Rede von: Unbekanntinfo_outline
Ich beantworte die Frage des Herrn Abgeordneten Dr. Mommer wie folgt.
Bereits in der Fragestunde vom 24. Januar 1964 habe ich an Hand der wissenschaftlichen Untersuchungen des In- und Auslandes erklären müssen, daß ein ungünstiger Einfluß des Zigarettenrauchens auf die Gesundheit nicht zu bestreiten sei und daß bei Zigarettenrauchern allgemein eine höhere Sterblichkeit zu bestehen scheine. Neuere Feststellungen, darunter Berichte der Weltgesundheitsorganisation, haben die Gesundheitsschädlichkeit des Zigarettenrauchens und die höhere Sterblichkeitsquote der Raucher eindeutig bestätigt.
Die Bundesregierung beobachtet daher mit großer Sorge, daß in der Bundesrepublik bei steigendem Wohlstand der Zigarettenkonsum von Jahr zu Jahr zunimmt. Sie glaubt aber nach wie vor, daß dieser gesundheitlich bedenklichen Entwicklung, die wir auch im Ausland feststellen, am besten mit einer verstärkten, möglichst breit angelegten Aufklärung über die Gefahren des Genußmittelmißbrauchs und I besonders des Zigarettenkonsums begegnet werden kann. Diese Aufklärung wird durch eine Beschränkung der Zigarettenwerbung zu ergänzen sein. Das Bundesministerium für Gesundheitswesen setzt daher seine Bemühungen um eine gezielte, vor allem an die Jugend gerichtete Aufklärung fort.
Was die Werbung angeht, so habe ich Grund zu der Annahme, daß die Zigarettenindustrie durch eine von mir angeregte freiwillige Selbstbeschränkung Auswüchse in der Werbung in Kürze unterbinden wird. Der dem Hohen Hause vorliegende Initiativantrag, jegliche Werbung im Fernsehen zu verbieten, wird vom Bundesgesundheitsministerium gerade auch unter dem Gesichtspunkt des wachsenden Konsums von Genußmitteln und Zigaretten begrüßt.