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ID0409619700

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    Deutscher Bundestag 96. Sitzung Bonn, den 14. November 1963 Inhalt: Abg. Mischnick — stellvertretendes Mitglied des Wahlprüfungsausschusses . . 4367 A Fragestunde (Drucksache IV/1614 [neu]) Frage des Abg. Seuffert: Lärmbelästigung beim Flugplatz Schleißheim Hopf, Staatssekretär 4367 B, D, 4368 A, B Seuffert (SPD) 4367 D Ertl (FDP) 4368 A Mertes (FDP) . . . . . . . . 4368 A, B Frage des Abg. Dr. Steinmetz: Rechtsunwirksame Beförderungen in der früheren deutschen Wehrmacht Hopf, Staatssekretär 4368 C, D Dr. Steinmetz (CDU/CSU) . . . 4368 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Unbewohnte Einfamilienhäuser in Wahn Dr. Dollinger, Bundesminister . 4369 A, B, C Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 4369 B, C Fragen des Abg. Dr. Aigner: Luitpold-Hütte in Amberg Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 4369 C, 4370 B, C, D, 4331 A, C, D, 4372 A Dr. Aigner (CDU/CSU) . . . . 4370 A, B, 4371 A, B, 4372 A Frage des Abg. Dr. Eppler: Aktion Deutsch-Französische Freundschaft von Hase, Staatssekretär . . , 4372 B, C, D 4373 A Dr. Eppler (SPD) 4372 B Dr. Schäfer (SPD) 4372 C Dr. Mommer (SPD) 4372 C, D Frau Meermann (SPD) 4373 A Frage des Abg. Kaffka: Mit Moslems verheiratete deutsche Frauen Dr. Carstens, Staatssekretär . , 4373 B, C, D, 4374 A, B Kaffka (SPD) 4373 C Dr. Schäfer (SPD) 4373 C Jahn (SPD) 4373 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 4374 A, B Frage des Abg. Welslau: Einkommen einer Arbeitnehmerfamilie mit drei Kindern Blank, Bundesminister 4374 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 Frage des Abg. Welslau: Eigenheimerwerb einer Arbeitnehmerfamilie mit drei Kindern bei 700 DM Einkommen Lücke, Bundesminister . 4374 D, 4375 A, C Welslau (SPD) 4375 A Dr. Schäfer (SPD) 4375 B, C Dr. Aigner (CDU/CSU) . . . . 4375 D Frage der Abg. Frau Meermann: Verteilung der Mappe „Schwarz auf Weiß" Lücke, Bundesminister . . 4375 D, 4376 A Frau Meermann (SPD) . . 4375 D, 4376 A Frage des Abg. Dröscher: Uranerz-Verarbeitung im Steinautal Lenz, Bundesminister 4376 B, C Dröscher (SPD) 4376 B, C Frage des Abg. Dröscher: Verfälschtes Eigelb Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . 4376 D, 4377 A, B, C Dröscher (SPD) . . . . 4376 D, 4377 A Dr. Roesch (SPD) 4377 A, B Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . 4377 B, C Frage des Abg. Folger: Bittere Mandeln Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . 4377 C, 4378 A Folger (SPD) . . . . . . . . . 4378 A Frage des Abg. Dröscher: Signalanlagen innerhalb von Ortsdurchfahrten Dr. Dahlgrün, Bundesminister 4378 B, C, D, 4379 A Dröscher (SPD) 4378 C, D Fragen des Abg. Seidel (Fürth):: Verlegung amerikanischer Anlagen aus dem Langwassergebiet der Stadt Nürnberg Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 4379 A, C Seidel (Fürth) (SPD) 4379 B, C Entwurf eines Sechsten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Sechstes Rentenanpassungsgesetz — 6. RAG) (Drucksache IV/1584) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Produktivität sowie die Veränderungen des Volkseinkommens je Erwerbstätigen und über die Finanzlage der gesetzlichen Rentenversicherungen (Sozialbericht 1963) (Drucksache IV/1486) Blank, Bundesminister 4379 D Dr. Franz (CDU/CSU) 4381 D Dr. Schellenberg (SPD) 4384 B Spitzmüller (FDP) 4387 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Abg. Dr. Burgbacher, Scheppmann, Arendt [Wattenscheid], Dr. Aschoff u. Gen.) (Drucksache IV/1555) — Erste Beratung — 4390 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1567) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1568) — Erste Beratung — und dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaftsteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1569) — Erste Beratung — Seuffert (SPD) 4390 B Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 4394 B Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 4397 A Dr. h. c. Dr.