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    Deutscher Bundestag 31. Sitzung Bonn, den 17. März 1966 Inhalt: Gutachten der Sachverständigen-Kommission für die Deutsche Bundespost vom 6. November 1965 sowie Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksachen V/203, zu V/203) Stücklen, Bundesminister 1393 B, 1421 B Dr. Besold (CDU/CSU) . . . . 1399 B Gscheidle (SPD) 1404 C Dr. Miessner (FDP) . . . . . . 1411 D Dr. Conring (CDU/CSU) . . . . 1414 D Dr. Häfele (CDU/CSU) 1418 D Moersch (FDP) 1419 B Schulhoff (CDU/CSU) 1419 C Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 1420 D Berichte des Ausschusses für Wahlprülung, Immunität und Geschäftsordnung — Wahlprüfungsangelegenheiten — über Wahleinsprüche gegen die Gültigkeit der Wahl zum 5. Deutschen Bundestag vom 19. September 1965: über den Wahleinspruch des Gottfried Winkler, Minden (Drucksache V/420) . . . . . . . 1424 B Wahleinspruch des Winfried Traub, Würzburg (Drucksache V/421) 1424 C Wahleinspruch des Werner Hille, Leer (Ostfriesland) (Drucksache V/422) . . . 1424 C Wahleinspruch des Hans Spranger, Nürnberg (Drucksache V/423) 1424 D Wahleinspruch des Herbert Schulz, Bergisch Gladbach (Drucksache V/424) . . . 1424 D Wahleinspruch des Dr. Arthur Gierke, Waldmichelbach (Drucksache V/425) . . 1425 A Fragestunde (Drucksache V/426) Fragen der Abg. Frau Meermann: Sozialklausel im Mietrecht — Schutz vor Kündigung des Mietverhältnisses Dr. Jaeger, Bundesminister . . . 1425 B Jacobi (Köln) (SPD) 1425 D Fragen der Abg. Frau Dr .Elsner: Umschulung selbständiger Landwirte Kattenstroth, Staatssekretär . . . 1426 D Frau Dr. Elsner (SPD) 1427 C Dr. Rinderspacher (SPD) 1427 D Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . 1428 B Fragen des Abg. Josten: Offiziersnachwuchs aus den Reihen der Unteroffiziere Gumbel, Staatssekretär 1428 C Brück (Köln) (CDU/CSU) 1429 A Dröscher (SPD) . . . . . . . 1429 B Sänger (SPD) 1430 A Fragen des Abg. Dr. Rinderspacher: Rhein-Main-Pressedienst Gumbel, Staatssekretär 1430 B Dr. Rinderspacher (SPD) 1430 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 Fragen des Abg. Richter: Umgehungsstraße zur B 292 im Bereich der Gemeinde Obrigheim — Verbreiterung der Neckarbrücke der B 292 . . 1431 A Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Eisenbahngrenzübergang Bayerisch Eisenstein Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1431 B Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1431 B Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Zustand der B 388 Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1431 C Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1431 C Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Bundesbahnstrecke Erlau—Obernzell bei Passau Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1432 A Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1432 A Fragen des Abg. Dr. Wörner: Verkehrsverhältnisse am Bahnübergang Eislingen (Fils) . . . . . . 1432 B Fragen des Abg. Müller (Ravensburg) : Vorschlag des Internationalen Bodensee-Verkehrs-Vereins 1432 D Frage des Abg. Dröscher: Verbilligung des Taxi- und Mietwagenverkehrs zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1433 A Dröscher (SPD) . . . . . . . . 1433 B Fragen des Abg. Schonhofen: Stillegung von Bundesbahnstrecken — Finanzhilfe für Ausbau anderer Verkehrswege Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1433 C Schonhofen (SPD) . . . . . . . 1433 D Brück (Köln) (CDU/CSU) . . . . 1434 C Unertl (CDU/CSU) 1434 C Fragen des Abg. Zerbe: Sonderregelung für das Zonenrandgebiet bei Einführung von K-Zuschlägen im Stückgutverkehr Schoettle, Vizepräsident 1434 D Fellermaier (SPD) 1434 D Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1434 D Fritsch (Deggendorf) (SPD) . . . . 1435 B Dr. Kreutzmann (SPD-Gast) . . . . 