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ID0409617800

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    Deutscher Bundestag 96. Sitzung Bonn, den 14. November 1963 Inhalt: Abg. Mischnick — stellvertretendes Mitglied des Wahlprüfungsausschusses . . 4367 A Fragestunde (Drucksache IV/1614 [neu]) Frage des Abg. Seuffert: Lärmbelästigung beim Flugplatz Schleißheim Hopf, Staatssekretär 4367 B, D, 4368 A, B Seuffert (SPD) 4367 D Ertl (FDP) 4368 A Mertes (FDP) . . . . . . . . 4368 A, B Frage des Abg. Dr. Steinmetz: Rechtsunwirksame Beförderungen in der früheren deutschen Wehrmacht Hopf, Staatssekretär 4368 C, D Dr. Steinmetz (CDU/CSU) . . . 4368 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Unbewohnte Einfamilienhäuser in Wahn Dr. Dollinger, Bundesminister . 4369 A, B, C Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 4369 B, C Fragen des Abg. Dr. Aigner: Luitpold-Hütte in Amberg Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 4369 C, 4370 B, C, D, 4331 A, C, D, 4372 A Dr. Aigner (CDU/CSU) . . . . 4370 A, B, 4371 A, B, 4372 A Frage des Abg. Dr. Eppler: Aktion Deutsch-Französische Freundschaft von Hase, Staatssekretär . . , 4372 B, C, D 4373 A Dr. Eppler (SPD) 4372 B Dr. Schäfer (SPD) 4372 C Dr. Mommer (SPD) 4372 C, D Frau Meermann (SPD) 4373 A Frage des Abg. Kaffka: Mit Moslems verheiratete deutsche Frauen Dr. Carstens, Staatssekretär . , 4373 B, C, D, 4374 A, B Kaffka (SPD) 4373 C Dr. Schäfer (SPD) 4373 C Jahn (SPD) 4373 D Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 4374 A, B Frage des Abg. Welslau: Einkommen einer Arbeitnehmerfamilie mit drei Kindern Blank, Bundesminister 4374 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 Frage des Abg. Welslau: Eigenheimerwerb einer Arbeitnehmerfamilie mit drei Kindern bei 700 DM Einkommen Lücke, Bundesminister . 4374 D, 4375 A, C Welslau (SPD) 4375 A Dr. Schäfer (SPD) 4375 B, C Dr. Aigner (CDU/CSU) . . . . 4375 D Frage der Abg. Frau Meermann: Verteilung der Mappe „Schwarz auf Weiß" Lücke, Bundesminister . . 4375 D, 4376 A Frau Meermann (SPD) . . 4375 D, 4376 A Frage des Abg. Dröscher: Uranerz-Verarbeitung im Steinautal Lenz, Bundesminister 4376 B, C Dröscher (SPD) 4376 B, C Frage des Abg. Dröscher: Verfälschtes Eigelb Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . 4376 D, 4377 A, B, C Dröscher (SPD) . . . . 4376 D, 4377 A Dr. Roesch (SPD) 4377 A, B Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . 4377 B, C Frage des Abg. Folger: Bittere Mandeln Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . 4377 C, 4378 A Folger (SPD) . . . . . . . . . 4378 A Frage des Abg. Dröscher: Signalanlagen innerhalb von Ortsdurchfahrten Dr. Dahlgrün, Bundesminister 4378 B, C, D, 4379 A Dröscher (SPD) 4378 C, D Fragen des Abg. Seidel (Fürth):: Verlegung amerikanischer Anlagen aus dem Langwassergebiet der Stadt Nürnberg Dr. Dahlgrün, Bundesminister . 4379 A, C Seidel (Fürth) (SPD) 4379 B, C Entwurf eines Sechsten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen sowie über die Anpassung der Geldleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung (Sechstes Rentenanpassungsgesetz — 6. RAG) (Drucksache IV/1584) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Produktivität sowie die Veränderungen des Volkseinkommens je Erwerbstätigen und über die Finanzlage der gesetzlichen Rentenversicherungen (Sozialbericht 1963) (Drucksache IV/1486) Blank, Bundesminister 4379 D Dr. Franz (CDU/CSU) 4381 D Dr. Schellenberg (SPD) 4384 B Spitzmüller (FDP) 4387 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Abg. Dr. Burgbacher, Scheppmann, Arendt [Wattenscheid], Dr. Aschoff u. Gen.) (Drucksache IV/1555) — Erste Beratung — 4390 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1567) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1568) — Erste Beratung — und dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaftsteuergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1569) — Erste Beratung — Seuffert (SPD) 4390 B Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 4394 B Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 4397 A Dr. h. c. Dr.-Ing. Möller (SPD) . . 4400 D Dr. Imle (FDP) . . . . . . . 4403 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundesentschädigungsgesetzes (2. ÄndG-BEG) (Drucksache IV/1550) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundesrückerstattungsgesetzes (Drucksache IV/1549) — Erste Beratung — Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 4406 B, 4423 A Dr. Böhm (Frankfurt) (CDU/CSU) . 4411 C Hirsch (SPD) 4418 A Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 4424 C Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 III Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksache IV/1473); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksachen IV/1613, zu IV/ 1613) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Bleiß (SPD) . . . . 4427 A, 4433 B Drachsler (CDU/CSU) . . . . . . 4429 C Dr. Imle (FDP) . . . . . . . . 4431 D Dr. Eppler (SPD) . . . . 4434 A, 4435 B Dr. Stecker (CDU/CSU) . . . . . 4434 D Mertes (FDP) . . . . . . . . . 4435 C Antrag betr. Vorlage des Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SPD) (Drucksache IV/ 1494) Dr. Lohmar (SPD) . . . 4436 A, 4447 D Dr. Hahn (Heidelberg) (CDU/CSU) . 4439 A Dr. Hellige (FDP) . . . . . . . 4442 A Lenz, Bundesminister . . . . . . 4444 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. Mai 1961 mit der Republik Togo über die Förderung der Anlage von Kapital (Drucksache IV/592) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/884) — Zweite und dritte Beratung — 4448 C Neunundzwanzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1963 (Zollkontingent für feste Brennstoffe) (Drucksache IV/1612) 4448 D Entwurf eines Gesetzes über den Übergang des zur Bundeswasserstraße Elbe gehörigen Nebenarms „Alte Süderelbe" auf die Freie und Hansestadt Hamburg (Drucksache IV/1593) — Erste Beratung — . . 