-Ing. Möller (SPD) . . 4400 D Dr. Imle (FDP) . . . . . . . 4403 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesentschädigungsgesetzes (2. ÄndG-BEG) (Drucksache IV/1550) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundesrückerstattungsgesetzes (Drucksache IV/1549) — Erste Beratung — Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 4406 B, 4423 A Dr. Böhm (Frankfurt) (CDU/CSU) . 4411 C Hirsch (SPD) 4418 A Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 4424 C Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 III Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksache IV/1473); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen IV/1613, zu IV/ 1613) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Bleiß (SPD) . . . . 4427 A, 4433 B Drachsler (CDU/CSU) . . . . . . 4429 C Dr. Imle (FDP) . . . . . . . . 4431 D Dr. Eppler (SPD) . . . . 4434 A, 4435 B Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . . 4434 D Mertes (FDP) . . . . . . . . . 4435 C Antrag betr. Vorlage des Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SPD) (Drucksache IV/ 1494) Dr. Lohmar (SPD) . . . 4436 A, 4447 D Dr. Hahn (Heidelberg) (CDU/CSU) . 4439 A Dr. Hellige (FDP) . . . . . . . 4442 A Lenz, Bundesminister . . . . . . 4444 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. Mai 1961 mit der Republik Togo über die Förderung der Anlage von Kapital (Drucksache IV/592) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/884) — Zweite und dritte Beratung — 4448 C Neunundzwanzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Zollkontingent für feste Brennstoffe) (Drucksache IV/1612) 4448 D Entwurf eines Gesetzes über den Übergang des zur Bundeswasserstraße Elbe gehörigen Nebenarms „Alte Süderelbe" auf die Freie und Hansestadt Hamburg (Drucksache IV/1593) — Erste Beratung — . . 4449 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes (Drucksache IV/1587) — Erste Beratung — . . 4449 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Offshore-Steuergesetzes (Drucksache IV/ 1589) — Erste Beratung — 4449 A Mündlicher Bericht des Ausschusses für wirtschaftlichen Besitz des Bundes über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung zur Überlassung junger Anteile an wirtschaftlichen Unternehmungen an andere Bezieher als den Bund; hier: Kapitalbeteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Vereins für die bergbaulichen Interessen an der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk mbH in Essen (Drucksachen IV/1389, IV/1610) 4449 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag der Abg. Logemann, Sander, Wächter u. Gen. betr. EWG-Agrarpreispolitik (Drucksachen IV/ 1258, IV/1611) 4449 C Nächste Sitzung 4449 D Anlagen 4451 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 4367 96. Sitzung Bonn, den 14. November 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Arendt (Wattenscheid) * 15. 11. Dr. Arndt (Berlin) 31. 12. Dr. Arnold 15. 11. Dr. Atzenroth 15. 11. Bading 15. 11. Benda 14. 11. Bergmann * 14. 11. Berlin 20. 11. Birkelbach * 14. 11. Fürst von Bismarck 15. 11. Börner 15. 11. Dr. von Brentano 15. 11. Brese 16. 11. Burckardt 15. 11. Burgemeister 16. 11. Cramer 15. 11. Dr. Deist * 15. 11. Deringer 14. 11. Dr. Dichgans * 15. 11. Dopatka 18. 11. Dorn 14. 11. Frau Dr. Elsner * 15. 11. Etzel 15. 11. Fritsch 30. 11. Dr. Furler * 14. 11. Goldhagen 16. 11. Freiherr zu Guttenberg 15. 12. Hahn (Bielefeld) 15. 11. Hauffe 15. 11. Dr. Hesberg 14. 11. Holkenbrink 15. 11. Dr. Hoven 30. 11. Illerhaus * 14. 11. Kahn-Ackermann 15. 11. Kalbitzer 15. 11. Frau Kipp-Kaule 15. 11. Dr. Kliesing (Honnef) 14. 11. Knobloch 15. 11. Kreitmeyer 16. 11. Kriedemann * 16. 11. Dr. Krümmer 14. 11. Leber 15. 11. Lenz (Brühl) * 15. 11. Dr. Löbe 15. 11. Dr. Löhr 15. 11. Lücker (München) * 15. 11. Mauk * 15. 11. Merten 16. 11. