer. Nach § 4 der zweiten Verordnung zur Durchführung des Weinwirtschaftsgesetzes handelt ordnungswidrig im Sinne des § 17 Absatz 2 des Weinwirtschaftgesetzes, wer vorsätzlich oder fahrlässig Erklärungen über den Rebbaubetrieb nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig abgibt. Es sollte berücksichtigt werden, daß eine einheitliche Bestandsaufnahme auf dem Gebiete des Weinbaues, insbesondere als Unterlage für wirtschaftspolitische Maßnahmen, dringend erforderlich ist. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Carstens vom 14. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Wienand (Drucksache V/387 Fragen II/1 und 11/2): Wird die Bundesregierung vor der Neubesetzung der Stellen der Befehlshaber der Stationierungsstreitkräfte in der Bundesrepublik rechtzeitig konsultiert, oder wird sie erst unterrichtet, wenn personelle Entscheidungen bereits gefallen sind, oder erfährt sie nur die bereits erfolgte Neubesetzung solcher Stellen? Hat die Bundesregierung vor der Neubesetzung der Stellen der Befehlshaber der Stationierungsstreitkräfte in der Bundesrepublik ein Einspruchsrecht? Nach den die Stationierung der alliierten Streitkräfte im Bundesgebiet regelnden Verträgen besteht kein Einspruchsrecht gegen die Ernennung eines Oberbefehlshabers dieser Streitkräfte. Die Bundesregierung wird von der Neubesetzung des Postens eines Oberbefehlshabers alliierter Streitkräfte allerdings dann vorher unterrichtet, wenn dieser gleichzeitig eine Funktion als NATO-Befehlshaber ausübt, wie z. B. die Oberbefehlshaber der amerikanischen 7. Armee und der britischen Rheinarmee, die zugleich Befehlshaber der integrierten NATO-Kommandos „Central Army Group" bzw. „Northern Army Group" sind. Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 1475 Anlage 7 Schriftliche Antwort des Bundesministers von Hassel vom. 16. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Seuffert (Drucksache V/387 Fragen III/3, 11I/4 und III/5): Hält es der Bundesverteidigungsminister für tragbar, daß auf dem Flugplatz Oberschleißheim, also in unmittelbarer Nähe stark bevölkerter Siedlungsgebiete der Stadt München und anderer Gemeinden, ab März 1966 eine Hubschrauberschule der amerikanischen Streitkräfte stationiert werden soll, durch deren intensives Schulungsprogramm der ohnehin kaum erträgliche Hubschrauberlärm in diesen Siedlungsgebieten bis zur Unerträglichkeit gesteigert werden wird? Ist der Bundesverteidigungsminister bereit, sich den von der Stadt München gegen die Einrichtung der unter 11I/3 genannten Hubschrauberschule erhobenen Vorstellungen mit Nachdruck anzuschließen? Was hat das Bundesverteidigungsministerium in letzter Zeit getan, um die seit Jahren erstrebte, wegen der geplanten Entlastungssiedlung Oberschleißheim unerläßliche Verlegung des Flugplatzes Schleißheim in die Wege zu leiten? Zu l: Der Bundesminister der Verteidigung wurde erst im Februar 1966 — und zwar durch die Bayerische Staatskanzlei — über die Absicht der US-Army unterrichtet, zu Ausbildungszwecken vorübergehend auf dem von ihr betriebenen Flugplatz Oberschleißheim die Zahl ihrer Hubschrauber zu erhöhen und dort vom 21. 3. bis 22. 12. 