4449 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes (Drucksache IV/1587) — Erste Beratung — . . 4449 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Offshore-Steuergesetzes (Drucksache IV/ 1589) — Erste Beratung — 4449 A Mündlicher Bericht des Ausschusses für wirtschaftlichen Besitz des Bundes über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung zur Überlassung junger Anteile an wirtschaftlichen Unternehmungen an andere Bezieher als den Bund; hier: Kapitalbeteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Vereins für die bergbaulichen Interessen an der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk mbH in Essen (Drucksachen IV/1389, IV/1610) 4449 A Schriftlicher Bericht des Ernährungsausschusses über den Antrag der Abg. Logemann, Sander, Wächter u. Gen. betr. EWG-Agrarpreispolitik (Drucksachen IV/ 1258, IV/1611) 4449 C Nächste Sitzung 4449 D Anlagen 4451 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 4367 96. Sitzung Bonn, den 14. November 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Arendt (Wattenscheid) * 15. 11. Dr. Arndt (Berlin) 31. 12. Dr. Arnold 15. 11. Dr. Atzenroth 15. 11. Bading 15. 11. Benda 14. 11. Bergmann * 14. 11. Berlin 20. 11. Birkelbach * 14. 11. Fürst von Bismarck 15. 11. Börner 15. 11. Dr. von Brentano 15. 11. Brese 16. 11. Burckardt 15. 11. Burgemeister 16. 11. Cramer 15. 11. Dr. Deist * 15. 11. Deringer 14. 11. Dr. Dichgans * 15. 11. Dopatka 18. 11. Dorn 14. 11. Frau Dr. Elsner * 15. 11. Etzel 15. 11. Fritsch 30. 11. Dr. Furler * 14. 11. Goldhagen 16. 11. Freiherr zu Guttenberg 15. 12. Hahn (Bielefeld) 15. 11. Hauffe 15. 11. Dr. Hesberg 14. 11. Holkenbrink 15. 11. Dr. Hoven 30. 11. Illerhaus * 14. 11. Kahn-Ackermann 15. 11. Kalbitzer 15. 11. Frau Kipp-Kaule 15. 11. Dr. Kliesing (Honnef) 14. 11. Knobloch 15. 11. Kreitmeyer 16. 11. Kriedemann * 16. 11. Dr. Krümmer 14. 11. Leber 15. 11. Lenz (Brühl) * 15. 11. Dr. Löbe 15. 11. Dr. Löhr 15. 11. Lücker (München) * 15. 11. Mauk * 15. 11. Merten 16. 11. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Metzger 21. 11. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 14. 11. Freiherr von Mühlen 24. 11. Müller (Aachen-Land) 16. 11. Müller (Remscheid) 15. 11. Neumann (Allensbach) 16. 11. Ollenhauer 31. 12. Pöhler 15. 11. Porten 15. 11. Porzner 15. 11. Rademacher * 15. 11. Frau Renger 15. 11. Richarts * 15. 11. Dr. Schneider (Saarbrücken) 15. 11. Schoettle 31. 12. Dr. Seffrin 16.11. Seifriz 15. 12. Storch* 15. 11. Frau Strobel * 15. 11. Dr. Supf 15. 11. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell 15. 12. Walter 14. 11. Weber (Georgenau) 15. 11. Weinkamm 15. 11. Wellmann 16. 11. Wendelborn 15. 11. Dr. Wilhelmi 16. 11. Wischnewski * 15. 11. b) Urlaubsanträge Freiherr von Kühlmann-Stumm 29. 11. Dr. Müller-Hermann 15. 12. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 359 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 8 erhält Artikel 1 des Straßenbaufinanzierungsgesetzes folgende Fassung: „Artikel 1 Zweckbindung des Aufkommens der Mineralölsteuer Das Aufkommen an Mineralölsteuer, ,ausgenommen das Aufkommen aus der Besteuerung der 4452 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 96. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. November 1963 Schweröle und Reinigungsextrakte nach § 8 Abs. 2 des Mineralölsteuergesetzes, ist in Höhe von 55 von Hundert für Zwecke ides Straßenwesens zu verwenden." Bonn, den 14. November 1963 Ollenhauer unid Fraktion Anlage 3 Umdruck 357 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu Nummer 2 des Antrages des Finanzausschusses zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Nr. 2 b) des Ausschußantrags - Drucksache IV/1613 — wird der letzte Satzgestrichen und als gesonderter Entschließungsantrag als Buchstabe c wie folgt gefaßt: „c) Die Bundesregierung wird ersucht,alsbald Vorschläge zu unterbreiten, die die Wiettbewerbsverzerrungen durch das Eigenverbrauchsprivileg der Raffinerien zu Lasten konkurrierender mittelständischer Betriebe beseitigen." Bonn, Iden 14. November 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 360 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Imle, Mertes und Genossen zu Nummer 2 des Antrages des Finanzausschusses zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: In Nr. 2 b) des Ausschußantrages — Drucksache IV/1613 — wird der letzte Satz gestrichen und als gesonderter Entschließungsantrag als Buchstabe c wie folgt gefaßt: „c) Die Bundesregierung wird ersucht, Vorschläge zu unterbreiten, wie eine Wettbewerbsgleichheit mittelständischer Unternehmen gegenüber dem Eigenverbrauchsprivileg der Raffinerien sichergestellt werden kann." Bonn, den 14. November 1963 Dr. Imle Mertes Dr. Danz Deneke Dr. Emde Ertl Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) Dr. Hamm (Kaiserslautern) Dr. Kohut Logemann Dr. Mälzig Margulies Murr Peters (Poppenbüll) Dr. Rieger (Köln) Dr. Rutschke Soetebier Zoglmann Anlage 5 Umdruck 358 (neu) Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von .der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Umstellung der Abgaben auf Mineralöl (Drucksachen IV/1473, IV/1613, zu IV/1613). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. zu prüfen, ob der 2. Vierjahresplan für den Ausbau der Bundesfernstraßen durch die starke Entwicklung der Motorisierung überholt und 2. gegebenenfalls bis zum 31. März 1964 einen modifizierten 2. Vierjahresplan vorzulegen, der es ermöglicht, unter voller Ausschöpfung der Straßenbaukapazität den Ausbau des Bundesfernstraßennetzes an die Motorisierung anzupassen. Bonn, den 13. November 1963 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Dahlgrün