1435 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1435 D Frage des Abg. Dr. Tamblé: Führerschein für Motorbootfahrer Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 A Frage des Abg. Dr. Tamblé: Abnahme der Motorboot-Führerscheinprüfung Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 A Frage des Abg. Dr. Tamblé: Zahl der durch Motorbootfahrer verursachten Unfälle Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1436 B Dr. Tamblé (SPD) 1436 B Dr. Mommer (SPD) 1436 D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Flugverkehr auf dem Militärflughafen Rhein-Main Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 1437 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 1437 A Picard (CDU/CSU) 1437 C Fragen des Abg. Strohmayr: „Huckepack-Verkehr" — Förderung des Ferntransports von Lastzügen mit der Bundesbahn Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 1437 D Strohmayr (SPD) 1438 B Erklärung des Bundesministers des Auswärtigen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 1438 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 1440 C Erler (SPD) 1443 B Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 1446 B Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 1448 B Majonica (CDU/CSU) 1451 B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1452 D Genscher (FDP) 1458 A Dr. Birrenbach (CDU/CSU) . . . 1459 D Dr. Kliesing (Honnef) (CDU/CSU) 1461 D Borm (FDP) 1464 C Wehner (SPD) 1466 C Nächste Sitzung 1472 D Anlagen 1473 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 1393 31. Sitzung Bonn, den 17. März 1966 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Arndt (Berlin/Köln) 19. 3. Bading *) 18. 3. Baier 17. 3. Dr.-Ing. Balke 26. 3. Bauer (Wasserburg) 26. 3. Blachstein 1.8. 3. Frau Blohm 31. 3. Blumenfeld 27. 3. Burger 10. 4. Cramer 18. 3. Dr. Dittrich *) 18. 3. Felder 22. 3. Figgen 8. 4. Flämig 18. 3. Frieler 31. 3. Fritz (Wiesbaden) 31. 3. Dr. Furler 19. 3. Frau Geisendörfer 18. 3. Haar (Stuttgart) 18. 3. Hamacher 31. 3. Dr. Dr. Heinemann 18. 3. Herberts 7. 4. Hirsch 25. 3. Dr. Hofmann (Mainz) 18. 3. Dr. Jungmann 31. 3. Kaffka 19. 3. Frau Krappe 31. 3. Kriedemann*) 18. 3. Leber 17. 3. Lemmer 18. 3. Liedtke 15. 4. Dr. Lohmar 18. 3. Dr. Martin 18. 3. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 18. 3. Metzger 18. 3. Missbach 22. 3. Dr. Morgenstern 25. 3. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 18. 3. Müller (Aachen-Land) *) 18. 3. Richarts*) 18. 3. Riedel (Frankfurt) 19. 3. Dr. Schäfer 25. 3. Dr. Schiller 26. 3. Frau Schimschok 18. 3. Schultz (Gau-Bischofsheim) 17. 3. Stahlberg 31. 3. Frau Stommel 18. 3. • Frau Strobel *) 17. 3. Teriete 26. 3. Dr. Wilhelmi 17. 3. Zerbe 18. 3. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 14. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Dr. Hauser (Sasbach) (Drucksache V/386, Frage XV/4, XV/5 und XV/6) : Sind der Bundesregierung die Schwierigkeiten bekannt, die in . der Praxis nach dem allgemeinen Bewilligungsstopp für die Mittel zur Förderung von Aufstockungen und Aussiedlungen landwirtschaftlicher Betriebe aufgetreten sind? Hat die Bundesregierung bereits einen Überblick über das Ausmaß der Härtefälle, die durch den Bewilligungsstopp für die Mittel in Kapitel 10 02 Titel 573 des Bundeshaushaltsplans aufgetreten sind? Ist die Bundesregierung bereit, eine Überbrückungsregelung zu treffen für schon genehmigte, in der Bearbeitung weit vorangeschrittene oder bereits angefangene Aussiedlungs- und Althofsanierungsverfahren sowie für solche Verfahren, für die der Bewilligungsstopp eine außerordentliche Härte - so etwa in Brandfällen - bedeutet? Zu 1: Die in der Frage genannten Schwierigkeiten sind mir bekannt. Zu 2: Die Zahl der Härtefälle ist in den letzten Tagen genau ermittelt worden. Danach sind ca. 1 000 Vorhaben wegen unabwendbarer Ereignisse (z. B. Brand, Einsturzgefahr bei Gebäuden) besonders dringend und ca. 1 000 Vorhaben wegen eingegangener vertraglicher Verpflichtungen (z. B. Abnahme von Fertigbauteilen, Räumung des Wohnhauses). in den Fällen werden ca. 150 Mill. DM Förderungsmittel des Bundes erbeten. Zu 3: Wie ich bereits in der Fragestunde am 18. 2. 