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Metzger 21. 11. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 14. 11. Freiherr von Mühlen 24. 11. Müller (Aachen-Land) 16. 11. Müller (Remscheid) 15. 11. Neumann (Allensbach) 16. 11. Ollenhauer 31. 12. Pöhler 15. 11. Porten 15. 11. Porzner 15. 11. Rademacher * 15. 11. Frau Renger 15. 11. Richarts * 15. 11. Dr. Schneider (Saarbrücken) 15. 11. Schoettle 31. 12. Dr. Seffrin 16.11. Seifriz 15. 12. Storch* 15. 11. Frau Strobel * 15. 11. Dr. Supf 15. 11. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell 15. 12. Walter 14. 11. Weber (Georgenau) 15. 11. Weinkamm 15. 11. Wellmann 16. 11. Wendelborn 15. 11. Dr. Wilhelmi 16. 11. Wischnewski * 15. 11. b) Urlaubsanträge Freiherr von Kühlmann-Stumm 29. 11. Dr. Müller-Hermann 15. 12. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 359 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 8 erhält Artikel 1 des Straßenbaufinanzierungsgesetzes folgende Fassung: „Artikel 1 Zweckbindung des Aufkommens der Mineralölsteuer Das Aufkommen an Mineralölsteuer, ,ausgenommen das Aufkommen aus der Besteuerung der 4452 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 Schweröle und Reinigungsextrakte nach § 8 Abs. 2 des Mineralölsteuergesetzes, ist in Höhe von 55 von Hundert für Zwecke ides Straßenwesens zu verwenden." Bonn, den 14. November 1963 Ollenhauer unid Fraktion Anlage 3 Umdruck 357 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrages des Finanzausschusses zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Nr. 2 b) des Ausschußantrags - Drucksache IV/1613 — wird der letzte Satzgestrichen und als gesonderter Entschließungsantrag als Buchstabe c wie folgt gefaßt: „c) Die Bundesregierung wird ersucht,alsbald Vorschläge zu unterbreiten, die die Wiettbewerbsverzerrungen durch das Eigenverbrauchsprivileg der Raffinerien zu Lasten konkurrierender mittelständischer Betriebe beseitigen." Bonn, Iden 14. November 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 360 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Imle, Mertes und Genossen zu Nummer 2 des Antrages des Finanzausschusses zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Nr. 2 b) des Ausschußantrages — Drucksache IV/1613 — wird der letzte Satz gestrichen und als gesonderter Entschließungsantrag als Buchstabe c wie folgt gefaßt: „c) Die Bundesregierung wird ersucht, Vorschläge zu unterbreiten, wie eine Wettbewerbsgleichheit mittelständischer Unternehmen gegenüber dem Eigenverbrauchsprivileg der Raffinerien sichergestellt werden kann." Bonn, den 14. November 1963 Dr. Imle Mertes Dr. Danz Deneke Dr. Emde Ertl Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) Dr. Hamm (Kaiserslautern) Dr. Kohut Logemann Dr. Mälzig Margulies Murr Peters (Poppenbüll) Dr. Rieger (Köln) Dr. Rutschke Soetebier Zoglmann Anlage 5 Umdruck 358 (neu) Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von .der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. zu prüfen, ob der 2. Vierjahresplan für den Ausbau der Bundesfernstraßen durch die starke Entwicklung der Motorisierung überholt und 2. gegebenenfalls bis zum 31. März 1964 einen modifizierten 2. Vierjahresplan vorzulegen, der es ermöglicht, unter voller Ausschöpfung der Straßenbaukapazität den Ausbau des Bundesfernstraßennetzes an die Motorisierung anzupassen. Bonn, den 13. November 1963 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Imle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als Fazit der Aussprache von heute morgen kann man feststellen, daß sich doch im ganzen Hause anscheinend das Bemühen bemerkbar macht, das abzubauen, was man bisher Mittelstandsbauch genannt hat, was der Bundesfinanzminister Mittelstandsbogen nennen möchte. Allerdings muß ich sagen, das, was heute morgen der Kollege Seuffert als einen Frontal-, man könnte fast sagen, einen brachialen Angriff auf den Mittelstandsbauch bezeichnete, zeigt sich bei genauer