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege Seuffert, ich darf das, was ich am Schluß sagen wollte, als Antwort auf Ihre Frage vorziehen. Ich bin der Meinung, daß wir, wenn die Bundesregierung das Steueränderungsgesetz 1964, dessen Bearbeitung fast abgeschlossen hat, vorgelegt hat, Ihre Anregung aufgreifen und sine ira et studio die Lage prüfen sollten. Die Frage, wo die mittelständische Industrie aufhört und die Großindustrie anfängt, ist ja auch nicht so leicht zu lösen. Auch darüber bestehen Differenzen. Es kann aber gar keinem Zweifel unterliegen, Herr Kollege Seuffert, daß auch eine ganze Reihe von mittelständischen Betrieben in dieser Vermögensgröße liegt, wenn Sie nämlich — ich komme darauf nachher noch zu sprechen — echte Sätze annehmen, die wir heute in vielen Fällen noch gar nicht haben. Ich möchte an dieser Stelle nur sagen: die Bundesregierung ist der Meinung, daß wir gerade diese Dinge sorgfältig zu prüfen haben, um Investitionen, um die Rationalisierung und Automatisierung der kleinen und mittleren Industrie zu fördern, damit wir das Wirtschaftswachstum möglichst groß halten. Herr Kollege Seuffert, Sie wissen ja auch, daß das Schwergewicht der Wirtschaft nicht bei der Großindustrie liegt, ob Sie nun die Zahlen der Betriebe, ob Sie die Belegschaften nehmen.