1966 Lehrgänge durchzuführen, die der Umschulung von Piloten auf Grund der Erfahrungen des Süd-Ost-Asien-Krieges dienen. Die 7. US-Army hat sich in dieser Angelegenheit unmittelbar mit der zuständigen Bayerischen Staatskanzlei in Verbindung gesetzt, die ihrerseits eine Besprechung unter Beteiligung von Vertretern der Stadt München veranlaßt hat. Das Bundesverteidigungsministerium wäre nur einzuschalten gewesen, wenn eine längerfristige Änderung der militärischen Nutzung gefordert und daher ein Raumordnungsverfahren notwendig geworden wäre. Zu 2: Nach den mir vorliegenden Mitteilungen haben die Amerikaner zugesagt, im Rahmen des Ausbildungsauftrages alles zu tun, um die Belästigung der Zivilbevölkerung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Sollten sich diese Bemühungen als unzureichend erweisen, so bin ich bereit, mich mit den zuständigen Stellen der US-Army in Verbindung zu setzen. Zu 3: Das Bundesministerium der Verteidigung und die US-Streitkräfte waren und sind grundsätzlich bereit, geeignete Ersatzvorschläge zu akzeptieren. Die Bayerische Staatskanzlei hatte es in einer Kabinettbesprechung am. 13. 3. 1961 in München übernommen, Ersatzvorschläge für die Verlegung der US-Heeresflieger zu machen. Bisher konnten geeignete Ersatzliegenschaften jedoch nicht benannt werden. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Schäfer vom 16. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmitt-Vockenhausen (Drucksache V/426 Frage VIII/5): Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung nunmehr hinsichtlich der Verbesserung der Besoldung der Lehrkräfte im Fachschuldienst des Bundes (Bundeswehr und Bundesgrenzschutz) in dem angekündigten Besoldungsänderungsgesetz (vgl. Fragestunde in der 10. Sitzung am 2. Dezember 1965)? Die Bundsregierung hat am 16. Februar d. J. auf eine entsprechende Kabinettvorlage des Bundesinnenministers diesen beauftragt, einen Gesetzentwurf zur Änderung der Beamtenbesoldung zur Einbringung im Deutschen Bundestag vorzulegen. Hierzu gehören Verbesserungen der Besoldung für die Lehrkräfte im Fachschuldienst des Bundes. Diese sollen so gestaltet werden, daß in Berücksichtigung der allgemeinen Entwicklung ein Anreiz geschaffen wird, sich für den Fachschuldienst des Bundes zu entscheiden. Der Entwurf wird in seinen Grundzügen auf dem Konzept des früheren Regierungsentwurfs eines Vierten Beamtenrechts- und Besoldungsänderungsgesetzes beruhen. Danach sollen die Fachschuloberlehrer aus der Besoldungsgruppe A 11 nach A 12 höhergestuft werden und auf herausgehobenen Dienstposten in dieser Gruppe eine Zulage erhalten. Im ganzen soll mit den Vorschlägen erreicht werden, daß den Bundesbeamten die gleichen Beförderungschancen wie in den Ländern geboten werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. William Borm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen! Meine Herren! Eingangs der heutigen Sitzung wurde festgestellt, daß die erste hektische Reaktion auf die Haltung der französischen Regierung nach und nach einer ruhigen Beurteilung zu weichen scheint. Ich hoffe, daß sich auch bei unserer heutigen Sitzung nach einigen Emotionen nunmehr die Ruhe einstellt.
    Wenn wir nämlich die Dinge einmal nüchtern betrachten, so stellen wir fest, daß die Haltung des Herrn de Gaulle und das, was er getan hat, immerhin ein sehr Gutes hat. Es ist nämlich zutage getreten, daß die Weltpolitik nichts Statisches, sondern eine höchst dynamische Angelegenheit ist. Wer hätte vor fünf Jahren in diesem Hause gedacht, daß wir vor der Situation stehen würden, daß die NATO so erschüttert ist! Ich glaube, es ist eine ganz gute Lehre für alle jene auf der Welt, die glauben, daß man eine Politik der Statik treiben könne in einer Zeit, in der die Welt sich neu formiert.
    Welche Konsequenzen hat das nun für unser deutsches Land? Wir sollten uns einmal klarwerden, daß wir nicht immer nur zu reagieren haben, sondern daß wir versuchen sollten, einmal deutsche Politik zu treiben, nicht nationalistische Politik, sondern deutsche Politik der eigenen Interessen, aktiv und primär deutsche Politik, keine Politik aus zweiter Hand, aus starker Hand, aus verbündeter Hand. Denn all diese Dinge können sich mit der Zeit einmal ändern.

