Rede von
Kai-Uwe
von
Hassel
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich darf mit dem ersten Teil Ihrer Frage beginnen — Sie haben zwei Fragen gestellt — und vorausschikken, daß ich selber das gegenteilige Verfahren als höchst unbefriedigend ansehe, nicht nur weil ich persönlich davon überzeugt bin, sondern weil ich aus einer Fülle von Briefen, die ich aus den Reihen des Bundestages, aber genauso aus der deutschen interessierten Öffentlichkeit bekomme, sehe, wie diese Regelung draußen kritisiert wird; ich behaupte, Herr Kollege Dr. Schäfer, zu Recht kritisiert wird. Es hat doch gar keinen Zweck, daß ich das verschleiere oder beschönige. Ich bin nicht damit einverstanden. Ich kann Ihnen nur sagen, daß ich in der Zwischenzeit, in diesen zwei Jahren, die Möglichkeiten zur Einziehung der Abiturienten ausgeweitet habe, aber noch nicht an dem Punkt angelangt bin, zu dem das ganze Hohe Haus und ich kommen wollen.
Der Teil 2 Ihrer Frage ist folgendermaßen zu beantworten. Wir haben unter den 35 % z. B. die Abiturienten, die wir aussortiert haben, weil sie eine technische Disziplin studieren wollen und vor ihrem Studium ein Praktikum absolvieren müssen. Die können dieses Praktikum vorher anfangen und verlieren überhaupt nichts. Daher scheint mir, daß die Zahl von 35 % erst dann, wenn sie um diesen Anteil vermindert wird, den wirklichen Härteteil ergibt. Es gibt eine Reihe anderer Studenten, .die sagen: Ich gehe nach meinem Abitur erst einmal eine Zeit ins Ausland, um Sprachen zu lernen. Auch dort scheint mir keine besondere Härte gegeben zu sein.
Dennoch — ich wiederhole es — strebe ich an, eine einheitliche Regelung für die Abiturienten zu finden, daß sie nach ihrem Abitur beginnen können. Dabei möchte ich aber hinzufügen — und darin weiß ich mich mit dem Hohen Hause einig —, daß im Interesse nicht nur unserer Bevölkerung, sondern speziell der deutschen Soldaten endlich ein einheitliches Schuljahr gefunden werden sollte. Schon die ständigen Versetzungen von Vätern, deren Kinder dann in andere Länder mit anderen Schulsystemen kommen, zwingt zu einer einheitlichen Regelung.