    Dr. Imle
    Überprüfung doch nur als der Versuch zu einer kleinen Abmagerung.

    (Zustimmung bei der FDP.)

    So allerdings kann man es nicht machen, daß man plötzlich einen Antrag in die Welt setzt und meint, man würde, dann gerade für die Mittelschichten, wie die SPD den Mittelstand nennt, immense Entlastungen herbeiführen. Das ist aber in Wirklichkeit nicht der Fall.
    Man muß dann auch einmal die Formeln, die hier vorgelegt werden, darauf prüfen, was tatsächlich dahinter steckt. Man muß also rechnen, muß unseren heutigen Steuertarif mit den Vorschlägen der SPD vergleichen. Das Ergebnis dieses Vergleiches muß man doch wohl einmal öffentlich festhalten, damit man versteht, daß es mit der plötzlichen Aufgeschlossenheit, über die wir von den Kongressen in Essen und Stuttgart gehört haben, in Wirklichkeit nicht weit her ist.
    Nehmen wir einmal einen Arbeitnehmer mit 5000 DM Brutto-Einkommen im Jahr. Wenn wir davon die Werbungskosten und Sonderausgaben abziehen, bezahlt er nach dem bisherigen Tarif 360 DM im Jahr, nach dem Entwurf der SPD 316 DM: die ganze Ersparnis beträgt also 44 DM, im Monat nicht einmal 4 DM. Bei einem Einkommen von 7000 DM sind das im Jahr 46 DM, also im Monat auch noch nicht einmal 4 DM. Bei 8000 DM sind es ebenfalls nur 44 DM, und wenn jemand 11 000 DM verdient, 120 DM.
    Nehmen wir nun die Teile der Bevölkerung, für die doch der bisherige Einkommensteuertarif die große Belastung ist, nämlich die Selbständigen, die ja aus dem Einkommen ihr Kapital holen und es dann auch wieder investieren müssen, so ergibt sich folgende nette Gegenüberstellung. Bei einem Einkommensteuerpflichtigen mit einem Jahreseinkommen von 30 000 DM ergibt sich eine monatliche Ersparnis von 43 DM gegenüber dem heutigen Tarif. Bei 60 000 DM sind es monatlich nur 41 DM; da ist es also schon wieder etwas weniger. Bei 80 000 DM sind es ganze 25 DM, während bei 100 000 DM der jetzige Tarif gegenüber dem vorgeschlagenen Tarif um 15 DM höher liegt. Wenn gerade in den Einkommensgruppen zwischen 30 000 DM und 100 000 DM die Entlastung monatlich nur zwischen 25 DM und 40 DM beträgt, kann man den Tarif für diese Gruppen gleich so belassen. Der neue Tarif würde in Wirklichkeit keine Entlastung bringen, diese 25 DM gehen einfach unter.
    Insofern stimmt das, was uns heute morgen erzählt worden ist, keineswegs: daß hier eine fühlbare Entlastung für den Mittelstand — für die Mittelschichten, wie Sie es nennen — gebracht würde. Man kann auch nicht damit argumentieren, wie es heute morgen geschehen ist, daß auf diese Weise 1,4 Milliarden DM Steuerersparnis herbeigeführt würden, denn in diesem Umfange bringen Sie den einzelnen in Wirklichkeit keine Entlastung! Wir befürworten daher eine Abmagerungskur nicht nur bei diesem Mittelstandsbogen oder -bauch, wie Sie es vorschlagen, sondern verlangen eine völlige Angleichung an eine gleichmäßige Progression. Das ist viel richtiger und auch für die Unternehmen gerechter. Die Ungerechtigkeit der vergangenen Jahre auch gegenüber diesen Mittelstandsschichten muß jetzt einmal völlig beseitigt werden. Es genügt nicht, wieder nur einen Ansatz zu machen. Das würde nur dazu führen, daß wir uns in absehbarer Zeit mit diesem Problem erneut befassen müssen.

    (Zuruf von der SPD: Es ist allmählich Zeit!)

    — Es ist allmählich Zeit, da haben Sie völlig recht. Längst wäre es so weit gewesen, wenn sich diese Meinung allgemein mehr durchgesetzt hätte.

    (Zurufe von der SPD.)

    — Ich kann Ihnen das gleich sagen. Ich habe mir soeben noch die Protokolle vom 19. Juni 1958 angesehen und habe darin auch die Erklärungen gefunden, die Sie abgegeben haben. Damals haben Sie gesagt, eine Einkommensteuerermäßigung für Einkommen über 110 000 DM sei völlig fehl am Platze. Das wollen wir doch hier gleich festhalten.

    (Zurufe von der SPD: Jawohl!)