    (Beifall bei der FDP.)

    Zuverlässig auch in der Politik ist nur das eigene Volk, ist nur die eigene Nation, wobei wir wissen, daß es auch innerhalb unserer eigenen Kreise manche Gegensätze gibt.
    Wir sollten uns vielleicht sogar darüber freuen, daß jetzt eine Gelegenheit da ist, gemeinsam mit unseren Verbündeten aus der gemeinsamen Interessenlage heraus diejenigen Konsequenzen und diejenigen Schritte zu überlegen, die notwendig sind, wenn wir uns der sich verändernden Weltlage als Ganzes anpassen wollen; mit unseren Freunden nicht nur in der NATO, sondern auch mit unseren Freunden in der EWG und mit all denen, die bereit sind, vertrauensvoll mit uns zu sprechen. Wir soll-



    Borm
    ten die Positionen, die sich jetzt ergeben, nüchtern überprüfen. Wir stehen nicht, wie es leider öfters der Fall gewesen ist, vor der Wahl zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich. Wir stehen auch nicht unter Zeitdruck. Ich glaube, wir sollten diese Dinge sehr nüchtern werten.
    Da ergibt sich für uns, wenn wir deutsche Politik treiben, als erstes die Frage: Gehört zu den gemeinsamen Interessen zwischen uns und unseren Verbündeten die Notwendigkeit und der Wille, die deutsche Einheit zu fördern, sie wiederherzustellen? Ich neige nicht dazu, Herrn Dr. Blömer — sein Name wurde heute schon einmal genannt — recht zu geben, der uns davor warnte, dem kindlichen, naiven Glauben anzuhängen, daß unsere Freunde und unsere Gegner zu unserem nationalen Anliegen, die Einheit unseres Volkes wiederherzustellen, jemals ihre Zustimmung geben würden. Wäre das nämlich der Fall, dann würde sich für uns in der Beurteilung der jetzigen Situation und in der Zielsetzung, aus dieser Situation herauszukommen, eine völlig andere Lage ergeben. Ich glaube, wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln, daß unsere Freunde gewillt sind, den Weg zur deutschen Einheit mit uns gemeinsam zu gehen. Wir haben allerdings den Wunsch anzubringen, daß dieser gemeinsame Wille manchmal durch politische Taten etwas mehr erkennbar wird, als wir manchmal feststellen müssen.
    Vor wenigen Tagen las man in der Zeitung — es hing mit der Vietnam-Frage zusammen —, daß die USA uns, der Bundesregierung, prophezeiten, daß diese Bundesregierung in der Well international mehr Gewicht gewinnen werde. Ich glaube nicht, daß die Vereinigten Staaten das auf die Situation, die wir heute haben, bezogen haben. Aber eines ist jetzt wohl klar. Nachdem Frankreich seine Kündigung der Integration in der NATO bekanntgegeben hat, ist für die NATO, ist für die freie Welt die Stellung der Bundesregierung gewichtiger geworden, als sie vorher war. Das sollten wir sehr nüchtern erkennen, und wir sollten das auch ausnützen. Deutschen Politik unter diesen Aspekten treiben heißt gegenüber unseren Verbündeten, ihnen klarzumachen, daß man von uns keine weiteren Leistungen bedeutender Art, keine Vorleistungen erwarten kann, wenn wir auf Gegenleistungen ständig würden warten müssen. Wir erwarten weder freiwillige Leistungen zu unseren Gunsten, die wir nicht bezahlen wollen, noch dürfen unsere Verbündeten erwarten, daß wir auf die Dauer ohne erkennbare Bezahlung weiterhin Vorleistungen geben.