1966 ausgeführt habe, ist Vorsorge getroffen, daß die beantragten Bundesmittel in besonders dringenden Fällen, soweit diese bei den beiden zentralen Kreditinstituten vorliegen, bewilligt werden können. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 14. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Prassler (Drucksache V/386, Frage XV/7) : Ist damit zu rechnen, daß die Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1967 und folgende entsprechend den Ausführungen des Bundesernährungsministers vom 18. Februar und 2. März 1966 nach dem Beispiel der Vierjahrespläne für die Verkehrsgesetzgebung die Finanzierung der Agrarstrukturpolitik sicherstellt? Ich werde mich für die Aufstellung eines Mehrjahresprogramms zur Finanzierung der Agrarstrukturmaßnahmen einsetzen. Als Vorbild könnte der Fünfjahresplan für die Eingliederung der Heimatvertriebenen dienen. Eine solche langfristige Regelung müßte jedoch vorweg in ihren Einzelheiten noch mit den beteiligten Bundesressorts abgestimmt werden. 1474 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Hüttebräuker vom 16. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Sander (Drucksache V/386 Frage XV/8) : Entspricht es den Tatsachen, wenn in der landwirtschaftlichen Fachpresse (z. B. „Deutsche Landwirtschaftliche Presse" Nr. 9 vom 26. Februar 1966) behauptet wird, daß im Etat des Bundesernährungsministeriums für 1965 Ausgabenreste in einer Höhe von 370 Millionen DM entstanden seien? Die Summe der Ausgabereste, die im Einzelplan 10 aus dem Haushaltsjahr 1965 in das Haushaltsjahr 1966 übernommen worden sind, beträgt — nach Ausschaltung der nur durchlaufenden Posten — rund 325,8 Mill. DM. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Verminderung um rd. 40,8 Mill. DM. In dieser Höhe sind also Reste abgebaut worden. Im Einzelplan 10 muß stets mit beträchtlichen Ausgaberesten gerechnet werden. Das erklärt sich dadurch, daß viele der aus übertragbaren Mitteln geförderten Maßnahmen im Bereiche der Land- und Ernährungswirtschaft sich von der Bewilligung bis zur Auszahlung über einen größeren Zeitraum erstrecken. Einerseits sind im laufenden Rechnungsjahr hohe Bewilligungen aus Vorjahren durch Zahlungen zu erfüllen, und andererseits werden Bewilligungen in ähnlicher Höhe neu ausgesprochen, die sich erst in den folgenden Rechnungsjahren in Form von Zahlungen niederschlagen. Zum größten Teil entfallen die Ausgabereste auf die bei Kapitel 10 02 Titel 573 veranschlagten Maßnahmen der Aussiedlung, Aufstockung usw. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Bundesministers Höcherl vom 15. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Geiger (Drucksache V/386 Fragen XV/9, XV/10 und XV/11) : Ist die Bundesregierung bereit, Sonderbestimmungen zum Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete der Weinwirtschaft und zu den entsprechenden Verordnungen in der Weise zu erlassen, daß Gemeinden, in denen ein Rebflurbereinigungsverfahren läuft oder im Anlaufen ist, erst nach der Flurbereinigung das endgültige Weinbaukataster anlegen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß es in Gemeinden mit nicht abgeschlossenen Rebumlegungsverfahren zunächst genügt, wenn die Bürgermeisterämter die vorhandenen Weinanbauflächen erfassen und den Statistischen Landesämtern mitteilen? ist die Bundesregierung der Ansicht, daß es eine Gesetzesverletzung darstellt, wenn Gemeinden von sich aus die Anlage des Weinbaukatasters bis zur Beendigung der Flurbereinigung zurückstellen und sich auf die in Frage XV/10 genannte Maßnahme beschränken wollen? Das Weinbaukataster war gemäß der Verordnung 92/63 des Rates der EWG nach dem Stand des Jahres 1964 einzurichten und bis zum 31. Dezember 1964 abzuschließen. Die Rechtsvorschrift ist inzwischen für etwa 95% der einzubeziehenden Rebfläche erfüllt worden. Es liegen bereits Zusammenstellungen von Ergebnissen vom Statistischen Bundesamt vor; zur Zeit werden schon weitere Überlegungen für eine Fortschreibung und Ergänzung des Katasters getroffen. Bei der Beurteilung