    — Da sind wir anderer Meinung. Warum, das will ich Ihnen gleich vorrechnen. Nehmen Sie ein Einkommen von 100 000 DM. Das liegt in der Einkommensteuer bei 53 %.

    (Widerspruch bei der SPD.)

    — Natürlich, das erreichen Sie dabei. Nehmen Sie dazu noch Vermögensteuer, Gewerbesteuer und Kirchensteuer, dann kommen Sie beim Ledigen zu einer Gesamtbelastung von 65 %. Beim Verheirateten ist es anders, damit wir uns richtig verstehen. Wenn Sie aber den Ledigen nehmen, dann bleiben von 100 000 DM im Endergebnis 33 000 DM. Das heißt mit anderen Worten: Von diesem Betrag soll er a) leben und b) Vermögen bilden und noch für die Zukunft investieren. Das ist doch nicht die richtige Relation.
    Wir werden uns daher zu wesentlich anderen Gesichtspunkten durchringen müssen. Dabei erlaube ich mir den Hinweis, daß es wohl nicht richtig ist, die Lösung lediglich am Steuerfreibetrag aufzuhängen, den Sie auf 1920 DM anheben wollen. Man sollte ruhig einen etwas niedrigeren Betrag nehmen, dafür aber bei der Gesamtbesteuerung den Plafond von 20 auf 19 % senken. Dann käme man wahrscheinlich zu einem besseren Ergebnis. Aber darüber werden wir uns ja demnächst unterhalten.
    Nun zur Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer. Dazu muß ich Ihnen allerdings sagen, daß Sie damit bei uns keineswegs auf freudiges Entgegenkommen stoßen.

    (Zurufe von der SPD: Das haben wir auch nicht erwartet!)

    — Es freut mich, daß Sie so prophetisch veranlagt sind, daß Sie sich in unsere Gedanken einfühlen können. Aber man weiß ja noch nicht, wie sich das bei Ihnen im Laufe der nächsten Zeit noch alles wandelt.

    (Abg. Dr. Schmidt [Wuppertal] : Der Anpassungsvorgang ist schon da!)

    — Der Anpassungsvorgang ist schon da. Wenn heute morgen z. B. Herr Möller den „Industrie-



    Dr. Imle
    kurier" für sich in Anspruch nahm und uns meinte einwerfen zu können, das sei ja unverdächtig, kann ich Ihnen die Ausgabe desselben „Industriekurier" vom 14. November vorhalten, wo er sich mit Ihrer Tagung in Stuttgart befaßt, ich darf es Ihnen vielleicht einmal vorlesen:
    Leider stehen aber die Deklamationen von Stuttgart nicht in Einklang mit der Praxis von Bonn, sondern zeigen wieder einmal, daß Reden und Handeln zweierlei ist. So haben denn auch die Handwerksmeister und Gewerbetreibenden auf diesem „Mittelstandstag" vergeblich darauf warten müssen, daß einer der redefreudigen Prominenten etwas zu dem Thema sagt, das dem Mittelstand auf den Nägeln brennt: Sozialpaket und Lohnfortzahlung.

    (Lachen bei der SPD. — Zuruf von der SPD: Möller hat gesagt: für Sie unverdächtig, nicht für uns unverdächtig!)

    — Na eben! Aber wenn Sie das auf uns anwenden, dann müssen Sie dasselbe auch auf sich anwenden lassen. Sie können sich nicht nur die Bonbons heraussuchen und sagen: Damit wollen wir nichts zu tun haben; so geht es ja nicht.

    (Abg. Seuffert: Wir stimmen mit dem Industriekurier nicht immer überein!)

    — Nein, nein; aber Sie sind auch schon wieder im Anpassungsprozeß.

    (Weitere Zurufe von der SPD.)

    — Ich weiß nicht, ob Sie mit Ihren Zwischenrufen verhindern wollen, daß ich Ihnen auch noch den Rest vorlese, der bei mir unterstrichen ist; er scheint mir nämlich das Wesentliche zu sein. Es heißt hier:
    Die sozialdemokratischen Sprecher verstanden es großartig, ihrem Publikum in Stuttgart die Mittelstandsfreundlichkeit der SPD zu offerieren und gleichzeitig den Mantel des Schweigens darüber zu breiten, daß sie in Bonn eine Gesetzgebung für richtig halten, die den mittelständischen Arbeitgebern den Garaus machen kann.