    Gegenüber dem Osten — unser deutsches Volk ist in seiner nationalen Frage schon durch seine geographische Lage nicht nur dem Westen, sondern auch dem Osten zugeordnet — sollten wir gerade in der heutigen Situation Wege suchen, das Gespräch auch mit ihm zu finden, wobei wir vielleicht erkennbar werden lassen sollten — was politisch nicht unmittelbar relevant sein mag —, daß wir zu bedeutenden wirtschaftlichen Leistungen oder dergleichen bereit sind.
    Der Herr Bundesaußenminister hat gesagt: Die NATO-Zugehörigkeit der Bundesrepublik steht völlig außer Frage. Ich glaube, es ist die Meinung des ganzen Hauses, daß in der Tat über die NATO-Zugehörigkeit nicht zu reden ist. Sie ist die Quelle unserer Sicherheit, sie ist die Grundlage unserer Politik.
    Aber der Herr Kollege Barzel sprach von einer Weichenstellung. Ich glaube, wir sollten hier etwas behutsam sein. Man kann Weichen auch zu früh stellen. Bevor wir die Weichen in die Zukunft stellen, sollten wir sehr nüchtern die Gespräche nach allen Seiten hin führen. Eine zu früh gestellte Weiche kann sehr leicht zu einer Entgleisung führen.
    Wir sollten uns einmal überlegen, daß es im Leben nicht nur Schwarz und Weiß gibt. Wir sollten auch sehr vorurteilslos prüfen, was an der Haltung Frankreichs, an der heutigen Haltung Frankreichs, akzeptabel ist. Frankreich hat sicherlich andere Vorstellungen von der Gefährlichkeit des Ostens als wir. Wir sind ja auch die unmittelbar Bedrohten. Aber sicherlich steht das eine fest: Die moderne Waffentechnik hat die Strategie verändert, und die Strategie muß notwendigerweise auch die Politik verändern. Wir müssen also das Gespräch auch mit Frankreich, gerade mit Frankreich in seiner Eigenwilligkeit suchen, nicht allein, sondern gemeinsam mit unseren Verbündeten, nicht gereizt, sondern verständnisvoll mit dem Ziel, das französische politische, wirtschaftliche und militärische Potential zu unserer Sicherheit und zur Sicherheit des freien Teils der Welt weiterhin einsatzbereit zu sehen.
    Die Lage unseres Volkes unterscheidet sich grundsätzlich von der Lage der anderen. Unser deutsches Land ist geteilt. Allein das macht uns weniger bewegungsfähig in unseren Entschließungen, da wir ein ganz bestimmtes nationales Ziel zu verfolgen haben.
    Die deutsche Hauptstadt liegt im Bereich des Gegners. Es ist eine politische Selbstverständlichkeit für uns, die deutsche Hauptstadt- nicht aufzugeben. Aber wir sollten uns darüber klar sein, daß diese Tatsache für uns ein gewisses Handikap darstellt.
    Es ist angeklungen, man solle die Frage untersuchen, wie Frankreich sich zu seiner Garnison in Berlin stelle. Ich war erstaunt, von einem unserer Herren Kollegen zu hören, daß diese Frage eigentlich tabu ist. Warum soll man mit Freunden diese Dinge nicht besprechen? Es würde doch durchaus nicht abseits der Möglichkeiten liegen, wenn Frankreich sich Gedanken über die Beibehaltung seiner Garnison machte. Ich betone, ich bin nicht der Meinung, daß Frankreich daran zu rütteln denkt; aber das Gespräch als eine Erschütterung der Vertrauensbasis anzusehen, das scheint mir nicht den Tatsachen zu entsprechen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Wir sind das europäische Grenzland gegenüber dem Osten. Im Grenzland sieht man die Dinge anders an als weiter abseits vom Schuß. Wir sind für Moskau der Prügelknabe innerhalb des atlantischen Bündnisses. Wir wissen ganz genau, daß