des Vorgehens bei anstehenden Flurbereinigungsverfahren ist der Grundsatz der Rechtsvorschrift maßgebend, daß die bepflanzten Rebflächen nach dem Stand von 1964 zu melden sind, ohne Berücksichtigung einer zukünftigen Entwicklung; diese würde im Laufe späterer Fortschreibungen und Ergänzungen zu erfassen sein. In allen Weinbau treibenden Ländern der Bundesrepublik ist entsprechend verfahren worden. Eine Sonderregelung für Flurbereinigungsverfahren ist nicht in Erwägung gezogen worden und erübrigt sich auch zukünftig, da die Einrichtung des Weinbaukatasters praktisch abgeschlossen ist. Wesentlich ist jedoch, daß nunmehr auch die säumigen Betriebe schnellstmöglich die vorgeschriebenen Meldungen abgeben. Diese Auffassung kann von der Bundesregierung nicht geteilt werden. Die aus der Gemeindesumme zu erstellenden Unterlagen reichen nicht aus, um den erforderlichen Überblick über die Verhältnisse im Weinbau zu bekommen; dazu werden betriebsweise Gliederungen benötigt. Auch für die an die EWG nach den Rechtsvorschriften zu erstattenden Meldungen sind als Grundlage betriebsweise Unterlagen erforderlich. Die Meldungen liegen im Interesse der Winzer. Nach § 4 der zweiten Verordnung zur Durchführung des Weinwirtschaftsgesetzes handelt ordnungswidrig im Sinne des § 17 Absatz 2 des Weinwirtschaftgesetzes, wer vorsätzlich oder fahrlässig Erklärungen über den Rebbaubetrieb nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig abgibt. Es sollte berücksichtigt werden, daß eine einheitliche Bestandsaufnahme auf dem Gebiete des Weinbaues, insbesondere als Unterlage für wirtschaftspolitische Maßnahmen, dringend erforderlich ist. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Carstens vom 14. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Wienand (Drucksache V/387 Fragen II/1 und 11/2): Wird die Bundesregierung vor der Neubesetzung der Stellen der Befehlshaber der Stationierungsstreitkräfte in der Bundesrepublik rechtzeitig konsultiert, oder wird sie erst unterrichtet, wenn personelle Entscheidungen bereits gefallen sind, oder erfährt sie nur die bereits erfolgte Neubesetzung solcher Stellen? Hat die Bundesregierung vor der Neubesetzung der Stellen der Befehlshaber der Stationierungsstreitkräfte in der Bundesrepublik ein Einspruchsrecht? Nach den die Stationierung der alliierten Streitkräfte im Bundesgebiet regelnden Verträgen besteht kein Einspruchsrecht gegen die Ernennung eines Oberbefehlshabers dieser Streitkräfte. Die Bundesregierung wird von der Neubesetzung des Postens eines Oberbefehlshabers alliierter Streitkräfte allerdings dann vorher unterrichtet, wenn dieser gleichzeitig eine Funktion als NATO-Befehlshaber ausübt, wie z. B. die Oberbefehlshaber der amerikanischen 7. Armee und der britischen Rheinarmee, die zugleich Befehlshaber der integrierten NATO-Kommandos „Central Army Group" bzw. „Northern Army Group" sind. Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 17. März 1966 1475 Anlage 7 Schriftliche Antwort des Bundesministers von Hassel vom. 16. März 1966 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Seuffert (Drucksache V/387 Fragen III/3, 11I/4 und III/5): Hält es der Bundesverteidigungsminister für tragbar, daß auf dem Flugplatz Oberschleißheim, also in unmittelbarer Nähe stark bevölkerter Siedlungsgebiete der Stadt München und anderer Gemeinden, ab März 1966 eine Hubschrauberschule der amerikanischen Streitkräfte stationiert werden soll, durch deren intensives Schulungsprogramm der ohnehin kaum erträgliche Hubschrauberlärm in diesen Siedlungsgebieten bis zur Unerträglichkeit gesteigert werden wird? Ist der Bundesverteidigungsminister bereit, sich den von der Stadt München gegen die Einrichtung der unter 11I/3 genannten Hubschrauberschule erhobenen Vorstellungen mit Nachdruck anzuschließen? Was hat das Bundesverteidigungsministerium in letzter Zeit getan, um die seit Jahren erstrebte, wegen der geplanten Entlastungssiedlung Oberschleißheim unerläßliche Verlegung des Flugplatzes Schleißheim in die Wege zu leiten? Zu l: Der Bundesminister der Verteidigung wurde erst im Februar 1966 — und zwar durch die Bayerische Staatskanzlei — über die Absicht der US-Army unterrichtet, zu Ausbildungszwecken vorübergehend auf dem von ihr betriebenen Flugplatz Oberschleißheim die Zahl ihrer Hubschrauber zu erhöhen und dort vom 21. 