    (Abg. Seuffert: Eben!)

    Das Hauptgewicht liegt in der Mitte. Ich finde, das ist auch ein durchaus gesunder Zustand.
    Ich möchte aber noch eines sagen: Die Besteuerung der höheren Einkommen, die von der SPD in der Spitze bis 58 % vorgeschlagen worden ist, beseitigt auch das heute einigermaßen bestehende Gleichgewicht zwischen Körperschaftsteuerbelastung und Einkommensteuerbelastung. Die Bundesregierung ist der Meinung, daß die von ihr für notwendig gehaltene Gleichstellung in der Besteuerung der nicht ausgeschütteten Gewinne von Kapitalgesellschaften mit der entsprechenden Einkommensteuerbelastung von Personenunternehmen durch das Steueränderungsgesetz 1958, das wir ja damals gemeinsam im Finanzausschuß bearbeitet haben, im großen und ganzen erreicht worden ist. Bei Verwirklichung der Anträge der SPD würde eine große Anzahl von Personengesellschaften mit mittelständischem Charakter wegen der auf der unterschiedlichen Besteuerung beruhenden Wettbewerbsverzerrungen, den Anreiz erhalten, in die Form der Kapitalgesellschaft umzuwandeln. Eine solche Entwicklung vom Personalunternehmen zur Kapitalgesell-