    Borm
    die Prügel, die an uns ausgeteilt werden, gar nicht immer nur uns allein treffen sollen; wir sind derjenige, den man schlägt, wenn man andere meint. Auch darüber sollten wir mit unseren Freunden sprechen, damit sie Verständnis dafür haben und Moskau in seine Schranken zurückweisen, wenn es sich wieder einmal sehr unqualifiziert auf uns stürzt.
    In der heutigen Debatte ist sehr viel über die militärische Frage gesprochen worden. Das will ich mir jetzt versagen. Wie es angesichts der modernen Waffen möglich ist, die 180 km zwischen Eisenach und dem Rhein zu verteidigen, ist eine Frage, die die Militärs betrifft. Für uns ist aber die NATO ein höchst wichtiges politisches Problem, und da möchte ich zu zwei Äußerungen, die heute gefallen sind, nicht schweigen. Herr Kollege Zimmermann und Herr Kollege Birrenbach stellten es als unbedingt notwendig hin, die atomare Mitbestimmung für unser Land anzustreben; andernfalls würde es eine Diskriminierung der Bundesrepublik bedeuten. Ich darf die Kollegen darauf hinweisen, daß es weite Kreise in Deutschland gibt, denen eine deutlich erkennbare Zurückhaltung in der Frage der atomaren Waffen politische Klugheit zu sein scheint. Diese Frage ist im deutschen Volk noch nicht so eindeutig entschieden, wie die Kollegen anzunehmen scheinen. Was die Frage von mehr Divisionen oder gar eines Generalstabs anlangt — erfreulicherweise ist der Generalstab schon als derzeitig nicht erstrebenswert angesehen worden —, sollte man sich sehr wohl überlegen, ob die Folgerung aus der Haltung Frankreichs darin bestehen muß, mehr Divisionen aufzustellen. Sicher hat das militärische Vorteile, soweit diese Divisionen auf unserem beengten Raum wirksam eingesetzt werden können. Man sollte aber die möglichen militärischen Vorteile gegen die politischen Risiken abwägen. Denn eines dürfen wir feststellen: sowohl bei unseren Verbündeten, bei unseren Freunden als auch — natürlich politisch bedingt — bei unseren Widersachern ist das Mißtrauen gegen die Bundesrepublik noch nicht überwunden, sondern geradezu eines der Elemente der Politik mit oder gegen uns. Das sind Tatsachen, mit denen wir uns abfinden müssen, ob uns das nun gefällt oder nicht.
    Die NATO ist für uns — das ist erfreulicherweise schon festgestellt worden, und ich darf es noch einmal bekräftigen — unverzichtbar als Grundlage unserer Sicherheit, solange es keine allgemeine europäische — glaubwürdige — politische Sicherheit gibt. Die NATO muß sich aber für uns in Zukunft nicht nur militärisch, sondern auch politisch auszahlen.
    Ferner ist die heutige Krise keine Gelegenheit, Deutschland erneut zu diskriminieren. Darüber brauchen wir wohl nicht zu reden.
    Im Hinblick auf die Reise des Herrn de Gaulle nach Moskau sollten wir daran denken, daß es zu einer ehrlichen Freundschaft gehört, in rückhaltloser Offenheit mit der französischen Regierung zu sprechen, ob es nun einen entsprechenden Vertrag mit ihr gibt oder nicht. Wir sollten nicht von vornherein dem Glauben anhängen, daß notwendigerweise Herr de Gaulle als Schlingenleger oder als Fallensteller nach Moskau geht. Es ist durchaus möglich, daß sich hier Ansätze ergeben, ihn als Pfadfinder zu einem Gespräch mit Moskau zu sehen. Wenn wir von Weichenstellung sprechen, meine Damen und Herren, dann sollten wir uns einmal in unserer Phantasie vorstellen, wie die Entwicklung im Jahre 1970 sich dargestellt haben wird. Es scheint mir die Aufgabe des Deutschen Bundestages und der deutschen Regierung zu sein, dafür zu sorgen, daß jetzt, nachdem die Politik auf der Welt in Bewegung gekommen ist, wir in Deutschland uns 1970 nicht zu sagen haben: wir haben eine Gelegenheit verpaßt. Dazu gehört aktive, konstruktive, mutige deutsche, nach deutschen Interessen ausgerichtete Politik.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Wehner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der verehrte Herr Kollege Borm macht es mir schwer, noch zu sprechen, denn wer will nach so vielen Appellen gleichzeitig an die Nüchternheit und an die Bereitschaft zum Mut, die, je später der Abend wurde, um so eindringlicher erklungen sind — was ich für ein gutes Zeichen halte, sowohl was den Stoff, als auch was die geistige Verfassung betrifft, in der wir an ihn herangehen —, wer will da noch lange ausschweifen! Ich muß aber — es tut mir leid, Ihnen das antun zu müssen — im Zusammenhang mit den Ausführungen meiner Kollegen Erler und Schmidt — wäre es auch nur, weil sie es angekündigt haben — noch auf einige Punkte zu sprechen kommen.
    Es ist nicht meine Sache, ein Fazit zu ziehen, aber das ist ja wohl bei allen Unterschieden in der Art des Herangehens an das Problempaket hier nicht strittig gewesen, daß es um die Sicherheit und um die Grundlage der Deutschlandpolitik geht; sowohl als auch! Dazu ist doch wohl noch einiges zu sagen.
    Ich möchte vor allem dem verehrten Herrn Kollegen Kliesing raten, mit der auch von ihm beschworenen Nüchternheit und der von mir jetzt angeratenen Ruhe nachzulesen, was der Herr Helmut Schmidt tatsächlich ausgeführt hat. Bei nüchternem Lesen werden Sie sehen, daß es das legitime Recht in Anspruch nehmen heißt, das die parlamentarische Opposition hat, hier die Regierung nicht nur vor eine Reihe von Fragen zu stellen, sondern ihr auch eine Reihe von Fragen aufzutragen, die sie in einem schwierigen Geschäft vielleicht sogar brauchen kann; nicht nur, weil wir sie daran anbinden wollen, sondern weil sie damit auch operieren kann.
    Über eines sollten Sie sich aber nicht wundern, Herr Kollege Kliesing: über den Chor der Stimmen, die jetzt mit Ankündigungen von einer Vorzugsrolle, die der Bundesrepublik nun auferlegt oder angetragen oder nähergebracht werden würde, die französischen Schritte zu übertönen versuchen. Das gehört zu dem Geschäft, und das gehört auch zu der



    Wehner

    (A) eigentümlichen Lage, in der die Bundesrepublik sich befindet.


    (Abg. Dr. Kliesing: Darf ich eine Zwischenfrage stellen?)

    — Ich kann Sie nicht hindern.

    (Heiterkeit.)