3. bis 22. 12. 1966 Lehrgänge durchzuführen, die der Umschulung von Piloten auf Grund der Erfahrungen des Süd-Ost-Asien-Krieges dienen. Die 7. US-Army hat sich in dieser Angelegenheit unmittelbar mit der zuständigen Bayerischen Staatskanzlei in Verbindung gesetzt, die ihrerseits eine Besprechung unter Beteiligung von Vertretern der Stadt München veranlaßt hat. Das Bundesverteidigungsministerium wäre nur einzuschalten gewesen, wenn eine längerfristige Änderung der militärischen Nutzung gefordert und daher ein Raumordnungsverfahren notwendig geworden wäre. Zu 2: Nach den mir vorliegenden Mitteilungen haben die Amerikaner zugesagt, im Rahmen des Ausbildungsauftrages alles zu tun, um die Belästigung der Zivilbevölkerung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Sollten sich diese Bemühungen als unzureichend erweisen, so bin ich bereit, mich mit den zuständigen Stellen der US-Army in Verbindung zu setzen. Zu 3: Das Bundesministerium der Verteidigung und die US-Streitkräfte waren und sind grundsätzlich bereit, geeignete Ersatzvorschläge zu akzeptieren. Die Bayerische Staatskanzlei hatte es in einer Kabinettbesprechung am. 13. 3. 1961 in München übernommen, Ersatzvorschläge für die Verlegung der US-Heeresflieger zu machen. Bisher konnten geeignete Ersatzliegenschaften jedoch nicht benannt werden. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Schäfer vom 16. März 1966 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmitt-Vockenhausen (Drucksache V/426 Frage VIII/5): Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung nunmehr hinsichtlich der Verbesserung der Besoldung der Lehrkräfte im Fachschuldienst des Bundes (Bundeswehr und Bundesgrenzschutz) in dem angekündigten Besoldungsänderungsgesetz (vgl. Fragestunde in der 10. Sitzung am 2. Dezember 1965)? Die Bundsregierung hat am 16. Februar d. J. auf eine entsprechende Kabinettvorlage des Bundesinnenministers diesen beauftragt, einen Gesetzentwurf zur Änderung der Beamtenbesoldung zur Einbringung im Deutschen Bundestag vorzulegen. Hierzu gehören Verbesserungen der Besoldung für die Lehrkräfte im Fachschuldienst des Bundes. Diese sollen so gestaltet werden, daß in Berücksichtigung der allgemeinen Entwicklung ein Anreiz geschaffen wird, sich für den Fachschuldienst des Bundes zu entscheiden. Der Entwurf wird in seinen Grundzügen auf dem Konzept des früheren Regierungsentwurfs eines Vierten Beamtenrechts- und Besoldungsänderungsgesetzes beruhen. Danach sollen die Fachschuloberlehrer aus der Besoldungsgruppe A 11 nach A 12 höhergestuft werden und auf herausgehobenen Dienstposten in dieser Gruppe eine Zulage erhalten. Im ganzen soll mit den Vorschlägen erreicht werden, daß den Bundesbeamten die gleichen Beförderungschancen wie in den Ländern geboten werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Conring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Gemessen an den laufenden Ausgaben vielleicht, gemessen an den Investitionsmöglichkeiten keineswegs! Ich meine nicht, daß wir so verfahren könnten, und ich teile Ihre Meinung nicht, daß wir etwa sagen könnten: Dieser Zweig kann das, was auf ihn zukommt, auch ohne die Gebührenerhöhung verkraften. Das kann er nicht, weil zu viele Investitionen auf ihn zukommen, die dort auch geleistet werden müssen.
    Meine Damen und Herren, ich habe besonders den Herren des Postverwaltungsrates die Leistungen des Bundes und ihre Bedeutung für die Bundesfinanzen in diesem schwierigen Augenblick etwas nahebringen wollen, damit sie anerkennen, daß der Bund das Seinige tut. Deshalb habe ich auch die — etwas schiefe — Vergleichszahl von 500 Millionen DM und 450 Millionen DM hier einmal vorgeführt.
