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ID0413030500

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    Deutscher Bundestag 130. Sitzung Bonn, den 10. Juni 1964 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . .. . . . 6277 A Fragestunde (Drucksache IV/2319) Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Nationalkomitee der kroatischen Ustaschi Dr. Mende, Stellvertreter des Bundeskanzlers . . . 6277 D, 6278 A Schwabe (SPD) . . . . . . . . 6278 A Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Zuschüsse für das Pfalz-Theater und das Pfalz-Orchester Dr. Mende, Bundesminister 6278 A, B, C Dr. Müller-Emmert (SPD) . . . . 6278 B Biechele (CDU/CSU) . . . . . . 6278 C Frage des Abg. Dr. Tamblé: Benutzung österreichischer Postsparbücher in der Bundesrepublik Bornemann, Staatssekretär 6278 D, 6279 B Schwabe (SPD) . . . . . . . . 6279 A Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Schwierigkeiten bei der Anwendung des Bundesbaugesetzes Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . 6279 B, D, 6280 A, B, C, D Dr. Müller-Emmert (SPD) 6279 D, 6280 A Strohmayr (SPD) . . . . . . 6280 A, C Fritsch (SPD) . . . . . . . . 6280 C, D Fragen des Abg. Müller (Worms) : Nachversicherung des Jakob Koch, Worms Höcherl, Bundesminister . . . . . 6281 A Frage des Abg. Dr. Martin: Deutscher Kulturpreis Höcherl, Bundesminister . . . . 6281 B, C Dr. Martin (CDU/CSU) . . . . 6281 B, C Frage des Abg. Kubitza: Jubiläumszuwendung Höcherl, Bundesminister . 6281 D, 6282 A Kubitza (FDP) . . . . . . . . 6281 D Gscheidle (SPD) . . . . . . . . 6282 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Ein-Prozent-Klausel bei der Entwicklungshilfe Schmücker, Bundesminister . . . 6282 A, B Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 6282 B Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Sonderausgabenabzug und Vertragsabschlüsse der Lebensversicherungsgesellschaften Schmücker, Bundesminister 6282 C, 6283 B Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 6283 A II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 Frage des Abg. Dr. Gleissner: Volkswagen mit Entgiftern Schmücker, Bundesminister . . . . 6283 B Frage des Abg. Dr. Kohut: Regreßansprüche der Röhrenwalzwerke Schmücker, Bundesminister . . . 6283 C, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 6283 C, D Fragen des Abg. Dr. Kohut: Telefonanschlüsse in Kindergärten Dr. Heck, Bundesminister 6283 D, 6284 A, B Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 6284 A, B Frage des Abg. Rehs: Leistungen der Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlinge Dr. Nahm, Staatssekretär . . 6284 B, C, D Rehs (SPD) 6284 C Dr. h. c. Jaksch (SPD) 6284 D Fragen des Abg. Biegler: Tetanus-Schutzimpfungen Bargatzky, Staatssekretär . . . 6285 A, B Schwabe (SPD) . . . . . . . . 6285 B Fragen der Abg. Frau Albertz: Auseinandersetzung zwischen Frau Lore Kollbach und der Botschaft der Republik Korea Dr. Carstens, Staatssekretär . . . . 6285 C, 6286 A, B, C, D Frau Albertz (SPD) 6285 D Dr. Dr. Heinemann (SPD) . . . 6286 A Bühler (CDU/CSU) 6286 B, C Dr. Mommer (SPD) 6286 C Frage des Abg. Dröscher: Abschöpfungsbeträge bei der Einfuhr von Eiprodukten Schwarz, Bundesminister 6286 D, 6287 B Dröscher (SPD) . . . . . . . 6287 B, C Fragen des Abg. Dröscher: Einfuhr von Eiprodukten Schwarz, Bundesminister . . . . 6287 C, 6288 A, B, C, D Dröscher (SPD) . . 6287 D, 6288 A, B, C Frau Meermann (SPD) . . . . 6288 C, D Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Elektrifizierung der Bahnstrecke Mainz–Bad Kreuznach–Kaiserslautern Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . . 6289 A, B, C, D Dr. Müller-Emmert (SPD) . . . 6289 A, B Dröscher (SPD) . . . . . . . . 6289 C Frage des Abg. Dr. Gleissner: Lärm durch Kraftfahrzeuge Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 6289 D, 6290 A, B, C Schmidt (Braunschweig) (SPD) . . . 6290 A Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 6290 B Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . . 6290 C Frage des Abg. Dr. Gleissner: Verunreinigung der Luft durch Abgase von Kraftfahrzeugen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 6290 D, 6291 A, B, C, D, 6292 A, B, C Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . . 6291 A, B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 6291 B, C Börner (SPD) . . . . . . . . . 6291 D Frau Meermann (SPD) . . . . . 6292 A Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . 6292 A, B Antrag betr. Verwaltungsrat der Lastenausgleichsbank (CDU/CSU) (Drucksache IV/2321) 6292 C Entwurf eines Vierten Gesetzes über die Erhöhung von Dienst- und Versorgungsbezügen (Viertes Besoldungserhöhungsgesetz) (Drucksache IV/2317) — Erste Beratung — Höcherl, Bundesminister . . . . 6292 D Wagner (CDU/CSU) 6294 C Gscheidle (SPD) 6296 A Dr. Miessner (FDP) 6298 A Brück (CDU/CSU) 6298 D Dorn (FDP) . . . . . . . . 