    Bundesminister Dr. Dahlgrün
    schaft gehört nun einmal nicht zum politischen Programm meiner politischen Freunde und zum politischen Programm, wie ich es mir vorstelle.
    Im übrigen würde eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer von 53 % auf 58 %, wie sie in dem Antrag der SPD vorgesehen ist, Mehreinnahmen von nur etwa 150 Millionen DM erbringen. Es zeigt sich, daß 1 % hier nicht viel bedeutet, daß durch eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer Gewichtsverlagerungen im Sinne einer Umschichtung der Steuerbelastung von den unteren und mittleren Einkommen auf die höheren Einkommen wirksam überhaupt nicht vorgenommen werden können. Aus all diesen Gründen sollte man also von der Anhebung des höchsten Steuersatzes bei der Einkommensteuer absehen.
    Nun beinhaltet ein Antrag der sozialdemokratischen Fraktion eine außerordentlich wichtige Frage: Soll die Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer gestrichen werden? Die SPD möchte den Abzug der Vermögensteuer dahin einschränken, daß die Vermögensteuer für den Steuerpflichtigen, seinen Ehegatten und jedes Kind nur bis zu je 200 DM von den Einkünften abgezogen werden kann.
    Ich möchte dazu folgendes anmerken. Der Abzug der Vermögensteuer bei der Einkommensteuer ist wegen seiner regressiven Wirkung höchst problematisch. Eine zufriedenstellende Lösung des Problems ist meiner Ansicht nach überhaupt erst möglich, Herr Kollege Seuffert, wenn die derzeitigen Unebenheiten auf dem Gebiete der Vermögensbesteuerung bereinigt sind, die darin bestehen, daß für die Bewertung des Grundbesitzes die Werte des Jahres 1935 zugrunde gelegt werden, während die übrigen Vermögensgegenstände mit zeitnahen Werten zu bewerten sind. Vor der neuen Einheitsbewertung — daß ist meine Meinung —, sollte deswegen an den gegenwärtigen Vorschriften nichts geändert werden, zumal bei einer Gesamtregelung der Vermögensbesteuerung einschließlich der Frage der Abzugsfähigkeit bei der Einkommensteuer die Bundesregierung dafür sorgen muß, daß das mittelständische Einkommen und Vermögen keine höhere Belastung erfährt. Das ist erst einmal der Grundsatz. Gerade bei dem Vorschlag der SPD ist das nicht der Fall. Unter den gegenwärtigen Umständen würde meiner Rechnung nach der Antrag der SPD für weite Kreise der Steuerpflichtigen besonders im gewerblichen Mittelstand trotz der Senkung des Einkommensteuertarifs zu einer höheren Belastung mit Einkommen- und Vermögensteuer führen. Wir haben das sehr genau ausgerechnet, weil auch wir, Herr Kollege Seuffert, bei der Vorbereitung des Steueränderungsgesetzes 1964 selbstverständlich diese Frage der Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer geprüft haben. Eine solche Auswirkung, daß ich dem Mittelstand, dem wir gerade helfen wollen, mit der einen Hand etwas gebe und mit der anderen Hand wieder etwas wegnehme, kann von uns und von mir politisch nicht vertreten werden.

    (Beifall bei der FDP.)