    Die Ausgabenherabsetzung allein reicht aber zur Einleitung der Gesundung nicht aus. Eine Postgebührenerhöhung ist aus den bekannten Gründen gar nicht zu vermeiden. Man spricht davon — das hat Herr Gscheidle auch getan —, man müßte eigentlich noch sehr viel mehr finanziell tun und man könne so schließlich doch nicht weiterkommen. Herr Besold hat am Schluß seiner Ausführungen auch gefragt, wie man sich das denke, wenn weiterhin stark investiert werden muß.
    Man kann sich ja aber auch vorstellen, daß das Tempo der Investierungen nicht überall so bleiben muß, vielleicht wohl auf den Gebieten, die unmittelbar lukrativ sind, so daß sich hier die Investitionsmittel rasch wieder verzinsen und tilgen. Auf den anderen Gebieten ist das etwas problematischer. Sehen Sie sich das große und technisch modernste Gebiet, das die Post hat, nämlich das Fernmeldewesen, einmal unter diesem Gesichtspunkt an. Der Selbstwähldienst ist in wirtschaftlich bedeutenden Staaten — bedeutenderen, als wir es sind — wie etwa in den USA nur zu 46 % vorhanden, während er bei uns bei 96 % liegt. Sehen Sie europäische Staaten, sehen Sie Italien, Frankreich, England an.
    Die .Prozentzahlen sind dort 30, 40 oder 50. Meinen Sie, daß die Wirtschaft jener Staaten nennenswert darunter gelitten hat, daß sie de s h a l b hinter uns zurückliegen? Natürlich hinkt jeder Vergleich. Aber die Behauptung, daß man sagt, wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre unsere Wirtschaft erheblich geschädigt, scheint mir etwas übertrieben zu sein, zumal wir bei den Investitionen, meine Herren, nicht nur mit Rücksicht auf den Bundeshaushalt — der mir als Mitglied des Haushaltsausschusses besonders naheliegt —, sondern ganz allgemein darauf zu achten haben, daß die Investierung in ihrer Höhe, in ihrem Umfang und in ihrem Zeitpunkt der Wirtschaftskraft dieses Bundesunternehmens entsprechen muß. Wenn wir anders verfahren, bewegen wir uns in einem unwirtschaftlichen Raum, ganz abgesehen davon — Herr Gscheidle, ich bin Ihnen dankbar, daß gerade Sie als Postverwaltungsrat darauf hingewiesen haben —, daß auch die Liquidität berücksichtigt werden muß, auch bei der Entscheidung über Umfang und Zeitpunkt von Investitionen. Man kann nicht ein noch so komplett-technisches Postwesen herstellen, wenn man nicht diese Dinge gleichzeitig mit im Griff behält. Wir vom Haushaltsausschuß möchten nicht gern etwa durch ein zeitlich oder in "seinem Umfang überzogenes Investitionsprogramm, und zwar auf den Gebieten, auf denen nicht rasche Gewinne zu erwarten sind, vor die Frage gestellt werden, die uns bei der Bundesbahn haushaltsmäßig genügend zu schaffen macht. Man muß prüfen, ob das noch so wünschenswerte Maß der Investitionen, über die sich jedermann freut, im richtigen Verhältnis zur Wirtschaftskraft und zu den anderen gebotenen Rücksichten wie etwa der Liquiditätserhaltung steht.
    Nun, meine Damen und Herren, ich will nicht weiter ausholen. Ich möchte den Herrn Postminister darauf aufmerksam machen, daß es in dem großen Bereich der Post eine ganze Reihe von Dienstzweigen gibt, die nach wie vor defizitär sind. Wer sich darüber informieren möchte, braucht sich nicht bei politischen Rednern zu informieren; er kann einfach Ihre gelbe Postzeitschrift hernehmen und dort einen Artikel nachlesen, der Ende Februar 1966 erschien und in dem gesagt ist, daß auch nach der Postgebührenerhöhung eine ganze Reihe von Postzweigen defizitär sein werden.
    Dazu möchte ich nur wenige Bemerkungen machen. Der Paketdienst war bisher — er ist ja ein Schmerzenskind — mit 280 Millionen defizitär, der Postzeitungsdienst — die viel besprochenen Subventionen! — war es mit 200 Millionen, wobei man bedenken muß, daß es diese Art des Zeitungsdienstes in den USA und in Großbritannien nicht gibt und daß dort trotzdem Zeitungen und Illustrierte herausgebracht und auch wirtschaftlich vertrieben werden können. Ich will nicht sagen, daß dieser Dienst nicht sein darf, aber es bedarf einer genauen Prüfung, inwieweit eine solche Subvention weiterhin gerechtfertigt ist. Ich kann es nicht übersehen. Der Postreisedienst ist defizitär — ich brauche die Summen nicht zu nennen —, der Postscheckdienst ist defizitär, der Rentenanweisungsdienst ist defizitär, Postanweisungs- und Telegrammdienst sind defizitär. Das alles wissen wir,



    Dr. Conring
    das können wir alles aus dem Gutachten entnehmen.