    (Zurufe von der SPD.) Damit will ich einmal abschließen.


    (Zurufe von der SPD: Bitte Beispiele! — Was meinen Sie damit?)

    — Was ich damit meine? Die Art und Weise, wie Sie sich jetzt bei dieser Sozialpaketsgeschichte gerieren; damit fallen Sie wieder in diese andere Tendenz hinein.
    Lassen Sie mich jetzt noch etwas zur Vermögensteuer sagen. Hierzu haben Sie uns eben schon testiert, daß Sie da mit uns keineswegs konform gehen. Wir jedenfalls sehen das, was Sie jetzt beabsichtigen, nicht nur als einen Ansatz, sondern bereits als den völligen Einbruch in das Kapitel Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer an. Beträge von 200 DM für den Ledigen oder von 400 DM für Verheiratete und 200 DM pro Kind

    (Abg. Seuffert: Sind für Sie nicht interessant!)

    treffen nicht einen solchen Kreis, daß sie noch
    irgendwie von erheblicher Bedeutung wären. Wenn
    die Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer ganz beseitigt wird, dann wird sozusagen die Axt an die Wurzel gelegt, nämlich die Möglichkeit beseitigt, für die Zukunft überhaupt weiter Vermögen bilden zu können.

    (Zurufe von der SPD: Im Gegenteil! — Fragt sich nur wo!)

    — Es fragt sich nur wo? Gerade bei den Kreisen, bei denen es darauf ankommt, Vermögen zu bilden, damit sie auch im starken Wettbewerb, im Konkurrenzkampf und in Zeiten bestehen können, wo es sich darum handelt, einer abflauenden Konjunktur mit Eigenkapitalmitteln zu begegnen.
    Sie haben auch ganz außer acht gelassen — das klang auch beim Finanzminister schon ran —, daß eine jetzt vorgenommene Änderung der Vermögensteuer sich später bei einer Änderung der Einheitswerte einmal ganz erheblich auswirken kann. Sie haben auch an die Landwirtschaft nicht mehr gedacht, denn für sie würden sich ganz erhebliche Belastungen ergeben, wenn nun plötzlich die Vermögensteuer bei der Einkommensteuer nicht mehr abzugsfähig wäre. Ich glaube also, daß diese Frage sehr eingehend geprüft werden muß. Ich möchte hier nur sagen, daß wir Ihnen in diesem Punkt keinen Erfolg wünschen.

    (Abg. Dr. Eppler meldet sich zu einer Zwischenfrage.)

    — Ja, bitte, Herr Eppler!


Rede von Dr. Erhard Eppler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege, sind Sie allen Ernstes der Meinung, daß unsere Landwirtschaft im Augenblick soviel Einkommensteuer bezahlt, daß die Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer ins Gewicht fällt?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Imle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Ich möchte der Landwirtschaft jedenfalls soviel Vermögen und Einkommen wünschen, daß sie diese Steuer zahlen kann.

    (Beifall bei der FDP.)

    Lassen Sie mich zum Schluß noch eines sagen. Bei Ihnen wird die Auffassung vertreten — sie ist meines Erachtens falsch —, daß die größeren Einkommen für die Lebenshaltung verbraucht werden. Das ist eben nicht der Fall, sondern die höheren Einkommen werden im Rahmen der Betriebe zur Betriebserhaltung und für Investitionen benötigt. — Wir werden uns deswegen, wenn uns die Gesetzentwürfe der Regierung, hoffentlich in absehbarer Zeit, vorliegen werden, mit diesen einzelnen Problemen sehr befassen.
    Sollten wir bei Verwirklichung Ihrer Vorschläge zu wesentlichen Erhöhungen der Steuer kommen, so würden wir auch bei uns eine Kapitalflucht hervorrufen, und die ist jedenfalls für uns völlig unerwünscht. Wir erleben es ja zur Zeit in den USA, daß das Kapital nach draußen geht, um den hohen Steuern zu entgehen. Um das abzudrehen, hat man sich dort zu ganz wesentlichen Steuersenkungen entschlossen.
    Wir glauben also, daß Ihre Anträge keineswegs das erreichen können, was für den Mittelstand als



    Dr. Imle
    solchen unbedingt erforderlich ist. Wir werden im Ausschuß sehr eingehend darüber reden; nur werden wir uns dann wahrscheinlich auf einer anderen Basis bewegen müssen, als die von Ihnen vorgelegten Anträge sie uns bieten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)