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    Deutscher Bundestag 180. Sitzung Bonn, den 6. Mai 1965 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Heiland . . . . . 9067 A Fragestunde (Drucksache IV/3340) Frage des Abg. Schwabe: Hausdetektive in Selbstbedienungsläden Dr. Weber, Bundesminister . . . 9067 D Schwabe (SPD) 9068 A Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Blutproben bei alkoholverdächtigen Angehörigen von Stationierungsstreitkräften 9068 B Fragen des Abg. Dr. Luda: Äußerung des Generalstaatsanwalts Bauer betr. Rechtsentwicklung in der Bundesrepublik und in der „DDR" Dr. Weber, Bundesmdnister . . . . 9068 B Dr. Luda (CDU/CSU) 9068 D Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 9069 B Dr. Kohut (FDP) 9069 B Müller (Aachen-Land) (CDU/CSU) 9069 C Sänger (SPD) . . . . . . . . 9069 D Jahn (SPD) 9070 B Schultz (FDP) 9070 C Ritzel (SPD) . . . . . . . . 9070 D Ertl (FDP) . . . . . . . . . 9071 B Fragen 'des Abg. Dr. Wuermeling: Äußerungen von Bundesminister Dr. Mende über die Entscheidung des Bundestages in der Verjährungsfrage Dr. Weber, Bundesminister . . . . 9071 D Dr. Wuermeling (CDU/CSU) . . 9072 C Jahn (SPD) 9073 C Moersch (FDP) 9074 A Ertl (FDP) 9074 A Schultz (FDP) 9074 B Dr. Mommer (SPD) 9074 B Junghans (SPD) 9074 C Busse (FDP) 9074 D Frage des Abg. Josten: Mindeststrafen für Kindesmißhandlungen Dr. Weber, Bundesminister . . . 9074 D Josten (CDU/CSU) 9075 A Fragen des Abg. Ritzel: Schadensleistungen der Haftpflichtversicherungen Dr. Neef, Staatssekretär 9075 B Ritzel (SPD) 9075 C Dröscher (SPD) 9076 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Mai 1965 Frage des Abg Hörmann (Freiburg) : Bau von Parkgaragen 9076 D Frage des Abg. Müller (Ravensburg) : Zollanlegestellen im Bodensee . . . 9077 A Fragen des Abg. Müller (Ravensburg) : Bestimmungen für die Zoll- und Paßkontrolle im Bodenseegebiet . . . . 9077 A Frage des Abg. Dr. Mommer: KFZ-Steuer für französische Taxifahrer beim Grenzübertritt nach Deutschland Grund, Staatssekretär 9077 B Dr. Mommer (SPD) 9077 C Fragen des Abg. Dr. Effertz: Getreidepreise in der EWG Schwarz, Bundesminister . . . 9078 A Ertl (FDP) 9078 B Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Aufforstung in der Westpfalz . . . . 9078 C Frage des Abg. Ertl: Zukünftige Agrarpolitik Schwarz, Bundesminister . . . 9078 D Ertl (FDP) 9078 D Nächste Sitzung 9079 C Anlagen 9081 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Mai 1965 9067 180. Sitzung Bonn, den 6. Mai 1965 Stenographischer Bericht Beginn: 14.33 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Frau Ackermann 7. 5. Dr. Adenauer 7. 5. Frau Albertz 6. 5. Arendt (Wattenscheid) 7. 5. Dr. Arnold 7. 5. Dr. Atzenroth 6. 5. Dr. Dr. h. c. Baade 7. 5. Bading * 7. 5. Bals 7. 5. Bauer (Würzburg) ** 7. 5. Bäuerle 7. 5. Bergmann * 6. 5. Berkhan 7. 5. Dr. Besold ** 7. 5. Frau Beyer (Frankfurt) 11. 5. Biegler 7. 5. Fürst von Bismarck ** 7. 5. Blachstein ** 7. 5. Blumenfeld 8. 5. Bühler 7. 5. Burckardt 6. 5. Dr. h. c. Brauer ** 7. 5. Corterier ** 7. 5. van Delden 6. 5. Frau Döhring 7. 5. Dürr 8. 5. Eichelbaum 8. 5. Frau Dr. Elsner 7. 5. Frau Engländer 15. 5. Etzel 6. 5. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) ** 7. 5. Franke 6. 5. Dr. Frede 6. 5. Dr. Frey (Bonn) 8. 5. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 7. 5. Fritsch 7. 5. Frau Funcke (Hagen) 6.5. Dr. Furler ** 7. 5. Gaßmann 7. 5. Frau Geisendörfer 7. 5. Gewandt 7. 5. Dr. Götz 7. 5. Dr. Gradl 7. 5. Haage (München) 15.5. Dr. Dr. Heinemann 7. 5. Hilbert 7. 5. Hirsch 7. 5. Höhmann (Hessisch Lichtenau) 7. 5. Höhne 7. 5. Hösl 7. 5. Frau Dr. Hubert ** 7. 5. Dr. Huys 7. 5. Illerhaus * 7. 5. Dr. Jaeger 8. 5. Dr. h. c. Jaksch 6. 5. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an einer Tagung - der Beratenden Versammlung des Europarats Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Jungmann 6. 5. Kahn-Ackermann ** 7. 5. Frau Dr. Kiep-Altenloh 7. 5. Frau Kleinert 15. 5. Dr. Kliesing (Honnef) ** 7. 5. Knobloch 7. 5. Dr. Koch 6.5. Dr. Kopf ** 7. 5. Kraus 6. 5. Krüger 7. 5. Kulawig * 6. 5. Lenz (Brühl) * 6. 5. Lenze (Attendorn) ** 7. 5. Leukert 6. 5. Liehr 7. 5. Dr. Löhr 7. 5. Frau Lösche 7. 5. Lücker (München) * 7. 5. Maier (Mannheim) 7. 5. Mattick 7. 5. Mauk * 6. 5. Frau Dr. Maxsein ** 7. 5. Memmel ** 7. 5. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 6. 5. Dr. von Merkatz ** 7. 5. Merten * 6. 5. Mertes 6. 5. Dr. Meyer (Frankfurt) ** 7. 5. Michels 7. 5. Dr. Miessner 6. 5. Frhr. von Mühlen ** 7. 5. Müller (Worms) 7. 5. Neumann (Allensbach) 7. 5. Neumann (Berlin) 7. 5. Nellen 7. 5. Dr. Dr. Oberländer 7. 5. Paul ** 7. 5. Frau Pitz-Savelsberg ** 7. 5. Frau Dr. Probst 7. 5. Rademacher 7. 5. Dr. Ramminger 7. 5. Frau Renger ** 7. 5. Riedel (Frankfurt) 7. 5. Riegel (Göppingen) 7. 5. Dr. Rutschke ** 7. 5. Frau Schanzenbach 6. 5. Schlüter 22.5. Dr. Schneider (Saarbrücken) 7. 5. Dr. Schwörer 6. 5. Dr. Seffrin ** 7. 5. Seidel (Fürth) 7. 5. Seidl (München) *1 7. 5. Dr. Serres ** 7. 5. Dr. Stammberger 7. 5. Dr. Starke 7. 5. Dr. Stecker 7. 5. Steinhoff 15. 5. Frau Stommel 7. 5. Strauß 7. 5. Frau Strobel 7. 5. Unertl 8. 5. Verhoeven 10.5. Dr. Frhr. von Vittinghoff-Schell ** 7. 5. 9082 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 180. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 6. Mai 1965 Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Wahle ** 7. 5. Wehner 7. 5. Weinkamm* 8.5. Werner 6. 5. Wienand** 7. 5. Dr. Willeke 7. 5. Dr. Zimmer ** 7. 5. Zoglmann 6. 5. Zühlke 6. 6. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 27. April 1965 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hörmann (Freiburg) (Drucksache IV/3340 Frage X/1) : Plant die Bundesregierung Maßnahmen, die geeignet sind, die Schaffung zusätzlichen Parkraums in den Zentren der Großstädte zu erleichtern? Die Bereitstellung von Parkraum zählt naturgemäß zu den Aufgaben der Gemeinden. Daher ist auch die Schaffung zusätzlichen Parkraumes in den Zentren der Großstädte vornehmlich eine kommunale Angelegenheit. Nach den zur Zeit gültigen Bestimmungen besitzt der Bund auf bautechnischem Gebiet keine Möglichkeit, die Errichtung weiterer Stellplätze — etwa in Verbindung mit dem Ausbau von Ortsdurchfahrten der Bundesfernstraßen — zu fördern. Es wird zu prüfen sein, ob sich diese Bestimmungen sachlich ausweiten lassen. Ob darüber hinaus der Bund die Möglichkeit hat, z. B. durch steuerlichen Anreiz zur Schaffung weiteren Parkraumes beizutragen, bedarf einer weiteren Prüfung. Die Unterbringung des ruhenden Verkehrs in den Zentren der Großstädte ist ein wichtiges Teilproblem, das mit der allgemeinen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden eng verknüpft ist. Die Bedeutung dieses Problems wird durch das Enquete-Gesetz vom 1. August 1961 unterstrichen, mit dem hierüber eine Untersuchung durch eine Sachverständigenkommission veranlaßt wurde. Die Bundesregierung hat es begrüßt, daß der Gesetzgeber dabei auch untersuchen ließ, wie die Schwierigkeiten bei der Unterbringung des ruhenden Verkehrs behoben werden können und wie die private Initiative zur Errichtung von Anlagen für den-ruhenden Verkehr gefördert werden kann. Die Sachverständigenkommission hat in ihrem Bericht, der dem Deutschen Bundestag als Bundestagsdrucksache Nr. IV/2661 vorliegt, hierzu eine Reihe detaillierter Vorschläge unterbreitet. Sie betreffen sowohl die Bereitstellung von Stellplätzen für den Kraftfahrer durch die Anlieger als auch das Zusammenwirken von Gemeinden und privater Initiative bei der Schaffung von Stellplätzen. Weitere Überlegungen und Maßnahmen zur Problemlösung können nur im Zusammenhang mit dem Bericht der Sachverständigenkommission und im Einvernehmen mit den Ländern erfolgen. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Bornemann vom 29. April 1965 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hör- mann (Freiburg) (Drucksache IV/3340, Frage XI/1): Welche Folgen für die Fernsehteilnehmer in und um Freiburg (Breisgau) hat der Einspruch der Schweiz gegen den Fernsehsender Kaiserstuhl, der seine Sendungen auf Kanal 51 ausstrahlt? Nach den Bestimmungen des Rundfunkabkommens von Stockholm darf der Kanal 51 nur dann am Standort Kaiserstuhl eingesetzt werden, wenn unter anderem die Schweiz damit einverstanden ist. Die Deutsche Bundespost wird versuchen, in Verhandlungen mit der Schweiz den Einspruch zu entkräften. Zur Zeit können etwa 30 % der Fernsehteilnehmer in und um Freiburg im Breisgau das 1. Fernsehprogramm über den Kanal 7 vom Standort Loretto-berg und etwa 70 % über den Kanal 58 vom Standort Kaiserstuhl störungsfrei empfangen. Sofern der Einspruch der Schweiz nicht entkräftet werden kann und das 1. Programm zu einem jetzt noch nicht übersehbaren Zeitpunkt über den Kanal 51 von einem anderen Standort abgestrahlt werden müßte, wären-die betroffenen Fernsehteilnehmer leider gezwungen, ihre Antenne auf diesen Standort neu einzurichten bzw. eine zusätzliche Antenne zu beschaffen. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Steinmetz vom 29. April 1965 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Unertl (Drucksache IV/3340 Fragen XI/2 und XI/3) : Ist dem Bundespostminister bekannt, daß ein Präsident einer OPD an seine Beamten eine Weisung ergehen ließ, wonach er untersagt, daß sich Postbeamte bei der kommenden Kommunalwahl zum Bürgermeister wählen lassen? Was gedenkt der Bundespostminister zu tun, um die in Frage XI/2 genannte unverständliche Beeinflussung eines staatsbürgerlichen Rechtes aller Postbeamten zu vermeiden? Zu Frage XI/2: Es trifft nicht zu, daß ein Präsident einer Oberpostdirektion an die ihm unterstellten Beamten eine Weisung ergehen ließ, wonach den Beamten untersagt ist, bei einer künftigen Kommunalwahl für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Von uns ist eine Anordnung dieses Inhalts, die im übrigen gegen den Grundgedanken des § 89 Abs. 3 Bundesbeamtengesetz verstoßen würde, ebenfalls nicht erlassen worden. Es ist uns vielmehr im Gegenteil bekannt, daß eine Anzahl von Beamten der Deutschen Bundespost zu Bürgermeistern oder in andere kommunale Ämter gewählt worden ist, und daß diese Beamten diese Ämter auch tatsächlich wahrnehmen, ohne daß ihnen durch ihre vorgesetzte Dienststelle hierbei Schwierigkeiten bereitet werden. Zu Frage XI/3: Die Beantwortung dieser Frage erledigt sich durch meine Antwort auf Ihre erste Frage. Sie werden deshalb dafür Verständnis haben, daß ich keine Veranlassung habe, irgendwelche Maßnahmen zu treffen, die die staatsbürgerlichen Rechte der Postbeamten erneut bestätigen sollen.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
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    Ich bitte, die Fragen V/5 bis V/7 im Zusammenhang beantworten zu dürfen.


Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Dann rufe ich auch die Fragen V/6 und V/7 — des Herrn Abgeordneten Dr. Wuermeling — auf:
Teilt der Bundeskanzler die Auffassung, daß solche Methoden verleumderischer Herabsetzung des deutschen Parlaments vor der Öffentlichkeit, wie in Frage V/5 zitiert, vor 1933 zur Zerstörung unserer demokratisch-parlamentarischen Ordnung wesentlich beigetragen haben?