6298 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Mai 1964 zur Änderung des Abkommens vom 29. Oktober 1959 mit dem Spanischen Staat über Soziale Sicherheit (Drucksache IV/2318) — Erste Beratung — 6299 D Entwurf eines Gesetzes über die Alters-und Hinterbliebenenversicherung der Rechtsanwälte (Rechtsanwaltsversicherungsgesetz — RAVG) (Drucksache IV/2298) — Erste Beratung — . . . . 6299 D Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 III Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes (CDU/CSU) (Drucksache IV/2301) — Erste Beratung — 6299 D Entwurf eines Gesetzes über die Anordnung allgemeiner Zwischenfestsetzungen durchschnittlicher Jahresarbeitsverdienste in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/2304) — Erste Beratung — . . 6300 A Entwurf eines Gesetzes zum Ratsbeschluß der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom 18. Dezember 1962 über die Annahme von Grundnormen für den Strahlenschutz (Drucksache IV/1938) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie (Drucksache IV/2295) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 6300 A Entwurf eines Gesetzes zu den Verträgen vom 21. Mai 1962 über die Auslieferung und über die Rechtshilfe in Strafsachen mit dem Füstentum Monaco (Drucksache IV/2175) ; Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache IV/2297) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 6300 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der Verordnung Nr. 19 (Getreide) des Rats der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache IV/2231) ; Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache IV/2312) — Zweite und dritte Beratung — Müller (Worms) (SPD) 6300 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Landwirtschaftsgesetzes (FDP) (Drucksache IV/2011) — Erste Beratung — Logemann (FDP) 6301 D Entwurf eines Gesetzes über Vorsorgemaßnahmen zur Luftreinhaltung (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal], Dr. Dittrich, Frau Funcke [Hagen], Frau Dr. Heuser und Fraktionen der CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/2097) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Antrag betr. Kreditprogramm zur Reinhaltung der Luft (Abg. Bading, Frau Dr. Hubert, Junghans, Junker, Kurlbaum, Lange [Essen] und Fraktion der SPD) (Drucksache IV/2328); und dem Antrag betr. Richtlinien zur Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (Abg. Bading, Frau Dr. Hubert, Junghans, Junker, Kurlbaum, Lange [Essen] und Fraktion der SPD) (Drucksache IV/2329) Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 6302 C Junghans (SPD) 6303 A Frau Funcke (Hagen) (FDP) . . . 6304 B Bargatzky, Staatssekretär . . . 6305 B Entwurf einer Bundes-Tierärzteordnung (Drucksache IV/2294) — Erste Beratung — Dr. Dichgans (CDU/CSU) 6306 B Dr. Dittrich (CDU/CSU) 6307 A Bargatzky, Staatssekretär . . . 6307 C Dürr (FDP) 6308 A Präsident D. Dr. Gerstenmaier . . 6308 B Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Verkehrspolitik der Bundesregierung (Drucksache IV/2274) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses über den Antrag der Abg. Müller-Hermann, Holkenbrink, Lemmrich u. Gen. und Fraktion der CDU/CSU betr. Anpassung des Transportvolumens des Güterfernverkehrs an die Verkehrsnachfrage (Drucksachen IV/804, IV/2041) ; Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (Abg. Hilbert, Leicht, Dr. Hauser u. Gen.) (Drucksache IV/553) ; Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/2042) — Zweite Beratung —; Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (Drucksachen IV/683, IV/838 [neu]); Berichte des Haushalts- und des Finanzausschusses (Drucksachen IV/2216 und IV/2043 [neu]) — Zweite und dritte Beratung —; Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über den Ausbauplan für die Bundesfernstraßen (Abg. Lemmrich, Krug, Wagner, Porzner, Dr. Reischl, Dr. Supf, Schmidt [Kempten] u. Gen.) (Drucksache IV/1722); Schriftlicher Bericht des Verkehrsausschusses (Drucksache IV/2218) — Zweite Beratung —; Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Förderungsprogramm für die deutsche Seeschiffahrt (Drucksache IV/2227) ; Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP betr. finanzielle Verluste der Binnenschiffahrt durch die Eisperiode im Winter 1962/1963 und den Antrag der Fraktionen der SPD, FDP und IV Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 der Abg. Müller-Hermann u. Gen. betr. finanzielle Verluste der Küstenschiffahrt und der Nord-Ostsee-Schiffahrt durch die Eisperiode im Winter 1962/1963 (Drucksachen IV/1076, IV/1390, IV/2237) ; Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Sicherung des Straßenverkehrs (Drucksache IV/651); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksachen IV/2161, zu IV/2161) Dr. Bleiß (SPD) . . . . . . . . 6309 A Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . .6314 A Dr. Schwörer (CDU/CSU) . . . . 