    Aber ich wollte durch diese Bemerkungen den Postminister veranlassen, doch dafür zu sorgen, daß die guten Vorschläge über diese einzelnen Zweige in dem Sachverständigengutachten nun nicht in langwierigen kommissarischen Ministerialbesprechungen weiter über Jahre hin behandelt werden — das ist im übrigen, glaube ich, schon in hinreichendem Maße geschehen, auch schon bevor die Sachverständigen diese Gedanken ausgesprochen haben —, sondern daß man sich mit jeder möglichen Beschleunigung darum bemüht, inwieweit man diese einzelnen Zweige ohne allzugroßen Zeitverlust jetzt ehestens aus dem defizitären Bereich herausbringen kann. Denn die Globaldeckung, meine Damen und Herren, ist keine Lösung. Es heißt oftmals, daß die Post ein Ganzes sei, und wenn hier ein einzelner Zweig sei, der nicht defizitär sei, so würde dieser dafür sorgen, daß die anderen, defizitären Zweige zu einem ausgeglichenen Einnahme- und Ausgabeverhältnis kämen. Diese Einstellung ist aus guten Gründen, die Sie in dem Postgutachten finden, abzulehnen. Herr Postminister, Sie werden sicher dahin streben — und die übrigen Herren vom Postverwaltungsrat werden vielleicht eine ähnliche Haltung einnehmen; das ist im Gutachten auch deutlich gesagt —, daß wir dahin kommen, daß die einzelnen Postzweige in sich ausgeglichen werden. Das wird man nicht chemisch rein bis in alle Einzelheiten und Feinheiten machen können. Aber man wird doch ernstlich dahin streben müssen, eine maximale Annäherung an einen Ausgleich jedes einzelnen Betriebszweiges zu erreichen.
    Ich möchte den Herrn Minister auch bitten, sich insbesondere den Paketdienst und den Reisedienst anzusehen. Das sind beides Dienste, die auch von einem anderen Bundesunternehmen betrieben werden. Es ist, glaube ich, in der näheren Zukunft eine weit größere Kooperation auf diesen Gebieten notwendig als bisher. Wenn in absehbarer Zeit Eisenbahnstrecken stillgelegt werden und es zu einer sogenannten Flächenbedienung kommen sollte, dann spätestens wird die Frage des Paketdienstes und des Reisedienstes überprüft sein müssen. Ich will darauf nicht im einzelnen eingehen. Das würde zu weit führen. Ich mache nur in diesem Zusammenhang noch darauf aufmerksam, daß es nicht unbedingt wünschenswert ist, daß Reparaturwerkstätten, wovon es immerhin noch 22 bis 25 für den Postreisedienst und eine entsprechende Anzahl für den Eisenbahndienst gibt, in eigener Regie geführt -werden. Ich glaube, vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt gesehen kämen die Post und die Eisenbahn besser weg, wenn sie sich da der Privatwirtschaft bedienten. Das bedarf der wirtschaftlichen Überprüfung, die nicht allzu lange dauern sollte.
    Wenn die Post auf Gebieten, in denen sie in Konkurrenz mit der Privatwirtschaft steht, etwa mit Banken und Sparkassen bei ihrem Postsparkassendienst, bei ihrem Postscheckdienst und beim Postüberweisungsdienst, defizitär ist, dann muß sich der Kunde, der diese Dienste in Anspruch nimmt, darüber klar sein, daß diese Zweige in sich rentabel sein müssen und daß sich Einnahmen und Ausgaben wenigstens ausgleichen müssen, die dafür nötigen Gebühren muß er sich schon gefallen lassen. Er kann diese Dienstleistungen auch im privaten Sektor haben. Da muß er überlegen, welchen Weg er gehen will. Aber daß der Steuerzahler dazu beiträgt, diese Zweige, den Postscheckdienst, den Postsparkassendienst und den Postüberweisungsdienst, rentabel zu machen, das scheint mir wirtschaftlich nicht vertretbar zu sein. Es wird wohl etwas schwierig sein, diese Gedanken zu verwirklichen. Aber sie müßten verwirklicht werden.