    Die SPD schlägt in einem weiteren Antrag die Erhöhung des Steuersatzes für ausgeschüttete Gewinne bei der Körperschaftsteuer vor. Dabei will sie den bisherigen Körperschaftsteuertarif insofern ändern, als die Steuersätze für die ausgeschütteten Gewinne erhöht werden. Nach dem Antrag soll der Ausschüttungssteuersatz bei den sogenannten Publikumskapitalgesellschaften von jetzt 15 auf 30% heraufgesetzt und bei den personenbezogenen Kapitalgesellschaften von 26,5 auf 35 % erhöht werden. Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, sich einmal zu erinnern: Für die Ausgestaltung des Körperschaftsteuertarifs in seiner jetzigen Form waren seinerzeit im wesentlichen vier Gesichtspunkte maßgebend: 1. Förderung des Kapitalmarktes, 2. Einschränkung der Selbstfinanzierung, 3. Förderung der Eigentumsbildung und 4. Milderung der sogenannten Doppelbelastung. Alle diese Gesichtspunkte haben seit der Einführung des gespaltenen Körperschaftsteuersatzes nichts von ihrer Bedeutung verloren. Ich glaube, das ist außerhalb jeder Auseinandersetzung. Ich möchte sogar sagen, sie sind heute eher noch dringlicher geworden. Insbesondere ist es nach wie vor erwünscht, daß die Kapitalgesellschaften ihre Investitionen nicht ausschließlich über den Weg der Selbstfinanzierung vornehmen, sondern möglichst weitgehend die hierfür erforderlichen Mittel auf dem Kapitalmarkt suchen. Damit wird auch den breiteren Schichten unserer Bevölkerung die Chance gegeben, Anteilseigner am Produktivvermögen zu werden, was im Interesse einer gesunden Eigentumspolitik liegt.
    Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang auch an die Auseinandersetzungen erinnern, die wir in diesem Hohen Hause wegen des Anleihebedarfs des Bundes gehabt haben. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, daß die Höhe der Ansätze für Anleihen im Haushaltsplan des Bundes so zu wählen ist, daß auch. andere Institutionen und Organisationen an den Kapitalmarkt gehen können, daß aber insbesondere auch ein Spielraum für die Anleihepolitik der privaten Wirtschaft erhalten bleibt.
    Nun will ich folgendes nicht verschweigen, wozu auch der Herr Kollege Seuffert bereits Ausführungen gemacht hat: Es ist richtig, daß die vorgeschlagene Erhöhung des Steuersatzes für die Ausschüttung den Vorteil der Beseitigung des sogenannten Ausländereffektes mit sich brächte. Dieser Ausländereffekt besteht kurz gesagt dauin, daß ausländische Muttergesellschaften nicht zu der Nachsteuer von 36 % herangezogen werden können, wenn sie ihre Dividendengewinne in Unternehmen reinvestieren, statt sie auszuschütten. Herr Kollege Seuffert, es wäre sicher erwünscht, diesen Vorteil für ausländische Muttergesellschaften, der sich vor allem bei der Finanzierung der Unternehmen als Wettbewerbsvorteil auswirken kann, abzubauen und nach Möglichkeit ganz zu beseitigen.
    Gleichwohl hält die Bundesregierung den von der SPD vorgeschlagenen Weg im Hinblick auf die Verhältnisse am Kapitalmarkt, die ich dargelegt habe, und im Hinblick auf die mit dem gespaltenen Körperschaftssteuersatz in seiner jetzigen Ausgestaltung verbundenen Vorteile nicht für gangbar. Man sollte vielmehr darauf bedacht sein — und der Bundesminister der Finanzen tut in diesem Bereich, was



    Bundesminister Dr. Dahlgrün
    er kann —, Wettbewerbsvorteile ausländischer Muttergesellschaften durch Anpassung der Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auszugleichen.
    Das als kurze Anmerkungen zu den Anträgen der SPD, die uns bei der Bearbeitung des demnächst kommenden Steueränderungsgesetzes 1964 der Bundesregierung in den Ausschüssen sicher eine wertvolle Arbeitsgrundlage abgeben werden, wie das auch Herr Kollege Seuffert liebenswürdigerweise angeboten hat.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Artzinger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Artzinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Seit Jahren ist die Beseitigung des Mittelstandsbauchs

    (Zurufe: Bogen!)

    oder — ich nehme dankbar Ihren Vorschlag an — des Mittelstandsbogens im Gespräch, und seit Wochen, nämlich seit der Rede von Staatssekretär Grund vor den Steuerberatern, ist bekannt, daß der Regierungsentwurf in Kürze reif sein wird. In diesem Augenblick legt die Opposition Steuervorlagen auf den Tisch und dringt auf die Behandlung im Plenum mit dem Ziel, noch im Jahre 1964, möglichst ab 1. Januar 1964,

    (Abg. Wehner: Sie merken aber auch alles!)

    diese Gesetze in Kraft zu setzen. Aus der Wahl dieses Zeitpunktes ergibt sich unabweislich der Eindruck: es soll in der Öffentlichkeit klargemacht werden, daß die Steuersenkungen auf eine Initiative der SPD zurückgehen.

    (Zuruf von der SPD: Und das zu Recht!)

    Nach den Verlautbarungen der Regierung, insbesondere seit der Regierungserklärung vom 18. Oktober, kann nicht mehr der mindeste Zweifel darüber bestehen, daß das ein alter Vorsatz der Regierung und der Koalition ist.

    (Zurufe von der SPD.)

    Meine Damen und Herren von der Opposition, wenn der „Vorwärts" triumphiert: „SPD schritt zur Tat gegen Mittelstandsbauch", dann versichere ich Sie, daß diese Vorlag en die Abschaffung des Mittelstandsbauches nicht um einen Tag beschleunigen werden. Der Zeitpunkt richtet sich eindeutig nach haushaltspolitischen Notwendigkeiten.