Ist der Bundeskanzler gewillt, sich in seinem Amt als Bundeskanzler weiter durch eine Persönlichkeit vertreten zu lassen, die in der in Frage V/5 zitierten Weise das Ansehen des Parlaments untergräbt bzw., wenn die gemeldeten Äußerungen bestritten werden sollten, nicht einmal durch eine faire öffentliche Erklärung davon abrückt?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Es ist die legitime Aufgabe der Parteien, daß sie ihre politische Haltung den Wählern in Versammlungen, Podiumsdiskussionen, öffentlichen Foren und dergleichen erläutern und sich auch den Fragen des Bürgers stellen. Besonders nötig ist diese Diskussion bei Problemen, die in der Öffentlichkeit so leidenschaftlich erörtert worden sind, wie das z. B. bei der Verjährungsfrage der Fall gewesen ist.
    Die Bundesregierung wird zwar darauf zu achten haben, daß durch die Teilnahme von Regierungsmitgliedern an solchen Diskussionen die ersprießliche Zusammenarbeit im Kabinett nicht gefährdet



    Bundesminister Dr. Weber
    wird und das Ansehen demokratischer Einrichtungen nicht gemindert wird. Sie ist aber nicht dazu berufen, über solche Diskussionen im parteipolitischen Raum Zensuren zu erteilen.
    Die Veranstaltung, mit der sich Ihre Fragen, Herr Abgeordneter Wuermeling, befassen, war ganz eindeutig eine Parteiveranstaltung. Entscheidend für die Fragen, die Sie gestellt haben, erscheint mir, daß die Presseveröffentlichung, auf die Sie sich berufen, mit der Tonbandaufzeichnung, die mir vorliegt, in einem wesentlichen Punkt nicht übereinstimmt. Nach dem Zeitungsbericht soll Herr Dr. Mende erklärt haben: Der Bundestag hat unter Druck entschieden. So lautet auch die von Ihnen angesprochene Balkenüberschrift. Nach der Tonbandaufzeichnung hat er jedoch gesagt:
    Die Entscheidung des Deutschen Bundestages ist nach meiner Überzeugung unter dem Eindruck inner- und außenpolitischer Pressionen so und nicht anders erfolgt.

    (Lachen bei der SPD.)

    Durch diesen durch das Tonband erhärteten Wortlaut der Erklärung erweist sich die von Ihnen angezogene Presseäußerung als unzutreffend.
    In den Debatten vom 10. und 25. März haben sich fast alle Redner — ich könnte das mit zahlreichen Beispielen belegen — mit der Frage des Drucks von innen und außen befaßt und auseinandergesetzt. Herr Kollege Benda hat dazu aus einem Leitartikel einer angesehenen Zeitung zitiert; der Satz lautet ) dahin, daß das, was freiwillig und rechtzeitig als ein moralischer Akt hätte geschehen müssen und sollen, jetzt unter dem Druck der Weltmeinung als ein mit Opportunismus belasteter politischer Akt geschehe. Er fuhr dann wörtlich fort:
    Ich halte diese Meinung für ganz falsch. Die Antragsteller — soweit ich für meine 49 Kollegen und für mich selbst sprechen darf — haben in dieser Frage unter einem Druck gestanden und stehen heute noch unter einem Druck: keinem Druck des Auslands, sondern dem Druck der eigenen Überzeugung!
    Ich darf weiter auf die Ausführungen des Herrn Kollegen Dr. Arndt verweisen, der ausgeführt hat, daß wir eine Weltmeinung legitim beachten können, wenn wir sie für richtig halten. Er hat hinzugesetzt:
    Ich glaube, wir haben nicht Anlaß, uns, wie das manche tun, so ungeheuer in die Brust zu werfen, als ob uns niemand in der Welt draußen etwas sagen könnte.
    Die Weltmeinung ist in der Debatte vom 10. und 25. März 1965 gebührend als ein politisches Faktum gewürdigt worden. Aber sie war eben nur ein Faktum. Ich möchte das mit den Worten belegen, die der Herr Präsident dieses Hohen Hauses am Schluß der Debatte vom 25. März 1965 gefunden hat:
    Diese Stunde ist nicht die Stunde, in der das frei gewählte Parlament der Deutschen einem Druck von außen gewichen ist, und diese Stunde ist auch keine Stunde des mangelnden Respekts vor dem geschriebenen Recht. Nein, wenn ich
    dieses Haus recht verstanden habe, dann gehört sie allein dem Dienst an der Gerechtigkeit und dem redlichen Willen, mit der Last unserer jüngsten Geschichte so ehrenhaft fertig zu werden, daß wir vor uns selbst und der Welt damit bestehen können.
    Die Bundesregierung hat dieser zutreffenden Feststellung des Herrn Bundestagspräsidenten nichts hinzuzufügen.