    Ich empfehle, die bis ins einzelne gehenden Vorschläge der Sachverständigen und die sicher auch bis ins einzelne gehenden Vorschläge aus Ihrem Hause, die seit vielen Jahren vorliegen, bald zusammengefaßt zu behandeln, damit ohne jeden Zeitverlust dem ersten Schritt, den wir heute tun, ein weiterer Schritt zur Gesundung der Post folgen kann.
    Die Postsachverständigen haben sicher mit Recht gesagt, daß es rein sachliche Erwägungen seien, die sie in diesem Gutachten angestellt hätten, und daß
    die politischen Instanzen die ihnen obliegenden Aufgaben wahrzunehmen hätten. Aber ich habe nach allen Eindrücken aus der Vergangenheit die Auffassung, daß jedesmal, wenn die politischen Instanzen eingegriffen haben, dies der Post wirtschaftlich nicht besonders gut bekommen ist, daß es vielmehr meistens zu Lasten der wirtschaftlichen Natur der Post gegangen ist.
    Zum Schluß möchte ich auf das aufmerksam machen, was die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme gesagt hat, daß sie — ich zitiere — „schrittweise die Empfehlungen der Sachverständigenkommission nach kostendeckenden Gebühren verwirklichen werde". Ich höre, daß Sie eine Abteilungsleiterkonferenz eingesetzt haben, die diese Dinge prüfen soll. Ich möchte anerkennen, daß der erste Schritt in Richtung auf eine Gesundung der Post ein schneller, ein mutiger und ein nicht gerade populärer Schritt ist. Wir werden Sie, Herr Postminister, bei diesem ersten Schritt unterstützen, und wir hoffen, daß Sie die angekündigten weiteren Schritte, um die Post gesund zu erhalten, bald nachfolgen lassen werden.
    Ich bitte das Hohe Haus, das Sachverständigengutachten, wie schon vorgeschlagen wurde, dem Postausschuß und zur Mitberatung d em Haushaltsausschuß zu überweisen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Häfele.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hansjörg Häfele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte keine große Rede halten, sondern nur ganz kurz ein paar Bemerkungen zum Zweig Postreisedienst anbringen. Ich möchte nämlich die Bundesregierung und auch die Ausschüsse, an die dieses Gutachten überwiesen wird, bitten, noch einmal ernsthaft zu überprüfen, ob nicht die beiden Dienstzweige Postbusse und



    Dr. Häfele
    Bahnbusse zusammengelegt und einem Unternehmen, am besten wohl der Bundesbahn, überlassen werden können. Diese Frage scheint mir in Zukunft noch bedeutsamer zu werden. Da dürfen wir, glaube ich, keine Illusionen haben: gerade in den dünnbesiedelten Gebieten wird die Bundesbahn künftig noch mehr Strecken stillegen. Der Überlandverkehr mit Bussen wird also sowohl für die Bahnbusse als auch für die Postbusse von noch größerer Bedeutung sein.
    Wir haben an Hand des Gutachtens festgestellt, daß auch dieser Dienstzweig bei der Bundespost defizitär ist. Etwa ein Drittel der Kosten wird durch die Erlöse nicht gedeckt. Dagegen steht in dem Gutachten, daß bei der Bundesbahn im Jahre 1963 — das ist das letzte Jahr, für das Zahlen bei der Bundesbahn zur Verfügung standen — in diesem Sektor geringfügige Erlöse vorhanden waren. Ich glaube, daß auf Grund der Doppelspurigkeit der beiden Unternehmen nicht bloß durch die erforderliche Abstimmung — das Verwaltungsabkommen zwischen Bahn und Post mag so gut sein wie auch immer — ein Verschleiß an Arbeit entsteht, sondern auch erhöhte Kosten auftreten, und ich kann mir vorstellen, daß durch die Zusammenfassung dieser beiden Zweige in einer Hand die Sache rentabler gestaltet werden kann.
    Ich möchte deshalb beantragen, daß das Gutachten und die Stellungnahme der Bundesregierung dazu speziell wegen dieser Frage zur Mitberatung an den Verkehrsausschuß überwiesen werden.
    Herr Minister, wenn Sie die Berichte aus der Bürokratie der Bundespost und der Bundesbahn anfordern, bekommen Sie wahrscheinlich die Antwort: Das war immer so; das können wir nicht ändern! Aber damit kann ich mich nicht zufrieden geben. Wenn alte Zöpfe schön sind, können wir sie ruhig stehenlassen, aber wenn sie häßlich geworden sind, müssen wir den Mut haben, sie abzuschneiden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)