6320 A Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 6322 A Faller (SPD) 6330 D Rademacher (FDP) 6332 D Drachsler (CDU/CSU) 6338 D Börner (SPD) 6341 C Dr. Löbe (FDP) . . . . . . . 6343 C Lemmrich (CDU/CSU) . . 6345 A Seibert (SPD) . . . . . . . . 6346 D Eisenmann (FDP) 6449 A Frau Funcke (Hagen) (FDP) . . . 6361 A Seifriz (SPD) . . . . . . . . 6362 B Dr. Borttscheller, Senator (Bremen) 6370 A Nächste Sitzung 6370 D Anlagen 6371 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 6277 130. Sitzung Bonn, den 10. Juni 1964 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigungen Es isst zu lesen: 128. Sitzung Seite 6172 B Zeile 7 statt „um" : auf; Seite 6173 C Zeile 15 statt „Landtag": Landrat; 129. Sitzung Seite 6272 A Zeile 13 statt „pheripher" : peripher. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 13. 6. Arendt (Wattenscheid) * 13. 6. Dr. Arndt (Berlin) 30. 6. Dr. Atzenroth 12. 6. Bading * 13. 6. Dr.-Ing. Balke 12. 6. Bazille 12.6. Bergmann * 13. 6. Berkhan * 13. 6. Dr. Brenck 12. 6. Dr. von Brentano 4. 7. Dr. Burgbacher * 13. 6. Deringer * 13. 6. Frau Dr. Elsner * 13. 6. Even (Köln) 12. 6. Faller * 13. 6. Felder 10. 6. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 13. 6. Dr. Furler * 13. 6. Günther 12. 6. Hahn (Bielefeld) * 13. 6. Dr. Hamm (Kaiserslautern) 16. 6. Dr. Harm (Hammburg) 4. 7. Hauffe 10..6. Höhmann (Hessisch Lichtenau) 27. 6. Holkenbrink 10. 6. Hufnagel 10. 6. Illerhaus 13..6. Jacobi (Köln) 12. 6. Frau Kettig 10. 6. Klinker * 13. 6. Dr. Kreyssig * 13. 6. Kriedemann * 13. 6. Frau Dr. Kuchtner 4. 7. Kulawig * 13. 6. Leber 10. 6. Lenz (Brühl) * 13. 6. Lenze (Attendorn) 12. 6. Lermer 12. 6. Dr. Löhr 13. 6. Lücker (München) * 13. 6. Margulies * 13. 6. Mauk * 13. 6. Menke 30. 6. Michels 12. 6. Dr.-Ing. Philipp 12. 6. Frau Dr. Probst * 13. 6. Rademacher * 13. 6. Ravens 11. 6. Frau Renger 10. 6. Richarts * 13. 6. Rohde * 13. 6. Seifriz * 13. 6. Seuffert * 13. 6. Dr. Starke * 13. 6. Stein 10. 6. * Für die Teilnahme an einer Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Storch * 13. 6. Strauß 18. 6. Frau Strobel* 13. 6. Theis 10. 6. Weber (Georgenau) 10. 6. Wegener 13. 6. Wehner 10. 6. Weinkamm * 13. 6. Wischnewski 13. 6. b) Urlaubsanträge Dr. h. c. Güde 20. 6. Dr. Hellige 2. 7. Metzger 26. 6. Anlage 2 Umdruck 477 Antrag der Abgeordneten Dr. Müller-Hermann, Drachsler, Holkenbrink, Lemmrich, Wendelborn und Fraktion der CDU/CSU und der Abgeordneten Eisenmann, Ramms, Rademacher und Fraktion der FDP zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD, betreffend Verkehrspolitik der Bundesregierung (Drucksache IV/2274). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag erwartet von der Bundesregierung, daß sie sich im Sinne der im Jahre 1961 vom Bundestag verabschiedeten Verkehrsgesetznovellen nachdrücklich einsetzt 1. innerhalb der EWG für einen echten Preiswettbewerb der Verkehrsträger einschließlich der Rheinschiffahrt sowohl im grenzüberschreitenden als auch im nationalen Verkehr der Mitgliedstaaten nach den gleichen Prinzipien geordnet und nicht durch ungleiche Startbedingungen verzerrt ist, 2. für die rasche Beseitigung vorhandener Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern der Bundesrepublik, 3. für eine klare und endgültige Begrenzung der Leistungen des Bundes an die Deutsche Bundesbahn mit dem Ziel, die Eigenverantwortlichkeit der Deutschen Bundesbahn klarzustellen, 4. dafür, daß die verantwortlichen Organe der Deutschen Bundesbahn, u. a. auch in Verwertung der Vorschläge der sogenannten Brand-Kommission, unter Vermeidung jeden unwirtschaftlichen Aufwandes Rationalisierungs- und sonstige Maßnahmen treffen, um die Deutsche Bundesbahn in die Lage zu versetzen, aus eigener Kraft dem verstärkten Wettbewerb zu begegnen, 5. für eine rasche Verständigung über die Abmessungen und Gewichte für Lastkraftwagen und Anhänger innerhalb der EWG, 6372 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 6. für eine Förderung des kombinierten Verkehrs bei der Güter- und Personenbeförderung, 7. für die Vorlage eines gemeinsam mit Ländern und Gemeinden zu erarbeitenden Programms zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, 'das den Zweck hat, durch die stärkere Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel zur Entlastung der innerstädtischen und gemeindlichen Straßen und des Parkraums beizutragen, 8. für eine stärkere Bindung der konzessionierten Kraftfahrzeuge des allgemeinen Güterfernverkehrs an ihrem Standort mit dem Ziel, wirtschaftlich schwache und verkehrsungünstig gelegene Gebiete verkehrsmäßig zu fördern, 9. dafür, daß die Tarifpolitik der Bundesbahn nicht zu einer Verschlechterung der Verkehrsbedienung der revierfernen und wirtschaftlich schwachen Gebiete führen dürfen, 10. dafür, daß vor Genehmigung von Tarifanträgen eine strenge Prüfung nach den Begriffen „Allgemeines Wohl, Billigkeit und Lauterkeit" vorgenommen wird. Bonn, den 9. Juni 1964 Dr. Müller-Hermann Drachsler Holkenbrink Lemmrich Wendelborn Struve und Fraktion Eisenmann Ramms Rademacher Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 3 Umdruck 472 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (Drucksachen IV/683, IV/838 [neu], IV/2043 [neu]. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag bis zum 1. Oktober 1964 Vorschläge zu unterbreiten, durch die im Interesse der Verkehrssicherheit und zur Vermeidung eines unbilligen Wettbewerbs im Güterfernverkehr die Einführung einer Kontingentierung und Genehmigung für die Neuzulassung von Lastkraftwagen im Werkfernverkehr ermöglicht wird. Bonn, den 9. Juni 1964 Erler und Fraktion Anlage 4 Umdruck 471 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes (Drucksachen IV/683, IV/838 [neu], IV/2043 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 1 erhält folgende Fassung: Artikel 1 Das Beförderungsteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Juni 1955 (Bundesgesetzbl. I S. 366), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Änderung des Beförderungsteuergesetzes vom 19. Juni 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 771), wird wie folgt geändert: § 11 wird wie folgt geändert: 1. Absatz 1 Nr. 2 Buchstabe b erhält folgende Fassung: „b) in allen anderen Fällen 3 Pfennig je Tonnenkilometer." 2. In Absatz 2 Nr. 2 werden hinter dem Wort „Packmittel" die Worte „und Paletten" eingefügt. Bonn, den 9. Juni 1964 Dr. Barzel und Fraktion Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 5 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Bucher vom 5. Juni 1964 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Bazille [Drucksache IV/2255 Frage X/5 s)] : Im Einvernehmen mit dem Herrn Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beantworte ich die Frage wie folgt: Die Bundesregierung ist bei der Zusammenstellung der in das deutsch-italienische Abkommen vom 23. Juli 1963 aufzunehmenden deutschen geographischen Bezeichnungen ebenso wie bei den weiteren entsprechenden Abkommen mit anderen Staaten von dem Grundsatz ausgegangen, daß nur solche Bezeichnungen aufgenommen werden können, die entweder für den Export der in Betracht kommenden Erzeugnisse oder Waren in das 'betreffende Land von Bedeutung sind oder die in dem betreffenden Land bereits mißbräuchlich benutzt werden oder für ,die im Hinblick auf ihre allgemeine Bekanntheit eine mißbräuchliche Benutzung in diesem Land zu befürchten ist. Eine derartige Beschränkung ist nach Auffassung der Bundesregierung unerläßlich, um den wirklich bedeutsamen Bezeichnungen einen *) Siehe 126. Sitzung Seite 6142 A Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 6373 wirksamen Schutz zu gewährleisten und die Anlagen der Abkommen nicht unübersehbar umfangreich werden zu lassen. Was die Bezeichnung „Neckarsulm" für den dort erzeugten Wein angeht, so ist der Bundesregierung von keiner Seite, weder von einem der in Betracht kommenden Weinbauverbände noch von der Landesregierung von Baden-Württemberg noch von irgendeiner anderen Stelle, ein Vorschlag für die Aufnahme auch dieser Bezeichnung in das deutschitalienische Abkommen vom 23. Juli 1963 oder in die entsprechenden Abkommen mit anderen Staaten vorgelegt worden. Ich darf Sie aber darauf aufmerksam machen, daß nach Artikel 9 des deutsch-italienischen Abkommens ebenso wie nach den entsprechenden Vorschriften der übrigen Abkommen die Möglichkeit besteht, die Anlagen des Abkommens mit den zu schützenden Bezeichnungen in einem vereinfachten Verfahren mit Zustimmung des anderen Vertragsstaats zu ergänzen. Sollte deshalb der Bezeichnung „Neckarsulm" für Weine schon heute eine Bedeutung zukommen, die ihre Aufnahme in die Abkommen rechtfertigt, oder sollte diese Bezeichnung künftig eine solche Bedeutung erlangen, so wäre die Bundesregierung, sobald ihr dies im einzelnen dargelegt wird, selbstverständlich bereit, zu gegebener Zeit an die Regierungen der übrigen Vertragsstaaten wegen der Aufnahme dieser Bezeichnung in die Anlagen der Abkommen heranzutreten. Anlage 6 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretärs Dr. Carstens vom 5. Juni 1964 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Haase (Kassel) [Drucksache IV/2280 Frage III/2 *)] : Das seit dem 1. September 1962 in Daressalam bestehende Kulturinstitut, das vom Goethe-Institut verwaltet wird, ist nicht geschlossen worden. Die vorübergehend erwogene Absicht, das Institut auf Grund der Kürzungen im Kulturhaushalt des Auswärtigen Amts zu schließen, ist aus politischen Gründen wieder aufgegeben worden. Anlage 7 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 4. Juni 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Faller [Drucksache IV/2280 Fragen I/3 und I/4 **)]: Nach Ansicht der Bundesregierung wird es voraussichtlich in diesem Jahre auf der Rheintal-Strecke *) Siehe 128. Sitzung Seite 6182 C **) Siehe 128. Sitzung Seite 6172 B, C der Deutschen Bundesbahn nicht wiederum zu größeren Stauungen im Güterverkehr kommen, denn die im Vorjahr beobachteten Stauungen betrafen fast ausschließlich den aus der Bundesrepublik und aus den nördlich anstoßenden Ländern nach Italien laufenden Verkehr und waren durch eine erhebliche in ihrem Umfang nicht vorhergesehene Steigerung der Lieferungen nach Italien ausgelöst, die mit den Folgen des schweren Winters 62/63 und mit der Intensivierung des Güteraustausches innerhalb des Gemeinsamen Marktes zusammenhing. Inzwischen sind im Benehmen mit den Behörden der Schweiz und Italiens eine Reihe von Abhilfemaßnahmen getroffen worden, die den Verkehrsfluß erheblich verbessert haben, so daß seit Oktober vergangenen Jahres nennenswerte Störungen im Verkehr mit Italien nicht mehr aufgetreten sind. Nach Lage der Dinge sieht die Bundesbahn z. Z. keine Notwendigkeit, bei der italienischen Regierung wegen weiterer Verbesserungen der Zollabfertigungen vorstellig zu werden. Das Zollabfertigungsverfahren auf den schweizerisch/italienischen Grenzbahnhöfen ist bereits entsprechend den Anregungen der am Italienverkehr interessierten Organisationen und Eisenbahnverwaltungen beschleunigt worden. Die italienische Regierung soll z. Z. ein Gesetz vorbereiten, durch das die Zollbehandlung der Güter weiter vereinfacht wird. Anlage 8 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr.-Ing. Seebohm vom 4. Juni 1964 auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Müller (Worms) [Drucksache IV/2280 Fragen I/8, I/9 und I/10 i)]: Ihre Frage, Herr Kollege Müller, gab mir Anlaß, mir zunächst den Wortlaut des mir nicht bekannten, von Ihnen angesprochenen Schreibens des Rheinland-Pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr vom 10. März 1964 an den Gebietsausschuß Rheinhessen im Landesverkehrsverband Rheinland-Pfalz zu beschaffen. Bei dieser Gelegenheit erhielt ich zugleich Kenntnis von einem am 4. Mai 1964 vom gleichen Absender in Mainz an den Gebietsausschuß Rheinhessen gesandten Ergänzungsschreiben, daß Sie möglicherweise noch nicht kennen. Es lautet: „Im Nachgang zu meinem Schreiben vom 10. März 1964 teile ich mit, daß ich zwischenzeitlich mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten übereingekommen bin, daß das Wasserwirtschaftsamt Mainz — Sachgebiet Landschaftspflege — angewiesen wird, in Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt Mainz die Straßen Rheinhessens auf die Möglichkeit einer verstärkten Bepflanzung unter Beachtung der Verkehrssicherheit zu untersuchen und das Ergebnis in einer Karte und einer Kostenübersicht festzuhalten. Sobald das Er- *) Siehe 128. Sitzung Seite 6173 D, 6174 A 6374 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 130. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Juni 1964 gebnis dieser Untersuchung vorliegt, werde ich mit den beteiligten Ressorts prüfen, ob und welche Möglichkeiten sich doch noch für eine Berücksichtigung Ihrer Wünsche einer verstärkten Baumpflanzung an den Straßen in Rheinhessen bieten. Ich werde zu gegebener Zeit auf diese Angelegenheit zurückkommen." Ich bitte, das Ergebnis der laufenden Untersuchungen abzuwarten. Ich habe durchaus Vertrauen zu Herrn Forstmeister Pflug, daß er die schwierigen Probleme zu lösen vermag, die auf die Sünden vergangener Geschlechter zurückzuführen sind. Überall wird zur Zeit, auch in der Tagespresse, das Problem der Bepflanzung der Straßen mit Bäumen, insbesondere das Problem der Alleen diskutiert, bei denen beide Straßenseiten gleichmäßig bepflanzt sind. Ich erlaube mir dazu, auf meine Ausführungen zur Frage des Herrn Kollegen Logemann in der Fragestunde am 12. Februar 1964 zu verweisen. Sie findet sich auf Seite 5200 des Protokolls über die 114. Sitzung. Meine darin vertretene grundsätzliche Auffassung wird von der Straßenverwaltung Rheinland-Pfalz hinsichtlich der Bundesstraßen beachtet. Davon habe ich mich nochmals überzeugt. Übrigens ist mir leider eine zwingende Einwirkung zugunsten des Bepflanzens von Landstraßen I. und II. Ordnung, die nicht in der Baulast des Bundes stehen, auf die zuständigen Baulastträger nicht möglich. Ich kann hier allenfalls Empfehlungen geben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Drachsler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Kollege Eisenmann, das ist mir ebenso bekannt wie Ihnen. Ich bin ja ebenso Mitglied des Verkehrsausschusses. Ich sage ja nicht, daß der Straßengüterverkehr diese Gemeinden ohne Schienenanschluß nicht bedienen soll. Im Gegenteil, dort hat er ein Betätigungsfeld. Aber wir kämpfen doch darum, daß nicht parallel zum Schienenwege und den Binnenwasserstraßen sich der Verkehr ballen und daß in diesen fetten Verkehrsgebieten der Kampf gerade auf Kosten der verkehrsfernen und wirtschaftsschwachen Gebiete ausgefochten wird.
    Da Sie mich darauf gebracht haben, Herr Kollege Eisenmann, möchte ich noch einiges dazu sagen. In weiterer Verfolgung der Grundregeln der Verkehrsneuordnungsgesetze des Jahres 1961 muß weiter daran gearbeitet werden, daß das Ziel der besten Verkehrsbedienung — ein stehender Begriff — erreicht wird. Unter bester Verkehrsbedienung ist alles zu verstehen, was das allgemeine Wohl auf dein Gebiete des Verkehrs erfordert. Dazu gehören vor allem auch Maßnahmen, die zur Förderung der wirtschaftlich schwachen und verkehrsungünstig gelegenen Gebiete notwendig sind. Im Interesse der Rand- und Grenzgebiete ist daher die Forderung berechtigt, daß die laufenden und zukünftigen Tarifmaßnahmen auf keinen Fall zu neuen Einschränkungen in der Verkehrsbedienung dieser Gebiete führen dürfen. Selbstverständlich muß dabei auch die Frage der Aufrechterhaltung von gemeinnützigen Verkehrsleistungen einer von der Tarifpolitik unabhängigen Lösung zugeführt werden. Vom Grundsatz der Marktgerechtigkeit der Beförderungsentgelte kann durch Eingriff der Tarifgenehmigungsbehörden abgewichen werden, wenn dies, wie es in den Verkehrsnovellen vorgesehen ist, aus Gründen des allgemeinen Wohls zur Förderung bestimmter Wirtschaftskreise oder wirtschaftlich schwacher und verkehrsungünstig gelegener Gebiete politisch notwendig erscheint. Die wirtschaftliche Situation der Rand-und Grenzgebiete wird im Zuge der europäischen Integration und zur Zeit auch aus manchen anderen Anlässen — man denke nur an viele andere Tarife, die in der Tarifpolitik liegen — ein solches Eingreifen bald erforderlich machen.
    Zusammenfassend möchte ich sagen: Am Vorabend des stärkeren Wettbewerbs in der Verkehrswirtschaft sollte unter den Verkehrsträgern nicht ein unsachlicher Tarifkrieg geführt werden, sondern in einem gründlichen Gespräch das Ziel angestrebt werden, zu einer sinnvollen Aufgabenteilung im Interesse des allgemeinen Wohls zu kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Börner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Holger Börner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich will keinen Vergleich zwischen der Einsamkeit 'des Herrn Bundesverkehrsministers auf der Regierungsbank des Hohen Hauses und seiner Stellung in Koalition und Bundesregierung ziehen. Aber ich möchte doch betonen, daß es nach Meinung meiner politischen Freunde notwendig gewesen wäre, bei einer so entscheidenden Weichenstellung, wie sie heute bei einigen Vorlagen beabsichtigt ist, auch den Vertreter des Finanz- und den Vertreter ides Wirtschaftsressorts in dieser Debatte zu hören, und zwar deshalb, weil hier nicht nur Fragen der Tarifgestaltung, wie es einmal angeklungen ist, berührt werden, sondern weil es hier um Probleme geht, die letztlich tief in die Haushaltswirtschaft des Bundes in den nächsten Jahren einzugreifen drohen, und weil vor allen Dingen auch die Frage der Wettbewerbspolitik hier eine entscheidende Rolle spielt.
    Ich möchte in Kenntnis der Mahnung des Herrn Präsidenten meine Ausführungen auf zwei Punkte konzentrieren, die für die weiteren Beratungen und für die Abstimmung ,am heutigen Abend noch von Bedeutung ,sein können.
    Zum ersten einmal die Frage, ob es sinnvoll ist, jetzt gleichzeitig die Kontingentsaufstockung und den Wegfall bzw. die Senkung der Werkfernverkehrsteuer ins Auge zu fassen. Die Beispiele, die heute von seiten der Koalition im Blick auf gewisse Stellungnahmen, z. B. der Bundesanstalt für Güterfernverkehr, gebracht worden sind, sind doch unter Voraussetzungen entstanden, die sich heute völlig gewandelt haben. Ich möchte an das erinnern, was Herr Kollege Rademacher über die Wirkung des grenzüberschreitenden Verkehrs und der Aufstokkung um 1000 Konzessionen hier gesagt hat. Es ist



    Börner
    einfach nicht richtig, Herr Bundesverkehrsminister, wenn hier so getan wird, als hätte diese Aufstokkung keinen Einfluß auf die innerdeutschen Verkehrsverhältnisse.
    Damit sind wir bei einem Problem, das meinen politischen Freunden ganz besonders in diesem Zusammenhang am Herzen liegt. Wir sind sehr für den Wettbewerb der Verkehrsträger und wir sind gegen Diskriminierungen. Aber wir sind auch der Meinung, daß bei einer solchen Debatte das Argument der Verkehrssicherheit aller Teilnehmer am Straßenverkehr im Vordergrund zu stehen hat.

    (Beifall bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren, die Kontingentsaufstokkung, die Senkung der Werkfernverkehrssteuer können einfach nicht ohne den Blick auch auf den Zustand des deutschen Straßennetzes gesehen werden. Es hat gar nichts damit zu tun, .daß man eventuell eine Verkehrspolitik gegen den Lastwagen machen wollte, wie es hier einmal von einem Koalitionssprecher zitiert worden ist. Nein, Herr Kollege Müller-Hermann, jeder, der da meint, diese Frage könnte mit .der linken Hand vom Tisch gewischt werden, ,der muß einmal an einem normalen Werktag von Köln nach Frankfurt auf der Autobahn gefahren sein, um zu sehen, wie viel noch im Straßenbau getan wenden muß, ehe man eine Ausuferung des Lastwagenverkehrs ohne jede Beschränkung zulassen kann.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Das will doch keiner!)

    Wir sind der Meinung, daß hier sorgsam das Interesse der verladenden Wirtschaft und insbesondere der Gebiete, die verkehrsarm sind und bisher schlecht bedient waren, abgewogen werden muß. Man kann aber nicht diese 3000 Konzessionen ausgeben, um befürchten zu müssen — das ist bis heute von niemandem hier dementiert worden —, daß sich das Volumen Ides Werkverkehrs ,auf Grund der Steuersenkung wesentlich ausweitet. Meine Damen und Herren von der Koalition, ich möchte Sie fragen, ob es Ihnen gleichgültig ist, daß durch Ihre Entscheidung nicht 3000 neue Lastzüge, sondern eventuell sogar 6000 oder 8000 neue Lastzüge infolge der Senkung der Werkfernverkehrsteuer auf den Straßenverkehr zukommen.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Dais ist doch eine Milchmädchenbehauptung!)

    — Herr Kollege Müller-Hermann, wenn Sie mit dem Argument der Milchmädchenrechnung kommen, dann möchte ich Ihnen nur eines ,sagen: Ihre Ausführungen von heute waren durch die Formulierung „das wissen wir nicht" gekennzeichnet. Wenn Sie aber etwas nicht wissen — Sie haben sich in drei Punkten Ihrer Rede auf diese Formulierung zurückgezogen —, dann sollten Sie sich hüten, dem Hohen Hause den Vorschlag zu machen, daß in der Sache trotz des Nichtwissens sehr schnell Entschlüsse .gefaßt werden müssen.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Lemmrich: Etwas mehr differenzieren! Alles Redensarten!)

    Meine Damen und Herren, nachdem die Auswirkungen der Kontingentserhöhung wirklich sichtbar geworden sind und auch das Bundesverkehrsministerium Zahlen geliefert hat, die heute noch nicht vorliegen, ist es durchaus noch an der Zeit, sich über das Problem der Werkfernverkehrsteuer und ihre Senkung oder ihren völligen Abbau zu unterhalten. Aber Sie können von uns nicht verlangen, daß hier praktisch in Kenntnis dieses ungeklärten Tatbestandes sozusagen ,ein verkehrspolitischer Blankoscheck unterschrieben wird.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Sie müssen sich mit dem Kollegen Faller zusammensetzen! Er hat vorhin im Zusammenhang mit (der EWG-Verkehrspolitik genau das Gegenteil gesagt!)

    — Dais ist nicht richtig, Herr Kollege Müller-Hermann. Es ist doch so, daß vor dem 1. Oktober auch nach dem Willen des Haushaltsausschusses — hier im Hinblick auf andere Dinge — nichts passieren sollte. Warum stimmen Sie also nicht von vornherein unserem Wege zu, der nach unserer Meinung die größte Sicherheit bietet, der da heißt: Rückverweisung dieser Anträge an den Verkehrsausschuß und Wiedervorlage am 1. oder 15. Oktober, wenn der Bundestag seine Arbeit wieder aufgenommen hat und die Auswirkungen (der Kontingentserhöhungen besser abzusehen sind, als das heute der Fall ist. Ich möchte Sie jedenfalls herzlich bitten, sich darüber im klaren zu sein, daß die ,sozialdemokratische Fraktion ihre Zustimmung, ihre Ablehnung oder ihre Stimmenthaltung zu diesem Problem vom Willen Ihrer Fraktion abhängig machen wird, sich in dieser Frage konziliant und, wie wir meinen, der Sache gemäß zu verhalten.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Das war der Schiller-Antrag!)

    — Entschuldigung, Herr Kollege Müller-Hermann, wenn Sie meinen, mit dem Hinweis auf gewisse Stellungnahmen von Herrn Senator Schiller Zwischenrufe machen zu 'müssen, dann kann ich Ihnen nur eines 'sagen: Ich hätte von Ihnen eigentlich erwartet — wenn Sie sozusagen mit der Liberalisierung ganz ernst machen wollen —, daß Sie dann auch heute noch den Antrag stellten, die Kontingentfestsetzung überhaupt wegfallen zu lassen. Das wäre doch das logische Ende des in Ihrem Zwischenruf enthaltenen Gedankens.

    (Abg. Dr. Müller-Hermann: Nein! — Gegenrufe von der SPD: Genau!)

    Sie haben sich aber in der Debatte darauf zurückgezogen, zu sagen: Natürlich kann man nicht zügellos die Dinge laufen lassen, unsere Infrastruktur
    — unser Verkehrsnetz — hält das nicht aus. Das ist eine Feststellung, die wir durchaus unterstreichen können und 'die die SPD-Fraktion gerade beim Straßenbauhaushalt in diesem Hause immer wieder betont hat. Wenn es aber so ist, wenn wir mit Rücksicht auf das Straßenbauvolumen noch abwarten müssen, ob diese Schritte richtig sind, dann ist der Weg, den die sozialdemokratische Fraktion vorschlägt, der richtige.



    Börner
    In diesem Zusammenhang noch etwas anderes. Es freut uns immer sehr, wenn die Verkehrspolitiker der CDU/CSU-Fraktion sich im Laufe der Jahre zu Grundsätzen bekennen, die die sozialdemokratische Fraktion schon mehrfach im Verkehrsausschuß zur Diskussion gestellt hatte. Wir haben nur die Hoffnung, daß es nicht wieder so wie damals geht, als Sie zwar im Verkehrsausschuß mit uns einer Meinung waren, nachher aber in .der Fraktion nicht in der gleichen Weise stimmen durften, weil die Kollegen aus dem Haushaltsausschuß nun wiederum anderer Meinung waren.
    Bei dieser Frage möchte ich auf das zu sprechen kommen, was in Ihrem Antrag Umdruck 477 *) zur Frage des Nahverkehrs gesagt wird. Sie haben sich darin für ein Programm der Länder und Gemeinden und des Bundes zur Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel ausgesprochen. Wir freuen uns darüber. Wir hätten es nur lieber gesehen, wenn Sie vor einigen Monaten oder schon im Vorjahr, als wir diese Fragen im Verkehrsausschuß diskutiert haben, unseren Anregungen gefolgt wären. Es ist nicht so, daß die Dinge erst in allen Einzelheiten zusammengetragen werden müßten. Vielmehr liegen zum Problem des öffentlichen Nahverkehrs ganz konkrete Ausarbeitungen, z. B. des Deutschen Städtetages, vor, auf die hier Bezug genommen werden kann.
    Wir meinen also, daß es nicht darauf ankommt, heute sozusagen als Seelenberuhigungsresolution einen Antrag zu dieser Frage anzunehmen, sondern daß es entscheidend darauf ankommt, daß bei den 1 Positionen des Haushalts, die für die Ausweitung, Stärkung und Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs notwendig sind, ernst gemacht wird. In erster Linie geht es um die Unterstützung der Gemeinden beim Straßenbau und beim Bau der sogenannten zweiten Ebene im innerstädtischen Verkehr.
    In diesem Zusammenhang darf ich mir den Hinweis erlauben, daß gerade auch Ihre Argumente in der Frage der Ausweitung des Lastzugverkehrs nicht nur für die Autobahnquerschnitte oder für die Trassen der Bundesstraßen von Interesse sind, sondern auch für das großstädtische Verkehrsnetz in der Bundesrepublik Deuschland.
    Ich möchte noch einmal darum bitten, daß Sie unseren Weg der Zurückstellung dieser einschneidenden Vorlagen gehen und sich für unseren Antrag aussprechen, der die Senkung der Werkfernverkehrsteuer erst für einen späteren Zeitraum vorsieht.
    Wenn hier auch von Ihnen für den Nahverkehr gesprochen wird, dann wollen wir doch auch einmal feststellen, daß alle die Herren, die diesen Antrag unterschrieben haben, es in ihrer Koalitionsfraktion zugelassen haben, daß eine Mehrwertsteuervorlage erarbeitet wurde, die — von der Bundesregierung vorgelegt und vom Bundesverkehrsminister mit gebilligt — eine wesentliche Auswirkung auf die Kosten des Nahverkehrs hat. Wenn es richtig ist, was uns im Verkehrsausschuß die Sach-
    *) Siehe Anlage 2 verständigen gesagt haben, dann muß damit gerechnet werden, daß die Kosten der Nahverkehrsunternehmen durch die Einführung der Mehrwertsteuer erheblich steigen werden. Ich meine: hier ist ein Ansatzpunkt, an dem Sie einmal nicht nur mit Deklamationen ernst machen müßten.

    (Zurufe von der Mitte.)

    — Wir werden Sie beim Verkehrshaushalt und insbesondere beim Straßenhaushalt daran erinnern, und ich kann Ihnen sagen, meine Herren von der Koalition, dann wird nicht nur der Mund gespitzt, sondern dann muß von Ihnen auch gepfiffen werden!